Aus
"Frankfurter Rundschau" vom 12.10.2010:
Hockeyspielerinnen
Rüsselsheim bleibt an der
Spitze
Von Christian
Stär
Wer hätte
das gedacht? Das derzeit beste deutsche Feldhockeyteam kommt aus Hessen.
Zumindest stehen die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK nach vier
Bundesligaspieltagen in der Tabelle ganz oben, womit vor Saisonbeginn
nun wirklich nicht zu rechnen war. Zementiert haben die Südhessinnen den
Platz an der Sonne mit zwei Siegen am Wochenende. Dem 2:1 (1:0) am
Samstag gegen Klipper Hamburg ließ der RRK tags darauf ein 3:0 (2:0)
gegen den Harvestehuder THC folgen.
Für den Trainer kommt diese
Entwicklung allerdings gar nicht mal so überraschend. "Wir haben im
vergangenen Jahr auch nicht schlechter gespielt", so Benedikt
Schmidt-Busse. Einzig die Abschlussschwäche verhinderte damals eine
bessere Platzierung. "Im letzten Jahr hätten wir diese Spiele alle
verloren", sagte denn auch Eva Frank, die mit ihrem Siegtor gegen
Klipper Hamburg (69.) entscheidend zum erfolgreichen Wochenende
beigetragen hat. Der Treffer war umso bemerkenswerter, als Rüsselsheim
nach zwei Gelben Karten für Nina Günther (65.) und Christina Schröder
(67.) nur noch zu neunt auf dem Platz stand. "Jetzt haben wir auch das
Glück, das uns sonst gefehlt hat", sagte Frank und fügte hinzu: "Aber
das Glück muss man sich erst mal erarbeiten." Das aber gelingt
erfahrungsgemäß nur solchen Teams, die in ihrer Grundstruktur nicht so
schnell zu erschüttern sind. "Wir haben uns gefunden", so Frank, "es
macht Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen." Das war auch am Sonntag zu
sehen, als der RRK durch Tore von Frank (2.), Hannah Pehle (7.) und
Irene Balek (63.) erneut drei Punkte holte.
Trotz der Erfolge bleibt der
Trainer aber weiter auf dem Boden. Noch ist nämlich längst nicht alles
Gold, was glänzt. Bestes Beispiel war die Partie gegen Klipper, als der
RRK nach Pehles Führungstreffer (19.) den Faden verlor und den Gegner
dadurch wieder stark machte. "Wir sind viel zu nachlässig geworden",
kritisierte Schmidt-Busse, "wir haben zu viele Bälle verloren, waren im
Rückwärtsgang zu schwach."
In solchen Phasen tritt noch
immer eine Schwäche an den Tag, die vor allem für junge Mannschaften
ganz typisch ist. "Manchmal wollen wir einfach zu viel", so Frank.
Deshalb predigt der Trainer seinen Spielerinnen auch immer wieder, dass
sie "einfaches Hockey" spielen sollen. "Wir wollen oft sofort alles", so
Schmidt-Busse, dem es lieber wäre, wenn die Rüsselsheimerinnen ein
bisschen geduldiger agieren würden. "Da sind wir manchmal zu
kompromisslos", so Schmidt-Busse. Noch also gibt es einiges zu
verbessern, auch für das derzeit beste Hockeyteam Deutschlands.
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"FAZ" vom 05.10.2010:
Beim RRK sind
Kämpfer gefragt
Hockeyherren Letzter / "Wir
sind konkurrenzfähig"
Von Alex Westhoff
"Da kommt dir das Laktat aus den Ohren."
So versucht Mirco Fuchs zu beschreiben, wie man sich nach 70 Minuten
Hockey im Dress des Rüsselsheimer RK fühlt. Der Sechsundzwanzigjährige
steht ausgepumpt in der Herbstsonne auf dem Kunstrasen. Die
Rüsselsheimer haben gerade ihr Heimspiel gegen den Crefelder HTC trotz
einer enormen Energieleistung 1:2 verloren. Kapitän Fuchs und seine Crew
sind sich bewusst, dass sie den meisten Gegnern in der Bundesliga in den
meisten Belangen unterlegen sind. Deshalb geht es nur mit ungeheurem
Aufwand und Kampfgeist, im Grunde müssen die RRK-Herren in jedem Spiel
mit ihren Mitteln eine kleine Rebellion anzetteln. Weil sie aber nicht
in jedem Spiel erfolgreich einen Aufstand machen können, gibt es -
besonders aufwärts - hohe Niederlagen. 0:7 hieß es am vergangenen
Samstag bei Uhlenhorst Mülheim, auch ein 0:6 und ein 1:7 waren schon
dabei. Die Tordifferenz (5:24) habe den Klub jetzt schon "in den Keller
sacken lassen", weiß Fuchs.
