Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Anke Wild

Jamilon Mülders mit Theo und Oscar

 

 

 

 

Anke Wild: Schon wieder ein Junge

Von "www.hockeyworldcuup.de" vom 26. August 2002

Auch Weltmeister Jamilon "Jami" Mülders nutzt den Urlaub vom internationalen Hockey. Lebensgefährtin Anke Wild (Silbermedaillen-Gewinnerin von Barcelona) schenkte ihm am vergangenen Donnerstag den Sohn Theo (50 cm, 3.135 g). Mutter und Kind bestens wohlauf. Nun hat die Anke vier Jungen: Felix, Luca, Oscar und nun Theo. Am Samstag war zudem Einschulung von Luca. Vater Andi Keller und Jami organisierten die anschließende Gartenparty.


Und hier zwei Presseartikel zum Lebenspartner von Anke Wild:

 

Mit Bäuchlein in ein neues Leben

Von Doreen Mechsner (aus "Berliner Morgenpost" vom 29.12.02 )

"Als Trainer bin ich wirklich wie der Alte", sagt Jamilon Mülders. "Es ist echt schlimm. Anfangs bin ich noch ganz ruhig und leise, dann brodelt es immer mehr aus mir heraus und irgendwann kriege ich mich auch wieder ein." Der Alte, das ist Bernhard Peters. Seines Zeichens Hockey-Bundestrainer und für Mülders auch so etwas wie eine Vaterfigur.

Mehr als zehn Jahre lang trainierte der Sohn einer Deutschen und eines ihm unbekannten Äthiopiers unter Peters, zunächst beim Crefelder HTC, später in der Junioren-Auswahl und zuletzt in der deutschen Nationalmannschaft. Gemeinsam wurden sie Vizeeuropameister und gewannen Weltmeisterschaftsbronze mit den Junioren, siegten bei der Champions Trophy und krönten ihre Erfolgsbilanz im März diesen Jahres mit dem Gewinn der Herren-Weltmeisterschaft in Malaysia. Ein historischer Sieg. Der erste für Deutschland überhaupt bei diesem Weltturnier. Für Mülders zugleich aber auch der letzte Triumph.

Vor einem Monat gab der 26-jährige Berliner seinen Rücktritt bekannt. Ganz still und heimlich, per E-Mail. "Ich habe Bernhard eine seitenlange Erklärung geschrieben", sagt Mülders, und ihn darum gebeten, auf seinen Anruf noch ein bisschen zu warten. "Ich hatte einfach keine Lust, mich ihm im Gespräch zu erklären. Der Abschied fällt zu schwer." Viel zu erklären gab es nicht.

Jamilon Mülders

Schon seit der WM war es nur eine Frage der Zeit, wann der vierfache Familienvater (zwei der vier Söhne brachte Mülders Lebensgefährtin Anke Wild mit in die Beziehung) sein Karriere-Ende bekannt geben würde. Acht Monate lang suchten Mülders, Peters und Teammanager Dieter Schuermann nach Möglichkeiten, vier Kinder, eine berufstätige Frau und einen Amateursport mit professionellem Aufwand unter einen Hut zu bringen. Eine Haushälterin wurde in Erwägung gezogen, private Sponsoren gesucht.

Doch einen Vater, so die bittere Erkenntnis, kann an 90 Lehrgangstagen der Nationalmannschaft allein zwischen Februar und August 2003 nichts und niemand ersetzen. "Ich habe Schwierigkeiten, mich von meinen Kindern zu trennen", bekennt der 40-fache Nationalspieler und beteuert die Endgültigkeit seines Abschieds. Erst 2001 war Mülders nach drei Jahren unfreiwilliger Abstinenz von Peters ins deutsche Nationalteam zurückgeholt worden. Eine Wiederholung schließt er kategorisch aus, "weil der Hockeyprofi noch nicht erfunden ist". Erfinden kann ihn auch Mülders nicht. Wohl aber den Weg dahin ebnen.

Als sportlicher Leiter der Abteilung Hockey des mondänen Tennis-Clubs Blau-Weiß Berlin versucht Mülders seit März des Jahres professionelle Strukturen in die bis dato dahinsiechende Krummstockabteilung zu bringen. "Ich entwickle Ideen, lasse meine Kontakte spielen, bin für die Jugendförderung und die Trainerausbildung zuständig", umschreibt Mülders sein Tätigkeitsfeld. Ganz nebenbei und nur so zum Spaß trainiert der Weltmeister die in der 2. Bundesliga spielenden ersten Herren. Allerdings ohne dabei selbst einen Schritt zu viel zu tun.

