Pressestimmen zum Start der RRK-Damen in der Hallenhockey-Bundesliga
2003/04 |
Die "Main-Spitze" schreibt
am 28. November 2003:
Mit hohen
Erwartungen
RRK-Hockeydamen
starten in die neue Spielzeit
adu. RÜSSELSHEIM - Nach dieser Aufwärmphase
braucht niemand vor dem Saisonstart bange sein. Dem zweiten Platz beim
eigenen und ersten Vorbereitungsmeeting auf die Hallenrunde haben die
Hockeydamen des Rüsselsheimer RK Turniersiege in Leverkusen und Köln
folgen lassen. Dass die Erwartungen an die 16. Saison im Oberhaus am
Untermain entsprechend hoch gesteckt sind und auch viele der 23
erstklassigen Konkurrenten in den vier Gruppen dem RRK eine ganze Menge
zutrauen, geht freilich über die Testergebnisse hinaus.
Als siebenfacher Titelträger, aktueller deutscher Meister und mit
inzwischen zwölf Europacupsiegen haben die Schützlinge von "Trainerguru"
Berti Rauth ihre Qualitäten beim Spiel zwischen den beiden Holzbanden
hinlänglich bewiesen. Trotz der guten Frühform und aller
Vorschusslorbeeren rechnet Rauth nicht damit, dass die zum Ziel gesetzte
Teilnahme am Play-off-Viertelfinale (31. Januar/1. Februar) ein
Selbstläufer wird. "Es kann sein, dass die Südgruppe ausgeglichener sein
wird als zuletzt", sagte der 45 Jahre alte Coach. Ob dem tatsächlich so
ist, darüber könnte das Rüsselsheimer Auftakt-Wochenende in Bayerns
Hauptstadt Aufschluss geben. Nach dem Auftritt bei Neuling Wacker
München, den Rauth unmissverständlich mit drei Punkten verknüpft ("Da
gibt es kein Vertun"), dürfte der Ruder-Klub tags darauf vom Münchner SC
ungleich mehr gefordert werden "Das wird uns einen klaren Hinweis darauf
geben, was wir in dieser Saison leisten können", so Rauth. Der MSC, in
der aktuellen Feldrunde zweimal ein Tor besser als der RRK, hat sich so
gut verstärkt, dass Rüsselsheims Übungsleiter es dem längere Zeit
trainerlosen Team zutraut, neben TSV Mannheim (mit Topspielerin Fanny
Rinne) und Eintracht Frankfurt (mit Spanien-Rückkehrerin Mara Puma) in
den Kampf um die beiden Tickets im DM-Viertelfinale eingreifen zu
können.
Schon allein um einer wahrscheinlichen Play-off-Reise zum Berliner HC
aus dem Weg zu gehen - in dieser Runde duellieren sich wieder Süden und
Osten -, ist der RRK gut beraten, nach den zehn Partien des
Pflichtprogramms wie im Vorjahr ganz oben zu stehen. Ob dies trotz der
mit Abstand größten Hallenerfahrung so ohne weiteres gelingt, bleibt
nicht zuletzt aufgrund einer gewissen Umbruchsituation abzuwarten. Mit
Torhüterin Jennifer Lutz ist eine Garantin des 2:1-Erfolges im DM-Finale
über Eintracht Braunschweig ebenso nicht mehr dabei, wie die kaum vom
Ball zu trennende und schwer ausrechenbare Stürmerin Nicole Hardt. Berti
Rauth sieht´s gelassen: "Barbara Vogel findet sich im Tor immer besser
zurecht; und Lydia Haase, die ebenso wie Lena Jacobi neu im Kader ist,
soll gemeinsam mit Lotte Schwärzel die drei verbliebenen Stürmerinnen
unterstützen".
Und dann bliebe, sozusagen als "Frau für alle Fälle", ja noch Britta
Becker: "Ich stehe mit ihr in Kontakt, und wie immer müssen hier primär
die familiären Dinge passen. Zum Auftakt wird sie nicht dabei sein",
sagte Rauth. Während in München auch Jana Schwärzel geschont werden
soll, die über Kniebeschwerden klagt, dürften diese beiden Namen gegen
Ende der Spielzeit häufiger auftauchen. Neben der nationalen
Titelverteidigung, die aller Voraussicht nach am 7./8. Februar in
Braunschweig zur Disposition steht, wartet als ultimativer Höhepunkt
schließlich die Ausrichtung des Europacup-Turniers in der
Walter-Köbel-Halle. "Das ist unser Ziel Nummer eins, dort wieder zu
gewinnen", so Rauth. Dass eine Fortsetzung der Europapokal-Siegesserie
über die 15. Auflage hinaus nur möglich ist, wenn auch wiederum der
DM-Titel eingefahren wird, ist dem langjährigen Rüsselsheimer
Übungsleiter bewusst: "Dass wir diese hohe Hürde schon zweimal
hintereinander gemeistert haben, davor habe ich richtig Respekt".
