Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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RRK-Damen und die Feldhockey-Bundesligasaison 2014/15 − Vorbereitung und Verlauf! Mit neuem Damentrainer in die Feldrunde! Am Ende Kampf um den Bundesliga-Verbleib verloren!

Matuszynski hört auf

Auch Marilena Krauss verlässt Ruderklub

Aus "Main-Spitze" vom 4. Juli 2015

(sl). Einem Abstieg folgt meist ein personeller Umbruch. So auch bei den Hockeydamen des Rüsselsheimer RK (RRK), nachdem am Sonntag die Bundesliga-Ära nach 27 Jahren zu Ende gegangen war. So hat Trainer Maciej Matuszynski aus familiären Gründen sein Amt niedergelegt und wird in seine polnische Heimat zurückkehren. Dieser Schritt erfolgte wohl nicht ganz unerwartet. So hofft Christian Zimmermann, dass der RRK bald einen Nachfolger präsentieren kann. "Wir führen vielversprechende Gespräche mit einem konkreten Kandidaten", berichtet der Assistenzcoach.

Schwerer wiegen die erneuten Abgänge aus dem Kader. Routinier Viktoria Krüger, beruflich in Bonn engagiert, könnte sich in Richtung Rot-Weiss Köln verändern. Stürmerin Marilena Krauss hat klar signalisiert, dass sie den Klub verlassen will. Zimmermann ist daher froh, dass er Petra Ankenbrand (TSV Mannheim) zur Rückkehr bewegen konnte.


Nach 28 Jahren endet die große Ära

Hockey-Damen des Rüsselsheimer RK sind zweitklassig

Aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 30. Juni 2015

pep. Die große Ära ging still und leise zu Ende. Die Damen des Rüsselsheimer RK waren einst das Vorzeigeteam schlechthin, sammelten nach ihrem Aufstieg 1987 sechs deutsche Meistertitel auf dem Feld (1992, 1993, 1995, 1997, 2001 und 2004) und neun Meisterschaften in der Halle (1990, 1991, 1993, 1994, 1998, 2002, 2003, 2004 und 2005), dazu 18 Europapokalsiege (16 in der Halle und die beiden großen Triumphe auf dem Feld 1993 und 1998) ein. Am Sonntag war nach 28 Jahren ununterbrochener Erstliga-Zugehörigkeit die Bundesliga Geschichte − der RRK stieg in die zweite Liga ab und teilt das Schicksal anderer einst erfolgreicher Vereine: Der SC 1880 Frankfurt bei Damen und Herren, die Herren des Limburger HC, die Damen und Herren des Hanauer THC, die Damen von Eintracht Frankfurt, die Herren von Safo Frankfurt und des Rüsselsheimer RK − einst gehörten sie zu den besten Teams im deutschen Hockey, heute spielen sie maximal in der zweiten Liga, viele aber sind völlig in der Versenkung verschwunden.

"Ich sehe da noch nicht grundsätzlich ein hessisches Problem", sagt Martin Müller, der Abteilungsleiter des RRK, "aber die Situation in Hessen ist allgemein momentan nicht besonders prickelnd." Dazu kommt, dass die Prognosen auch nicht allzu vielversprechend ausfallen. Beim RRK, der einst beim weiblichen Nachwuchs stets eine große Zahl an Nationalspielerinnen stellte, gehören mit Clara Buchholz und Charlotte Steiner noch gerade zwei Spielerinnen dem Kader der U16-Nationalmannschaft an. In der weiblichen U18 und sogar bei der kompletten männlichen Jugend ist kein Spieler aus Hessen mehr gut genug für das Trikot mit dem Adler auf der Brust. Bei den Auswahlspielen der Landesverbände stieg Hessen mit beiden U16-Teams aus der A-Gruppe ab.

Wie bei allen anderen hessischen Vereinen, die aus der Bundesliga verschwanden, hat es auch die Rüsselsheimer Damen nicht urplötzlich mit aller Wucht wegen einer Verkettung unglücklicher Umstände erwischt − es war ein langsames Abgleiten, ein kontinuierlicher Verlust an Qualität. Der Zeitpunkt, wann das alles begann, ist klar ablesbar. Als sich Berti Rauth, der als Trainer für all die Erfolge in der Jugend und bei den Damen stand, im Sommer 2007 nach 28 Jahren beim RRK verabschiedete, hinterließ er nicht nur ein beachtliches Lebenswerk, sondern auch ein gewaltiges Vakuum. Um einen mit so viel Herzblut an allen Ecken arbeitenden Coach wie den Ur-Rüsselsheimer adäquat ersetzen zu können, hätte der RRK viel Geld für mehrere Trainer ausgeben müssen − genau das war nach dem Rückzug von Hauptsponsor Opel nicht mehr vorhanden.

Derartige Bilder von den RRK-Damen waren einfach zu selten in der Feldhockey-Saison 2014/15!

"Es ist eine gefährliche Situation für den RRK", sagt Rauth, mittlerweile Jugend-Koordinator beim Club an der Alster Hamburg. "Wenn sie die junge Mannschaft zusammenhalten können, dann könnte es mit dem direkten Wiederaufstieg klappen. Und mit den Mädchen A haben sie auch einen guten Jahrgang, der dann nachkommt", sagt der Mann, der immer wieder dafür gesorgt hatte, dass seine RRK-Damen mit Talenten versorgt wurden. Doch dieser stetige Zufluss wurde dünner und wird immer noch dünner − bei den B-Mädchen, dem Nachwuchs unter zwölf Jahren, gehört der RRK nicht einmal mehr in Hessen zu den besten sechs Klubs.

Mit dem Mannheimer HC ist zudem ein finanzkräftiger Konkurrent aufgetaucht, der dank stetig fließender finanzieller Unterstützung aus einer Stiftung längst die besseren Möglichkeiten bietet: Weil die zweiten Mannschaften des MHC laut Statuten nicht überregional spielen dürfen, gründeten die Mannheimer in ihrem Stadtteil vor Jahren ein Farmteam − den Feudenheimer HC, der ganz unten beginnen musste. Am Wochenende sind die Feudenheimer Damen in die zweite Liga aufgestiegen und spielen in der kommenden Saison gegen den RRK.

"Ein Verein allein kann die magere Situation in Hessen nicht beheben", sagt Müller, "da sind in vielen Klubs jetzt Leute gefragt, die wieder was aufbauen müssen". Wie das funktioniert, weiß niemand besser als Rauth, der den RRK einst als kleines gallisches Dorf installierte, das sich gegen alle Widerstände an die deutsche und europäische Spitze spielte: "Das geht nur über ein persönlich starkes Engagement Einzelner, die versuchen, andere mitzureißen. Du musst fünf Jahre an jeder Ecke wühlen, an der du Talente finden kannst − und irgendwann hast du wieder ein starkes Team. Aber wenn du einmal nachlässt, hat das fatale Folgen." Und die sind in Hessen derzeit überall zu sehen.


Torverhältnis von 16:70 spricht Bände

RRK-Frauen planen Neuaufbau in Liga zwei wohl ohne Trainer Matuszynski – Derbys gegen Eintracht und SC 80

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 30. Juni 2015)

Ob für die nach 27 Jahren aus der Feldhockey-Bundesliga abgestiegenen Frauen des Rüsselsheimer RK ein baldiger Wiederaufstieg realistisch und überhaupt erstrebenswert ist, scheint derzeit noch ungewiss. Naheliegend ist dagegen die Trennung vom polnischen Trainer Maciej Matuszynski.

Riesengroß war am Sonntag die Enttäuschung im Lager der Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK: Mit 1:4 hatten sie das letzte Saisonspiel beim Tabellenvierten Münchner SC verloren und standen damit endgültig als Absteiger aus der Feld-Bundesliga fest. Ganze acht Pluspunkte, resultierend aus dem 2:1-Heimsieg im Oktober gegen den Harvestehuder THC, dem 3:2-Erfolg am Samstag beim TSV Mannheim sowie zwei Unentschieden (jeweils 2:2 bei Eintracht Braunschweig und in Harvestehude), waren zu wenig, um den Rüsselsheimerinnen ein weiteres Jahr im Oberhaus zu bescheren.

Erfolgsgeschichte beginnt 1987

Eine fast unglaubliche Erfolgsgeschichte, die 1987 unter Trainerikone Berti Rauth mit dem Aufstieg begann und anschließend auf nationaler und internationaler Bühne für viele Titel sorgte, endete vorgestern in der bayrischen Landeshauptstadt. Wirklich überraschend kam der Absturz in die Zweitklassigkeit keinesfalls.

Der Wechsel von Berti Rauth als Jugendkoordinator zum Club an der Alster nach Hamburg konnte 2007 durch die Trainernachfolger Benedikt Schmidt-Busse und später dann Florian Westermann noch prima kompensiert werden. Auch die Nachwuchsarbeit florierte weiterhin – der Rüsselsheimer RK blieb für junge Talente eine erstklassige Adresse. Talente, die dann allerdings am Ende ihrer sportlichen Ausbildung immer öfter der Opelstadt den Rücken kehrten, stattdessen bei wesentlich finanzkräftigeren Großstadtklubs (Hamburg, Mannheim, München) den nächsten Karriereschritt in die Wege leiteten. Derzeit schwingen gleich zwölf ehemalige RRK-Spielerinnen bei anderen Bundesligisten ihren Schläger – eine besondere Vereinstreue ist in der heutigen Zeit kaum noch zu verzeichnen.

Als Trainer Florian Westermann Anfang 2014 um Auflösung seines Vertrages bat, weil ihm von seinem unterklassigen Heimatverein in Hannover "eine attraktiv dotierte Stelle im Männerbereich" angeboten wurde, kamen die RRK-Verantwortlichen um Hockey-Chef Martin Müller mächtig in die Bredouille. Schon zuvor war es ihnen nicht vergönnt, die Trainerfrage für die mittlerweile in die Drittklassigkeit abgedrifteten Männer adäquat zu lösen. Da war Mannschaftskapitän Mirco Fuchs in die Bresche gesprungen, der auch heute noch als Spielertrainer verantwortlich zeichnet. Bei den Frauen übernahm für den Rest der Feldsaison der seitherige Co-Trainer Christian Zimmermann die Rolle des Feuerwehrmannes. Er kniete sich mächtig rein, hatte auch sichtlich Gefallen an seiner neuen Aufgabe.

Neuer Coach nach langer Suche

Nach langer Suche wurde dann im Sommer vergangenen Jahres, nicht allzu lange vor dem Saisonstart, der Pole Maciej Matuszynski als neuer Cheftrainer präsentiert. Die damit einhergehende Hoffnung, vielleicht auch die eine oder andere polnische Nationalspielerin an den Sommerdamm locken zu können, zerschlug sich sehr schnell. Tatkräftig unterstützt von Christian Zimmermann, der auch die Rolle des Dolmetschers übernahm, musste der nicht deutsch sprechende Matuszynski ohne weitere Neuzugänge dem verbliebenen Kader sein Vertrauen schenken. Darunter waren auch junge Spielerinnen ohne Bundesligaerfahrung.

Entsprechend verlief dann auch die Saison für die RRK-Frauen: 0:2 beim Mannheimer HC, 0:5 bei Rot-Weiss Köln und 0:3 lauteten die ersten Resultate, nach denen keinesfalls eine Erstligatauglichkeit attestiert werden konnte. Im Oktober 2014 verabschiedete man sich dann mit vier richtigen Klatschen (0:4 gegen Düsseldorf, jeweils 0:5 beim Berliner HC und UHC Hamburg sowie gar 0:7 beim Club an der Alster) in die Hallenrunde. Als Vierter konnte unter dem Dach wenigstens der Klassenerhalt in der Bundesliga Süd gesichert werden.

Als es im April im Feld weiterging, wurde gleich das "Schicksalsspiel" gegen Eintracht Braunschweig zu Hause mit 1:2 verloren. Fortan waren die Rüsselsheimerinnen heißester Abstiegskandidat. Eine Rolle, der sie trotz aller Bemühungen in den ausstehenden Spielen auch meist gerecht wurden. Das finale Torverhältnis von 16:70 spricht Bände.

Statt 22 Saisonspiele nur noch 14

Nach der Sommerpause geht es nun für den RRK in der Gruppe Süd der Zweiten Bundesliga weiter. Dann bei einer Ligastärke von acht Teams mit vermindertem Pensum von nur noch 14 Saisonspielen (statt 22 im Oberhaus), wobei man nun auch wieder auf die Hessenrivalen Eintracht und SC 80 Frankfurt treffen wird. Vermutlich auch mit einem neuen Trainer an der Seitenlinie, denn ein weiteres Engagement von Maciej Matuszynski scheint unwahrscheinlich. Die Verständigungsprobleme mit ihm erwiesen sich zuletzt als zu großes Manko. Hauptkritikpunkt: Sein fehlender Wille, Deutsch zu lernen.

Ob alle Spielerinnen bei der Stange bleiben, muss noch abgewartet werden. Kapitänin und Ex-Nationalspielerin Eva Frank hat ihre grundsätzliche Bereitschaft hierzu schon mal erklärt, schränkt aber gleichzeitig ein: "Es ist für mich noch völlig offen. Primär hängt es davon ab, wo ich eine berufliche Zukunft habe."

Auf Abteilungsleiter Martin Müller und seine Vorstandskollegen wartet jedenfalls viel Arbeit. Ungewiss ist, ob eine baldige Rückkehr in die Erstklassigkeit realisierbar und überhaupt wünschenswert ist. "Ohne Hilfe von finanzkräftigen Sponsoren ist es halt heutzutage fast unmöglich, auf Bundesliganiveau mitzuhalten", gibt Martin Müller zu bedenken.


Alle sind gefordert

Martin Krieger zum RRK-Abstieg (aus "Main-Spitze" vom 29. Juni 2015)

Hand aufs Herz − wer hat ernsthaft noch daran geglaubt, dass die Bundesliga-Geschichte der Rüsselsheimer Hockeydamen um ein 29. Kapitel erweitert wird? Trotz der Rückkehr der Routiniers Eva Frank und Viktoria Krüger zur Rückrunde ging analog zu den RRK-Männern nun eine glorreiche Ära zu Ende. Das jüngste Team aller Zeiten, das der 18-fache Europapokalsieger und 15-malige Deutsche Meister seit dem Aufstieg 1987 zur Runde 2014/15 an den Start schicken musste, erwies sich als zu schwach für die Bundesliga. Nach diesem Saisonverlauf sollte klar sein: Ab morgen sind alle im Ruderklub, aber auch darüber hinaus aufgefordert, alles dafür zu tun, dass Besserung und vor allem wieder Kontinuität eintreten. Denn dass sich aktuell zwölf ehemalige RRK-Spielerinnen bei anderen Bundesligisten tummeln, spricht zwar für die Qualität der Ausbildung, nicht aber für besondere Vereinstreue. Genau diese aber war unter der Ägide von Erfolgstrainer Berti Rauth bis 2007 der Schlüssel zum beispiellosen Erfolg. Ergo, wäre es ein feiner Zug, wenn die zwar deutlich weniger sprudelnden, aber weiter vorhandenen Talente sich künftig wieder verstärkt darum bemühen würden, nach dem Ende der Schulzeit ihre Berufsausbildung nicht zwanghaft in Großstädte zu verlagern, respektive an finanziell besser aufgestellte Klubs zu knüpfen.

So wie dieser Aspekt auch eine Frage des Charakters ist, so sind die RRK-Verantwortlichen gefordert, bessere Anreize für einen längeren Verbleib von Spielerinnen und Spielern zu schaffen. Ob hier in der Vergangenheit alle Register gezogen wurden und auch auf den ersten Blick ungewöhnliche Ideen in Sachen Sponsoring-Aktivitäten eine echte Chance hatten? Dass es in dieser heiklen Runde, in der sich der Spielplan nach dem Rückzug von Schwarz-Weiß Neuss speziell für die RRK-Damen extrem ungünstig darstellte, so gut wie keine Bemühungen um Spielverlegungen gab, ist nicht nachvollziehbar und fatal. Auch wenn zu allererst der Deutsche Hockey-Bund dafür zu sorgen hat, dass nicht ein Team alleine belastet wird.

Es stellt sich auch die Trainerfrage

Schlussendlich stellt sich auch die Trainerfrage. Denn es spricht nicht unbedingt viel dafür, dass Maciej Matuszynski nach Benedikt Schmidt-Busse und Florian Westermann die richtige Wahl ist. Weniger auf der fachlichen Ebene. Aber wer nach rund elf Monaten in Rüsselsheim und zuvor einer Anstellung beim Hanauer THC so gut wie kein Wort Deutsch gelernt hat, der lässt den Integrationswillen und damit auch die Ernsthaftigkeit auf eine dauerhafte Zusammenarbeit vermissen. Genau das aber haben Routiniers und Talente im Rüsselsheimer RK gleichermaßen verdient.


Hoffnungsfunke erlischt abrupt

Rüsselsheims Hockeyspielerinnen steigen nach 27 Jahren aus der Bundesliga ab − 3:2 in Mannheim folgt ein 1:4 in München

Von Stephen Lämmerhirt (aus "Main-Spitze" vom 29. Juni 2015)

Am Samstagnachmittag schien es tatsächlich wieder möglich. Den Bundesliga-Abstieg beim Rundenfinale doch noch abwenden zu können. Dank einer ihrer besseren Saisonleistungen hatten die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK (RRK) Gastgeber TSV Mannheim bezwungen und die "rote Laterne" aufgrund des besseren Torverhältnisses an Eintracht Braunschweig weitergereicht. Nur 24 Stunden später erlosch der Hoffnungsfunke aber abrupt, musste das jüngste Team, das die Hessen jemals in der ersten Liga ins Rennen geschickt hatten, ebenso schnell wie schmerzlich erkennen, dass es derzeit nicht mit den Topmannschaften der Beletage mithalten kann. Die Niederlage beim Tabellenvierten Münchner SC besiegelte nach 28 Bundesliga-Jahren die Rückstufung, da sich Eintracht Braunschweig überraschend gegen den Club an der Alster Hamburg durchgesetzt hatte...


