Alina ist wie berichtet an einer
besonders aggressiven Form von Leukämie erkrankt und muss operiert werden. Zur
Unterstützung ihrer Familie versteigert Klecker einen Hockey-Schläger, auf dem
sie und alle ihre Teamkameradinnen vom Gold-Team aus Athen unterschrieben haben.
Hissting hatte bei einem Gespräch mit Klecker vom Engagement für Alina erfahren.
Spontan wurde beschlossen, den Schläger für eine Versteigerung signieren zu
lassen. Hissting geht davon aus, dass die Hockeynationalmannschaft unter den
beiden besten bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres 2004 sein wird, hofft auf
rege Beteiligung bei der Versteigerung und einen vierstelligen Betrag. "Auf
jeden Fall ist es ein Weihnachtsgeschenk mit sportlich historischem Wert."
oh. Denise Klecker, Rüsselsheimer
Olympia-Siegerin mit der Damen-Hockeynationalmannschaft, möchte einem
elfjährigen Mädchen in Not helfen. Alina aus Mainz ist an einer besonders
aggressiven Form von Leukämie erkrankt. Nur die Übertragung von gesunden
Stammzellen eines Fremdspenders kann ihr Leben retten. Die Deutsche
Knochenmarkspenderdatei (DKMS) hat bereits gemeinsam mit Alinas Familie in Mainz
eine große Typisierungsaktion durchgeführt, an der Denise Klecker und mit ihr
rund 2000 Menschen teilgenommen haben.
Zur Finanzierung von Alinas
Behandlung engagiert sich Klecker aber auch in ihrer Heimatstadt Rüsselsheim.
Gemeinsam mit DAK-Bezirksgeschäftsführer Norbert Hissting und der "Main-Spitze"
versteigert Klecker in der kommenden Woche einen Hockey-Schläger, auf dem die
komplette Damen-Nationalmannschaft unterschrieben hat. Alina spielt selbst
leidenschaftlich Hockey. Aus diesem Grund hatte auch das gesamte Hockey-Team
Alina noch aus Athen Genesungswünsche geschickt. Zurzeit wird die Elfjährige in
einer Klinik für krebskranke Kinder in Frankfurt behandelt. "Wir drücken Alina
ganz fest die Daumen. Ich bin selbst bei der DKMS als potenzielle Spenderin
registriert und weiß, wie wichtig es ist, dass sich noch mehr Menschen zu diesem
Schritt entscheiden", sagt Klecker.
Sie, liebe Leser, können Alina
helfen, indem sie bei der Versteigerung kräftig mitbieten. Die Auktion wird von
Montag bis Mittwoch kommender Woche stattfinden. Die Teilnahmebedingungen
erfahren Sie in der Samstagsausgabe der "Main-Spitze".
Von Annette Seitz (aus "Frankfurter Rundschau" vom 03.11.2004)
Haben den Hockeyschläger zur Versteigerung für Alina signiert, Deutschlands Damen-Nationalmannschaft
- Hockey-Olympiasieger in Athen 2004, und das mit RRK-Hilfe: Denise Klecker (1.v.l.),
Mandy Haase (6.v.l.) und Silke Müller (7.v.l.). |
Bei Kilometer 37 kriecht der Schmerz von den Füßen in die Beine und zieht
langsam hoch bis in den Kopf. Die Schläfen hämmern, der Puls steigt und im
Schädel dröhnt es. Dann, im Takt des schleppenden Schrittes, ist sie plötzlich
da, diese Stimme im Ohr, die fragt: "Warum sich noch quälen, weshalb nicht
aufgeben?"
Denise Klecker ist weitergelaufen.
Obwohl die Hockey-Olympiasiegerin vom Rüsselsheimer RK beim Frankfurter
Eurocity-Marathon gut fünf Kilometer vor dem Ende in das von den Läufern so
gefürchtete Loch fiel, hat sie nicht aufgegeben. Aus gutem Grund: Für Denise
Klecker war der erste Marathon nicht nur "die Erfüllung eines Lebenstraumes",
sondern sogar mehr. Denn sie lief auch für die elfjährige Alina. Die
Hockeyspielerin aus Kleckers Heimatverein TSV Schott Mainz leidet an akuter
lymphatischer Leukämie, einer besonders aggressiven Form des Blutkrebses. Um
eine optimale Behandlung des Mädchens zu ermöglichen, sammelt Klecker seit
geraumer Zeit Spenden für Alina. Im Vorfeld des Frankfurt-Marathon hat sie,
gemeinsam mit ZDF-Reporter René Hiepen, mit dem sie die 42,195 lange Strecke
bewältigte, 10 000 Euro zusammenbekommen. Für Alina. Was ist da schon ein
bisschen Schmerz in den Beinen bei Kilometer 37? "Ich habe in der Klinik
gesehen, was Kinder durchleiden müssen. Als meine Beine schwer wurden, habe ich
an Alina gedacht", sagt Klecker. "Da läufst du dann einfach durch, und dir tut
dann auch irgendwann nichts mehr weh."