Eigene Hockeyaktivitäten hat Mülders vorläufig abgehakt. Seinen Pass hat er beim HTHC in Hamburg, seiner Hockey-Wahlheimat, deponiert, um in Notfällen doch mal eben wieder problemlos ins Trikot schlüpfen zu können. Das glücklicherweise sehr groß geschnitten ist. "Ich habe ein nettes Bäuchlein angesetzt", gesteht Mülders, der noch keine Sportart gefunden hat, die zeitlich in seinen vollgestopften Wochenplan passen würde.

Hockey in Berlin ist für Mülders keine wirkliche Alternative. Kein Verein genügt seinen organisatorischen Ansprüchen. Mit Ausnahme des neu belebten TC Blau-Weiß. Aber "von Spielertrainern", sagt Mülders "halte ich überhaupt nichts". Mehr dann schon davon, den Erfolgskurs des Alten zu imitieren, dessen pedantische Akribie, seine väterliche Distanz sowie die Petersche Art, ein Spiel von außen mit zu leben. Bislang praktiziert er das Vorhaben mit mäßigem Erfolg. Mit sechs Punkten aus sechs Spielen stehen die Mülders-Schützlinge auf dem vorletzten Tabellenplatz. Da bleibt noch einiges an Arbeit.

 

Die wilde Zeit ist vorbei

Aus "Hamburger Abendblatt" vom 22. Juni 2001

wag − Sein Haar ist fast so gelb wie sein T-Shirt. Und an den nackten Füßen trägt er Stoffturnschuhe in verblichenem rosa. Jamilon Mülders, Paradiesvogel der deutschen Hockeyszene, ist zurück. Beim Panasonic Masters in der "alten Heimat" Hamburg feiert der 25-Jährige sein Comeback in der Nationalmannschaft.

Das kommt für viele Insider überraschend. Nicht zuletzt, weil Mülders bereits seit geraumer Zeit für die Zehlendorfer Wespen Berlin in den Niederungen der Zweiten Liga spielt. Doch auch sonst trauten ihm nur wenige den Rückwärtssalto auf die große Hockeybühne nach dem Debüt 1995 in Malaysia zu. "Schuld" ist vor allem sein Image. "Es ist wahr, ich habe in meinen Hamburger Jahren viel Scheiß gebaut", räumt Mülders denn auch unumwunden ein. Er habe eben versucht, erwachsen zu werden, und das sei nicht immer ganz einfach gewesen.

Irgendwie verständlich bei einem, der seinen Vater, einen Äthiopier, nur von Fotos kennt. "Mir fehlte die väterliche Führung und ich bin deshalb wohl etwas zu früh aus dem Nest gefallen", sagt der gebürtige Düsseldorfer, dessen Vorfahren mütterlicherseits aus den Niederlanden stammen. "Ich musste zeitig lernen, auf eigenen Beinen stehen."

Geholfen habe ihm dabei vor allem der Hockeysport. Beim UHC, wohin er 1994 aus Krefeld kommend wechselte, und beim Club an der Alster, mit dem er 1999 Pokal und Meisterschaft gewann, traf er Trainer wie Markku Slawyk und Joachim Mahn sowie Mitspieler wie Freddy Ness und Jan Gebers, die ihn sehr geprägt hätten und denen er noch heute zu Dank verpflichtet sei.

Tatsächlich schien es ruhiger um ihn zu werden, da sorgte er 1998 für neuen Wirbel. Seine Beziehung zur acht Jahre älteren Ex-Nationalspielerin Anke Wild galt förmlich als Sakrileg. Die damals bereits zweifache Mutter war nämlich Ehefrau von Andreas Keller, Hockey-Olympiasieger 1992 und Spross der legendären Keller-Dynastie.

"Natürlich war das ein schmerzhafter Prozess für alle", weiß der angehende Immobilienkaufmann. Vor allem auch wegen der Kinder Felix (jetzt 10) und Luca (5). "Inzwischen haben sich die Wogen aber geglättet. Heute können wir uns alle in die Augen schauen." Seit zehn Monaten hat er mit Anke zudem Baby Oscar Sander Tesfaselassie, ein weiterer Beweis für seine ernsten Absichten. "Die wilden Jahre sind vorbei", sagt Jamilon Mülders.