Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (2011)                                  

Hans Ludwig Blöcher

Brückenschlag zwischen der glorreichen Vergangenheit des SC Opel und der viel versprechenden Zukunft des Vereins: Hans-Ludwig Blöcher und Enkel Andi.

 

 

Morgens Hockey, nachmittags Fußball

SC Opel: Ehrenvorsitzender "Halu" Blöcher (89) eröffnet Spiel gegen SV Darmstadt 98 – Erst Sportsmann, dann Funktionär

Aus Rüsselsheimer Echo" vom 15. Juli 2011  | e
 

Der Fußball-Drittligist SV Darmstadt 98 kommt am Sonntag (17.) zu seinem letzten Testspiel vor dem Start der Punktrunde nach Rüsselsheim und spielt gegen den früheren Weggefährten SC Opel Rüsselsheim. Der Anstoß um 17 Uhr im Stadion am Sommerdamm wird ein besonderer sein: Der Ehrenvorsitzende Hans Ludwig Blöcher, Jahrgang 1922, wird ihn gemeinsam mit seinem elf Jahre alten Enkel Andi ausführen – "ein Brückenschlag zwischen der glorreichen Vergangenheit des SC Opel und der viel versprechenden Zukunft des Vereins", sagte Vereinsvorsitzender Jürgen Gelis.

"Wer sieht, wie kernig und gesund Hans-Ludwig Blöcher heute mit 89 Jahren ist, der kann sich gut vorstellen, was er in jüngeren Jahren für ein austrainierter Sportsmann war und das nicht nur im Fußball", so Gelis. "Halu", wie ihn alle nannten, war gleichzeitig auch im Rudern und im Hockey beim RRK aktiv – und erfolgreich, zum Beispiel wurde er 1947 im Hockey Hessenmeister.

Halu war eine Sportskanone: Sonntagmorgens hat er zweimal 35 Minuten Hockey gespielt, nachmittags dann zweimal 45 Minuten Fußball und zwar von Anfang an beim SC Opel Rüsselsheim. Im November 1938 hatte Halu Blöcher mit siebzehneinhalb Jahren und einer Sondererlaubnis sein erstes Spiel in der ersten Mannschaft – als Mittelstürmer gegen Kickers Offenbach. Der SC Opel spielte damals in der Gau-Liga, der höchsten deutschen Liga.

Gelis: "Halu Blöcher ist es mit zu verdanken, dass der SC Opel nach dem Zweiten Weltkrieg zu den ersten Vereinen gehörte, die wieder Fußball spielen durften, eigenständig blieben und nicht wie geplant in einer Sport- und Kulturgemeinde aufgingen." Er selbst war bis 1961 für die Gelb-Schwarzen im Einsatz, damals mit fast 40 Jahren. In seinem letzten Spiel hatte er keinen Geringeren als Fritz Walter zum Gegner. 6.000 Zuschauer sahen damals zu. Das war Halus Abschiedsspiel vom aktiven Fußball.

In der Zeit danach bestimmte Halu Blöcher als Funktionär die Geschicke des SC Opel und läutete die erfolgreichste Epoche des Vereins ein. Am 14. April 1962 wurde Willi Hofmann zum neuem Vorsitzenden und Hans Ludwig Blöcher zu seinem Stellvertreter gewählt. Die beiden, die von der Presse als "Rebellen" bezeichnet wurden, bildeten fortan ein SCO-Erfolgsduo, das die gute Vorarbeit von Trainerlegende Hans Euler mit Jugendleiter Valentin Kleinböhl vollenden konnte. "Halu Blöcher war dabei der grundsolide Macher im Hintergrund, zuständig beispielsweise für die Spielerverpflichtungen", sagte Gelis.

Schon zu Anfang der Ära Hofmann/Blöcher vermeldete der SC Opel spektakuläre Neuverpflichtungen wie den via FSV Mainz 05 gekommenen Frankfurter Ex-Nationalspieler Erich Bäumler, der 1959 zum deutschen Meistertitel der Eintracht beigetragen hatte. Damit der Vertrag zustande kam, schickte Halu seine Frau Hilde mit der Frau von Erich Bäumler zum Café "Kranzler" nach Frankfurt, damit die Gattin einen wohlwollenden Einfluss auf den Fußballer nahm.

Zudem konnte der SC Opel seine eigenen Talente bei der Stange halten oder sie zurückholen. Ab 1962 kehrten Spieler wie Torjäger Karl-Heinz Rößler (Schwenningen) oder Herbert Beisenkötter und ein Jahr später Helmut Kleinböhl (beide Kickers Offenbach) zurück. Sie nahmen dafür, wie andere Zugänge aus höherklassigen Vereinen auch, lange Wechselsperren von bis zu neun Monaten in Kauf.

Bezeichnend für die Raffinesse von Halu: Was tun, wenn Spieler in Deutschland nicht spielen dürfen? Die Antwort heißt: man fährt in die französische Partnerstadt Evreux und spielt dort. Trotz der langen Zwangspausen dieser ehemaligen Vertragsspieler gelang dem SC Opel 1963/64 der Aufstieg in die Hessenliga. Dabei erwies sich diese höchste Amateurklasse in der Saison 1964/65 nur als Durchgangsstation, denn es gelang direkt der Aufstieg in die Regionalliga Süd, wie damals die fünfgeteilte zweite Liga hieß. Es folgten sieben Jahre in der Regionalliga, von denen Blöcher und Willi nur bis Mai 1968 das Führungsduo beim SC waren. In jenem Jahr wurden die beiden zu Ehrenvorsitzenden ernannt. Seitdem dauert die dritte Epoche des Halu Blöcher an – "die des Freundes, Ratgebers und Gönners im Hintergrund", sagte Gelis.


