Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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RRK-Damen und die Feldhockey-Saison 2016/17 wieder in der 1. Liga − Vorbereitung und Verlauf! Mit Norman Hahl als Trainer in die Feldrunde!

Ein Paukenschlag zum Abschied

Eine faustdicke Überraschung und entzückte Zuschauer: Mit einem Sensationssieg gegen den Tabellenführer verabschiedet sich der Absteiger Rüsselsheimer RK aus der Bundesliga.

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 22.05.2017)

"Ich bin noch nie so geil abgestiegen." Den Spruch des Tages lieferte im Stadion am Sommerdamm Norman Hahl. Über beide Backen strahlend und voller Stolz schaute der 28-jährige Hockeycoach drein, als er dies sagte. Mit gutem Grund. Hatten sich die von ihm trainierten Damen des Rüsselsheimer RK doch Minuten zuvor mit einem echten Paukenschlag von der Feldhockey-Bundesliga verabschiedet – und so beim unvermeidlichen Gang in Liga zwei noch mal eine echte Duftmarke im Oberhaus hinterlassen.

Kein Zweifel: Der 4:3(3:1)-Erfolg der Rüsselsheimerinnen gegen den Primus Mannheimer HC ist eine faustdicke Überraschung. Auch wenn es bei diesem Aufeinandertreffen zum Abschluss der Saison für beide Mannschaften um nichts mehr ging. Für den RRK stand der Abstieg seit einer Woche fest, die Gäste waren nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen. Doch gerne haben die Mannheimerinnen eine Woche vor dem Final-Four-Turnier um die deutsche Meisterschaft beim Tabellenvorletzten sicherlich nicht verloren. Dies offenbarte sich unmittelbar, nachdem Sekunden vor dem Abpfiff die letzte Eckenchance des MHC wirkungslos verpufft war. Einmal mehr leidenschaftlich und mit allerletzter Kraft verteidigt von den sich dazwischen werfenden Rüsselsheimer Abwehrspielerinnen. Das gesamte Absteigerteam wurde anschließend vom entzückten Publikum gefeiert, während Titelfavorit und Ligagewinner Mannheim noch völlig entgeistert mit den Schiedsrichtern diskutierte.

Ja, diese Niederlage hat den Krösus aus der Kurpfalz mächtig gewurmt. Bei einem Sieg hätte man immerhin mit dann 56 Punkten einen neuen Ligarekord aufstellen können. Nix war’s; der Außenseiter aus der Opelstadt hatte ihnen mächtig in die Suppe gespuckt. "Nicht unverdient", wie Norman Hahl befand. "Meine Mannschaft hat außergewöhnlich gut gespielt, überragend gekämpft, die nötigen Tore geschossen und dann halt bei manchen Situationen auch noch das nötige Glück auf ihrer Seite gehabt", freute sich der RRK-Trainer.

Für die langjährige Kapitänin Eva Frank hätte ihr letzter Auftritt am Sommerdamm kaum besser enden können. Zumindest im Feld wird man die 28-jährige Ex-Nationalspielerin nicht mehr erleben. Der neue RRK-Hockeychef Jürgen Kaul bedankte sich mit herzlichen Worten bei Frank. Verabschieden wolle er sie jedoch noch nicht, denn "du hast ja schon angedeutet, in der Halle noch mal für uns den Schläger in die Hände nehmen zu wollen".

Hahl gab derweil zu, doch "etwas Angst vor diesem letzten Saisonspiel" verspürt zu haben. "Die Gefahr war groß, dass Mannheim uns heute nochmal so richtig die Kiste voll haut." Danach sah es auch tatsächlich in den ersten Minuten aus. Die Gäste starteten voller Elan und igelten den Ruderklub in dessen Schusskreis ein. Deshalb stand sofort Torhüterin Lisa Lahham mehrmals im Blickpunkt. Drei Ecken hatte Mannheim schon vergeben, ehe die vierte in der 11. Minute von der früheren Rüsselsheimerin Lydia Haase zum längst überfälligen Führungstreffer genutzt wurde.

Kein einziges Mal war der RRK bis dahin über die Mittellinie gekommen. Doch nur sieben Minuten später lag der dann plötzlich mit 3:1 vorne. Verwundert rieben sich die Zuschauer die Augen. Beim ersten Vorstoß der schnelle Ausgleich von Celina Hocks, dann das 2:1 nach einem Konter durch Nachwuchstalent Anna Stumpf (17. Minute) und gleich darauf der dritte Treffer, diesmal erzielt von Isabel Scherer. Mannheim war komplett aus der Fassung geraten und erholte sich auch nicht mehr von diesem Schock.

Trotz drückender Überlegenheit bissen sich die Gäste auch in der zweiten Halbzeit die Zähne aus. Der Anschlusstreffer zum 3:2 (49.) wurde postwendend von Isabel Scherer mit dem 4:2 beantwortet, die nach der einzigen Strafecke für den RRK die Kugel im Nachschuss über die Linie bugsierte. In der letzten Viertelstunde spielte der Tabellenführer dann ohne Torhüterin. Doch mit der elften Feldspielerin konnte in der 57. Minute nur noch verkürzt werden. Ansonsten kaufte das Rüsselsheimer Abwehrbollwerk dem gegnerischen Sturmlauf jeglichen Schneid ab.

RRK: Lisa Lahham; Petra Ankenbrand, Viola Becker, Mara Bentscheck, Eva Frank, Ann-Paulin Heist, Celina Hocks, Lotta Hof, Emma Kanz, Isabel Scherer, Marie Sommer, Charlotte Steiner, Anna Stumpf, Kara Tiedtke, Fabienne Werner, Antonia Wilfer.


Fröhliche Absteigerinnen

RRK-Damen senden mit 4:3-Coup gegen Primus MHC ein Zeichen für Liga zwei

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 22.05.2017)

Derart gut gelaunte Absteigerinnen dürfte es in der Geschichte der Hockey-Bundesliga – wenn überhaupt – extrem selten gegeben haben. Die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK formierten sich nach dem finalen 4:3(3:1)-Überraschungscoup gegen den Mannheimer HC zu einem ausgelassen hüpfenden Kreis, während die Belegschaft des Tabellenführers und Titelanwärters in Teilen Mühe hatte, die dritte Saisonniederlage sowie das Verpassen eines Bundesliga-Punkterekords zu akzeptieren.

Letzter Jubel in der Erstklassigkeit: Das RRK-Damenteam (Marie Sommer, Celina Hocks, Charlotte Steiner, Fabienne Werner und Viola Becker) verabschiedet sich mit einem verblüffenden 4:3 gegen den Mannheimer HC aus der Feldhockey-Bundesliga.

Und auch der heimische Trainer, der vor acht Tagen den zweiten Niedergang des ruhmreichen Ruderklubs in die Zweite Liga nach 2015 als unvermeidliches Schicksal hatte akzeptieren müssen, grinste trotz des gesamtsportlichen Scheiterns wie ein Honigkuchenpferd. "Ich bin noch nie so geil abgestiegen", sagte Norman Hahl und schickte gleich mal eine Kampfansage an die künftige Konkurrenz hinterher: "Damit haben wir ein richtiges Zeichen gesendet, dass mit uns in der Zweiten Liga zu rechnen sein wird."

Obwohl alles dafür spricht, dass die nach 16 Bundesliga-Spielzeiten im RRK-Trikot scheidende Kapitänin Eva Frank die Mission Wiederaufstieg nicht mitbegleiten wird, ging der 28-Jährigen die Entwicklung der letzten 70 Freiluftminuten unter die Haut: "Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass hier total miese Stimmung sein würde. Einmal weil wir abgestiegen sind, vielleicht noch mal richtig auf die Mütze gekriegt haben und es obendrein noch mein letztes Spiel war. Deshalb ist es umso schöner, sich so zu verabschieden, zumal auch viele Freunde extra gekommen sind. Und natürlich war es auch für das ganze Team eine coole Sache."

Nachdem sie bei der letzten Teambesprechung schon ein paar Tränchen verdrückt habe, "dürfte es am Dienstag bei der Abschlussbesprechung bestimmt noch einmal sehr emotional werden. Aber heute wird bei dem tollen Wetter erst mal gefeiert." Dass der neue Abteilungsleiter Jürgen Kaul es bei der Dankesrede an Team und Kapitänin vermied, Frank offiziell zu verabschieden und auf ein Comeback in der Halle hofft, "sei okay gewesen, obwohl es schon eine definitive Entscheidung ist".

Dass die Hessinnen von etwa 200 Zuschauern mit anerkennendem Applaus aus der Eliteliga und in die Sommererholung – das erste Vorbereitungstraining für die am 9./10. September beginnende Zweiltigarunde ist für Anfang Juli angesetzt – verabschiedet werden könnten, danach hatte es speziell in den ersten Minuten nicht ausgesehen. Der hohe Favorit entwickelte sofort enormen Druck und kam bereits nach wenigen Sekunden zu einer ersten guten Torchance. "Da hatte ich schon Sorge, dass es zweistellig werden könnte", räumte Coach Hahl ein. Doch hier wie auch bei drei Strafecken nebst weiterer MHC-Möglichkeiten reagierte Rüsselsheims Torhüterin Lisa Lahham prächtig.

Binnen weniger Minuten klingelt es dreimal im MHC-Kasten

Als die Gäste nach zehn Minuten durch die frühere RRK-Spielerin Lydia Haase die vierte Strafecke zur 1:0-Führung nutzten, schien doch alles in den vorgezeichneten Bahnen zu verlaufen. Als Celina Hocks freilich im Gegenzug nach einem Freischlag vom linken Schusskreisrand der Ausgleich gelang und es bald darauf im Minutentakt zwei weitere Male im Mannheimer Kasten klingelte, war die MHC-Dominanz dahin. "Ich weiß nicht, ob der MHC in der ganzen Saison in der Halbzeit einmal 1:3 hinten gelegen hat. Die Mädels haben heute tolle Moral gezeigt, phantastisch gekämpft und auch mal Tore gemacht", lobte Hahl.

Nach Wiederbeginn drängte der nicht ganz optimal besetzte Gast den Ruderklub zwar wieder weitgehend in die Defensive, zeigte aber weiter Mängel beim Abschluss. Zudem war längst augenscheinlich, dass der Vorsprung allen heimischen Spielerinnen spürbar Selbstvertrauen im Zweikampf eingeflößt hatte. Die Abwehr stand gut, und so musste schon ein Fehlpass der lange verletzten Viola Becker herhalten, um Mannheim zum Anschluss kommen zu lassen (49.). Eine starke Einzelleistung von Petra Ankenbrand mündete dann in die erste Strafecke, die die agile Isabel Scherer im Rebound zum 4:2 nutzte (51.). Fünf Minuten später stand es 4:3, doch fortan kämpften die Hessinnen "mit dem letzten Rest Herzblut, das noch da war" (Eva Frank), um jeden Meter und hatten sich – nachdem die letzte MHC-Strafecke nach Ablauf der Spielzeit verpufft war – den positiven Abschied letztlich sogar in den Augen von Gästetrainer Philipp Stahr verdient.

Rüsselsheimer RK: Lahham; Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, E. Kanz, Tiedtke, Frank, Hocks, Steiner, Sommer, Becker, Stumpf, Scherer, P. Ankenbrand, Werner.


Abschied aus dem Oberhaus steht bevor

Gegen Ligaprimus Mannheim verabschieden sich die Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen am Sonntag aus der Bundesliga. Dabei sagt auch eine langjährige Leistungsträgerin tschüss.

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 20.05.2017)

Womöglich ein klein wenig melancholisch könnte es zugehen, am Sonntagmorgen auf dem Kunstrasenplatz im Stadion am Sommerdamm. Denn ab 11.30 Uhr werden dort die Damen des Rüsselsheimer RK im Vergleich mit Tabellenführer Mannheimer HC ihr vorerst letztes Spiel in der Feldhockey-Bundesliga bestreiten.

Seit dem vergangenen Wochenende stehen sie neben TuS Lichterfelde als Absteiger aus dem Oberhaus fest und müssen nach nur einer Saison wieder in die 2. Liga Süd zurück. Zwei sportlich errungene Siege (4:2 gegen Lichterfelde und 3:2 gegen Harvestehude) sowie drei am grünen Tisch zugesprochene Punkte (aus dem 1:5 bei RW Köln wurde ein 3:0) waren am Ende deutlich zu wenig, um den Rüsselsheimer Krummstock-Artistinnen die erhoffte Ligatauglichkeit attestieren zu können. Immerhin ist der Abstand zum rettenden Ufer letztlich auf zehn Zähler angewachsen. Eine klare Sache also, die nicht viel Raum für allzu großes Hadern lässt.

Frank hört auf

Einen Haken unter ihre Karriere macht die langjährige Kapitänin und ehemalige Nationalspielerin Eva Frank (31 Länderspiele). Zumindest im Feld streift die 28-Jährige sich gegen Mannheim letztmals das RRK-Trikot über. Ein persönlicher Entschluss, der im Laufe dieser Saison gereift sei und den sie schon vor dem Rückrundenstart im Mannschaftskreis angedeutet hatte. Ihre Knochen würden sich immer öfter bemerkbar machen, schon seit einiger Zeit könne sie nur noch mit permanenten Schmerzen spielen. Zudem würden die Belastungen in ihrem Job immer größer. Triftige Argumente, die auch von Trainer Norman Hahl akzeptiert werden mussten. "Natürlich habe ich versucht, Eva umzustimmen. Ihr Abgang wird auf jeden Fall eine große Lücke reißen, und zwar nicht nur unter sportlichen Gesichtspunkten", sagte der RRK-Coach.

Seit 1994 hält Eva Frank dem Rüsselsheimer Hockeyclub die Treue. Gerade einmal fünf Jahre alt war sie also, als sie erstmals am Sommerdamm den Schläger in die Hände genommen hatte. Ihr Vater Tobias stand damals bei den Rüsselsheimer Männern in der Bundesliga zwischen den Pfosten. Nun verabschiedet sich also die Tochter, die nach eigener Aussage dennoch "weiterhin dicht am Team dranbleiben will". Und sich deshalb auch vorstellen kann, im kommenden Winter in der Hallenrunde "noch mal mitzumachen".

Im Feld ist aber am Sonntag definitiv für sie Schluss. Einen renommierteren Gegner als den Mannheimer HC hätte sich Eva Frank für ihr Abschiedsspiel kaum wünschen können. Die Kurpfälzerinnen haben die laufende Bundesligasaison dominiert und sich als Tabellenführer in souveräner Manier für das "Final-Four-Turnier" um den Meistertitel qualifiziert. In der Rolle des Gastgebers werden sie da in einer Woche vor eigenem Publikum als heiße Favoritinnen an den Start gehen. 53 Punkte hat der MHC bisher eingefahren. Sollte der Primus auch zum Abschluss in Rüsselsheim gewinnen, würde er mit dann 56 Zählern einen neuen Ligarekord aufstellen. Mannheims Trainer Philipp Stahr hat aber schon angekündigt, der einen oder anderen angeschlagenen Spielerin in der Opelstadt eine Pause gönnen zu wollen. "Der neue Punkterekord wäre zwar ein tolles Sahnehäubchen, aber wir wollen kein Risiko eingehen. Priorität hat für uns die Endrunde", wird Stahr auf der Liga-Homepage zitiert. Wohlwissend, dass Absteiger Rüsselsheim auch so seiner eigenen Mannschaft wohl kaum das Wasser wird reichen können.

Geschehen eng halten

Das sieht auch Norman Hahl so: "Wir wollen uns mit einer anständigen Leistung verabschieden und das Geschehen möglichst lange eng halten." Mit einer Überraschung sei jedoch nicht zu rechnen. "Realistischer ist da schon, dass wir noch mal etwas unter die Räder kommen", orakelt der RRK-Trainer, der zum Saisonende das Comeback der von einem Armbruch genesenen Viola Becker für möglich hält.

Im Übrigen sei man "zwar etwas traurig über das nicht geschaffte Klassenziel". Von "Untergangsstimmung" könne aber keine Rede sein. Gemeinsam wolle man nun nach der Sommerpause die neuen Aufgaben angehen. Hahl: "Vermehrt mit den vielen jungen Talenten aus dem eigenen Nachwuchsbereich arbeiten. Und bei den umliegenden Vereinen nachschauen, ob wir dort Spielerinnen für Zweitligahockey in Rüsselsheim begeistern können."


Ein Törchen zum Abschied?

RRK-Damen sagen gegen Spitzenreiter MHC der Bundesliga und Eva Frank servus

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 19.05.2017)

Die Zeichen beim Rüsselsheimer RK stehen auf Abschied. Von der Hockey-Bundesliga im Allgemeinen und von einer langjährigen treibenden Kraft im Speziellen. Wenn an diesem Sonntag um 11.30 Uhr am Sommerdamm für mindestens 15 Monate die vorerst letzten 70 erstklassigen Minuten angepfiffen werden, dann ist der Ausgang der Partie gegen den Mannheimer HC von weitgehend untergeordnetem Interesse.

Obgleich gerade mal 28 Jahre alt, hat Eva Frank aufgrund beharrlicher Schmerzen und erhöhter Anforderungen im Job beschlossen, sich zumindest im Freien nicht mehr länger mit Krummstock und Hartplastikball aktiv beschäftigen zu wollen. "Vielleicht hänge ich noch eine Hallenrunde dran", ließ Frank – Tochter des einstigen RRK-Nationaltorhüters und zweimaligen Olympia-Teilnehmers Tobias Frank – allerdings durchblicken, dass sie sich zumindest eine Rückkehr für kurze Zeit offenbar vorstellen kann. Und deshalb ist Jürgen Kaul gut beraten, die Kapitänin am Sonntag nicht offiziell zu verabschieden. "Irgendetwas wird es sicher geben. Aber so lange die Möglichkeit besteht, dass sie noch die Halle spielt, was ich mir wünschen würde, möchte ich lieber noch warten", so die Haltung des neuen RRK-Abteilungsleiters.

Ähnlich zurückhaltend gibt sich auch Norman Hahl, zumindest in Sachen Abschlussevent: "Wenn die Mädels später bei Eva unter sich feiern wollen, ist das auch okay", sagt der RRK-Trainer. Was die letzte sportliche Aufgabe angeht, wird der 28-Jährige etwas fordernder: "Realistisch betrachtet ist das natürlich eine harte Nummer gegen eines der aktuell besten deutschen Teams, aber trotzdem wünsche ich mir und uns ein schönes Abschlussspiel." Abzuwarten bleibt freilich, ob sich der als Hauptrunden-Spitzenreiter feststehende MHC – mit 72:24 Treffern offensiv wie defensiv das Maß aller Dinge – im Hinblick auf das Final-Four-Turniers am kommenden Wochenende auf eigener Anlage eher schonen oder einspielen will. "0:6 wie in der Hinrunde wollen wir nicht wieder verlieren und auf alle Fälle Vorletzter bleiben", so Hahl.

Legt den Schläger nach dieser Feldsaison aus der Hand: Der RRK muss einen möglichen Wiederaufstieg ohne seine langjährige Kapitänin Eva Frank bewerkstelligen.

Personell kann der junge Coach am Ende seiner ersten Bundesliga-Spielzeit mutmaßlich aus dem Vollen schöpfen. Die zuletzt schulisch gestressten Clara Buchholz und Anna Stumpf stehen wieder parat, und sogar Viola Becker, die sich Anfang April in Hamburg den Unterarm gebrochen hatte, hat vom Arzt "grünes Licht" erhalten. So oder so – gegen ein Frank-Törchen zum Abschied sollte selbst der ehrgeizige Gast nichts einzuwenden haben...


Zuversichtlicher

Martin Krieger zum Abstieg der RRK-Damen

Aus "Main-Spitze" vom 15.05.2017

Absteigen schmerzt immer, der Bundesliga verwiesen zu werden ganz besonders. Selbst wenn auch der zweite Niedergang des ruhmreichen RRK-Damenteams nach 2015 angesichts vieler deutlicher Pleiten und eines großen Abstands zum rettenden Ufer gerechtfertigt erscheint, so hätte es trotz Verletzungspechs und eines starken Leistungsgefälles im Kollektiv nicht zwingend dazu kommen müssen: Doch in der Rückrunde wurde offenbar, dass dem sehr jungen Team trotz spielerischer Fortschritte neben der Konstanz in den Schlüsselduellen vor allem die mentale Stärke fehlte: Insofern könnte es ein Segen sein, dass es in der Zweiten Liga ein Wiedersehen mit TuS Lichterfelde gibt. Denn so scheint gewährleistet, dass im erfahrungsgemäß deutlich schwächeren Unterhaus ein ernstzunehmender Gegner um den Wiederaufstieg buhlt. Entsprechend bedeutsam sind die direkten Vergleiche und Ausrutscher gegen "Underdogs" tunlichst zu vermeiden. Das sollte helfen, die Nerven zu stählen ‒ auch im Hinblick auf eine mögliche Rückkehr in die Eliteliga. Dass Kapitänin Eva Frank in dieser Situation von Bord geht, ist bitter. Das ändert aber nichts daran, dass das Team dank eines sehr engagierten Trainers und einer spürbaren Aufbruchstimmung im gesamten Verein viel zuversichtlicher sein darf als vor zwei Jahren.


