Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Gemeinschafts-Ruderwanderfahrt
des Ruderklubs am Baldeneysee Essen und des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 vom 19. bis 21. Juni 2003 auf der Lauenburger Seenplatte und der Trave: Zarrentin - Ratzeburg - Lübeck - Hamberge - Lübeck (Gesamtstrecke 72 km)

winn - Wir, das ist der Rüsselsheimer Teil der eine Ruderwanderfahrt vor sich habenden Gruppe aus Essener und Rüsselsheimer Ruderern, starten am 18. Juni mit drei Autos (VW-Bus, Zafira, Espace) Richtung Norden. VW-Bus und Zafira treffen sich zur Mittagspause an einer Raststätte, um die von Rudi bei "Spar-Wolf" eingekauften Köstlichkeiten zu verzehren. Dazu gibt es Hochheimer Riesling, Bier oder Wasser. Danke nochmals den Spendern. Dann weiter.

Treffpunkt der 33 Teilnehmer ist die Ruderakademie des DRV in Ratzeburg. Nacheinander treffen alle ein. Mittlerweile ist das Bier im Getränkeautomat der Akademie ausgegangen. Die Zimmer werden bezogen, einige schlafen in Wittler`s Hotel. Dann zum Abendessen in die "Fischerstube" am See. Frische Fische aus dem See, Maräne oder Zander, sind die Favoriten für die verwöhnten Ruderergaumen. Dann noch "ein" Bier, vielleicht "ein" Kümmel, und ab ins Bett.
 
Die Essener Boote werden im Strandbad Zarrentin abgeladen "Fleißige" Hände bereiten die Boote für die Wanderfahrt vor

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück Verlosung der Bootsplätze für den ersten Tag. Dann mit den Autos zu den Booten im Strandbad von Zarrentin. Die von den Essenern hier zwischen "Gänse-Tretminen" abgestellten Boote werden abgeladen und aufgeriggert - "Alte Haase", "Isenburg", "Sessenberg", "Schlotschmet", "Stadt Velbert" und "Hofterberg". Dann eine Überraschung. Ein mecklenburgischer "Beamter" der Biotopenverwaltung Schaalsee möchte unsere Genehmigung zur Befahrung des Schaalsees sehen. Der Essener Organisator der Wanderfahrt, Jürgen "Rübi" Kleine packt aus. Doch er hat nur eine Genehmigung der schleswig-holsteinischen Verwaltung, die für den nördlichen Teil des Sees zuständig ist. Wir haben offensichtlich ein kleines Problem. Der Beamte verschwindet mit unserer Genehmigung und will Vorgesetzte einschalten. Es dauert.

Die 33 Teilnehmer der Gemeinschafts-Wanderfahrt RaB/RRK 2003 auf der Lauenburger Seenplatte vor Antritt der ersten Etappe in Zarrentin (hinten stehend: Uwe Hurlin (RRK), Jürgen Kleine (RaB), Gerhard Ketter (RRK), Gerd Hesse (RaB), Georg Gagel (RRK), Karl-Heinz Wagner (RRK), Rudi Müller (RRK), Werner Alt (RRK), Dr. Claus Holzapfel (RaB), Peter Riethmüller (RaB), Karlheinz Ampütte (RaB), Rudi Reitz (RRK), Wolfgang Gummersbach (RRK), Werner König (RaB), Jochen Rudloff (RaB), Ragnar Otto (RRK), Dieter Lang (RRK), Dr. Michael Winkels (RaB), Jochen Wichelhaus (RaB), Klaus Schellbach (RaB), Bernd Strahl (RaB), Manfred Hölzel (RaB), Wolfgang Freimuth (RRK), Dieter Korb (RaB); vorn knieend: Wilfried Hoffmann (RRK), Helmut Hölzel (RaB), Christian von Schneidemesser (RaB), Detlev Welters (RRK), Wolfgang Orlowski (RaB), Udo Renk (RaB), Dr. Bernd Grafflage (RaB), Ulrich Claas (RaB), Helmut Gerds (RaB))

