Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Pressestimmen zum Start  der Feldhockey-Bundesligen 2010/2011,
RRK-Damen und RRK-Herren beide in den 1. Ligen! Wieder mit unterschiedlichen Zielen oder ...?

 

Aus "Frankfurter Rundschau" vom 12.10.2010:

Hockeyspielerinnen

Rüsselsheim bleibt an der Spitze

Von Christian Stär

Wer hätte das gedacht? Das derzeit beste deutsche Feldhockeyteam kommt aus Hessen. Zumindest stehen die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK nach vier Bundesligaspieltagen in der Tabelle ganz oben, womit vor Saisonbeginn nun wirklich nicht zu rechnen war. Zementiert haben die Südhessinnen den Platz an der Sonne mit zwei Siegen am Wochenende. Dem 2:1 (1:0) am Samstag gegen Klipper Hamburg ließ der RRK tags darauf ein 3:0 (2:0) gegen den Harvestehuder THC folgen.

Für den Trainer kommt diese Entwicklung allerdings gar nicht mal so überraschend. "Wir haben im vergangenen Jahr auch nicht schlechter gespielt", so Benedikt Schmidt-Busse. Einzig die Abschlussschwäche verhinderte damals eine bessere Platzierung. "Im letzten Jahr hätten wir diese Spiele alle verloren", sagte denn auch Eva Frank, die mit ihrem Siegtor gegen Klipper Hamburg (69.) entscheidend zum erfolgreichen Wochenende beigetragen hat. Der Treffer war umso bemerkenswerter, als Rüsselsheim nach zwei Gelben Karten für Nina Günther (65.) und Christina Schröder (67.) nur noch zu neunt auf dem Platz stand. "Jetzt haben wir auch das Glück, das uns sonst gefehlt hat", sagte Frank und fügte hinzu: "Aber das Glück muss man sich erst mal erarbeiten." Das aber gelingt erfahrungsgemäß nur solchen Teams, die in ihrer Grundstruktur nicht so schnell zu erschüttern sind. "Wir haben uns gefunden", so Frank, "es macht Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen." Das war auch am Sonntag zu sehen, als der RRK durch Tore von Frank (2.), Hannah Pehle (7.) und Irene Balek (63.) erneut drei Punkte holte.

Trotz der Erfolge bleibt der Trainer aber weiter auf dem Boden. Noch ist nämlich längst nicht alles Gold, was glänzt. Bestes Beispiel war die Partie gegen Klipper, als der RRK nach Pehles Führungstreffer (19.) den Faden verlor und den Gegner dadurch wieder stark machte. "Wir sind viel zu nachlässig geworden", kritisierte Schmidt-Busse, "wir haben zu viele Bälle verloren, waren im Rückwärtsgang zu schwach."

In solchen Phasen tritt noch immer eine Schwäche an den Tag, die vor allem für junge Mannschaften ganz typisch ist. "Manchmal wollen wir einfach zu viel", so Frank. Deshalb predigt der Trainer seinen Spielerinnen auch immer wieder, dass sie "einfaches Hockey" spielen sollen. "Wir wollen oft sofort alles", so Schmidt-Busse, dem es lieber wäre, wenn die Rüsselsheimerinnen ein bisschen geduldiger agieren würden. "Da sind wir manchmal zu kompromisslos", so Schmidt-Busse. Noch also gibt es einiges zu verbessern, auch für das derzeit beste Hockeyteam Deutschlands.


Aus "FAZ" vom 05.10.2010:

Beim RRK sind Kämpfer gefragt

Hockeyherren Letzter / "Wir sind konkurrenzfähig"

Von Alex Westhoff

"Da kommt dir das Laktat aus den Ohren." So versucht Mirco Fuchs zu beschreiben, wie man sich nach 70 Minuten Hockey im Dress des Rüsselsheimer RK fühlt. Der Sechsundzwanzigjährige steht ausgepumpt in der Herbstsonne auf dem Kunstrasen. Die Rüsselsheimer haben gerade ihr Heimspiel gegen den Crefelder HTC trotz einer enormen Energieleistung 1:2 verloren. Kapitän Fuchs und seine Crew sind sich bewusst, dass sie den meisten Gegnern in der Bundesliga in den meisten Belangen unterlegen sind. Deshalb geht es nur mit ungeheurem Aufwand und Kampfgeist, im Grunde müssen die RRK-Herren in jedem Spiel mit ihren Mitteln eine kleine Rebellion anzetteln. Weil sie aber nicht in jedem Spiel erfolgreich einen Aufstand machen können, gibt es - besonders aufwärts - hohe Niederlagen. 0:7 hieß es am vergangenen Samstag bei Uhlenhorst Mülheim, auch ein 0:6 und ein 1:7 waren schon dabei. Die Tordifferenz (5:24) habe den Klub jetzt schon "in den Keller sacken lassen", weiß Fuchs.

Der RRK steht in dieser Saison da wie von vielen guten Spielergeistern verlassen. Langjährige Leistungsträger haben den Verein verlassen oder ihre Karriere beendet, der erfolgreiche Trainer Stephan Decher hat sich nach einem Jahr wieder zurückgezogen. Die Neuen, Spieler wie Trainer, machen in dieser Spielzeit allesamt ihre ersten Gehversuche in der Bundesliga. Beim 3:2 gegen den Berliner HC ließen die Hessen immerhin schon einmal aufhorchen. Und auch am vergangenen Sonntag gegen den CHTC waren sie nah dran an einem Punktgewinn. Dass genug Zähler zusammenkommen werden, um Platz acht und damit die Teilnahme an den Play-offs zu erreichen, will so recht keiner glauben beim Tabellenletzten. "Man ist nicht naiv, wenn man sagt: Wir können das schaffen", hält Trainer Markus Hippchen zwar dagegen. Er muss der Mannschaft schließlich eine Perspektive vor Augen halten. In den Shootout der letzten vier, den der RRK in der vergangenen Saison schon erfolgreich bewältigte, gehen alle Teams wieder mit null Punkten. Einige Spieler, die zuvor nur in der dritten Liga spielten, sind spätestens bis dahin gezwungen, sich Tempo und Athletik der Bundesliga per Crashkurs anzueignen. Nach dem frühen Führungstor nach 120 Sekunden durch Falk May hielt die Abwehr den Angriffen der Crefelder lange stand. Doch ein Treffer per Strafecke brachte die tapferen Rüsselsheimer vier Minuten vor Schluss um den Ertrag der großen Mühe. "Wir sind konkurrenzfähig", sagt Martin Müller, der Hockeyabteilungsleiter. In den vergangenen Jahren hat der RRK es aber nie geschafft, gestandene neue Spieler an sich zu binden. Viele Akteure würden den RRK mit purem Abstiegskampf verbinden, so Müller. "Da ist der Anreiz, zu uns zu kommen, nicht sehr groß. Wir sind derzeit nicht attraktiv." In diesem Jahr sind die Kämpfer gefragt.  


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 25.09.2010:

Angriff soll effektiver werden

Hockey-Bundesliga: Saisonstart für RRK-Frauen am Sonntag gegen Aufsteiger Münchner SC – Durchschnittsalter 21 Jahre – Zwölf Teams kämpfen um acht Playoff-Plätze

frai - Zwei Wochen nach den Männern starten auch die Hockeyfrauen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs in die neue Bundesligasaison. Die junge Mannschaft von Trainer Benedikt Schmidt-Busse – das Durchschnittsalter beträgt gerade mal 21 Jahre – erwartet zum Auftakt am morgigen Sonntag am Rüsselsheimer Sommerdamm Aufsteiger Münchner SC.

In der Frauen- Bundesliga hat sich zur neuen Saison einiges geändert. Wie bei den Herren gibt es nun zwölf statt zehn Teams. Es wird mit einfacher Hinrunde gespielt, also ohne Rückspiel. Nach elf Spieltagen folgen die Playoffs, für die sich die besten acht Mannschaften qualifizieren.

Neben Schwarz-Weiß Neuss und dem Mannheimer HC ist nun auch der Münchner SC erstklassig. Das Team aus der bayerischen Landeshauptstadt ist personell gut besetzt und wird ein erster echter Prüfstein für die RRK-Frauen. MSC-Trainer Claas Henkel kann sich im Tor auf Kim Platten und in der Abwehr vor allem auf Führungsspielerin Nina Hasselmann verlassen. Im Mittelfeld agiert die erfahrene Rebecca Landshut. Mit ihren 28 Jahren zählt die ehemalige Alsteranerin zu den Schlüsselspielerinnen der Münchnerinnen. "Der MSC ist ein gut besetzter, starker Aufsteiger. Damit haben wir mit Düsseldorf in der vergangenen Saison ja schon unsere Erfahrungen gemacht. Der MSC wird schwer zu schlagen sein", meint RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse. Mit dem Verlauf der Vorbereitung war der Rüsselsheimer Übungsleiter nicht zufrieden. "Es gab viele Verletzte und Kranke, doch nun geht es von Null los."