STIMMEN ZUM RRK-ABSTIEG

Christian Zimmermann (RRK-Assistenztrainer): Es tut schon weh, dass die gesamte Arbeit der vergangenen Monate nicht für den Klassenverbleib gereicht hat. Klar ist aber auch, dass wir nicht heute abgestiegen sind. Wir hätten gegen Braunschweig und Harvestehude punkten müssen. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Jetzt heißt es Kopf hoch, die 2. Liga planen und die Jugend noch mehr fördern, damit der RRK bald wieder ein gutes Bundesligateam hat.

Eva Frank (RRK-Routinier): Wenn wir ganz ehrlich sind, haben wir schon mit dem Abstieg gerechnet. Zumal wir nicht wirklich heute abgestiegen sind. Der Kader war zu klein. Wir haben in den vergangenen Jahren viele Abgänge hinnehmen müssen. Und dieses Mal haben wir sie nicht kompensieren können. Ich würde gerne weiterhin beim RRK spielen. Das ist aber noch völlig offen, weil es davon abhängig ist, wo ich eine berufliche Zukunft habe. Jetzt setzen wir uns erst mal zusammen und trinken ein Bier.

Martin Müller (RRK-Hockeyabteilungsleiter): Der Abstieg trifft uns ja nicht so überraschend. Es ist natürlich bitter für das Team, nachdem es sich am Samstag noch mal berappelt hat. Aber Braunschweig hat auch noch mal alle Kräfte mobilisiert, wenn ich unter den Torschützinnen Ex-Nationalspielerin Nadine Ernsting-Krienke sehe. Wir müssen nun sehen, wie wir schnell wieder aus dieser Misere herausfinden. Ohne finanzielle Hilfe ist es heute schwer, auf Bundesligalevel mitzuhalten.

Alles gegeben haben die Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK und am Samstag beim TSV Mannheim mit 3:2 den zweiten Saisonsieg gefeiert (das Foto entstand bei der Halbzeitbesprechung). Doch durch das 1:4 am Sonntag beim Münchner SC reichte es nicht zum Klassenerhalt.


RRK steigt nach 27 Jahren aus Liga eins ab

Rüsselsheimerinnen reicht 3:2-Sieg beim TSV Mannheim nicht zum Klassenerhalt – 1:4 beim Münchner SC

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 29. Juni 2015

frai - Nach 27 Jahren sind die einst so erfolgreichen Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK aus der Bundesliga abgestiegen. Die Enttäuschung war nach der 1:4-Niederlage am Sonntag beim Topteam Münchner SC riesengroß. Im Parallelspiel siegte Eintracht Braunschweig mit 3:1 gegen den Club an der Alster und besiegelte somit den Gang des RRK in die Zweitklassigkeit. ...

Der Abstieg hatte sich in den zurückliegenden Wochen angebahnt, so sieht es auch Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller: "Wir mussten jetzt am letzten Spieltag auf Hilfe von anderen hoffen, so völlig überraschend ist es deshalb nicht." Müller blickt nach vorn: "Es geht immer weiter, auch in der Zweiten Liga. Wir werden jetzt bestimmt nicht die Flinte ins Korn werfen." Der polnische Chefcoach Maciej Matuszynski wird aus familiären Gründen aller Wahrscheinlichkeit nach das Traineramt zur Verfügung stellen.

Martin Müller betont: "Wir bauen auf diese Mannschaft, die sicher jede Menge Entwicklungspotenzial hat." Dennoch muss der RRK nach 27 Jahren die Liga zunächst einmal verlassen. Für Müller waren es "schöne Zeiten, doch alles, was jetzt kommt, sind neue Aufgaben". Denen will man sich in Rüsselsheim mit neuem Mut stellen.

Kader des Rüsselsheimer RK am Wochenende: Lisa Lahham, Viktoria Krüger, Lotta Hof, Ann-Paulin Heist, Viola Becker, Antonia Wilfer, Mara Bentscheck, Celina Hocks, Kimberly Körbel, Hannah Pehle, Marilena Krauss, Emma Kanz, Isabel Scherer, Lara Kaltbeitzel, Fabienne Werner, Eva Frank, Rebecca Schneider, Jasmin Chulie.


Geht eine Ära zu Ende?

Rüsselsheims Hockeyspielerinnen wollen Abstieg in letzter Sekunde abwenden

Von Stephen Lämmerhirt (aus "Main-Spitze" vom 26. Juni 2015)

Der dramatische Showdown einer Saison steht bevor, in der es bislang alles andere als optimal für den Rüsselsheimer RK (RRK) gelaufen ist. An diesem Wochenende wird sich das Schicksal des jüngsten Rüsselsheimer Damenteams aller Zeiten entscheiden. Wenden die Schützlinge des polnischen Trainers Maciej Matuszynski mit einer letzten, erfolgreichen Kraftanstrengung das Ende einer Ära noch ab, oder steigt der Ruderklub nach 28, mit zahlreichen nationalen und internationalen Titeln gespickten Jahren aus der Hockey-Bundesliga ab?

Die Ausgangslage ist erschreckend einfach. Die Rüsselsheimerinnen müssen aus den Begegnungen beim Tabellenachten TSV Mannheim und beim Rangdritten Münchner SC mindestens drei Punkte holen, während Eintracht Braunschweig gegen den Tabellenvierten UHC Hamburg sowie den Rangsiebten Club an der Alster Hamburg nicht einen Zähler holen und eine mögliche RRK-Niederlage nur sehr knapp ausfallen darf. Denn das Team aus Niedersachsen geht mit einem Drei-Punkte-Vorsprung und dem um sechs Treffer besseren Torverhältnis in den abschließenden Doppelspieltag.

Christian Zimmermann versprüht nach der dreiwöchigen Spielpause Zuversicht. "Die Mannschaft hat sich noch nicht aufgegeben, hat zusätzliche Trainingseinheiten absolviert und geht hoch motiviert in diesen Doppelspieltag. Die Mädels wollen den Klassenverbleib unbedingt noch schaffen", berichtet der Assistenzcoach des Ruderklubs. Selbstvertrauen habe man sich bei einem 7:0-Testspielsieg gegen Regionalligist Hanauer THC geholt. "Natürlich kann man die Hanauerinnen nicht mit Mannheim oder München vergleichen. Aber dieser Erfolg war psychologisch wichtig, da die Mannschaft gesehen hat, dass sie Tore schießen und auch verhindern kann", spricht Zimmermann die eklatantesten Schwächen in der laufenden Spielzeit an: die Harmlosigkeit im Abschluss und die frühen Gegentore. Daher verwundert die Statistik nicht: Der Ruderklub hat bei bisher 18 Auftritten die wenigsten Tore (12) erzielt und die meisten Gegentreffer (64) hingenommen.

Ein Sieg in Mannheim und ein Unentschieden in München, so lautet der RRK-Plan. Obgleich Zimmermann weiß, dass es den Rüsselsheimerinnen, die die Hinspiele am heimischen Sommerdamm 0:3 beziehungsweise 1:2 verloren haben, keinen Vorteil bringen wird, dass es für die Gegnerinnen sportlich um nichts mehr geht. Die Münchnerinnen um die ehemalige RRK-Spielerin Maike Cartsburg stehen bereits im DM-Halbfinale, die Mannheimerinnen um die frühere Rüsselsheimerin Petra Ankenbrand können dieses nicht mehr erreichen. "Gerade die Mannheimerinnen würden uns sicher gerne in die Zweite Liga schießen", glaubt der Rüsselsheimer Co-Trainer. Eine Sorge plagt das Schlusslicht übrigens nicht. "Alle Spielerinnen sind da und fit", sagt Zimmermann.


Ärger über umstrittenes Tor

RRK-Damen verpassen angestrebten Teilerfolg gegen Alster und brauchen ein Wunder

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 1. Juni 2015)

Nach der Schlusssirene des womöglich vorerst letzten Bundesliga-Heimspiels ging die Kapitänin des Rüsselsheimer RK kurz in die Hocke und die Lippen formten ein Wort, das die besonders große Enttäuschung unverblümt zum Ausdruck brachte. "Wir haben heute unser bestes Saisonspiel gemacht, aber es hat wieder nicht gereicht. Das ist besonders bitter und ganz traurig", fasste Eva Frank das 70-minütige Kräftemessen gegen den Club an der Alster stellvertretend für ihr junges Hockeyteam zusammen. Und für dieses ist der Abstieg trotz einer kämpferisch bemerkenswerten Leistung aufgrund des 1:3 (1:2) gegen den Tabellensiebten aus Hamburg noch wahrscheinlicher geworden.

Die RRK-Damen im Spiel gegen Alster: "Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos!"

Zwei Chancen Ende Juni bleiben

Aufgeben indes will am Sommerdamm noch keiner: "Uns bleiben zwei Spiele und damit zwei Chancen, und diese werden wir versuchen, zu nutzen", sagte RRK-Cheftrainer Maciej Matuszynski – wohl wissend, dass es im letzten Saisonspiel Ende Juni zum Tabellendritten Münchner SC geht. "Unser Plan war, gegen Alster einen Punkt zu holen und dann beim TSV Mannheim zu gewinnen", erzählt Frank. Angesichts von drei Punkten Rückstand und dem um sechs Treffer schlechteren Torverhältnis gegenüber Eintracht Braunschweig gibt es an der zweiten Vorgabe weiterhin kein Vorbeikommen, doch durch die 15. Niederlage hätte nun jede weitere Pleite unweigerlich den Verlust der Erstklassigkeit für den Ruderklub nach 28 ununterbrochenen Jahren zur Folge. "Das wäre wirklich traurig, wenn ein solcher Traditionsklub verschwinden würde", befand Jens George.

Während der ehemalige RRK-Spieler, seit 16 Jahren Alster-Trainer, in diesem Punkt aus seinem Herzen keine Mördergrube macht, sah das in einer spielentscheidenden Szene anders aus: "Wenn meine Spielerin sagt, sie war dran am Ball, dann ist das auch so gewesen. Für uns ging es doch um nichts mehr, und ob es 2:1 oder 3:1 steht, ist unwichtig", so George. Auf der anderen Seite haderten das Rüsselsheimer Trainerduo, die Spielerinnen und Fans mit dem Treffer zum 3:1 (56.). Nach einem Schlag in den RRK-Schusskreis hatte die gut 60 Meter entfernte zweite Schiedsrichterin den Schläger der Hamburgerin Lisa Schrock am Ball gesehen. "Wenn überhaupt, dann war eine von uns dran. Aber es ist einfach total bitter, wenn so was in einem für uns so wichtigen Spiel so entschieden wird", klagte Frank. Und fand viele Unterstützer.

Losgelöst von dieser Aktion, die selbstredend die RRK-Chancen auf einen Teilerfolg schlagartig stark reduzierte, wäre es nicht okay, die Niederlage alleine daran festzumachen. Einmal mehr war das Schlusslicht nicht gut in die Partie gestartet, lief nach zwei Treffern binnen drei Minuten einem 0:2-Rückstand (20.) hinterher und konnte sich bei Torhüterin Lisa Lahham und druckvollen, aber abschlussschwachen Hanseatinnen bedanken, dass nicht mehr passiert war. Nach einem Konter über Rebecca Schneider landete die Kugel bei Kimberly Körbel, die von Alster-Keeperin Emma Seng regelwidrig von den Beinen geholt wurde. Abwehrchefin Vicky Krüger ließ sich die Chance nicht entgehen und überwand ihre im vergangenen Jahr nach Hamburg gewechselte Ex-Teamkollegin sicher (27.).

Fortan waren die Gastgeberinnen nicht nur ebenbürtig, sondern nach Wiederbeginn sogar phasenweise dominant. Bis zum beschriebenen Tiefschlag durch das 1:3. Insgesamt vier Strafecken blieben ungenutzt, was mit Ex-Nationalspielerin Marilena Krauss vielleicht anders ausgesehen hätte. Die 22-jährige Stürmerin hatte im Abschlusstraining am Donnerstag einen Schläger an den Kopf bekommen und mit sechs Stichen über dem rechten Auge genäht werden müssen. "Ich hatte eigentlich gedacht, es geht, aber mir ist schlecht", sagte Krauss. Im letzten Heimspiel schmerzlich vermisst, wird sie ein Hoffnungsfaktor für das nun benötigte Wunder am entscheidenden Wochenende am 27./28. Juni sein.

Rüsselsheimer RK: Lahham; Krüger, Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, Becker, E. Kanz, Frank, Hocks, Pehle, Körbel, Schneider, Werner, Steiner, Chulie.


RRK-Frauen kurz vor dem Abstieg

Trotz bester Saisonleistung 1:3 gegen Club an der Alster – "Wir werden weiter kämpfen"

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 1. Juni 2015

pp - Trotz der besten Saisonleistung mussten sich die Frauen des Rüsselsheimer RK dem Hamburger Club an der Alster mit 1:3 geschlagen geben. Für den Tabellenletzten dürfte damit der Abstieg aus der Feldhockey-Bundesliga kaum mehr zu vermeiden sein.

Ende Juni stehen noch zwei Spiele beim TSV Mannheim und beim Münchner SC an. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass danach ein vorläufiger Schlussstrich unter die fast 30-jährige Erfolgsgeschichte der Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen in der Feld-Bundesliga gezogen werden muss: Nach der 1:3 (1:2)-Heimniederlage gegen den Club an der Alster sind für den RRK die Aussichten auf den Klassenerhalt noch theoretischer Natur. Drei Punkte Rückstand und das deutlich schlechtere Torverhältnis gegenüber Konkurrent Eintracht Braunschweig sind kaum mehr zu kompensieren.

"Sie können jetzt nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich die Flinte schon ins Korn werfe", gibt sich Co-Trainer Christian Zimmermann weiterhin kämpferisch. Was soll er auch anderes sagen? Wegen des nun für die Nationalmannschaft in Valencia anstehenden Turniers um die Olympia-Qualifikation legt die Bundesliga vor dem Saisonfinale eine vierwöchige Pause ein. Da müssen die eigenen Spielerinnen einigermaßen bei Laune gehalten und motiviert werden. Zimmermann: "Wenn wir keine Hoffnung mehr hätten, könnte ich die kommenden Trainingseinheiten gleich absagen. Nein, wir werden weiter kämpfen." ...


Hoffen und am besten gewinnen

RRK-Heimspiel gegen Alster Hamburg könnte das vorerst letzte in der Damen-Bundesliga sein

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 29. Mai 2015)

Als vor 27 Jahren auf dem einstigen Naturrasenplatz am Sommerdamm das erste Mal ein Damenteam des Rüsselsheimer RK um Bundesligapunkte antrat, hatte Viktoria Krüger wenige Woche zuvor ihren zweiten Geburtstag gefeiert. Ergo ist die langjährige Hanauerin die Einzige im aktuellen Kader des Ruderklubs, die zumindest theoretisch die Chance gehabt hätte, am 22. April 1988 dem 0:0 gegen SC Frankfurt 1880 beizuwohnen. Auch Kapitänin Eva Frank (26) war damals noch nicht geboren, als sich der RRK unter Trainer Berti Rauth anschickte, auf nationaler und später auch auf europäischer Bühne Großes zu leisten.

Am letzten Mai-Samstag könnte sich der Kreis vorerst schließen. Um 15 Uhr steht das letzte Heimspiel dieser Saison an, in dem der jüngste RRK-Kader aller Zeiten alles andere als unerwartet so dicht am Abgrund steht, dass es gleichzeitig auch der vorerst letzte Erstliga-Auftritt vor den treuen Fans am Untermain sein könnte. Drei Punkte Rückstand und das deutlich schlechtere Torverhältnis gegenüber Eintracht Braunschweig zwingen das Team von Cheftrainer Maciej Matuszynski eigentlich dazu, den Club an der Alster Hamburg zu schlagen. Jenen Verein aus Hamburg, bei dem Erfolgscoach Rauth als Jugendkoordinator seit 2007 seine Brötchen verdient.

Ob der 56-Jährige den Alsteranerinnen und dem ebenfalls viele Jahre für den RRK aktiven Trainer Jens George ins Gewissen redet? "Darüber machen wir uns keine Gedanken. Wir sind unserem Publikum etwas schuldig und müssen im letzten Heimspiel punkten, sonst ist es vorbei", erklärt Christian Zimmermann. Noch habe er Hoffnung, sagt der Co-Trainer, auch was die Psyche des Tabellenletzten angeht: "Die Lage ist so ernst, dass man jetzt von allen erwarten können muss, dass da mit ganz viel Biss und großer Motivation reingegangen wird." Obwohl das Hinspiel 0:7 verloren ging, erinnert sich Zimmermann "an eine gute erste Halbzeit von uns und einen verschossenen Siebenmeter beim 0:0".

Ein Wiedersehen gibt es am Samstag mit einem Ex-Duo, dessen Verlust – wie viele andere auch – in dieser Runde extrem nachwirkt: Anne Schröder hat sich seit ihrem Wechsel an die Alster trotz erst 20 Jahren bereits zu einer festen Größe im Nationalteam entwickelt. Ob Emma Seng das Gäste-Tor hütet, bleibt abzuwarten. Ebenso, ob RRK-Stütze Hannah Pehle den finanziellen und zeitlichen Aufwand auf sich nimmt und von ihrem Praktikum aus Genf anreist. "Auch da können wir nur hoffen", sagt Zimmermann.


Auf dem Weg nach unten

Den Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK droht nach 28 erfolgreichen Jahren im Oberhaus der Abstieg in die zweite Liga

Von Christian Stör (aus "Frankfurter Rundschau" vom 18. Mai 2015)

Der Karren steckt im Dreck, so viel steht fest. Spielführerin Eva Frank brachte die Stimmungslage nach dem deprimierenden 1:6 (1:4) des Rüsselsheimer RK gegen den Mannheimer HC am Samstag jedenfalls auf den Punkt: "Beschissen." Und auch die anderen Spielerinnen standen mit hängenden Köpfen auf dem Platz, nahmen einander in den Arm und spendeten sich gegenseitig Trost. Tags darauf wurde es nicht besser: Da unterlag der RRK Spitzenreiter Rot-Weiss Köln fast ebenso klar mit 1:4 (0:3). "Das ist schon sehr frustrierend", so Frank.