Der RRK steht in dieser
Saison da wie von vielen guten Spielergeistern verlassen. Langjährige
Leistungsträger haben den Verein verlassen oder ihre Karriere beendet,
der erfolgreiche Trainer Stephan Decher hat sich nach einem Jahr wieder
zurückgezogen. Die Neuen, Spieler wie Trainer, machen in dieser
Spielzeit allesamt ihre ersten Gehversuche in der Bundesliga. Beim 3:2
gegen den Berliner HC ließen die Hessen immerhin schon einmal
aufhorchen. Und auch am vergangenen Sonntag gegen den CHTC waren sie nah
dran an einem Punktgewinn. Dass genug Zähler zusammenkommen werden, um
Platz acht und damit die Teilnahme an den Play-offs zu erreichen, will
so recht keiner glauben beim Tabellenletzten. "Man ist nicht naiv, wenn
man sagt: Wir können das schaffen", hält Trainer Markus Hippchen zwar
dagegen. Er muss der Mannschaft schließlich eine Perspektive vor Augen
halten. In den Shootout der letzten vier, den der RRK in der vergangenen
Saison schon erfolgreich bewältigte, gehen alle Teams wieder mit null
Punkten. Einige Spieler, die zuvor nur in der dritten Liga spielten,
sind spätestens bis dahin gezwungen, sich Tempo und Athletik der
Bundesliga per Crashkurs anzueignen. Nach dem frühen Führungstor nach
120 Sekunden durch Falk May hielt die Abwehr den Angriffen der Crefelder
lange stand. Doch ein Treffer per Strafecke brachte die tapferen
Rüsselsheimer vier Minuten vor Schluss um den Ertrag der großen Mühe.
"Wir sind konkurrenzfähig", sagt Martin Müller, der
Hockeyabteilungsleiter. In den vergangenen Jahren hat der RRK es aber
nie geschafft, gestandene neue Spieler an sich zu binden. Viele Akteure
würden den RRK mit purem Abstiegskampf verbinden, so Müller. "Da ist der
Anreiz, zu uns zu kommen, nicht sehr groß. Wir sind derzeit nicht
attraktiv." In diesem Jahr sind die Kämpfer gefragt.
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"Rüsselsheimer Echo" vom 25.09.2010:
Angriff soll effektiver
werden
Hockey-Bundesliga: Saisonstart für RRK-Frauen am Sonntag gegen
Aufsteiger Münchner SC – Durchschnittsalter 21 Jahre – Zwölf Teams
kämpfen um acht Playoff-Plätze
frai
- Zwei Wochen nach den Männern starten auch die Hockeyfrauen des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs in die neue Bundesligasaison. Die junge
Mannschaft von Trainer Benedikt Schmidt-Busse – das Durchschnittsalter
beträgt gerade mal 21 Jahre – erwartet zum Auftakt am morgigen Sonntag
am Rüsselsheimer Sommerdamm Aufsteiger Münchner SC.
In der Frauen- Bundesliga hat
sich zur neuen Saison einiges geändert. Wie bei den Herren gibt es nun
zwölf statt zehn Teams. Es wird mit einfacher Hinrunde gespielt, also
ohne Rückspiel. Nach elf Spieltagen folgen die Playoffs, für die sich
die besten acht Mannschaften qualifizieren.
Neben Schwarz-Weiß Neuss und
dem Mannheimer HC ist nun auch der Münchner SC erstklassig. Das Team aus
der bayerischen Landeshauptstadt ist personell gut besetzt und wird ein
erster echter Prüfstein für die RRK-Frauen. MSC-Trainer Claas Henkel
kann sich im Tor auf Kim Platten und in der Abwehr vor allem auf
Führungsspielerin Nina Hasselmann verlassen. Im Mittelfeld agiert die
erfahrene Rebecca Landshut. Mit ihren 28 Jahren zählt die ehemalige
Alsteranerin zu den Schlüsselspielerinnen der Münchnerinnen. "Der MSC
ist ein gut besetzter, starker Aufsteiger. Damit haben wir mit
Düsseldorf in der vergangenen Saison ja schon unsere Erfahrungen
gemacht. Der MSC wird schwer zu schlagen sein", meint RRK-Trainer
Benedikt Schmidt-Busse. Mit dem Verlauf der Vorbereitung war der
Rüsselsheimer Übungsleiter nicht zufrieden. "Es gab viele Verletzte und
Kranke, doch nun geht es von Null los."