Legende trifft Zukunft

SC OPEL  Ehrenvorsitzender "Halu" Blöcher eröffnet Testspiel gegen die Darmstädter Lilien

Aus "Main-Spitze" vom 16.07.2011
 

(red). Am morgigen Sonntag kommt Fußball-Drittligist SV Darmstadt 98 zu seinem letzten Testspiel vor dem Start der Punktrunde nach Rüsselsheim und spielt gegen früheren Weggefährten SC Opel Rüsselsheim. Der Anstoß um 17 Uhr im Stadion am Sommerdamm wird ein Besonderer sein: Der Ehrenvorsitzende Hans Ludwig Blöcher, Jahrgang 1922, wird ihn mit seinem elfjährigen Enkel Andi ausführen - ein Brückenschlag zwischen der glorreichen Vergangenheit des SC Opel und der vielversprechenden Zukunft des Vereins.

Hans Ludwig Blöcher, den alle nur "Halu" nennen, hat sich große Verdienste um den SC Opel erworben. Noch immer ist er dem Traditionsverein verbunden. Am Sonntag wird er mit seinen 89 Jahren wieder auf dem Platz stehen.

"Halu" Blöcher führte SC Opel zu großen Erfolgen

Wer sieht, wie kernig und gesund Hans-Ludwig Blöcher heute mit 89 Jahren ist, der kann sich gut vorstellen, was er in jüngeren Jahren für ein austrainierter Sportsmann war − und das nicht nur im Fußball. "Halu", wie ihn alle nannten, war gleichzeitig auch im Rudern und im Hockey beim RRK aktiv − und erfolgreich, zum Beispiel wurde er 1947 im Hockey Hessenmeister.

Der "Halu" war eine Sportskanone: Sonntagmorgens hat er zweimal 35 Minuten Hockey gespielt, nachmittags dann zweimal 45 Minuten Fußball und zwar von Anfang an beim SC Opel. Im November 1938 hatte Halu Blöcher mit 17,5 Jahren und einer Sondererlaubnis sein erstes Spiel in der ersten Mannschaft, als Mittelstürmer gegen Kickers Offenbach. Der SC Opel spielte damals in der Gauliga, der höchsten deutschen Liga.

"Halu" Blöcher ist es mit zu verdanken, dass der SC Opel nach dem Zweiten Weltkrieg zu den ersten Vereinen gehörte, die wieder Fußball spielen durften und eigenständig blieben und nicht wie geplant in einer Sport- und Kulturgemeinde aufgingen. Er selbst war bis 1961 für Gelb-Schwarz im Einsatz, damals mit fast 40 Jahren. In seinem letzten Spiel hatte er keinen geringeren als Fritz Walter zum Gegner. 6,000 Zuschauer sahen damals zu. Das war "Halus" Abschiedsspiel vom aktiven Fußball.

In der Zeit danach bestimmte Blöcher als Funktionär die Geschicke des SC Opel und läutete die erfolgreichsten Epoche des Vereins ein. Am 14. April 1962 wurden die damals in der Presse als "Rebellen" bezeichneten Willi Hofmann zum neuem Vorsitzenden und Hans Ludwig Blöcher zu seinem Stellvertreter gewählt. Sie bildeten fortan ein Erfolgsduo, das die Vorarbeit von Trainerlegende Hans Euler in Verbindung mit Jugendleiter Valentin Kleinböhl vollenden konnte.

Spektakuläre Verpflichtungen gehen auf sein Konto

Schon anfangs der Ära Hofmann/Blöcher vermeldete der SC Opel spektakuläre Neuverpflichtungen wie den via FSV Mainz 05 gekommenen Frankfurter Ex-Nationalspieler Erich Bäumler, der 1959 auch zum bislang einzigen deutschen Meistertitel der Eintracht beigetragen hatte. Damit der Vertrag zustande kam, schickte "Halu" seine Frau Hilde mit der Frau Erich Bäumlers zum Café "Kranzler" nach Frankfurt, damit die Gattin einen wohlwollenden Einfluss auf den Fußballer nahm.

Zudem konnte der SC Opel seine eigenen Talente bei der Stange halten oder sie zurückholen. Ab 1962 kehrten Spieler wie Torjäger Karl-Heinz Rößler (Schwenningen) oder Herbert Beisenkötter und ein Jahr später Helmut Kleinböhl (beide Kickers Offenbach) zurück. 1963/64 gelang dem SC Opel der Aufstieg in die Hessenliga. Es folgte direkt der Aufstieg in die Regionalliga Süd. Es folgten sieben Jahre in der Regionalliga, in denen "Halu" Blöcher und Willi Hofmann bis Mai 1968 das Führungsduo beim SC Opel waren. In jenem Jahr wurden die beiden auch zu Ehrenvorsitzenden ernannt.