Spätestens jetzt weiß auch die größte Optimistin, dass die Stunde geschlagen hat: Nach 28 erfolgreichen Jahren im Oberhaus steht der Rüsselsheimer RK kurz vor dem Abstieg in die zweite Liga. Ein Blick auf die Tabelle genügt, um zu sehen, wie trostlos die Situation derzeit ist. Drei Spieltage vor Saisonende findet sich der RRK auf dem letzten Platz wieder. Einem Sieg und zwei Unentschieden stehen 14 Niederlagen gegenüber – eine niederschmetternde Bilanz.

Geahnt hatten es die Spielerinnen des RRK freilich schon vor der Saison – und das, obwohl Schwarz-Weiß Neuss unmittelbar vor Saisonbeginn sein Team vom Spielbetrieb abgemeldet hatte, weshalb nur ein Klub auf sportlichem Wege den Gang in die Zweitklassigkeit wird antreten müssen. "So realistisch sind wir schon gewesen", sagt Frank: "Wir wussten, dass es sehr eng für uns werden würde."

Die Probleme liegen klar auf der Hand, immerhin verlässt Jahr für Jahr die eine oder andere Spielerin den Verein. Man muss sich nur einmal den Gegner vom Samstag anschauen: Lydia Haase, Vera Battenberg und Charlotte van Bodegom sind inzwischen für den Mannheimer HC aktiv – alles Spielerinnen, die früher das Trikot des Rüsselsheimer RK getragen haben. Einen solch immensen Aderlass kann auch der Rüsselsheimer RK trotz seiner guten Jugendarbeit halt irgendwann nicht mehr verkraften. Laut Eva Frank gibt es zwar immer noch "ein paar Gute" aus den Jugendteams, die das Bundesligateam auffüllen, doch inzwischen "reicht das einfach nicht mehr". Eins steht jedenfalls fest: Mit Jugendspielerinnen alleine ist in der Bundesliga nicht allzu viel zu gewinnen.

Die Hoffnung schwindet

Trotzdem hat Rüsselsheim den Kampf um den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben. Dazu muss sich aber in der Schlussphase der Saison einiges ändern. Denn es reicht halt einfach nicht, "teilweise ganz ordentlich" (Frank) zu spielen. Das aber ist ganz typisch für den RRK: Nur selten gelingt es dem Team, über 70 Minuten hinweg eine konstant gute Leistung abzurufen.

Das ist aber unbedingt vonnöten, um in den drei noch ausstehenden Spielen daheim gegen den Club an der Alster sowie auswärts beim TSV Mannheim und dem Münchner SC noch ein paar Punkte aufs Konto zu schaufeln. Noch ist ja nicht aller Tage Abend, immerhin beträgt der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz lediglich drei Zähler. Da ist noch was zu machen.

Doch die Hoffnung schwindet allmählich. "Wir versuchen, nicht darüber nachzudenken", sagt Eva Frank: "Doch es ist schwer, den Kopf freizukriegen." Ob die Rüsselsheimerinnen den Karren noch aus dem Dreck ziehen können, ist augenblicklich also fraglicher denn je.


Zweifel an Happyend werden größer

Stark abstiegsbedrohte Hockeydamen gegen Mannheimer HC und Rot-Weiss Köln "viel zu brav"

Von Martin Krieger  (aus "Main-Spitze" vom 18. Mai 2015)

Die Hoffnung auf ein Happyend stirbt bekanntlich zuletzt. Ob dies auch für die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK in der Bundesliga gilt, daran dürfte zunehmend mehr gezweifelt werden. Nach den deutlichen Heimniederlagen gegen Mannheimer HC (1:6) und Spitzenreiter Rot-Weiss Köln (1:4) bleiben dem sechsmaligen Deutschen Meister noch drei Möglichkeiten, die 1987 erkämpfte Erstligazugehörigkeit über die Saison 2014/15 hinaus fortzuführen. "Wir dürfen und werden nicht aufgeben, aber wenn wir in 14 Tagen auch im Heimspiel gegen Alster Hamburg nicht punkten, dann können wir für die zweite Liga planen", redete Co-Trainer Christian Zimmermann Tacheles. Zimmermann stand am Wochenende beim Tabellenletzten alleine an der Seitenlinie, da Chefcoach Maciej Matuszynski durch einen Trauerfall in der Familie gebunden war...

Rüsselsheimer RK: Lahham; Krüger, Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, Hocks, Frank, E. Kanz, Körbel, Krauss, Schneider, Scherer, Werner, Chulie, Becker (Samstag), Kaltbeitzel (Sonntag).


Sechsfaches Wiedersehen

Hockey-Damen treffen gegen MHC und Primus Köln auf Ex-Kolleginnen

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 15. Mai 2015)

Sollte sich am Tabellenstand der Hockey-Bundesliga aus Sicht des Rüsselsheimer RK bis zum Saisonende nichts mehr ändern, dann dürfte bestimmt auch einige Spielerinnen der aktuellen Gegnerschaft Wehmut beschleichen. Im Team des Mannheimer HC, das am Samstag um 15 Uhr am Sommerdamm auf den Anpfiff wartet, stehen nicht weniger als vier Akteurinnen, die sich einen Großteil ihrer Fertigkeiten genau dort angeeignet haben. Tags darauf, wenn es an gleicher Stätte ab 14 Uhr gegen Rot-Weiss Köln geht, fällt der RRK-Einfluss zwar um 50 Prozent geringer aus. Aber angesichts der prekären Lage und des jugendlichen Durchschnittsalters im Rüsselsheimer Kader wären Cheftrainer Maciej Matuszynski und sein Assistent Christian Zimmermann heilfroh, die eine oder andere "Ex" im aktuellen Team zu haben.

Dass aber auch das derzeitige Personal in der Lage ist, den Karren an den letzten fünf Spieltagen noch aus dem Dreck zu ziehen, sprich den Abstieg nach 28 erstklassigen Jahren, in dieser Richtung ist seit dem vergangenen Wochenende wieder deutlich mehr Zuversicht vorhanden. "Die Mannschaft hat den Abstiegskampf endgültig angenommen", so Zimmermanns Eindruck nach dem 0:1 gegen das Topteam des UHC Hamburg und dem 2:2 beim mitgefährdeten Harvestehuder THC. Und Rüsselsheims langjähriger Erfolgs- und Meistertrainer Berti Rauth attestierte, "dass die spielerische Klasse auf alle Fälle vorhanden ist". Den einen oder anderen Tipp, wo auf die Schnelle noch der Hebel angesetzt werden sollte, hatte Rauth für seine Nachfolger obendrein parat.

Saison für MHC gelaufen

Dass die fünftletzte Aufgabe am Samstag dem Schlusslicht vermutlich etwas weniger knifflig vorkommen mag, ist nachvollziehbar. In Mannheim, wohin sich Lydia Haase, Charlotte van Bodegom, Nathalie Krätsch und Vera Battenberg vor mehr oder weniger langer Zeit verändert haben, hatten die Hessinnen schließlich "nur" 0:2, in Köln aber 0:5 das Nachsehen. Während die Rheinländerinnen – darunter das einstige RRK-Duo Christina Schröder und Lara May – als Spitzenreiter anreisen und obendrein am Samstag nicht im Einsatz sind, ist die Saison für den MHC quasi gelaufen. Elf Punkte Rückstand auf den vierten und letzten Play-off-Platz sind schwerlich noch aufzuholen, sodass abzuwarten bleibt, wie groß die Motivation noch ist. Angesichts von zwei Zählern Abstand zum rettenden Ufer stellt sich diese Frage aufseiten der Gastgeberinnen nicht.

"Na, es geht doch!" (Celina Hocks, Marilena Krauss, Isabel Scherer)


Abstiegskampf endgültig angenommen

Hockey-Damenteam beim 0:1 gegen UHC und beim 2:2 beim Harvestehuder THC verbessert

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 11. Mai 2015)

Einem Titelanwärter in unerwarteter Form die Stirn geboten, aber die im Abstiegskampf weitaus wichtigere Partie nicht in der erhofften Weise gestaltet: Für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK spitzt sich die Lage in der Bundesliga trotz ansprechender Auftritte gegen und in Hamburg weiter zu. Der beachtlichen 0:1-Heimniederlage gegen den DM-Zweiten Uhlenhorster HC ließ der Tabellenletzte tags darauf ein 2:2 (1:0) beim Harvestehuder THC folgen. Resultat: Da der HTHC tags zuvor den TSV Mannheim binnen neun Tagen zum zweiten Male 2:0 besiegt hatte, liegen die zuvor punktgleichen Hamburgerinnen nun drei Punkte vor dem Ruderklub, der den einzigen Abstiegsplatz belegt, aber mit dem zweiten Saison-Remis den Rückstand auf Eintracht Braunschweig um einen auf zwei Zähler reduzierte.

Ergo ist weiterhin nichts verloren, was auch Christian Zimmermann hervorhob: "Wir haben noch genug Spiele, und gerade diese beiden leidenschaftlichen Vorstellungen lassen mich wieder positiv nach vorne blicken. Gestern wie heute wurde toll gekämpft, und offenbar haben jetzt alle verstanden, was im Abstiegskampf gefragt ist", sagte Rüsselsheims Co-Trainer. Dass er trotzdem gerne zwei Punkte mehr aus der Hansestadt mitgenommen hätte und fünf Spieltage vor Rundenende lieber gleichauf mit Braunschweig liegen würde, versteht sich von selbst...

Rüsselsheimer RK: Lahham; Hof, Krüger, Becker, Wilfer, Bentscheck, Hocks, Körbel, Pehle, Krauss, Schneider, Scherer, E. Kanz, Chulie, Hoff, Kunz (nur Samstag), Frank, Heist (nur Sonntag).


HTHC-Damen halten Rüsselsheim auf Distanz

Von "www.hockeyliga.de" am 10.05.2015

So richtig Freude konnte bei Rüsselsheim über den ersten Punktgewinn seit zehn Spieltagen in der Damen-Bundesliga nicht aufkommen, waren sie doch zu nah am dreifachen Punktgewinn dran. Doch HTHCs Eckenspezialistin Annika Voigt hatte etwas dagegen, sorgte mit ihren zwei Toren jeweils für den Ausgleich und damit auch für den 2:2-Endstand. RRK damit weiter Letzter − nun mit zwei Punkten Rückstand auf Eintracht Braunschweig und drei auf den HTHC. Doch nächsten Samstag gibt's eine neue Chance, die Rote Laterne wieder abzugeben, da der HTHC und die Eintracht direkt aufeinandertreffen, während Rüsselsheim die zurzeit glücklosen Mannheimerinnen empfängt.


Was schreibt "www.hockeyliga.de" am 8. Mai 2015 über den Abstiegskampf der Damen am Wochenende?

Am spannendsten aber wird’s definitiv im Tabellenkeller. Da könnte der HTHC im Heimspiel gegen den TSV Mannheim, den man vor Wochenfrist in der Kurpfalz mit 2:0 besiegte, durch einen Sieg erstmals drei Zähler zwischen sich und den RRK bringen, wenn die UHCer ihrer Favoritenrolle bei den Hessinnen gerecht würden. Doch HTHC-Trainer André Otten sagt: "Wir haben in der Video-Sichtung gesehen, dass das Resultat in Mannheim nicht den Kräfteverhältnissen auf dem Platz entsprach. So deutlich waren wir nicht überlegen. Das wird eine ganz enge und Kräfte zehrende Partie! Das ist auch so ein bisschen meine Befürchtung, dass Rüsselsheim sich gegen den UHC nichts ausrechnet, dort Kräfte spart und dann am Sonntag bei uns ausgeruhter ist als wir! Ich hoffe, dass sich dann die starke Physis, die sich mein Team antrainiert hat, auszahlt. Wir waren letztes Wochenende schon läuferisch besser als Alster, obwohl wir vom Freitag ein Spiel in den Beinen hatten." Ersetzen muss Otten allerdings Abwehrspielerin Fenja Poppe, die sich gegen Alster einen Kreuzbandriss zuzog und wohl erst zur Rückrunde der Saison 2015/2016 wieder zur Verfügung stehen wird. "Auch für die Strafecke eine Schwächung", so Otten, "aber wir haben genug andere im Kader, die sich weiter entwickelt haben und jetzt an Fenjas Stelle die Verantwortung übernehmen könnten!"

Drittes Team im Bunde im direkten Abstiegskampf ist Eintracht Braunschweig. Die Schützlinge von Carsten Alisch sind am Samstag beim Mannheimer HC zu Gast und bräuchten beim Team von Aditya Pasarakonda möglichst einen Sieg, um nicht nach dem Wochenende noch tiefer im Abstiegssumpf mit drinzustecken. Diese Partie ist sogar noch eine Hinrundenbegegnung. Das Rückspiel findet erst am 31. Mai in der Quadratestadt statt.


Schicksalhaftes Kellerduell am Rande des Stadtparks

Wiederholung des 2:1-Hinrundensiegs beim Harvestehuder THC für Hockey-Damenteam quasi Pflicht / Samstag kommt UHC

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 8. Mai 2015)

Noch sieben Möglichkeiten bleiben. Um Punkte zu sammeln und den 1987 erkämpften Platz in der Hockey-Bundesliga zu behaupten. Obwohl die Saison 2014/15 auch noch sieben Wochen läuft, spricht einiges dafür, dass sich das Schicksal der Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK bereits an diesem Wochenende weitgehend entscheiden könnte. Am Sonntag um 14 Uhr wartet am Rande des Hamburger Stadtparks der bis dato punktgleiche Harvestehuder THC auf den Tabellenletzten vom Untermain. Und da diese beiden Teams von bislang 13 erstklassigen Aufgaben jeweils elf verloren haben, ist klar, dass dem unterlegenen Kollektiv realistisch betrachtet im Abstiegskampf kaum noch Erfolgsaussichten zugebilligt werden können.

Auch wenn das ultimative Duell der Kellerkinder neben anderen den seit 2007 in Hamburg lebenden, langjährigen Rüsselsheimer Meistertrainer Berti Rauth nicht kalt lässt ("Ich könnte hingehen, habe aber Schiss, dass es nicht positiv ausgeht"), haben die beiden Schlusslichter am Samstag unterschiedlich harte Aufgaben zu lösen. Während der HTHC acht Tage nach dem ersten Saisonsieg beim 2:0 in Mannheim den TSV nun zu Hause empfängt, muss das beim jüngsten 1:6 gegen den Berliner HC schwer angeschlagene RRK-Team um 16 Uhr gegen den Tabellendritten UHC Hamburg ran. "Ich befürchte, dass Rüsselsheim da Kräfte spart", erklärte Harvestehudes Coach André Otten, der ohne Fenja Poppe (Kreuzbandriss) auskommen muss.

Dass der Ruderklub gegen den DM-Zweiten UHC in Erinnerung an das 0:5 aus der Hinrunde in erster Linie versuchen wird, die zu erwartende Niederlage in Grenzen zu halten, keine Verletzungen zu riskieren und vor allem keinen weiteren psychologischen Schaden zu nehmen, ist verständlich. Tags darauf zählt‘s, zumal die Harvestehuderinnen das um 14 Treffer bessere Torkonto aufweisen.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht, so gibt es doch einige Dinge, die am Sonntag für den RRK sprechen. Etwa, dass die in dieser Woche aufgrund ihrer Oberschenkelverletzung geschonte Stammkraft Eva Frank nach Hamburg nachreist, nachdem sie am Samstag der Hochzeit ihres Bruders Moritz beiwohnt. Und dann wäre da natürlich noch die Erinnerung an den 4. Oktober 2014: An jenem Samstag hatte das jüngste Rüsselsheimer Bundesligateam aller Zeiten nach einem 0:1-Pausenrückstand nach 70 Spielminuten seinen ersten und bislang einzigen Saisonsieg bejubelt. Nach späten Toren durch Marilena Krauss (60.) und Hannah Pehle (66.) hieß es 2:1 – gegen den Harvestehuder THC.

Genauso darf es am Sonntag aus Sicht aller RRK-Freunde – Berti Rauth inklusive – gerne wieder laufen. Und DHB-Vizepräsidentin Britta Becker, als langjährige Rüsselsheimer Nationalspielerin seit geraumer Zeit ja auch in Hamburg daheim, will auf dem Weg in den Urlaub ebenfalls beide Daumen für ihren Heimatklub drücken...


Erstmals Untergangsstimmung spürbar

Junges Damenteam des Rüsselsheimer RK bei 1:6-Heimpleite gegen Berliner HC total unterlegen

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 4. Mai 2015)

Vor das Gesicht gehaltene Hände, versteinerte Mienen, Blicke ins Leere: Solche Bilder treten gemeinhin dann auf, wenn sich in der Sportwelt negative Dinge von großer Tragweite ereignen. Davon freilich konnte am ersten Samstag im Wonnemonat Mai am Rüsselsheimer Sommerdamm nicht die Rede sein. Schließlich stand erst der 14. Spieltag in der Hockey-Bundesliga auf dem Programm, was bedeutet, dass sich den im Abstiegskampf in guter Gesellschaft befindlichen Spielerinnen des Tabellenletzten Rüsselsheimer RK noch sechs Möglichkeiten zum Punkten bleiben.

Dass sich trotzdem erstmals so etwas wie Untergangsstimmung in Sichtweite des Untermains breitmachte, war angesichts der zurückliegenden 70 Minuten leicht nachvollziehbar. Mit 1:6 (0:2) Toren hatte das junge Damenteam des Ruderklubs die höchste Heimniederlage im bisherigen Rundenverlauf quittiert. Und das gegen einen Berliner HC, der am vergangenen Wochenende fast alle Play-off-Chancen eingebüßt hatte und alles andere als in Topform zu sein schien. "Der BHC hat uns heute schockiert. Wir waren erstmals wirklich an allen Fronten total unterlegen", sagte Co-Trainer Christian Zimmermann, sonst der personalisierte Optimismus. "Wir spielen keine gute Runde, aber einfach austrudeln lassen wollen wir die Saison auch nicht. Natürlich will ich nicht, dass Rüsselsheim absteigt und die Situation geht mir auch nahe, aber die Punkte müssen sie schon gegen andere Teams holen", sagte die langjährige RRK-Spielerin Lena Jacobi. Kürzlich aus dem Nationalkader zurückgetreten, habe die 29-Jährige sogar überlegt, an alter Wirkungsstätte nicht im BHC-Team aufzulaufen. "Aber das geht ja auch schlecht."...


