|
Über Mitglieder des
RRK (2011)
Andreas Späck |
Andreas Späck 2008 noch als RRKler |
Gelegentlich aufbrausend, oft ungeduldig
Andreas Späck will bei den Hockeyherren des HTHC zum Nationaltorhüter reifen −
und nebenbei auch seinen Spitznamen loswerden
Aus
"Hamburger Abendblatt" vom 06.10.2011
Ist es ein Wunder, dass ein 28 Jahre
alter Mann von 204 cm Länge und drahtiger Figur die Nase voll davon hat, dass
ihn viele nur "Späcki" nennen? Natürlich weiß Andreas Späck, dass man sich
Spitznamen nicht aussuchen kann und dass der ihm seit der Kindheit zugedachte
keine Anspielung auf seine Körperfülle sein soll. Dennoch ist er der Meinung,
dass langsam mal Schluss sein muss mit dieser Verniedlichungsform seines
Nachnamens, und mit dem in diesem Sommer vollzogenen Umzug von Rüsselsheim nach
Hamburg scheint sich tatsächlich eine Änderung anzudeuten. "Späcko" nennen ihn
einige seiner neuen Teamkollegen beim Harvestehuder THC. Nicht viel schöner,
aber ein kleiner Schritt.
Den großen Schritt hat der Torhüter
ja auch sportlich gemacht. Nachdem er die Hinrunde der vergangenen Saison in
Frankreich bei Paris St. Germain verbracht hatte, war sein Plan gewesen, den
Sport zugunsten seines Servicemanagement-Studiums aufzugeben. Dann kam jedoch
überraschend die Berufung durch Bundestrainer Markus Weise in den
Perspektivkader der deutschen Nationalmannschaft, und mit der Aussicht auf eine
Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London entschied der gebürtige
Rüsselsheimer, seinen in die Zweite Liga abgestiegenen Heimatverein RRK zu
verlassen und sich einem ambitionierteren Klub anzuschließen. So kam er zum HTHC,
der einen Nachfolger für den zurückgetretenen Marc Duchow suchte.
Von seinem neuen Umfeld ist der
gelernte Bankkaufmann, der sich an der Barmbeker Straße eine WG mit seinem
Ersatzmann Timo Köllen und Stürmer Tobias Lietz teilt, immens angetan. Vor allem
die Intensität im Training des Tabellenvierten imponiert ihm. "Es ist eine
unfassbar hohe Bereitschaft zum Lernen da, und weil jeder spielen will, ist viel
Zug drin", sagt er. Dass mit Christian Blunck und Christoph Bechmann zwei
Hockeylegenden das Trainerduo bilden, sei ein zusätzlicher Anreiz. "Von dermaßen
erfolgreichen Sportlern zu lernen bringt alle weiter."
Seine persönliche Weiterentwicklung
glaubt Späck, der erst als Zwölfjähriger zum Hockey kam und gegen seinen Willen
ins Tor gestellt wurde, weil er sich angstfrei in jeden Ball warf, in Hamburg
besonders gut vorantreiben zu können. Mit Nico Jacobi (Uhlenhorster HC) und Tim
Jessulat (Club an der Alster) spielen zwei Auswahlkonkurrenten bei Stadtrivalen,
die Olympiavorbereitung werden sie großteils gemeinsam am Hamburger Stützpunkt
absolvieren. "Für mich ist die Lage komfortabel, denn ich habe am wenigsten zu
verlieren", sagt Späck, "ich kann aus jeder Einheit viel mitnehmen."
Nach 21 Gegentoren in sechs Spielen
konnte der Hallenspezialist, der als mitspielender Keeper "lieber agiert als
reagiert", am vergangenen Sonntag beim 5:0-Derbysieg gegen Alster erstmals in
dieser Feldsaison sein Tor sauberhalten. Auch wenn er derlei Erfolge niemals nur
als Ausdruck der eigenen Leistungsstärke ansehen würde, soll die Null nach
Möglichkeit auch in den Heimspielen gegen den Mannheimer HC und Frankfurt 1880
stehen. Dumme Gegentore ärgern Andreas Späck, der sich als "gelegentlich
aufbrausend und oft ungeduldig" beschreibt, nämlich noch viel mehr als blöde
Spitznamen. (bj)
Andreas Späck
wechselt zum HTHC
Aus
"www.hockeyliga.de" vom 29. Juni 2011
Nach der Verpflichtung
von Jasper van Gerven kann sich der Harvestehuder THC nun auch über einen neuen
Torwart freuen. Zur kommenden Saison wechselt Andreas Späck vom Rüsselsheimer RK
an die Elbe. "Nach der Hallensaison habe ich überlegt, wie es für mich
weitergehen soll, ob ich meine Karriere ausklingen lasse oder versuche, etwas
erfolgreicher zu spielen. Dann hatte ich mich dazu entschieden, noch einmal
anzugreifen und da war für mich auch klar, dass ich das in einem anderen Umfeld,
mit anderen Strukturen tun und mich in einem anderen Team beweisen möchte", so
der 28-Jährige.
Nachdem Späck den Hallen-WM-Lehrgang
mitgemacht hatte, besteht aktuell die Aussicht, sich nach der EM im August
nochmals im einen oder anderen Nationalmannschafts-Lehrgang beweisen zu können.
Dieses Ziel im Hinterkopf, hat sich Späck umgeschaut – und ist beim HTHC
gelandet. "Die haben eine gute Saison gespielt und einige gute Spieler in ihren
Reihen, die auch internationale Ziele haben", meint Späck. Zudem hat ihm die
HTHC Sport-Marketing GmbH ein "Paket" anbieten können, das es ihm ermöglicht,
neben dem Studium praktische Berufserfahrungen zu sammeln und gleichzeitig eine
Tätigkeit als Trainer aufzunehmen, was für einen Wechsel zum HTHC sicher mit
ausschlaggebend gewesen war. Sein BWL-Studium will der Keeper von nun an in
Oldenburg fortsetzen, wo er als Leistungssportler den Vorteil vieler
e-learning-Anteile genießen kann und nur selten präsent sein muss.
Sein zukünftiger Teamkollege Tobias
Hauke freut sich über die Verstärkung: "Andreas ist natürlich eine Bereicherung
für das Team. Es ist immer toll, einen erfahrenen Torwart zu haben und ich
glaube auch menschlich wird er unserer recht jungen Truppe sehr gut tun."
HTHC-Urgestein Marc Duchow, der den schwarz-gelben Kasten bis dato vorrangig
hütete, hat seine Karriere mit dem Ende der Saison beendet, so dass sich in
Zukunft Timo Köllen und Andreas Späck um den Platz im Tor "streiten" dürfen.
|