Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (1988)                                  

Tanja Dickenscheid, Eva Hagenbäumer, Anke Wild

Tanja Dickenscheid

Eva Hagenbäumer

Anke Wild

"Mannschaft des Jahres 1988"

Das Kuratorium der Deutschen Sporthilfe wählte in Frankfurt die Juniorinnen-Nationalmannschaft des Deutschen Hockey-Bundes zur "Mannschaft des Jahres" bei der jährlich veranstalteten Junior-Sportler-Wahl. Der Gewinn der Europameisterschaft in Paris gab den Ausschlag für die DHB-Mannschaft unter 21 Jahren. Platz vier bei der Wahl '88 belegten die DHB-Junioren, die ebenfalls Europameister wurden. Der DHB gewann diese Wahl erstmals im weiblichen Bereich, nachdem man beim männlichen Nachwuchs schon zweimal die Nase vorne hatte.


6. Juniorinnen-Europameisterschaft in Paris

Deutscher Nachwuchs am besten

Aus "Deutsche Hockey Zeitung", Nr. 30 vom 7. September 1988

Der Deutsche Hockey-Bund besitzt den erfolgreichsten Nachwuchs Europas. Knapp zwei Monate nach den männlichen Junioren U21 holte sich auch die DHB-Juniorinnen­Nationalmannschaft den Europameisterschaftstitel. Im Pariser Vorort Chatenay Malabry gewannen die Schützlinge von Bundestrainer Bernhard Peters das Endspiel gegen England mit 3:1 Toren.

Die Vorzeichen für das Endspiel waren klar. Eine Wiederholung des deutlichen 6:1-Erfolges aus der Vorrunde würde es nicht geben. Dennoch war sich Trainer Bernhard Peters sicher: "Die haben Angst." Es spielte die gleiche Aufstellung, die schon gegen die UdSSR das Halbfinale gewonnen hatte, und als Sonderaufgabe sollte sich Tanja Dickenscheid um Englands gefährlichste Stürmerin Joan Lewis kümmern, spielte somit etwas zurückgezogener. Etwas verhalten spielte zunächst die ganze Mannschaft. Es fehlte einfach die Präzision und die Spritzigkeit der vorangegangenen Spiele. Dennoch ergeben sich in den ersten 15 Minuten drei Kurze Ecken, die jedoch nicht gestoppt werden! Ein bisschen unerwartet dann die 1:0-Führung. Es gelingt Anke Wild, sich aus dem rechten Loch herauszuspielen, der lange Diagonalpass erreicht frei halblinks "Kine" Ferneck, die schnell schaltet und an der herauslaufenden Torhüterin vorbeischlenzt.

Endspiel: Zum Schluss kraftlos

Mit dieser Führung im Rücken ließ sich befreiter spielen, man begann jetzt auch sich anzufeuern, sich zu engagieren soweit möglich. Blieb das Ecken-Problem: in der 28. Minute die fünfte Möglichkeit. Peters zu Hänel, der als Video-Mann direkt hinter der Bank stationiert war: "Was machen wir mit den Ecken?" Antwort Hänel: "Reintun". Gequältes Lächeln trainerseits. Inzwischen kam die Ecke schon herein, etwas holperig, wieder wird eine unfreiwillige Stoppvariante, der Ball wird quer zu Anke Wild gespielt und die "tut" ihn rein. Kurios auf jeden Fall diese 2:0-Halbzeitführung. Und die Aufforderung in der Pause zum Weiterkämpfen, vor allem auch das "Ins-Spiel-Bringen" der etwas verwaisten linken Seite.

Der Szene, die das Spiel entscheidet, geht ein Flankenlauf der neu ins Spiel gekommenen Antje Knechten voraus, des weiteren eine Ecke mit einem Nachschussvolley von Tanja Dickenscheid, der auf der Linie regelwidrig gestoppt wird. Siebenmeter in der 44. Minute. Tina Peters beweist, dass sie eine sichere Schützin ist, und verwandelt sicher. 3:0, aber noch über zwanzig Minuten zu spielen, und jetzt zeigt sich, dass zwar bei allen der Wille zum Fight da ist, doch die Beine immer schwerer werden. Kurz nach der Einwechslung von Monika Strobel zischt ein Freischlag von rechts an der ganzen Abwehr, einschließlich Torfrau Pia Büchel, vorbei und findet Carolyn Brown, die aus kürzester Distanz den Anschlusstreffer markiert. Die Neusser Torfrau hat in den kommenden Minuten gut zu tun, zeichnet sich mal am Kreisrand aus und verhindert im nächsten Moment auf der Linie. Das waren die bangen Sekunden, doch ganz zum Schluss befreit sich die deutsche Mannschaft wieder, und alles wartet auf den erlösenden Schlusspfiff.

Das Finale war sicher nicht so berauschend wie vorangegangene Spiele der deutschen Mannschaft, doch über die gesamte EM hinweg ist der Titelgewinn mehr als verdient. Und auch die Endspielteilnahme der Engländerinnen, denn sie war die einzige Mannschaft, die gegen die deutsche Abwehr zu Torerfolgen (2) kam und ihrer Ankündigung, den Deutschen ein gutes Match zu liefern, voll und ganz nachkam.