Eine Niederlage, die Hoffnung gibt

Stark ersatzgeschwächtes Damenteam des Rüsselsheimer RK hält bei Primus Düsseldorfer gut dagegen

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 27. April 2015)

Es hätte schlimmer kommen, aber auch etwas besser ausgehen können. Dass das junge und obendrein stark ersatzgeschwächte Damen-Hockeyteam des Rüsselsheimer RK dem Bundesliga-Spitzenreiter Düsseldorfer HC auf dessen Gelände das Wasser mutmaßlich nicht würde reichen können, daran hatte im Vorfeld des zwölften Spieltags ohnehin kein Fachmann gezweifelt. Und so dürfte das 0:4 (0:1) aus hessischer Sicht allenthalben als "normal" eingeordnet werden. Schließlich hatte es die instabilste Abwehr mit dem zweittreffsichersten Kollektiv des elf Teams umfassenden Oberhauses zu tun bekommen.

Obwohl die befürchtete zehnte Niederlage nicht zu verhindern und die Lage im Abstiegskampf entsprechend nicht zu verbessern war, großartig Trübsal blies im Lager des Ruderklubs nach einer starken kämpferischen Leistung am Rhein niemand: "Wir haben gegen den künftigen Deutschen Meister eine wirklich gute erste Halbzeit gespielt, hatten selbst auch Torchancen. Schade, dass die angeschlagenen Eva Frank und Viola Becker nach der Pause nicht weitermachen konnten, aber es kommen weitaus wichtigere Spiele auf uns zu", berichtet Co-Trainer Christian Zimmermann – wohl wissend, dass etwa der TSV Mannheim an gleicher Stelle 0:5 verloren hatte. Jener TSV, der als Tabellenachter nach diesem Wochenende mit 14 Punkten zehn Zähler mehr als der zehntplatzierte RRK auf dem Konto hat.

Und: Da die neben Stammkeeperin Lisa Lahham auch ohne Hannah Pehle, Marilena Krauss und Rebecca Schneider aufgelaufenen sowie durch das Duo Frank/Becker nach der Pause weiter dezimierten Gäste bis zur 48. Minute nur ein Gegentor zuließen und der vierte Treffer aus der Schlussminute resultierte, dürfen aus diesem Misserfolg durchaus Hoffnungen abgeleitet werden, am nächsten Samstag im Heimspiel gegen den Rangfünften Berliner HC nicht wieder auf verlorenem Posten zu stehen...

Rüsselsheimer RK: N. Ankenbrand; Hof, Krüger, Heist, Becker, Bentscheck, Wilfer, Frank, Hocks, Werner, Körbel, Scherer, Chulie, Hoff, Kaltbeitzl.


Offensiv-Abschluss

Rüsselsheimer Damen gastieren heute bei Bundesliga-Spitzenreiter Düsseldorf

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 25. April 2015

frai - Der Düsseldorfer HC grüßt von ganz oben in der Bundesligatabelle. Die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK befinden sich mitten im Abstiegskampf. Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen für die Partie am heutigen Samstag nicht sein. Während sich der Gastgeber nach dem 4:1-Erfolg gegen Alster bereits auf die Endrunde freut, brennt in Rüsselsheim der Baum. Die 1:2-Heimniederlage gegen Tabellennachbar Braunschweig drückt auf das Gemüt.

Trotz Feldüberlegenheit war es der Mannschaft von Trainer Maciej Matuszynski nicht gelungen, die Überlegenheit in Tore umzumünzen. Nun kommt der Partie gegen Schlusslicht Harvestehude am 10. Mai Endspielcharakter zu. Bis dahin sind jedoch noch zwei Partien zu spielen. Die heutige Aufgabe beim Primus scheint aussichtslos, doch ist der Ruderklub immer für eine Überraschung gut. Das Hinspiel in Rüsselsheim endete mit 0:4. Bis zur Halbzeit (0:1) hatte der RRK gut mitgehalten. Wichtig wird es sein, in der Offensive konsequenter den Abschluss zu suchen, vor allem, da der RRK das entsprechende Potenzial besitzt. Insgesamt sind sechs Tore in elf Spielen eine sehr magere Ausbeute. Düsseldorf hat im Saisonverlauf bereits 35 Mal ins Schwarze getroffen und sich als Hallenmeister 2015 auch im Feld zum Spitzenteam gemausert. Der DHC ist wie Rüsselsheim ein junges Team, das von seiner mannschaftlichen Geschlossenheit lebt.

"Wir müssen die Standards verbessern", analysierte auch Eva Frank nach der Begegnung mit Braunschweig. Nur so und über eine stabile Defensive könnte der Ruderklub bei der heutigen Partie in Düsseldorf für Wiedergutmachung sorgen. Personell kann Coach Maciej Matuszynski aus dem Vollen schöpfen.


Erfahrene Kräfte mit versteinerten Mienen

Nach der 1:2-Heimpleite gegen Eintracht Braunschweig sind die Sorgen der RRK-Hockeydamen noch größer geworden

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 20. April 2015)

Hier versteinerte Mienen, dort ein zaghaftes Lächeln: Die ersten 70 Freiluftminuten der Bundesligasaison 2014/15 haben im Hockeylager des Rüsselsheimer RK unterschiedliche Reaktionen zutage befördert. Während die Premiere in der höchsten Spielklasse vom Trio des Jahrgangs 1998 trotz der bitteren und womöglich folgenschweren 1:2 (0:1)-Pleite gegen die bis dato punktgleiche Braunschweiger Eintracht als Meilenstein ihrer Laufbahn empfunden werden durfte, rangen vor allem die Erfahrenen im RRK-Kader nach einer insgesamt wenig niveauvollen Partie um Fassung. "Leichter wird es nicht mehr", sagte etwa eine schwer enttäuschte Eva Frank. Die 26-Jährige war ebenso wie die drei Jahre ältere Viktoria Krüger erstmals in dieser für den Ruderklub schwierigen Runde am Ball gewesen. Und dem mit großen Hoffnungen am Untermain erwarteten Duo dürfte nach mehrmonatiger Abwesenheit sofort klar geworden sein, auf welch heikle Mission es sich mit einem ansonsten überwiegend jungen bis sehr jungen RRK-Team eingelassen hat.

Auszeit! Ernste Lagebesprechung der RRK-Damen im Spiel gegen Braunschweig!

Während Co-Trainer Christian Zimmermanns Optimismus ungebrochen ist ("Siehst Du ein graues Haar bei mir?"), hatte sein "Chef" und polnischer Landsmann am neunten Misserfolg erkennbar zu knabbern: "Was denkst Du, wie‘s mir nach so einem speziellen Spiel geht? Wir haben nicht schlecht gespielt, in meiner Wahrnehmung auch weitgehend dominiert und hatten auch mehr Chancen. Aber das frühe 0:1 hat dem Gegner natürlich in die Karten gespielt", sagte Maciej Matuszynski. Die Gastgeberinnen hatten den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren und Rebecka Siebert diesen aus halbrechter Position flach im langen Eck untergebracht. "Die ersten zehn Minuten waren schlecht, aber dann haben wir uns gefangen", bilanzierte Frank...


RRK-Frauen verlieren Kellerduell

Rüsselsheimerinnen verpassen Befreiungsschlag in der Bundesliga mit 1:2-Heimniederlage gegen Braunschweig

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 20. April 2015

pp - Der Befreiungsschlag im Abstiegskampf blieb aus: Im Kellerduell der Feldhockey-Bundesliga mussten sich die Frauen des Rüsselsheimer RK vielmehr gegen Eintracht Braunschweig mit 1:2 (0:1) geschlagen geben.

Nach der knappen Heimniederlage zum Auftakt der zweiten Bundesliga-Halbserie wird die Lage für die Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen am Tabellenende immer prekärer. Mit vier Punkten sind sie weiterhin Tabellenzehnter, was am Saisonende zwar den Klassenerhalt bescheren würde, doch spürt der RRK den Atem des noch sieglosen Schlusslichtes Harvestehuder THC im Nacken, das allerdings, gemessen an den aktuellen Resultaten, nun etwas stärker als im vergangenen Herbst erscheint.

Mit Jasmin Chulie, Isabel Scherer und Fabienne Werner hatte Rüsselsheims Trainer Maciej Matuszynski am Samstag drei junge Debütantinnen in seinen Kader berufen, wohingegen die erfahrene Rebecca Schneider nicht berücksichtigt wurde. Die von einem Auslandsaufenthalt zurückgekehrte Ex-Nationalspielerin Eva Frank sollte das Spiel beleben, die ebenso routinierte Viktoria Krüger der Abwehr Stabilität verleihen...

Für den RRK spielten Lisa Lahham; Viola Becker, Mara Bentscheck, Jasmin Chulie, Eva Frank, Viktoria Krüger, Ann-Paulin Heist, Celina Hocks, Lotta Hof, Emma Kanz, Kimberly Körbel, Hannah Pehle, Marilena Krauss, Isabel Scherer, Antonia Wilfer, Fabienne Werner.


"Alle wissen, dass es ein ganz wichtiges Spiel ist"

RRK kann gegen Braunschweig großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 18. April 2015

frai - Der Ball rollt wieder in der Frauenhockey-Bundesliga. Zum Rückrundenauftakt am heutigen Samstag (15 Uhr) empfängt der abstiegsgefährdete Rüsselsheimer RK den Tabellennachbarn Eintracht Braunschweig. Das Hinspiel endete 2:2. Dieses Mal zählt gegen die Niedersachsen nur ein Sieg. Beide Mannschaften haben in der Hinrunde magere vier Punkte eingefahren. Nur Schlusslicht Harvestehude (ein Zähler) blieb hinter dem Duo und bekleidet momentan den einzigen Abstiegsplatz.

"Alle wissen, dass es ein ganz wichtiges Spiel ist; der Sieger macht einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt", sagt RRK-Co-Trainer Christian Zimmermann. Der letzte Test am Dienstag macht Mut: Mit 5:0 besiegte die junge Mannschaft den Regionalligisten TSV Schott Mainz.

Coach Maciej Matuszynski setzt auf die wieder zur Verfügung stehenden Routiniers Eva Frank und Viktoria Krüger. Dazu kommt noch ein Talente-Quintett, das sich in der Vorbereitung empfehlen durfte: Jasmin Chulie, Selina Windgaß, Juliane Kunz, Teresa Hoff und Isabel Scherer standen erstmals im Erstliga-Kader. Vor allem Isabel Scherer machte dabei auf sich aufmerksam und könnte bald zu ihren ersten Bundesliga-Minuten kommen.

Gegner Braunschweig, in dessen Reihen die ehemalige RRK-Spielerin Lotte Kanz steht, war bereits in der vergangenen Woche aktiv. Die Mannschaft von Trainer Carsten Alisch unterlag beim Berliner SC mit 0:5. Die Gastgeber verzeichneten 10:0 Ecken, was die Einseitigkeit der Partie unterstreicht. Trotz allem wehrten sich die Braunschweigerinnen nach Kräften.

Heute wird der RRK versuchen, das Spiel an sich zu reißen und in Führung zu gehen. "Im Hinspiel ist uns das gelungen. Doch wir waren nicht in der Lage, ein 2:0 über die Zeit zu retten", erinnert sich Co-Trainer Zimmermann, der mit Matuszynski per Videoanalyse die Spielweise des Gegners studiert hat.

Verjüngungsprozess geht weiter: Jasmin Chulie, Selina Windgaß, Juliane Kunz, Teresa Hoff und Isabel Scherer wollen über kurz oder lang im Bundesligakader des RRK Fuß fassen.


Gewinnen − egal wie

RRK-Damenteam startet gegen punktgleiche Eintracht in Bundesliga-Rückrunde

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 17. April 2015)

Keine Frage, diese Generalprobe muss einfach Mut machen. Auch wenn der Gegner zwei Spielklassen tiefer mit Krummstock und Hartplastikball agiert. Was der 5:0-Sieg, den die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK am Dienstagabend gegen TSV Schott Mainz, eingefahren haben, für die Psyche des Teams von Cheftrainer Maciej Matuszynski bedeutet, wird beim Blick auf die Tabelle der Bundesliga augenscheinlich. In den zehn Spielen der Hinserie, also in 700 Minuten, hat der Ruderklub ebenfalls fünf Mal getroffen.

Da neben der schwächsten Torausbeute auch noch die meisten Gegentreffer (36) als Handicap zu Buche stehen, grenzt es fast schon an ein Wunder, dass der Ruderklub nicht als Schlusslicht in die Rückrunde startet. Den einzigen Abstiegsplatz nimmt mit drei Zählern Rückstand auf den Ruderklub der Harvestehuder THC ein, gegen den die Hessinnen ihren bislang einzigen Saisonsieg erkämpft hatten. Der vierte Punkt wurde bei Eintracht Braunschweig entführt, die am Samstag nun am Sommerdamm Aufstellung nimmt. Und die am vergangenen Wochenende die Hinrunde ebenfalls mit vier Habenzählern abgeschlossen hat − sinnigerweise nach einer 0:5-Niederlage beim Berliner HC...

Entsprechend liegt auf der Hand, dass dieser Partie große Bedeutung beizumessen ist. "Alle wissen, dass das ein ganz wichtiges Spiel ist. Der Sieger macht einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt", sagt Christian Zimmermann. Matuszynskis rechte Hand ist nicht nur wie gehabt guter Dinge, sondern hat selbst kräftig die Werbetrommel gerührt: "In Braunschweig, die vor Saisonbeginn ähnlich viele Abgänge zu beklagen hatten wie wir, haben wir eine 2:0-Führung noch hergegeben − auch weil wir am Ende vielleicht nicht mutig genug waren. Diesmal werden wir gut vorbereitet sein. Und ich hoffe, dass wir auch mal eine gute Atmosphäre für die Mädels hinkriegen." Neben der genauen Analyse der jüngsten Braunschweiger Niederlage per Videoaufzeichnung basiert Zimmermanns Zuversicht auf den deutlich besseren personellen Vorzeichen beim jungen Altmeister: "Dass Eva Frank und Vicky Krüger wieder da sind, hilft uns enorm. An deren Erfahrung können sich unsere vielen jungen Spielerinnen anlehnen."

So auch Isabel Scherer, die in der Vorbereitung einen so starken Eindruck hinterlassen hat, dass ihr aus dem neu hinzugestoßenen Quintett des Jahrgangs 1998 am Samstag die ersten Bundesligaminuten winken. Dazu kommt es noch zum Duell der Kanz-Schwestern Lotte (Eintracht) und Emma, wobei für familiäre Sentimentalitäten kein Platz bleibt. Ein Sieg muss her. Egal wie.


Der Rüsselsheimer RK ist gewarnt: "Es kann passieren"

Hockeydamen wollen erstklassig bleiben

Von Alex Westhoff (aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 16. April 2015)

Martin Müller gibt sich schon längst keinen Illusionen mehr hin. Er denkt nicht erst seit diesen Tagen an das jahrelang schier Undenkbare. "Ich bin Realist genug, dass ich weiß: Es kann passieren", sagt der Hockey-Abteilungschef beim Rüsselsheimer RK. "Es" − das wäre der Abstieg der Damenmannschaft aus der Bundesliga. Nach 28 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit zum Elitezirkel und einer Erfolgsbilanz, die den Stern des RRK viele Jahre hell strahlen ließ. Sechs deutsche Meisterschaften und zwei Europapokaltriumphe auf dem Feld und mehr als zwei Dutzend Titel in der Halle sammelte der Klub vom Untermain zwischen 1990 und 2006. Dies hilft aktuell freilich nicht, wenn die Rüsselsheimerinnen in der an diesem Wochenende beginnenden Feld-Rückrunde hart um den Klassenverbleib werden kämpfen müssen. "Wir wollen die Liga mit unseren Möglichkeiten halten. Ich vermag aber partout nicht vorauszusagen, ob es gut ausgehen wird", sagt Müller, der die Geschicke des Rüsselsheimer Hockey seit 1999 leitet und als Spieler acht Meisterschaften mit den Herren feierte.

Mit nur vier Punkten aus zehn Partien geht die junge Mannschaft von Trainer Maciej Matuszynski in die Rückserie, in der sie − aufgrund des Rückzugs des Teams von Schwarz-Weiß Neuss − nur einen Verein hinter sich zu lassen braucht für das Erreichen des Klassenziels. Derzeit belegt der Harvestehuder THC mit nur einem Zähler den einzigen Abstiegsplatz. Doch schon zum Start an diesem Samstag kommt dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (15 Uhr, Sommerdamm) besondere Bedeutung zu. Denn die Niedersachsen haben ebenso erst vier Punkte gesammelt. Es wird auf einen Dreikampf dieser Teams hinauslaufen, um den Absturz zu verhindern, der für die Traditionsmarke RRK eine besonders bittere Note hätte. Der Strom an Nachwuchsspielerinnen, die in das Bundesligateam eingebaut werden, reißt immerhin nicht ab. Mit den 16 und 17 Jahre alten Talenten Juliane Kunz, Isabel Scherer, Lisa Viebrantz, Selina Windgaß (eigene Jugend), Jasmin Chulie (Limburger HC) und Teresa Hoff (RRK II) geht Coach Matuszynski das Unterfangen mit unter anderem sechs Bundesliga-Debütantinnen an. Mehr Stabilität und Klasse verspricht man sich beim RRK von einigen Rückkehrerinnen, die nach studienbedingten Abwesenheiten nun wieder zum Schläger greifen am Sommerdamm...