Gutes Hockey hat das junge RRK-Team bereits in der vergangenen Saison gezeigt, nun soll Effektivität – vor allem im Torabschluss – hinzukommen. "In der neuen Bundesligasaison wollen wir es in erster Linie schaffen, uns für unsere Leistungen zu belohnen. Das heißt, wir wollen Tore schießen", so Schmidt-Busse. Wenn dieser Offensivgeist auf dem Platz Einzug hält, ist der in der Vergangenheit so erfolgreichen Mannschaft des Ruder-Klubs wieder einiges zuzutrauen. Und das trotz erneuten personellen Aderlasses, denn zwei wichtige Spielerinnen musste Schmidt-Busse ziehen lassen: Studienbedingt wechselte Lena Jacobi nach Hamburg zum Club an der Alster; Charlotte van Bodegom ließ sich überzeugen, das Trikot des Mannheimer HC überzustreifen. Dennoch verfügt der RRK über viel Potenzial.

Neue Stammkeeperin ist U21-Nationalspielerin Lisa Lahham. Der Abwehr verleihen die routinierte Irene Balek sowie Lotta Hof und Marilena Krauss Sicherheit. Im Mittelfeld wird neben den beiden "Küken" Lara May (16) und Louisa Willems (17) die aus Frankreich zurückgekehrte Helena Faust (19) für spielerische Impulse sorgen können. Auf Torejagd geht ein ganzes Ensemble von offensivstarken Akteurinnen: Eva Frank (21), Hannah Pehle (20), Nathalie Krätsch (17), Christina Schröder (18), die erfahrene Nina Günther (29) sowie die Nachwuchshoffnungen Hannah Jung (17) und Rebecca Schneider (17) sind immer für einen Treffer gut.

Den RRK-Fans muss also nicht bange sein. Doch sind zum Saisonstart die Erwartungen nicht allzu hoch. Das dürfte der Philosophie von Trainer Benedikt Schmidt-Busse entgegenkommen. So kann er Stück für Stück die Mannschaft weiterentwickeln. "Wir müssen mal schauen, wie es zum Start läuft", sagt der RRK-Coach und freut sich auf das mit Spannung erwartete erste Heimspiel am Sonntag gegen den Aufsteiger Münchner SC.


Aus "FAZ" vom 24.09.2010:

Die Jugend als Tugend

Die Damen des Rüsselsheimer RK kommen in Schwung

west. Im Hockey gebe es nun mal keine B-Note, sagt Benedikt Schmidt-Busse. Daran erinnert der Trainer auch regelmäßig seine Bundesligaspielerinnen. Denn die Mannschaft des Rüsselsheimer RK ist seit längerem dafür bekannt, schön zu spielen – bis zum gegnerischen Schusskreis. Denn dort lassen die RRK-Damen meist Effizienz vermissen. Die Diskrepanz zwischen Aufwand auf dem Kunstrasenfeld und dem in Toren und Punkten messbaren Ertrag ist groß.

An diesem Sonntag starten die Rüsselsheimerinnen gegen den Münchner SC in die neue Runde, in der mehrere RRK-Spielerinnen auf dem Sprung in die Nationalmannschaft stehen. Dass Eva Frank in den Plänen von Bundestrainer Michael Behrmann eine große Rolle spielt, gilt als sicher. Doch auch Marilena Krauss, Lotta Hof und Christina Schröder können vom anstehenden Umbruch in der Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes profitieren und auf eine Chance hoffen. Dann wäre das zuletzt unterrepräsentierte Rüsselsheimer Element in der Nationalmannschaft wieder vertreten. Zwei bis vier A-Nationalspielerinnen vom RRK erwartet Schmidt-Busse in dieser Saison. Der Verein vom Untermain verfügt aus Tradition über einen hervorragenden Fundus an gut ausgebildeten Nachwuchsspielerinnen, die in die Bundesliga drängen – und dort bei Schmidt-Busse auch sofort zum Einsatz kommen. Jedes Jahr kommt es dazu, dass betuchteren Vereinen Rüsselsheimer Spielerinnen zulaufen. Aktuell hat der RRK Charlotte van Bodegom an den Mannheimer HC verloren. Aber dafür wieder junge, 17 Jahre alte Spielerinnen in den Kader geholt. Der Altersschnitt der Mannschaft beträgt erstaunliche 20 Jahre – ohne Sonja Thüner. Die 41 Jahre alte Torhüterin hat schon mehr Jahre Hockeyerfahrung, als viele Mitspielerinnen alt sind. Nach der missratenen Vorsaison, in der die Rüsselsheimerinnen zeitweise gar in akute Abstiegsgefahr gerieten, soll es in dieser Runde wieder aufwärts gehen. "Wir wollen unter die ersten acht kommen. Und dann kann man schauen, was in den Playoffs zu holen ist", sagt Schmidt-Busse.

Die auf zwölf Teams aufgestockte Damen-Bundesliga hat einen neuen Spielmodus. Nach einer einfachen Runde mit einem Spiel gegen jeden Gegner spielen die ersten acht den deutschen Meister aus, die letzten vier Teams die Absteiger. Schmidt-Busse stellt bei vielen seiner jungen Spielerinnen fest, dass sich ihre noch frische Bundesligaerfahrung positiv auswirkt. "Einige spielen definitiv schon mehr Erwachsenenhockey als noch vor wenigen Monaten."

RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 24.09.2010:

Die Frauenmannschaft des Rüsselsheimer RK startet mit bescheidenen Zielen in die neue Saison in der Hockey-Bundesliga

Eine Prognose scheint diesmal kaum möglich zu sein. Machbar ist sicher viel für die Feldhockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK (RRK), die an diesem Sonntag zum Auftakt der neuen Bundesliga-Saison den Münchner SC im Stadion am Sommerdamm erwarten.

Wie aber die vergangene Runde gezeigt hat, als die Südhessinnen ganz entgegen der eigenen Erwartungen bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib zittern mussten, ehe sie dann doch noch den sechsten Platz belegten, ist im ausgeglichen besetzten Feld der zwölf Erstligateams die Teilnahme am Viertelfinale genauso wahrscheinlich, wie der Absturz in die Abstiegsrunde.

"Das wird wohl so ähnlich werden wie im letzten Jahr", sagt denn auch Benedikt Schmidt-Busse, der vor allem wegen der "sehr durchwachsenen" Vorbereitung, die von verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen geprägt war, die Messlatte lieber nicht zu hoch legen will. Erstes Ziel, so der Trainer der Rüsselsheimer, müsse der Klassenerhalt sein. "Wir wollen möglichst früh nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben", betont der Coach.

Prinzipiell müsste Rüsselsheim den Einzug ins Viertelfinale durchaus schaffen können, da der RRK laut Schmidt-Busse spielerisch auf jeden Fall stärker ist als noch in der vorigen Saison. Zudem hat sich in diesem Sommer im Gegensatz zu den Vorjahren kaum etwas am Kader geändert. Einzig die U21-Nationalspielerin Charlotte van Bodegom hat Rüsselsheim verlassen, dafür wird Helena Faust, die nach ihrem studienbedingten Aufenthalt in Frankreich wieder nach Rüsselsheim zurückgekehrt ist, das Team verstärken.

Entscheidend für das Wohl und Wehe der Mannschaft wird allerdings die Frage sein, ob die Rüsselsheimerinnen endlich ihre alte Schwäche beim Torabschluss ablegen können. "Wir spielen ein sehr aufwendiges Hockey", so Schmidt-Busse, "nur müssen wir uns dafür auch belohnen." Chancen hat sich Rüsselsheim in der vergangenen Saison mehr als genug erspielt, nur Tore, so der Coach, "haben wir zu wenig gemacht". Das mag auch daran liegen, dass der RRK mit zehn Spielerinnen, die jünger als 20 Jahre sind, zu den unerfahrensten Teams der Bundesliga gehört. Sollten die Rüsselsheimerinnen ihre Abschlussschwäche aber tatsächlich ablegen können, dann hält Schmidt-Busse sogar einen Sprung in die vorderen Regionen der Tabelle für denkbar. "Dann würde ich uns weit nach oben tippen", sagt er.

Neu ist in diesem Jahr der Spielmodus, der dem der Männer angepasst wurde. Die Zahl der Teams wurde von zehn auf zwölf erhöht, die Vorrunde ist nach einer einfachen Gruppenphase von nur elf Spielen bereits abgeschlossen, danach ziehen die besten acht Mannschaften in die Playoffs ein, der Rest kämpft in einer Abstiegsrunde um den Klassenerhalt.

Bei diesem System bleibt es nicht aus, dass manche Teams nur fünfmal zu Hause antreten dürfen, andere dagegen sechsmal. Zu den Glücklichen, die diesen Vorteil genießen dürfen, gehören auch die Rüsselsheimerinnen, die außer München auch Klipper Hamburg, den Harvestehuder THC, Rot-Weiss Köln, TuS Lichterfelde und den Berliner HC am Sommerdamm empfangen. "Über die sechs Heimspiele freuen wir uns natürlich", so Schmidt-Busse, "ob es aber wirklich ein Vorteil ist, muss man erst mal abwarten."


Aus "Main-Spitze" vom 24.09.2010:

Vor den Toren der Anderen besser drauf?