Unser Experte für derartige Problemfälle, Jochen Rudloff, nimmt sich mit Michael Winkels und Uwe Hurlin der Sache an. Kurze Zeit später sind sie wieder da, 30 € ärmer, aber mit der Genehmigung losrudern zu dürfen. Die Wanderfahrt kann beginnen und die sechs Boote, fünf C-Gig-Vierer und ein Klinker-Vierer, legen ab. Ich sitze im "Alte Haase", einem C-Doppelvierer. Bald haben wir die Spitze übernommen. Außer unseren Booten nur unberührte Natur. Wir lassen eine Insel an Backbord, die andern lassen sie an Steuerbord. Als wir die andern Boote wieder sehen, sind wir drittes Boot. Dann steuert Helmut auf den Kanal zum Pfuhlsee zu. Die andern Boote verschwinden wieder hinter einer Landzunge an Backbord. Wir erreichen den Kanal allein, ein dicker Balken verhindert die Einfahrt. Wir telefonieren. Alle Bootsbesatzungen sind zum Mittagessen in Seedorf. Die vier Kilometer nach Seedorf machen wir locker durch den Wald "per pedes".

<<<   "Haben Sie eine Genehmigung?" - Rübi: "Selbstverständlich!" - "Aber die gilt hier nicht."


1. Tag: Von Zarrentin nach Ratzeburg, Mittagessen in Seefeld am Schaalsee
(Karl-Heinz Wagner, Dieter Lang, Rudi Reitz, Werner Alt)   

Nach dem Mittagessen im "Seeblick" in Seedorf zurück in die Boote, wir zunächst jedoch wieder auf Trampelpfaden durch den Wald. Als erste an dem die Einfahrt versperrenden "Balken" versuchen wir umzutragen. Es gelingt, doch der Aufwand ist relativ groß. Die andern Boote nähern sich. Wir versuchen den Balken mit unseren Skulls nach unten zu drücken. Es funktioniert und alle fünf Boote haben in kurzer Zeit das Hindernis überwunden. Wir durchrudern den Pfuhlsee, den Pipersee und den Salemer See, dann fahren wir in den Schaalsee-Kanal ein, der jedoch nicht bis zum Küchensee befahrbar ist. Die letzten 1,5 km müssen getragen werden, wobei zwei kleine Wagen große Dienste leisten. Bis auch wir am Küchensee sind, haben die andern in der "Farchauer Mühle" schon einige Bier intus. Auf dem Albano-System der Ratzeburger Regatta werden die letzten 2.000 Meter gerudert, dann die Durchfahrt zum Ratzeburger See und wir sind an der Akademie, dem Tagesziel nach 24 km.

Nach dem Tragen der Boote entlang dem Schaalsee-Kanal zur "Farchauer Mühle" ist der Küchensee erreicht.   >>>       


Die Boote sind bereit zum Tragen auf der letzten Strecke des Schaalsee-Kanals zur "Farchauer Mühle" am Küchensee.

Gerhard sucht seinen Zimmerschlüssel, doch er bleibt verschwunden, 50 € heilen den Schaden. Dieter sucht "seine" geliehenen Socken, vergebens, er leiht sich von einem andern ein neues Paar, Ruderer vergessen schnell. Den Abend verbringen die meisten wieder in der "Fischerstube". Danach noch einige Absacker in der "Hütte" oder im "Alten Bahnhof". Mike hat Geburtstag! Bei manchem wird es früh. Am Schluß muß sogar der Automat in der Akademie noch die letzten Bier hergeben. Am Morgen ist Packen angesagt (wir wechseln das Hotel) und gegen 10.00 Uhr sind auch alle am Bootssteg der Akademie präsent. 26 km von Ratzeburg nach Lübeck sind geplant, aber der Ratzeburger See vor uns zeigt ein unfreundliches Gesicht. Sturmböen aus West peitschen Schaumkronen hoch. Sollen wir es riskieren? Der Wind läßt etwas nach. Ein Testvierer wird vorgeschickt. Es sieht gut aus und die restlichen fünf Boote folgen.


Leichter Sturm auf dem Ratzeburger See. Sollen wir es riskieren?

