Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Torsten Althoff

Verlässt Braunschweig und Niedersachsen: Torsten Althoff

 

 

 

 

 

 

Torsten Althoff löst Vertrag auf

Hockey-Landestrainer verlässt Braunschweig – Kritik an Vereinen – Neue Aufgabe in Neuseeland

Von Thomas Fröhlich (aus "Braunschweiger Zeitung" vom 14.05.2004)
 

"So ein Angebot kommt nur einmal im Leben", sagt Torsten Althoff. Der Diplom-Sportlehrer und -Hockeytrainer wird Mitte September für sechs Monate in Neuseeland bei der Wellington Hockey Association als Trainer anheuern. Seinen bis 2006 laufenden Vertrag mit dem Landessportbund und dem Niedersächsischen Hockey-Verband (NHV) hat der 33-Jährige zum 30. September aufgelöst. Seit Oktober 1998 hat Althoff als erster hauptamtlicher Hockey-Landestrainer für den NHV gearbeitet.

"Es ist eine Verlockung, die Möglichkeit zu haben, nach Neuseeland zu gehen und dort Talente zu fördern und Nationalspieler zu trainieren. Zudem soll ich Hockey in die Schulen bringen. Im Prinzip arbeite ich auch in der Region um Wellington wie ein Landestrainer", erklärt Althoff, der bis in den Herbst 2002 auch Chef-Coach der BTHC-Männer in der Bundesliga und der zweiten Liga war. "Ich habe in meiner Zeit in Braunschweig viel gelernt, habe hier ganz wichtige Erfahrungen gemacht", sagt Torsten Althoff.

Und die waren nicht nur positiv. Er verhehlt nicht, dass er sich die Zusammenarbeit zwischen Landestrainer und Vereinen intensiver vorstellt, als es der Fall ist. "Beim Stellen von Trainings- und Platzzeiten haben sich die Vereine weniger kooperativ gezeigt, als ich mir es gewünscht hätte", nennt Althoff, der als Bundestrainer für die männliche U18-Nationalmannschaft verantwortlich ist und bleibt, ein Beispiel.

Einige Klubtrainer und Funktionäre hätten ihn weniger als Partner und Trainer für die eigenen Spieler angesehen, sondern als Konkurrenten. Doch gerade in der technisch-taktischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen liegen die besonderen Stärken Althoffs, wie allgemein anerkannt wird.

"Ich hoffe, dass alle jetzt nochmal aufwachen und das System mit einem Landestrainer unterstützen", sagt Althoff. Denn sein Schritt, den Trainervertrag zu lösen, beinhalte "Chance und Gefahr" für das niedersächsische Hockey. "Der Bundesstützpunkt in Braunschweig ist gefährdet", macht er deutlich. "Die Entwicklung von Kaderspielerinnen entscheidet darüber, ob der Deutsche Hockey-Bund den Stützpunkt hier erhält, und davon wieder ist die Stelle des Landestrainers abhängig."

Und genau da liegt aus Althoffs Sicht die große Crux. "Ich bin als Trainer nicht für die Entwicklung der U18 sowie A und C-Kaderspielrinnen verantwortlich." Völlig unverständlich ist für ihn als Landestrainer, dass DHB-Kaderspielerinnen in Vereinen sind, die in der dritten Liga antreten. "Die Spielerinnen müssen sich entscheiden, was sie wollen. Nationalspielerinnen müssen in den leistungsstärksten Mannschaften in der Bundesliga spielen, um sich zu entwickeln", fordert Althoff.

"Das Vereinshockey in Niedersachsen ist nicht konkurrenzfähig mit anderen Landesverbänden. Die Leistungsstrukturen auf Vereinsebene sind schlecht. Wir hinken seit Jahren hinterher. Im männlichen Bereich werden wir nach heutigem Stand niemals so hoch kommen, wie im weiblichen", stellt er dem Hockeysport im Lande ein schlechtes Zeugnis aus. Lediglich die Frauen von Eintracht spielen erstklassig. Ein niedersächsisches Zweitliga-Frauenteam gibt es nicht.

Dabei sind die Voraussetzungen nicht einmal schlecht. Denn hauptamtliche Landestrainerstellen gibt es nur in geringer Zahl. Und mit dem Projekt der Partnerschule (Martino Katharineum) des Hockeysports sei Braunschweig in eine Vorreiterrolle geschlüpft. "Die Möglichkeiten, die sich damit auftun, sind eine Riesenchance um Hockey in diesem Organisationsrahmen weit nach vorn zu bringen", beschreibt Althoff die Chance.

Doch die muss ohne den gebürtigen Rüsselsheimer ergriffen werden. Der wird nach seinem Abstecher nach Neuseeland eine neue Herausforderung suchen. "Im Kölner oder Hamburger Raum vielleicht", sagt Althoff. Und er hofft, dass die dortigen Vereine seine Arbeit zu schätzen wissen. Für den Stützpunkt in Braunschweig müssen die Verantwortlichen auf jeden Fall einen Nachfolger suchen.