Zweiter Abstieg beschlossene Sache

RRK-Damen nach 2:5 in Mülheim nicht mehr zu retten / 1:5 in München im vorerst letzten Bundesliga-Gastspiel

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 15.05.2017)

Zeitiger als dies den treuen und eingefleischten Anhängern lieb gewesen sein dürfte, ist das Bundesliga-Buch für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK zum zweiten Mal nach 2015 zugeklappt worden. Die überwiegend jungen bis sehr jungen Nachfahren des sechsmaligen Deutschen Meisters standen bereits nach dem 20. Spieltag neben TuS Lichterfelde als Absteiger fest, nachdem die Partie bei Uhlenhorst Mülheim mit einer 2:5-Niederlage geendet hatte und der Harvestehuder THC parallel dazu das "TuSLi"-Team 5:0 bezwingen konnte.

Entsprechend fiel das 1:5 des Ruderklubs tags darauf beim Münchner SC nicht mehr großartig ins Gewicht, und auch im vorerst letzten erstklassigen Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den souveränen Spitzenreiter Mannheimer HC geht es maximal noch darum, den vorletzten Tabellenplatz zu verteidigen. Allerdings dürfte sich am Sommerdamm ab 11.30 Uhr eine gehörige Portion Abschiedsschmerz einstellen, denn mit Eva Frank geht die langjährige Spielführerin und der Kopf des Teams von Bord (siehe Infokasten).

Losgelöst von dieser Personalie habe auf der Fahrt nach München, so Norman Hahl, keine "Totengräberstimmung" geherrscht. "Es ist ja nicht so, dass uns das als krasser Schlag ins Gesicht erwischt hat. Irgendwie war es ja zu erwarten, dass es so kommt. Und deshalb war es auch erträglich, zumal wir ja mal wieder ersatzgeschwächt angetreten sind", sagte der RRK-Trainer. Da der 28-Jährige trotz des nun Zehn-Punkte-Abstands zum rettenden Ufer weiterhin meint, "dass die Mädels nicht so schlecht sind und wir nicht zwingend hätten absteigen müssen", möchte er seine Arbeit in Liga zwei unbeirrt fortsetzen. "Wir stehen ja noch am Anfang, und die Lust ist weiterhin da. Diesmal waren wir noch nicht gut genug, aber unser aller Ziel sollte sein, es beim nächsten Mal besser zu machen", so Hahl...

Rüsselsheimer RK: Lahham; Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, Tiedtke, Frank, E. Kanz, Hocks, Steiner, Sommer, Schneider, P. Ankenbrand, Scherer, Werner, Rapp, Steiner.

EVA FRANK SAGT NACH 23 RRK-JAHREN CIAO

Die Reihen jener Spielerinnen, die die herausragenden Jahre des Rüsselsheimer RK bewusst miterlebt beziehungsweise als Ansporn genommen haben, selbst mit diesem Verein etwas erreichen zu wollen, lichten sich am Saisonende weiter: Nach der langjährigen Abwehrchefin Vicky Krüger vor einem Jahr sagt nun auch Kapitänin Eva Frank ciao. "Ich spiele schon seit einiger Zeit mit ständigen Schmerzen und habe gemerkt, dass ich, auch bedingt durch die deutlich gestiegene Belastung im Job, nicht mehr hundertprozentig bereit bin, das zu ertragen", sagt die 28 Jahre alte Diplom-Biologin aus Mainz. Da sie seit 1994 für den RRK am Ball ist, habe sie zudem das Gefühl, "dass ich das wirklich schon sehr lange mache und ich mich auch mit einem Leben nach dem Hockey arrangieren kann."

Die Reaktionen der Mitspielerinnen und des Trainers auf Franks Beschluss, den sie vor Beginn der Rückrunde in den Raum stellte, seien entsprechend traurig gewesen. "Natürlich haben wir versucht, sie umzustimmen. Aber ihre Argumente sind verständlich, zumal es ihr Anspruch ist, auch im Training immer 100 Prozent zu geben", sagt RRK-Coach Hahl. Da ihr Abgang eine Lücke reiße, "deren Ausmaß wohl erst in der nächsten Saison richtig zu ermessen sein wird", dürften Hahl und alle Kadermitgliederinnen froh sein, dass die 31-malige Nationalspielerin "auf jeden Fall dicht am Team dranbleiben will. Und eventuell mache ich ja noch eine Hallenrunde mit." Konsequent wäre es, denn ein großer Titel war Eva Frank in all den Jahren nicht vergönnt.


"Vielleicht passiert ja ein Wunder"

Können RRK-Hockeydamen zweiten Abstieg mit Siegen in Mülheim und München noch einmal abwenden?

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 12. Mai 2017)

Das Schicksal entscheidet sich auf alle Fälle wieder gegen eine Mannschaft aus einer Stadt, deren Name mit einem "M" beginnt. Wurde den Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK vor zwei Jahren eine 1:4-Niederlage am letzten Bundesliga-Spieltag beim Münchner SC zum Verhängnis; könnte der Abstieg aus der Eliteliga diesmal bereits drei Durchgänge vor Toresschluss besiegelt sein.

Geht der Ruderklub am Samstag (14 Uhr). bei Uhlenhorst Mülheim leer aus und besiegt zeitgleich der vier Punkte besser dastehende Harvestehuder THC den Tabellenletzten TuS Lichterfelde, dann wäre dem sechsmaligen Deutschen Meister zum zweiten Mal nach dem Aufstieg 1987 die zweitklassige Zukunft gewiss. Bei einem Aufschub könnte es tags darauf (13 Uhr) auf die Partie beim Münchner SC und im Optimalfall ‒ Harvestehude siegt erneut nicht ‒ auf das finale Heimspiel am 21. Mai ankommen. Gegen Spitzenreiter Mannheimer HC...

Dass es nach bislang sechs sportlich und drei am grünen Tisch eingespielter Punkte in der RRK-Familie allenthalben schwerfällt, noch an Rettung zu glauben, ist verständlich. "Ein bisschen Hoffnung ist schon noch da, doch ich bin eigentlich ein realistischer Mensch. Aber vielleicht passiert ja ein Wunder", sagt Eva Frank. Nach inzwischen zwölf Bundesliga-Jahren weiß die 28-jährige Kapitänin ebenso wie ihr gleichaltriger Trainer die Lage sehr genau einzuschätzen. "Mülheim ist dank seines guten Nachwuchses in der Rückrunde noch stärker geworden. Da müssen wir schon einen Tag wie zuletzt gegen Düsseldorf erwischen", sagt Norman Hahl. Dem Tabellensechsten aus dem Ruhrgebiet am Sommerdamm ebenso knapp 2:3 unterlegen, wie dem punktgleichen Rangsiebten Münchner SC (1:2), hätten zwei Siege in der Fremde zum jetzigen Zeitpunkt echten Sensationscharakter. Zumal es zuletzt auswärts gar nicht gut laufen wollte. "Wir hatten es selbst in der Hand, besser dazustehen. In Großflottbek hatten wir einen Punkt verdient, und in Lichterfelde muss man einfach gewinnen", so Hahl, der am Wochenende auch noch auf die schulisch stark belasteten Talente Clara Buchholz und Anna Stumpf verzichten muss.

Mit vier Punkten mehr, das weiß auch Eva Frank, sähe die Welt im- gleich besser aus. Aber: "Vor zwei Jahren war die Angst vor dem Abstieg viel größer. Jetzt wissen wir, dass das zwar sehr traurig, aber kein Weltuntergang ist und man in der Zweiten Liga durch häufigere Siege auch wieder mehr Spaß am Hockey hat." Zudem sei die Stimmung im Team, so Frank, mit der vor zwei Jahren überhaupt nicht zu vergleichen: "Damals gab es doch erhebliche Spannungen." Sollte der junge RRK-Kader am Samstag kein erstes Wunder vollbringen können und schon als zweiter Absteiger neben TuS Lichterfelde in den Zug Richtung München steigen ‒ die Spielansetzung bedeutet nicht nur Reisestress pur, sondern verursacht dem Verein zusätzliche Kosten ‒, auch dann wäre Hahl vor dem Trip nicht bange: "Dann wäre das Thema durch, und wir könnten befreiter und mit mehr Lockerheit die letzten Aufgaben angehen."


Gegen Düsseldorf dicht vor Teilerfolg

Hoffnungen der RRK-Damen auf Verbleib in der Bundesliga schwinden nach 4:5 und 1:8 in Berlin

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 08.05.2017)

Einmal extrem weit weg von einem Teilerfolg, dann ganz dicht dran: Der vorletzte Doppelspieltag dieser Bundesligasaison ist aus Sicht des Rüsselsheimer RK ganz anders verlaufen als im Vorfeld vermutet. Am Samstag beim Berliner HC mit 8:1-Toren unerwartet massiv unter die Räder gekommen, hätten die Spielerinnen von Trainer Norman Hahl tags darauf am heimischen Sommerdamm beinahe gegen Endrundenaspirant Düsseldorfer HC gepunktet. "Ein Fünkchen Hoffnung besteht bei den Mädels noch und ganz abgeschlossen habe ich auch nicht. Aber realistisch betrachtet wäre das jetzt schon eine Riesensache, wenn wir zwei der drei noch ausstehenden Partien gewinnen würden", so Hahl.

Da der für den Ruderklub einzig noch erreichbare Harvestehuder THC am kommenden Samstag zu Hause gegen Schlusslicht TuS Lichterfelde antritt, könnte der Abstieg selbst bei RRK-Erfolgen in Mülheim und München bereits besiegelt sein. "Sollte es nicht reichen, dann hätten wir uns trotzdem deutlich besser präsentiert, als beim Abstieg vor zwei Jahren", betonte Hahl. Und: "Bis auf eine Position, wo es noch nicht ganz klar ist, gibt es aktuell keine Anzeichen für Abgänge."...

Rüsselsheimer RK: Lahham; Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, Tiedtke, Frank, Hocks, Steiner, Sommer, Schneider, P. Ankenbrand, Scherer, Werner, Rapp; Steiner, Stumpf (beide nur Sonntag).


Topleistungen müssen her

Abstiegsbedrohte RRK-Damen erneut in Berlin, dann am Sommerdamm gegen Düsseldorf am Ball

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 05.05.2017)

Die Zeit wird knapp: Noch 350 Minuten bleiben den Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK, um den zweiten Abstieg aus der Bundesliga nach 2015 abzuwenden. Nach der extrem bitteren, weil leicht vermeidbaren 1:2-Pleite bei Schlusslicht TuS Lichterfelde wissen alle im Ruderklub, dass das junge Team um den ebenfalls jungen Trainer Norman Hahl (28) nach bislang neun Punkten – davon drei am "grünen Tisch" aus Köln serviert – in den verbleibenden fünf Partien schon über sich hinauswachsen muss, um noch die Kurve zu kriegen.

Ein Blick auf das restliche Programm legt den Schluss nahe, dass die Erfolgsaussichten an diesem Samstag am größten sind. Um 13.30 Uhr wartet der neuntplatzierte Berliner HC auf die Hessinnen, der sich allerdings in der Hinrunde am Sommerdamm 3:0 durchsetzen konnte. "Da haben wir aber gar nicht so schlecht ausgesehen, und wenn wir unserer Topleistung bringen, ist da was möglich. Am Sonntag wird es eher schwierig für uns", sagt Lisa Lahham. Die 28 Jahre alte Torhüterin weiß aus hinlänglicher Erfahrung, dass gegen das junge und ambitionierte Kollektiv des Tabellenvierten Düsseldorfer HC, das am Sonntag um 14 Uhr am Untermain Aufstellung nimmt, schwerlich etwas zu machen ist, "wenn die mal in Fahrt gekommen sind. Aber vielleicht haben sie ja nicht ihren besten Tag".

Weitaus mehr, als die Erinnerung an das 2:8-Hinrundenerlebnis beim Endrundenkandidaten vom Niederrhein, ging der angehenden Zahnmedizinerin der jüngste Rückschlag in der Hauptstadt nach. "Da ich sonst nicht viel zu tun hatte, grübelt man hinterher schon, was man vielleicht hätte besser machen können", sagt die seit 2014 in Würzburg wohnende und pendelnde Studentin. "Uns hat das Glück im Abschluss gefehlt, aber wir haben auch unsere Leistung nicht abgerufen."

Obwohl das zweitälteste Kadermitglied nach Kapitänin Eva Frank den neuerlichen Trip in die Hauptstadt als "nicht angenehm" bezeichnet – der Berliner HC hatte dem RRK-Wunsch auf Vorverlegung der Partie auf das zurückliegende Wochenende nicht entsprochen –, mag sie die Flinte nicht ins Korn werfen oder gar an eine weitere zweitklassige Zukunft denken: "Wir haben immer noch Chancen, und mit der nächsten Saison beschäftige ich mich nicht." Fakt indes ist – nach diesem Wochenende bleiben noch 210 Minuten...


Zweiter Abstieg zeichnet sich ab

Damenteam des Rüsselsheimer RK quittiert bittere 1:2-Niederlage bei Schlusslicht TuS Lichterfelde

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 2. Mai 2017)

Dieser verfrühte "Tanz in den Mai" kann in den Reihen des Rüsselsheimer RK niemandem Freude bereitet haben: Nach dem dritten Saisonsieg guter Dinge und hoffnungsfroh nach Berlin gefahren, tendieren die Aussichten auf den Verbleib des letzten hessischen Teams in der Hockey-Bundesliga nach diesem misslungenen Betriebsausflug in die Hauptstadt praktisch gegen Null. Denn anstatt mit einem weiteren Dreier dem Harvestehuder THC im Abstiegskampf bis auf einen Zähler auf die Pelle zu rücken, ist der Klassenerhalt für den RRK aufgrund der 1:2(0:1)-Pleite bei Schlusslicht TuS Lichterfelde in extrem weite Ferne gerückt. "Theoretisch sind die Chancen noch gegeben. Aber wir wissen selbst, dass es jetzt ziemlich schwierig wird und es ein extremes Wunder wäre, wenn wir es noch schaffen würden", räumte RRK-Trainer Norman Hahl zerknirscht ein.

Verständlich, dass im jungen Gästeteam ob des sich abzeichnenden zweiten Abstiegs aus der Eliteliga nach 2015 die eine oder andere Träne kullerte. "Es sah so aus, als ob wir mit der Drucksituation nicht fertig geworden wären und die Nerven uns einen Streich gespielt hätten. Unsere Chancenverwertung war leider ausgerechnet in diesem wichtigen Spiel mal wieder ungenügend, während Lichterfelde vielleicht vier Mal vor unserem Tor war", so Hahl, der alleine Celina Hocks eine überdurchschnittliche Leistung bescheinigte...

Rüsselsheimer RK: Lahham; Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, Kanz, Steiner, Buchholz, Tiedtke, Scherer, Sommer, Frank, Hocks, Schneider, P. Ankenbrand, Stumpf.


Drei Punkte in Berlin?

RRK-Damenteam bei Bundesliga-Schlusslicht TuS Lichterfelde in der Pflicht

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 28.04.2017)

Was Sportler alles dafür tun, um nach Berlin zu kommen und in welcher Form sich die Freude darüber Bahn bricht, dies haben fast 130.000 Zuschauer live und Millionen anderer Fußballfans in dieser Woche vor der "Glotze" erleben können. Bis das DFB-Pokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund am 27. Mai angepfiffen wird, haben die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK die Hauptstadt zwischenzeitlich zweimal angesteuert. Und irgendwie sind es ebenfalls Endspiele, die der Ruderklub dort zu bestreiten hat.

Speziell am letzten April-Sonntag steht ab 14.30 Uhr auf dem Gelände des TuS Lichterfelde an der Eleonorenstraße enorm viel auf dem Spiel. "Wir müssen dort gewinnen, um uns weiterhin berechtigte Hoffnungen machen zu können. Unser erstes Ziel sollte sein, in Führung zu gehen", sagt Norman Hahl. Der 28-jährige RRK-Trainer, am vergangenen Wochenende mit seinem blutjungen Team am Sommerdamm mit 3:2 Toren gegen den Harvestehuder THC verdient zum dritten Saisonsieg gekommen, weiß genau, dass schon ein Unentschieden beim abgeschlagenen Tabellenletzten zu wenig sein dürfte. Dass "TuSLi" in diesem Jahr noch ohne Punkt- und Torerfolg geblieben und in der Hinrunde als einziges Team überhaupt vom RRK bezwungen worden ist, sollte die Hessinnen am Freitag einigermaßen zuversichtlich gen Nordosten aufbrechen lassen.

Zur Reisegruppe gehört erstmals wieder Celina Hocks. Die 20 Jahre alte Lehramtsstudentin (Sport und Mathematik) war nach knapp zwei Auslandssemestern im US-Bundesstaat Massachusetts heimgekehrt und hatte sich auf Anhieb als wertvolle Verstärkung erwiesen. "Ich habe an der dortigen Uni viel Hockey gespielt, aber das Tempo hier ist doch um einiges schneller", sagt Hocks. Neben täglichem Training habe sich das Hockeystipendium in annähernd 30 Partien mit dem Uniteam niedergeschlagen, wobei die athletische Offensivkraft die Spielstärke im oberen Zweitligabereich ansiedeln würde.

Ihr Comeback am vergangenen Wochenende sei im Großen und Ganzen okay gewesen, "aber ich kann bestimmt noch mehr zeigen". Imponiert habe ihr, wie das das RRK-Team am Samstag in der zweiten Halbzeit gegen Harvestehude zurückgekommen ist, "und wie wir mit Vollgas das 1:2 gedreht haben". Überhaupt sei ihr "mega wichtig, dass wir weiterhin alles versuchen, die Erste Liga zu halten. Und da können wir unsere Chancen am Wochenende erheblich steigern", sagt die Nauheimerin. Ein erstes Saisontor von ihr in Berlin käme genau zur rechten Zeit und wäre ziemlich passend: Am 12. Juni 2016 hatte Celina Hocks beim 8:1-Sieg bei Zweitliga-Absteiger SC Charlottenburg letztmals für den RRK getroffen ...


Jubel über dritten Saisonsieg

RRK-Damenteam kämpft Harvestehude 3:2 nieder, muss aber gegen Alster 0:6 passen

Gegen Alster zweiter Sieger, aber tags zuvor obenauf: Die RRK-Hockeydamen um Clara Buchholz (rechts) punkten im Abstiegskampf.

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 24.04.2017)

Gewisse Parallelen sind über die Bundesliga-Zugehörigkeit hinaus nicht von der Hand zu weisen: Analog zum SV Darmstadt 98, der bravourös gegen die quasi sichere Rückstufung ankämpft, lassen sich offenbar auch die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK so schnell nicht unterkriegen. Der Tabellenvorletzte kam am Sommerdamm gegen den Harvestehuder THC zum dritten Saisonsieg und ist diesem Gegner aus Hamburg dank des 3:2 damit bis auf vier Punkte auf die Pelle gerückt. Daran konnte das herbe 0:6 am Sonntag gegen Halbfinalanwärter Club an der Alster nichts ändern, da Harvestehude auch bei Primus Mannheimer HC verlor.

"Trotzdem ist klar, dass wir am nächsten Wochenende beim Tabellenletzten TuS Lichterfelde gewinnen müssen, um unsere Chancen zu wahren", sagte Norman Hahl. Der RRK-Trainer wie bestimmt alle Spielerinnen waren froh, nach rund neun USA-Monaten erstmals wieder gemeinsame Sache mit Celina Hocks machen zu können. "Eine deutliche Verstärkung für uns", lobte Hahl die auf Anhieb sehr präsente 20-jährige Offensivkraft.

Rüsselsheimer RK: Lahham; Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, E. Kanz, Tiedtke, Frank, Hocks, Steiner, P. Ankenbrand, Buchholz, Scherer, Stumpf, Sommer, Schneider (nur Samstag), Werner (nur Sonntag).


"Müssen unseren Heimvorteil nutzen"

Den Sieg am grünen Tisch haben die RRK-Frauen gerne mitgenommen. Um den Abstieg zu vermeiden, müssen jetzt aber auf dem Hockeyfeld noch weitere folgen. Am Wochenende spielen sie zweimal am Sommerdamm.