Junges Damenteam des Rüsselsheimer RK eröffnet Bundesligasaison daheim gegen den Münchner SC / Modus wie bei den Männern

Von Martin Krieger

Die Gleichstellung ist vollzogen: Wenn sich an diesem Wochenende der Vorhang zur neuen Bundesligasaison hebt, dann ist die "holde Weiblichkeit" dort ebenfalls mit zwölf Hockeyteams vertreten und unterliegt zudem auch jenem Spielsystem, das für die "Herren der Schöpfung" bereits zum vierten Mal gilt. Dass der Modus, an eine einfache Punktrunde das Play-off-Achtelfinale und die Abstiegsrunde der letzten vier Teams anzuhängen, eine große Zukunft hat, gilt als unwahrscheinlich: Bereits in der Saison 2011/12 soll wieder mit Hin- und Rückrunde gespielt werden.

Führungskraft in Rüsselsheim und auf dem Weg ins A-Nationalteam: RRK-Spielführerin Eva Frank (rechts) strebt mit ihren Teamkolleginnen ins Play-off-Achtelfinale.

Wie dem auch sei – das junge Damenteam des Rüsselsheimer RK (Durchschnittsalter keine 21 Jahre) muss sich wie alle anderen darauf einstellen, jedem der elf Gegner bis zum Ende der Normalrunde Mitte April nur einmal zu begegnen. "Natürlich geht man da anders rein, wenn es kein Rückspiel mehr gibt", sagt RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse. Was käme da nicht besser, als mit einem Heimspiel am Sonntag gegen Aufsteiger Münchner SC loszulegen? Aber Vorsicht, war da nicht was? Richtig – vor zwölf Monaten kam der Düsseldorfer HC als Neuling an den Sommerdamm und gewann 4:1 ...

Und auch aktuell hebt der Coach, der in seine vierte Saison am Untermain geht, mahnend den Finger: "Das wird bestimmt eine feurige Geschichte. Der MSC zeigt auf dem Platz eine hohe Präsenz; ich erwarte ein ziemlich ausgeglichenes Spiel." So wie am vergangenen Samstag. Beim Vorbereitungsturnier des Mannheimer HC hatten sich RRK und MSC 1:1 getrennt. Aber: "Wenn wir die schlagen, haben wir einen direkten Konkurrenten auf dem Weg ins Achtelfinale schon einmal hinter uns", so Schmidt-Busse. Um dieses erste Ziel zu erreichen, gilt es, die tragenden Säulen um die Münchner WM-Fahrerinnen Nina Hasselmann und Hannah Krüger sowie Ex-Nationalspielerin Rebecca Landshut zu erschüttern. Bis auf Lena Schüder (Trainingsrückstand nach Verletzung) und Hannah Jung (Daumenblessur) steht der Kader komplett zur Verfügung, in dem Junioren-Nationaltorhüterin Lisa Lahham zu Nummer eins aufgestiegen ist.

Play-off-Teilnahme ist das erklärte Saisonziel

Was sein Team – nach dem Weggang von Junioren-Nationalspielerin Lotje van Bodegom (Mannheimer HC), aber spätestens im Frühjahr wieder ergänzt um die hoch talentierte Helena Faust (Frankreich-Aufenthalt) – leisten kann, darüber rätselt der Coach selbst noch. "Wir haben in der gesamten Vorbereitung bis zum vergangenen Sonntag nicht einmal in einer der denkbaren Startformationen gespielt. So eine Seuche habe ich noch nie erlebt. Von daher wird man in vier Wochen klarer sehen. Ich schätze uns spielerisch mit am stärksten ein, aber es wird viel davon abhängen, ob wir bei der Torchancenverwertung eine gute Quote erreichen und auch mal ein paar ,Hütten‘ mehr machen."

In der Tat erwies sich der Abschluss vor den Toren der Anderen in der Aufwärmphase erneut als größtes Manko. Und in diesem Bereich ist Besserung dringend angeraten. Denn hinter den aktuellen DM-Finalisten Berliner HC und UHC Hamburg sowie dem Club an der Alster – dort ging aus Studiengründen die langjährige RRK-Leistungsträgerin Lena Jacobi vor Anker – erwartet Schmidt-Busse ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die fünf weiteren Play-off-Plätze. "Die anderen Teams sehe ich allesamt recht eng beieinander." Drei Auftaktpunkte gegen den Münchner SC täten deshalb besonders gut.

SPIELTERMINE DER RRK-DAMEN

Sonntag, 26. September (14 Uhr) gegen Münchner SC (Aufsteiger)

Sonntag, 3. Oktober (14 Uhr) beim Düsseldorfer HC (Vorsaison: 3.)

Samstag, 9. Oktober (15 Uhr) gegen Klipper Hamburg (7.)

Sonntag, 10. Oktober (12 Uhr) gegen Harvestehuder THC (8.)

Samstag, 16. Oktober (18 Uhr) bei Schwarz-Weiß Neuss (Aufsteiger)

Samstag, 23. Oktober (16 Uhr) beim Mannheimer HC (Aufsteiger)

Samstag, 30. Oktober (15.30 Uhr) gegen Rot-Weiss Köln (4.)

Samstag, 9. April (16 Uhr) gegen TuS Lichterfelde (9.)

Sonntag, 10. April (12 Uhr) gegen Berliner HC (1.)

Samstag, 16. April (15 Uhr) beim Club an der Alster Hamburg (5.)

Sonntag, 17. April (12 Uhr) beim UHC Hamburg (2.)

Kader, Tor: Lisa Lahham (21), Sonja Thüner (42); Abwehr: Marilena Krauss (18), Victoria Krüger (24), Irene Balek (32), Maike Cartsburg (17), Lotta Hof (20); Mittelfeld: Lara May (16), Louisa Willems (17), Vera Battenberg (22), Cora Eilhardt (30), Lena Schüder (28), Helena Faust (19); Sturm: Lisa Faust (23), Hannah Pehle (20), Christina Schöder (18), Eva Frank (21/Spielführerin), Ann-Paulin Heist (20), Nina Günther (29), Nathalie Krätsch (17).


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 17.09.2010:

Immerhin kehrt Helena Faust zurück

Hockey-Bundesliga: Weitere Verjüngung bei RRK nach von Bodegoms und Jacobis Weggang

frai - Es wird Herbst, die Blätter fallen. Eine Woche vor dem Start in die neue Bundesligasaison blicken die Hockeydamen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs auf eine durchwachsene Vorbereitung zurück. Unfreiwillig dauerten die Trainingswochen für die RRK-Damen länger als gewohnt. Wegen der WM in Rosario/Argentinien wurden die Spielansetzungen der Bundesligarunde nach hinten verschoben.

Für das junge Damenteam des Ruder-Klubs wird es somit am Sonntag (26.) ernst. Dann geht es im ersten Heimspiel gegen den Münchner SC. Beharrlich haben Benedikt Schmidt-Busse und sein Trainerteam in den zurückliegenden Wochen an den Grundlagen im konditionellen Bereich gearbeitet. Eine erste Standortbestimmung folgte bei zwei Testspielen innerhalb eines Trainingslagers in Wettingen in der Schweiz. Gegen die Gastgeber von Rot-Weiß Wettingen, dem Schweizer Vizemeister, gab es einen 4:0-Sieg, sowie eine 0:2-Niederlage am Folgetag, allerdings mit einer Rumpfbesetzung. Gegen die Schweizer A-Nationalmannschaft gelang den RRK-Damen in einem weiteren Test ein 5:0-Erfolgserlebnis. Am zurückliegenden Wochenende standen weitere Testspiele an. Allerdings war der zur Verfügung stehende Kader wegen diverser Verletzungen stark dezimiert.

Zweitligist SC Frankfurt 1880 sagte zudem kurzfristig das Gastspiel am Rüsselsheimer Sommerdamm ab. Gegen die schottische Nationalmannschaft setzte es eine 1:5-Niederlage. Den einzigen Treffer für die RRK-Damen erzielte Hannah Pehle. Am Samstag und Sonntag nehmen die relativ unerfahrenen Ruderklub-Damen am Bundesligaturnier in Mannheim teil. Dort stehen in der Vorrunde Spiele gegen den Münchner SC, Rot-Weiss Köln und die HG Nürnberg an. Das Turnier wird eine erste wichtige Standortbestimmung sein. Insbesondere im spielerischen Bereich muss sich der RRK verbessern, um mehr Torchancen kreieren zu können. Das war in der letzten Saison ein Manko. Abhilfe könnte hier die bevorstehende Rückkehr von Helena Faust schaffen. Die talentierte Mittelfeldakteurin stößt nach einem studienbedingten Aufenthalt in Frankreich in Kürze wieder zur Mannschaft.

"Das Team wird eine weitere Verjüngungskur erfahren, und die bereitstehenden Nachwuchskräfte werden ihre Chance in der Bundesliga erhalten", schätzt Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller die Lage ein. Was der Mannschaft zuzutrauen ist, ist auch für den erfahrenen Hockey-Veteranen schwer vorherzusagen. Sicherlich ist das Erreichen der Playoffs wieder ein angestrebtes und durchaus realisierbares Ziel, auf das es hinzuarbeiten gilt.