Gutes Hockey hat das junge
RRK-Team bereits in der vergangenen Saison gezeigt, nun soll
Effektivität – vor allem im Torabschluss – hinzukommen. "In der neuen
Bundesligasaison wollen wir es in erster Linie schaffen, uns für unsere
Leistungen zu belohnen. Das heißt, wir wollen Tore schießen", so
Schmidt-Busse. Wenn dieser Offensivgeist auf dem Platz Einzug hält, ist
der in der Vergangenheit so erfolgreichen Mannschaft des Ruder-Klubs
wieder einiges zuzutrauen. Und das trotz erneuten personellen
Aderlasses, denn zwei wichtige Spielerinnen musste Schmidt-Busse ziehen
lassen: Studienbedingt wechselte Lena Jacobi nach Hamburg zum Club an
der Alster; Charlotte van Bodegom ließ sich überzeugen, das Trikot des
Mannheimer HC überzustreifen. Dennoch verfügt der RRK über viel
Potenzial.
Neue Stammkeeperin ist
U21-Nationalspielerin Lisa Lahham. Der Abwehr verleihen die routinierte
Irene Balek sowie Lotta Hof und Marilena Krauss Sicherheit. Im
Mittelfeld wird neben den beiden "Küken" Lara May (16) und Louisa
Willems (17) die aus Frankreich zurückgekehrte Helena Faust (19) für
spielerische Impulse sorgen können. Auf Torejagd geht ein ganzes
Ensemble von offensivstarken Akteurinnen: Eva Frank (21), Hannah Pehle
(20), Nathalie Krätsch (17), Christina Schröder (18), die erfahrene Nina
Günther (29) sowie die Nachwuchshoffnungen Hannah Jung (17) und Rebecca
Schneider (17) sind immer für einen Treffer gut.
Den RRK-Fans muss also nicht
bange sein. Doch sind zum Saisonstart die Erwartungen nicht allzu hoch.
Das dürfte der Philosophie von Trainer Benedikt Schmidt-Busse
entgegenkommen. So kann er Stück für Stück die Mannschaft
weiterentwickeln. "Wir müssen mal schauen, wie es zum Start läuft", sagt
der RRK-Coach und freut sich auf das mit Spannung erwartete erste
Heimspiel am Sonntag gegen den Aufsteiger Münchner SC.
Aus
"FAZ" vom 24.09.2010:
Die Jugend als Tugend
Die Damen des
Rüsselsheimer RK kommen in Schwung
west. Im Hockey gebe es nun
mal keine B-Note, sagt Benedikt Schmidt-Busse. Daran erinnert der
Trainer auch regelmäßig seine Bundesligaspielerinnen. Denn die
Mannschaft des Rüsselsheimer RK ist seit längerem dafür bekannt, schön
zu spielen – bis zum gegnerischen Schusskreis. Denn dort lassen die
RRK-Damen meist Effizienz vermissen. Die Diskrepanz zwischen Aufwand auf
dem Kunstrasenfeld und dem in Toren und Punkten messbaren Ertrag ist
groß.
An diesem Sonntag starten die
Rüsselsheimerinnen gegen den Münchner SC in die neue Runde, in der
mehrere RRK-Spielerinnen auf dem Sprung in die Nationalmannschaft
stehen. Dass Eva Frank in den Plänen von Bundestrainer Michael Behrmann
eine große Rolle spielt, gilt als sicher. Doch auch Marilena Krauss,
Lotta Hof und Christina Schröder können vom anstehenden Umbruch in der
Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes profitieren und auf eine Chance
hoffen. Dann wäre das zuletzt unterrepräsentierte Rüsselsheimer Element
in der Nationalmannschaft wieder vertreten. Zwei bis vier
A-Nationalspielerinnen vom RRK erwartet Schmidt-Busse in dieser Saison.
Der Verein vom Untermain verfügt aus Tradition über einen hervorragenden
Fundus an gut ausgebildeten Nachwuchsspielerinnen, die in die Bundesliga
drängen – und dort bei Schmidt-Busse auch sofort zum Einsatz kommen.
Jedes Jahr kommt es dazu, dass betuchteren Vereinen Rüsselsheimer
Spielerinnen zulaufen. Aktuell hat der RRK Charlotte van Bodegom an den
Mannheimer HC verloren. Aber dafür wieder junge, 17 Jahre alte
Spielerinnen in den Kader geholt. Der Altersschnitt der Mannschaft
beträgt erstaunliche 20 Jahre – ohne Sonja Thüner. Die 41 Jahre alte
Torhüterin hat schon mehr Jahre Hockeyerfahrung, als viele
Mitspielerinnen alt sind. Nach der missratenen Vorsaison, in der die
Rüsselsheimerinnen zeitweise gar in akute Abstiegsgefahr gerieten, soll
es in dieser Runde wieder aufwärts gehen. "Wir wollen unter die ersten
acht kommen. Und dann kann man schauen, was in den Playoffs zu holen
ist", sagt Schmidt-Busse.
Die auf zwölf Teams
aufgestockte Damen-Bundesliga hat einen neuen Spielmodus. Nach einer
einfachen Runde mit einem Spiel gegen jeden Gegner spielen die ersten
acht den deutschen Meister aus, die letzten vier Teams die Absteiger.