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 22.04.2017)

Vor Ostern hatte Hockey-Bundesligist Rüsselsheimer RK noch schnell ein Testspiel gegen den SC 80 Frankfurt ausgetragen. "Hauptsächlich, um den vielen jungen Talenten meines Kaders etwas Spielpraxis zu verschaffen", wie RRK-Trainer Norman Hahl erklärte. Die machten ihre Sache auch ganz gut und verwiesen den Regionalligisten mit 4:1 in die Schranken. Über die Feiertage ließen die Rüsselsheimerinnen jedoch ihre Schläger in der Ecke stehen. Hahl: "Damit wir alle mal abschalten und die Köpfe freibekommen können." Erst am Dienstag hat die Vorbereitung auf den bevorstehenden Doppelspieltag begonnen, an dem es für den stark abstiegsgefährdeten Bundesliga-Vorletzten auf dem Kunstrasen am Sommerdamm zwei Heimaufgaben zu bewältigen gilt: am heutigen Samstag um 15.30 Uhr gegen den Harvestehuder THC und morgen (12 Uhr) gegen den Club an der Alster Hamburg.

Unerwartet hatten die Hoffnungen auf den Klassenerhalt vor zwei Wochen neue Nahrung erhalten. Zumindest ein klein wenig, nachdem die zum Rückrundenauftakt Anfang April in Köln erlittene 1:5-Niederlage nachträglich von der Spielleitung des Deutschen Hockey-Bundes in einen 3:0-Erfolg umgewandelt wurde. Weil Gegner Rot-Weiss seine Nationalspielerin Franzisca Hauke eingesetzt hatte. Aus beruflichen Gründen war die während der Hallenrunde vorübergehend in Hamburg auf Torejagd gegangen. Nach der Rückkehr zu ihrem Stammverein hatte dieser es jedoch versäumt, die Spielberechtigung entsprechend umschreiben zu lassen. "Ein richtig doofer und ärgerlicher Lapsus der Kölner Verantwortlichen. Die Regularien ließen da aber wohl keine andere Entscheidung zu", kommentierte Hahl.

Punktekonto verdoppelt

Seine Mannschaft habe den Sachverhalt "mit einigem Wohlwollen" zur Kenntnis genommen. Konnte dadurch doch das Punktekonto auf einen Schlag von drei auf sechs verdoppelt und Konkurrent TuS Lichterfelde vom vorletzten Rang verdrängt werden. Doch mache ein sportlich auf dem Feld errungener Sieg natürlich mehr Freude. Zumal vor den letzten acht Rundenpartien die Ausgangslage für die RRK-Frauen weiterhin alles andere als günstig ist.

Immerhin ist man noch sechs Zähler vom rettenden zehnten Rang entfernt. Dieser wird vom Berliner HC eingenommen. Nun könnte sich dieser Rückstand schon am Samstag weiter vergrößern, denn die Berlinerinnen haben gute Chancen, ihr Konto in Großflottbek aufzubessern. "Wir müssen deshalb am Wochenende unbedingt unseren Heimvorteil nutzen und selbst punkten", weiß Hahl. Wenigstens eines der beiden Spiele müsse gewonnen werden. Idealerweise sollte dies den Rüsselsheimerinnen heute gegen Harvestehude gelingen, denn dann würden sie den neuntplatzierten Gästen bis auf vier Zähler auf die Pelle rücken – und hätten die somit in den Abstiegskampf hineingezogen.

Ein Erfolg gegen den Club an der Alster am Sonntag ist wesentlich unrealistischer. Als Vierter zählen die Hanseatinnen zu den Endrundenanwärtern – und gehen als klarer Favorit ins Kräftemessen mit dem RRK. Der muss bis zum Saisonende auf die Dienste von Viola Becker (Armbruch) verzichten. Dennoch haben sich die personellen Alternativen für Coach Hahl vergrößert: Rebecca Schneider ist vom Pfeifferschen Drüsenfieber genesen und Celina Hocks hat ihren langen USA-Aufenthalt beendet. Beide haben in den Trainingseinheiten einen guten Eindruck hinterlassen. "Möglich, dass ich die zwei am Wochenende schon bringe und sie uns dann auch auf Anhieb weiter helfen können", sagt Hahl. Der Trainer weiß auch genau: "Stehen wir nach diesen beiden Partien zweimal mit leeren Händen da, dann können wir uns den Klassenerhalt endgültig abschminken."


Hauptaugenmerk auf Harvestehude

Damenteam des Rüsselsheimer RK muss im Abstiegskampf punkten, was gegen Alster sehr schwer wird

Aus "Main-Spitze" vom 21. April 2017

(kri). Vor Ostern in Hamburg am Ball, nach Ostern Hamburger Gäste: Das Rückrundenprogramm in der Hockey-Bundesliga stellt sich für die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK in diesen Tagen etwas einseitig dar. Doch angesichts von bislang sechs Punktgewinnen – darunter drei am "grünen Tisch" zugefallen – ist es eigentlich egal, wen der Tabellenvorletzte wann vor den Schläger bekommt. Will der Ruderklub die theoretische Chance auf den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse wahren, wären weitere Nullnummern wie vor 14 Tagen mehr als kontraproduktiv. Ergo sollte speziell am Samstag, wenn es um 15.30 Uhr gegen den Rangneunten Harvestehuder THC geht, etwas für den Aufsteiger hängen bleiben. Tags darauf, wenn um 12 Uhr am Sommerdamm die Partie gegen Halbfinalkandidat Club an der Alster angepfiffen wird, sind die Erfolgssaussichten jedenfalls deutlich geschmälert.

Im Bewusstsein, dass die Alsteranerinnen um die frühere RRK-Spielerin Anne Schröder – in Rio mit Olympia-Bronze dekoriert – und Emely Kerner, die älteste Tochter der langjährigen Rüsselsheimer Leistungsträgerin und DHB-Vizepäsidentin Britta Becker, in der Hinrunde verdient 4:0 vorne lag, hat Normal Hahl sein Hauptaugenmerk auf die erste Aufgabe gerichtet: "Die stehen mit 13 Punkten mit unten drin, und deshalb sollten wir da auf alle Fälle punkten – am besten dreifach", sagt der 28-jährige Trainer. Obwohl sein teilweise dezimiertes Team sich zuletzt Meister UHC Hamburg (2:5) und dem Großflottbeker THGC (2:3) beugen musste, hätten die Leistungen ihn positiv gestimmt: "Beim UHC haben wir uns tapfer geschlagen, bis Vio Becker abgeschossen wurde, und hätten auch ein drittes Tor erzielen können, und das in Flottbek war einfach total unglücklich."

Sieht noch eine kleine Chance auf den Ligaverbleib: RRK-Trainer Norman Hahl.

Darüber hinaus gibt es zwei weitere Faktoren, die Hahl positiv stimmen: "Zum Glück spielen wir zuerst gegen Harvestehude, und da Vio uns ja nun länger fehlt, ist es natürlich super, dass Celina Hocks wieder zurück ist." Die 20-jährige Offensivkraft hatte sich im vergangenen Sommer in die USA verabschiedet und ist seit Kurzem wieder im Lande. "Sie hat dort ein paar mal irgendwo mittrainiert und ist auf alle Fälle eine Verstärkung für uns." Zumindest am Samstag plant Hahl auch mit länger erkrankten Rebecca Schneider und mit der angeschlagenen Ann-Paulin Heist (Sehnenentzündung im Arm).


Steilvorlage aus Köln verpufft

Nach drei Punkten am "grünen Tisch" gehen RRK-Damen in Hamburg zweimal leer aus / Becker mit Armbruch

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 10.04.2017)

Keinen Punkt von zwei Kunstrasenplätzen der Freien und Hansestadt Hamburg mitgebracht, dafür unverhofft mit drei Zählern am "grünen Tisch" bedacht, aber vom Bundesliga-Klassenerhalt trotzdem ein Stückchen weiter entfernt: Die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK wussten am zweiten Rückrunden-Spieltag nicht so recht, ob sie sich freuen oder traurig sein sollten. Der angestrebte Punktgewinn an der Alster blieb dem Ruderklub beim Deutschen Meister UHC Hamburg (2:6) und beim Großflottbeker THGC (2:3) versagt, wodurch die Steilvorlage in Form der Umwandlung der 1:5-Pleite bei Rot-Weiss Köln in einen 3:0-Erfolg – Nationalspielerin Franzisca Hauke hatte in der Halle woanders gespielt – verpuffte. Trainer Norman Hahl hatte trotzdem eine Weiterentwicklung seines nicht optimal besetzten Teams erkannt und sieht trotz der vier Punktgewinne des Berliner HC noch eine "kleine Chance" auf die Rettung. Viola Becker fällt nach einem Armbruch allerdings mindestens sechs Woche aus...

Rüsselsheimer RK: Lahham; Hof, Bentscheck, Heist, E. Kanz, Wilfer, Tiedtke, Buchholz, Frank, Steiner, Werner, Stumpf, Scherer, P. Ankenbrand, Becker (nur Samstag), Steffl, Windgaß (beide nur Sonntag).


1. Bundesliga - Damen - nach 14 von 22 Spielen

Platz

Spiele

Tore

Punkte

1.

Mannheimer HC

14

53

18

36

2.

Rot-Weiss Köln

14

44

22

32

3.

UHC Hamburg

14

49

22

30

4.

Club an der Alster

14

37

22

29

5.

Düsseldorfer HC

14

37

19

27

6.

Uhlenhorst Mülheim

14

28

26

18

7.

Münchner SC

14

23

24

18

8.

Großflottbeker THGC

14

22

43

15

9.

Harvestehuder THC

14

21

29

13

10.

Berliner HC

14

25

38

12

11.

Rüsselsheimer RK

14

18

55

6

12.

TuS Lichterfelde

14

10

49

3

RRK und der "Bonussieg"

Rechenspiele um Klassenverbleib der Hockeyspielerinnen

Aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 8. April 2017

west. Zehn Partien haben die Damen des Rüsselsheimer RK noch Zeit, sich gegen die drohende Rückversetzung in Liga zwei zu stemmen. Dass dies in der Rückrunde der Feldhockey-Bundesliga kein leichtes Unterfangen wird, erschließt sich allein aus der bisherigen Bilanz des Tabellenletzten: drei Punkte bei einer Tordifferenz von 12:51. Drei Siege könnten nach Rechnung von Trainer Norman Hahl reichen für den Aufsteiger, um am Saisonende fünf Punkte Rückstand aufs rettende Ufer aufgeholt und die beiden Berliner Konkurrenten TuS Lichterfelde und Berliner HC hinter sich gelassen zu haben. Also zwei Erfolge in den direkten Duellen "und ein Bonussieg", wie Hahl sagt. Im RRK-Lager liegt der Fokus auf diesem Sonntag, wenn die Hessinnen beim Großflottbeker THGC zu Gast sind. Wenn alles für die Rüsselsheimerinnen liefe, könnte das Match beim Tabellenneunten den "Bonussieg" bringen, so Hahl. Tags zuvor wird im Rahmen des Doppelwochenendes an der Alster beim Meister UHC Hamburg vermutlich nichts zu holen sein. Genau wie zum Rückrundenauftakt in der vergangenen Woche beim Meisterschaftszweiten Rot-Weiss Köln. Eine Halbzeit hatte sich die junge RRK-Equipe, die derzeit Jugendspielerinnen des Jahrgangs 2000 integrieren muss, gut geschlagen, ehe es am Ende eine standesgemäße 1:5-Niederlage setzte. Der Spielplan meinte es gewiss nicht gut mit den Rüsselsheimerinnen, ihnen solch ein Startprogramm vorzusetzen. So geht im Grunde das Unterfangen Klassenverbleib erst am Sonntag richtig los. In der abgelaufenen Hallenrunde, in der die RRK-Damen positiv überraschten und erst am letzten Spieltag die Meister-Playoffs denkbar knapp verpassten, konnte das Team neues Selbstbewusstsein erlangen. Doch der Abgang von Marilena Krauss (Hanauer THC) und der Ausfall von Rebecca Schneider (Pfeiffersches Drüsenfieber) engt Trainer Hahls Möglichkeiten in der Offensive stark ein. Immerhin: Rebecca Schneider soll nach Ostern wieder zum Schläger greifen können.


In der Offensive hapert's

Bei den Hamburger Klubs ist für Rüsselsheim mehr Torgefahr vonnöten

Von Thomas Schulz (aus "Main-Spitze" vom 07.04.2017)

Auch nach dem Rückrundenauftakt der Feldhockey-Bundesliga stehen die Frauen des Rüsselsheimer RK auf dem letzten Tabellenplatz. Was zu erwarten war, gastierten sie doch beim deutschen Vizemeister Rot-Weiss Köln und verloren (erwartungsgemäß) 1:5. Immerhin: In der Hinrunde unterlag der Ruderklub am Sommerdamm noch überdeutlich mit 0:9, es war nun also eine relativ achtbare Niederlage. Nun bleiben dem Neuling noch zehn weitere Duelle in der zweiten Halbserie, um den Klassenverbleib doch noch zu managen.

Zum Glück ist der Abstand zum rettenden Ufer, also derzeit zum Drittletzten Berliner HC, nicht weiter angewachsen, es sollten also (mindestens) noch fünf Zähler aufgeholt werden. Faktisch deren sechs, denn die RRK-Tordifferenz (12:51) ist katastrophal.

Am ersten Doppelspieltag der Rückrunde müssen die Automobilstädterinnen erneut auswärts antreten, und zwar bei zwei der vier im Zwölferklassement vertretenen Hamburger Klubs. Am Samstag (16.30 Uhr) wartet Titelverteidiger UHC Hamburg auf die Hessinnen, ehe es am Sonntag (11.30 Uhr) zum Rangneunten Großflottbeker THGC geht.

Beim UHC sind die Gäste mehr oder weniger krasser Außenseiter, obwohl sie in der ersten Halbserie dem Meister nur 0:2 unterlagen und dieser vor acht Tagen nicht über ein 2:2 beim schwächelnden Münchner SC hinauskam. Dort kassierte der Favorit gleichwohl erst im letzten Moment den Ausgleich, war zuvor aber eindeutig überlegen, wie Coach Claas Henkel erklärte: "In dieser noch sehr frühen Phase der Saison haben wir eine erfreulich gute erste Halbzeit gespielt. Mein Team war selbst schuld, dass es am Ende nochmals eng wurde und nicht gewonnen hat. Es hätte längst höher führen müssen."

Natürlich spricht einiges dafür, dass Hamburg, das aktuell hinter Primus Mannheimer HC und Rot-Weiss Köln nur auf Rang drei liegt, sich im Heimspiel gegen Rüsselsheim als treffsicherer erweist, zumal die Chancenverwertung mit das größte Problem im bisherigen Rundenverlauf des RRK ist. Zwölf Spiele, zwölf Treffer: So lautet die bescheidene Offensivbilanz. In einigen engen Partien der Hinrunde ging der spielerisch gleichwertige Ruderklub nur deswegen leer aus, weil nicht oder zu wenig getroffen wurde.

Jüngstes Remis des GTHGC macht RRK Mut

Im ersten Vergleich mit dem Großflottbeker THGC führte er sogar zum Kabinengang mit 1:0, ehe am Schluss ein frustrierendes 1:3 auf der Anzeigetafel stand. Der GTHGC erreichte am vergangenen Wochenende lediglich ein 2:2 gegen Tabellennachbar Harvestehuder THC, was RRK-Trainer Norman Hahl durchaus Mut macht: "Beim UHC gehen wir ähnlich wie gegen Köln ohne große Erwartungen ins Match, zumal uns neben der erkrankten Rebecca Schneider auch noch Marie Sommer aufgrund schulischer Verpflichtungen fehlen wird. In Großflottbek gehe ich jedoch von einem Kontrahenten auf Augenhöhe aus. Wir wollen mit mindestens einem Punkt aus dem Spiel gehen. Natürlich wird auch diese Aufgabe nicht einfach werden; am Sonntag muss wohl einfach alles für uns laufen."


Drei Punkte für den RRK am Grünen Tisch 

Von "www.hockeyliga.de" vom 7. April 2017

Der Zuständige Ausschuss (ZA) des DHB hat das Damen-Bundesligaspiel RW Köln gegen Rüsselsheimer RK vom Samstag, 1. April 2017, nachträglich mit 3:0 für die Gäste aus Hessen gewertet. Grund dafür ist, dass bei Köln Franzisca Hauke zum Einsatz kam, die aber keine Spielberechtigung hatte. Die Bronzemedaillengewinnerin von Rio 2016 hatte in der Hallensaison für ihren Heimatclub Harvestehuder THC gespielt und ist von RW Köln zur Feldsaison nicht wieder zurückgemeldet worden. "Das genannte Meisterschaftsspiel wird von Amts wegen gemäß § 23b Abs. 3 SPO DHB wegen des Einsatzes einer nicht berechtigten Spielerin mit 0:3 Toren zu Gunsten des Gegners gewertet." So schreibt es der ZA in seiner Begründung für diese Entscheidung am gestrigen Donnerstag. Als Folge dieser Entscheidung ist Franzisca Hauke auch für den Rest der Rückrunde für RW Köln nicht spielberechtigt.

Die Damen von Rot-Weiss Köln hatten das erste Rückrundenspiel am 1. April gegen Aufsteiger Rüsselsheim zuvor mit 5:1 (2:1) gewonnen.


Keine Punkte, aber viel Lob

Zwar nicht verheißungsvoll, aber ordentlich starteten die Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen in die Rückrunde. Ohne beim 1:5 in Köln die 11. Saisonniederlage verhindern zu können.

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 03.04.2017)

Als Schlusslicht der Feldhockey-Bundesliga gab es für die Frauen des Rüsselsheimer RK zum Rückrundenstart in der Domstadt am Rhein erwartungsgemäß nichts zu holen. Sich ordentlich präsentieren, kämpfen und die unvermeidliche Niederlage in einem einigermaßen erträglichen Rahmen halten – mehr war für die Rüsselsheimerinnen als Gäste des klar favorisierten Endrundenanwärters Rot-Weiss Köln nicht drin. Immerhin dies ist der jungen Mannschaft von Trainer Norman Hahl dann auch gelungen.

Das Resultat von 1:5 kann als achtbar bezeichnet werden – schon im Vergleich zum 0:9, das man im Hinspiel gegen die Kölnerinnen einstecken musste. Vor allem aber wegen der Darbietung in der ersten Hälfte, die vom RRK weitgehend ausgeglichen gestaltet wurde...

Rüsselsheimer RK: Lisa Lahham; Petra Ankenbrand, Viola Becker, Mara Bentscheck, Clara Buchholz, Eva Frank, Ann-Paulin Heist, Lotta Hof, Emma Kanz, Isabel Scherer, Charlotte Steiner, Kara Tiedtke, Antonia Wilfer, Kim Treutner, Marie Sommer, Anna Stumpf.


Auf die Torgefährlichkeit von Isabel Scherer baut Hockey-Bundesligist RRK in der Feldrunde.

Wenn Herkules zu schwach ist

Bundesliga-Erhalt ist gewaltige Aufgabe für RRK, doch Coach Hahl ist verhalten optimistisch

Von Thomas Schulz (aus "Main-Spitze" vom 31.03.2017)

Im Gegensatz zur Hallenrunde, in der die Hockeyfrauen des Rüsselsheimer RK beinahe den Sprung in die Play-offs zur deutschen Meisterschaft erreicht hätten, startet der heimische Bundesligist als Tabellenletzter in die zweite Halbserie der Feldrunde, die für ihn am morgigen Samstag (14 Uhr, Stadion Olympiaweg) beim Vizemeister Rot-Weiss Köln beginnt. "Das Spiel ist eine riesige Herausforderung – uns ist bewusst, dass wir uns aktuell nicht mit Köln messen können; entsprechend ist es wichtig, besser abzuschneiden als beim 0:9 aus der Hinrunde", setzt Trainer Norman Hahl seine Mädels in dieser Partie nicht unter Druck.

Ansonsten warten in den übrigen zehn Spielen der Rückrunde weitere starke Teams, wobei der Ruderklub im ersten Vergleich beispielsweise dem Titelträger UHC Hamburg lediglich 0:2 unterlag, und natürlich etliche Konkurrenten auf Augenhöhe. Allerdings gelang dem Neuling in der kompletten ersten Halbserie nur ein 4:2-Sieg über den punktgleichen Vorletzten TuS Lichterfelde Berlin. Ansonsten verlor er gegen die weiteren vermeintlichen Abstiegskandidaten allesamt, noch dazu vor eigenem Publikum: 0:3 gegen den bereits fünf Zähler entfernten Drittletzten Berliner HC, 1:3 gegen den Großflottbeker THC, 1:2 gegen den Münchner SC sowie 2:3 im Vergleich mit Mitaufsteiger Uhlenhorst Mülheim.

