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Über Mitglieder des
RRK (2011)
Andreas Späck |
Nicht mehr im RRK-Trikot wird Andreas Späck
in der nächsten Hockey-Saison auflaufen. |
Länderspiel-Premiere
verdrängt Abstiegsfrust kurz
Torwart Andreas Späck sucht nach fast 20 RRK-Jahren eine neue
Herausforderung
Das
Gespräch führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 20.06.2011)
An guten Torhütern hat es beim
Rüsselsheimer RK eigentlich nie gemangelt. Peter Kraus war 1972 der Garant des
Olympiasiegs in München, Randolf Renker ein fast ebenbürtiger Nachfolger. Tobias
Frank holte 1984 und 1988 jeweils olympisches Silber, Christopher Reitz gehörte
zum Goldkader 1992 und erlebte Olympia 1996 sowie 2000. Und einiges spricht
dafür, dass 2012 in London mit Nico Jacobi ein RRK-Eigengewächs das deutsche Tor
hüten dürfte, der seit drei Jahren für UHC Hamburg spielt. Vor wenigen Tagen hat
ein weiterer "Goalkeeper made in Rüsselsheim" sein Debüt im Nationalteam
gegeben: Andreas Späcks dauerhaft starke Leistungen wurden von Bundestrainer
Markus Weise belohnt. Bitter für den Ruderklub, dass der 2,05 Meter lange "Späcki"
beschlossen hat, sich für die kommende Saison einer neuen Herausforderung zu
stellen.
Acht Tage nach dem
Abstieg aus der Bundesliga mit dem Rüsselsheimer RK haben Sie im gestandenen
Alter von 28 Jahren erstmals im Tor der deutschen Hockey-Nationalmannschaft
gestanden. Konnte dieses besondere Erlebnis den Frust wettmachen?
Dadurch, dass es
praktisch nahtlos im Nationalteam weiter ging, konnte man schon ein bisschen
gedanklich abschalten und das Ganze war nicht so präsent. Jetzt, mit etwas
Abstand, und wenn man mehr Zeit hat, kehrt der Frust schon zurück.
Ihre Länderspielpremiere im Rahmen
des 4-Nationen-Turniers gegen England endete 3:3, beim 5:2 gegen Gastgeber
Schottland durfte sie eine Halbzeit ran. Waren Sie mit Ihrem Einstand zufrieden?
Insgesamt kann ich schon zufrieden
sein. Es war ein durchwachsener Einstand, denn ich hätte sicherlich mehr halten
können. Aber alles in allem war‘s okay.
Und wie hat Bundestrainer Markus
Weise Sie gesehen?
Er hat erkennen lassen, dass er noch
Luft nach oben sieht. Es sei kein berauschender, aber auch kein enttäuschender
Einstand gewesen. Ich muss aber auch sagen, dass das vom Niveau her auf dem Feld
insgesamt noch mal eine ganz andere Ebene als in der Halle ist.
Rechnen Sie sich nach der Premiere
nun weitere Einsatzchancen aus oder ist eher klar, dass die arrivierten Torleute
für die EM im August und Olympia 2012 in London gesetzt sind?
Mit dem Bundestrainer ist das
insofern klar abgesprochen, dass meine Chancen für eine EM- oder
Olympiateilnahme relativ gering sind. Ich bin einfach froh, einer der vier
Torhüter zu sein, die dazugehören. Ich habe meine speziellen Aufgaben bekommen
und Markus Weise wird sehen wollen, wie die Entwicklung bei mir vonstatten geht.
Sie sollen schon vor Beginn der
Abstiegsrunde geäußert haben, den RRK am Saisonende verlassen zu wollen. Könnte
dieser Entschluss etwas mit dem Nationalteam zu tun haben?
Auf keinen Fall. Ich hatte meine
Entscheidung schon länger getroffen, wollte den Entschluss aber erst nach der
Abstiegsrunde bekannt geben und hatte ganz klar das Ziel, mit dem Klassenerhalt
zu gehen. Irgendwann hatte ich dann das Gefühl, dass mich das in meiner Leistung
einschränkt, mein Wissen nicht nach außen zu tragen.
Zurück zum RRK: Wäre der dritte
Abstieg aus der Bundesliga nicht zu vermeiden gewesen?
Obwohl allen klar war, dass es
aufgrund zwei sehr starker Aufsteiger in dieser Saison noch schwerer für uns
werden würde, hätte der Abstieg vermieden werden können. Beim 4:1 gegen Nürnberg
etwa hat man gesehen, dass das Potenzial für die erste Liga durchaus vorhanden
ist. Letztlich hat uns in erster Linie die Konstanz und teilweise auch das
Quäntchen Glück gefehlt. Und natürlich muss man die überwiegend starken
Heimleistungen zumindest annähernd auch auswärts bestätigen.
Andreas Späck in
Aktion |
Woran hat es insgesamt am meisten
gefehlt?