Schmidt-Busse stellt bei vielen seiner jungen Spielerinnen fest, dass
sich ihre noch frische Bundesligaerfahrung positiv auswirkt. "Einige
spielen definitiv schon mehr Erwachsenenhockey als noch vor wenigen
Monaten."
RRK-Trainer
Benedikt Schmidt-Busse |
Aus
"Frankfurter Rundschau" vom 24.09.2010:
Die Frauenmannschaft des Rüsselsheimer RK startet mit
bescheidenen Zielen in die neue Saison in der Hockey-Bundesliga
Eine Prognose scheint
diesmal kaum möglich zu sein. Machbar ist sicher viel für die
Feldhockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK (RRK), die an diesem Sonntag
zum Auftakt der neuen Bundesliga-Saison den Münchner SC im Stadion am
Sommerdamm erwarten.
Wie aber die
vergangene Runde gezeigt hat, als die Südhessinnen ganz entgegen der
eigenen Erwartungen bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib
zittern mussten, ehe sie dann doch noch den sechsten Platz belegten, ist
im ausgeglichen besetzten Feld der zwölf Erstligateams die Teilnahme am
Viertelfinale genauso wahrscheinlich, wie der Absturz in die
Abstiegsrunde.
"Das wird wohl so ähnlich
werden wie im letzten Jahr", sagt denn auch Benedikt Schmidt-Busse, der
vor allem wegen der "sehr durchwachsenen" Vorbereitung, die von
verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen geprägt war, die
Messlatte lieber nicht zu hoch legen will. Erstes Ziel, so der Trainer
der Rüsselsheimer, müsse der Klassenerhalt sein. "Wir wollen möglichst
früh nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben", betont der Coach.
Prinzipiell müsste
Rüsselsheim den Einzug ins Viertelfinale durchaus schaffen können, da
der RRK laut Schmidt-Busse spielerisch auf jeden Fall stärker ist als
noch in der vorigen Saison. Zudem hat sich in diesem Sommer im Gegensatz
zu den Vorjahren kaum etwas am Kader geändert. Einzig die
U21-Nationalspielerin Charlotte van Bodegom hat Rüsselsheim verlassen,
dafür wird Helena Faust, die nach ihrem studienbedingten Aufenthalt in
Frankreich wieder nach Rüsselsheim zurückgekehrt ist, das Team
verstärken.
Entscheidend für das Wohl und
Wehe der Mannschaft wird allerdings die Frage sein, ob die
Rüsselsheimerinnen endlich ihre alte Schwäche beim Torabschluss ablegen
können. "Wir spielen ein sehr aufwendiges Hockey", so Schmidt-Busse,
"nur müssen wir uns dafür auch belohnen." Chancen hat sich Rüsselsheim
in der vergangenen Saison mehr als genug erspielt, nur Tore, so der
Coach, "haben wir zu wenig gemacht". Das mag auch daran liegen, dass der
RRK mit zehn Spielerinnen, die jünger als 20 Jahre sind, zu den
unerfahrensten Teams der Bundesliga gehört. Sollten die
Rüsselsheimerinnen ihre Abschlussschwäche aber tatsächlich ablegen
können, dann hält Schmidt-Busse sogar einen Sprung in die vorderen
Regionen der Tabelle für denkbar. "Dann würde ich uns weit nach oben
tippen", sagt er.
Neu ist in diesem Jahr der
Spielmodus, der dem der Männer angepasst wurde. Die Zahl der Teams wurde
von zehn auf zwölf erhöht, die Vorrunde ist nach einer einfachen
Gruppenphase von nur elf Spielen bereits abgeschlossen, danach ziehen
die besten acht Mannschaften in die Playoffs ein, der Rest kämpft in
einer Abstiegsrunde um den Klassenerhalt.
Bei diesem System bleibt es
nicht aus, dass manche Teams nur fünfmal zu Hause antreten dürfen,
andere dagegen sechsmal. Zu den Glücklichen, die diesen Vorteil genießen
dürfen, gehören auch die Rüsselsheimerinnen, die außer München auch
Klipper Hamburg, den Harvestehuder THC, Rot-Weiss Köln, TuS Lichterfelde
und den Berliner HC am Sommerdamm empfangen. "Über die sechs Heimspiele
freuen wir uns natürlich", so Schmidt-Busse, "ob es aber wirklich ein
Vorteil ist, muss man erst mal abwarten."
Aus
"Main-Spitze" vom 24.09.2010:
Vor den Toren der Anderen
besser drauf?