Aufstellung: Büchel, Thomaschinski, Peters, Hagenbäumer, Kuhnt, Wild, Dickenscheid, Hagen (45. Strobel), Cremer (42. Knechten), Ferneck, Hentschel (58. Hayn). Nicht eingesetzt wurden Torfrau Anette Meyer sowie Astrid Strömer.

Mit Medaillen dekoriert bei der Siegerehrung: Die deutschen Juniorinnen als Europameister 1988 (hinten: Betreuerin Ruth Meier, Irina Kuhnt, Eva Hagenbäumer, Tanja Dickenscheid, Simone Thomaschinski, Torfrau Anette Meyer, Monika Strobel, Daniela Hagen, Anke Wild, Christine Ferneck, Trainer Bernhard Peters; davor: Franziska Hentschel, Tina Peters, Astrid Strömer, Melanie Cremer, Tanja Hayn, Antje Knechten; vorn: Torfrau Pia Büchel)

Europa-Titel für Juniorinnen

Dritter großer Erfolg seit 1977 / Wieder Tor durch Anke Wild

Aus "Main-Spitze" vom 5. September 1988

si. - Zum dritten Male nach 1977 und 1979 haben die Juniorinnen des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) den Europameister-Titel gewonnen. Bei der 6. EM in Chatenay Malabry bei Paris setzten sich die Schützlinge von Trainer Bernhard Peters im Finale mit 3:1 (2:0) Toren gegen England durch, nachdem sie bisher bei allen vorherigen Titelkämpfen jeweils das Finale erreicht hatten.

Hoch soll er leben: Bundestrainer Bernhard Peters wird in Paris von seinen Juniorinnen nach dem EM-Sieg gefeiert.

Die Britinnen, die im Halbfinale den dreimaligen Europameister Niederlande aus dem Rennen geworfen hatten, mussten sich der DHB-Auswahl bereits in der Vorrunde mit 1:6 geschlagen geben. Den Endspielsieg leitete die Münchnerin Christine Ferneck in der 25. Minute mit ihrem Treffer zum 1:0 ein, ehe die Rüsselsheimerin Anke Wild drei Minuten später per Strafstoß auf 2:0 erhöhte. Dem 3:0 durch die Leverkusenerin Tina Peters in der 44. Minute konnte England nur noch den Gegentreffer durch Brown (49.) entgegensetzen. Neben der mehrfachen Torschützin Anke Wild gehörten auch deren Mannschaftskameradinnen Tanja Dickenscheid und Eva Hagenbäumer vom Rüsselsheimer RK zum erfolgreichen Aufgebot des Deutschen-Hockey-Bundes.

Erfolgreichste DHB-Spielerin der EM war die Stuttgarterin Franziska Hentschel, die insgesamt sieben Tore erzielte. Christine Ferneck, die wie die Neusser Torhüterin Pia Büchel zum Olympia-Aufgebot von Senioren-Trainer Wolfgang Strödter gehört, steuerte vier Tore bei. Im Halbfinale hatte Deutschland durch einen 2:0-Sieg über die UdSSR das Endspiel erreicht, in dem bei den bisherigen Titelkämpfen stets das Team der Niederlande Gegner der deutschen Mannschaft war.

Im Spiel um den dritten Platz gewannen die Holländerinnen mit 4:1 Toren gegen die UdSSR. Fünfter wurde Spanien nach einem 2:1 über Schottland, Siebter die Mannschaft Irlands durch einen 1:0-Erfolg über Gastgeber Frankreich.


Erster Peters-Titel bei der 6. Juniorinnen-EM

Aus " http://www.hockey.de" am 4. September 1988

Seinen ersten internationalen Titel von noch vielen folgenden als Bundestrainer feiert Bernhard Peters. Als Coach führt er die deutschen Juniorinnen in Paris zum Gewinn der 6. Europameisterschaft. Hauptkontrahent auf dem Weg zum Titel ist ausnahmsweise mal nicht Titelverteidiger Niederlande, sondern dessen Halbfinalbezwinger England. Die Britinnen hatten es als einziges Team in der Vorrunde geschafft, dem sehr dominant auftretenden deutschen Team (2:0 im Halbfinale gegen UdSSR) beim 1:6 wenigstens ein Gegentor einzuschenken. Auch im Endspiel gelingt England ein Tor – allerdings erst beim Stand von 0:3, als die Entscheidung praktisch schon gefallen ist. Christine Ferneck, Anke Wild und Tina Peters sind die deutschen Torschützinnen zum 3:1 (2:0) und dem hochverdienten dritten deutschen EM-Sieg in der weiblichen U21-Klasse. Der Erfolg von Paris wird die Basis für die siegreiche WM-Premiere der Juniorinnen im Jahr darauf sein.