Doch wird Trainer Benedikt Schmidt-Busse wieder erst einmal seine Mannschaft daran erinnern, dass es zunächst unabdingbar ist, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Die vergangene Saison hatte gezeigt, wie nahe diese beiden Pole beieinander liegen. Am Ende erreichte der RRK einen respektablen sechsten Platz. Zwei namhafte Spielerinnen haben den Verein definitiv verlassen: Charlotte van Bodegom (Mannheimer HC) und Lena Jacobi (Ziel unbekannt). Neuzugänge sind keine zu vermelden.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 11.09.2010:

Verletzungssorgen vor Saisonbeginn

Hockey: RRK-Männer erwarten heute mit ihrem neuen Trainer Markus Hippchen den Mannheimer HC als Außenseiter

frai - Bereits der erste Gegner scheint übermächtig und kaum zu bezwingen. Mit dem Mannheimer HC gastiert am heutigen Samstag um 16 Uhr im ersten Heimspiel ein Meisterschaftsanwärter in Rüsselsheim. Die Hockeyherren des RRK stehen vor einer schwierigen Bundesligasaison. Doch auch im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg will das Team des neuen Trainers Markus Hippchen den als Saisonziel ausgegebenen Klassenerhalt schaffen.

Nach intensiven Wochen der Vorbereitung geht der RRK hochmotiviert in die Auftaktbegegnung. Die Gäste haben es jedoch in sich. Der von Torsten Althoff trainierte Mannheimer HC hat sich mit dem 28-jährigen Nationalspieler Matthias Witthaus verstärkt. Die zusätzliche Verpflichtung des australischen Ausnahmestürmers Jamie Dwyer wurde jedoch vom australischen Verband jäh durchkreuzt.Allerdings gilt der MHC auch ohne den dreimaligen Welthockeyspieler als Titelanwärter. Der amtierende Hallenmeister und Vorjahresdritte im Feld ist personell um einiges besser besetzt als Rüsselsheim.

Neu im Bundesligateam des RRK sind die Hockeyspieler Sebastian Behr, Nicholas Bachtadse, Maurice Hippchen, Marcel Hippchen, Andreas Beißmann und Bastian Reisch.

Zum Auftakt der vergangenen Saison war dem RRK jedoch eine Überraschung gelungen. Gegen den ebenfalls hochfavorisierten UHC Hamburg hatte es zu einem Punktgewinn gereicht. Erst im Penaltyschießen zogen die Rüsselsheimer den Kürzeren.

Die morgige Aufgabe dürfte jedoch ungleich schwerer werden. Schließlich setzte es gegen Mannheim in der vergangenen Spielrunde eine 1:4-Heimniederlage. Zudem befindet sich der RRK im Umbruch. Torgarant Oliver Domke hat den Hockeyschläger, zumindest auf Bundesliga-Ebene, an den Nagel gehängt. Nicht mehr an Bord sind zudem Torhüter Andreas Späck (Auslandsaufenthalt in Frankreich), Justus Kölln (Auslandsaufenthalt in Spanien), Julian Wuttke (Hockeypause), Timo Lehner (berufliche Gründe) und Simon Schmidt-Nentwig (Wiesbadener HTC). Daneben plagt sich Führungsspieler Christian Domke weiterhin mit einer langwierigen Verletzung. Und der ehemalige Kapitän Jan Petersen steht, ebenfalls wegen eines Auslandsaufenthaltes, zur Hallenrunde auch nicht mehr zur Verfügung.

Markus Hippchen hat ein schweres Amt anzutreten. Zwar kennt der ehemalige Co-Trainer von Stephan Decher bereits die Mannschaft, doch galt es die Reihen innerhalb weniger Wochen neu zu sortieren. Fünf junge Spieler hat Hippchen vom Regionalligisten aus Kreuznach mitgebracht, darunter seine beiden Söhne Maurice und Marcel. Auf der Torhüterposition kam Bastian Reisch dazu. Insgesamt scheint der Kader jedoch schwächer besetzt als in der Vorsaison.

Hippchen verfolgt eine andere Spielphilosophie als sein Vorgänger Decher. Die RRK-Herren werden vermutlich noch eine gewisse Zeit brauchen, bis sie zu ihrer vollen Leistungsstärke gefunden haben. Mit der Vorbereitung, vor allem dem Trainingslager in der Schweiz am vergangenen Wochenende, zeigte sich der Coach trotz einiger Testspielniederlagen zufrieden. Doch plagen sein Team zum Auftakt bereits Verletzungssorgen. Jan Petersen, Moritz Frank und Nicolas Lange laborieren an Muskelzerrungen. Talent Niklas Isselhard hofft auf einen Einsatz, droht aber genauso auszufallen wie Thomas Jost, Lorenz Klee und Nicholas Bachtadse aus unterschiedlichen Gründen.

SPIELTERMINE DER RRK-HERREN

Samstag, 11. September (16 Uhr) gegen Mannheimer HC (Vorsaison: 8.)

Samstag, 18. September (14 Uhr) bei Blau-Weiß Berlin (Aufsteiger)

Samstag, 25. September (15 Uhr) gegen Berliner HC (2.)

Samstag, 2. Oktober (16 Uhr) bei Uhlenhorst Mülheim (4.)

Sonntag, 3. Oktober (14 Uhr) gegen Crefelder HTC (5.)

Samstag, 9. Oktober (17 Uhr) gegen Nürnberger HTC (9.)

Sonntag, 17. Oktober (15 Uhr) bei UHC Hamburg (3.)

Samstag, 2. April (16 Uhr) gegen Harvestehuder THC (Aufsteiger)

Samstag, 9. April (17 Uhr) bei Rot-Weiss Köln (1.)

Samstag, 16. April (16 Uhr) gegen Düsseldorfer HC (7.)

Samstag, 30. April (15 Uhr) bei Club an der Alster Hamburg (6.)

Obwohl der RRK als krasser Außenseiter gegen Mannheim gilt, herrscht bei Kapitän Mirco Fuchs vorsichtiger Optimismus: "Da würde uns schon eine Riesenüberraschung gelingen, wenn wir den MHC schlagen würden. Aber unmöglich ist nichts." Fuchs glaubt an das Talent der jungen nachrückenden Spieler und hofft, dass sie sich schnell an die raue Bundesligaluft gewöhnen. Vielleicht gelingt es ja bereits heute einem von ihnen, etwa Konstantin Foohs oder Marcel Hippchen, auf sich aufmerksam zu machen.


Aus "Main-Spitze" vom 09.09.2010:

"Immer unser Bestes geben"

HOCKEY   Verjüngtes RRK-Team steht vor heikler Bundesligasaison / Start gegen "Krösus" MHC

Von Martin Krieger

Noch drei Tage, dann werden alle schlauer sein. Jene, die den Hockeyspielern des Rüsselsheimer RK eine noch dornenreichere Bundesligasaison als anno 2009/10 vorhersagen, wie die Anderen, die zwar um die Schwere der Aufgabe wissen, aber deshalb den Kopf nicht in den Sand stecken. Im ersten von elf Pflichtspielen, an die sich – wie gehabt – entweder das Play-off-Viertelfinale oder die Abstiegsrunde anschließt, geht es für den RRK am Samstag am heimischen Sommerdamm gegen den Mannheimer HC.

Ausgerechnet, mag der eine oder andere Kenner denken und sich an die 1:4-Heimschlappe am 30. April an gleicher Stätte zurückerinnern. Nicht so Mirco Fuchs: "Da haben wir den Start komplett verpennt und nach fünf Minuten schon 0:3 hinten gelegen. Die restliche Spielzeit endete dann ja 1:1", sagt der Rüsselsheimer Mannschaftskapitän – wohl wissend, dass die finanziell extrem gut gestellten Badener abermals aufgerüstet haben. Nicht mit Superstar Jamie Dwyer, dessen Verpflichtung durch den australischen Verband durchkreuzt wurde. Aber dafür mit Matthias Witthaus (28), Weltmeister 2002 und 2006 sowie Olympiasieger 2008. "Der ist eine Rakete", weiß Fuchs, ohne deshalb für den Auftakt schwarz zu sehen: "Wenn wir gut ins Spiel reinkommen, könnte es durchaus ähnlich positiv laufen, wie vor einem Jahr gegen den UHC Hamburg. Da waren wir auch krasser Außenseiter und haben am Ende unglücklich im Penaltyschießen verloren."

Losgelöst davon, dass die zweite Runde nach einem Aufstieg grundsätzlich als problematisch eingestuft wird, hat sich beim Ruder-Klub – und das ist auch Fuchs bewusst – im Vergleich zur Vorsaison personell nichts bewegt. Zumindest nicht im positiven Sinne. Neben dem langjährigen Torgaranten Oliver Domke sind mit Torhüter Andreas Späck, Julian Wuttke, Justus Kölln und Timo Lehner spielstarke und erfahrene Kräfte von Bord gegangen – Jan Petersen folgt vor der Hallenrunde und Christian Domke ist aufgrund einer hartnäckigen Verletzung vorerst kein Thema. Dazu räumte mit Stephan Decher jener Mann den Trainerstuhl, ohne den der glückliche Verbleib in der ersten Klasse via Abstiegsrunde schwerlich zu realisieren gewesen wäre.