Junges
Damenteam des Rüsselsheimer RK eröffnet Bundesligasaison daheim gegen
den Münchner SC / Modus wie bei den Männern
Von Martin Krieger
Die Gleichstellung ist
vollzogen: Wenn sich an diesem Wochenende der Vorhang zur neuen
Bundesligasaison hebt, dann ist die "holde Weiblichkeit" dort ebenfalls
mit zwölf Hockeyteams vertreten und unterliegt zudem auch jenem
Spielsystem, das für die "Herren der Schöpfung" bereits zum vierten Mal
gilt. Dass der Modus, an eine einfache Punktrunde das
Play-off-Achtelfinale und die Abstiegsrunde der letzten vier Teams
anzuhängen, eine große Zukunft hat, gilt als unwahrscheinlich: Bereits
in der Saison 2011/12 soll wieder mit Hin- und Rückrunde gespielt
werden.
Führungskraft in Rüsselsheim und auf
dem Weg ins A-Nationalteam: RRK-Spielführerin Eva Frank (rechts)
strebt mit ihren Teamkolleginnen ins Play-off-Achtelfinale. |
Wie dem auch sei – das junge
Damenteam des Rüsselsheimer RK (Durchschnittsalter keine 21 Jahre) muss
sich wie alle anderen darauf einstellen, jedem der elf Gegner bis zum
Ende der Normalrunde Mitte April nur einmal zu begegnen. "Natürlich geht
man da anders rein, wenn es kein Rückspiel mehr gibt", sagt RRK-Trainer
Benedikt Schmidt-Busse. Was käme da nicht besser, als mit einem
Heimspiel am Sonntag gegen Aufsteiger Münchner SC loszulegen? Aber
Vorsicht, war da nicht was? Richtig – vor zwölf Monaten kam der
Düsseldorfer HC als Neuling an den Sommerdamm und gewann 4:1 ...
Und auch aktuell hebt der
Coach, der in seine vierte Saison am Untermain geht, mahnend den Finger:
"Das wird bestimmt eine feurige Geschichte. Der MSC zeigt auf dem Platz
eine hohe Präsenz; ich erwarte ein ziemlich ausgeglichenes Spiel." So
wie am vergangenen Samstag. Beim Vorbereitungsturnier des Mannheimer HC
hatten sich RRK und MSC 1:1 getrennt. Aber: "Wenn wir die schlagen,
haben wir einen direkten Konkurrenten auf dem Weg ins Achtelfinale schon
einmal hinter uns", so Schmidt-Busse. Um dieses erste Ziel zu erreichen,
gilt es, die tragenden Säulen um die Münchner WM-Fahrerinnen Nina
Hasselmann und Hannah Krüger sowie Ex-Nationalspielerin Rebecca Landshut
zu erschüttern. Bis auf Lena Schüder (Trainingsrückstand nach
Verletzung) und Hannah Jung (Daumenblessur) steht der Kader komplett zur
Verfügung, in dem Junioren-Nationaltorhüterin Lisa Lahham zu Nummer eins
aufgestiegen ist.
Play-off-Teilnahme ist das
erklärte Saisonziel
Was sein Team – nach dem
Weggang von Junioren-Nationalspielerin Lotje van Bodegom (Mannheimer
HC), aber spätestens im Frühjahr wieder ergänzt um die hoch talentierte
Helena Faust (Frankreich-Aufenthalt) – leisten kann, darüber rätselt der
Coach selbst noch. "Wir haben in der gesamten Vorbereitung bis zum
vergangenen Sonntag nicht einmal in einer der denkbaren Startformationen
gespielt. So eine Seuche habe ich noch nie erlebt. Von daher wird man in
vier Wochen klarer sehen. Ich schätze uns spielerisch mit am stärksten
ein, aber es wird viel davon abhängen, ob wir bei der
Torchancenverwertung eine gute Quote erreichen und auch mal ein paar
,Hütten‘ mehr machen."
In der Tat erwies sich der
Abschluss vor den Toren der Anderen in der Aufwärmphase erneut als
größtes Manko. Und in diesem Bereich ist Besserung dringend angeraten.
Denn hinter den aktuellen DM-Finalisten Berliner HC und UHC Hamburg
sowie dem Club an der Alster – dort ging aus Studiengründen die
langjährige RRK-Leistungsträgerin Lena Jacobi vor Anker – erwartet
Schmidt-Busse ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die fünf weiteren
Play-off-Plätze. "Die anderen Teams sehe ich allesamt recht eng
beieinander." Drei Auftaktpunkte gegen den Münchner SC täten deshalb
besonders gut.
SPIELTERMINE DER RRK-DAMEN
Sonntag, 26. September (14 Uhr) gegen Münchner SC (Aufsteiger)
Sonntag, 3. Oktober (14 Uhr) beim Düsseldorfer HC (Vorsaison: 3.)
Samstag, 9. Oktober (15 Uhr) gegen Klipper Hamburg (7.)
Sonntag, 10. Oktober (12 Uhr) gegen Harvestehuder THC (8.)