Dass derlei Triumphe wiederholbar sind, wenn die drei
RRK-Nationalspielerinnen nicht mit voller Konzentration zur Sache gehen
können, erscheint schwerlich möglich. Denise Klecker, Silke Müller und
Mandy Haase indes sollen Mitte März in Neuseeland mithelfen, die
DHB-Auswahl noch nach Athen zu bringen und müssen daher neben dem
Hallen- auch den Feldschläger zur Hand nehmen. Gelingt dieser zweifellos
schwierige Spagat und bleibt die einzige Torhüterin von Verletzungen
verschont, kann es wieder eine sehr erfolgreiche Rüsselsheimer
Hallensaison werden.
Kader: Tor: Barbara Vogel (23 Jahre); Abwehr: Denise Klecker (31), Irene
Balek (26), Sybille Breivogel (30), Lena Schüder (22), Britta Becker
(30); Mitte/Sturm: Mandy Haase (21), Jana Schwärzel (22), Nina Günther
(22), Silke Müller (24), Lisa Jacobi (26), Lotte Schwärzel (20), Lydia
Haase (17), Lena Jacobi (18).
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Die "Frankfurter
Rundschau" schreibt
am 28. November 2003:
Doppelte Belastung
Hockey-Nationalspielerinnen müssen
während der Hallensaison auch schon für draußen trainieren
Der Rüsselsheimer RK, Eintracht
Frankfurt und der SC 1880 Frankfurt starten am Wochenende in die
Hallenhockey-Bundesliga der Frauen. Von der angestrebten
Playoff-Teilnahme bis zum Klassenerhalt - die Ziele der Clubs sind dabei
sehr unterschiedlich.
VON ANNETTE SEITZ
Frankfurt · 27. November · Es ist ja
nicht so, dass Berti Rauth von Haus aus ein pessimistischer Mensch wäre.
Wenn es nicht gerade um Hockey geht, mag er das Glas durchaus eher halb
voll denn halb leer sehen. Nur: Berti Rauth, seit mehr als 20 Jahren
Trainer des Frauenteams des Rüsselsheimer RK, ist ein Besessener,
ein Hockeyverrückter, einer, der 24 Stunden am Tag für seinen Sport
lebt. Und zumindest als solcher betrachtet er die Dinge lieber
vorsichtig und stapelt zunächst, vor allem zu Saisonbeginn, tief.
Dass seine Mannschaft in der am Wochenende beginnenden Hallensaison als
einer der Favoriten auf den Titel gilt, davon will Rauth nichts wissen.
"Ich gebe wenig auf das, was letzte Saison war." Immerhin ist der RRK
nicht nur amtierender deutscher Meister, sondern auch international seit
Jahren das Maß aller Dinge. "Aber", sagt Rauth, "der aktuelle Stand
interessiert mich mehr." Doch lässt der das Unternehmen erfolgreiche
Titelverteidigung ebenfalls durchaus realistisch erscheinen. Auch ohne
Jana Schwärzel (Kniereizung) und die schon zur Feldsaison
zurückgetretenen Nicole Hardt und Jennifer Lutz verfügt Rauth zweifellos
über einen der stärksten Kader in der Bundesliga-Südgruppe. In Denise
Klecker, Mandy Haase und Silke Müller gehören der ersten Sechs gleich
drei A-Nationalspielerinnen an - die allerdings in dieser Saison eine
doppelte Belastung wegstecken müssen. Wegen des Mitte März 2004
anstehenden Olympia-Qualifikationsturniers hat Bundestrainer Markus
Weise seinen Spielerinnen ein extra Trainingsprogramm verordnet. Dem
Hallenhockey soll laut Weise "zweite Priorität" eingeräumt werden. Die
Chancengleichheit sieht Rauth diesbezüglich allerdings nicht gefährdet.
"Diese Doppelbelastung kennen wir in Rüsselsheim schon. Da muss man als
Vereinstrainer einfach dosieren."
Durchaus anderer Meinung ist da Jürgen Fiedler, der mit Eintracht
Frankfurt am morgigen Samstag beim SC 1880 Frankfurt antritt. "Ein
bisschen schwanger geht nicht", sagt der Sportliche Leiter, will heißen:
Das Hallen-Training zurückzuschrauben und trotzdem zu spielen, berge die
Gefahr von Verletzungen. "Es kann nur ein Entweder-oder geben, aber uns
ist das letztlich auch egal." Stellt die Eintracht im Moment doch
sowieso keine Nationalspielerinnen. Zudem spielt für Fiedler die
Hallensaison, angesichts des Abstiegskampfes draußen, nur eine
untergeordnete Rolle. "Wir wollen für die Feldsaison aufbauen und
hoffen, vom Verletzungspech verschont zu bleiben." Im vergangenen Jahr
fehlten der Eintracht zum Saisonende in Birgit Mensch, Nina Kramer und
Tina Burkert gleich drei Stammspielerinnen wegen Blessuren.
