Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2002)                                  

Britta Becker

Schöne Aussichten: Läuft alles wunschgemäß, wird Rekord-Nationalspielerin Britta Becker in dieser Hallensaison wieder im Trikot ihres Heimatvereins Rüsselsheimer RK auf Torejagd gehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Fans dürfen sich auf Britta Becker freuen

Hallen-Comeback im RRK-Trikot in Planung

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 08.01.2002)

 

Der 6. Februar 2000 war für Mitglieder und Freunde des Rüsselsheimer RK ein trauriger Tag. Im Spiel um den dritten Platz bei der Hallenhockey-DM hatte Britta Becker letztmals vor heimischer Kulisse ihre besonderen Fertigkeiten mit Schläger und Ball dargeboten, die sie in elf Jahren zur deutschen Rekordnationalspielerin (224 Einsätze) werden ließ. Läuft alles nach Plan, könnte die 28-Jährige am 2. Februar 2002 gegen den SC 80 Frankfurt in der Köbel-Halle erstmals wieder das seither verwaiste RRK-Trikot mit der Nummer zwölf überstreifen.

Wenige Tage vor Beginn der Bundesligasaison war es an der Zeit, grünes Licht für die Veröffentlichung des fast drei Monate bewusst gehüteten Geheimnisses zu geben. "Britta spielt in der Halle wieder beim RRK", so Papa Kurt gestern. Eine kleine Einschränkung machte der langjährige RRK-Jugendleiter aber noch: "Insofern es keine gesundheitlichen Probleme gibt." Dass dies mehr als 13 Wochen nach der Geburt ihres Sohnes Nik David zu befürchten ist, erscheint wenig wahrscheinlich. 1999 hatte Britta acht Wochen nach der Geburt von Tochter Emily dem Ruder-Klub in Glasgow zum achten Hallen-Europacupsieg verholten. Und auch Trainer Berti Rauth beschäftigt mehr die Frage wann als ob. "Britta will sich diesmal mehr Zeit lassen und hat auch noch nicht mittrainiert. Aber sie wird irgendwann anfangen." Die Spielerin selbst hatte kurz vor Weihnachten erklärt, Ende Januar einsteigen zu wollen. Für die überraschende Rückkehr vom Großflottbeker THGC zu ihrem Heimatverein, der den Spielerpass bereits im Oktober umschreiben ließ, sind familiäre Gründe verantwortlich. Ehemann Johannes B. Kerner ist beruflich stärker belastet, da seine TV-Talkshow im Euro-Zeitalter nun viermal pro Woche ausgestrahlt wird. Da Kerner zudem während der Olympischen Winterspiele im Februar dreimal das ZDF-Sportstudio moderiert, kann die Familie mehr Zeit in Rüsselsheim als in Hamburg miteinander verbringen. Und dass das 13. Turnier um den Hallen- Europapokal vom 22. bis 24. Februar von Klipper Hamburg ausgerichtet wird, passt ebenfalls sehr gut. Für diesen Wettbewerb ist der Name Britta Becker dem europäischen Verband als mögliches Teammitglied des Titelverteidigers bereits gemeldet worden.

Hockey-Nationalspielerin Britta Becker und Fernsehmoderator Johannes B. Kerner sind seit 1996 verheiratet


Süchtig nach Hockey

Von Jens Hungermann (aus "Berliner Morgenpost" am 06.02.2002)
 

Wie eine Süchtige, die erneut süchtig wurde, komme sie sich vor, sagt Britta Becker. Hockey sei schließlich ihr Leben. Die freiwillige, zweijährige Nationalmannschaftspause muss ihr, die seit 1988 in der Auswahl spielt, ein bisschen wie Entzug vorgekommen sein.

Seit Januar nun ist die populärste deutsche Spielerin zurück in der deutschen Auswahl. Gestern bestritt sie beim 8:2 im ersten Vorrundenspiel der Hallen-WM gegen Österreich ihren 225. Einsatz. Nicht erst durch ihren Treffer zum 3:1 nach einer Strafecke ist ihr in Leipzig viel Aufmerksamkeit gewiss. Aufmerksamkeit, das weiß Britta Becker, ist in einer Randsportart wie Hockey auch abhängig von interessanten Figuren. Die 29-Jährige ist eine. Sportlich erfolgreich wie kaum eine andere, blond, attraktiv, fotogen. Von 1994 bis Ende vergangenen Jahres mit diversen Sponsorenverträgen ausgestattet. Und seit 1996 verheiratet mit dem ZDF-Moderator Johannes B. Kerner. Ein Prominenten-Ehepaar − das garantiert zusätzliche Beachtung in den Medien. Wenngleich Britta Becker dies ein wenig unangenehm ist: "Eigentlich bin ich ein zurückhaltender Mensch und sehr mannschaftsdienlich."

Der Grund für ihre lange Pause im Nationalteam ist 15 Monate alt und heißt Nik David. Bereits neun Wochen nach seiner Geburt war Britta Becker erneut für ihren Verein, den Rüsselsheimer RK, aktiv − und gewann gleich die deutsche Meisterschaft und den Europacup. Nicht viel anders war es nach der Geburt von Tochter Emily im Januar 1999. Elf Wochen später stand die junge Mutter schon wieder für die Auswahl auf dem Feld: "Ich habe wahnsinnig viel trainiert, um schnell wieder reinzukommen."

Der Verzicht auf die Feldhockey-WM im vergangenen Jahr in Perth fiel der ehrgeizigen Wahl-Hamburgerin schwer. "Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich gegen meinen Sport entschieden habe. Früher habe ich dem Hockey alles untergeordnet", sagt sie. "Aber es war eine vernünftige Entscheidung. Schließlich habe ich eine große Verantwortung für meine Familie."

Vor allem im ersten Lebensjahr von Tochter Emily war sie viel auf Reisen: Champions Trophy, Europameisterschaft, Lehrgänge: "Ich glaube, meine Tochter hat mehr Hockeyspiele gesehen als manch ein Experte", vermutet Becker und lacht. Doch die Organisation von Familie, Training und Wettkampf funktioniert. "Mein Mann unterstützt mich in jeder Hinsicht und ist sehr stolz auf das, was ich erreicht habe." 1999 zogen sie und Johannes B. gemeinsam nach Hamburg, mittlerweile spielt die gebürtige Rüsselsheimerin dort für den Bundesliga-Klub Großflottbeker THGC.

Rückhalt findet die Nationalspielerin auch bei ihren Eltern Sigrid und Kurt. Nicht nur, weil sie häufig auf Emily und Nik David aufpassen, sei es in Hamburg oder in Rüsselsheim: "Wenn meine Eltern mich nicht so sehr unterstützt hätten in meinem Leben, dann hätte ich alles nicht so geschafft."

Seitdem er vier statt ein Mal pro Woche seine Talkshow moderiert, arbeitet Johannes B. Kerner zwar noch mehr als vorher, trotzdem besucht er die Spiele seiner Frau mit den gemeinsamen Kindern so oft es geht. Was die scheinbar prägt: Auf dem heimischen Flur greifen Emily und Nik David begeistert zum Hockeyschläger.