Die Lücken gefüllt haben Personen, die am Samstag vor einer Bewährungsprobe stehen, an die sie vor wenigen Monaten nicht zu träumen gewagt hätten. Der neue Trainer Markus Hippchen, bislang maximal in der Regionalliga unterwegs, hat fünf talentierte Spieler aus seinem Wohnort Bad Kreuznach mit an den Untermain gebracht. Darunter Jugend-Nationalspieler Sebastian Behr: "Er bringt uns ganz sicher voran, doch auch die anderen entwickeln sich alle gut, brauchen aber einfach noch etwas Zeit. Realistisch betrachtet, sind wir in den meisten Spielen Außenseiter", sagt Fuchs.

Was auf ihn und seine junge Mannschaft zukommt, darüber ist sich auch Coach Hippchen absolut im Klaren: "Uns hat in ganz Hockey-Deutschland bestimmt niemand auf der Rechnung. Das könnte dazu führen, dass man uns unterschätzt. Wichtig ist, dass wir immer unser Bestes geben und an uns glauben. Den achten Platz zu erreichen, wäre natürlich das Ideale, ist aber wohl leicht vermessen. Aber daran denken sollten wir schon."

Die letzte Phase der Vorbereitung hat Übungsleiter und Teamkapitän jedenfalls etwas zuversichtlicher gestimmt. "In Wettingen haben wir endlich das gespielt, was wir können. Und die Abwehr steht", sagt Fuchs. Ob das freilich für den DM-Dritten aus Mannheim reicht, obwohl auch noch Thomas Jost, Lorenz Klee, Nicholas Bachtadse sowie Nico Lange aus unterschiedlichen Gründen ausfallen und hinter Jan Petersen, Moritz Frank und Niklas Isselhard ein dickes Fragezeichen steht?

RRK-Kader: Kenny Geiß, Bastian Reisch (Tor); Thomas Jost, Jonas Hof, Maurice Hippchen, Jan Petersen, Lorenz Klee, Nicholas Bachtadse, Niklas Isselhard, Thorsten Küffner, Konstantin Foohs, Tobias Wuttke, Marcel Nold, Felix Seitz, Christian Domke, Marcel Hippchen, Falk May, Andreas Beißmann, Moritz Frank, Mirco Fuchs, Nicolas Lange, Sebastian Behr, Christian Minar, Frank Trautmann.


Martin Müller, Abteilungsleiter RRK-Hockey, zum Saisonstart in die Feldrunde 2010/2011:

Martin Müller

Feldrunde 2010/2011 – Auf ein Neues!

Kaum zu glauben, aber wieder ist ein Jahr vergangen und eine ereignisreiche Zeit liegt hinter uns. Was wird uns das neue Spieljahr bringen? Wie wird der RRK die kommenden Bewährungsproben bestehen? Wo werden wir im nächsten Frühjahr stehen?

Die Reihe der Fragen ist aus Sicht des Unterzeichners ohne weiteres zu erweitern. Kommen wir zu den Realitäten. Nach einem kurzen Streit im DHB über den Spielmodus der Bundesligen hat das Präsidium entschieden bei der Version des letzten Jahres zu bleiben. Neu ist auf jeden Fall das die Damenliga auf 12 Teams aufgestockt wurde. Nach der einfachen Gruppenphase spielen die ersten 8 Teams in Play-Off-Spielen (best-of-three) die Finalisten und die Teilnehmer am Spiel um den 3. Platz aus. Bei den Herren erreichen die drei Erstplatzierten Teams der DM die EHL (Euro-Hockey-League). Bei den Damen nimmt der deutsche Meister und der Dritte der DM an den Euroleague-Spielen teil. Die letzten 4 Teams der Gruppenphase spielen in der Abstiegsrunde die beiden Absteiger aus.

Damen

Eine endgültige Aussage über die Zusammensetzung unserer Mannschaft war zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht zu machen. Sicher ist nur das Lotje van Bodegom und Lena Jacobi den Verein verlassen haben. Die Mannschaft wird eine weitere Verjüngungskur erfahren und die bereitstehenden Nachwuchskräfte werden ihre Chance in der Bundesliga erhalten. Welche unserer Spielerinnen die zur Zeit im Ausland tätig sind im Laufe der Runde wieder zurückkommen ist noch offen.

Herren

In der Herrenmannschaft wurde sicherlich der größere Umbruch vorgenommen. Nachdem Oliver Domke seine aktive Laufbahn beendet hat, hat auch Andreas Späck studienbedingt den Weg nach Paris eingeschlagen und wird uns für mindestens 6 Monate fehlen. Im Spätherbst wird dann auch Jan Petersen seine Zelte in Rüsselsheim und in Wien seine Ausbildung beenden. Mit Justus Kölln, Julian Wuttke und Timo Lehner sind weitere bewerte Kräfte ausgeschieden.

Auch unser Trainer Stephan Decher konnte die Belastung Beruf und Training nicht mehr verbinden und hat aus persönlichen Gründen seine Arbeit bei uns beendet. Sein Nachfolger Markus Hippchen hat bereits seit Februar mit im Team gearbeitet, dennoch wird die Cheftrainer Funktion eine für ihn neue Herausforderung darstellen. Mit Markus haben 5 Spieler aus Kreuznach den Weg zu uns gefunden. Marcel Hippchen, Maurice Hippchen, Sebastian Behr, Nicholas Bachtadse und Andreas Beißmann. Als zusätzlichen Torhüter konnten wir Bastian Reisch gewinnen. Aus den verbliebenen Spielern, den Nachrückern aus der Jugend und den Neulingen ein schlagkräftiges Team zu formen ist für Markus Hippchen die Herausforderung schlechthin. Wir werden sehen wie gut das gelingt!

Oberliga Damen und Regionalliga Herren

Beide Mannschaften werden ihre Position weiterhin stärken und vielleicht auch ausbauen. Die Damen können nicht mehr besser werden, als Oberligameister haben sie bereits die höchstmögliche Platzierung erreicht. Diese gilt es zu halten. Bei den Herren bleibt nach dem 3. Platz noch etwas Luft nach oben.

Jugend

Um uns im Jugendbereich zu verbessern haben wir mit Nicole Hardt eine neue Jugendkoordinatorin installiert. Nicki wird ihre Erfahrungen in unseren Klub einbringen und es sollte möglich sein die gewünschten Effekte zu erreichen.

An dieser Stelle noch ein "Danke schön" an alle Eltern die uns in bewährter Weise im abgelaufenen Spieljahr tatkräftig unterstützt haben und ohne die Vieles nicht machbar gewesen wäre. Bleiben sie uns gewogen!

Ich wünsche uns allen, dass wir die angestrebten Ziele erreichen und dass wir in respektvoller Weise unseren Gegnern und den Schiedsrichtern begegnen.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 02.09.2010:

Kickers-Begegnung macht dem RRK Mut

Hockey: Rüsselsheimer bekommen in den Testspielen ein Gespür dafür, dass die Bundesliga-Saison hart werden wird

Etwas Licht und noch zu viel Schatten bot das vergangene Wochenende den Rüsselsheimer Hockeyherren. Beim Bundesliga-Cup in Mannheim gewann die Mannschaft von Trainer Markus Hippchen zumindest das Spiel um Platz fünf und verbuchte so ein erstes Erfolgserlebnis in der Vorbereitung. Das spielerisch ansehnliche 3:0 gegen Zweitligist HTC Stuttgarter Kickers macht Mut für eine schwierige Saison.

In nicht einmal zwei Wochen beginnt für die Hockeyherren des Rüsselsheimer RK die Bundesligarunde. Erster Gegner im Stadion am Sommerdamm ist am 11. September der mit namhaften Verstärkungen aufwartende Mannheimer HC. Um für dieses sportliche Duell gerüstet zu sein, haben die Spieler des Ruder-Klubs zuletzt hart gearbeitet.

Im ersten Testspiel nach den ungeliebten Wochen des Grundlagentrainings im Ausdauerbereich unterlagen die RRK-Herren dem HTC Uhlenhorst Mühlheim mit 1:3. Stark verjüngt und ersatzgeschwächt, zogen sich die Spieler von Trainer Markus Hippchen gut aus der Affäre. Beim Vorbereitungsturnier des Nürnberger HTC vor 14 Tagen mussten sie noch ohne die angeschlagenen Stammkräfte Thomas Jost, Felix Seitz und Christian Domke auskommen. Zwischen den Rüsselsheimer Torpfosten fand sich mit Bastian Reisch ein neuer Keeper. Der Neuzugang vertrat Kenny Geiß, der aus persönlichen Gründen kurzfristig nicht mit von der Partie sein konnte. Geiß hat ohnehin ein schweres Erbe anzutreten, soll er doch nach dem Abgang von Andreas Späck in seine übergroßen Fußstapfen treten. Der 27-jährige Späck absolviert im Rahmen seines BWL-Studiums ein Auslandssemester in Paris und wird voraussichtlich während dieser Zeit das Tor von Saint Germain hüten. Kenny Geiß soll den Leistungsträger während dieser Zeit adäquat vertreten. Ersatztorhüter Bastian Reisch machte seine Sache in Nürnberg gut, konnte jedoch nicht verhindern, dass der RRK fünf Niederlagen in fünf Spielen kassierte.