Samstag, 16. Oktober (18 Uhr) bei Schwarz-Weiß Neuss (Aufsteiger)
Samstag, 23. Oktober (16 Uhr) beim Mannheimer HC (Aufsteiger)
Samstag, 30. Oktober (15.30 Uhr) gegen Rot-Weiss Köln (4.)
Samstag, 9. April (16 Uhr) gegen TuS Lichterfelde (9.)
Sonntag, 10. April (12 Uhr) gegen Berliner HC (1.)
Samstag, 16. April (15 Uhr) beim Club an der Alster Hamburg (5.)
Sonntag, 17. April (12 Uhr) beim UHC Hamburg (2.) |
Kader, Tor: Lisa
Lahham (21), Sonja Thüner (42); Abwehr: Marilena Krauss (18),
Victoria Krüger (24), Irene Balek (32), Maike Cartsburg (17), Lotta Hof
(20); Mittelfeld: Lara May (16), Louisa Willems (17), Vera
Battenberg (22), Cora Eilhardt (30), Lena Schüder (28), Helena Faust
(19); Sturm: Lisa Faust (23), Hannah Pehle (20), Christina
Schöder (18), Eva Frank (21/Spielführerin), Ann-Paulin Heist (20), Nina
Günther (29), Nathalie Krätsch (17).
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 17.09.2010:
Immerhin kehrt Helena Faust
zurück
Hockey-Bundesliga: Weitere Verjüngung bei RRK nach von Bodegoms und
Jacobis Weggang
frai - Es wird Herbst, die
Blätter fallen. Eine Woche vor dem Start in die neue Bundesligasaison
blicken die Hockeydamen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs auf eine
durchwachsene Vorbereitung zurück. Unfreiwillig dauerten die
Trainingswochen für die RRK-Damen länger als gewohnt. Wegen der WM in
Rosario/Argentinien wurden die Spielansetzungen der Bundesligarunde nach
hinten verschoben.
Für das junge Damenteam des
Ruder-Klubs wird es somit am Sonntag (26.) ernst. Dann geht es im ersten
Heimspiel gegen den Münchner SC. Beharrlich haben Benedikt Schmidt-Busse
und sein Trainerteam in den zurückliegenden Wochen an den Grundlagen im
konditionellen Bereich gearbeitet. Eine erste Standortbestimmung folgte
bei zwei Testspielen innerhalb eines Trainingslagers in Wettingen in der
Schweiz. Gegen die Gastgeber von Rot-Weiß Wettingen, dem Schweizer
Vizemeister, gab es einen 4:0-Sieg, sowie eine 0:2-Niederlage am
Folgetag, allerdings mit einer Rumpfbesetzung. Gegen die Schweizer
A-Nationalmannschaft gelang den RRK-Damen in einem weiteren Test ein
5:0-Erfolgserlebnis. Am zurückliegenden Wochenende standen weitere
Testspiele an. Allerdings war der zur Verfügung stehende Kader wegen
diverser Verletzungen stark dezimiert.
Zweitligist SC Frankfurt 1880
sagte zudem kurzfristig das Gastspiel am Rüsselsheimer Sommerdamm ab.
Gegen die schottische Nationalmannschaft setzte es eine 1:5-Niederlage.
Den einzigen Treffer für die RRK-Damen erzielte Hannah Pehle. Am Samstag
und Sonntag nehmen die relativ unerfahrenen Ruderklub-Damen am
Bundesligaturnier in Mannheim teil. Dort stehen in der Vorrunde Spiele
gegen den Münchner SC, Rot-Weiss Köln und die HG Nürnberg an. Das
Turnier wird eine erste wichtige Standortbestimmung sein. Insbesondere
im spielerischen Bereich muss sich der RRK verbessern, um mehr
Torchancen kreieren zu können. Das war in der letzten Saison ein Manko.
Abhilfe könnte hier die bevorstehende Rückkehr von Helena Faust
schaffen. Die talentierte Mittelfeldakteurin stößt nach einem
studienbedingten Aufenthalt in Frankreich in Kürze wieder zur
Mannschaft.
"Das Team wird eine weitere
Verjüngungskur erfahren, und die bereitstehenden Nachwuchskräfte werden
ihre Chance in der Bundesliga erhalten", schätzt Hockey-Abteilungsleiter
Martin Müller die Lage ein. Was der Mannschaft zuzutrauen ist, ist auch
für den erfahrenen Hockey-Veteranen schwer vorherzusagen. Sicherlich ist
das Erreichen der Playoffs wieder ein angestrebtes und durchaus
realisierbares Ziel, auf das es hinzuarbeiten gilt.
Doch wird Trainer Benedikt
Schmidt-Busse wieder erst einmal seine Mannschaft daran erinnern, dass
es zunächst unabdingbar ist, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Die
vergangene Saison hatte gezeigt, wie nahe diese beiden Pole beieinander
liegen. Am Ende erreichte der RRK einen respektablen sechsten Platz.