Bei sämtlichen Klubs aus der unteren Hälfte des Klassements muss der Altmeister also auswärts antreten, entsprechend ist der Abstiegskampf mit Herkulesaufgabe fast schon zu harmlos beschrieben. Womöglich gibt es indes doch noch ein Wunder vom Main – Übungsleiter Hahl weiß zwar um die schwierige Konstellation, versprüht dennoch vorsichtigen Optimismus: "Das Ziel für die Rückrunde ist ganz klar der Klassenerhalt. Das wird nicht leicht zu erreichen sein und vielleicht bezahlt meine Mannschaft gegen die Großen erneut Lehrgeld. Doch aus den Fehlern dieser Spiele müssen wir lernen, um gegen die direkten Konkurrenten – das sind alle Teams bis einschließlich Platz sechs, insbesondere aber TuS Lichterfelde und der Berliner HC – die nötigen Punkte für den Nichtabstieg einzuspielen."

Da Marilena Krauss es vorzog, auch in der Feldrunde für den Hanauer THC anzutreten, fehlt dem RRK-Kollektiv zwar eine erfahrene Stürmerin, und auch der aktuelle Ausfall der Angreiferinnen Rebecca Schneider (Pfeiffersches Drüsenfieber) sowie Petra Ankenbrand (gebrochener Fußzeh) wiegt schwer, dennoch ist die Stimmung im zuletzt immer wieder verjüngten Kader sehr gut, wie Norman Hahl bestätigt: "Die Mädels freuen sich auf die kommenden Aufgaben, haben hervorragend trainiert, sich in der Vorbereitung auch im taktischen Bereich kontinuierlich weiterentwickelt; außerdem nutzten einige Nachwuchskräfte die Chance, sich zu präsentieren und ins Team zu integrieren."

Da auch die sechs Abiturientinnen Kara Tiedtke, Selina Windgaß, Charlotte Steiner, Maike Pinger, Clara Buchholz sowie Jessie Steffl nach zahlreichen Klausuren und schriftlichen Prüfungen nun wieder Vollgas geben können, bleibt nur ein Problem. Es ist die in der kompletten Vorbereitung unzureichende Verwertung der Torgelegenheiten, obwohl sich die junge Isabel Scherer beim jüngsten Turnier in Mülheim torhungrig zeigte und sämtliche vier Treffer erzielte.

Daran müsse, so Hahl, unbedingt weiter gearbeitet werden. Positiv bewertete er den 1:0-Turniererfolg über Lichterfelde und auch während dieser Woche den 1:0-Sieg über Testspielgegner TSV 1846 Mannheim, wobei ein Siebenmeter vergeben wurde.


Der Kader der Ersten Damen des RRK für die Rückrunde der Feldsaison 2016/17 (hinten: Rebecca Schneider, Ann-Paulin Heist, Franziska Ruhland, Lara Kaltbeitzel, Lotta Hof, Eva Frank; davor: Trainer Norman Hahl, Marie Sommer, Kristin Rapp, Lena Mischlich, Fabienne Werner, Antonia Wilfer, Mara Bentscheck, Emma Kanz, Managerin Linda Namuo-Schneider, Co-Trainer Christian Zimmermann; vorn: Isabel Scherer, Viola Becker, Torfrau Kim Treutner, Torfrau Lisa Lahham, Torfrau Nina Ankenbrand, Torfrau Franka Wolf, Anna-Sophia Stumpf, Charlotte Steiner; weiter dabei: Petra Ankenbrand, "Physio" Janine Huver, Maike Pinger, Kara Tiedtke, Celina Hocks, Jessie Steffl, Clara Buchholz)

Coach Hahl trotz 0:4 nicht unzufrieden

RRK-Frauen testen gegen TSV Mannheim / Am Wochenende Vorbereitungsturnier in Mülheim

Aus "Main-Spitze" vom 24.03.2017

(ulz). Die Hockeyfrauen des Rüsselsheimer RK haben ein Testmatch beim Bundesligarivalen TSV 1846 Mannheim mit 0:4 verloren. Die Spielzeit betrug dreimal 20 Minuten. Ohne Petra Ankenbrand (gebrochener Zeh), Rebecca Schneider (Pfeiffersches Drüsenfieber), Ann-Paulin Heist, Stammkeeperin Lisa Lahham sowie Kapitänin Eva Frank (das routinierte Trio durfte pausieren), blieben die Gäste insbesondere deswegen chancenlos, weil sie etliche hochkarätige Gelegenheiten ‒ darunter einen Siebenmeter und vier Strafecken ‒ nicht verwerteten.

Dennoch war Trainer Norman Hahl nicht unzufrieden: "Unabhängig von der mangelnden Torgefährlichkeit, präsentierten sich die jungen Spielerinnen – vor allem Anna-Sophia Stumpf sowie Marie Sommer – sehr gut. Auch die beiden Torfrauen Kim Treutner und der aus Limburg gekommene Neuzugang Franka Wolf konnten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Das Duo war an sämtlichen vier Gegentreffern schuldlos, da schon zuvor taktische Fehler begangen wurden. Die Niederlage ist also insbesondere auf unzureichende Erfahrung zurückzuführen."

Daran soll am Wochenende gearbeitet werden, denn der Ruderklub fährt zu einem hochkarätig besetzten Vorbereitungsturnier nach Mülheim an der Ruhr. Dort trifft er am Samstag auf den Großflottbeker THGC und den Harvestehuder THC, am Sonntag dann auf TuS Lichterfelde sowie Ausrichter Uhlenhorst Mülheim. Am Dienstag (20 Uhr, Sommerdamm) testet der RRK erneut gegen den TSV 1846 Mannheim.


Abstiegskampf ohne Marilena Krauss

Ex-Nationalspielerin bleibt nach der Hallenrunde in Hanau / RRK-Trainer Norman Hahl und Team sind enttäuscht

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 08.03.2017)

Manchmal war es schlicht zu kalt, dann war der Kunstrasenplatz am Sommerdamm noch gesperrt. Doch nach einigen Athletikeinheiten bereiten sich die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK seit der achten Kalenderwoche nun auch mit Krummstock und Hartplastikball auf die zweite Halbserie der Feldrunde vor, die sie als Bundesliga-Schlusslicht angehen. Und die am 1. April mit dem Gastspiel beim Tabellendritten Rot-Weiss Köln beginnt – ohne Marilena Krauss. Die 24 Jahre alte Stürmerin, zweimal ins Nationalteam berufen, wird nicht von ihrem Stammverein Hanauer THC zurückkommen, wo sie in der Hallenrunde am Ball war.

"Es hat uns schon enttäuscht, wie das gelaufen ist. Und deshalb habe ich mich auch nicht mehr um sie bemüht", sagt Norman Hahl. Laut des Rüsselsheimer Trainers habe Krauss erklärt, aufgrund von Rückenproblemen in der Halle pausieren zu wollen. "Und dann spielt sie in Hanau die ganze Runde durch." Krauß selbst führte "die lange Fahrstrecke von 100 Kilometern, die ich seit neun Jahren auf mich nehme, das Masterstudium in Darmstadt und persönliche Gründe" dafür an, warum sie nicht an den Sommerdamm zurückkehrt. "Von Rückenproblemen war bei der Besprechung nie die Rede. Ich habe gesagt, dass ich den Aufwand mit der Bundesliga auf unbestimmte Zeit nicht leisten kann", sagt Krauss. "Das ist schon schade, denn wir hätten sie gut gebrauchen können. Aber manchmal ist es besser, mit dem zu arbeiten, was ohne Diskussionen da ist", erklärt der 28-jährige Hahl.

Talentierte Torhüterin vom Limburger HC stößt hinzu

Während Krauss also offenbar "verloren" ist, konnte der Ruderklub eine externe Kraft gewinnen: "Franka Wolf kommt vom Limburger HC zu uns, womit wir vier Torhüterinnen haben und sich Stammkeeperin Lisa Lahham mit ihrem Studium in Würzburg nicht mehr ganz so stressen muss", freut sich der RRK-Coach über das erweiterte Mitglied des nationalen U18-Kaders. Hinzu sind Anna Stumpf, Marie Sommer und Kristin Rapp dem "Kindesalter" erwachsen, können ab sofort bei den "Großen" eingesetzt werden. Und Anfang Mai wird Celina Hocks aus den USA zurückerwartet. Am Samstag stehen bei einem Tagesevent des HC Kassel Testpartien gegen die Erstligarivalen Mannheimer HC und Harvestehuder THC auf dem Programm.


INTERVIEW

"Spielerisch waren wir auf Augenhöhe"

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 28.01.2017)

Im Sommer übernahm der 28 Jahre alte Lehramtsstudent Norman Hahl den Trainerstab bei den Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK. Mit seiner zuvor gerade erst wieder aufgestiegenen Mannschaft muss er im Feld zur Saison-Halbzeit als Bundesliga-Schlusslicht überwintern. Nur ein Spiel wurde gewonnen. Besser lief es in der Halle, in der um ein Haar der Einzug ins DM-Viertelfinale gelungen wäre. Ein 1:3 gegen den Mannheimer HC machte die Hoffnungen zunichte. Schon im Februar beginnt die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte im Feld. Im Gespräch mit Echo-Mitarbeiter Helmut Popp zieht Norman Hahl eine Zwischenbilanz – und blickt in die nahe Zukunft.

"Es wird sehr schwer." Trainer Norman Hahl über die Aussichten, mit den RRK-Damen in der 1. Feldhockey-Bundesliga zu bleiben.

Herr Hahl, seit gut einem halben Jahr sind Sie nun beim RRK. Wie gefällt es Ihnen als Pfälzer in Rüsselsheim?

NORMAN HAHL: Sehr gut. Ich wurde von den Spielerinnen und dem Verein prima aufgenommen. Konnte mich also auch problemlos einleben. Der RRK ist ja ähnlich strukturiert und traditionsreich wie die TG Frankenthal und der Dürkheimer HC. Für diese beiden Klubs hatte ich zuvor gespielt

Es bereitet Ihnen auch keine Probleme, Studium und Trainertätigkeit bei einem Bundesligisten unter einen Hut zu bringen?

HAHL: Bisher funktioniert alles perfekt. Nachdem ich mein Referendariat an einem Gymnasium in Mainz begonnen habe, bin ich von Frankenthal auch dorthin umgezogen. Von Mainz nach Rüsselsheim ist es ja nicht mehr so weit. Das wird wohl auch künftig für mich zu stemmen sein.

Als Trainer eines Bundesligisten hatten Sie gleichzeitig Ihre Spielerkarriere beendet. Vermissen Sie da jetzt etwas; juckt es manchmal nicht, nochmal selbst den Schläger in die Hand zu nehmen?

HAHL: Ja, das muss ich zugeben. Ich würde schon gerne auch selbst noch ein bisschen Hockey spielen. Dies habe ich gerade jetzt erst wieder in der Hallenrunde gespürt, als ich bei einigen Spielen der RRK-Männer zugeschaut habe. Da ist bei mir schon noch eine gewisse Lust drauf vorhanden. Aber ich habe mich nun mal für den Einstieg ins Trainergeschäft entschieden. Und deshalb ist eine Rückkehr aufs Feld gänzlich ausgeschlossen.

Warum hat es nun zum Abschluss der Hallenrunde im Spiel gegen Meister Mannheim nicht mit dem Einzug ins DM-Viertelfinale geklappt?

HAHL: Ich glaube schon, dass wir die klar favorisierten Mannheimerinnen vor große Probleme gestellt haben. Spielerisch waren wir mit denen auf Augenhöhe. Letztlich konnten sich meine Spielerinnen ihren großen Traum nicht erfüllen, weil sie beim Torabschluss die nötige Konsequenz vermissen ließen. Da machte sich etwas die Nervosität bemerkbar. Auch die Strafecken wurden nicht genutzt. Wobei die Mannheimerinnen diese aber auch blendend verteidigen. Ich habe mal in der Statistik nachgeschaut, die haben in der ganzen Runde nur ein einziges Eckentor zugelassen. Auch wenn es nicht ganz gelangt hat, war ich dennoch mit meiner Mannschaft zufrieden. Gegenüber dem 0:9 im Hinspiel war in allen Bereichen eine Steigerung offenkundig.

Was haben Sie empfunden angesichts der vollbesetzten Tribüne und der tollen Stimmung beim letzten Saisonspiel?

HAHL: Das war natürlich toll. Wir haben uns alle mächtig gefreut, dass es der Mannschaft durch deren starke Leistungen gelungen ist, bei den Leuten hier das Interesse am Hockey wieder zu wecken. Ich persönlich hätte mir allerdings gewünscht, dass wir auch schon in den Spielen zuvor ähnlich stark unterstützt worden wären. Unser Höhenflug und die Chancen auf das Play-off-Spiel hatten sich ja frühzeitig angedeutet. Aber auf jeden Fall macht dies nun Hoffnung im Hinblick auf die nächste Hallenrunde.

Letztlich war es Platz drei mit 18 Punkten in der Südgruppe der Hallen-Bundesliga. Wie beurteilen Sie das Abschneiden Ihrer Mannschaft?

HAHL: Die Platzierung ist okay und wird unserem momentanen Leistungsvermögen gerecht. Der ursprünglich angepeilte Klassenerhalt stand nie in Frage; nach vorne hin konnten wir es etwas spannender gestalten. Mit etwas Glück hätte es fürs Viertelfinale langen können. Knackpunkte, dass es nicht ganz gereicht hat, waren aus meiner Sicht die unglückliche Heimniederlage gegen München sowie der schwache Auftritt in der Partie beim TSV Mannheim.

Nun beginnt die Vorbereitung auf die Fortsetzung der Feldsaison. Sehen Sie da noch eine realistische Chance, dem drohenden Abstieg aus der Bundesliga entgehen zu können?

HAHL: Ja, aber es wird sehr schwer. Solange die Teams im hinteren Drittel weiter so eng beieinander liegen, können wir es noch schaffen. Immerhin ist noch die gesamte Rückrunde zu absolvieren. Wir spielen also noch einmal gegen jeden Konkurrenten. Man muss nun halt abwarten, wie uns im April der Start gelingt. Und aufpassen, dass uns der Berliner HC nicht vorzeitig uneinholbar davonzieht.

Sind schon irgendwelche personellen Veränderungen absehbar?

HAHL: Viktoria Krüger und Lena Jacobi, die ja sowieso nur für die Hallensaison eingesprungen ist, stehen nicht mehr zur Verfügung. Von externen Neuzugängen habe ich noch nichts gehört. Dennoch wird sich der Kader weiter verändern, denn intern kommen nun die Jugendspielerinnen des Jahrgangs 2000 hinzu. Das sind einige. Ich muss dann sehen, wen ich hiervon schon ins Fegefeuer Bundesliga schicken kann. Sicherlich eine spannende Aufgabe. Gleichermaßen für mich wie auch meinen Assistenten Christian Zimmermann und den für die Athletik verantwortlich zeichnenden Dennis Hoerl. In diesem Zusammenhang möchte ich die hervorragende Zusammenarbeit mit den beiden hervorheben. Wir verstehen uns prima, das könnte wirklich nicht besser laufen.

Zu gerne würden die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK in der 1. Bundesliga wieder öfter jubeln. Jetzt geht es erst mal in die Halle.


Eine Gratwanderung

Das Comeback in der Feldhockey-Bundesliga war für die RRK-Frauen bisher alles andere als ein Zuckerschlecken. In der Rückrunde wird es dann wohl noch schwerer.

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 26.10.2016)

Mit einer 2:8-Niederlage in Düsseldorf hatten die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK am Wochenende die erste Halbserie der Feldbundesliga beendet. Nur drei Punkte konnte der Aufsteiger beim schnellen Oberhaus-Comeback auf der Habenseite verbuchen. Zehnmal wurde verloren – bei einer Tordifferenz von 11:46. Was auch dafür verantwortlich ist, dass die Rüsselsheimerinnen auf dem letzten Tabellenplatz überwintern müssen, denn gleichzeitig ergatterte TuS Lichterfelde mit einem 2:1-Erfolg im Hauptstadtderby gegen den Berliner HC die ersten drei Zähler.

Zwei Teams müssen am Ende zurück in die 2. Liga. So gesehen, spielte der Sieg von Lichterfelde, vom RRK eine Woche zuvor mit 4:2 bezwungen, diesem nun sogar in die Karten. Nach wie vor ist das rettende Ufer für das Team um Trainer Norman Hahl "nur" fünf Punkte entfernt. Bei einem Sieg des BHC wären es dagegen schon deren acht gewesen. Allerdings sind die – normalerweise wesentlich höher eingeschätzten – Berlinerinnen noch mit einem Spiel im Rückstand und können ihr mickriges Konto Anfang November noch etwas aufbessern. Was jedoch im Heimspiel gegen den drittplatzierten Mannheimer HC eher unwahrscheinlich ist, würde der doch mit einem "Dreier" die Tabellenspitze erklimmen.

Großes Gefälle zwischen Liga eins und zwei

Aber eigentlich sollte man am Main Realist bleiben und sich Rechenspiele jedweder Art ersparen. Stattdessen sollte man vielmehr konstatieren, dass im Frauen-Hockey das Leistungsgefälle zwischen Liga eins und zwei außergewöhnlich groß zu sein scheint. Zumindest im Süden. Da ist der Rüsselsheimer RK zuletzt problemlos mit vielen Kantersiegen zur Meisterschaft in der 2. Bundesliga gestürmt, um nun im Vergleich mit den Topmannschaften selbst wieder reichlich Lehrgeld zahlen zu müssen. Übrigens im Gegensatz zu Uhlenhorst Mülheim, dem Mitaufsteiger aus dem Westen. Dieser hat sich als Tabellensechster mit 14 Punkten schon ein stattliches Polster geschaffen.

Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass es im Sommer nächsten Jahres für Rüsselsheim auf dem Feld wieder in Liga zwei zurückgeht, sich der RRK also zu einem "Fahrstuhlteam entwickelt", wie es Abteilungsleiter Martin Müller ausdrückt. Erfahrung und auch Format würden fehlen: "Zu klein der Kader, zu jung die Spielerinnen." Für die Talente sei es zwar schön, in der Bundesliga zu spielen. Und dabei auch alles zu versuchen, um "möglichst drin zu bleiben". Nur so kann die notwendige Erfahrung gesammelt werden. Einerseits. Wenn aber andererseits solche Packungen wie im Heimspiel gegen RW Köln (0:9), jetzt zuletzt in Düsseldorf (2:8) oder vor wenigen Wochen in Mannheim (0:6) kassiert werden müssen, macht dies den Protagonistinnen auf Rüsselsheimer Seite natürlich wenig Spaß. "Das ist bestimmt nicht ganz so gesund und in unserer Situation auch nicht hilfreich", weiß Martin Müller.

Der 27-jährige Trainer-Neuling Norman Hahl, der für den nach dem Aufstieg überraschend zurückgetretenen Philipp Tangerding im Sommer das Kommando übernommen hatte, hielt seine Mannschaft zu Saisonbeginn "für bundesligatauglich". Auch Norman Hahl muss natürlich beim Coachen auf dem hohen Erstliganiveau erst noch seine Erfahrungen sammeln. Eigentlich macht er dies schon ganz gut, versucht seiner Mannschaft von der Seitenlinie aus zu helfen. Lautstark, aber ebenso einfühlsam wie aufmunternd. Nach Florian Westermann, dem Polen Maciej Matuszynski, dem interimsmäßig eingesprungenen Betreuer Christian Zimmermann und Philipp Tangerding ist er binnen zwei Jahren schon der fünfte Trainer, der bei den Frauen am Sommerdamm das Zepter schwingt.

Natürlich behält Norman Hahl trotz der wenig erfolgreichen Zwischenbilanz den Kopf oben. Und will im kommenden Frühjahr (ab April) alles versuchen, um den Klassenerhalt doch noch irgendwie zu schaffen. Ebenso wie seine Spielerinnen. Nach gewonnenen Spielen würden die kraftraubenden Trainingseinheiten zwar zweifellos mehr Spaß bereiten. Aber nach wie vor sei bei allen eine hohe Motivation vorhanden.