Schwerpunkt Spielaufbau

Zweitliga-Spitzenreiter Uhlenhorst Mülheim ärgert Rüsselsheims Damenteam

Von Stephen Lämmerhirt (aus "Main-Spitze" vom 31. März 2015)

Christian Zimmermann war beeindruckt. Von den Gastgeberinnen. "Das ist ein junges, richtig bissiges Team. Für einen Zweitligisten haben die sehr gut gespielt. Ich denke, der HTC wird in die Bundesliga aufsteigen", sparte der Assistenztrainer der Rüsselsheimer Hockey-Damen nicht mit Lob für den HTC Uhlenhorst Mülheim. Der Spitzenreiter der Zweiten Bundesliga, Gruppe Nord, hatte es dem Rüsselsheimer RK (RRK) nicht nur schwer gemacht, er hatte den Bundesliga-Vorletzten auch zwei Mal besiegt. Am Samstag 1:0, am Sonntag 3:0.

"Unseren Spielerinnen war anzumerken, dass ihnen das intensive athletische Vorbereitungsprogramm in den Knochen gesteckt hat. Darüber hinaus müssen wir an unserem Aufbauspiel arbeiten. Das ist noch zu langsam und wir spielen zu viele ungenaue Pässe", befand Zimmermann. Diese Schwächen wurden von den Gastgeberinnen schonungslos aufgedeckt, die sich vor eigenem Publikum – parallel lief der Mülheimer Sparkassen-Cup, bei dem sich zahlreiche Männer-Bundesligisten präsentierten – erkennbar einiges vorgenommen hatten.

Dass Heimkehrerin Eva Frank überdies noch nicht wirklich fit wirkte, beunruhigte Zimmermann weniger. "Bis zum Rückrundenstart am 18. April ist Eva wieder ganz die Alte", ist er überzeugt. Und er sei froh, dass man nach der Rückkehr der ehemaligen Nationalspielerin und Viktoria Krüger jetzt wieder einen richtigen Bundesliga-Kader beisammen habe.

Ein Erfolgserlebnis war dem Ruderklub an der Ruhr übrigens auch vergönnt. Den Zweitliga-Dritten Blau-Weiß Köln bezwangen die Hessinnen nach Toren von Marilena Krauss (2), Krüger, Isabel Scherer und Kimberly Körbel mit 5:1 Toren. Nach Ostern schließen Testspiele gegen Regionalligisten die Vorbereitung ab. Am 9. April (20.30 Uhr) gastiert der RRK beim Hanauer THC. Am 16. April (19 Uhr) wird der TSV Schott Mainz am Sommerdamm vorstellig.


Ausflug nach Hannover bringt Erkenntnisse

RRK-Frauen am Wochenende in Mülheim

Aus "Main-Spitze" vom 27. März 2015

(sl). In drei Wochen (18. April) startet die Bundesliga-Rückrunde. Auf die abstiegsbedrohten Hockey-Frauen des Rüsselsheimer Ruderklubs (RRK) wartet gleich ein richtungsweisendes Heimspiel. Denn mit Eintracht Braunschweig stellt sich der punktgleiche (4) Rangneunte beim Tabellenvorletzten vor. Der Erfolgsdruck könnte dann für den Ruderklub erheblich sein, da die Eintracht bereits eine Woche zuvor im Nachholspiel beim Berliner HC die Chance besitzt, zu punkten.

Daher bereiten sich die Hessinnen schon seit acht Wochen intensiv vor und testeten am vergangenen Wochenende erstmals unter Wettbewerbsbedingungen. "Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen und wissen nun, an welchen Schwachstellen wir noch arbeiten müssen", befand RRK-Assistenztrainer Christian Zimmermann zur Turnierteilnahme in Hannover. In der niedersächsischen Landeshauptstadt hatten die Rüsselsheimerinnen nach Siegen über die Regionalligisten Club Raffelberg Duisburg und UHC Hamburg II sowie die Zweitligisten SC 80 Frankfurt und den vom ehemaligen RRK-Coach Florian Westermann betreuten DHC Hannover das Finale erreicht. Dieses verloren die Hessinnen allerdings gegen den früheren Bundesligisten aus Duisburg.

An diesem Wochenende messen sich die Schützlinge des polnischen Trainers Maciej Matuszynski in Mülheim mit Zweitligisten. Sie treffen auf Gastgeber Uhlenhorst (Samstag, 18 Uhr und Sonntag, 12 Uhr) sowie Blau-Weiß Köln (Samstag, 15.30 Uhr).

Erst hart arbeiten, um dann effektiv zuschlagen zu können: Die Bundesliga-Hockeyfrauen des Rüsselsheimer RK um Viola Becker sind seit zwei Wochen draußen zugange.


"Da geht einem das Herz auf"

RRK-Damen ackern mit 20-köpfiger Trainingsgruppe für den Bundesliga-Verbleib

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 27. Februar 2015)

Noch ist es oft ziemlich kalt. Und angeblich soll sogar noch mal Schnee kommen. Aber wer ziemlich sicher davon ausgehen muss, dass der Verbleib in der Bundesliga einem Drahtseilakt gleichen wird, der ist gut beraten, sich so früh wie möglich in Form zu bringen. Und das nicht erst mit Turnierbesuchen in Hannover (Ende März) oder Mülheim (Anfang April). In diesem Sinne ackern die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK bereits seit 14 Tagen am Sommerdamm, wobei aufgrund der Temperaturen aktuell verständlicherweise überwiegend ohne Ball gerannt wird. "Wir haben ein intensives Athletiktraining entwickelt, und alle ziehen toll mit“, sagt Christian Zimmermann.

Neuzugang aus Limburg?

Die rechte Hand von Chefcoach Maciej Matuszynski erfreute sich aber auch daran, in der 20-köpfigen Trainingsgruppe (Zimmermann: "Da geht einem das Herz auf") zwei bekannte und drei neuere Gesichter begrüßen zu können: Viktoria Krüger ist seit der Hallen-WM wieder dabei, Kapitänin Eva Frank bislang noch sporadisch, "aber ab März wieder kontinuierlich". Und: "Mit Juliane Kunz, Lisa Viebrantz, Isabel Scherer und der leider noch verletzten Selina Windgaß sind vier Spielerinnen aus der weiblichen Jugend dazugestoßen, die bereits im Vorjahr im Testspiel gegen Polen angedeutet haben, dass sie uns gut helfen können, so Zimmermann. Damit nicht genug bahnt sich nach längerer Zeit mal wieder ein externer Zugang an: Eine Spielerin des Limburger HC soll nach dem Athletiktest in der nächsten Woche nun auch am Schläger auf Herz und Nieren geprüft werden. "Eine gute Mittelfeldspielerin", findet Zimmermann. Sollte der Wechsel zustande kommen, würde dies den Frust mildern, dass die ehemalige Jugend-Nationalspielerin Louisa Willems aufgrund verschiedener Verletzungen weiterhin auf unbestimmte Zeit auf Eis liegt.

Dafür ist offenbar ein anderes leidiges Thema vom Tisch: Bekanntlich müssen die RRK-Frauen ja in dieser Saison damit leben, dass sie durch den Rückzug von Schwarz-Weiß Neuss an Bundesliga-Doppelspieltagen häufig sonntags auf ausgeruhte Gegner treffen. "Zu 99 Prozent sieht es so aus, dass wir das Spiel beim Harvestehuder THC auf den 10. Mai verlegen. Und somit hätten wir wenigstens in diesem vielleicht entscheidenden Spiel gleiche Bedingungen", sagt Zimmermann. Normalerweise hätte der Ruderklub am 26. April beim aktuell drei Punkte schlechter dastehenden Tabellenletzten antreten sollen, der im Gegensatz zu den Hessinnen (beim Düsseldorfer HC) tags zuvor nicht beschäftigt ist. Dem Vernehmen nach soll der Deutsche Hockey-Bund (DHB) an die anderen Bundesligavereine appelliert haben, bei möglichen Verlegungswünschen der durch den Spielplan alleine benachteiligten Rüsselsheimerinnen Entgegenkommen zu zeigen.


Kondition reicht nicht für zwei Bundesligaspiele

Junges Damenteam des RRK kassiert trotz drei starker Halbzeiten bei UHC und Alster Hamburg zwölf Gegentreffer

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 20. Oktober 2014)

Für die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK ist der erste Teil der Bundesliga-Feldsaison noch unschöner geendet, als sie sich angelassen hatte – mit zwei deftigen Auswärtspleiten. Im Gegensatz zu Anfang September, als von Mannheim noch nach Köln gereist werden musste, lagen diesmal allerdings lediglich ein paar Kilometer innerhalb Hamburgs dazwischen. Nach dem mehr oder weniger erwarteten 0:5 bei "Vizemeister" Uhlenhorster HC ging die 0:7-Packung tags darauf beim Club an der Alster erheblich mehr ans hessische Gemüt. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Einerseits bin ich auf 180, weil am Sonntag in der zweiten Halbzeit deutlich zu sehen war, dass es vor allem konditionell bei einigen nicht für zwei Bundesligaspiele an einem Wochenende reicht. Andererseits haben wir in den anderen drei Halbzeiten keinesfalls schlecht gespielt. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass wir durch unsere neue Taktik, mehr im Raum zu stehen, im bisherigen Saisonverlauf nie besser ausgesehen haben", bilanzierte Christian Zimmermann. Der Co-Trainer räumte aber gleichzeitig ein, dass sein "Chef" Maciej Matuszynski "total fertig ist. 0:20 Tore in vier Spielen hat er in seiner Karriere noch nie erlebt."

Dass in der Teamsitzung am Dienstag harte Worte fallen werden, kann als gesichert gelten. Denn mit weiterhin vier Punkten und dem nun deutlich schlechtesten Torverhältnis (5:36) der drei Kellerkinder sowie mit einer ausgetragenen Partie mehr dürfte allen in der RRK-Familie klar sein, dass das Abstiegsgespenst über dem Sommerdamm bei der Wiederaufnahme der Punktrunde Mitte April wohl nur mit allergrößter Anstrengung und einer Portion Glück vertrieben werden kann. "Das war natürlich kein schöner Abschluss, aber mit einem kleinen Kader, einigen Kranken und Verletzten ist es halt schwierig. Mit vier Punkten können wir aber einigermaßen leben; zumindest sind wir nicht Letzter", so das Zwischenfazit von Spielführerin Lotta Hof...


Das jüngste Team des RRK

Erstklassige Hockey-Damen setzen auf Hilfe im Frühjahr

Aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 17. Oktober 2014

west. Vor dem Anpfiff der Bundesligaspiele mit Beteiligung des Rüsselsheimer RK herrscht meist ein großes Hallo. Denn in vielen gegnerischen Hockeyteams gibt es Spielerinnen mit RRK­Vergangenheit. "Wir haben Deutschland mit guten Spielerinnen und Trainern bevölkert", sagt Martin Müller. Der Hockeyabteilungsleiter des Klubs vom Untermain ist keiner, der in Gedanken ständig der ruhm- und titelreichen Vergangenheit nachhängt, als die Rüsselsheimerinnen die dominante Kraft hierzulande waren. Doch dass man in der Szene überall auf Spielerinnen trifft, die auf der Anlage am Sommerdamm ausgebildet wurden und nun Teams verstärken, die dem RRK-Jahrgang 2014 weit überlegen sind, schmerzt Müller schon. Das Ende einer Ära, der Abstieg droht. "Es ist eine bittere Situation für alle Beteiligten", sagt er.

Nur vier Punkte und fünf mickrige Tore stehen nach den ersten acht Bundesligaspielen für die Rüsselsheimer Damen zu Buche. Und damit müsse man in Anbetracht der Ausgangslage mit einem im Schnitt 20 Jahre jungen Team sogar zufrieden sein. Sie haben es beim RRK "genau so erwartet", sagt der polnische Neutrainer Maciej Matuszynski, der bei Amtsantritt im Sommer sechs Spielerinnen aus der Stammelf ersetzen beziehungsweise die Positionen mit Juniorenspielerinnen aus dem guten Nachwuchsjahrgang 1997 besetzen musste. Elf Spielerinnen sind zwanzig Jahre alt oder jünger. Es ist das "jüngste RRK-Team aller Zeiten", wie man im Klub mutmaßt. "Wir sind von Abgängen regelrecht überflutet worden", sagt Müller, der zu jener Zeit im Sommer nach dem Abgang von Florian Westermann auch noch keinen Trainer gefunden hatte.

Denn die Besten − Spielerinnen wie Trainer − vermögen die Rüsselsheimer schon längst nicht mehr in Rüsselsheim zu halten, vor allem nicht zu Rüsselsheimer Bedingungen. Neben der verschwundenen sportlichen Attraktivität können die Hessen auch nicht mit anderen Standortvorteilen wuchern. Für Müller schien in diesen Wochen auch das Schlimmste vorstellbar. Der Abteilungsleiter warnte davor, dass dem RRK dasselbe Schicksal drohen könnte wie Schwarz-Weiß Neuss. Die Rheinländer hatten aufgrund zahlreicher Abgänge ihr Damen-Team vor dieser Saison aus der Bundesliga abgemeldet. Der Neusser Fall ist für die Hessen zum einen warnendes Beispiel für die Zukunft, zum anderen womöglich der rettende Anker in der Jetztzeit. Denn weil Schwarz-Weiß als erster Absteiger feststeht, muss nur ein weiterer Klub den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Diesen Platz werden die Hessinnen wohl mit Eintracht Braunschweig, gegen die ein Punktgewinn gelang, und dem Harvestehuder THC, gegen den es mit dem erlösenden ersten Saisonsieg klappte, unter sich ausmachen.

Coach Matuszynski ist als Verwalter des Mangels gekommen und will nicht als Totengräber in die Vereinsgeschichte eingehen. Der Pole, der sich mit seinen Spielerinnen vorwiegend in Englisch verständigt, zeigt sich beeindruckt von der Passion und der Wehrhaftigkeit, wie seine Spielerinnen sich gegen die Abstiegsgefahr stemmen. Zumal er nur 15 Feldspielerinnen in seinem Kader hat, so dass Führungskräfte wie Lotta Hof oder Mara Bentscheck acht Saisonspiele lang jeweils die kompletten 70 Minuten auf dem Kunstrasen waren. Jede Verletzung einer Spielerin, sagt Matuszynski, dessen Team an den letzten beiden Hinrundenspieltagen auf dem Feld an diesem Wochenende beim UHC Hamburg und beim Club an der Alster antreten muss, wäre "eine Katastrophe".

Die Anweisungen von Trainer Maciej Matuszynski an seine Hockeyspielerinnen im Spiel gegen den Harvestehuder THC haben geholfen.

"Hoffnung für die Zukunft", sagt der Trainer, mache ihm neben der Hingabe seiner Spielerinnen für die gemeinsame Sache, dass im Frühjahr auch personelle Hilfe kommt. Die bundesligaerfahrenen Eva Frank und Vicky Krüger werden nach studienbedingten Abwesenheiten wieder am Sommerdamm zurückerwartet. Und Matuszynski will bei dem mit ihm befreundeten polnischen Nationaltrainer für den Standort Rüsselsheim werben, auf dass die eine oder andere Spielerin für ein Hockey-Auslandssemester an den Untermain kommt. Ein Argument könnte sein: Beim RRK wird es nicht langweilig.


Halbzeit-Hoffnung im Keim erstickt

Rüsselsheimer Bundesliga-Frauen haben beim Berliner HC mit 0:5 das Nachsehen

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 13. Oktober 2014

frai - Die Hockeyfrauen des Bundesligisten Rüsselsheimer RK mussten sich am Sonntag beim Berliner HC mit 0:5 geschlagen geben. Vor rund 200 Zuschauern im Stadtteil Zehlendorf war für den Ruderklub letztlich nichts zu holen...


Pehles Kunstschuss im Kellerduell – 2:1

Wichtiger erster Saisonsieg des Rüsselsheimer RK gegen Harvestehude – Düsseldorfer Doppelschlag

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 6. Oktober 2014

pp - Im Tabellenkeller gelang den Bundesliga-Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK ein 2:1-Heimsieg gegen den punktlosen Letzten Harvestehuder THC. Erst in der Schlussphase erzielten Marilena Krauss und Hannah Pehle die Tore zum ersten Saisonerfolg.

RRK-Trainer Maciej Matuszynski atmete tief durch: "Ich bin überglücklich, dass wir dieses Sechs-Punkte-Spiel noch gewonnen haben. Das ist sehr wichtig für die Psyche meiner Spielerinnen", sagte er nach dem knappen, aber verdienten 2:1 gegen den Harvestehuder THC.

Vier Punkte liegen die Rüsselsheimerinnen nun vor dem Schlusslicht und können den restlichen drei Auswärtsaufgaben der ersten Halbserie beruhigter entgegenblicken. Nichts zu holen gab es für sie dagegen beim 0:4 im Sonntagsspiel gegen den Düsseldorfer HC...


Ultimatives Duell der Kellerkinder

Für RRK-Hockeyfrauen gilt's gegen Schlusslicht HTHC / Sonntag kommt Überraschungs-Primus Düsseldorf

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 2. Oktober 2014)

Beim Blick aufs Klassement wird augenscheinlich, was Sache ist. Und was für beide Teams auf dem Spiel steht. Nach sechs der 20 Partien dieser Bundesligasaison haben die Hockeyfrauen des Harvestehuder THC null Punkte auf dem Konto, sind logischerweise Tabellenletzte. Nur unwesentlich besser sieht es beim jungen Team des Rüsselsheimer RK aus, das bei bislang fünf Auftritten und ebenfalls drei Toren immerhin einen Zähler verbuchte. Und am Samstag (15 Uhr) zudem den Heimvorteil besitzt, wenn es am Sommerdamm zum ultimativen Duell der Kellerkinder kommt.

