Hockeyspieler und Hockeymannschaft des Jahres 2004
|
Louisa Walter und
Björn Emmerling sind die Hockeyspieler des Jahres 2004
Die Hockeyfans
wählten zudem den Rüsselsheimer RK zum Team 2004
Ehrungen gab es für die deutschen Hockeydamen
zuletzt viele. Nach ihrem Olympiasieg wurden sie von den deutschen
Sportjournalisten zur Mannschaft des Jahres gewählt, Anke Kühn wurde in
Lausanne mit dem European SportStarAward ausgezeichnet, die Mannschaft ist
zurzeit einer von zehn Vorschlägen für den Laureus Award „Die größten
Sportmomente“ und viele Spielerinnen wurden in ihrer Heimatstadt
Sportlerin des Jahres. Für Torhüterin Louisa Walter haben die Hockeyfans
noch einen Titel reserviert. Sie wurde unter allen 16 Olympiasiegerinnen
zur Hockeyspielerin des Jahres 2004 gewählt.
Es war eine spannende Entscheidung. Nur knapp zwei
Prozent der abgegebenen Stimmen Vorsprung hatte die angehende
Bauingenieurin aus Berlin auf die Braunschweigerin Anke Kühn. Es ist das
erste mal in der neunjährigen Geschichte der Wahl, dass eine Torhüterin
mit dieser Auszeichnung bedacht wurde. Entsprechend groß war die Freude
bei der Keeperin des Berliner HC, die privat mit Andreas Keller, selbst
Goldmedaillengewinner von 1992 liiert ist: „In Athen lief für mich alles
optimal. Und es ist ein tolles Gefühl, dass durch die Hockeyfans bestätigt
wird, dass ich einen gewissen Anteil an dem Erfolg habe. Allerdings haben
alle 16 Spielerinnen bei dem Olympiasieg eine wichtige Rolle gespielt.
Ohne die anderen hätte ich doch schließlich nie gewinnen können.“ Die Fans
hatten bei der Wahl sicherlich vor Augen, wie die 26-jährige
Hallenhockey-Weltmeisterin und zweifache Juniorinnen-Europameisterin im
Halbfinale die Chinesinnen mit ihren Paraden zur Verzweiflung trieb und
schließlich im Siebenmeterschießen zur Matchwinnerin wurde. Und wie die
Holländerinnen im Endspiel sich an der gebürtigen Düsseldorferin die Zähne
ausbissen, die – gemeinsam mit der ungeheuer sattelfesten Abwehr – auf
jeden Schuss die richtige Antwort hatte.
Hockey-„Emmel“ - bester deutscher Spieler des
olympischen Turniers „Das ist eine Ehre, die einem sicher nur einmal im
Leben widerfährt“, war Björn Emmerlings Reaktion auf die Nachricht, dass
die Hockeyfans ihn zum Hockeyspieler des Jahres 2004 gewählt haben. Der
Regisseur der Stuttgarter Kickers war auf der linken Seite nicht nur die
auffälligste Erscheinung im deutschen Herrenteam, das in Athen am Ende
über Bronze jubeln durfte, sondern hatte mit seinen drei Toren – darunter
das entscheidende in der Vorrunde gegen Korea, das den Halbfinaleinzug
bescherte sowie das 3:3 im Bronzematch gegen Spanien, durch das die
Verlängerung erzwungen wurde – auch entscheidenden Anteil am Erfolg. Für
viele Experten war es unverständlich, dass der ehemalige Rüsselsheimer
nicht zumindest unter den zehn Nominierten für die Wahl zum
Welt-Hockeyspieler war. Die deutschen Fans haben ihre Wahl jedoch ganz
eindeutig getroffen. Der 29-jährige angehende DiplomÖkonom landete mit
großem Vorsprung vor dem Münchner Goalgetter Christopher Zeller und
Nationalkeeper Clemens Arnold auf Platz eins.
Louisa Walter und Björn Emmerling wurden im Rahmen
der Siegerehrung bei der deutschen Hallenhockey-Endrunde der Damen und
Herren in Duisburg geehrt. Emmerling, der gerade mit den Stuttgarter
Kickers den Wiederaufstieg in die 1. Hallen-Bundesliga feierte, reiste
dafür extra aus Stuttgart an. Walter hatte sich mit ihrem Berliner HC
ohnehin für das Semifinale qualifiziert, traf dort auf Emmerlings Ex-Club,
den Rüsselsheimer RK.
Eben jene Rüsselsheimer Damen wurden zum dritten Mal
als Hockeyteam des Jahres gewählt. Der amtierende Hallen- und Feldmeister
setzte sich in der Fan-Gunst knapp gegen den Club an der Alster durch, der
beide Titel bei den Herren gewann.
Ergebnisse Damen (Top Drei) |
1. Louisa Walter - Berliner HC 14,2
Prozent
2. Anke Kühn - Eintracht Braunschweig 13,6
Prozent
3. Fanny Rinne - TSV Mannheim 12,0 Prozent |
|
Ergebnisse Herren (Top Drei) |
|
1. Björn Emmerling - Stuttgarter Kickers
36,5 Prozent
2. Christopher Zeller - Münchner SC 18,9 Prozent
3. Clemens Arnold - Harvestehuder THC 18,5
Prozent |
Ergebnisse Mannschaft |
1. Rüsselsheimer RK - Damen 54,5 Prozent
2. Der Club an der Alster - Herren 45,5 Prozent |
|
|
Nach den beiden
Hallen-Triumphen im Februar 2004 trugen sich die RRK-Hockeydamen als erster deutscher Feldmeister
in die Geschichtsbücher ein, der nach einer eingleisigen
Bundesliga-Saison ermittelt wurde. Am Sieg über Titelverteidiger
Rot-Weiß Köln waren beteiligt (hinten): Betreuer Thomas Blivier, Britta
Becker, Bettina Edlefsen, Maren Pfefferkorn, Irene Balek, Vera
Battenberg, Lydia Haase, Lotte Schwärzel, Sybille Breivogel, Tanja
Dickenscheid, Trainer Berti Rauth, Physiotherapeutin Hanne Zöller sowie
(vorn) Lena Jacobi, Silke Müller, Denise Klecker, Mandy Haase, Barbara
Vogel, Nina Günther und Lena Schüder. In der Bundesliga zum Einsatz
kamen auch Jana Schwärzel, Lisa Jacobi, Annika Martin und Nathalie
Bischel. |
Bisherige Hockeyspieler des Jahres
2003 Fanny Rinne (TSV Mannheim) - Philipp Crone (RW
München*) - Münchner SC (H)
2002 Janina Totzke (Berliner HC) - Oliver Domke
(Rüsselsheimer RK) - Rüsselsheimer RK (D)
2001 Anneke Böhmert (Klipper THC*) - Florian Kunz
(Gladbacher HTC) - RRK (D) & Alster (H)**
2000 Franziska Gude (RW Köln) - Uli Moissl (SC
Frankfurt 80)
1999 Fanny Rinne (TSV Mannheim) - Florian Keller
(Berliner HC*)
1998 Philippa Suxdorf (Klipper THC*) - Frank Gemmrig
(Club an der Alster)
1997 Natascha Keller (Berliner HC) - Christoph Eimer
(Münchner SC*)
1996 Katrin Kauschke (Berliner HC*) - Christian
Blunck (Harvestehuder THC)
*angegeben ist der damalige Club
**in diesem Jahr gab es getrennte Wahlen zum Damen-
und Herren-Team des Jahres |
|
|