Die elf anstehenden Feld-Rückspiele haben es jedoch allesamt in sich: Lediglich noch viermal genießt man dann am Sommerdamm Heimrecht, muss also siebenmal in der Fremde auf dem gegnerischen Kunstrasen auflaufen. Die Trauben werden demnach also folglich nochmal ein Stück weit höher hängen. Norman Hahl muss weiter auf seine bisherigen Stützen bauen: Die zuverlässige Torfrau Lisa Lahham, die beiden ehemaligen Nationalspielerinnen Eva Frank (zuletzt wegen eines Jochbeinbruches ausgefallen) und Marilena Krauss sowie die kampfstarke Mara Bentscheck. Und halt auf die vielen jungen Kräfte. Mit Eva Klug (zuletzt SSG Bensheim, davor im Kader des Mannheimer HC) hat sich eine personelle Verstärkung angekündigt.

Finanziell wenig zu bieten

Weitere externe Neuzugänge sind jedoch eher unwahrscheinlich. Die Rüsselsheimer Hockeyabteilung, früher lange Jahre das sportliche Nonplusultra der deutschen Szene, hat aktuell in finanzieller Hinsicht praktisch wenig zu bieten. Nur die Möglichkeit, Bundesliga zu spielen. Und das ist für viele Talente aus der Region nicht mehr genug Anreiz zum Wechsel. Wenn überhaupt, dann gehen diese gleich dorthin, wo sich mit Hockey auch der eine oder andere Euro verdienen lässt.

In den kommenden Wochen rückt bei den RRK-Frauen nun die Vorbereitung auf die Hallensaison in den Blickpunkt. Auch da lautet das primäre Ziel Klassenerhalt. Unter dem Dach dürfte dieser in der Südgruppe der Bundesliga ungleich einfacher zu realisieren sein. Los geht es am 3. Dezember mit einem Heimspiel gegen die HG Nürnberg.


Mit "Roter Laterne" in die Pause

RRK-Damen kassieren 2:8-Pleite in Düsseldorf / Kontertor zum 2:4 der Knackpunkt der Partie

Von Thomas Schulz (aus "Main-Spitze" vom 24.10.2016)

Nach einer 2:8(2:3)-Packung beim Play-off-Anwärter Düsseldorfer HC sind die Hockey-Bundesligafrauen des Rüsselsheimer RK wieder auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Denn eine Woche nach dem Rüsselsheimer 4:2-Sieg über TuS Lichterfelde gelang es der TuS-Elf den Berliner HC 2:1 zu schlagen und damit die ungeliebte "Rote Laterne" – aufgrund der besseren Tordifferenz – an den Ruderklub zurückzugeben. Für etwa ein halbes Jahr, denn mit der Reise nach Düsseldorf ist die Feld-Hinrunde 2016/2017 für den "Altmeister" beendet. Durchaus mit einer gehörigen Portion Frust, denn so schlimm hatte es sich der souveräne Zweitliga-Titelträger der Vorsaison in der Eliteliga nicht vorgestellt. Aktuell bescheidene drei Zähler, bei 11:46 Toren, sprechen Bände.

Zumal das RRK-Ensemble bereits sieben Heimspiele absolvieren durfte und in der zweiten Halbserie zu sämtlichen Kontrahenten aus der unteren Hälfte des Klassements reisen muss. Allerdings traten die Automobilstädterinnen in der NRW-Landeshauptstadt auch extrem ersatzgeschwächt (ohne Eva Frank, Viktoria Krüger, Marilena Krauss und Rebecca Schneider) an, weswegen der Misserfolg letztlich unvermeidlich war, auch wenn der RRK seine Haut im ersten Abschnitt richtig teuer verkaufte, wie Trainer Norman Hahl nach dem Abpfiff lobend erwähnte: "Vor der Pause haben wir wirklich gut Paroli geboten. Insgesamt fiel die verdiente Niederlage indes um zwei oder drei Treffer zu hoch aus. Unser sehr junges Team hat zwar beim DHC einiges dazulernen können, doch mit so vielen Ausfällen ist es nicht einfach, in der Bundesliga mitzuhalten."...

RRK: Lahham; P. Ankenbrand, Becker, Bentscheck, Heist, Lotta Hof, N. Ankenbrand, Kaltbeitzel, Kanz, Scherer, Steiner, Werner, Pinger, Wilfer, Windgaß.


Wertvolles Duo ließe eigene Aktien steigen

NEUZUGANG

Eva Klug hat es im Dienstag-Training gut gefallen und würde gerne zum RRK kommen. Zuletzt in Bensheim am Ball, aber davor im Kader des Mannheimer HC, ist die 22-jährige Stürmerin studienbedingt nach Darmstadt gezogen. Ob sie mit einem Härtefallantrag in der Rückrunde der Feld-Bundesliga mitwirken kann, soll geprüft werden.

RRK-Damen würden gerne beim Düssseldorfer HC nachlegen

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 21.10.2016)

Viel verbessert hat sich eigentlich nicht. Die Bundesliga-Hockeydamen des Rüsselsheimer RK nehmen trotz des 4:2-Heimerfolges gegen TuS Lichterfelde weiterhin einen Abstiegsplatz ein, und vom rettenden Ufer trennen den Aufsteiger aktuell fünf Punkte. Die Hoffnung freilich bleibt, dass der erste Saisonsieg nach zuvor neun, zuletzt auch heftigeren Niederlagen womöglich Initialzündungs-Charakter haben könnte. Da trifft es sich gut, dass dem Ruderklub am Samstag noch eine Bewährungschance anno 2016 bleibt, die es allerdings in sich hat: Um 14 Uhr wartet der Tabellenfünfte Düsseldorfer HC auf das junge Team vom Untermain und seinen 27 Jahre alten Trainer.

Diesem ist vollkommen klar, "dass es super für uns wäre, wenn wir auch in Düsseldorf punkten könnten", sagt Norman Hahl. Dass dies trotz der verbesserten Stimmung und einer in der zweiten Halbzeit gegen "TuSLi" ansprechenden Leistung alles andere als leicht zu realisieren sein wird, steht für den Mainzer außer Frage: "Das wird sehr schwer, da die auch ein starkes Pressing spielen und Alarm vorne machen. Es muss uns gelingen, da gut rauszukombinieren." Aber: "Nach der 1:2-Niederlage beim Berliner HC steht Düsseldorf unter Zugzwang", so Hahl – wohl wissend, dass nur für vier Teams aus der aktuellen Führungsgruppe Platz im Halbfinale ist.

Um die eigenen Aktien zu steigern, wird Hahl alles versuchen, zwei besonders wertvolle Kräfte zur Mitfahrt zum DHC zu überreden: "Marilena Krauss hat eigentlich was anderes geplant, und Vicky Krüger wollte ja nicht dauerhaft aushelfen, überlegt aber noch." Dass neben Kapitänin Eva Frank auch Stürmerin Rebecca Schneider aufgrund eines Nasenbeinbruchs ausfällt, könnte dem Duo als Entscheidungshilfe dienen. Sollten beide fehlen, gibt sich Hahl keinen Illusionen hin: "Dann wäre es eine Sensation, wenn wir dort punkten würden."


Krasser Oktober-Unterschied

NACHGEFRAGT   Vor Jahresfrist mit makellosen Aktiventeams, durchläuft RRK-Hockeysparte eine kritische Phase

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 19.10.2016)

Oktober 2015: Die Zweitliga-Hockeydamen des Rüsselsheimer RK gehen mit optimalen 21 Punkten und 42:5 Toren, die Regionalliga-Männer des Ruderklubs mit vier Siegen aus vier Partien und 11:3 Treffern in die Winterpause. Oktober 2016: Die RRK-Damen haben vor dem elften und letzten Freiluftauftritt am Samstag in Düsseldorf drei Bundesliga-Punkte auf dem Konto bei 9:38 Toren. Das Männerteam hat in fünf Regionalliga-Begegnungen zwar abermals elf Tore erzielt, aber auch 14 gefangen und sieben Zähler eingespielt.

Naheliegend, dass dieser krasse Unterschied in einem lange Jahre erfolgsverwöhnten Verein kritisch bis sorgenvoll betrachtet wird, zumal der Nachwuchs im Freien seit Urzeiten ohne Hessentitel geblieben ist. "Es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass wir in einer kritischen Phase sind. Die Qualität im Rüsselsheimer Hockey ist zurückgegangen", sagt Martin Müller, seit 1999 Abteilungsleiter. Da die Lage erkannt worden sei, werde die (Trainings-)Arbeit bereits beleuchtet, um nötige Rückschlüsse ziehen zu können. "Der Prozess läuft, aber so etwas geht nicht von heute auf morgen", so Müller.

Diese Einschätzung könnte mühelos auf das aktuelle Damenteam des RRK übertragen werden. "Natürlich fehlt es da in erster Linie an Erfahrung, hier und da aber auch an Format. Uns war bewusst, dass wir mit so vielen jungen Spielerinnen und einem relativ kleinen Kader Schwierigkeiten bekommen würden", erklärt der 67-Jährige. Grundsätzlich sei es eine tolle Sache, Erste Liga zu spielen und möglichst auch drin zu bleiben, "aber wenn es solche Bretter wie das 0:9 gegen Köln gibt, dann ist das nicht mehr ganz so gesund und in der jetzigen Situation auch nicht hilfreich".

Selbst wenn es trotz Verletzungspechs – mit Kapitänin Eva Frank fällt die "Seele" des Teams nach einem Jochbeinbruch noch drei Wochen aus – gegen TuS Lichterfelde am Sonntag den ersten Sieg gab (4:2), "noch die halbe Wegstrecke vor uns liegt und vielleicht die eine oder andere im Frühjahr zurückkommt, ist der RRK aktuell nicht in der Lage, die Bundesliga sicher abzubilden", sagt Müller. Und: "Es kann sein, dass wir uns zu einem Fahrstuhlteam entwickeln."

Während der Spartenchef den Zulauf im Jugendbereich als "weiterhin relativ gut" bezeichnet, aber nichtsdestotrotz die Trainingssituation überdacht werde, betrachtet der langjährige Spartenchef und frühere Bundesligaspieler das Treiben der jetzigen Männer-Mannschaft besonders kritisch: "Wie die ihre Spiele vergeigen, das betrübt mich sehr. Da müssen einige ihre Einstellung überdenken, denn wenn man wirklich etwas erreichen will, muss dafür auch etwas getan werden." Entsprechend wäre es, laut Müller, "sehr schlecht", wenn die Trainer die Lust verlieren würden. Jonathan Elliott und der neue Damencoach Norman Hahl seien beides "junge Leute, die gut zu uns passen und die sich hier weiterentwickeln können und mit denen wir gerne längerfristig zusammenarbeiten wollen".


Geht doch: Erster RRK-Sieg

Der Knoten ist geplatzt: Gegen Lichterfelde holte Hockey-Bundesligist Rüsselsheim gestern die ersten Punkte. Ob der Klassenerhalt noch möglich ist, wird sich erst im nächsten Jahr zeigen

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 17.10.2016

hpp - Die Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen sind nicht mehr Tabellenletzter. Im Bundesliga-Kellerduell gegen TuS Lichterfelde durften sie gestern mit 4:2 (1:1) endlich das erste Erfolgserlebnis feiern. Am Vortag hatte der RRK – da noch ohne Ex-Nationalspielerin Marilena Krauss und "Aushilfe" Viktoria Krüger angetreten – die Partie gegen RW Köln mehr oder weniger mit 0:9 hergeschenkt. Trotz der ersten drei Punkte: Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass da gestern im Stadion am Sommerdamm die beiden Absteiger unter sich waren. Immerhin liegen die RRK-Frauen schon fünf Zähler hinter dem Tabellenzehnten Berliner HC. Aber wenigstens eine Minimalchance haben sie gewahrt...

Rüsselsheimer RK: Lisa Lahham; Petra Ankenbrand, Viola Becker, Mara Bentscheck, Lotta Hof, Lara Kaltbeitzel, Emma Kanz, Maike Pinger, Isabel Scherer, Rebecca Schneider (nur gegen Köln), Franziska Ruhland, Charlotte Steiner, Fabienne Werner, Antonia Wilfer, Selina Windgaß, Viktoria Krüger, Marilena Krauss (beide nur gegen Lichterfelde).


Ein typisches "Sechs-Punkte-Spiel"

Wenn nicht am Sonntag, wann dann? Gegen TuS Lichterfelde hat der RRK wieder eine gute Möglichkeit, die ersten Punkte in der 1. Liga zu verbuchen. Zuvor kommt noch Köln.

Norman Hahl (Trainer), Nina Ankenbrand (links) RRK

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 15.10.2016

 frk - Momentan läuft wirklich vieles gegen die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK. Die Bundesligarückkehr verlief für die Mannschaft von Trainer Norman Hahl bisher erfolglos. In acht Partien setzte es acht Niederlagen. Trotzdem ist die Stimmung im Team weiter gut. Jetzt stehen zwei Heimspiele an: Heute um 15 Uhr geht es gegen Rot-Weiss Köln und am morgigen Sonntag gegen TuS Lichterfelde. Punkte sind nicht ausgeschlossen.

"Wir machen einfach keine Tore, das ist unser Hauptproblem", sagte RRK-Trainer Norman Hahl zuletzt. Der ohnehin schon ernüchternden Bilanz von sechs Niederlagen in Folge ließen seine Damen ein 0:3 gegen den Berliner HC und ein 0:6 beim Mannheimer HC folgen. Schlimmer noch: Führungsspielerin Eva Frank brach sich das Jochbein.

Nun soll – und muss – alles besser werden. Das Spiel heute ist nur der Aufgalopp für die Partie gegen das ebenfalls punktlose Lichterfelde morgen. Ein typisches "Sechs-Punkte-Spiel" im Tabellenkeller. Wie der RRK verloren die Berlinerinnen bisher alle ihre Partien. Um letztlich die Klasse zu halten, muss der direkte Konkurrent bezwungen werden. Beim RRK setzt man natürlich auf die Tore von Marilena Krauss. Ihr Mitwirken wird entscheidend sein an diesem Wochenende.

Der heutige Gegner aus Köln kommt als Tabellenfünfter bereits mit 17 Zählern auf dem Konto. Trotzdem müssen die Rheinländerinnen erstmal ihr Leistungsvermögen abrufen, um in Rüsselsheim zu bestehen. Mit 21 Treffern hat Köln die drittmeisten Treffer in der Bundesliga erzielt. Gegen TuS Lichterfelde schaffte Rot-Weiss Köln jüngst einen 5:1-Heimsieg. Zur Pause hatte es jedoch 1:1 gestanden. Lange Zeit hatte sich Köln schwer getan. Trainer Markus Lonnes hatte die Geduld nicht verloren und behielt am Ende Recht. Ob das auch in Rüsselsheim so sein wird, entscheidet sich heute.

Lichterfelde mit Trainerin Anja Mülders muss heute in Mannheim antreten und reist morgen weiter nach Rüsselsheim. Der Fokus des RRK dürfte sicherlich auf der Sonntagspartie liegen. Vielleicht ist sogar das Mitwirken von Ex-Abwehrchefin Viktoria Krüger ein Thema. Klar ist, dass Trainer Norman Hahl alle Trümpfe ziehen wird, die ihm geblieben sind.

Gegen Berlin hatte der Rüsselsheimer RK erstmals mehr Ecken als der Gegner. Die alte Stärke bei den Standards könnte sowohl für die Partie heute, als auch für die immens wichtige Partie am morgigen Sonntag der Schlüssel sein. Personell muss die eine oder andere Spielerinnen in die Bresche springen. Gemeinsam ist der RRK jedoch stark, das gilt es nun gegen die starke Bundesligakonkurrenz unter Beweis zu stellen.

In der kommenden Woche schließt der RRK die Feldrunde für dieses Jahr ab. Das Team von Trainer Norman Hahl muss auswärts beim Düsseldorfer HC antreten. Das Topteam vom Rhein ist der elfte und letzte Gegner der Hinrunde. Danach geht es in die Halle. Es gilt also, bis dahin die Bilanz noch etwas aufzubessern, womöglich schon heute.


Für Hahl kein Schicksalsspiel

RRK-Damen vor Bundesliga-Kellerduell gegen Lichterfelde noch gegen Rot-Weiss Köln

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 14. Oktober 2016)

Acht Partien, sprich 560 Spielminuten an vier Wochenenden ‒ das geht an die Substanz. Und wenn dann noch der Erfolg komplett ausbleibt, werden die Beine fast zwangsläufig immer schwerer. Doch auch wenn Norman Hahl sagt, "dass man die Belastung langsam merkt und nach dem zweiten Spiel am vergangenen Sonntag einige ganz schön ausgelaugt waren", so hat der 27 Jahre junge Hockeytrainer des Bundesliga-Wiederaufsteigers Rüsselsheimer RK trotzdem eine gewisse Vorfreude auf die letzten Prüfungen dieses Jahres am Sommerdamm ausgemacht. "Gegen TuS Lichterfelde haben wir die Chance, zu punkten und für die Rückrunde den Anschluss zu halten", so Hahl.

Bevor es am Sonntag (16 Uhr) gegen jenes Team aus Berlin geht, das bislang ebenfalls nur verloren hat, gilt es freilich am Samstag (15 Uhr) noch die Aufgabe Rot-Weiss Köln zu bewältigen. "Ich denke, dass Köln noch nicht in Topform ist, und deshalb sollten wir wenigstens ab und zu versuchen, die auch unter Druck zu setzen. Vorrangig wird es aber darum gehen, das Spiel lange eng zu halten." Die Domstädterinnen, im DM-Finale dem UHC Hamburg nach Penaltyschießen unterlegen, haben fünf ihrer 17 Punkte auswärts geholt und sind momentan Tabellenfünfter. Im Kader steht mit Christina Schröder weiterhin eine ehemalige RRK-Spielerin.

Langjährige Abwehrchefin Vicky Krüger hilft erneut aus

Um nach der jüngsten 0:3-Heimpleite dem Berliner HC auf den Fersen bleiben zu können, ist allerdings ein Sieg am Sonntag gegen "TuSLi" quasi Pflicht. Und deshalb hat der heimische Übungsleiter auf den mehrwöchigen Ausfall von Kapitänin Eva Frank (Jochbeinbruch) reagiert und die langjährige Abwehrchefin Vicky Krüger zum zweiten Mal in dieser Runde um Hilfe gebeten. "Sie hat für Sonntag zugesagt, und Marilena Krauss und Petra Ankenbrand sind auch wieder komplett dabei", freut sich Hahl. Derlei positive Nachrichten können Coach und Team gut gebrauchen. "Wir sind durch das Verletzungspech echt ganz schön gebeutelt", sagt Hahl. Dass die Moral trotz der acht Misserfolge intakt ist, wird dadurch sichtbar, dass alle angeschlagenen Kräfte ‒ Viola Becker und Meike Pinger haben den Ball gegen den Fuß, Charlotte Steiner gegen die Daumenkapsel geschossen bekommen ‒ auf die Zähne beißen wollen.

Auch wenn einiges dafür spricht, dass wohl nur der Sieger des Kellerduells noch einigermaßen realistisch an Rettung denken kann, so mag Hahl trotzdem noch nicht von einem Schicksalsspiel sprechen: "Nach vier, fünf Spielen der Rückrunde könnte das der Fall sein." Lichterfelde hält er für ähnlich abwehrstark wie sein Team, hat zudem ähnlich große Probleme beim Torabschluss ausgemacht. Ob am Sonntag jemand jubeln darf?


Erste Liga eine Nummer zu groß?

RRK-Damen stehen nach 0:3- und 0:6-Pleiten weiter punktlos am Tabellenende / Jochbeinbruch bei Eva Frank

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 10.10.2016)

Allmählich verdichten sich die Anzeichen, dass die Bundesliga für die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK eine Nummer zu groß sein könnte. Der Wiederaufsteiger steht auch nach dem achten Spieltag punktlos am Tabellenende. Vor allem das 0:3 gegen den zuvor ebenfalls sieglosen Berliner HC tat weh, zumal auch in dieser Partie über weite Strecken erkennbar wurde, dass es dem jungen Team bei allen Bemühens – individuell und als Kollektiv – an Format und Reife fehlt.

Dass es tags darauf ein 0:6 bei Spitzenreiter Mannheimer HC setzte, war weniger dramatisch, zumal neben der tags zuvor schwer verletzten Kapitänin Eva Frank (Jochbeinbruch) kurzfristig mit Marilena Krauss eine weitere Leistungsträgerin und die junge Selina Windgaß ausgefallen waren. "Momentan läuft wirklich alles gegen uns, aber die Stimmung im Team ist trotzdem noch immer positiv", sagte RRK-Trainer Norman Hahl...

RRK: Lahham; Hof, Bentscheck, Heist, Wilfer, Pinger, E. Kanz, Frank, Becker, Scherer, Schneider, Kaltbeitzel, Werner, Steiner; Windgaß, Krauss (beide nur Samstag), Ruhland, Mischlich (beide nur Sonntag).