Entsprechend tritt die zweite Hausaufgabe des Ruderklubs am Sonntag (14 Uhr) gegen Spitzenreiter Düsseldorfer HC auch bei Christian Zimmermann deutlich in den Hintergrund. "Die Partie gegen den HTHC ist vielleicht das wichtigste Spiel der gesamten Saison", mag der Co-Trainer nicht lange um den heißen Brei herumreden. Und: "Wenn wir da nicht drei Punkte holen, weiß ich auch nicht." Grundsätzlich denke er aber positiv und sei überzeugt, "dass da etwas möglich ist – wenn wir einerseits konzentriert zur Sache gehen und gleichzeitig locker bleiben"...


Coach Matuszynski lobt: "Taktisch hervorragend"

RRK-Frauen holen beim 2:2 in Braunschweig ersten Punkt der Saison

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 29. September 2014

frai - Das 2:2 bei Eintracht Braunschweig war der erste Punktgewinn für die Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK in dieser Bundesliga-Saison. Zugleich war es das erste Erfolgserlebnis des neuen Trainers Maciej Matuszynski. Taktisch habe das die Mannschaft in Braunschweig ganz hervorragend gemacht, sagte Matuszynski...

RRK: Lisa Lahham, Lara Kaltbeitzel, Antonia Wilfer, Viola Becker, Mara Bentscheck, Lotta Hof, Judith Bremer, Kimberly Körbel, Marie Harzer, Celina Hocks, Hannah Pehle, Fabienne Werner, Marilena Krauss, Rebecca Schneider, Ann-Paulin Heist.


RRK-Frauen weiter ohne Punktgewinn

Wenigstens erzielt Mara Bentscheck das erste Saisontor der Rüsselsheimerinnen

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 15.09.2014

pp - Nach vier Partien bleiben die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK in der Feld-Bundesliga ohne Punktgewinn. Wenigstens durften sie am Sonntagnachmittag durch eine verwandelte Strafecke von Mara Bentscheck das erste Saisontor bejubeln.

Den doppelten Heimauftritt am Sommerdamm konnten die Frauen des Rüsselsheimer RK nicht nutzen, um mit ihrem neuen Trainer Maciej Matuszynski den ersten Erfolg zu feiern. Sang- und klanglos verloren sie am Samstag gegen Aufsteiger TSV Mannheim mit 0:3. Etwas achtbarer zog sich das neuformierte RRK-Team einen Tag später beim 1:2 gegen den als Endrundenanwärter gehandelten Münchner SC aus der Affäre. Zumindest mit dem Einsatzwillen und der Laufbereitschaft seiner Spielerinnen durfte der polnische Coach dabei zufrieden sein. "Wir müssen halt weiter tüchtig an uns arbeiten", hofft Matuszynski auf den baldigen Umschwung.

Derzeit ist der RRK Zehnter, was am Ende wegen des Rückzugs von SW Neuss den Klassenerhalt bedeuten würde. Derzeit zeichnet sich ein Abstiegs-Zweikampf mit dem ebenfalls noch sieglosen Schlusslicht Harvestehuder THC ab.


In Mannheim ordentlich, in Köln chancenlos

Befürchtete Niederlagen für junges Frauenteam des Rüsselsheimer RK

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 8. September 2014)

Es hätte schlimmer kommen, aber durchaus auch besser laufen können: Das jüngste Frauenteam, das der Rüsselsheimer RK in seiner 26-jährigen Bundesliga-Geschichte jemals am Start hatte, kam zum Auftakt der Hockeysaison 2014/15 nicht um die befürchteten Niederlagen herum und steht am Tabellenende. Anders, als dies mancher erwartet haben mag, hielt sich das Team des neuen Trainers Maciej Matuszynski bei den Play-off-Kandidaten Mannheimer HC und Rot-Weiss Köln durchaus wacker. Dem etwas unglücklichen 0:2 in der Kurpfalz folgte tags darauf ein aktuell schwerlich zu vermeidendes 0:5 im Rheinland beim stark besetzten Titelverteidiger Rot-Weiss Köln. "Wir wollten uns am ersten Wochenende möglichst gut aus der Affäre ziehen, und das ist uns gelungen. Wir haben mit Sicherheit einiges gelernt, haken das aber schnell ab und konzentrieren uns auf die Spiele gegen schlagbare Gegner", so das Fazit von Co-Trainer Christian Zimmermann...

RRK: Lisa Lahham, Nina Ankenbrand; Lotta Hof, Mara Bentscheck, Viola Becker, Ann-Paulin Heist, Lara Kaltbeitzel, Celina Hocks, Emma Kanz, Marie Harzer, Kimberly Körbel, Hannah Pehle, Marilena Krauss, Fabienne Werner, Rebecca Schneider, Antonia Wilfer, Judith Bremer.


Talente sollen Klassenerhalt schaffen

Für Rüsselsheimer Damen geht es in Mannheim und in Köln gegen Titelanwärter

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 6. September 2014

frai - Es wird um den Bundesliga-Klassenerhalt gehen, da sind sich im Lager der Hockeydamen des Rüsselsheimer RK zum Saisonstart alle einig. Abstiegsangst soll bei der Mannschaft des neuen Trainers Maciej Matuszynski aber nicht aufkommen. Heute beim Mannheimer HC und am Sonntag bei Rot-Weiss Köln geht es darum, gut aus den Startlöchern zu kommen.

Die Karten sind zum Auftakt neu gemischt. Mit dem Polen Maciej Matuszynski (44) hat ein neuer Übungsleiter die Geschicke der Rüsselsheimer Mannschaft übernommen. A-Nationalspielerin Eva Frank wird aufgrund eines Auslandsaufenthaltes der Mannschaft auf unbestimmte Zeit fehlen, auch Abwehrchefin Viktoria Krüger steht nicht zur Verfügung. Co-Trainer Christian Zimmermann, der ebenfalls polnische Wurzeln hat, spricht vom "jüngsten RRK-Frauen-Team aller Zeiten".

Elf U20-Talente sollen in der Bundesliga Erfahrung sammeln und am Ende mit den verbliebenen Arrivierten den Klassenerhalt schaffen. Da Schwarz-Weiß Neuss seine Mannschaft zurückzog, steht ein Absteiger bereits fest. Es wird also nur eine weitere Mannschaft der elf Bundesligisten den Gang in die Zweitklassigkeit antreten müssen. Ausgerechnet die beiden namhaften Gegner des ersten Spielwochenendes profitieren von dieser Konstellation. Sowohl der heutige Gegner Mannheimer HC als auch der amtierende Deutsche Meister Rot-Weiss Köln hätten gegen Neuss rangemusst. So können sich die beiden Titelanwärter auf die Duelle mit dem Ruderklub konzentrieren.

Die Ersten Damen des RRK in der Feldsaison 2014/15 (hinten: Marie Harzer, Emma Kanz, Lotta Hof, Hannah Pehle, Rebecca Schneider; davor: Trainer Maciej Matuszynski, Judith Bremer, Atonia Wilfer, Mara Bentscheck, Ann-Paulin Heist, Co-Trainer Christian Zimmermann; vorn: Lara Kaltbeitzel, Fabienne Werner, Nina Ankenbrand, Lisa Lahham, Kimberly Körbel, Viola Becker; weiter dabei: Eva-Maria Frank, Helena Faust, Celina Hocks, Louisa Willems, Marilena Krauss, Viktoria Krüger, Kim Treutner, Teammanagerin Linda Namuo-Schneider)

Beim Mannheimer HC freut sich Vera Battenberg auf ein Wiedersehen mit ihren ehemaligen Mitspielerinnen. Sie führt nun die vierköpfige Riege der Ex-RRK-Spielerinnen auf Mannheimer Seite an. Die Mannschaft von Adytia Pasarakonda geht als Favorit ins Rennen. Ein Punktgewinn wäre für den Ruderklub eine beachtliche Leistung. Geradezu sensationell wäre ein Sieg am Sonntag bei Titelverteidiger Rot-Weiss Köln. Die Mannschaft von Trainer Markus Lonnes hat mit Lara May und Christina Schröder ebenfalls ein ehemaliges Rüsselsheimer Duo ihren Reihen.

Außer Frage steht, dass das Auftaktwochenende für RRK-Torhüterin Lisa Lahham viel Arbeit bedeuten wird. Die 25-Jährige weiß, dass es gegen die Aufsteiger vom TSV Mannheim und Düsseldorfer HC oder das wegen einiger Abgänge ebenfalls geschwächte Braunschweig vermutlich leichter sein wird etwas zu holen. Doch sie sagt: "Wir müssen uns nach der kurzen Vorbereitung möglichst gut verkaufen. Jeder Punkt zählt und wenn wir am Wochenende etwas mitnehmen, dann ist das nicht nur für unsere Köpfe sehr gut."


Unerfahrener, aber dafür extrem hungrig

Für das jüngste RRK-Frauenteam beginnt die 26. Bundesligasaison beim Mannheimer HC und bei Meister Rot-Weiss Köln

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 5. September 2014)

Am letzten August-Wochenende ließ sich der Auftritt in Mannheim noch relativ einfach absagen, an diesem Samstag hätte das schwerwiegende Folgen: Mit dem Gastspiel beim Mannheimer HC hebt sich um 17 Uhr der Bundesliga-Vorhang für das Frauenhockeyteam des Rüsselsheimer RK. Dass die 26. erstklassige Spielzeit hintereinander, die dem Ruderklub am Sonntag (14.30) als zweiten Gang den Deutschen Meister Rot-Weiss Köln serviert, unter einem besonderen Stern steht, geht weit darüber hinaus, dass durch den Rückzug von Schwarz-Weiß Neuss stets einer der elf verbliebenen Vereine spielfrei sein wird und einer der beiden Absteiger bereits feststeht. "Das ist das jüngste RRK-Team aller Zeiten", sagt Christian Zimmermann, der in seine fünfte Runde als Assistenztrainer geht.

Elf U20-Talente im Kader

Obwohl dem 47-Jährigen ein permanenter Verjüngungsprozess in Rüsselsheim durchaus vertraut ist, so spürt er doch ziemlich genau, was auf den aktuellen Kader – darunter elf U20-Talente – und den neuen Chefcoach Maciej Matuszynski (44) zukommen wird. Zumal durch die spät liegenden Sommerferien und jeder Menge Schülerinnen kaum komplett trainiert und erst am vergangenen Dienstag ein Testspiel bestritten werden konnte – gegen das eigene zweite Männerteam. "Das wird natürlich ganz schwer, und ich habe den Mädels auch gesagt, dass ein paar Niederlagen kommen werden. Aber ich bin überzeugt, dass unser junges, extrem hungriges Team zeigen will und wird, was es kann. Und darüber hinaus sind wir längst nicht die Einzigen, die Probleme haben", sagt Zimmermann. So habe etwa auch Eintracht Braunschweig sehr viele Abgänge zu beklagen.

RRK-HEIMSPIELE IN DER SAISON 2014/15

13. September (15 Uhr) gegen TSV Mannheim (Aufsteiger)

14. September (14 Uhr) gegen Münchner SC (5.)

4. Oktober (15 Uhr) gegen Harvestehuder THC (8.)

5. Oktober (14 Uhr) gegen Düsseldorfer HC (Aufsteiger)

18. April (15 Uhr) gegen Eintr. Braunschweig (10.)

8. Mai (15 Uhr) gegen Berliner HC (4.).

9. Mai (15 Uhr) gegen UHC Hamburg (2.)

16. Mai (15 Uhr) gegen Mannheimer HC (6.)

17. Mai (14 Uhr) gegen Rot-Weiss Köln (1.)

30. Mai (15 Uhr) gegen Club an der Alster Hamburg (3.)

Realistisch, aber keinesfalls pessimistisch blickt auch Lisa Lahham der neuen Runde entgegen. "Wir wissen nicht, wo wir stehen, und müssen uns im Saisonverlauf noch finden. Aber das geht Mannschaften in der Fußball-Bundesliga doch auch nicht anders. Natürlich sind wir jung und um einiges unerfahrener, aber das heißt ja nicht, dass wir deswegen schlecht sind", sagt die 25-jährige Torhüterin. Dass die Zahnmedizin-Studentin in ihrer siebten Saison am Untermain bis auf Weiteres die Älteste im RRK-Team sein wird, dies sei "schon etwas ungewöhnlich. Aber die Eva kommt ja im Frühjahr zurück und ist drei Monate älter." Weil besagte Eva Frank als Kapitänin und A-Nationalspielerin aufgrund eines studienbedingten Afrika-Aufenthaltes noch geraume Zeit fehlt, "müssen wir paar Älteren unsere Erfahrungen an die Jungen weitergeben und versuchen, sie ein wenig auf die Bundesliga-Anforderungen vorzubereiten." Was auf sie selbst zukommt, darüber ist sich die aus Bad Kreuznach stammende Torhüterin absolut im Klaren: "Ich werde auf jeden Fall mehr zu tun haben."

Wiedersehen mit Battenberg

Dass dies für das erste Punktspiel-Wochenende gilt, kann als gesichert gelten. Der Mannheimer HC, wo die langjährige Mittelfeldakteurin Vera Battenberg die RRK-Fraktion wieder auf vier Köpfe erweitert hat, hat den größten Kader gemeldet und wird bestimmt wenigstens ein Auge in Richtung DM-Halbfinale richten. "Da wollen wir angreifen und schon versuchen, etwas mitzunehmen", gibt sich Zimmermann kämpferisch. Tags darauf, beim Titelverteidiger in Köln, gehe es dann vermutlich vorrangig darum, "sich möglichst gut zu verkaufen". Das sieht Lisa Lahham ähnlich: "Jeder Punkt zählt, und wenn wir am Wochenende etwas mitnehmen, wäre das sehr gut."

In der Saison 2013/14, in der Eintracht Frankfurt als Tabellenzwölfter punktlos blieb, hätten 15 Zähler zum Ligaverbleib genügt. "So etwas wird es diesmal nicht geben", legt sich Lahham fest, "weil die Aufsteiger deutlich stärker sind." Auch diese Feststellung vermag Christian Zimmermanns Optimismus nicht zu erschüttern: "Im Frühjahr sind Eva Frank und hoffentlich auch Vicky Krüger wieder dabei, und dazu kommen noch drei Talente hinzu. Wir haben wirklich tolle Perspektiven in Rüsselsheim, um uns in drei Jahren wieder höhere Ziele als den Klassenerhalt setzen zu können. Ich gehe jedenfalls ganz fest davon aus, dass wir auch 2015 der ersten Liga angehören."


Hockey Rüsselsheimer RK

Vom früheren Glanz weit entfernt

Den Spielerinnen des letzten hessischen Hockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK steht eine schwere Saison bevor. Andere Klubs sind finanziell deutlich besser aufgestellt, weshalb es bei Rüsselsheim nur ein Ziel gibt: den Abstieg vermeiden.

Von Christian Stör (aus "Frankfurter Rundschau" vom 04.09.2014)

Vor zehn Jahren war die Hockeywelt in Rüsselsheim noch in bester Ordnung. Die Rüsselsheimerinnen hatten gerade erst wieder die deutsche Meisterschaft gewonnen, zum sechsten Mal binnen zwölf Jahren. Keine Frage, der Rüsselsheimer RK war in Deutschland ein echter Markenname, zumal damals in Mandy Haase, Silke Müller und Denise Klecker auch drei Spielerinnen mit von der Partie waren, die später in Athen auch noch olympisches Gold gewannen.

Doch im Grunde war dies auch das Ende einer goldenen Ära des hessischen Frauenhockeys, die in den 80er-Jahren begonnen hatte, als die Klubs aus der Region die Meisterschaft fast ausschließlich unter sich ausgemacht hatten: Der 1. Hanauer THC triumphierte ebenso zweimal (1981 und 1984) wie der SC Frankfurt 1880 (1988 und 1989), während sich Eintracht Frankfurt 1991 die Krone aufsetzen konnte.

Ob sich das noch mal wiederholt? Vom Glanz früherer Jahre ist jedenfalls nicht mehr viel übriggeblieben. Hanau findet sich in der Regionalliga Süd wieder, während der SC 1880 in der Zweiten Bundesliga Süd spielt – genau wie die Eintracht, die in der vergangenen Saison im Oberhaus alle 22 Spiele verlor und sang- und klanglos abstieg. Mehr hatte aber ohnehin niemand erwartet. Abteilungsleiter Jürgen Fiedler weist seit Jahren darauf hin, dass ein Verein wie Eintracht Frankfurt, in dem Hockey nur eine Abteilung unter vielen ist, mit reinen Hockeyklubs finanziell nicht mithalten kann.

Die finanzielle Situation ist "nicht rosig"

Das Geld ist natürlich auch der Grund für die immer massiver werdenden Probleme beim Rüsselsheimer RK, dem einzig verbliebenen hessischen Bundesligisten. "Die Gegebenheiten im deutschen Hockey haben sich geändert", sagt der Rüsselsheimer Hockeyboss Martin Müller. Eins steht für ihn fest: "Ohne Unterstützung von außen ist nichts mehr möglich." Allerdings sehe die finanzielle Situation in Rüsselsheim derzeit "nicht rosig" aus. Außerdem seien Großstadtklubs wie der Berliner HC, Rot-Weiss Köln oder der UHC Hamburg auch deshalb attraktiver für junge Spielerinnen, weil es dort eine Anbindung an Unis und andere Ausbildungsstätten gebe. Auch private Mäzene öffnen dort schon mal ganz gerne ihre Schatullen.

Verständlich also, dass die Rüsselsheimerinnen mit eher gedämpften Erwartungen in die am kommenden Wochenende mit zwei Auswärtsspielen (Mannheimer HC und Rot-Weiss Köln) beginnende Bundesligasaison gehen. "Das wird für uns sehr schwer werden", sagt Müller und meint damit, dass Rüsselsheim wahrscheinlich gegen den Abstieg kämpfen wird.

Nur ein Absteiger diese Saison

Die Situation ist in der Tat sehr schwierig. Zum einen haben Lara May, Vera Battenberg und Emma Seng den Verein verlassen, noch schwerer aber wiegt der Umstand, dass ausgerechnet die beiden wichtigsten Spielerinnen studienbedingt in der Vorrunde nicht zum Einsatz kommen werden: Spielführerin Eva Frank und Abwehrchefin Viktoria Krüger nehmen jeweils eine Auszeit vom Hockey und sind erst im Frühjahr wieder mit von der Partie. So geht der RRK mit vielen Nachwuchskräften in die neue Saison. "Doch die brauchen natürlich erfahrene Spielerinnen an ihrer Seite, um in das Team hineinzuwachsen", weiß Müller.