Verbessert präsentierten sich die RRK-Herren nun beim Bundesliga-Cup in Mannheim. In der ersten Partie gegen die Schweizer Nationalmannschaft mussten sie aber noch Lehrgeld bezahlen. Nach schwacher Leistung stand es in der Halbzeit 3:0 für den Gegner. Die Aufholjagd nach dem Seitenwechsel mit Toren von Frank Trautmann und Marcel Hippchen wäre beinahe von Erfolg gekrönt gewesen, doch wurde Niklas Isselhards Treffer zum 3:3 nicht anerkannt, und den Eidgenossen gelang zudem in den Schlusssekunden das 4:2.

Im zweiten Spiel am Samstag begann der RRK gegen den Münchner SC konzentriert und geriet erst kurz vor der Pause unglücklich mit 0:1 in Rückstand. Im zweiten Spielabschnitt schlichen sich jedoch zu viele Fehler ein, so dass am Ende trotz eines Treffers von Lorenz Klee eine 1:4-Niederlage gegen den Zweitligisten zu Buche stand.

Tags darauf ging es im Spiel um Platz fünf gegen den HTC Stuttgarter Kickers. Ohne sieben Stammspieler erarbeitete sich Rüsselsheim ein spielerisches Übergewicht und wurde endlich belohnt. Neuzugang Andreas Beissmann gelangen zwei Treffer, und Tobias Wuttke besiegelte mit seinem Treffer die 0:3-Schlappe der Schwaben. Beim RRK tankte man neuen Mut. Es blieb die Erkenntnis, dass auch bei anhaltender Verletzungsmisere für die verjüngte Mannschaft etwas zu holen ist. Gegen die Gegner aus der Hockey-Bundesliga dürfte das ungleich schwerer werden.

Am kommenden Wochenende reist der RRK-Tross in die Schweiz. In den beiden letzten Testspielen gegen die Eidgenossen von Rot-Weiß Wettingen und gegen die Schweizer Nationalmannschaft gilt es noch einmal Spielpraxis zu sammeln, bevor es im Heimspiel am Samstag (11.) gegen den Mannheimer HC erstmals um Punkte geht.


Aus "Main-Spitze" vom 28.08.2010:

MHC statt RRK

HOCKEY Junioren-Nationalspielerin Charlotte van Bodegom geht

Von Martin Krieger

Alle Jahre wieder das gleiche Malheur: Der Rüsselsheimer RK muss speziell im weiblichen Bereich spielstarke Kräfte ziehen lassen und sein Team umbauen. Die Liste jener Akteurinnen, die - fast durchgängig am Untermain zur Nationalspielerin gereift irgendwann zu Klubs in deutschen Großstädten oder ins Ausland gewechselt sind, ist umfangreich. Den Anfang machte vor 22 Jahren Anke Wild, die es zum Berliner HC zog. Es folgten Susanne Müller, Eva Hagenbäumer, Britta Becker, Mandy und Lydia Haase, Silke Vogel, Silke Müller und aktuell Charlotte van Bodegom.

Dass die 21 Jahre alte Abwehrspielerin Ende Juli in Frankreich mit der U21-Auswahl des DHB EM-Vierte geworden künftig für Bundesliga-Aufsteiger Mannheimer HC (mit den Haase-Schwestern) am Ball sein würde, hätte Benedikt Schmidt-Busse vor sechs Wochen nicht für möglich gehalten. "In den Gesprächen mit ihr, wie es für die neue Saison aussieht, war das nie Thema", sagt der RRK-Trainer. Auf der Fahrt zur EM in Lille habe ihm die 68-malige Junioren-Nationalspielerin am 22. Juli ihre Wechselabsichten mitgeteilt, nachdem offenbar tags zuvor Mannheims Trainer Peter Lemmen mit seinem Werben Erfolg hatte. "Das war natürlich ein denkbar unglücklicher, weil später Zeitpunkt, denn bis zum Ende der Wechselfrist blieben neun Tage. Und ich war als Co-Trainer bei der EM eingespannt", so Schmidt-Busse.

Die Ersten Damen des RRK in der Feldsaison 2010/2011 (hinten: Trainer Benedikt Schmidt-Busse, Hannah Pehle, Eva Frank, Hannah Jung, Lena Schüder, Rebecca Schneider; davor: Co-Trainer Christian Zimmermann, Lotta Hof, Maike Cartsburg, Nathalie Krätsch, Lotte Kanz, Lara May, Irene Balek, Cora Eilhardt, Team-Managerin Konstanze Wortmann; vorn: Lisa Faust, Christina Schröder, Sonja Thüner, Lisa Lahham, Louisa Willems, Nina Günther; weiter mit dabei: Marilena Krauss, Victoria Krüger, Ann-Paulin Heist, Vera Battenberg, Team-Manager Thomas Blivier, Team-Managerin Anja Tillmanns, Physio Andrea Bialucha)

Verständnis für die Entscheidung zeigt der RRK-Coach dennoch, zumal der Halb-Niederländerin dieser Schritt nicht leicht gefallen sei und sie beim MHC zunächst nur für ein Jahr zugesagt habe. "Sie studiert und wohnt in Heidelberg und musste immer alleine fahren. Und im nächsten Jahr steht eine wichtige Prüfung an." Dass auch dieser Abgang Schmidt-Busse nicht gefallen kann, liegt nahe: "Das ist auf alle Fälle ein Verlust für uns. Aber ich bin überzeugt, dass wir auch das wieder als Team ausgleichen können." Diese Einschätzung kann offenbar auch nicht erschüttern, dass das Bemühen um externe Zugänge einmal mehr ohne Ertrag blieb und der Kader mit Charlotte Löhr (TSV Schott Mainz ?) um einen weiteren Namen geschrumpft ist. "Vielleicht kommt Helena Faust ja schon im September aus Frankreich zurück", sagt Schmidt-Busse.

Das träfe sich gut, denn aufgrund der am Montag anrollenden Damen-WM in Argentinien beginnt die Bundesligasaison für den Ruder-Klub erst am 26. September mit dem Heimspiel gegen den Münchner SC. Das erste Wiedersehen mit Charlotte van Bodegom gibt es am 23. Oktober in Mannheim.

RRK-Männer testen beim Turnier in Mannheim

Stichwort Mannheim: Nach den fünf Pleiten beim Turnier des Nürnberger HTC hoffen Rüsselsheims Hockeyherren und ihr neuer Coach Markus Hippchen, im Hinblick auf den Punktspielstart in 14 Tagen beim Meeting des MHC einen Schritt voranzukommen. Sechs Mannschaften sind am Start, wobei die Hessen am Samstag in der Gruppe zwei auf das Schweizer Nationalteam und Zweitliga-Spitzenklub Münchner SC treffen. Die Gastgeber, der Deutsche Meister Rot-Weiss Köln und Zweitligist Stuttgarter Kickers bilden die erste Staffel. Gespielt wird jeweils dreimal 30 Minuten. Am Sonntag folgen dann noch Halbfinal- und Platzierungsspiele.


Aus "Main-Spitze" vom 25.08.2010:

Wenig Konstanz und viele Fehler

HOCKEY   Fünf RRK-Niederlagen in Nürnberg

(kri). Einen Vorgeschmack auf die in knapp drei Wochen anrollende Bundesligasaison bekamen die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK beim Vorbereitungsturnier des Nürnberger HTC. Alle fünf Vergleiche wurden verloren, darunter die Auftaktpartie gegen Zweitligist Münchner SC 2:4. "Das war teilweise eine Katastrophe und spielerisch wie läuferisch bei Weitem nicht das, was wir können. Damit kann niemand zufrieden sein", berichtet Mirco Fuchs. Dass der Mannschaftskapitän erstmals nach seiner Knieoperation wieder ohne Probleme mitwirkte, war einer der wenigen positiven Aspekte des fränkischen Wochenendes. Dagegen war Antreiber Jan Petersen durch sein weiterhin nicht diagnostiziertes Rückenleiden erneut nicht einsatzfähig und betätigte sich als Videomann und Trainer-Assistent.

Obwohl es im Duell mit Gastgeber und Ligarivale NHTC eine 3:5-Niederlage setzte, sprach Fuchs vom besten RRK-Spiel des Wochenendes. "Hier waren wir eigentlich besser und haben erst kurz vor Schluss das 3:5 bekommen." Dass es dem Team des neuen Trainers Markus Hippchen ("Die jungen Leute haben ihre Sache gut gemacht; uns fehlt jetzt mal ein Erfolgserlebnis") speziell an Konstanz mangelt, dies wurde auch in den kurzen Spielzeiten (30 Minuten) des zweiten Tages augenscheinlich. "Es gab viele einfache Fehler und technische Mängel, aber dann auch wieder super Kombinationen", so Fuchs zum 0:2 und 1:3 gegen eine tschechische Auswahl sowie zum 0:3 gegen Nürnberg. "Ich bin sehr glücklich, dass uns noch zwei Wochenenden bis zum ersten Punktspiel bleiben", sagt Fuchs.

