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Über Mitglieder des
RRK (2020)
Anja Warnecke-Bi |
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Automesse für
Drei-gewinnt?
Zweckverband
Fernost bewirbt sich als Ausrichter für Deutsch-Chinesischen Kongress
Aus
"https://www.freitags-anzeiger.de" vom 24.01.2020
Raunheim (nad).
Findet der nächste Deutsch-Chinesische Automobilkongress in einer der
Drei-gewinnt-Kommunen statt? Kelsterbach, Raunheim und Rüsselsheim am Main haben
sich für die Ausrichtung der Automesse im nächsten Jahr beworben. "Und die
Chancen stehen gut", berichtete Anja Warnecke-Bi bei der jüngsten Sitzung des
Zweckverbands Städtenetzwerk Fernost im Raunheimer Rathaus.
Der jährliche
Kongress, der immer im Wechsel in China und Deutschland stattfindet und 2019 in
Ingoldstadt zu Gast war, wird 2021 in Deutschland ausgerichtet – und das
möglichst in einer der drei Kommunen. "Wir sind ein Automobilstand und haben
zwei chinesische Player an Bord", erklärte Netzwerkmanagerin Warnecke-Bi mit
Blick auf die beiden chinesischen Automobilunternehmen Chery und Geely.
Beide Firmen haben sich in Raunheim angesiedelt, Kernbereich des Chery Centers
sind Entwicklung, Design sowie Marketing und Vertrieb. Geely baut derzeit im
Raunheimer Gewerbegebiet Airport Garden ein Forschungs- und Entwicklungszentrum
für rund 300 Mitarbeiter.
Eingebunden in die Bewerbung als Gastgeber der Messe sollen auch Partner wie
Opel/PSA und Hyundai, aber auch die Hochschule RheinMain, sagte Warnecke-Bi.
Eine mögliche Lokalität für die Messe, die laut Warnecke-Bi in Ingolstadt fast
400 Besucher anlockte, sei noch nicht bestimmt. Der 4. Kongress findet in diesem
Jahr im September Changsha statt, wo sich die Drei-gewinnt-Städte auch
präsentieren wollen.
Erster
chinesischer Neujahrsempfang im Fritz-Treutel-Haus
Erstmals richtet
der seit 2015 bestehende Zweckverband in diesem Jahr einen chinesischen
Neujahrsempfang aus. Dieser soll am Freitag, dem 14. Februar, im Kelsterbacher
Fritz-Treutel-Haus stattfinden. Neben Vertretern chinesischer Firmen am
Drei-gewinnt-Standort sowie deutscher Unternehmen mit Chinakontakten sind auch
chinesische Bürger und Vertreter der drei Städte eingeladen.
Sieben Neuansiedlungen, darunter Firmen aus dem Logistik- und
Gesundheitsbereich, verzeichnete das Netzwerk 2019, die sich in etwa gleich auf
die Kommunen verteilten, so Warnecke-Bi. Wie Raunheims Bürgermeister Thomas Jühe
(SPD) betonte, gebe es immer mehr Anfragen von ostasiatischen Firmen, die sich
in den Kommunen ansiedeln wollten. Das zeige, dass es die richtige Entscheidung
gewesen sei, eine entsprechende Beratungs- und Betreuungsstruktur für die
Unternehmen aufzubauen. "Damit können wir qualifizierter auf die Anfragen
eingehen als andere Städte", so Jühe. Eine weitere Ansiedlung auf dem
Mönchhofgelände hat sich zerschlagen, da hier die Ansprüche des Unternehmens mit
den Anforderungen an den Immissionsschutz nicht übereinstimmten. Darüber hinaus
besuchte das Netzwerk 15 Messen und Netzwerkveranstaltungen und bewirbt den
Drei-gewinnt-Standort auf dem chinesischen Wechat-Kanal, einem
Instant-Messaging-Dienst.
Wirtschaftsbeziehungen keine Einbahnstraße
Auf einer
Chinareise hatten Jühe und sein Kelsterbacher Amtskollege Manfred Ockel (SPD) im
vergangenen Jahr unter anderem den Autobauer Chery besucht. Man sei überrascht
gewesen, wie weit der Autobauer bereits sei, Alternativen zum Verbrennungsmotor
in Serie zu bringen. Vorstellbar für die Drei-gewinnt-Kommunen sei ein Fuhrpark
kleinerer Nutzfahrzeuge des Herstellers. "Wir wollen auch mit deren Fahrzeugen
operieren, das ist ein wichtiges Signal", betonte Jühe. Als Beispiel dafür, dass
die Wirtschaftsbeziehungen keine Einbahnstraße seinen, nannte Ockel die
Handelsbeziehungen, die sich bei der Chinareise mit dem Rüsselsheimer Spediteur
Thomas Heiler ergeben hätten. Dieser liefere mittlerweile regelmäßig deutsche
Lebensmittel nach China, die dort wegen stärkerer Kontrollen einen guten Ruf
genießen würden und gefragt seien. Einstimmig verabschiedete der Zweckverband
seinen Wirtschaftsplan für 2020, der Ausgaben von 300.000 Euro vorsieht. Jede
Kommune steuert 100.000 Euro bei. |