Viel Arbeit also für den neuen Trainer Maciej Matuszynkski, der von Hanau an den Sommerdamm wechselte. Der frühere Chefcoach der polnischen Nationalmannschaft, der den Spielerinnen seine Anweisungen hauptsächlich auf Englisch erteilt, profitiert aber davon, dass Schwarz-Weiß Neuss sein Team schon vor Saisonbeginn vom Spielbetrieb abgemeldet hat. So muss diese Saison nur ein Klub auf sportlichem Wege absteigen. Dennoch wird die Aufgabe, den Abstieg zu vermeiden, schwer genug werden. Vom Meistertitel braucht in Rüsselsheim zehn Jahre nach dem letzten Erfolg auf absehbare Zeit ohnehin niemand mehr zu träumen.


Matuszynski: "Das Spiel ist das gleiche"

Rüsselsheimer Frauen gehen mit einem neuen Trainer und dem Ziel Klassenerhalt in die nächste Feldrunde

Auf einer Linie fanden sich die Verantwortlichen, als sie Maciej Matuszynski (Mitte), den neuen Trainer der Rüsselsheimer Bundesliga-Hockeyspielerinnen, vorstellten. Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller (links) und Co-Trainer Christian Zimmermann wollen ihm zur Seite stehen.

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 30. August 2014)

Mit dem neuen Trainer Maciej Matuszynski und dem Ziel Klassenerhalt starten die Frauen des Rüsselsheimer RK am ersten September-Wochenende in die neue Saison der Feldhockey-Bundesliga.

Angesichts von zwei Aufgaben bei ambitionierten Gegnern hätte für die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK der Bundesliga-Auftakt am 6. und 7. September kaum schwieriger sein können: samstags beim Mannheimer HC, nicht einmal 24 Stunden später beim amtierenden Deutschen Meister Rot-Weiss Köln.

Gleich am ersten Spieltag ist also der erst seit wenigen Wochen für die Rüsselsheimerinnen tätige polnische Hockey-Trainer Maciej Matuszynski mit seinen Schützlingen gefordert. Und offenbar brauchen die jungen Rüsselsheimerinnen noch ein wenig Zeit, denn der RRK hat seine Teilnahme am Turnier um den "Bundesliga-Cup", das an diesem Wochenende beim Mannheimer HC ausgetragen wird, zugunsten eines Trainingstages abgesagt.

"Der Rüsselsheimer Ruder-Klub ist noch immer eine gute Adresse", bringt der 43-jährige Pole, der als Spieler 150 Mal das Nationaltrikot seines Heimatlandes trug, die Freude über sein Engagement in der Opelstadt zum Ausdruck. Matuszynski verfügt über umfangreiche Erfahrungen als Hockeycoach, war allerdings ausnahmslos im Männerbereich (neben anderen polnische Nationalmannschaft, in Griechenland und beim Hanauer THC) tätig. Beim RRK hat er nun erstmals ein Frauenteam unter seinen Fittichen, was ihm allerdings keinerlei Kopfzerbrechen bereitet. "Das Spiel ist das gleiche", erwartet er für sich keine größeren Umstellungsprobleme.

Da wird ihm schon eher zu denken geben, dass er die Saison mit einem zwangsläufig verjüngten und relativ unerfahrenen Kader angehen muss. Talente wie Fabienne Werner, Marie Harzer oder Lara Kaltbeitzel erleben ihre Bundesliga-Feuertaufe nun eben früher als gedacht. Mit Lara May, Vera Battenberg, Viktoria Krüger und Nationalspielerin Eva Frank stehen vier gestandene Bundesligaspielerinnen nicht mehr zur Verfügung. Krüger und Frank sind nach ihren studienbedingten Auslandsaufenthalten erst zum Rückrundenauftakt im Frühjahr wieder einsatzfähig. In den bis dahin absolvierten zehn Partien sollen auf dem Weg zum Klassenerhalt möglichst bereits einige Punkte auf der Habenseite verbucht worden sein.

Nur ein Absteiger, aber das gibt zu denken

Nachdem Schwarz-Weiß Neuss seine Frauenmannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet hat, wird in der Feldsaison 2014/15 unter elf Klubs lediglich ein sportlicher Absteiger gesucht. Eine Tatsache, die dem finanziell ebenfalls alles andere als auf Rosen gebetteten Rüsselsheimer RK in die Karten spielt. Dennoch gibt das Schicksal der Neusser Hockeyspielerinnen auch RRK-Hockeychef Martin Müller zu denken. Potente Hockey-Sponsoren im Rhein-Main-Gebiet sind rar, was auch die sportliche Attraktivität der früher auf nationaler und internationaler Ebene ungemein erfolgreichen Rüsselsheimer Frauen längst hat schwinden lassen.

Gestandene Spielerinnen zieht es nicht mehr an den Sommerdamm. Sie landen vielmehr dort, wo es auch den einen oder anderen Euro zu verdienen gibt. So hat sich auch die Hoffnung zerschlagen, einhergehend mit der Verpflichtung von Maciej Matuszynski, vielleicht die eine oder andere polnische Spielerin nach Rüsselsheim locken zu können. Es hat sich im östlichen Nachbarland keine gefunden, die bereit gewesen wäre, Heimatverein und Studienplatz aufzugeben, nur um in Rüsselsheim unentgeltlich Hockey-Bundesliga spielen zu können. "Hoffentlich sehen wir uns nicht irgendwann mal gezwungen, einen solchen Schritt wie nun SW Neuss gehen zu müssen", malt Martin Müller den Teufel an die Wand.

Ungeachtet solcher Widrigkeiten, hat Maciej Matuszynski den ihm zur Verfügung stehenden Kader in den vergangenen Wochen auf die Punktspiele vorbereitet. "Es hat mich sehr gefreut, mit welchem Engagement die jungen Spielerinnen dabei zu Werke gegangen sind", schildert der Trainer seine Eindrücke von den ersten Übungseinheiten. Unterstützt wird er von Co-Trainer Christian Zimmermann, der dank eigener polnischer Wurzeln vorerst die Rolle des Dolmetschers innehat. Matuszynski will aber nun schnellstmöglich Deutsch lernen, um sich seinen Schützlingen gegenüber ohne jeglichen Zeitverlust direkt verständlich machen zu können.


Jüngstes Team aller Zeiten stark genug?

RRK-"Übergangskapitänin" Lotta Hof mag trotz des personellen Substanzverlustes für die Bundesliga nicht schwarz sehen

Nicht mehr nur als zweikampfstarke Abwehrkraft gefragt: Lotta Hof (rechts) führt die RRK-Hockeyspielerinnen als neue Kapitänin durch die Bundesliga-Hinrunde.

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 27. August 2014)

Noch zehn Tage bleiben. Dann müssen die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK in der Bundesligasaison 2014/15 Farbe bekennen. Am ersten September-Wochenende warten Mannheimer HC und Titelverteidiger Rot-Weiss Köln auf den Ruderklub und seinen neuen Trainer Maciej Matuszynski. Und auf jene Frau, die das noch einmal verjüngte Kollektiv des sechsmaligen deutschen Feldmeisters als neue Spielführerin möglichst gut um die zehn Klippen der Hinrunde führen soll.

"Das hätte ich mir mit 14 nicht träumen lassen, dass ich zehn Jahre später mal Kapitänin des RRK-Bundesligateams sein würde", bekennt Lotta Hof. "Aber", schränkt die Biologiestudentin ein, "ich mache das ja nicht alleine. Wir Älteren teilen uns das auf", sagt Hof. Die Älteren, das sind Torhüterin Lisa Lahham (25) und Stürmerin Hannah Pehle (24). Womit gleichzeitig deutlich wird, was in der 26. erstklassigen Spielzeit des Ruderklubs seit dem Aufstieg 1987 aufgrund der namhaften Abgänge und fehlender externer Zugänge Sache ist. "Wir freuen uns, dass wir mit Lara Kaltbeitzel, Fabienne Werner und Marie Harzer drei 97er-Jahrgänge hinzubekommen haben", sagt Hof – wohl wissend, dass dieses extrem junge Trio angesichts eines 17-köpfigen Kaders zwangsläufig heftiger ins kalte Wasser geworfen werden dürfte, als dies in Rüsselsheim Usus war. "Sie werden wohl sehr früh viele Spielzeiten bekommen", so Hof.

Gut ausgebildete Spielerinnen

Trotz des mutmaßlich erheblichen Substanzverlustes, den die Abgänge von Lara May (RW Köln), Vera Battenberg (Mannheimer HC) und Emma Seng (Alster Hamburg) nebst der studien- (Eva Frank) beziehungsweise berufsbedingten (Viktoria Krüger) Auszeiten zur Folge haben, mag "Übergangskapitänin" Hof nicht schwarz sehen: "Die Situation ist ja nicht neu für uns. Seit Jahren schon werden wir quasi für Tod erklärt, und das ist oft ein besonderer Ansporn für uns gewesen. Wir werden bestimmt nicht oben mitmischen, aber wir haben weiterhin gut ausgebildete Spielerinnen, von denen etliche in Jugend-Nationalteams standen oder stehen."

Am wichtigsten sei es, sich als Team nach der durch die Ferienzeit anfänglich suboptimalen Vorbereitung und bislang ohne Testspiel möglichst schnell zu finden. Und: "Da es durch den Rückzug von Neuss ja nur noch eine weitere Mannschaft trifft, ist der Druck glücklicherweise nicht ganz so groß. Eintracht Braunschweig wollen wir hinter uns lassen und dazu zu Hause den einen oder anderen Punkt holen."

Druck, damit kann Lotta Hof offensichtlich gut umgehen. 2010 war die Abwehrspielerin überraschend in den deutschen Kader für die 15. Hallen-EM in Duisburg berufen worden. "Das hat Spaß gemacht", so die Mainzerin. Die Bronzemedaille, die "irgendwo in meinem Zimmer liegt", sei aber kein Ansporn gewesen, den fünf A-Länderspielen weitere folgen zu lassen: "Der Sprung von der U21 ins A-Team ist enorm, und zweimal am Tag trainieren ist nichts für mich. Mir reicht es, Bundesliga zu spielen."

Dies tut sie seit nunmehr sieben Jahren für den RRK in der Regel überaus zuverlässig und effektiv, hat in dieser Zeit ungezählte brenzlige Situationen vor dem eigenen Tor entschärft. Obwohl sie sich mit diesem Thema eigentlich gar nicht beschäftigen mag, steht für sie fest, "dass ich auch dann, wenn der worst case eintreten und wir absteigen sollten, bleiben würde. Der RRK ist mein Verein", sagt Hof, die nach dem bevorstehenden Master-Abschluss an der Frankfurter Gutenberg-Universität noch ihren Doktor machen will.

Frischer Wind im Training

Zurück zur Gegenwart: Seit 14 Tagen können am Sommerdamm mit dem kompletten Kader intensiv die Grundlagen geschaffen werden. Um mögliche spielerische Defizite auszugleichen, ist es unabdingbar, zumindest körperlich topfit zu sein. Und in dieser Richtung scheint die Verpflichtung des früheren polnischen Männer-Nationalcoachs eine gute Wahl gewesen zu sein. "Das Training ist anstrengender geworden, und er fragt häufiger mal nach, ob wir noch können. Durch andere Übungen ist auf jeden Fall frischer Wind reingekommen. Wir sind sehr zufrieden", sagt Hof.

Und auch in Sachen Kommunikation mit dem 44-jährigen Matuszynski, die bislang überwiegend in Englisch vonstatten geht, ist Hof guter Dinge: "Ich ermuntere ihn immer wieder, die Übungen auf Deutsch zu erklären." Dass dies ebenso Zeit brauchen und Geduld erfordern wird, wie die Eingewöhnung des jüngsten RRK-Damenteams aller Zeiten an die raue Bundesligaluft kann als gesichert gelten.


Mission Liga halten

Maciej Matuszynskis schwerer Job als Hockeytrainer

Von Alex Westhoff (aus "Frankfurter Allgemeine" vom 14. August 2014)

Vor fünf Jahren kreuzten sich schon mal die Wege von Maciej Matuszynski und dem Rüsselsheimer RK. Es war eine andere, eine bessere Zeit für den Hockeystandort am Untermain. Damals wurden die RRK-Herren in der Halle Europacupsieger − und besiegten im Halbfinale den von Matuszynski betreuten polnischen Klub KS Pocztowiec Poznan. Als der 44-Jährige nun im Juli bei den Rüsselsheimer Damen anheuerte, ist von dem Glanz der erfolgreichen Jahre kaum etwas geblieben. Weder bei den Herren, die auf dem Feld und in der Halle nur noch dritt- beziehungsweise zweitklassig vertreten sind, noch bei den Damen, deren Hoch-Zeit mit nationalen und internationalen Titeln in Serie im Jahr 2006 zu Ende ging. Zwar sind sie auf dem Feld und in der Halle nach wie vor erstklassig, doch Matuszynski wird sich strecken müssen, dass die jahrzehntelange Bundesligaära nicht unter seiner Ägide zu Ende geht. "Es wird ein harter Kampf und eine harte Saison für uns alle", sagt der Pole.

Matuszynski tritt am Rüsselsheimer Sommerdamm als eine Art Mangelverwalter an. Denn der 150-rnalige Nationalspieler und Olympiateilnehmer 2000 muss mit einem blutjungen Team arbeiten, das vier seiner wichtigsten Spielerinnen beraubt worden ist. Lara May, Vera Battenberg, Viktoria Krüger und Kapitänin Eva Frank bildeten eine funktionierende Achse, an der die traditionell guten Nachwuchsspielerinnen aus der eigenen Schmiede sich orientieren, wachsen und gedeihen konnten. Dazu hat auch Junioren-Nationaltorhüterin Emma Seng (Club an der Alster) den Klub verlassen. Ohne das bundesligaerfahrene Leistungsträgerinnen-Quartett wird es schwer, weiß auch Matuszynski, der einen Einjahresvertrag unterschrieben hat. Am 6. und 7. September starten die RRK-Damen gleich mit zwei Auswärtspartien gegen die Spitzenteams Mannheimer HC und Meister Rot-Weiss Köln in ihre "Mission Liga halten", wie Matuszynski sagt. Immerhin: Zur Rückrunde im Frühjahr 2015 werden Kapitänin Frank und Abwehrchefin Krüger nach ihren studienbedingten Aktivitäten wieder zurück erwartet. Und noch eine für die Bundesliga-Perspektive der Hessinnen günstige Fügung kommt hinzu: Schwarz-Weiß Neuss hat seine Damenmannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet, so dass sportlich nur noch ein weiterer Absteiger ermittelt werden wird.

"Das macht es ein bisschen einfacher für uns", sagt Matuszynski, der sich "glücklich darüber" zeigt, mit wie viel Engagement seine junge Mannschaft in den ersten Vorbereitungswochen zu Werke ging. Und doch zeigt der Fall Neuss nur allzu deutlich, wie grundsätzlich verschieden die Bedingungen bei den finanziell potenten Klubs und den klammen Vereinen in der Liga sind. RRK-Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller hat schon angedeutet, dass das Schicksal der Rheinländerinnen eines Tages auch die Rüsselsheimerinnen treffen könnte.

Landsleute mit gleicher Passion: Der neue RRK-Frauencoach Maciej Matuszynski (links) ist froh, den ebenfalls aus Polen stammenden Co-Trainer Christian Zimmermann an seiner Seite zu haben.

Seit dem Abgang des Erfolgstrainers Berti Rauth (2007) und dem Rückzug von Sponsor Opel fehlen Antworten und Ideen, um den Niedergang aufzuhalten. Die letzten drei Damen-Trainer Rauth (Club an der Alster), Benedikt Schmidt-Busse (UHC Hamburg) und Florian Westermann (DHC Hannover) verließen den RRK für mehr Geld und bessere Perspektiven. Neuzugänge mit Bundesligaerfahrung und überdurchschnittlicher Klasse sucht man seit Jahren vergeblich. Der RRK ist mit dem, was er sportlich und drumherum bietet, nicht mehr attraktiv. Die Hoffnung, dass Matuszynski dank seiner Drähte in die Heimat polnische (National-)Spielerinnen mitbringen könnte, hat sich auch zerschlagen. Es habe sich keine gefunden, die ihren derzeitigen Verein und Studienplatz für ein (nicht bezahltes) Engagement in Rüsselsheim aufzugeben bereit wäre, sagt Matuszynski.

Nach monatelanger Trainersuche setzen die Rüsselsheimer nun auf den Polen, der bislang nur im Männerbereich gearbeitet hat und sich mit seinen Spielerinnen nur auf Englisch verständigen kann. "Es ist ja nach wie vor Hockey", sagt Matuszynski, der zuletzt ein Wanderer durch die Hockeywelt war mit Engagements in Polen, Griechenland und zuletzt auch 16 Monate lang beim Drittligaklub Hanauer THC.


"Ruderklub eine gute Adresse"

Maciej Matuszynski geht den Neuaufbau des wiederum verjüngten RRK-Frauenteams ohne Abstiegsängste an

Das Interview führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 14. August 2014)

Seit etwas mehr als vier Wochen ist Maciej Matuszynski hauptamtlicher Trainer der Bundesliga-Frauen und des weiblichen Nachwuchses des Rüsselsheimer RK. Zuvor war der fast zwei Meter große Hüne, der in seiner Heimat Polen fünfmal Feld- und achtmal Hallenmeister wurde, nur im Männerbereich tätig. Die Main-Spitze sprach mit dem 43 Jahre alten, 150-fachen Hockey-Nationalspieler darüber, wie es zu diesem Engagement gekommen ist und wie seine Ziele aussehen.