Der erste Vierer, der Testvierer, geht auf die zweite Etappe

Heute fahre ich den C-Riemenvierer "Isenburg". Mit mir im Boot meine 65er Meisterschaftskameraden Werner und Dieter, "Frontantrieb" Helmut verstärkt uns auf dem Bugplatz. So macht Rudern richtig Spaß. Es geht auf dem Ratzeburger See am Westufer nach Norden, gegen Mittag erreichen wir an der Einfahrt zur Wakenitz das "Fährhaus Rothenhusen". Gebratene Ostseeheringe, Labskaus usw., das Essen ist gut, der Ober schnell und der Zapfer am Tresen Klasse. Uns gefällt es hier. Der Abschied fällt schwer.

An der Einfahrt vom Ratzeburger See in die Wakenitz, Mittagspause im "Fährhaus Rothenhusen" Im "Fährhaus Rothenhusen": "Laßt uns noch einen letzten trinken. Oder müssen wir schon gehn?" (Dieter Lang, Werner Alt, Ragnar Otto, Jochen Rudloff)

Nach der Mittagspause rudern wir auf der Wakenitz Richtung Lübeck. Nach 5,4 km lockt das Ausflugslokal "Absalonshorst". Welcher Ruderer kann einer derartigen Verlockung widerstehen? Kaffee und selbstgebackener Kuchen, dazu natürlich ein Bier, wir fühlen uns sauwohl. Doch es muß weitergehen. Das Wetter verschlechtert sich. Wir bekommen einen deftigen, länger anhaltenden Regenschauer übergebraten, die Temperatur fällt. Ich sitze am Steuer, mir ist kalt, ich bin naß und ich habe eine nassen und kalten Hintern. Rudern soll schön sein? Nach weiteren acht km fahren wir von der Wakenitz in den Dükerzuleitungskanal. Nach 0,5 km eine sehr flache Brücke: "Köpfe einziehen." Dann anlegen. Wir sind bei der Lübecker RG und der LFRG.

Anlegestelle Absalonshorst Absalonshorst: Während die Ruderer Kaffee- und Bierpause machen, erfreuen sich die Boote der Ruhe

Sofort trinken sich einige am Tresen des LRG-Bootshauses fest. Der Wirt "Horst" hat auch noch einige Würste. Ruderer essen alles! Die Zeit vergeht. Derweil sitzen Rudi und ich im neuen Hotel "Lindenhof" und warten auf unser Gepäck, um uns landfein machen zu können. Gegen 20.00 Uhr taucht der RRK-Bus mit Gepäck und "satten" Ruderern auf. Wir duschen und gehen mit Bernd essen, in die "Schiffergesellschaft". Der Laden ist o.k. Im Laufe des Abends tauchen andere Kameraden auf, auch sie wollen sich ein Bild von diesem Restaurant machen, wo am Samstag das Abschlußessen der Wanderfahrt stattfindet.


"Rübi" bei seiner morgendlichen "Losshow"

Die Lübecker RG ist erreicht: Georg Gagel und Jochen Rudloff

 

 

3. Tag: Von Lübeck in die Trave, Mittagspaus in Hamberge  >>>

Am Samstagmorgen, letzter Rudertag, zunächst Frühstück im "Lindenhof", dann zur LRG. Der Wind ist heftig. Die Diskussion und der Rat von Einheimischen führt schließlich zur Entscheidung, die geplante Ruderfahrt nach Travemünde zu streichen. Alternative Ziele sind der Elbe-Lübeck-Kanal Richtung Mölln oder die Trave Richtung Hamberge. Die Entscheidung der Organisation fällt für die Trave.

Heute rudere ich wieder in der "Isenburg", allerdings mit neuer Mannschaft. Georg und Dieter, die beiden Fahrer am heutigen Tag, wollen mit einem Zweier der LRG mitfahren, machen jedoch schon vor der Pritsche der LRG eine Eskimorolle. Wo haben die nur Rudern gelernt? Die sechs Vierer runden gemeinsam die Altstadt von Lübeck auf dem Wasser und verschwinden dann in der Trave. Das Wetter ist durchmischt, schon bald beginnt es zu regnen. Wir legen mit den Booten bei Hamberge an.