Ähnliches Pech widerfährt zur Zeit dem SC 1880 Frankfurt, der auf
Nina Brumme (Sprunggelenksverletzung), Dagmar Schwarzmüller und Lisa
Schöll (beide Achillessehnenreizung) verzichten muss. Das sorgt für
Frust bei Trainer Matthias Bechmann, der nun den Klassenerhalt als
primäres Ziel ausgegeben hat. "Mehr ist wohl in dieser Saison nicht
möglich. Mit dem kompletten Kader hätten wir aber angreifen können",
sagt Bechmann, der der Mannschaft ein Erfolgserlebnis gönnen würde: "Sie
hätte es wirklich einmal verdient." So wird der Traum von einer
Playoff-Teilnahme wohl auch in dieser Saison vorerst nicht in Erfüllung
gehen.
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Das "Rüsselsheimer
Echo" schreibt
am 01. Dezember 2003:
Keine
Euphorie, aber Zuversicht
Hallenhockey: Trainer Berti Rauth will mit Bundesliga-Frauenteam des
Rüsselsheimer RK mindestens in die Play-offs
Sah er
vor der vergangenen Hallenrunde noch ein „Riesenfragezeichen“, so blickt
Berti Rauth, Trainer der Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK, der am
heutigen Samstag beginnenden Hallen-Bundesliga mit mehr Zuversicht
entgegen. „Unser Anspruch ist ein Platz in den Play-offs“, betont Rauth.
Vor einem Jahr war er zu einer derartigen Aussage nicht bereit,
schließlich musste der RRK mit Stürmerin Tanja Dickenscheid und
Regisseurin Britta Becker zwei ganz wichtige Spielerinnen ersetzen.
Der Ausgang der Saison ist indes bekannt: Im Finale um die Deutsche
Meisterschaft bezwang der Rüsselsheimer RK in Hanau die Braunschweiger
Eintracht mit 2:1 und sicherte sich den siebten Hallentitel nach 1990,
1991, 1993, 1994, 1998 und 2002. In diesem Jahr blieb der Kader
weitgehend zusammen, auf der Torhüter-Position gab es allerdings einen
Wechsel von Jennifer Lutz (Pause) zur früheren Kölnerin Barbara Vogel.
Behutsam aufgebaut werden sollen zudem die Keeper-Talente Sabine
Hieronimi und Susanne Drexler. Angreiferin Nicole Hardt ist ebenfalls
nicht mehr dabei, dafür rückten allerdings Lydia Haase sowie Lena Jacobi
aus der eigenen Jugend nach. „Wir haben einen eingespielten Stamm,
müssen aber schauen, wie stark die jungen Spielerinnen schon sind“, sagt
Berti Rauth. Die Vorbereitung zumindest sei „ganz zufrieden stellend“
gelaufen, erklärt der Trainer – schließlich wurden die Turniere in Köln
und Leverkusen gewonnen.
Nicht gerade erleichtert wird die Arbeit des Rüsselsheimer Trainers
dadurch, dass sich mit Libera Denise Klecker sowie Silke Müller und
Mandy Haase gleich drei RRK-Akteurinnen auf die Olympischen Spiele in
Athen vorbereiten. „Es ist toll, wenn drei Spielerinnen aus der eigenen
Mannschaft auf solch ein Ereignis hinarbeiten. Für uns bedeutet das
aber, dass sie immer wieder einmal wegen Lehrgängen fehlen werden und
ständig zwischen Hallen- und Feldhockey wechseln müssen“, beschreibt
Rauth Vor- und Nachteile.
Als Saisonhöhepunkt sieht er das Wochenende vom 27. bis 29. Februar an.
Denn an diesen drei Tagen wird in Rüsselsheim der
Hallenhockey-Europapokal der Landesmeisterinnen ausgetragen. „Das ist
ein absolutes Highlight“, unterstreicht Rauth, der seinen Erfolgshunger
trotz 26. Titelgewinnen seit 1990 nicht verloren hat, die Bedeutung der
Veranstaltung. Zwölf Mal schon triumphierten die Rüsselsheimerinnen beim
Hallenhockey-Europacup, auf der Siegerliste steht seit 1994 nur ein
Name: der des RRK.
Voraussetzung, um auch im Jahr 2005 wieder dabei zu sein, ist jedoch der
Titelgewinn auf nationaler Ebene. Sollte es in personeller Hinsicht ganz
eng werden, hätte der RRK übrigens noch eine Trumpfkarte in der
Hinterhand: In Rüsselsheim liegt der Pass von Britta Becker, die
signalisiert hat, ihrem Stammverein in einer Notsituation zu helfen.
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