Ich denke, in der Mannschaft kann man
eigentlich keinem einen Vorwurf machen. Wir haben einen ziemlich schwierigen
Altersdurchschnitt, denn viele müssen Arbeit, Familie und Hockey vereinbaren.
Andere Vereine sind da deutlich besser aufgestellt als der RRK, wobei trotz der
bescheidenen Möglichkeiten hier seit ewigen Zeiten richtig viel daraus gemacht
wird. Dass der Fitnesszustand, für den jeder selbst verantwortlich ist, und
unsere Ecken sicher nicht optimal waren, steht auf einem anderen Blatt. Und im
Gegensatz zu uns hat es der Düsseldorfer HC in der Abstiegsrunde verstanden, im
entscheidenden Moment als Team aufzutreten.
Neben Ihnen und dem Trainer gehen
dem Verein offenbar eine Reihe weiterer Stammkräfte verloren. Was hätte
passieren müssen, damit speziell Sie geblieben wären?
Meine Entscheidung stand. Ich wollte
noch mal was Neues machen, beziehungsweise sehen. Und jetzt ist die Gelegenheit
dazu. Ich hatte in den fast 20 Jahren immer viel Spaß hier, möchte aber einfach
mal raus aus Rüsselsheim.
Es ist kein Geheimnis, dass es
Bundesligaklubs gibt, die ihren Spielern einiges bieten können. Nach welchen
Kriterien werden Sie Ihren neuen Klub aussuchen?
Es muss auf alle Fälle ein Team sein,
in dem ich mich wohlfühle − so wie beim RRK. Dazu muss es sportlich passen, denn
ich möchte noch vier, fünf Jahre relativ erfolgreich und nicht gegen den Abstieg
Hockey spielen. Tendenzen gibt es noch keine, aber ich werde bei der Endrunde am
nächsten Wochenende in Mannheim bestimmt einige Gespräche führen. Wenn der
Studienplatz passt, ist auch ein Wechsel ins Ausland denkbar.
Glauben Sie, dass dem
Rüsselsheimer RK zum dritten Mal die Rückkehr in die erste Bundesliga gelingen
kann oder muss angesichts noch dünn gesäter Talente eher ein weiterer Niedergang
befürchtet werden?
Die Gefahr, dass der RRK so wie
Vorjahresabsteiger Rheydter SV durchgereicht wird, sehe ich ebenso wenig, wie
die Möglichkeit, direkt wieder aufzusteigen. Es ist wichtig, sich realistische
Ziele zu setzen und die etwas vernachlässigte Nachwuchsarbeit wieder zu
intensivieren. Dazu bleibt abzuwarten, wie sich zweite und erste Liga insgesamt
entwickeln. In einer kontinuierlich guten Jugendarbeit sehe ich für den RRK die
einzige Chance, in absehbarer Zeit wieder anzugreifen.
Um Ihre Nachfolge im RRK-Tor
bewerben sich der 20 Jahre alte Bastian Reisch und der 16-jährige Marc
Papenburg. Wen würden Sie zur neuen Nummer eins machen?
Potenzial haben beide, und beide
werden den Zweikampf auch annehmen. Für den neuen Trainer gäbe es gute Gründe,
sich so oder so zu entscheiden. Um seine Stärken und Fähigkeiten im Tor voll zu
entfalten, braucht man Erfahrung und viele Spiele.
Andreas Späck
verlässt den RRK
Hockey: Nationaltorwart sucht neue Herausforderung – Länderspieldebüt in Largs
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 15. Juni 2011 | wei
Der frisch gebackene
Hockey-Nationalspieler Andreas Späck verlässt Bundesliga-Absteiger Rüsselsheimer
RK. "Ich habe dem RRK vor der Abstiegsrunde mitgeteilt, dass ich mir einen neuen
Verein suche", sagte der 28 Jahre alte Torwart gestern auf ECHO-Anfrage. Zu
welchem deutschen Erstligisten er wechselt, steht noch nicht fest. "Die
Gespräche laufen noch."
Unabhängig von der Frage, ob der RRK
die Klasse hält, habe er nach dem letzten Spiel der Punktrunde entschieden,
sportlich eine neue Herausforderung zu suchen. "Ich war fast 20 Jahre in
Rüsselsheim und will noch einmal etwas anderes machen", sagte Späck, der beim
Ruderklub unter Erfolgscoach Berti Rauth als Zehnjähriger das Hockeyspielen
lernte. Dabei reizt ihn nicht nur ein ambitionierter Verein, der um den Titel
mitspielen kann, sondern auch "eine neue Stadt, ein neues Umfeld". Sicher ist,
dass Späck auch den Studienort wechseln wird. Derzeit studiert er an der
Universität Frankfurt Wirtschaftswissenschaften.
Sein Länderspieldebüt hat Andreas
Späck am Pfingstwochenende beim Vier-Nationen-Turnier im schottischen Largs
gefeiert. Beim 3:3 der deutschen Nationalmannschaft gegen England stand er die
volle Spielzeit im Tor, beim 5:2 gegen Schottland die erste Halbzeit. In der
zweiten Hälfte gegen die Gastgeber und beim 1:1 gegen Spanien stand der
ehemalige Rüsselsheimer Nicolas Jacobi (UHC Hamburg) zwischen den Pfosten.
