Mandy Haase |
Denise Klecker |
Silke Müller |
Das
Team von Bundestrainer Markus Weise hat im Spiel um Platz drei bei der
Europameisterschaft in Barcelona mit einen ungefährdeten 3:1-Sieg
(Hattrick Fanny Rinne) die Bronzemedaille gewonnen. „Die Medaille ist
genauso wichtig wie die Erkenntnis, dass wir gegen Teams wie England
gewinnen können, wenn wir alle 100 Prozent geben“, sagt Kapitänin Marion
Rodewald, die trotz Erkältung 70 Minuten durchspielte und eine ganz
wichtige Figur im deutschen Spiel war.
Weise hatte nämlich im Vergleich zu den beiden 1:5-Niederlagen im
Halbfinale gegen Niederlande und im Gruppenspiel gegen England die
Innenverteidigung komplett umgestellt. Rodewald und die junge Mandy Haase
spielten zentral, während Denise Klecker in der Außenverteidigung zum
Einsatz kam, wo sie eine sehr stabile Leistung brachte. Im Tor spielte
diesmal Julia Zwehl.
Deutschland schaltete sofort den Vorwärtsgang ein – und wurde belohnt.
Natascha Keller holte die erste Strafecke heraus, die Fanny Rinne flach
unten links zum 1:0 (2.) verwertete. Auf der Gegenseite war es Zwehl, die
die erste englische Strafecke – einen satten Schuss auf Bretthöhe – mit
dem Handschuh glänzend parierte. Man merkte der Braunschweigerin an, dass
sie nach einigen Partien auf der Bank hoch motiviert war.
Die Partie geriet zu einem ausgeglichenen Match, das sich munter zwischen
den beiden Kreisen hin und her bewegte. Dabei wirkten die deutschen
Abwehrspieler stabiler als ihre englischen Kolleginnen. Die
Durchschlagskraft im deutschen Sturm blieb das einzige Manko in dieser
Partie. Weises Truppe zeigte vom Engagement und der Laufbereitschaft her
das beste Match dieser EM. Herausragend neben der Abwehr waren auch Silke
Müller und Fanny Rinne, die im Mittelfeld rackerten und Kilometer um
Kilometer zurücklegten.
Die Leistung wurde belohnt, als Britta von Livonius kurz vor der Pause
einen englischen Abschlag abfing und Anneke Böhmert nach vorn schickte,
die die dritte deutsche Ecke herausholte. Rinne überraschte Reid im
englischen Tor mit einer Kopie der ersten Ecke. Links unten, mit einem
leichten Aufsetzer schlug der Ball am Torbrett an – 2:0 (33.) war zur
Pause eine verdiente Führung.
England kam mit Wut aus der Kabine. Durch eine Strafecke kam der WM-Fünfte
auch relativ schnell zum 2:1-Anschlusstreffer (41.). Clewlow schlug den
Ball auf Jane Smith, die am rechten Pfosten nur noch den Schläger
reinzuhalten brauchte. Aber Deutschland brach nun nicht etwa ein, sondern
hatte die passende Antwort parat. Fast im Gegenzug konnte Fanny Rinne auch
die Vierte Strafecke zum 3:1 (42.) verwerten. Und erneut erwischte sie die
englische Torfrau mit einem flachen Schlenzer. Die Keeperin sah dabei sehr
unglücklich aus.
In der Folgezeit versuchten die Engländerinnen, ein Powerplay aufzuziehen,
doch die deutsche Hintermannschaft wusste das heute gut zu unterbinden.
Immer wieder waren es Rodewald, Haase, Gude oder Barth, die dazwischen
gingen und meist einen Schritt schneller waren als ihre Gegenspielerinnen.
Die eingeleiteten Konter wurden zwar nur selten vom Sturm für gefährliche
Strafraumszenen umgemünzt, aber man hatte nie mehr den Eindruck, dass der
Sieg noch in Gefahr geraten könnte.
Entsprechend zufrieden war auch Markus Weise nach dem Schlusspfiff: „Dass
die Mannschaft nach den beiden Klatschen zuvor noch solch einen Abschluss
gefunden hat, war ganz wichtig und ein guter Startpunkt für eine neue
Phase. Wir wissen jetzt vor dem olympischen Qualifikationsturnier im
Frühjahr in Neuseeland, dass wir auch die Engländerinnen schlagen können.“
In Auckland wird die deutsche Mannschaft dann übrigens nicht nur England,
sondern auch Spanien wiedersehen, das das Finale gegen Holland ganz glatt
mit 0:5 (0:3) verlor. Die Niederländerinnen dominierten das Spiel über 70
Minuten und hätten gegen harmlose Gastgeberinnen auch noch höher gewinnen
können. Als neuer Europameister hat sich der Vize-Weltmeister direkt für
Olympia 2004 in Athen qualifiziert.
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Die deutsche
Damen-Nationalmannschaft nach dem Sieg über England im Spiel um den
dritten Platz, das war die Bronzemedaille |
Ergebnis der
Damen-Europameisterschaft im Feldhockey in Barcelona |
1. |
|
Niederlande |
2. |
|
Spanien |
3. |
|
Deutschland |
4. |
|
England |
5. |
|
Ukraine |
6. |
|
Irland |
7. |
|
Schottland |
8. |
|
Frankreich |
9. |
|
Aserbaidschan |
10. |
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Russland |
11. |
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Italien |
12. |
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Wales |
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