Zwei namhafte Spielerinnen haben den Verein definitiv verlassen:
Charlotte van Bodegom (Mannheimer HC) und Lena Jacobi (Ziel unbekannt).
Neuzugänge sind keine zu vermelden.
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 11.09.2010:
Verletzungssorgen vor
Saisonbeginn
Hockey:
RRK-Männer erwarten heute mit ihrem neuen Trainer Markus Hippchen den
Mannheimer HC als Außenseiter
frai - Bereits der erste
Gegner scheint übermächtig und kaum zu bezwingen. Mit dem Mannheimer HC
gastiert am heutigen Samstag um 16 Uhr im ersten Heimspiel ein
Meisterschaftsanwärter in Rüsselsheim. Die Hockeyherren des RRK stehen
vor einer schwierigen Bundesligasaison. Doch auch im zweiten Jahr nach
dem Wiederaufstieg will das Team des neuen Trainers Markus Hippchen den
als Saisonziel ausgegebenen Klassenerhalt schaffen.
Nach intensiven Wochen der
Vorbereitung geht der RRK hochmotiviert in die Auftaktbegegnung. Die
Gäste haben es jedoch in sich. Der von Torsten Althoff trainierte
Mannheimer HC hat sich mit dem 28-jährigen Nationalspieler Matthias
Witthaus verstärkt. Die zusätzliche Verpflichtung des australischen
Ausnahmestürmers Jamie Dwyer wurde jedoch vom australischen Verband jäh
durchkreuzt.Allerdings gilt der MHC auch ohne den dreimaligen
Welthockeyspieler als Titelanwärter. Der amtierende Hallenmeister und
Vorjahresdritte im Feld ist personell um einiges besser besetzt als
Rüsselsheim.
Neu im Bundesligateam des RRK sind
die Hockeyspieler Sebastian Behr, Nicholas Bachtadse, Maurice
Hippchen, Marcel Hippchen, Andreas Beißmann und Bastian Reisch. |
Zum Auftakt der vergangenen
Saison war dem RRK jedoch eine Überraschung gelungen. Gegen den
ebenfalls hochfavorisierten UHC Hamburg hatte es zu einem Punktgewinn
gereicht. Erst im Penaltyschießen zogen die Rüsselsheimer den Kürzeren.
Die morgige Aufgabe dürfte
jedoch ungleich schwerer werden. Schließlich setzte es gegen Mannheim in
der vergangenen Spielrunde eine 1:4-Heimniederlage. Zudem befindet sich
der RRK im Umbruch. Torgarant Oliver Domke hat den Hockeyschläger,
zumindest auf Bundesliga-Ebene, an den Nagel gehängt. Nicht mehr an Bord
sind zudem Torhüter Andreas Späck (Auslandsaufenthalt in Frankreich),
Justus Kölln (Auslandsaufenthalt in Spanien), Julian Wuttke
(Hockeypause), Timo Lehner (berufliche Gründe) und Simon Schmidt-Nentwig
(Wiesbadener HTC). Daneben plagt sich Führungsspieler Christian Domke
weiterhin mit einer langwierigen Verletzung. Und der ehemalige Kapitän
Jan Petersen steht, ebenfalls wegen eines Auslandsaufenthaltes, zur
Hallenrunde auch nicht mehr zur Verfügung.
Markus Hippchen hat ein
schweres Amt anzutreten. Zwar kennt der ehemalige Co-Trainer von Stephan
Decher bereits die Mannschaft, doch galt es die Reihen innerhalb weniger
Wochen neu zu sortieren. Fünf junge Spieler hat Hippchen vom
Regionalligisten aus Kreuznach mitgebracht, darunter seine beiden Söhne
Maurice und Marcel. Auf der Torhüterposition kam Bastian Reisch dazu.
Insgesamt scheint der Kader jedoch schwächer besetzt als in der
Vorsaison.
Hippchen
verfolgt eine andere Spielphilosophie als sein Vorgänger Decher. Die
RRK-Herren werden vermutlich noch eine gewisse Zeit brauchen, bis sie zu
ihrer vollen Leistungsstärke gefunden haben. Mit der Vorbereitung, vor
allem dem Trainingslager in der Schweiz am vergangenen Wochenende,
zeigte sich der Coach trotz einiger Testspielniederlagen zufrieden. Doch
plagen sein Team zum Auftakt bereits Verletzungssorgen. Jan Petersen,
Moritz Frank und Nicolas Lange laborieren an Muskelzerrungen. Talent
Niklas Isselhard hofft auf einen Einsatz, droht aber genauso auszufallen
wie Thomas Jost, Lorenz Klee und Nicholas Bachtadse aus
unterschiedlichen Gründen.