Neben den angeschlagenen Stammkräften (Thomas Jost, Felix Seitz, Christian Domke) war Torhüter Kenny Geiß aus persönlichen Gründen kurzfristig nicht mit von der Partie. Zwischen den Pfosten stand Bastian Reisch, der seine Sache laut Fuchs ordentlich gemacht habe. "Vor allem an den Strafecken muss noch viel gearbeitet werden", sagt der RRK-Spielführer. Offenkundig nicht nur da ...


Von wegen "Mission Impossible"

INTERVIEW   Spielführer Mirco Fuchs traut auch einem verjüngten RRK-Team den Bundesliga-Verbleib zu

Die Fragen stellte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 24.07.2010)
 

Wenn Mitte September die neue Bundesligasaison anrollt, wird das Hockeyteam des Rüsselsheimer RK in weiten Teilen ein anderes Gesicht aufweisen. Ein neuer Trainer sowie Ersatz für wertvolle Kräfte musste gefunden werden. Zur Entwicklung und zum Stand der Dinge äußerte sich Mannschaftskapitän Mirco Fuchs (27).

Vor sechs Wochen haben Sie mit Ihren Teamkollegen am letzten Spieltag der Bundesliga-Abstiegsrunde in Rheydt den Klassenverbleib gefeiert. Was ist von der freudigen Stimmung geblieben?

Sehr viel! Zum einen ist da die Gewissheit, ein weiteres Jahr der höchsten deutschen Spielklasse anzugehören. Zum anderen spüre ich auch weiterhin deutlich das gute Gefühl, für das belohnt worden zu sein, wofür man so hart viele Wochen und Monate gearbeitet hat. Vielleicht der härteste Kampf in meiner Laufbahn.

Keinesfalls verzagt: RRK-Kapitän Mirco Fuchs

Trainer Stephan Decher war der Erste, der nach geglückter Mission von Bord ging. Nach Oliver Domke haben mit Justus Kölln, Andreas Späck und Timo Lehner inzwischen weitere wertvolle Kräfte abgeheuert, Jan Petersen folgt vor der Hallenrunde. Können Sie verstehen, dass manche hier einen Zusammenhang vermuten?

Es ist für Außenstehende immer schwierig, die tatsächlichen Gegebenheiten innerhalb einer Mannschaft verfolgen zu können. Wer uns jedoch kennt, weiß, dass sich Spieler wie Andi oder Jan einen temporären Vereinswechsel nie leicht oder gar am Traineramt festmachen würden. Dazu sind sie das alles einfach zu starke Familienmenschen. Olli, der RRK-"Opa", hatte sich lange vor Dechers Rücktrittsgedanken bereits für sein Karriereende entschieden. Und Justus und Timo zog es beruflich bedingt vom RRK weg. Hier einen Zusammenhang mit dem Rücktritt Stephan Dechers sehen zu wollen, entspricht nicht den Tatsachen. Herbe Verluste für die RRK-Familie sind sie alle definitiv.

Der Trainer wusste zuerst, wer alles aus dem Kader ausscheiden und dass es überaus schwer werden würde, adäquaten Ersatz an Land zu ziehen. Kann es sein, dass er keine Lust auf eine "Mission Impossible" verspürte?

Schöner Vergleich. Aber auch bei "Mission Impossible" ging bekanntlich am Ende alles gut. Stephan ist ein Trainer, dem keine Aufgabe zu groß oder unlösbar ist und der sich diesbezüglich auch niemals vor einer Herausforderung drücken würde. Wir müssen seine Entscheidung, die er übrigens lange vor den Offenbarungen der Spieler getroffen hatte, respektieren und akzeptieren. Ob man immer für "adäquaten" Ersatz sorgen kann, steht auf einem anderen Blatt. Man kann durchaus auch mal etwas Neues probieren, was nicht heißt, dass wir alles Erlernte über Bord werfen wollen. Ein neuer Trainer bringt immer eigene, neue Dinge mit, die integriert werden können, um das Gesamtkonzept zu vervollständigen. Neue Spieler, die den Abgängen nicht zwingend ähneln müssen, werden ebenso eine entscheidende Rolle bei dieser Neukonzeption spielen.

Der Vorstand war recht früh über Dechers Pläne informiert, blieb aber zunächst inaktiv. Wäre es nicht zwingend notwendig gewesen, die Trainernachfolge nicht erst mit Dechers offiziellem Ausscheiden zu beginnen?

Eine Trainersuche ist immer ein heikles Unterfangen, besonders für kleinere Vereine wie den RRK. Um als Verein sein Gesicht wahren zu können und nicht mehr Unruhe als nötig zu entwickeln, darf man wahrscheinlich nicht zu früh offensiv und öffentlich werden. Zunächst war ich als Spieler schon überrascht, dass man relativ lange mit der Suche gewartet hat. In Gesprächen mit dem Vorstand wurde mir das Vorgehen allerdings erläutert und umso intensiver umgesetzt, als der Rücktritt öffentlich wurde. Und das Ergebnis kann sich doch sehen lassen.

Der neue Trainer Markus Hippchen soll nicht unbedingt erste Wahl bei Vorstand und Mannschaft gewesen sein. Was denken Sie, warum die anderen Kandidaten abgewunken haben?

Ein Prioritätenkatalog entwickelt sich natürlich auch bei einer solch pikanten Handlung wie der Trainersuche. Man schaut auf Qualifikation, Erfahrung, Vorstellungen und ob dieser Trainer zur Mannschaft und dem Verein passen könnte. Einige Vorstellungen, von Trainer- wie Vereinsseite, stimmten in einigen Fällen nicht überein; in anderen Fällen konnten die Rahmenbedingungen, wie Umzug oder Berufsumsiedlung, nicht erfüllt werden. Markus erfüllt über weite Strecken alle Vorstellungen und Erwartungen und kann nur beim Thema Bundesliga-Erfahrung, was sicherlich kein unbedeutender Aspekt ist, nicht punkten. Dies kann er aber sicher durch starkes Engagement kompensieren, das er bereits während seiner Zeit als Co-Trainer zeigte.

Die Ersten Herren des RRK in der Feldsaison 2010/2011 (hinten: Thomas Jost, Jonas Hof, Maurice Hippchen, Jan Petersen, Lorenz Klee, Nicholas Bachtadse; davor: Abteilungsleiter Martin Müller, Heiko Dennert – Mitglied des Vorstandes der Kreissparkasse Gross Gerau, Niklas Isselhard, Thorsten Küffner, Konstantin Foohs, Tobias Wuttke, Marcel Nold, Felix Seitz, Christian Domke, Trainer Markus Hippchen; vorn: Marcel Hippchen, Falk May, Andreas Beißmann, Kenny Geiß, Bastian Reisch, Moritz Frank, Mirco Fuchs, Nicolas Lange, Sebastian Behr; weiter mit dabei: Christian Minar, Frank Trautmann, Physio Diana Czerwonka, Team-Manager Rolf Lange)

Der RRK spricht immer wieder Spieler an, doch nur ganz selten verirrt sich ein gestandener Bundesliga-Akteur an den Untermain und selbst Talente aus benachbarten Klubs ziehen fast nur die Damen an. Liegt das allein an fehlenden finanziellen Anreizen?

Dies nur auf das Thema Geld zu beschränken, ist sicherlich nicht korrekt. Um ehrlich zu sein, frage ich mich häufig, woran es liegt, dass wir seltener als andere Vereine etwas von diesem Kuchen abbekommen. Andere Vereine entwickeln sich aus den unterschiedlichsten Gründen vielleicht etwas schneller weiter als dies der RRK leisten kann. Das Ehrenamt wird durch bezahlte Funktionsträger innerhalb der Vereinsführung verdrängt, was eine Professionalisierung zur Folge hat. Aufgrunddessen können andere Vereine Leistungssportler besser auffangen und unterstützen. Nicht zuletzt kommt aber hinzu, dass das Organisieren eines Praktikumplatzes oder eines Studienplatzes den Spielern nicht mehr in allen Fällen ausreicht und etwas Handgeld gerne angenommen wird.

Man kann aber auch beobachten, dass Vereine dann Zulauf bekommen, wenn sie Kaderspieler aufweisen können. Dass dem bei uns mal wieder so ist, wird sich hoffentlich positiv auf die Entscheidungsfindung anderer guter Spieler auswirken.

Die Mannschaft hat an Klasse verloren und wird in der Saison 2010/11 sehr jung und unerfahren sein; dazu kommt ein Coach, der bislang maximal in der Regionalliga herumgekommen ist. Wie groß ist der Glaube beim Teamkapitän, dass die RRK-Herren auch in der Saison 2011/12 noch erstklassig sind?

