Hessentagsteam des RRK mit
Oberbürgermeister Patrick Burghardt und RRK-Vorsitzendem Fritz
Schmidt jr. |
"Festival des Sports" für Familien am 15. Juni 2017 auf den
Hockeyplätzen und im Stadion
"Festival des Sports" für Schüler am 14. Juni 2017 auf den
Hockeyplätzen und im Stadion
Eine
große Spielwiese
Im
Stadion "Am Sommerdamm" präsentieren sich zahlreiche Sportarten und
laden die Menschen zum Ausprobieren ein
Von Stephan
Crecelius (aus "Main-Spitze" vom 15.06.2017)
Aus den
Boxen der Bühne dröhnt laute Musik. Sie hallt über den ganzen Sportplatz
"Am Sommerdamm". Der schnelle Rhythmus motiviert dazu, Sport zu machen.
Und das tun die Menschen beim zweitägigen Festival des Sports auf dem
Hessentag auch. Überall fliegen Bälle und Frisbees durch die Luft. Das
Stadion ist eine einzige große Spielwiese. Am ersten Tag lag der Fokus –
unter dem Motto "Seht her, ich kann was" – auf den Schulen. Am zweiten
Tag war das Festival-Angebot speziell an Familien gerichtet.
Chaos
herrscht trotz der vielen Stationen aber nicht. Dafür sorgen auch die
zahlreichen Vereine und Sportverbände, die die Schüler gezielt locken.
Egal, ob Klettern, Darts, Schießen, Fahrrad-Parcours, Golf oder
Bungee-Run: Das Angebot ist riesig. Eigentlich gibt es nichts, was es
nicht gibt. Und jeder Stand findet begeisterte Menschen, die ihre
Fähigkeiten ausprobieren wollen. "Ich habe schon richtig viele Sachen
gemacht", berichtet die zwölfjährige Lea. "Viele Sportarten habe ich
vorher gar nicht gekannt." An ihrem Blick sieht man, dass sie trotzdem
noch lange nicht genug hat. Und schon ist sie mit ihrer Freundin zum
Trampolinspringen unterwegs.
Bei der
Staffel geht es laut zu
Denn das
Festival des Sports bietet auch für viele Randsportarten die
Möglichkeiten, sich zu präsentieren und den Nachwuchs zu interessieren.
Dieses Ziel hat auch Felipe Finale, Jugendtrainer bei den Baseballern
der Rüsselsheim Moskitos. "Wir versuchen, ein paar Menschen für den
Sport zu begeistern", sagt er. "In Deutschland ist Baseball ja leider
eher eine Randerscheinung." Das "toll organisierte Festival" biete eine
gute Plattform, den Sport bekannter zu machen. "Wetter gut, Stimmung
gut. Das passt alles", lautet das Zwischenfazit von Finale.
Am
lautesten ist es jedoch bei der Staffel auf der Laufbahn. Dort messen
sich die Schulen in einem Hindernissparcours. Los geht es mit einem
Bobbycar, danach wartet ein Hindernislauf. Ist der absolviert, dribbelt
man mit einem Hockeyschläger weiter und balanciert anschließend ein Ei
auf einem Löffel. Das Ei wird dann an den nächsten Läufer übergeben.
Sind alle durch, rennen die Schüler zu Zetteln und halten diese hoch,
von der Tribüne aus ist "Hessentag 2017" zu lesen.
Mit lauten
Schreien feuern die Zuschauer und Eltern die Staffeln an. Gelaufen wird
immer nach Jahrgangsstufe. Jede siegreiche Staffel freut sich auf ihre
eigene Weise. Einige reißen die Arme in die Luft und umarmen sich,
andere bilden einen Kreis, hüpfen und singen: "So sehen Sieger aus!" Und
sogar eine kleine La-Ola-Welle läuft durch das Stadion.
Tipps
von einer Jugend-Nationalspielerin
Nur wenige
Meter vom ganzen Trubel entfernt zeigt der Hockeynachwuchs des
Rüsselsheimer RK ein kleines Showtraining. Auch hier sind Gäste
willkommen, die den Sport einfach mal ausprobieren möchten. Tipps gibt
es dabei auch von Juniorennationalspielerin Pauline Heinz. Die
16-Jährige hat mittlerweile fünf Länderspiele absolviert. "Als ich das
erste Mal die Nationalhymne gehört habe, war das der Wahnsinn." Auch wenn
sie zugibt, "derbe aufgeregt" gewesen zu sein.
Genau wie
ihre Teamkollegen vom RRK gibt sie an den zwei Tagen des Festivals gerne
Tipps weiter. Zum Beispiel: wie man passt, schießt oder den Ball mit dem
Schläger annimmt. Denn auch für den RRK sei das Festival eine
Möglichkeit, den Sport zu präsentieren, sagt Fritz Schmidt junior,
Vorsitzender des RRK. Auch wenn er ein bisschen bedauert, dass das
Hockeyfeld etwas abseits liegt. "Aber das ist nun mal unser Zuhause",
sagt Schmidt mit einem Lachen.
Nachbarn
der Hockeyspieler sind der hessische Golfverband und die Tennisabteilung
des TV Haßloch. Die Golfer haben sich etwas Besonderes ausgedacht: Neben
Bahnen, die mit Seilen begrenzt sind, und Puttübungen kann man mit
Schaumstoffbällen auf Zielscheiben schießen, auf denen die Bälle haften
bleiben. "Das macht richtig Spaß", sagt Ben und feuert gleich den
nächsten Ball in Richtung Zielscheibe.
Begeistert
sind die Besucher auch vom Tennisangebot des TV Haßloch: Alle
Kleinfeldplätze sind voll. Sogar das Hessentagspaar habe ein paar Bälle
geschlagen, verrät Vorstandsmitglied Erika Hoppmann. Und das in der
vollen Festtagsmontur. Auch Hoppmann ist von der Organisation und
Resonanz des Festivals begeistert. "Das passt alles zusammen." Sie habe
sogar schon einige Kinder derart begeistern können, dass die Familien
über einen Eintritt in den Verein nachdenken würden. "Aber da", sagt Hoppmann,
"muss man immer erst abwarten, was dabei herauskommt."
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