"Insgesamt war es o.k., aber vollauf
zufrieden bin ich nicht; es ist noch Luft nach oben", bilanzierte der Torwart
seine Leistungen. Neben "ganz gute Aktionen" habe er "weniger gute" gehabt. Dazu
zählt der 1:0-Führungstreffer der Schotten nach einem Missverständnis zwischen
Kapitän Max Müller und ihm. "Es kam ein Hoppelball vors Tor, und jeder hat
gedacht, der andere klärt", sagte Andreas Späck und nahm den Treffer auf seine
Kappe: "Letztlich muss ich den Ball als Torwart wegschlagen – und beim RRK hätte
ich das auch gemacht."
Die Deutschen belegten beim
Vier-Nationen-Turnier mit fünf Zählern Rang zwei hinter Spanien (7 Punkte),
gefolgt von England (4) und Schottland (0).
Hockey: Zwei Rüsselsheimer mit
Nationalteams im Einsatz
Andreas Späck spielt mit den
Herren in Schottland, Luca Müller mit der U18 in Paris
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 11. Juni
2011 | wei
Zwei Spieler des vor einer Woche aus
der Feldhockey-Bundesliga abgestiegenen Rüsselsheimer RK bestreiten am
Pfingstwochenende Einsätze mit Auswahlmannschaften. Während Torwart Andreas
Späck mit der Herren-Nationalmannschaft am Vier-Nationen-Turnier im schottischen
Largs teilnimmt, steht Luca Müller im Kader des deutschen U18-Teams, das sich am
Wochenende mit der Vertretung Frankreichs nahe Paris misst.
Andreas Späck wechselt sich in Largs
mit dem ehemaligen Rüsselsheimer Nicolas Jacobi (UHC Hamburg) im Tor ab. Gegner
sind am heutigen Samstag Europameister England, am Sonntag Schottland und am
Montag Spanien, Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele in Peking. Die
Schotten sind das einzige Team bei diesem Turnier, das nicht vom 20. bis 28.
August bei der Europameisterschaft in Mönchengladbach am Start ist; Spanien ist
dort Vorrundengegner der Deutschen.
Bundestrainer Markus Weise will den
Rüsselsheimer Andreas Späck auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2012 in
London sichten. Der RRK-Torhüter ist der Einzige aus dem sechzehnköpfigen Kader
für Largs, der noch kein Länderspiel bestritten hat.
Luca Müller, der am Sonntag bei der
1:5-Niederlage gegen den Crefelder HTC sein erstes Bundesliga-Tor erzielt hatte,
trifft heute und morgen auf das französische U18-Auswahlteam. Die Partien in
Chatenay Malabry sind Teil eines Lehrgangs im Rahmen des Deutsch-Französischen
Jugendwerks.
Andreas Späck i m
Kreis der Mannschaftskameraden des RRK in einer Auszeitbesprechung |
Ernsthafter EM-Test
für deutsche Herren beim Turnier in Schottland
DHB-Team trifft
über Pfingsten in Largs auf England, Spanien und die Gastgeber
Von
www.hockey.de
vom 06.06.2011
Die deutschen
Herren nehmen am Pfingst-Wochenende an einem Vier-Nationen-Turnier im
schottischen Largs teil. Das 18-köpfige Team von Bundestrainer Markus Weise
trifft dabei auf die Gastgeber, Europameister England sowie Spanien, den
Silbermedaillengewinner der letzten Olympischen Spiele. Die Schotten sind das
einzige Team bei diesem Turnier, das nicht vom 20. bis 28. August bei der GANT
EuroHockey Europameisterschaft in Mönchengladbach am Start ist. Spanien ist dort
sogar Vorrundengegner der Deutschen.
"Wir hatten eigentlich
damit gerechnet, dass ein bis zwei Club-Teams Pfingsten noch in der EHL-Endrunde
spielen würden. Da sich dort kein Team qualifizieren konnte, habe ich das
Luxus-Problem, dass alle Nationalspieler an diesem Wochenende zur Verfügung
stehen", so Bundestrainer Markus Weise. "Deswegen habe ich das jetzt etwas
aufgeteilt. Einige spielen in Schottland, andere dann bei der Rabo Trophy Ende
Juni in Amsterdam. Erst danach werden wir den Kader weiter verkleinern."
Weise erwartet in
Schottland einen aussagekräftigen Test, da dort hochkarätige Gegner auf die
Deutschen warten. Im Tor kommt neben Stammkraft Nicolas Jacobi auch der
Rüsselsheimer Andreas Späck mit nach Largs, den der Bundestrainer auch für
die Perspektive nach Olympia 2012 sichten möchte. Max Weinhold und Tim Jessulat
erhalten eine Pause. Nicht zur Verfügung stehen dem deutschen Team die
verletzten Kölner Olympiasieger Benjamin Wess und Christopher Zeller. |