Die Großboote standen
im Blickpunkt !!! Rudern: Fast 30 Talenten
wurde beim zweiten Trainingscamp des „Leistungssportforums
Rhein-Main“ in Rüsselsheim die Möglichkeit geboten, sich für höhere
Aufgaben zu empfehlen
Vier Titel und neun Medaillen in den olympischen Bootsklassen: Die
Bilanz des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV) bei den Weltmeisterschaften
in Sevilla (Spanien) kann sich sicher mehr als sehen lassen.
Von solchen Höhenflügen
können die 29 Talente aus acht Vereinen, die am Samstag und Sonntag in
Rüsselsheim fast zeitgleich zu den Finalläufen auf dem Guadalquivir
das zweite Trainingscamp des „Leistungssportforums Rhein-Main“
absolvierten, zwar vorerst nur träumen. Aber möglicherweise sitzt ja
der ein oder andere der 14/15 Jahre alten Nachwuchsruderer künftig doch
einmal in einem ähnlich erfolgreichen DRV-Boot.
Während in Sevilla am
Wochenende die Spitzenathleten um die Wette fuhren, wurde am Main unter
der Regie von Ausrichter RRK und des Landestrainers von Rheinland-Pfalz,
Uwe Bender, Basisarbeit geleistet. Die volle Konzentration galt dem
Nachwuchs – und dabei vor allem der Ausschau nach Talenten für Vierer
sowie Achter. Das Ziel, dem unter anderem das rund ums RRK-Bootshaus nun
zum zweiten Mal veranstaltete Übungscamp diente, sei, „dass man es
schafft, in der Region auch Großboote zu fahren“, erläutert Bernhard
Rühling (Mainzer RV).
Für den Olympiavierten
von Sydney im Leichtgewichts-Doppelzweier, nun für die Ruderregion
Rhein-Main-Nahe verantwortlich, hat das Trainingscamp für die
Jugendlichen gleich in mehrfacher Hinsicht einiges zu bieten. Sich
gegenseitig kennen lernen, die Technik zu vereinheitlichen und nicht
zuletzt der Spaß am Rudern, das alles gehört zu den Inhalten eines
solchen Intensiv-Wochenendes. Außerdem gilt es, neue Erfahrungen zu
sammeln. „Für viele ist es das erste Mal gewesen, dass sie in so
einem großen Boot gefahren sind“, sagt Rühling.
Da ist es nur natürlich,
dass die ersten „Gehversuche“ in einem Vierer oder gar im Achter
noch etwas ungelenk wirken. Doch eine perfekte Fahrt im Großboot, das
wird von den Talenten auch nicht erwartet. Vielmehr hat im Camp, das den
Jugendlichen gleichzeitig einen Schub für den weit weniger
abwechslungsreichen Übungsalltag im Winter geben soll, jeder die Möglichkeit,
„sich für höhere Aufgaben zu empfehlen“, stellt Rühling klar.
Premiere feierte das
Rudercamp im vergangenen Jahr als Auftaktveranstaltung des kurz zuvor
gegründeten Leistungssportforums Rhein-Main – ein Zusammenschluss der
Klubs Mainzer Ruderverein, Mainzer Rudergesellschaft, Weisenauer
Ruderverein, Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich, Flörsheimer
Ruderverein, Olympia Rudergesellschaft Südwest und Rüsselsheimer Ruder-Klub.
Als treibende Kraft hinter dieser Kooperative steht in erster Linie
Wolfgang Adrian. Talente aus der Region in die nationale Spitze zu führen,
so lautet das Ziel des Abteilungsleiters Rudern des RRK.
Und dass diese Vorgabe
durchaus nicht zu hoch gegriffen erscheint, dafür gibt es zumindest
erste Anzeichen. Denn im leichten Vierer ohne Steuermann reichte es für
ein im Vorjahr besetztes Boot des Leistungssportforums Rhein-Main bei
den deutschen Jugendmeisterschaft immerhin zu Platz zwei.
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