Die deutsche EM-Siegerm: Pia Büchel, Annette Meyer, Simone Thomaschinski, Eva Hagenbäumer, Tina Peters, Tanja Dickenscheid, Irina Kuhnt, Monika Strobel, Daniela Hagen, Anke Wild, Christine Ferneck, Franziska Hentschel, Astrid Strömer, Melanie Cremer, Tania Hayn, Antje Knechten.


Trainer Bernhard Peters verzichtet auf Bianca Weiß

Hockey-Juniorinnen-"EM" in Paris mit drei Rüsselsheimerinnen / Anke Wild verläßt demnächst den RRK und geht zum Berliner HC

Bianca Weiß

Aus "Main-Spitze" vom 19. August 1988

fkr. - Bernhard Peters, als Trainer verantwortlich für die Juniorinnen-Nationalmannschaft des deutschen Hockey-Bundes (DHB), spricht von einer knappen Entscheidung zugunsten der Braunschweigerin Annette Meyer, realistisch gesehen war es jedoch eine harte Entscheidung, mit der er sich gegen die Rüsselsheimer RRK-Torhüterin Bianca Weiß und ihre Teilnahme an der 6. Juniorinnen-Europameisterschaft vom 29. August bis 4. September im Pariser Vorort Chatenay Malabry ausgesprochen hat. Die zwanzigjährige Reisekauffrau erfuhr ihre Nichtnominierung am Montagabend bei einem Telefonat des Trainers und war natürlich fürs erste einmal ganz schön geschockt. Danach machte sich bei ihr, die vor vier Jahren in Schottland bereits an einer Europameisterschaft teilgenommen hatte, Enttäuschung breit.

Die DHB-Juniorinnen haben sich das Ziel gesetzt, ihren männlichen Kollegen nachzueifern und in Frankreich den "EM"-Titel zu gewinnen. Den letzten Schliff für das Turnier haben sie in einem Lehrgang in Georgsmarienhütte und bei einem zehntägigen Kanada-Aufenthalt vom 4. bis 15. August erhalten. In einem Spiel gegen den vermeintlichen "EM"-Favoriten Niederlande gewannen sie in Georgsmarienhütte 4:2. Die zweite Partie gegen die gleiche Mannschaft endete 2:2. Auch im kanadischen Ottawa verriet das deutsche Team ein beachtliches Niveau. An der Austragungsstätte der 1. Juniorinnen-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr gewannen die DHB-Juniorinnen in drei Treffen mit dem kanadischen C-Kader 3:0, 3:1 und 6:0. Gegen die Damen von British Columbia gab es einen 3:0-Erfolg und gegen Jamaika wurde mit demselben Resultat gewonnen.

Tanja Dickenscheid und Eva Hagenbäumer vom RRK gehören ebenso wie die Noch-Rüsselsheimerin Anke Wild zum "EM"-Aufgebot des DHB. Anke Wild wird nach der "EM" in Frankreich bei einem Einladungsturnier in Leverkusen, dem letzten im Freien vor dem Beginn der Hallensaison, nochmals für den Rüsselsheimer RK spielen und dann gemeinsam mit Nationalspieler Andreas Keller, mit dem sie eng befreundet ist, auf den Pfaden des Berliner HC wandeln.

Bei der Europameisterschaft in Paris möchte die deutsche Mannschaft gerne Sieger der Gruppe B werden und zunächst einmal der holländischen Mannschaft aus dem Weg gehen. Gruppengegner des DHB-Teams, dem außer den drei Rüsselsheimerinnen noch Pia Büchel (SW Neuss), Anette Meyer, Irina Kuhnt (beide Eintracht Braunschweig), Simone Thomaschinski (Eintracht Frankfurt), Tina Peters (RTHC Leverkusen), Daniela Hagen, Tanja Hayn (beide Berliner HC), Melanie Cremer (Düsseldorfer HC), Antje Knechten (Uhlenhorst Mülheim), Franziska Hentschel (Stuttgarter Kickers), Christine Ferneck (Münchner SC), Astrid Strömer (Club Raffelberg), Kerstin Freitag (SC Brandenburg) oder Monika Strobel (Eintracht Frankfurt) angehören, sind am 29. August Frankreich, am 31. August England und am 1. September, Schottland. Erinnert sei daran, dass der DHB in den Jahren 1977 und 1979 den Europameistertitel gewinnen konnte.

RRK-Coach Berti Rauth wird in der nächsten Woche mit allen Spielerinnen, die "EM"- Teilnehmerinnen ausgenommen, mit dem Konditionstraining beginnen. "Mit dem Schläger werden wir noch nicht viel machen", meinte er und fügte auf Anfrage zum Fall Bianca Weiß hinzu, dass die Peters-Entscheidung, die Rüsselsheimer Torfrau aus dem "EM"-Kader zu streichen, diese zweifellos deprimiert habe. Über die näheren Gründe konnte auch Rauth nur spekulieren: "Vielleicht hat sie zuwenig für sich und ihr großes Talent getan." Aber auch er bedauert die Ausbootung von Bianca Weiß aus dem DHB­Kader.