Gegen den BHC gilt's

Punktlose Hockeydamen wollen aber auch beim Primus alles versuchen

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 07.10.2016)

Wenn nicht jetzt, wann dann? Wer sich für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK interessiert und seinen Blick ans Tabellenende der Bundesliga richtet, könnte diese gerne genutzte Floskel mit hoher Wahrscheinlichkeit als passend empfinden. Nach einem guten Viertel des Programms haben drei sieglose Teams den Anschluss ans Mittelfeld fürs Erste verloren und sich entsprechend als Abstiegskandidaten herausgeschält.

Folglich kommt dem Aufeinandertreffen am zweiten Oktober-Samstag (15 Uhr) einiges an Bedeutung zu. Der heimische Wiederaufsteiger trifft am Sommerdamm nämlich auf Altmeister Berliner HC, der bislang zwei Punkte erkämpft hat, aber dessen Torhüterin bei 20 Gegentreffern sogar noch zweimal mehr als Rüsselsheims Keeperin Lisa Lahham hinter sich greifen musste. "Je früher wir uns das erste Erfolgserlebnis holen, umso besser", sagt RRK-Kapitänin Eva Frank – wohl wissend, dass tags darauf (13 Uhr) Primus Mannheimer HC auf den Ruderklub wartet.

Obwohl Frank klarstellt, "dass wir auch in Mannheim alles versuchen werden, das Spiel so eng wie möglich zu gestalten", weiß die 27-jährige Ex-Nationalspielerin genau, dass es in erster Linie am Samstag gilt: "Das wird nicht einfach, zumal ich das Gefühl habe, dass der BHC sich bislang ein bisschen unter Wert verkauft hat. In der Vorbereitung haben wir 0:6 gegen die verloren. Aber natürlich ist das jetzt ein Spiel, in dem es um viel geht."

Das sieht der Trainer genauso: "Ein Punkt muss hier unser Minimalziel sein, aber wir gehen auf Sieg", sagt Norman Hahl. Die unglücklich bis unnötig knapp verlorenen Heimspiele gegen Mülheim (2:3) und München (1:2) haben auch Eva Frank in dem Gefühl bestätigt, "dass wir ganz nahe dran sind und keinesfalls, wie vor zwei Jahren, abgeschossen werden. Leider sind wir noch zu wenig im gegnerischen Kreis." Und auch Hahl weiß, "dass uns die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt hat".

Gut wäre deshalb, wenn Sturmtank Marilena Krauss am Wochenende an beiden Tagen zur Verfügung stünde, zumal Petra Ankenbrand privat verhindert ist. Ansonsten hat sich die personelle Schieflage stabilisiert. Die agile Isabel Scherer ist wieder fit, und auch das schmerzlich vermisste Talent Clara Buchholz hat zumindest wieder mit Lauftraining begonnen. Dennoch nähme der Druck auf das junge Team enorm zu, sollte auch nach den Saisonspielen sieben und acht die Null stehen...


Schlussspurts nicht belohnt

RRK-Damen unterliegen Mitaufsteiger Mülheim und München / Krüger wieder dabei

Von Thomas Schulz (aus "Main-Spitze" vom 04.10.2016)

Nach dem zweiten komplett erfolglosen Doppelspieltag vor eigenem Publikum zeigten sich die Hockey-Bundesligafrauen des Rüsselsheimer RK frustriert. Denn der Neuling hatte sich sowohl gegen Mitaufsteiger Uhlenhorst Mülheim als auch – insgeheim – gegen den ebenfalls schwach in die Runde gestarteten Münchner SC etwas Zählbares ausgerechnet. Doch nach den beiden knappen Niederlagen – 2:3 gegen Uhlenhorst und 1:2 gegen den MSC – bleibt der traditionsreiche Ruderklub mit null Punkten Tabellenletzter. Ratlosigkeit herrschte bei RRK-Trainer Norman Hahl vor, der in beiden Partien zumindest die Kampfkraft, die Willensstärke, die Bemühungen seines Teams und die jeweils – wenn auch nicht erfolgreiche – Aufholjagd in der Schlussphase lobte...

Rüsselsheimer RK: Lahham; P. Ankenbrand, Becker, Bentscheck, Krüger, Frank, Heist, Hof, Kaltbeitzel, E. Kanz, Krauss, Scherer, Schneider, Steiner, Werner, Wilfer.

Wieder da: Marilena Krauss kehrt am Wochenende ins RRK-Team zurück.


Gähnende Leere auf Konto beheben

RRK-Hockeydamen erwarten Mitaufsteiger Mülheim und "Hochkaräter" Münchner SC

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 30.09.2016)

Nach den ersten Gastspielen der noch jungen Bundesligasaison sind die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK bestrebt, die gähnende Leere auf der Habenseite ihres Kontos vor eigenem Publikum zu beheben. Als fünfter Gegner kreuzt am Samstag (16 Uhr) Mitaufsteiger HTC Uhlenhorst Mülheim am Sommerdamm auf, tags darauf (13 Uhr) gibt dort mit dem Münchner SC ein etablierter "Hochkaräter" seine Visitenkarte ab.

Nahe liegend, dass sich Norman Hahl eher gegen den ersten Widerpart etwas ausrechnet: "In dieses Spiel gehen wir ausgeruht rein, und auch wenn Mülheim ein starkes Team hat, sollten wir schon versuchen, hier zu punkten", sagt der neue RRK-Trainer. Obwohl der ebenfalls noch sieglose Ex-Meister Berliner HC jüngst beim 3:3 in Mülheim gezeigt habe, dass stetiges Pressing ein probates Mittel ist, werde der Ruderklub trotzdem wieder eher tief stehen und gut verteidigen. "Das ist eine sehr kräftezehrende Spielweise, und wir müssen in unserer personellen Situation mit den Kräften haushalten", so Hahl.

Gleich sieben Spielerinnen hätten wegen Erkältung und anderer Blessuren in dieser Woche wenig bis gar nicht trainieren können. Trotzdem sei die Stimmung "relativ positiv. Natürlich stinkt es den Mädels, dass wir immer noch null Punkte haben. Aber es sind ja erst vier Spiele rum", berichtet der 27-jährige angehende Lehrer. Dieser freut sich, neben der zuletzt herausragenden Torhüterin Lisa Lahham wieder auf Marilena Krauss bauen zu können die aufgrund ihres Master-Abschlusses am vergangenen Wochenende nicht mit nach Hamburg kommen konnte: "Sie ist eine große Stütze und traut sich was zu. Gerade im Sturm tut uns das enorm gut."

Auf Krauss und der bislang zweiten Rüsselsheimer Torschützin, Petra Ankenbrand, ruhen auch die Offensiv-Hoffnungen am Sonntag. "Vielleicht gelingt es uns ja auch mal, mehr Strafecken herauszuholen, denn da haben wir wirklich gute Schützinnen", sagt Hahl – wohl wissend, dass bislang erst drei Strafecken in 280 Minuten zu Buche stehen. Dass der MSC, in der Vorsaison mit 55 Punkten als Normalrunden-Meister im DM-Halbfinale am späteren Titelverteidiger UHC Hamburg 1:2 gescheitert, klarer Favorit ist, steht für Hahl trotz des mäßigen Vier-Punkte-Starts außer Frage: "Die haben ganz viel Erfahrung und nun sogar noch jemanden reaktiviert."


Nichts zu holen in Hamburg

Nach zwei Niederlagen in Hamburg sind die Frauen des Rüsselsheimer RK Letzter der Feldhockey-Bundesliga. Null Punkte und 2:13 Tore lautet die ernüchternde Zwischenbilanz

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 26.09.2016)

Norman Hahl, der neue Trainer der Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK, muss weiterhin auf das erste Erfolgserlebnis mit seiner jungen Mannschaft warten. Am Wochenende gab es für die Bundesliga-Rückkehrerinnen in Hamburg nichts zu holen: Am Samstag verloren sie beim Harvestehuder THC mit 1:4, einen Tag später setzte es beim Club an der Alster ein 0:4. Ohne Punktgewinn stehen die Rüsselsheimerinnen nach vier Spieltagen am Tabellenende der Feldhockey-Bundesliga. Um den Klassenerhalt nicht vorzeitig aus den Augen zu verlieren, sollte nun in den beiden bevorstehenden Heimspielen gegen Mitaufsteiger Uhlenhorst Mülheim und den Münchner SC unbedingt etwas Zählbares eingefahren werden...


Mentale Stärke nach der Pause imponiert

Rüsselsheims Damenhockeyteam geht beim Harvestehuder THC und beim Club an der Alster leer aus, vermeidet aber hohe Pleiten

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 26.09.2016)

Wer trotz des ernüchternden Auftakt-Wochenendes seinen Optimismus nicht verloren hatte, der dürfte nach den Saisonauftritten drei und vier nun auch Gewissheit bekommen haben: Den Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK steht wohl eine ähnlich dornenreiche Bundesliga-Punktrunde wie anno 2014/15 bevor. Der Wiederaufsteiger vom Untermain musste nach den verlorenen Hausaufgaben gegen zwei Hamburger Klubs nun auch in der Freien und Hansestadt erkennen, wie groß die Kluft zwischen Zweiter und Erster Liga ist. Dem 1:4 beim Tabellenzweiten Harvestehuder THC folgte am Sonntag ein 0:4 bei Spitzenreiter Club an der Alster.

Norman Hahl verfiel trotzdem keinesfalls in Pessimismus pur: "Mir hat gefallen, wie sich die Mannschaft nach wirklich schlechten ersten Halbzeiten nach der Pause mental aufgerafft hat. Wir haben viel besser verteidigt und konnten sogar zeitweilig mithalten. Die Ergebnisse stelle ich deshalb hinten an", sagte der neue RRK-Trainer. Und: "Es hat sich aber gezeigt, dass wir Verletzungen nicht kompensieren und nur dann konkurrenzfähig sein können, wenn alle fit und am Start sind." Nächste Woche, wenn der Tabellenletzte Mitaufsteiger Uhlenhorst Mülheim erwartet, könnte das der Fall sein...

Rüsselsheimer RK: Lahham; Hof, Bentscheck, Heist, Wilfer, Frank, Becker, E. Kanz, Pinger, Kaltbeitzel, Werner, P. Ankenbrand, Schneider; Steiner, Scherer, Windgaß (nur Samstag), Mischlich (nur Sonntag).


Bloß nicht unter die Räder kommen...

Rüsselsheims junges Damen-Hockeyteam trifft in Hamburg auf optimal gestarteten HTHC und Alster

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 23.09.2016)

Wer sich im Duden oder Internet auf die Suche nach der Bedeutung des Wortes "gedetscht" macht, wird nicht viel Erhellendes zutage fördern. Trotzdem lässt sich erahnen, was Hockeyspielerin Eva Frank am vergangenen Sonntag vermitteln wollte, als sie erklärte, ob der 1:3-Niederlage ihres Rüsselsheimer RK gegen den Großflottebeker THGC doch "ziemlich gedetscht" gewesen zu sein. Einmal hatte der Bundesliga-Rückkehrer vom Untermain im zweiten Heimspiel des Wochenendes nach den ersten 35 Minuten noch vielversprechend 1:0 vorne gelegen, zum anderen war dieser Gegner vom RRK-Team und seinem neuen Trainer als einer der wenigen schlagbaren Kontrahenten im Oberhaus ausgemacht worden.

Verständlich, dass die 27 Jahre alte Kapitänin und alle anderen erfahrenen Kräfte im ansonsten blutjungen Rüsselsheimer Team nach dem Null-Punkte-Start "gedetscht", sprich niedergeschlagen waren. Das gilt auch für Norman Hahl: "Wir haben uns am Dienstag nochmal zusammengesetzt und festgestellt, dass wir in beiden Spielen in der zweiten Halbzeit eingeknickt sind. Obwohl wir mit der Führung eigentlich gestärkt aus der Halbzeitpause hätten kommen müssen, war Flottbek wesentlich wacher und uns vor allem mental überlegen. Daran, dass nach dem Ausgleich und zwei individuellen Fehlern die Köpfe runter gegangen sind, hat man gemerkt, dass wir ein recht junges Team sind", sagte der Coach des Ruderklubs, selbst erst 27 Jahre alt. Und: "Wir werden nur dann eine Chance haben, wenn alle in jedem Spiel an ihre Leistungsgrenze kommen und wenn wir unsere Baustelle im Sturm in den Griff kriegen", so Hahl. In 140 Spielminuten war dem RRK nicht eine Strafecke zugesprochen worden.

Erstes Ziel ist ein Punktgewinn am Samstag

Ob dies am zweiten Punktspiel-Wochenende gelingt, das die Hessinnen nach Hamburg zum Harvestehuder THC und zum Club an der Alster dirigiert, bleibt abzuwarten. Beide Heimteams sind mit sechs Auswärtspunkten optimal aus den Startlöchern gekommen, nehmen entsprechend mehr oder weniger klar die Favoritenrolle ein. "Erstes Ziel ist es, am Samstag möglichst einen Punkt zu holen; der Sonntag ist ganz klar Bonus. Ganz wichtig wird jedoch sein, nicht unter die Räder zu kommen, weil dann doch die Gefahr besteht, dass die Stimmung leidet", sagt Hahl.

Den gut 500-km-Trip nach Hamburg, der am Freitag mit drei Kleinbussen in Angriff genommen wird, aus Studiengründen nicht mitmachen kann Marilena Krauss, die bislang einzige Torschützin und gleichzeitig eine der tragenden Säulen. Dafür steht die erfahrene Petra Ankenbrand erstmals im 18-köpfigen Kader.


Lange Gesichter statt Drei-Punkte-Starts

Neben Meister UHC erweist sich auch der Großflottbeker THGC für Bundesliga-Rückkehrer RRK als zu stark

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 19. September 2016)

Eine von drei Halbzeiten "gewonnen", aber vom erhofften 3-Punkte-Start letztlich doch weit entfernt: Für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK ist die Rückkehr in die Bundesliga nicht wunschgemäß verkaufen. Konnte das 0:2 gegen Meister UHC Hamburg dem Ergebnis nach noch als Achtungserfolg gelten, tut das 1:3 gegen den Großflottbeker THGC richtig weh. Schließlich hatten Team und Trainer in diesem Gegner einen jener Kontrahenten vermutet, den es beim Kampf um den Klassenerhalt zu schlagen gilt. Entsprechend viele lange Gesichter gab es am Sonntag am Sommerdamm, zumal in beiden Spielen erkennbar war, wie weit das Kollektiv und Einzelne noch vom geforderten Erstliganiveau entfernt sind. Tröstlich, dass vier weitere Teams punktlos losgelegt haben...

Rüsselsheimer RK: Lahham; Hof, Bentscheck, Heist, WiIfer, Pinger, Mischlich, Frank, E. Kanz, Kaltbeitzel, Krauss, Werner, Steiner, Schneider, Ruhland (nur Samstag), Scherer (nur Sonntag).


Vorfreude aufs Comeback

Der neue RRK-Trainer Norman Hahl hofft gegen Meister UHC und Flottbek auf drei Punkte

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 16. September 2016)

Vom 28. Juni 2015 bis zum 17. September 2016 sind es 447 Tage. Und obwohl an der Rückkehr in die Bundesliga seit der vorzeitigen Zweitliga-Meisterschaft am 30. April dieses Jahres nicht mehr zu rütteln war, so dürften sich die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK doch erst am bevorstehenden Samstag (15 Uhr) auch körperlich wieder richtig erstklassig fühlen. Mit der Hausaufgabe am Sommerdamm gegen den UHC Hamburg, seines Zeichens aktueller Deutscher Meitster und mit sieben (!) Spielerinnen an Olympia-Bronze in Rio beteiligt, meldet sich der Ruderklub im Oberhaus zurück. Das hatte der sechsfache nationale Titelträger vom Untermain an besagtem 28. Juni des Vorjahres nach einer 1:4-Niederlage beim Münchner SC und 28 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit verlassen müssen.

RRK-TERMINE IN DER BUNDESLIGA-HINRUNDE

Samstag, 17. September (15 Uhr) gegen UHC Hamburg (2015/16: 3.)

Sonntag, 18. September (14 Uhr) gegen Großflottbeker THGC (9.)

Samstag, 24. September (13 Uhr) beim Harvestehuder THC (8.)

Sonntag, 25. September (14.15 Uhr) beim Club an der Alster (5.)

Samstag, 1. Oktober (16 Uhr) gegen Uhlenhorst Mülheim (Aufsteiger)

Sonntag, 2. Oktober (15 Uhr) gegen Münchner SC (1.)

Samstag, 8. Oktober (15 Uhr) gegen Berliner HC (7.)

Sonntag, 9. Oktober (13 Uhr) beim Mannheimer HC (6.)

Samstag, 15. Oktober (15 Uhr) gegen Rot-Weiss Köln (4.)

Sonntag, 16. 0ktober (16 Uhr) gegen TuS Lichterfelde (10.)

Samstag, 22. Oktober (14 Uhr) beim Düsseldorfer HC (2.)

Entsprechend groß ist die Vorfreude auf die insgesamt 22 Begegnungen. Bei den Spielerinnen um die erfahrene Kapitänin Eva Frank ("Nach acht Wochen Vorbereitung ist es immer wieder schön, wenn's endlich losgeht"), speziell aber auch bei Norman Hahl: "Das ist schon eine besondere Herausforderung, dass es gleich gegen den UHC geht", sagt der 27 Jahre alte Neu-Trainer. Obwohl der angehende Lehrer bislang "nur" als Oberliga-Coach Erfahrungen sammeln konnte, ist ihm die Klasse gut bekannt: "Ich habe in Frankenthal Erste Liga gespielt und hatte dort in Trainer Stephan Decher einen guten Mentor", so Hahl. Zur Erinnerung: Decher hatte die RRK-Männer in der Bundesligasaison 2009/10 zum Klassenerhalt und zur Hallen-Endrunde nach Berlin geführt. Ein gutes Omen?

Zwei Konkurrenzteams gilt es hinter sich zu lassen

Wie dem auch sei: Mindestens zwei Konkurrenzteams gilt es für den 22-köpfigen Kader des Rückkehrers beim Comeback hinter sich zu lassen. "Und genau das ist unser vordergründiges Ziel", sagen Hahl und die gleichaltrige Frank denn auch unisono. Dass beide positiv gestimmt sind, hat freilich andere Ursachen: "Die Mädels haben viel gearbeitet, und in der Abwehr und im Mittelfeld stehen wir ziemlich gut", erklärt Hahl ‒ wohl wissend, dass "mehr als eine Spielklasse zwischen Erster und Zweiter Liga liegt".

Das weiß auch Eva Frank, seit der Saison 2006/07 dabei, genau: "Natürlich ist das ein Riesenunterschied. Aber ich finde, das Jahr in der Zweiten Liga hat uns gutgetan. Wir konnten wieder Selbstbewusstsein tanken und auch ich habe wieder gemerkt, dass ich doch noch mal jemand stehen lassen kann. Durch das schwierige Jahr zuvor waren wir alle doch sehr verunsichert." Dass es auch in der aktuellen Punktrunde wieder Rückschläge geben wird, sei allen klar. "Aber wir sind als Team wirklich so gut zusammengewachsen, dass wir uns davon nicht verunsichern lassen", sagt Frank. Natürlich seien die Voraussetzungen günstiger gewesen, wären Abwehrchefin Vicky Krüger oder die Talente Celina Hocks und Antonia Tiedtke (beide USA) an Bord geblieben. "Wir müssen mit den Gegebenheiten klarkommen und haben trotzdem eine schlagkräftige Truppe", so Frank, die auf mutmachende Testspielergebnisse gegen die Vorjahres-Aufsteiger TuS Lichterfelde (2:1) und den Großflottbeker THGC (3:3), gleichzeitig zweiter Heimgegner am Sonntag (14 Uhr), verweist. "Das dürften auch jene beiden Teams sein, die wir hinter uns lassen müssen", glaubt Hahl.

Entsprechend bedeutsam ist das Auftakt-Wochenende. "Drei Punkte wären wünschenswert, jeder weitere ein Bonus", sagt der neue Übungsleiter. Dass es gleich gegen den UHC losgeht, sei laut Frank "eine Hausnummer, aber wenn wir da bestehen, werden wir tags darauf richtig gut drauf sein." Obwohl auch Hahl die ersten Gegner lieber in umgekehrter Reihenfolge bespielt hätte, kann er berichten, "dass die Mädels richtig heiß auf den UHC sind. In der Abstiegssaison haben sie nur 0:1 verloren."