Wie kommt man in Posen auf die Idee, erstmals ein Frauenteam übernehmen zu wollen und wird ausgerechnet beim Rüsselsheimer Ruderklub fündig?

Mein Traum war es schon immer, eine Bundesliga-Mannschaft zu trainieren. Und der Rüsselsheimer RK ist sicher eine gute Adresse.

Was wissen Sie von Ihrem neuen Verein und der Mannschaft?

Den RRK kenne ich schon sehr lange. Sein Name war schon immer europaweit mit gutem Hockey verbunden.

Der RRK hat lange nach einem Nachfolger für Florian Westermann gesucht und angeblich eine Handvoll Absagen erhalten. Sie waren also offenbar die letzte Hoffnung …

Diese Situation war mir vorher unbekannt. Das Angebot war sehr interessant und ich bin froh, hier zu sein.

Für welche Art Trainer stehen Sie, was haben Sie sich konkret vorgenommen?

Ich bin ein sehr ruhiger Typ, mag es aber, dass die Aufgaben konsequent absolviert werden.

Sie haben in der Hallensaison 2012/13 den Hanauer THC gecoacht. Warum sind Sie nicht länger geblieben?

Aus privaten Gründen musste ich ganz plötzlich wieder zurück nach Polen. Meine Mutter ist damals sehr krank geworden.

Der RRK hat erneut viele Leistungsträgerinnen verloren, muss erneut verjüngen und läuft Gefahr, in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Schreckt Sie das?

Es wird wahrscheinlich nicht einfach werden. Aber wir wollen mit dieser jungen Mannschaft viel erreichen. Und Angst habe ich definitiv nicht.

Haben Sie die Hoffnung, die eine oder andere Nationalspielerin aus ihrem Heimatland noch zu einem Wechsel nach Rüsselsheim überreden zu können?

Ich bin in ständigem Kontakt mit dem Nationaltrainer Polens und versuche alles, die eine oder andere Spielerin für einen Wechsel zu begeistern.

Wie sieht die Marschrichtung für die nächsten Wochen bis zum Punktspielstart am 6. September aus?

Wir versuchen, die Mannschaft nach den zahlreichen Abgängen neu aufzubauen und die Truppe bundesligatauglich zu machen.

Frauen und Männer ticken normalerweise deutlich anders. Müssen Sie sich als Trainer quasi neu erfinden?

Auf keinen Fall!

Sie wollen möglichst schnell Deutsch lernen und sind auf Wohnungssuche. Bedeutet das, dass sie auf alle Fälle länger beim RRK arbeiten möchten?

Ich habe mir vorgenommen, hier etwas länger zu bleiben. Mal schauen, was die Zeit so bringt.


Polnischer Nationaltrainer kommt zu Rüsselsheimer Hockeydamen

Aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 12. Juli 2014

Die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK haben einen neuen Trainer. Der einstige polnische Herren-Nationaltrainer Maciej Matuszynski übernimmt beim Bundesligaklub den Cheftrainerposten des nach Hannover abgewanderten Florian Westermann. Der 43-Jährige war in den vergangenen beiden Jahren schon in der Region als Herren- und Jugendcoach beim Hanauer THC tätig. "Ob es funktioniert, wird man sehen", sagt RRK-Hockeyabteilungsleiter Martin Müller, der monatelang mit der Suche nach einem neuen Damentrainer beschäftigt war. Matuszynski, der kaum Deutsch spricht und sich in Englisch verständigt, soll sich zunächst auf die Erstligamannschaft der Rüsselsheimer konzentrieren, ehe er womöglich noch Aufgaben im weiblichen Jugendbereich hinzubekommt. Denn die Bundesliga-Damen stehen vor einer schwierigen Runde. Mit Lara May (Rot-Weiss Köln) und Vera Battenberg, die ihren Abschied vom Sommerdamm erklärt hat, verlieren die Hessinnen zwei Leistungsträgerinnen. Eine weitere erhebliche Schwächung ist das Fehlen von Kapitänin Eva Frank und Viktoria Krüger in der Anfang September beginnenden Hinrunde. Die beiden Führungsspielerinnen sind studienbedingt im Ausland. Maciej Matuszynski hat als Aktiver über 150 Länderspiele für Polen bestritten und an den Olympischen Spielen 2000 teilgenommen. (west.)

Maciej Matuszynski folgt Florian Westermann als Trainer des Frauenhockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK.


Polens Ex-Nationalcoach trainiert RRK-Frauen

Maciej Matuszynski betreut Rüsselsheimer Bundesligisten ab nächster Woche – Vorher in Hanau – "Ein absoluter Fachmann"

Von Heiko Weissinger (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 9. Juli 2014)
Der ehemalige polnische Hockey-Nationaltrainer Maciej Matuszynski wird neuer Coach des Frauen-Bundesligisten Rüsselsheimer RK. Für den 43-Jährigen, der bisher Männerteams betreut hat, ist es die zweite Station in Deutschland nach seinem Engagement beim Hanauer THC.

Den Kontakt zu Matuszynski hatte der aus Polen stammende Co-Trainer der RRK-Frauen, Christian Zimmermann, geknüpft. "Nachdem einige Aspiranten auf der Liste abgesagt hatten oder nicht finanzierbar waren, sind wir an ihn herangetreten und haben ihn aufgrund seiner Vita verpflichtet", sagte Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller, der monatelang auf der Suche nach einem Nachfolger für den nach Hannover abgewanderten Florian Westermann war.

Martin Müller hatte sich auch bei Matuszynskis Ex-Arbeitgeber Hanauer THC umgehört, wo er die Männer in der 1. (Halle) und 2. Regionalliga (Feld) sowie die männliche Jugend trainierte. Müller: "Es hieß, er sei fachlich gut. Letztlich ist es dort an der Bezahlung gescheitert."

Der RRK, finanziell auch nicht gerade auf Rosen gebettet, stellt den 43-Jährigen unbefristet als hauptamtlichen Trainer der Frauen und des weiblichen Nachwuchses ein. Ein Nebenjob, um das sicherlich nicht üppige Salär aufzubessern, ist dem neuen RRK-Coach erlaubt, "wenn die Beschäftigung unsere Kreise nicht stört" (Müller). "Doch momentan bietet sich da nichts an."

Über 150 Spiele für Polens Nationalteam

Maciej Matuszynski ist mit dem Hockeyspiel aufgewachsen, denn sein Vater war ein erfolgreicher Spieler. Mit neun Jahren griff dann auch der Filius zum Schläger – der Beginn einer großen Karriere. In elf Jahren lief Matuszynski über 150 Mal für das polnische Nationalteam auf und schoss dabei zehn Tore. Er holte bei Europameisterschaften sieben Medaillen und war 2000 Ersatzspieler bei den Olympischen Spielen in Sydney. In Polen wurde er mit seinem Verein KS Pocztowiec Poznán fünfmal Feld- und achtmal Hallenmeister.

Seit 13 Jahren ist der in Poznán (Posen) geborene Maciej Matuszynski als Coach tätig. Zunächst als Co-Trainer der polnischen Männer-Nationalmannschaft und ab 2004 vier Jahre als deren Cheftrainer. Unter seiner Ägide brachte Polen 2006 bei der EM der deutschen Auswahl die erste Niederlage (4:9) unter dem Hallendach bei.

Außerdem arbeitete der Ex-Nationalspieler als Lehrer und Hockeytrainer an der Sportschule in seinem Heimatort, wo er auch den Verein WKS Grunwald Poznán zweimal zur Vizemeisterschaft führte. Von 2009 bis 2012 war Matuszynski Cheftrainer einer griechischen Klubmannschaft, ehe er zum Hanauer THC wechselte, wo er bis April dieses Jahres wirkte. "Er musste wegen familiärer Probleme nach Polen zurück", berichtete THC-Pressesprecher Thomas Seifert und zeigte sich etwas überrascht, dass Matuszynski nun erneut ein Engagement in Deutschland übernommen hat, nachdem er zuletzt für den polnischen Verband im Juniorenbereich gearbeitet hatte.

Co-Trainer Zimmermann soll dolmetschen

Über den Hanauer Ex-Trainer ist Seifert aber voll des Lobes: "Er ist ein Profi, ein absoluter Hockey-Fachmann, der voll hinter seiner Arbeit steht und sehr engagiert ist. Seine sportliche Vita und seine Trainerstationen sprechen für ihn." Einziges Manko: "Er spricht kaum Deutsch, so dass alles über Englisch ging." In Rüsselsheim soll Christian Zimmermann, der Co-Trainer bleibt, in den ersten Monaten dolmetschen.

In der kommenden Woche wird Maciej Matuszynski in Rüsselsheim erwartet, wo er zunächst privat unterkommt, bis der Verein eine Wohnung für ihn gefunden hat. Ob er sich bereits am Dienstag im Training seiner neuen Mannschaft vorstellt, ist noch unklar. "Mal sehen, ob es passt", sagt Martin Müller zu der Verpflichtung. "Es ist immer ein gewisses Risiko, ob die Chemie stimmt und die Spielerinnen mit ihm zurechtkommen."

Eines ist klar: Angesichts einiger Abgänge steht bei den RRK-Frauen ein Umbruch an. Da wäre es sicher hilfreich, wenn der neue Trainer auch die ein oder andere A-Nationalspielerin aus Polen mitbringen könnte, um den Kader qualitativ zu verbessern. Doch Martin Müller bremst entsprechende Erwartungen: "Das muss für uns auch immer finanzierbar sein."


Neuer Coach der RRK-Frauen kommt aus Polen

Aus "Main-Spitze" vom 8. Juli 2014

(kri). Läuft alles wie geplant, dann werden die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK am 15. Juli erstmals ihren neuen Trainer zu Gesicht bekommen. Wie Abteilungsleiter Martin Müller bestätigte, ist der Verein nach längerer Suche mit dem 44 Jahre alten Maciej Matuszynski einig geworden. Den Kontakt zum Ex-Nationalcoach Polens, in dessen Ägide die erste deutsche Niederlage bei einer Hallen-EM fiel (2006/4:9), hat Co-Trainer Christian Zimmermann geknüpft, der aufgrund seiner Wurzeln in der Anfangszeit auch als Dolmetscher gefragt ist. "Aber Maciej spricht sehr gut Englisch und ich denke, dass er auch recht schnell Deutsch lernt", so Zimmermann.

Der bisherige Assistent des nach Hannover abgewanderten Florian Westermann hofft zudem, dass der Neue "möglichst drei polnische A-Nationalspielerinnen mitbringt". Dies wäre extrem wertvoll, weil im Raum steht, dass neben den vier bekannten Abgängen auch noch die erfahrene Mittelfeldkraft Vera Battenberg wegbrechen könnte. Nach einem Kurzintermezzo beim Hanauer THC in der Hallensaison 2012/13 war Matuszynski zuletzt bei einem Klub in seiner Heimatstadt Posen sowie für Polens U21-Junioren tätig.


Abschied von Emma Seng und Lara May

RRK-Frauen unterliegen polnischem Nationalteam mit 4:9 und 3:4 – Gespräche mit neuem Trainer vor Abschluss

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 11. Juni 2014

pp - Am Pfingstwochenende mussten sich die Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK in zwei Testspielen gegen die polnische Nationalmannschaft geschlagen geben. Derweil steht die Suche nach einem neuen Trainer vor dem Abschluss: Schon in Kürze dürfte Vollzug gemeldet werden.

Fabienne Werner (links) vom Hockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK traf in den beiden Testspielen gegen die polnische Nationalmannschaft (Johanna Hadrot) jeweils einmal. 

Sechs Wochen nach Abschluss der Bundesligasaison nahmen die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK über Pfingsten wieder einmal den Schläger in die Hand. Ohne vorheriges Training standen sie dabei allerdings im Stadion am Sommerdamm in zwei Testspielen gegen die Nationalmannschaft aus Polen auf verlorenem Posten. Beim 4:9(1:6) am Samstag waren die Rüsselsheimerinnen chancenlos. Wesentlich mehr Gegenwehr wurde einen Tag später geleistet, ohne jedoch beim 3:4(2:2) eine weitere Niederlage verhindern zu können. Dennoch war der Rüsselsheimer Interimstrainer Christian Zimmermann mit den Vorstellungen seiner Schützlinge keinesfalls unzufrieden. "Das polnische Frauen-Hockey hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Mittlerweile verfügen unsere östlichen Nachbarn über ein richtig spielstarkes Team", sagte Zimmermann. Drei Tage lang trainierten die Polinnen in Rüsselsheim, um sich auf das in drei Wochen in Lettland stattfindende Qualifikationsturnier zur World League vorzubereiten.

In der ersten Partie fehlte dem RRK anfangs jegliche Bindung. Schon zur Pause lagen die Gastgeberinnen aussichtslos mit 1:6 zurück. Am Ende hieß es 4:9, wobei Marilena Krauss (2), Viktoria Krüger und Fabienne Werner für die Rüsselsheimer Tore verantwortlich zeichneten. Am Sonntag hielt der Ruderklub etwas aggressiver dagegen und war 70 Minuten lang ein ebenbürtiger Gegner. Diesmal steuerten Klara Kyndlova, Fabienne Werner und Marilena Krauss die Treffer zum 3:4-Endstand bei.

Letztmals im Dress der Rüsselsheimerinnen liefen am Wochenende Torfrau Emma Seng (wechselt zum Club an der Alster nach Hamburg) und Verteidigerin Lara May (zum Deutschen Meister Rot-Weiss Köln) auf. Wegen der Vorbereitung auf ihr Examen will auch Abwehrchefin Viktoria Krüger vorerst etwas kürzer treten und wird deshalb im September beim Start in die neue Feldsaison nicht zur Verfügung stehen. Gleiches gilt für Spielführerin Eva Frank. Die 24-jährige Nationalspielerin und Biologie-Studentin will bis Mitte Dezember im Senegal Daten für ihre Diplomarbeit sammeln. "Wir müssen das akzeptieren, abhaken und weitermachen. Wichtig ist, die Mädels optimal auf die neue Saison vorzubereiten", erklärte Christian Zimmermann. In den beiden Spielen gegen Polen gab er mit Klara Buchholz, Charlotte Steiner und Maike Penger drei Nachwuchskräften eine Chance, die "allesamt ihre Sache prima gemacht" hätten.

Zimmermann ist sich angesichts der Umstände bewusst, dass die RRK-Frauen vor einer schweren Bundesligasaison stehen: "Für uns wird es von Anfang an nur um den Klassenerhalt gehen", prophezeit er. Neuzugänge seien noch nicht in Sicht. Aber er habe am Wochenende im Kader von Polen einige interessante Spielerinnen gesehen und wolle nun seine guten Kontakte zu Nationaltrainer Krzysztof Rachwalski nutzen: "Vielleicht können wir ja die eine oder andere dafür begeistern, bei uns neue Erfahrungen auf Bundesligaebene zu sammeln." Nach dem Weggang von Florian Westermann habe ihm als Interimstrainer die Arbeit mit den Mädchen viel Spaß bereitet.

Bald wird Christian Zimmermann aber nun wieder ins zweite Glied zurücktreten. "Die Gespräche mit dem neuen Trainer sind sehr weit gediehen und stehen kurz vor dem Abschluss", verriet er, ohne dessen Namen preisgeben zu wollen. Zimmermann geht davon aus, dass der momentan noch bei der Weltmeisterschaft in Den Haag beschäftigte RRK-Hockeychef Martin Müller schon bald nach seiner Rückkehr aus den Niederlanden den Coach vorstellen wird.


Fast zwei Geburtstagsgeschenke für Zimmermann

RRK-Frauen steigern sich im zweiten Testspiel gegen Polens Nationalteam deutlich / Mit neuem Trainer wohl einig

Aus "Main-Spitze" vom 10. Juni 2014

(ulz). In der sommerlichen Mittagshitze bestritt Frauenhockey-Bundesligist Rüsselsheimer RK gleich zwei Testspiele gegen das polnische Nationalteam. Am Samstag unterlagen die von Christian Zimmermann gecoachten Gastgeberinnen sehr deutlich 4:9(1:6), wobei Marilena Krauss (2), Viktoria Krüger sowie Fabienne Werner für die RRK-Treffer verantwortlich zeichneten. Am noch heißeren Sonntag steigerten sich die Gastgeberinnen aber enorm und verloren lediglich 3:4(2:2). Klára Kyndlová, Werner und Krauss trafen.

Das von Krzysztof Rachwalski trainierte polnische Nationalteam zeigte insbesondere am Sonnabend sein respektables technisches und läuferisches Niveau. "Dass wir zumindest im ersten Match nicht wirklich mithalten konnten, ist natürlich verständlich. Schließlich hat meine Mannschaft sechs Wochen nichts mit dem Ball gemacht. Insofern haben wir unsere Haut wenigstens am Sonntag teuer verkauft. Das war eine Klasseleistung meiner Mädels, zumal mit Clara Buchholz, Maike Pinger, Meike und Charlotte Steiner gleich vier Nachwuchskräfte aus der weiblichen B-Jugend erstmals im Kader der Ersten standen", freute sich Geburtstagskind Zimmermann, der zum 46. Wiegenfest nach der zweiten Partie von seinem Ensemble eine Helene-Fischer-CD geschenkt bekam. Er möchte zukünftig lediglich weiter als Assistenzcoach arbeiten. Während er andeutete, dass Kontakte zu zwei oder drei polnischen Auswahlspielerinnen als Neuzugänge geknüpft wurden, waren die Vorbereitungs-Duelle mit Polen gleichzeitig die Abschiedsspiele für Torhüterin Emma Seng (geht zu Alster Hamburg) und Lara May (RW Köln). Zudem möchte Viktoria Krüger in ihrem Examenssemester bis Oktober pausieren.

Klar ist inzwischen auch, dass der RRK nach dem Weggang von Übungsleiter Florian Westermann bei der Suche eines Nachfolgers wohl fündig geworden ist. "Es ist fast sicher; die abschließenden Gespräche werden geführt, wenn Abteilungsleiter Martin Müller von der Weltmeisterschaft aus Holland zurückkehrt. Danach wird er der Öffentlichkeit vorgestellt", so Zimmermann.