Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2016)                                  

Anne Schröder, Nicolas Jacobi

Nicolas Jacobi ‒ Uhlenhorster HC

Anne Schröder ‒ Club an der Alster

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutsche Hockey-Asse aus Wiesbaden, Rüsselsheim und Mainz sind bei olympischen Spielen in Rio dabei

Nike Lorenz, Anne Schröder und Nico Jacobi

Von Tobias Goldbrunner (aus "Main-Spitze" vom 06.07.2016)

Sie sind alle drei auf den Hockey-Plätzen in der Region groß geworden. Nun darf sich das Trio einen großen Traum erfüllen. Nike Lorenz, die früher für den Wiesbadener THC auflief, und Anne Schröder, die lange für den Rüsselsheimer RK spielte, feiern in Rio ihre Premiere und bestreiten ihre ersten Olympischen Spiele. Der gebürtige Mainzer Nico Jacobi, der ebenfalls in Rüsselsheim aktiv war, war 2012 Ersatztorwart der deutschen Hockey-Herren, die in London Gold holte, in Brasilien führt er die DHB-Auswahl nun als Nummer eins. Alle drei haben sie aber auch die Region verlassen, um sich diesen Traum zu erfüllen.

Nike Lorenz (19): Vor zweieinhalb Jahren war es noch ihr Wunsch, überhaupt mal das Trikot der Nationalmannschaft zu tragen. Kurz darauf, im September 2014, gab die Verteidigerin, die eigentlich als Mittelfeldspielerin begonnen hat, ihr Debüt im A-Team. Fuhr auf Anhieb mit zur Champions Trophy nach Argentinien. Das Talent wurde Lorenz quasi in die Wiege gelegt: Opa und Tante spielten schon in der Nationalmannschaft, die Mama in der Bundesliga. Kein Wunder, dass Nike Lorenz mit gerade mal drei Jahren zum Schläger griff, als die Familie von Berlin nach Wiesbaden zog. 2011 war schließlich klar: "Um mich weiterzuentwickeln, musste ich Wiesbaden verlassen, so leid es mir auch tat." Zahlreiche Angebote lagen Lorenz vor, auch aus Rüsselsheim. "Beim Mannheimer HC hat mich aber das Konzept am meisten überzeugt." In der Bundesliga wurde sie zur festen Größe, gewann in diesem Februar zwei Wochen nach dem DM-Titel mit der A-Jugend auch die Meisterschaften mit den Damen in der Halle. Und auch im Nationalteam hat sie sich durchgesetzt, als jüngste Spielerin den Sprung nach Rio geschafft. "Natürlich habe ich damit geliebäugelt, und trotzdem war es eine schöne Überraschung", verrät Lorenz. In den jüngsten drei Testspielen schoss die 19-Jährige zwei Tore. In Brasilien hat sie nun einen neuen Traum: "Wir wollen ins Viertelfinale – und sehen dann, was möglich ist. In der Vorbereitung haben wir uns jedenfalls immer weiter gesteigert."

Anne Schröder (21): "Sehr zufrieden“ ist auch die 89-malige Nationalspielerin mit den vergangenen Wochen. "Da der Kader schon so früh feststand, hatten wir viel Zeit, um uns einzuspielen. Wir haben gegen viele Olympia-Gegner getestet, auf höchstem Niveau also. Und die Ergebnisse waren gut." Was letztlich in Rio herausspringt, sei schwer zu beurteilen. Mit der Niederlande, Neuseeland und China trifft das deutsche Team in der Vorrunde auf drei Nationen, die in der Weltrangliste vor ihnen liegen. "Ich lasse es auf mich zukommen. Allein im Olympischen Dorf erwarte ich eine Reizüberflutung. Man kann sich das als Neuling eigentlich nicht vorstellen." In der Nationalmannschaft spielt die Mittelfeldspielerin seit fast drei Jahren. Damals gehörte sie noch dem Rüsselsheimer RK an. Wenig später entschied sich Schröder, die in Mainz ihr Abitur gemacht hat, dann, zum Club an der Alster zu wechseln. "Ich wollte für mein Psychologiestudium wegziehen und für meinen Sport die perfekten Bedingungen vorfinden. Das war in der Hockey-Hochburg Hamburg klar der Fall." Rio sei damals ihr Fernziel gewesen. "Dass es nun Realität wird, ist schwer zu glauben. Aber ich weiß auch, dass ich mit meiner Entwicklung noch nicht am Ende bin", erläutert Schröder, unter anderem WM-Zweite 2015 in der Halle.

Nico Jacobi (29): Druck? "Davon kann keine Rede sein", meint Nico Jacobi. Auch wenn die deutschen Herren 2008 und 2012 Olympia-Gold errangen. "Die Karten werden jedes Mal neu gemischt", so der Torhüter. Der weiß, wovon er spricht: In London war er die Nummer zwei hinter Max Weinhold. Nun steht er zwischen den Pfosten. Als einziger Keeper wurde Jacobi fest für Rio nominiert. "Die Anspannung war schon sehr groß. Umso glücklicher bin ich, dass es tatsächlich geklappt hat", erzählt der Unternehmer. 2008, kurz nach seinem Debüt im A-Team, zog es ihn von Rüsselsheim zum UHC Hamburg. "Ich musste zu einem internationalen Topteam an einem internationalen Standort gehen, um mein Ziel, die Nummer eins in Deutschland zu werden, zu erreichen." Seit 2013 ist der Hallen-Welt- und Europameister genau das. In der Vorbereitung auf Rio habe sich die deutsche Auswahl gerade in der Defensive nochmals gesteigert. Und auch Jacobi hat hart an sich gearbeitet, bei der Eckenabwehr und Verteidigung am Kreis. Vielleicht wird aber auch eine von Jacobis besonderen Stärken entscheidend sein: Der 29-Jährige ist als Siebenmeterkiller gefürchtet.