Während Clara Buchholz nach einem Bänderriss wohl noch vier Wochen fehlt, besteht Hoffnung, dass die ebenfalls an einer Knöchelverletzung laborierende Isabel Scherer zumindest einmal zum Schläger greifen kann. Ex-Nationalspielerin Marilena Krauss, die in Darmstadt ihre Master-Arbeit beenden wird, hat zumindest für die Heimspiele zugesagt.


Mit Risiken und Nebenwirkungen

RRK-Hockeydamen starten fit, aber mit begrenzten Mitteln in die Bundesliga

Von ALEX WESTHOFF (aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 15. September 2016)

Es fühlte sich so an, wie nach Hause zu kommen. Die Rüsselsheimer Hockey-Damen haben vor der Sommerpause wieder ihren jahrzehntelang bewährten Stammsitz in der Bundesliga eingenommen. Das RRK-Team ist durch die zweite Liga marschiert, mitunter sogar spaziert und hat den Abstieg auf dem Feld wie einen flugs reparierten Betriebsunfall aussehen lassen. Nichtsdestotrotz wird auf der Anlage am Sommerdamm eine ungemein schwere Saison erwartet, die an diesem Samstag mit einem Heimspiel gegen Meister UHC Hamburg beginnt. Denn zu den prägenden Standorten in den deutschen Damenhockeylanden gehörten die Rüsselsheimerinnen schon lange nicht mehr ‒ und der Abstieg war der Endpunkt einer lange anhaltenden Entwicklung.

"Wir fühlen uns aber besser gewappnet als vor zwei Jahren", macht Kapitänin Eva Frank sich und dem Team Mut vor der erstklassigen Herausforderung Wir haben uns im Laufe der Vorbereitung gesteigert und haben uns ein Spielsystem erarbeitet, in dem wir uns wohl fühlen." Die einstige Nationalspielerin ist Kopf, Herz und Motor des Teams zugleich. Und, nach dem Karriereende der langjährigen RRK-Leistungsträgerin Vicky Krüger, mit nunmehr 26 Jahren sogar die älteste Spielerin der Mannschaft. Eva Frank ist es gewohnt, dass Mitspielerinnen wie Gegnerinnen auf dem Spielfeld besonders auf sie achten. Vorbild sein und Verantwortung tragen ‒ "ich lebe das gerne", sagt sie.

Nur ein Jahr älter als Eva Frank ist der neue Trainer. Norman Hahl folgte auf Aufstiegstrainer Philipp Tangerding, der Bundesligahockey und seine beruflichen Verpflichtungen als nicht kompatibel erachtete. Bei der dritten Trainersuche mit finanziell äußerst begrenzten Mitteln innerhalb von zwei Jahren fiel die Wahl auf den ehemaligen Frankenthaler Bundesligaspieler Hahl, der als angehender Lehrer seine Referendariatszeit in Mainz absolviert. Der 27-Jährige hat sein Team in der Vorbereitung vier Wochen lang fast ausschließlich mit Athletiktraining "beglückt". Ausgeprägte Fitness und ein besonderer Teamgedanke sollen das Plus der RRK-Damen werden. "Daraus wollen wir Kraft schöpfen", sagt Hahl, der sein Team vor allen Dingen gegen die direkten Konkurrenten auf Augenhöhe gefordert sieht. Während die Rüsselsheimerinnen am Samstag gegen den UHC klarer Außenseiter sind, geht es an diesem Hamburger Wochenende am Sommerdamm tags darauf gegen den Großflottbeker THGC schon um wichtige Punkte für den Klassenverbleib. "Wir sind darauf vorbereitet, dass Situationen kommen werden, in denen wir Misserfolg haben", sagt Kapitänin Eva Frank. Schwer wiegt beispielsweise der Abgang der kompletten Sturmformation der Vorsaison. Celina Hocks und Antonia Tiedtke sind in den Vereinigten Staaten, Kimberly Körbel gibt ihrem begonnenen Medizinstudium Vorrang. Weil der RRK nach wie vor weder finanzielle noch sportliche Anreize für bundesligaerfahrene Spielerinnen von außerhalb bietet, bedient er sich traditionell in der eigenen Jugend. Mit allen Risiken und Nebenwirkungen, die ein Sprung in die Eliteliga beinhaltet...


Mit Frank zum ersten Sieg

Mit zwei Heimspielen feiern die Frauen des Rüsselsheimer RK die Rückkehr in die Feldhockey-Bundesliga. Dabei hoffen sie am Sonntag auf die ersten Punkte.

Von HELMUT POPP (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 15.09.2016)

Das Dasein in der Zweitklassigkeit war nur von kurzer Dauer. Am Wochenende erleben die Hockeyspielerinnen aus Rüsselsheim ihr Comeback in der Bundesliga. Mit einem neuen Trainer an der Seitenlinie beginnt für den RRK der Kampf um den Klassenerhalt. Zwei der elf Konkurrenten muss man hinter sich lassen, um das Ziel zu erreichen. Eine Herkulesaufgabe, die da nun auf den seit gut sechs Wochen am Sommerdamm als Übungsleiter das Kommando führenden Norman Hahl und dessen Spielerinnen zukommt. Kein Vergleich zur letzten Freiluftrunde. Da sind die Rüsselsheimerinnen unter ihrem damaligen Coach Philipp Tangerding durch die leistungsschwächere 2. Liga Süd spaziert und brachten früh den Wiederaufstieg unter Dach und Fach.

Sechs UHC-Damen waren bei Olympia

Am Samstag gibt sich zum Auftakt ab 15 Uhr der amtierende deutsche Meister UHC Hamburg die Ehre. Immerhin sechs Olympia-Bronze-Gewinnerinnen stehen dann auf dem Kunstrasen am Sommerdamm. Der RRK ist natürlich krasser Außenseiter. Läuft alles normal, werden die Rüsselsheimerinnen voraussichtlich Lehrgeld zahlen. Doch Scheu kennt der Erstliga-Trainernovize Norman Hahl nicht. Andernfalls wäre der 27 Jahre alte Jungspund aus Frankenthal das Engagement bei den Rüsselsheimer Frauen auch gar nicht erst eingegangen. Neben seinem Lehramt-Studium und dem anstehenden Referendariat an einem Gymnasium. Mittlerweile hat sich der weiterhin in der Pfalz wohnende Hahl auch längst an die mehrmals wöchentlich anstehende (und benzinfressende) Autofahrt an den Main gewöhnt. Zumal er dort in den Trainingseinheiten auf ein ebenso junges wie hochmotiviertes Team traf.

Die beiden ältesten Spielerinnen des Kaders stehen mit der 27-jährigen Lisa Lahham und deren Ersatz Nina Ankenbrand (30) im Tor. Im Feld verfügen die beiden Ex-Nationalspielerinnen Eva Frank sowie Marilena Krauss über die meiste Erfahrung. Sie sollen die Führungsrolle übernehmen. Mara Bentscheck, Emma Kanz, Lara Kaltbeitzel, Lotta Hof und Viola Becker haben auch schon das eine oder andere Bundesligaspiel auf dem Buckel. Talente, wie die aus der Jugend gekommenen Jessie Steffl, Clara Buchholz, Selina Windgaß, Charlotte Steiner und Kara Tiedtke will Hahl integrieren. Auf externe Neuzugänge hat der Aufsteiger verzichten müssen. Nicht weiter überraschend. Denn finanziell ist die Hockeyabteilung nicht unbedingt auf Rosen gebettet.

Richtungsweisende Begegnung

Hahl will aber nicht jammern. Natürlich hält er sein Team für bundesligatauglich. "Vorausgesetzt, wir bleiben von Verletzungen verschont." Mitaufsteiger Uhlenhorst Mülheim, Lichterfelde, Großflottbeker THGC und Harvestehude wähnt er auf Augenhöhe mit dem RRK.

Großflottbeker THGC: Das ist das Team, das am Sonntag ab 14 Uhr am Sommerdamm seine Visitenkarte abgibt. Für die Rüsselsheimerinnen also eine richtungsweisende Aufgabe. Im Gegensatz zum Vortag sollten da möglichst die ersten Zähler auf der Habenseite verbucht werden. Damit das gesteckte Ziel nicht allzu früh aus den Augen verloren wird. Zudem würde dies zusätzlichen Auftrieb für die nachfolgenden Wochen geben.


Der Kader der Ersten Damen des RRK in der Feldsaison 2016/17 (hinten: Rebecca Schneider, Fabienne Werner, Lara Kaltbeitzel, Emma Kanz, Eva Frank, Lotta Hof; davor: Managerin Linda Namuo-Schneider, Co-Trainer Christian Zimmermann, Torfrau Lisa Lahham, Jessie Steffl, Maike Pinger, Lena Mischlich, Franziska Ruhland, Clara Buchholz, Torfrau Nina Ankenbrand, Trainer Norman Hahl; vorn: Isabel Scherer, Viola Becker, Mara Bentscheck, Kara Tiedtke, Selina Windgaß, Marilena Krauss, Ann-Paulin Heist, Antonia Wilfer; weiter mit dabei: Petra Ankenbrand, Charlotte Steiner, "Physio" Janine Huver, "Athletik" Dennis Hörl)

Zuversicht wächst: "Können mithalten"

RRK-Damen beim NH Cup mit siegreichem Abschluss

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 06.09.2016)

Die Zuversicht, sich nach der prompten Rückkehr in die Hockey-Bundesliga im zwölf Teams umfassenden Feld behaupten zu können, ist 14 Tage vor dem Punktrundenstart ein Stückweit gewachsen: Die Frauen des Rüsselsheimer RK haben beim ausschließlich erstklassig besetzten NH Cup des Mannheimer HC zwar nur eines von vier Turnierspielen gewinnen können, aber die Anlage am Neckarplatt trotzdem mit einem guten Gefühl verlassen. "Wir haben uns kontinuierlich gesteigert, und dass wir das letzte Spiel gewinnen konnten, war richtig positiv. Wir sind alle sehr zufrieden", sagt Eva Frank.

Dass die langjährige Kapitänin und Ex-Nationalspielerin trotz der Knöchelverletzung von Isabel Scherer eine positive Bilanz zieht, dann vor allem aufgrund der Begegnungen zwei bis vier. "Gegen Berlin war das natürlich nicht gut", so Franks Kommentar zur 0:6-Auftaktschlappe. Deutlich besser lief es dann schon gegen den Großflottbeker THGC, denn vom Vorjahres-Aufsteiger aus dem Hamburger Westen hieß es nach Toren von Fabienne Werner, Rebecca Schneider und Frank 3:3. Auch vom 1:3 gegen die Gastgeberinnen und späteren Turniergewinnerinnen (4:0 gegen Harvestehuder THC) am frühen Sonntagmorgen war Rüsselsheims Spielführerin angetan: "Das war echt ganz gut und viel besser als neulich beim 1:6 dort", so Frank, die den Gegentreffer anbrachte.

Als Gruppenletzter traf das am Sonntag 18-köpfige Team des neuen RRK-Trainers Norman Hahl im Spiel um Platz sieben auf TuS Lichterfelde und hielt den zweiten Topklub aus der Hauptstadt dank Treffern von Lara Kaltbeitzel und Frank 2:1 nieder. "Es war einfach schön für uns, zu sehen, dass wir mithalten und ein Team wie TuSLi besiegen können", so das Schlussfazit der 27-Jährigen...


In Köln gut mitgehalten, in Bad Kreuznach nur gesiegt

Damen und Herren des Rüsselsheimer RK machen in der Saisonvorbereitung Fortschritte

Aus "Main-Spitze" vom 30.08.2016

(kri) Die beiden Hockey-Spitzenteams des Rüsselsheimer RK können ein wenig zuversichtlicher sein, bis zum Saisonstart am 17./18. September Betriebstemperatur erreicht zu haben: Die leicht und locker in die Bundesliga zurückgekehrten Damen des Ruderklubs hielten im dritten Vorbereitungsspiel beim DM-Zweiten Rot-Weiss Köln deutlich besser mit, als vier Tage zuvor beim Mannheimer HC (1:6).

"Köln war durch Olympia noch etwas geschwächt, aber die Umstellungen an unserem neuen Raumdeckungssystem haben definitiv schon besser gegriffen, und wir hatten uns auch deutlich besser an das Tempo gewöhnt", so das Fazit von Aufbauspielerin Viola Becker zur 3:5-Niederlage in der Domstadt. Von den 18 Feldspielerinnen, die der neue Trainer Norman Hahl nominiert hatte, trugen sich Kapitänin Eva Frank (zur 1:0-Führung), Isabel Scherer (2:3) und Emma Kanz (3:5) in die Torschützinnenliste ein.

Während die RRK-Damen an diesem Dienstag (20.30 Uhr, Sommerdamm) gegen Erstliga-Absteiger TSV Mannheim erneut zum Schläger greifen, lassen sich die Männer bis zum kommenden Wochenende Zeit. Bevor es in Stuttgart gegen Zweitligisten geht, ließ Rüsselsheims Regionalligateam den Testspiel-Reigen im August in Bad Kreuznach gegen tieferklassige Gegner ausklingen. Und das durchweg mit Erfolg, auch wenn die Routiniers Christian Minar und Jan Petersen ganz fehlten und Mirco Fuchs sowie Lorenz Klee jeweils nur einen Tag am Ball waren: Am Samstag und Sonntag wurde neben Gastgeber Kreuznacher HC auch DSD Düsseldorf jeweils zweimal besiegt. "Dank der vielen Spielzeit haben wir uns spielerisch gut weiterentwickeln können, aber auch vieles ausprobiert, was wir nun per Video analysieren werden", berichtet Niklas Isselhard.

Dreimalige Vollstreckerin in den ersten beiden RRK-Testspielen: Stürmerin Isabel Scherer (rechts)

Der Abwehrspieler, der gemeinsam mit Phil Bosche und Nicholas Bachtadse als Dreigestirn in die Fußstapfen des langjährigen Kapitäns Mirco Fuchs getreten ist, war mit fünf Treffern bester RRK-Torschütze bei den Siegen gegen KHC (3:2/4:1) und DSD (3:0/4:0). Einmal war Neuzugang Marius Knoll erfolgreich, der vom Wiesbadener THC zu seinem Stammverein zurückgewechselt ist. Aus dem bisherigen Kader ausgeschieden ist dagegen Florian Krupa, der sich nach dem Abitur auf eine etwa einjährige Weltreise begibt.


Vorgeschmack in Mannheim

RRK-Damen verlieren Testpartie 1:6 / Zuvor 5:0 gegen TG Frankenthal

Aus "Main-Spitze" vom 26.08.2016

(kri). Dem lockeren Auftaktsieg gegen einen drei Spielklassen tiefer angesiedelten Gegner folgte ein erster Vorgeschmack auf die Bundesligasaison: Die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK mussten 24 Stunden nach dem 5:0 (2:0)-Erfolg am Sommerdamm gegen TG Frankenthal beim 1:6 (0:4) beim Mannheimer HC erkennen, was nach dem Wiederaufstieg auf sie zukommen kann. "Mannheim spielt um die Meisterschaft, wir gegen den Abstieg. Von daher relativiert sich das Resultat", sagt Normal Hahl. Der neue RRK-Trainer hatte neben dem Gegentreffer zum 1:4-Zwischenstand durch Isabel Scherer "einige gute Spielzüge" gesehen. "Gedanklich waren wir aber noch in Liga zwei, allerdings auch noch lange nicht komplett. Wir brauchen viel zu viele Chancen, was wohl auch in der Vergangenheit schon ein Manko war. Leider ist das noch nicht besser geworden, aber wir arbeiten daran", so der 27 Jahre alte Referendar.

Tags zuvor, und obwohl hier auch Kapitänin Eva Frank noch nicht mitwirken konnte, fiel das Fazit naturgemäß positiver aus. "Wir haben eine ordentliche Performance abgeliefert und uns auch an einem neuen Raumdeckungssystem versucht, was gut funktioniert hat. Ungenaue Pässe und Abstimmungsschwierigkeiten waren die größten Probleme, sind jedoch bedingt durch die bisher wenigen Einheiten am Schläger völlig normal. Für ein erstes Trainingsspiel nach einer harten Athletikphase war der Gegner genau das Richtige", so Hahl, der Tore durch Scherer (2), Franziska Ruhland, Mara Bentscheck und Fabienne Werner erlebte. Am Sonntag" gastiert der RRK bei Rot-Weiss Köln.


"Zusammenhalt ist eine große Stärke"

Norman Hahl, der neue Trainer der RRK-Hockeydamen hält sein Team auch ohne Verstärkungen für bundesligatauglich / Auftakt gegen Meister

Fühlt sich wohl beim RRK: Norman Hahl, hier bei seinem ersten Training mit dem Hockey-Bundesligateam.

Das Interview führte Heiko Weissinger (aus "Main-Spitze" vom 06.08.2016)

Der neue Coach des Damenhockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK, Norman Hahl, trainiert den Aufsteiger seit eineinhalb Wochen. Die erste Bilanz des 27-Jährigen fällt positiv aus.

Herr Hahl, Sie trainieren seit eineinhalb Wochen die RRK-Hockeydamen. Ihr erster Eindruck?

Ich wurde sehr herzlich im Verein aufgenommen. Menschlich sind die Damen vom RRK sehr sympathisch und aufgeschlossen, die Mannschaft hat es mir in den ersten Einheiten wirklich leicht gemacht. Ich fühle mich demnach sehr wohl beim RRK. Hockeytechnisch kann ich noch nicht viel sagen, da wir momentan ausschließlich an der Athletik arbeiten.

Wo sehen Sie die Stärken des Teams?

Eine große Stärke sehe ich in dem Zusammenhalt und dem unbändigen Willen und Ehrgeiz, alles im Training zu geben.

Wie sieht die Vorbereitung bis zum ersten Spiel am 17. September aus?

In den ersten vier Wochen arbeiten wir fast nur im athletischen Bereich. Danach geht es fließend immer mehr an den Hockeyschläger. Ab Mitte August folgen sehr viele Trainingsspiele. Neben Gegnern wie der TG Frankenthal und dem TSV Mannheim stehen auch hochkarätige Spiele beim NH Cup des Mannheimer HC sowie Trainingsspiele gegen Rot-Weiss Köln und den Düsseldorfer HC auf dem Programm.

Halten Sie das Team in dieser Zusammensetzung für bundesligatauglich oder sind noch Verstärkungen notwendig?

Natürlich halte ich die Mannschaft für bundesligatauglich. Wir haben gute Chancen, wenn wir unsere Athletik weiter verbessern, die jungen Spielerinnen gut in das Team einbauen und weitestgehend von Verletzungen verschont bleiben.

Wie sieht es aus mit Neuzugängen? Gibt es schon Zusagen?

Wir sind ständig mit anderen Spielerinnen in Kontakt, jedoch kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Neuzugänge verkünden.

Ihr Saisonziel lautet Klassenerhalt. Welche Teams sehen Sie als Konkurrenten im Abstiegskampf?

In den letzten Jahren waren es meist die Aufsteiger aus der Zweiten Bundesliga sowie die Plätze acht bis zehn der vergangenen Erstligasaison. Das sind demnach der HTC Uhlenhorst Mühlheim und wir als Aufsteiger, sowie TuS Lichterfelde (Platz zehn), Großflottbeker THGC (Platz neun) und der Harvestehuder THC (Platz acht).

HINRUNDENTERMINE DES RRK

Samstag, 17. September, 15 Uhr: RRK ‒ UHC Hamburg
Sonntag, 18. September, 14 Uhr: RRK ‒ Großflottbeker THGC
Samstag, 24. September, 14 Uhr: Harvestehuder THC ‒ RRK
Sonntag, 25. September, 14.15 Uhr: Club an der Alster ‒ RRK
Samstag, 1. Oktober, 16 Uhr: RRK ‒ Uhlenhorst Mühlheim
Sonntag, 2. Oktober, 13 Uhr: RRK ‒ Münchner SC
Samstag, 8. Oktober,15 Uhr: RRK ‒ Berliner HC
Sonntag, 9. Oktober, 13 Uhr: Mannheimer HC ‒ RRK
Samstag, 15. Oktober, 15 Uhr: RRK ‒ Rot-Weiss Köln
Sonn­tag, 16. Oktober, 16 Uhr: RRK ‒ TuS Lichterfelde
Samstag, 22. Oktober, 14 Uhr: Düsseldorfer HC ‒ RRK

Was wird nötig sein, um das Saisonziel zu erreichen?

Gute taktische Vorbereitungen auf unsere Gegner, eine überdurchschnittliche Athletik und keine Verletzungen.

Die erste Saisonpartie bestreiten Sie gleich gegen den amtierenden Deutschen Meister UHC Hamburg. Hätten Sie sich eine niedrigere Hürde gewünscht oder ist das genau das richtige Auftaktspiel für einen Aufsteiger vor eigenem Publikum, wenn man gar nichts zu verlieren hat?