<<<  Nach dem Verlassen der Boote in Hamberge, es regnet, Schutz unter einer Brücke: Detlev Welters, Dieter Korb, Udo Renk

Mittagspause in Hamberge, Bewirtung sehr gut, Chef sehr freundlich, Bedienung perfekt!!!

Georg und Dieter sind nach ihrem unfreiwilligen Bad auch schon da. "Hier gibt es nichts zu essen, die Lokale sind geschlossen oder haben keine Lust für 33 Ruderer zu kochen!" Wir geben nicht auf. Eine Erdbeerfrau gibt uns einen Tipp und wir finden ein Hotel mit Restaurant, das uns bewirtet, sehr gut, sehr freundlich und perfekt. Danke!


Werner Alt

Dieter Lang    >>>


Mannschaft beim Abriggern des Bootes: Udo Renk, Jochen Wichelhaus, Ragnar Otto, Gerhard Ketter

Am Nachmittag wechsele ich nochmals das Boot, vom Riemenvierer "Isenburg" in den Doppelvierer "Alte Haase", damit tue ich einem Freund einen Gefallen, der gern Riemenboot fahren möchte. Bald sind wir wieder am Bootshaus der Lübecker RG. Die Wanderfahrt ist beendet, wir haben an drei Tagen 72 km gerudert, nicht besonders viel, aber der Spaß war groß. 33 Ruderer beginnen Boote abzuriggern, Zubehör zu verpacken und die Boote auf den Hänger zu laden. Bald ist das Werk vollbracht und es bleibt noch etwas Zeit für den Tresen der LRG, wir treffen uns bei "Horst".

<<<  Mannschaft beim Abriggern des Bootes: Uwe Hurlin, Bernd Grafflage, Michael Winkels


Ruderutensilien

Mannschaft beim Abriggern des Bootes: Wolfgang Gummersbach, Ulrich Claas, Bernd Strahl, Wolfgang Freimuth, Jürgen Kleine

Wolfgang Orlowski hat sich an der Theke "verankert"

"Ich zahle, es reicht!" (Dieter Lang)  >>>


Am Tresen der Lübecker RG: Wolfgang Freimuth, Peter Riethmüller, Jürgen Kleine

Zurück zu unserem Hotel, Duschen, feiner Zwirn und dann ab ins Restaurant "Schiffergesellschaft" zum Abschlußessen. Ein gewisser Herr "Fetzer" verschläft und muß daher auf das Essen verzichten. Heute sitzen wir nicht im "Bretterverschlag" vorne, sondern auf erhöhtem Boden in etwas gediegenerem Ambiente. Wir speisen: Graved Lachs-Rose auf einem Kartoffelpuffer mit Salatbouquet und Creme fraiche -  Holsteiner Ochsenfilet in Pfefferkruste mit Berner Soße, erlesenem Gemüse und Kartoffelgratin oder Ostseescholle in Speck gebraten mit Butterkartoffeln und gemischtem Salat - Maracuja-Mousse in Himbeerhülle mit frischen Beerenfrüchten und Vanillesabayon. Dazu Bier, Wein oder Wasser, wie es beliebt!


Der Essener Bootshänger ist geladen

Wolfgang Gummersbach (RRK, links) dankt dem RaB-Organisator der Wanderfahrt,
Jürgen Kleine, beim Abschlußessen in der "Schiffergesellschaft"  in Lübeck 

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Die Zeit vergeht. Wir halten kurz inne und denken an Maggi und Tünn, die krankheitsbedingt nicht teilnehmen können und an Fels, der die Erbschaft bei seiner Schwiegermutter vorbereitet. Wolfgang Gummersbach bedankt sich für die Rüsselsheimer Teilnehmer bei dem Organisator und Essener Ruderkameraden Jürgen Kleine für die Vorbereitung und Durchführung der Ruder-Wanderfahrt mit drei Zigarren, einer "Churchill" - Sport ist Mord, einer "Wallstreet" - wir haben 60 € gut investiert und einer "Vasco da Gama" - der auch oft nicht wußte, wo er ankam.


Wilfried Hoffmann: "Der schmeckt!"

Karlheinz Ampütte: "Womit hab ich das verdient?"

Gerhard Ketter: "Wer legt die größten Eier?"