Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Anja Warnecke-Bi

Anja Warnecke-Bi ist für die China-Kontakte zuständig.

 

 

 

 

 

 

 

 

Städtenetzwerk Fernost:
Immer mehr Unternehmen aus China siedeln sich in Rüsselsheim an

Von Alexandra Groth (aus "Main-Spitze" vom 22.01.2016)

Seitdem die chinesische Regierung vor rund zehn Jahren damit begonnen hat, eine Internationalisierungsstrategie zu verfolgen, siedeln sich auch in Deutschland immer mehr chinesische Firmen an. Rüsselsheim hat daher zusammen mit Raunheim und Kelsterbach vor gut drei Jahren begonnen, Kontakte zu chinesischen Regionen aufzunehmen, mit dem Ziel, Firmen in einer der drei Städte anzusiedeln. Und die ersten Erfolge lassen sich durchaus schon verbuchen.

Etwa 20 Firmen unterschiedlichster Größe haben sich seitdem angesiedelt. Und je mehr Unternehmen einmal hier sind, desto interessanter wird es für chinesische Kollegen, erläutert Anja Warnecke-Bi. Sie ist seit Dezember als Netzwerkmanagerin China beim Zweckverband "Städtenetzwerk Fernost" angestellt, den die drei Kommunen eigens für die Aktivitäten gegründet haben. Warnecke-Bi hat durch vorherige Aufgaben jahrelange Kenntnisse in dem asiatischen Land.

Kenntnis von Sprache und Gepflogenheiten

Und die sind durchaus von Vorteil, nicht nur die Sprachkenntnisse, sondern auch die Kenntnis von Gepflogenheiten. "Das ist eine Sisyphus-Arbeit, weil sie immer wieder Betreuung braucht", verweist Oberbürgermeister Patrick Burghardt darauf, dass es mehr bedarf, als ein Grundstück anzubieten, um chinesische Unternehmen zu einer Ansiedlung zu bewegen. Die meisten chinesischen Konzerne hätten international noch sehr wenig Erfahrung, weiß Warnecke-Bi.

"Wir nehmen sie an die Hand. Wir stellen Kontakte her, zum Beispiel zu einem chinesischen Rechtsanwalt, der deutsches Recht beherrscht", nennt Burghardt Beispiele. Nur durch diese "Vermittlerrolle" und dass sie dort zu dritt aufträten, könne man Erfolge erzielen. Daher waren die drei Rathauschefs auch schon zweimal persönlich in China, um Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen. Mehrfach waren auch chinesische Delegationen hier zu Gast, gerade vor wenigen Tagen. Auch für deutsche Firmen, die Kontakte nach China suchten, könne das Städtenetzwerk hilfreich sein.

Wie die Firmen vorgehen, sei sehr unterschiedlich, weil es auch sehr große Unterschiede in der Geschäftstätigkeit gebe, sagt Warnecke-Bi. Es gebe Investitionen, Beteiligungen oder Ankäufe an deutschen Firmen oder aber sie gründeten eine Niederlassung, um den Markt zu eruieren. Gestartet werde häufig mit einem "Ein-Mann-Betrieb" mit dem Ziel, sich zu vergrößern. Für diese Start-up-Unternehmen gibt es auf dem Raunheimer Ihm-Gelände eine Büroetage. Inzwischen gibt es aber auch schon Ansiedlungen mit mehreren Mitarbeitern, die Branchen sind dabei gemischt. Meist geht es um Automotive, Lichttechnik, weiße Ware, Logistik und Spedition.

"Explodierender Markt"

Burghardt betont, dass zwar Raunheim und Kelsterbach anders als Rüsselsheim die großen Flächen für Ansiedlungen haben. Aber der Name Rüsselsheim, zusammen mit dem Automobilstandort und auch der Hochschule Rhein-Main sei eine wichtige Ergänzung, um Interesse zu wecken. Eine sehr interessante Entwicklung nehme derzeit der grenzüberschreitende Internethandel. "Das ist ein explodierender Markt in China", sagt Warnecke-Bi. Es gebe acht Handelszentren, die weltweit Satelliten suchten. Denn eine starke, reiche Mittelschicht in China habe großes Interesse an ausländischen und deutschen Produkten. Zwar könne man auch in China deutsche Waren kaufen, aber zu sehr hohen Preisen. Und es sei oft nicht klar, ob es Fälschungen seien. Für Direktimporte brauche es Zwischenlager in Europa.

Warnecke-Bi geht davon aus, dass die chinesische Wirtschaft zwar nicht dauerhaft im zweistelligen Bereich und in dieser Geschwindigkeit wachsen wird. Aber dennoch sei mit weiterem Wachstum zu rechnen. Zumal die Regierung überlege, die Steuern für die Einfuhr von rund 40 Produkten abzusenken. Aber auch die jetzigen Zahlen beeindrucken schon: Waren im Jahr 2012 in Hessen rund 140 chinesische Firmen ansässig, sind es 2015 schon rund 300 – chinesische Restaurants nicht mitgezählt.