Natürlich ist das gleich zu Beginn ein schwerer Gegner. Ich sehe das jedoch eher als Vorteil, da man als Aufsteiger gerne mal unterschätzt wird und auch bei den Topteams in den ersten Spielen meist noch nicht alles so rund läuft wie im späteren Verlauf der Saison.


Norman Hahl: "Jung, dynamisch, ehrgeizig"

Von HELMUT POPP (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 28.07.2016)

Auf den jungen RRK-Frauentrainer wartet im ersten Pflichtspiel der größtmögliche Brocken: Beim Bundesligaauftakt im September geht es gegen Meister UHC Hamburg.

Wenn die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK am 17. September nach einjähriger Abstinenz ihr Comeback in der Feldhockey-Bundesliga feiern, hätten sie kaum einen renommierteren Gegner vorgesetzt bekommen können: Zum Auftakt wird der deutsche Meister UHC Hamburg am Sommerdamm seine Visitenkarte abgeben. Auch am darauffolgenden Tag bekommt es der Wiederaufsteiger mit einem Kontrahenten aus der Hansestadt zu tun. Dann steht gegen den Großflottbeker THGC (Neunter der letzten Saison) vermutlich bereits ein Schlüsselspiel an, in dem es für die Rüsselsheimerinnen auf dem Weg zum angepeilten Klassenerhalt die ersten Punkte einzufahren gilt.

Bis zum 5. November (zu Hause gegen TuS Lichterfelde) zieht sich danach die erste Saisonhälfte im Oberhaus hin, ehe es dann – nach der Hallenrunde – erst im April 2017 weitergeht. Für die RRK-Frauen belastungsmäßig kein Vergleich zum zurückliegenden Zweitligaauftritt. Waren da lediglich 14 Partien zu absolvieren, so sind es nun in der 1. Liga derer 22. An den Wochenenden sind Doppelspieltage fast die Regel. Da ist natürlich eine intensive Vorbereitung erforderlich, um sowohl die physischen als auch psychischen Voraussetzungen für respektable Ergebnisse zu schaffen.

Vom Spieler zum Trainer: Mit dem Dürkheimer HC trat Norman Hahl kürzlich noch beim RRK an.

Dritte Trainersuche in zwei Jahren

Seit einigen Tagen wissen die Rüsselsheimerinnen nun auch, wer sie bei diesem Vorhaben als verantwortlicher Trainer anleiten wird. Aufstiegscoach Philipp Tangerding hatte ja unmittelbar nach dem Titelgewinn in der 2. Liga Süd im Juni seinen Rücktritt erklärt. Der 33-Jährige bezweifelte, seine berufliche Tätigkeit im IT-Bereich und den unabdingbaren zeitlichen Aufwand als Bundesliga-Trainer unter einen Hut bringen zu können. Die RRK-Verantwortlichen um Hockeychef Martin Müller mussten sich also erneut auf die Suche nach einem neuen Trainer begeben. Schon zum dritten Mal innerhalb von nur zwei Jahren.

Fündig geworden sind sie in der Pfalz, einer traditionell hockeybegeisterten Gegend. Der in Frankenthal wohnende Norman Hahl soll es richten. Ein junger Mann, der in das doch etwas eingeschränkte Beuteschema von Martin Müller passte. Finanziell kann sich der Rüsselsheimer RK jedenfalls keine allzu großen Sprünge leisten. Ein "alter Fuchs" mit viel Erfahrung an der Seitenlinie, sprich ein hauptberuflicher Trainer, mit dem die meisten der elf Bundesligakonkurrenten aufwarten, war deshalb nicht machbar. Man musste sich also wieder in der zweiten oder dritten Reihe umsehen. Wie auch im Jahr zuvor beim Engagement von Philipp Tangerding. Und mit diesem hat es ja optimal geklappt.

Schnell einig

"Jung, dynamisch, ehrgeizig – und somit hochmotiviert, aber auch fortlaufend lernwillig" lautete folglich das Anforderungsprofil. Gewisse Grundkenntnisse vom Hockey und dessen Trainergeschäft verstehen sich natürlich von selbst. Alles Eigenschaften, die nach Müllers ersten Eindrücken von Norman Hahl erfüllt werden. "Wir hatten eine Liste von Leuten, die für uns in Frage kamen. Sukzessive wurde diese Liste dann von uns abgearbeitet", berichtet Müller. Hahl habe beim persönlichen Gespräch "ein gutes Bild abgegeben". Also wurde man sich relativ schnell einig und der RRK konnte die Verpflichtung des 27-jährigen Lehramtsstudenten verkünden.

Hahl wartet momentan noch auf einen Referendariatsplatz an einem Gymnasium. Sport und Politik sind seine Spezialfächer. In der neben dem bevorstehenden Referendariat verbleibenden Freizeit wird er künftig als Trainer eines Hockey-Bundesligisten vor einer Herkulesaufgabe stehen. Ob er das zeitlich tatsächlich schultern kann, muss sich erst noch zeigen. Hahl ist optimistisch: "Das Training ist abends und die Spiele sind am Wochenende. Da ist ja jeweils keine Schule." Und falls er sich doch verzettelt? "Dann müssen wir uns halt wieder nach einem neuen Trainer umsehen", gibt sich Müller in der für ihn typischen Art völlig unaufgeregt.

Allerdings will der Leiter der RRK-Hockeyabteilung den Teufel keinesfalls an die Wand malen. Tatsächlich ist er davon überzeugt, auch diesmal wieder die richtige Wahl getroffen zu haben. Der neue Trainer wird weiter in Frankenthal wohnen, muss also mehrmals die Woche nach Rüsselsheim pendeln. Seine Laufbahn als aktiver Hockeyspieler will er beenden. Hahl sammelte da bei seinem Stammverein TG Frankenthal vor einigen Jahren schon Bundesligaerfahrung. Seit fünf Jahren spielt er für den Dürkheimer HC, mit dem er erst vor wenigen Wochen zum Regionalligaabschluss die Männer des RRK am Sommerdamm knapp mit 5:4 in die Knie zwang. Dass er in Zukunft vielleicht dann für die Rüsselsheimer den Schläger in die Hand nehmen könnte, stand nie zur Debatte.

Den Talenten eine Chance

Vielmehr will sich Hahl sportlich voll und ganz auf den Trainerjob konzentrieren. Schon im Alter von 16 Jahren sammelte er im Jugendbereich seine ersten Erfahrungen. Seitdem hat er stets irgendwelche Teams trainiert. Zuletzt die unter seiner Regie verjüngten Oberliga-Damen des Dürkheimer HC, mit denen er zwar vor kurzem die Meisterschaft feiern konnte, jedoch in den Aufstiegsspielen gegen Rosenheim scheiterte. Auch in Rüsselsheim will er wieder auf die Jugend setzen und den zahlreichen Talenten eine Chance geben. Gemeinsam mit den erfahrenen Führungsspielerinnen wie Kapitänin Eva Frank oder Stürmerin Marilena Krauss sollen diese "ein starkes und konkurrenzfähiges Team" bilden. Die Gegner der 2. Liga hatten sie zuletzt meist klar dominiert. "Doch in die Bundesliga ist es halt ein riesiger Leistungssprung", weiß Hahl.

Als Trainer war er für seine neuen Spielerinnen bisher ein völlig unbeschriebenes Blatt. Was sich vergangene Woche geändert hat: Da wurde Hahl der Mannschaft vorgestellt. In den intensiven Trainingseinheiten bis zum Bundesligastart in knapp zwei Monaten kann man sich näher kennenlernen. Und feststellen, ob die Chemie genauso optimal passt wie vor Jahresfrist bei der Personalie Tangerding. Viel Schweiß wird auf jeden Fall fließen, denn gegen den UHC Hamburg will Hahl "eine topfite Formation" aufs Feld schicken.

Norman Hahl ist neuer Trainer der Rüsselsheimer Bundesliga-Damen


"Die Jugend ist unsere Zukunft"

Der neue RRK-Damentrainer Norman Hahl setzt auf Talente / Zuletzt Spieler und Trainer beim Dürkheimer HC

Von Heiko Weissinger (aus "Main-Spitze" vom 21. Juli 2016)

Norman Hahl wird neuer Coach des Damenhockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK. Der 27-jährige Frankenthaler, der auf Philipp Tangerding folgt, trainierte zuletzt die Oberliga-Damen des Dürkheimer HC und war gleichzeitig Spieler der DHC-Herrenmannschaft.

Auf die "Riesenaufgabe Erste Liga" freut sich Hahl. ("Ich bin sehr gespannt und hoffe, gut aufgenommen zu werden") und geht davon aus, dass ihm seine Erfahrung als Spieler in der Ersten Liga (beim Stammverein TG Frankenthal) und in der Zweiten Liga (beim Dürkheimer HC) weiterhelfen wird. Ziel sei für den Wiederaufsteiger, die Klasse zu halten. "Denn das ist ein Riesenleistungssprung von der Zweiten zur Ersten Liga".

Mit Talenten fast noch den Aufstieg geschafft

Bisher kennt Hahl, seit knapp zwei Monaten in Kontakt mit dem RRK, sein neues Team nur von Spielen der kürzlich beendeten Zweitligasaison. "Da haben sie ihre Gegner dominiert und starke Spiele gezeigt." Der 27-Jährige geht davon aus, "dass wir wieder ein starkes Team bekommen, wenn Führungsspielerinnen wie Eva Frank die Jungen an die Hand nehmen". Er sei ein Trainer, der auf die Jugend setze und ihr auch eine Chance gebe. "Sonst hast Du auch als Verein keine Zukunft, wenn Du nicht immer wieder Talente. aus den eigenen. Reihen einbaust." Hahl: "Die Jugend ist unsere Zukunft." Dass Hahl auf Talente setzt, zeigt die jüngste Oberliga-Saison mit den Damen des Dürkheimer HC. Als er nach der Hinrunde mit den Leistungen der älteren Spielerinnen nicht zufrieden war, vertraute er in der Rückrunde dem starken 1999er Jahrgang des Vereins. Nach einer Siegesserie erreichte der DHC noch die Aufstiegs-Play­off-Spiele gegen Rosenheim, verpasste dann aber mit seiner erweiterten A-Jugend durch zwei Niederlagen (0:2 und. 0:1) den Regionalligaaufstieg.

"Es gab eine Liste von Leuten, die wir im Auge hatten, und er gehörte zu denen, die am Ende noch übrig waren", berichtete RRK-Abteilungsleiter Martin Müller von der Kandidatensuche. "Er war uns von Kollegen schon vor einiger Zeit als talentierter, junger Trainer empfohlen worden, dann haben wir uns ihn angesehen und er hat ein gutes Bild abgegeben." Immerhin habe er die Oberliga-Damen des Dürkheimer HC "erst stabilisiert und dann in die Aufstiegsrunde geführt".

Mit 16 SCHON AUF DER TRAINERBANK

Norman Hahl lernte bei der TG Frankenthat das Hockeyspielen. Nach Jugend- sowie Erst- und Zweitagaeinsätzen für seinen Stammverein und einer Hallenrunde beim TSV Mannheim wechselte er vor fünf Jahren zum Dürkheimer HC. Dort spielte er in der Zweiten Liga sowie der Regionalliga und trainierte in den vergangenen drei Jahren das Frauenteam. "Ich war schon mit 16 Co-Trainer in der Jugend", erinnert sich Norman Hahl. Wenig später übernahm er mit den Knaben A sein erstes Team. "Ich habe in den letzten elf Jahren immer Mannschaften trainiert."

"Erstmal sehe ich das nicht problematisch, dass er aus der Oberliga kommt. Er kennt den Bundesligaspielbetrieb ja als Spieler", sagt RRK-Kapitänin Eva Frank, die Hahl als Trainer noch nicht kennt. Die langjährige Rüsselsheimer Hockeyspielerin trifft den neuen Coach bereits am Samstag zu einem Gespräch, ehe er sich drei Tage später der Mannschaft vorstellt. "Ehrgeizig, lernwillig" sind Attribute, die sich RRK-Hockeychef Martin Müller nach den ersten Eindrücken von dem 27­Jährigen verspricht. "Und er passt unserer Meinung nach charakterlich gut zur Mannschaft." Sicher fehle ihm die Bundesligaerfahrung, "aber die hätte jedem anderen Kandidaten für das Traineramt auch gefehlt". Schließlich ist der Rüsselsheimer RK finanziell alles andere als auf Rosen gebettet und kann sich bei der Suche nach einem Erstligacoach nicht bei den etablierten Trainern umsehen, sondern muss eher auf ein Talent aus der zweiten oder dritten Reihe setzen.

Ziel nach dem Wiederaufstieg ist laut Müller alleine der Klassenerhalt. "Alles andere wäre vermessen." Neuzugänge stünden noch nicht fest, allerdings endet die Wechselfrist erst am 31. August.

Erstes Treffen des neuen Trainers Norman Hahl mit den derzeit noch pausierenden RRK­Damen ist am kommenden Dienstag (26.), dann beginnt die Vorbereitung. Klar ist, dass der neue Coach nur die Frauen und keine Jugendteams übernimmt. Der Grund: Der Lehramtsstudent für die Fächer Sport und Politik an Gymnasien wartet auf einen Referendariatsplatz. Martin Müller: "Er versucht, Traineramt und Referendariat zu schultern." Und sollte das nicht klappen? "Dann müssen wir uns möglicherweise wieder nach einem neuen Trainer umsehen. Aber wir gehen nicht davon aus, dass sich das zeitlich nicht vereinbaren lässt."

Norman Hahl auch nicht: "Das Training ist abends, die Spiele am Wochenende, da ist ja keine Schule." Zumal er seine eigene Spielerkarriere aufgeben will. "Das lässt sich mit dem Job des Erstligatrainers nicht kombinieren." Der 27­Jährige bleibt in Frankenthal wohnen und pendelt zum "mindestens dreimal. wöchentlichen Training und den Spielen". Erstes Ziel in der Vorbereitung sei, die athletischen Voraussetzungen für die Erste Liga zu schaffen. "Topfit zu sein", sagt Hahl, "ist das A und 0 für uns."


Rüsselsheimer RK ohne Vicky Krüger

Aus "Main-Spitze" vom 24.06.2016

(kri). Die Reihen lichten sich weiter: Nach Trainer Philipp Tangerding sowie den USA-Fahrerinnen Celina Hocks und Antonia Tiedtke müssen die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga auch ohne die erfahrene Viktoria Krüger auskommen. Die 30 Jahre alte Abwehrchefin, 2005 vom Hanauer THC zum RRK gekommen, hat beschlossen, ihre Laufbahn zu beenden. "Ich hätte in der Ersten Bundesliga mehr investieren müssen, um die Leistung zu bringen, die ich von mir erwarte. Aber ich möchte nach den vielen Jahren auch mal keine Verpflichtungen mehr an den Wochenenden haben", so Krüger. Zudem hätten sich in der "wirklich sehr schönen" Zweitliga-Spielzeit immer wieder Schmerzen eingestellt, und da die Volljuristin im Juli ein Berufspraktikum beim DFB beginnt, "ist das jetzt ein guter Zeitpunkt, aufzuhören". Dem RRK-Team werde sie aber auf jeden Fall unterstützend verbunden bleiben.

Riesige Freude bei den Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK: Sie sind zurück in der 1. Bundesliga. Meistertrainer Philipp Tangerding (hinten, blaues Shirt) wird das Team dann nicht mehr betreuen.


Im Hurrastil durch die Saison gestürmt

13 Siege in 14 Spielen, souveräner Zweitliga-Meister, beste Torschützin der Liga: Der Rüsselsheimer RK hatte die Konkurrenz im Griff. Doch kurz vor Saisonschluss gab's die Hiobsbotschaft: Trainer Philipp Tangerding hörte auf.

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 18.06.2016

hpp - Sprichwörtlich ist Berlin natürlich immer noch stets eine Reise wert. So auch für die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK, für die in der Bundeshauptstadt das knapp einjährige Gastspiel in der 2. Feldhockey-Bundesliga Süd endete. Dort fegten die schon lange als Meister feststehenden Rüsselsheimerinnen den Absteiger SC Charlottenburg mit einem standesgemäßen 8:1 vom Platz. Für den RRK der 13. Erfolg im 14. Saisonspiel. Nur eine 2:3-Heimniederlage gegen den Nürnberger HTC hatte drei Wochen zuvor die makellose Endbilanz vermasselt.

Öfter als Marilena Krauss traf keine

Allerdings leicht verschmerzbar. Und nicht mehr als eine Randnotiz. Praktisch im Hurrastil ist der Ruderklub mit dem erst im August 2015 verpflichteten neuen Trainer Philipp Tangerding durch die Saison gestürmt: Bereits nach zehn Spieltagen waren die RRK-Frauen Ende April durch den 3:0-Heimerfolg gegen die Frankfurter Eintracht auch rechnerisch nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen. 39 Punkte, eine beeindruckende Tordifferenz von 70:10 und 16 Zähler Vorsprung zum Tabellenzweiten Feudenheimer HC unterstreichen letztlich die Dominanz. Dazu wurde noch mit Marilena Krauss die beste Torschützin der Liga gestellt. 19 Mal konnte die ehemalige Nationalspielerin das kleine Spielgerät im gegnerischen Kasten versenken. Je 14 Treffer hatten Eva Frank und Rebecca Schneider beigesteuert, die sich damit Rang drei in der Liste der Torjägerinnen teilen.

Doch so ganz ungetrübt ist die Freude über die souverän errungene Meisterschaft nicht geblieben. Kurz vor Saisonschluss hatte der allseits beliebte Trainer für einen unerwarteten Paukenschlag gesorgt: "Nach reiflichen Überlegungen und schweren Herzens" verkündete Philipp Tangerding seinen Abschied. Beruf und das Engagement als Trainer einer Hockey-Bundesligamannschaft seien für ihn nicht unter einen Hut zu bringen. Schon kurz vor Pfingsten hatte er den Vorstand informiert. Als er einige Tage später die Spielerinnen hiervon in Kenntnis setzte, blickte er in entsetzte und verständnislose Gesichter. Stürmerin Marilena Krauss zog es nach eigener Aussage fast den Boden unter den Füßen weg: "Grundsätzlich ist es auch schlecht, wenn man sich praktisch jedes Jahr an einen neuen Trainer gewöhnen muss", sagte sie. Im Übrigen wolle sie sich jetzt sowieso erst mal auf ihren Studienabschluss an der Uni konzentrieren. Und erst danach entscheiden, wie es für sie sportlich weiter geht. Auch Spielführerin Eva Frank ist geschockt: "Ich kann Philipps Argumente zwar verstehen, aber ich hätte trotzdem nie gedacht, dass er aufhört."

Im September startet die 1. Bundesliga

Noch ist völlig ungewiss, wer die Rüsselsheimer Bundesligarückkehrerinnen als Trainer in die neue Saison führen wird. Saisonstart ist im September, nach den olympischen Sommerspielen von Rio de Janeiro. Der Rüsselsheimer RK steht dann vor einer echten sportlichen Herausforderung auf einem wesentlich höheren Leistungsniveau. Überhaupt kein Vergleich zur 2. Liga. Stärkere Gegner und viel mehr Spiele (22 statt 14), dabei oft Doppelbelastungen an einem Wochenende. Da tut eine konsequente und intensive Vorbereitung Not. Zumindest dann, wenn man konkurrenzfähig bleiben und sich die Chancen auf den angestrebten Klassenerhalt von Anfang an bewahren möchte. Und nicht wieder, wie bereits in der katastrophal verlaufenen Abstiegssaison 2014/15, in die Rolle des Punktelieferanten und Kanonenfutters schlüpfen muss.

Der Vorstand um Hockey-Chef Martin Müller ist also gefordert, möglichst bald einen kompetenten Nachfolger auf dem Trainerposten zu präsentieren. Leichter gesagt als getan. Auch Martin Müller wurde nach eigener Aussage von Tangerdings Rückzug kalt erwischt: !Der Trainermarkt im Hockeysport ist nicht allzu dicht besiedelt. Da braucht man schon viel Glück, um solch einen Coup wie im vergangenen Jahr mit Philipp zu landen. Mit dem hat einfach alles gepasst. Einen schon etablierten Trainer wird man kaum zu uns nach Rüsselsheim lotsen können. Vielleicht begeben wir uns also wieder auf die Suche nach einem jungen, ehrgeizigen Nachwuchsmann. Ob wir den dann auch tatsächlich finden, steht auf einem ganz anderen Blatt." Optimismus klingt eigentlich anders.