3:55,54 Stunden hat sie für den
ersten Marathon ihres Lebens gebraucht, den sie als 331. beendete, und damit
auch ihr Ziel erreicht, unter vier Stunden zu bleiben. Geübt hatte Klecker für
das Rennen neben dem normalen Hockeytraining, der Vorbereitung auf die
Olympischen Spiele in Athen und dem Bundesliga-Spielbetrieb. "Tierisch gefreut,
wie ein kleines Kind", habe sie sich auf den Start in Frankfurt, von Nervosität
keine Spur. Auch, weil sie in René Hiepen, der in Athen für die
Hockeyberichterstattung des ZDF zuständig war, einen erfahrenen Marathonläufer
an ihrer Seite wusste. "Wir sind vom ersten bis zum letzten Schritt zusammen
gewesen", erzählt Klecker, "ohne ihn wäre ich nie diese Zeit gelaufen."
Für Hiepen war es der neunte
Marathon, für Klecker soll es nicht der letzte gewesen sein. Einen Start in New
York im nächsten Jahr kann sie sich durchaus vorstellen, auch wenn die Beine
noch Tage nach dem Zieleinlauf in der Frankfurter Festhalle schmerzen und das
Training für die Hallen-Saison mit dem Rüsselsheimer RK Überwindung kostet. Noch
wird sie bei jedem Schritt an die Strapazen der 42,195 Kilometer erinnert, aber
auch daran, für wen sie das auf sich genommen hat.
Alina, für die es am 12. November von
13 bis 20 Uhr im Gutenberg-Gymnasium in Mainz eine Typisierungsaktion der
Deutschen Knochenmarkspenderdatei geben wird, hat übrigens vor dem Fernseher mit
Denise Klecker und René Hiepen mitgefiebert. "Wir laufen für Alina" hat auf dem
T-Shirt der beiden gestanden, und darauf und dass sie es durchgehalten haben,
erzählt Denise Klecker, "war Alina mächtig stolz".
Denise Klecker läuft für ein Not
leidendes Kind
Leichtathletik: Beachtliche
3:55,54 Stunden des Marathon-Neulings bringen 10.000 Euro ein
Von Ralph Baumann (aus "Darmstädter Echo")
In diesem Jahr glückt Denise
Klecker offenbar alles, was sie anpackt: Hockey-Bundesligist Rüsselsheimer RK
führte sie als Kapitän innerhalb weniger Wochen zum traditionellen Europacupsieg
sowie zum Gewinn des nationalen Hallen- und Freilufttitels, mit dem Nationalteam
holte sie in Athen überraschenderweise Olympia-Gold und außerdem hat sie, wie
sie vor wenigen Wochen verkündete, "den Mann ihres Lebens kennengelernt."
Damit meint sie allerdings nicht
ZDF-Moderator René Hiepen, obwohl sie mit dem am Sonntag einträchtig den
Frankfurt-Marathon bestritt und den die 32-Jährige sowie ihr Schattenmann nach
beachtlichen 3:55,54 Stunden beendeten. Erwähnenswert sind vordergründig weder
die Zeit noch die Tatsache, dass diese für Klecker den 64. Platz in der
Altersklasse W30 bedeutete: Es war ihr erster Marathon überhaupt. Länger als 25
km war die gebürtige Mainzerin noch nie am Stück gelaufen, nur auf Inline-Skates
war sie vor fünf Jahren mal 42,195 km unterwegs.
Die Idee, am Main mit dem
marathonerfahrenen Hiepen – er bestritt am Sonntag seinen neunten Wettkampf – zu
starten, sei in Mönchengladbach geboren worden. Dort entsteht eine für deutsche
Verhältnisse ungewöhnliche Hockeyarena, die in zwei Jahren Schauplatz der WM
sein wird. Und bei der Grundsteinlegung fürs neue Stadion, die Hiepen
moderierte, kamen das Hockeyass und der Reporter überein, für eine gute Sache
in Frankfurt zu laufen.
Je besser die Leistung sein würde,
desto mehr Sponsoren- und Spendengelder würde das Duo erlaufen, das war vorher
klar. Und weil das nur am Sonntag unzertrennliche Paar unter vier Stunden blieb,
kamen für die elfjährige Alina rund 10.000 Euro zusammen. Das Mädchen, das in Kleckers Heimatklub Schott Mainz Hockey spielt, ist an einer aggressiven
Leukämieform erkrankt und benötigt dringend gesunde Stammzellen eines
Fremdspenders. "Alina weiß seit sieben Jahren, dass sie Blutkrebs hat, und ich
hoffe, ihr helfen zu können", sagt die Diplompädagogin.
Sie ist glücklich darüber, dass sie
sich selbst einen Kindheitstraum erfüllen und dabei gleichzeitig für ein Not
leidendes Kind laufen konnte. "Es war ein fantastisches Gefühl, in die Festhalle
einzulaufen und von vielen Menschen förmlich ins Ziel getragen zu werden",
berichtete Klecker einen Tag danach. Ein Tag, an dem sie sich nach eigenen
Worten "kaum bewegen kann, und schon gar nicht die Treppe rauf oder runter."
Dennoch: Auch wenn sie irgendwann nach dem Rennen, als die Glückshormone langsam
schwanden und die Erschöpfung zunahm, dachte, "so was besser nie wieder zu
machen", sah sie das Ganze wenig später schon wieder in anderem Licht.
Jetzt hat die Rüsselsheimerin ein
neues Ziel: "Ich möchte am 6. November 2005 den New-York-Marathon laufen." Und
wenn dann der RRK ein Spiel hat? "Er hat keines", lacht die Leistungsträgerin
innerhalb des Rauth-Teams. Und auf eventuelle Termine der Nationalmannschaft
muss sie ohnehin keine Rücksicht mehr nehmen: Nach dem Triumph von Athen
beendete Denise Klecker ihre internationale Karriere.