Ich wäre sicher die längste Zeit Kapitän gewesen, wenn ich nicht an einen erneuten Klassenerhalt glauben würde. Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich dies auch nicht einfach nur so von mir gebe. Die Mannschaft hat auf jeden Fall Spieler verloren; ob sie tatsächlich an Klasse verloren hat lässt sich noch nicht sagen. Wir haben mit den vielen tollen Neuzugängen aus Kreuznach und hoffentlich noch weiteren jungen Spielern aus dem Rhein-Main-Gebiet sicher einen Umbruch eingeleitet.

Was man schon mal sagen kann, ist, dass uns eine Saison bevorsteht, die sicherlich nicht einfacher als die letzte werden wird. Die Aufsteiger sind stärker einzuschätzen als die Absteiger und doch haben wir einen großen Teil innerhalb der Mannschaft, der vie Erfahrung mitbringt. Das zusammen mit dem Pfeffer und dem Salz der jungen Wilden kann zu etwas Großem reifen. Hoffen wir, dass uns das in kürzester Zeit gelingen kann. Die Vorfreude auf den Saisonstart wächst von Training zu Training, denn es ist natürlich etwas Besonderes, gegen immer mehr Weltstars zu spielen, die vermehrt den Weg in die Hockeyliga finden. Denen den Ball abzuluchsen ist schon ein tolles Gefühl.

Das Training läuft seit einigen Tagen. Wann steigt das erste Testspiel?

Leider beginnt jede Saison mit quälenden Laufeinheiten. So trainieren wir auch diesmal drei Wochen lang ganz ohne Schläger und nur mit den Laufschuhen. Am 7. August soll ein erstes Testspiel ausgetragen werden und am 15. August fahren wir nach Mülheim. Eine Woche später folgt dann ein Kräftemessen gegen Nürnberg, München und die Nationalmannschaft aus Tschechien folgt. Von da an geht es non-stop weiter bis zum Saisonstart am 11. September gegen Mannheim.


Der Motivationskünstler übernimmt

Hockey: Der Bundesliga unerfahrene Markus Hippchen hat die heikle Mission, mit dem RRK die Klasse zu halten

Von Frank Schairer (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 17.07.2010)

Als sich der Kader der Hockeyherren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs am Dienstag zum Trainingsauftakt versammelte, dann begann auch für den 43-jährigen Markus Hippchen eine neue Zeitrechnung. Zum ersten Mal wird er die alleinige Verantwortung für ein Bundesligateam übernehmen. Bisher sammelte der seitherige Assistenzcoach von Stephan Decher Erfolge mit der Damenmannschaft des VfL Bad Kreuznach und den Regionalliga-Herren des Kreuznacher HC.

Herkulesaufgabe: Bundesliganeuling Markus Hippchen trainiert als Nachfolger von Stephan Decher die Hockey-Männermannschaft des Rüsselsheimer RK, die einige Leistungsträger verloren hat.

Etwa 60 Kilometer trennen die Kurstadt in Rheinland-Pfalz von der hessischen Hockeyhochburg Rüsselsheim. Sportlich liegen indes Welten dazwischen. Als Hospitant durfte Markus Hippchen unter RRK-Trainer Stephan Decher zu Jahresbeginn Bundesligaluft schnuppern. Erfolgreich bestritt das Trainerteam die Bundesliga-Abstiegsrunde und bescherte dem RRK letztlich den Klassenerhalt.

Dann ging alles ganz schnell: Decher räumte seinen Posten wegen beruflicher und privater Überlastung nach nur zwölf Monaten, und die fieberhafte Suche nach einen Nachfolger begann. Aus dem Kreis der Mannschaft wurde ein Votum für Markus Hippchen abgegeben, und nur kurze Zeit später stellte Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller den neuen, noch recht unerfahrenen Übungsleiter der Öffentlichkeit vor.

Ein gewisses Risiko gehe der Verein schon ein, betonte Müller im Rahmen der Pressekonferenz, doch müsse die Entwicklung abgewartet werden. Notfalls gehe man mit Markus Hippchen auch in die Zweitklassigkeit.

So viel Vertrauen ehrt den neuen RRK-Coach, der die neue Aufgabe mit klarem Konzept angeht. Er sieht sich als Teil der Mannschaft, will seinen 22-köpfigen Kader in drei Wochen im athletischen Bereich fit haben. Danach geht es auf den Platz. Sechs Wochen verbleiben dann bis zum Rundenstart gegen den Mannheimer HC, der sich mit zwei Weltstars verstärkt hat. Freuen dürfen sich die RRK-Spieler auf Nationalstürmer Matthias Witthaus, den es vom Real Club de Polo de Barcelona zurück nach Deutschland zog, und auf den Australier Jamie Dwyer, immerhin dreifacher Welthockeyspieler des Jahres.

Bis zu diesem ersten Kräftemessen gilt es beim RRK die Neuzugänge zu integrieren. Die Karten werden neu gemischt. Erfahrene wie junge Spieler sollen sich in den Übungseinheiten beweisen und sich dem Trainer durch ihre Arbeit aufdrängen. "Die richtige Mischung ist für mich, wenn die stärkste Mannschaft auf dem Feld steht", sagt Hippchen, der den Rüsselsheimer Teamgeist lobt. "Wir haben tolle Typen, auch deshalb freue ich mich besonders mit der Mannschaft zu arbeiten."

Neben dem zurückgetretenen Oliver Domke werden Justus Kölln, Timo Lehner und Julian Wuttke (alle aus beruflichen Gründen) dem Team im wohl neuerlichen Abstiegskampf nicht helfen können. Zur Winterpause wird auch noch Führungsspieler Jan Petersen (Auslandsaufenthalt) ersetzt werden müssen. Und nach Lage der Dinge wird auch kurzfristig Torwart Andreas Späck ersetzt werden müssen, den es aus Studiengründen nach Paris zieht.

Derzeit glühen die Drähte heiß, bis zum Ende der Wechselfrist am 31. Juli könnte der ein oder andere Spieler noch zum RRK-Kader stoßen. Zum Trainingsauftakt am Dienstag hatten bereits fünf Zugänge die Stiefel geschnürt. Vier Spieler bringt Markus Hippchen vom Kreuznacher HC mit. Dabei handelt es sich um seine Söhne Marcel (21) und Maurice (18), den Abwehrchef Nicholas Bachtadse (24) und den technisch hoch veranlagten U21-Nationalspieler Sebastian Behr (18). Allen traut er den Sprung in die Bundesliga-Mannschaft zu, genauso Andreas Beißmann (18), der vom Oberligist VfL Bad Kreuznach zum RRK stößt.

"Er wird es mit Sicherheit am schwersten haben, doch ist auch er ein Spieler, der sich in einer tollen Gemeinschaft, wie hier in Rüsselsheim, weiterentwickeln kann." Von seinem Vorgänger hat Markus Hippchen alle Videobänder mit den Spielen der vergangenen Saison erhalten. Das bedeutet viel Arbeit für ihn und die Mannschaft in den kommenden Wochen. Hippchen gilt als Motivationskünstler und sagt: "Wir werden auf alles gefasst sein, was da kommen mag." Anfang September, da ist er sich sicher, wird er eine Mannschaft gegen den Mannheimer HC ins Rennen schicken, die keine Angst hat vor großen Namen.


Aus "www.hockeyliga.de" vom 15.07.2010:

Viel Neues und ein "komisches Gefühl" beim RRK

Markus Hippchen tritt bei den Herren des Rüsselsheimer RK nicht gerade ein leichtes Erbe von Ex-Trainer Stephan Decher an. Personell muss der Neue an der Seitenlinie einige herbe Verluste hinnehmen. Neben Leitwolf Oliver Domke, der seine Karriere beendet hat, werden Keeper Andreas Späck, Justus Kölln, Timo Lehner und Julian Wuttke den Verein aus Studien- oder beruflichen Gründen verlassen. Kapitän Jan Petersen spiel zumindest noch den ersten Saisonteil, bevor er sich ebenfalls fürs Studium in Richtung Österreich verabschiedet.

Dem gegenüber stehen vor allem Perspektivspieler als Neuzugänge. Vier Spieler von Hippchens ehemaligem Club Kreuznacher HC – darunter mit Sebastian Behr immerhin ein U18-Vizeeuropameister – und einer vom VfL Bad Kreuznach kommen an den Sommerdamm. Doch man sei noch auf der Suche und in Gesprächen mit weiteren Spielern. "Natürlich ist das ein etwas komisches Gefühl, wenn man sieht, wie andere Vereine aufrüsten", gesteht Markus Hippchen. "Aber wir spielen Bundesliga, wir haben eine gute Stimmung. Da hilf es nicht zu lamentieren. Es ist klar, dass es eine wieder eine schwierige Saison wird. Wir müssen hart arbeiten fit und taktisch gut eingestellt sein. Und dann sehen wir mal, was dabei heraus kommt." Der erste Prüfstein wird gleich ein harter, denn der Mannheimer HC kommt zum ersten Saisonspiel nach Rüsselsheim. "Das ist doch eine tolle Hausnummer, darauf kann man sich freuen."