SPIELTERMINE DER RRK-HERREN
Samstag, 11. September (16 Uhr) gegen
Mannheimer HC (Vorsaison: 8.)
Samstag, 18. September (14 Uhr) bei
Blau-Weiß Berlin (Aufsteiger)
Samstag, 25. September (15 Uhr) gegen
Berliner HC (2.)
Samstag, 2. Oktober (16 Uhr) bei
Uhlenhorst Mülheim (4.)
Sonntag, 3. Oktober (14 Uhr) gegen
Crefelder HTC (5.)
Samstag, 9. Oktober (17 Uhr) gegen
Nürnberger HTC (9.)
Sonntag, 17. Oktober (15 Uhr) bei UHC
Hamburg (3.)
Samstag, 2. April (16 Uhr) gegen
Harvestehuder THC (Aufsteiger)
Samstag, 9. April (17 Uhr) bei
Rot-Weiss Köln (1.)
Samstag, 16. April (16 Uhr) gegen
Düsseldorfer HC (7.)
Samstag, 30. April (15 Uhr) bei Club
an der Alster Hamburg (6.) |
Obwohl der RRK als krasser
Außenseiter gegen Mannheim gilt, herrscht bei Kapitän Mirco Fuchs
vorsichtiger Optimismus: "Da würde uns schon eine Riesenüberraschung
gelingen, wenn wir den MHC schlagen würden. Aber unmöglich ist nichts."
Fuchs glaubt an das Talent der jungen nachrückenden Spieler und hofft,
dass sie sich schnell an die raue Bundesligaluft gewöhnen. Vielleicht
gelingt es ja bereits heute einem von ihnen, etwa Konstantin Foohs oder
Marcel Hippchen, auf sich aufmerksam zu machen.
Aus
"Main-Spitze" vom 09.09.2010:
"Immer unser Bestes geben"
HOCKEY
Verjüngtes RRK-Team steht vor heikler Bundesligasaison / Start gegen
"Krösus" MHC
Von Martin Krieger
Noch drei Tage, dann werden
alle schlauer sein. Jene, die den Hockeyspielern des Rüsselsheimer RK
eine noch dornenreichere Bundesligasaison als anno 2009/10 vorhersagen,
wie die Anderen, die zwar um die Schwere der Aufgabe wissen, aber
deshalb den Kopf nicht in den Sand stecken. Im ersten von elf
Pflichtspielen, an die sich – wie gehabt – entweder das
Play-off-Viertelfinale oder die Abstiegsrunde anschließt, geht es für
den RRK am Samstag am heimischen Sommerdamm gegen den Mannheimer HC.
Ausgerechnet, mag der eine
oder andere Kenner denken und sich an die 1:4-Heimschlappe am 30. April
an gleicher Stätte zurückerinnern. Nicht so Mirco Fuchs: "Da haben wir
den Start komplett verpennt und nach fünf Minuten schon 0:3 hinten
gelegen. Die restliche Spielzeit endete dann ja 1:1", sagt der
Rüsselsheimer Mannschaftskapitän – wohl wissend, dass die finanziell
extrem gut gestellten Badener abermals aufgerüstet haben. Nicht mit
Superstar Jamie Dwyer, dessen Verpflichtung durch den australischen
Verband durchkreuzt wurde. Aber dafür mit Matthias Witthaus (28),
Weltmeister 2002 und 2006 sowie Olympiasieger 2008. "Der ist eine
Rakete", weiß Fuchs, ohne deshalb für den Auftakt schwarz zu sehen:
"Wenn wir gut ins Spiel reinkommen, könnte es durchaus ähnlich positiv
laufen, wie vor einem Jahr gegen den UHC Hamburg. Da waren wir auch
krasser Außenseiter und haben am Ende unglücklich im Penaltyschießen
verloren."
Losgelöst davon, dass die
zweite Runde nach einem Aufstieg grundsätzlich als problematisch
eingestuft wird, hat sich beim Ruder-Klub – und das ist auch Fuchs
bewusst – im Vergleich zur Vorsaison personell nichts bewegt. Zumindest
nicht im positiven Sinne. Neben dem langjährigen Torgaranten Oliver
Domke sind mit Torhüter Andreas Späck, Julian Wuttke, Justus Kölln und
Timo Lehner spielstarke und erfahrene Kräfte von Bord gegangen – Jan
Petersen folgt vor der Hallenrunde und Christian Domke ist aufgrund
einer hartnäckigen Verletzung vorerst kein Thema. Dazu räumte mit
Stephan Decher jener Mann den Trainerstuhl, ohne den der glückliche
Verbleib in der ersten Klasse via Abstiegsrunde schwerlich zu
realisieren gewesen wäre.
Die Lücken gefüllt haben
Personen, die am Samstag vor einer Bewährungsprobe stehen, an die sie
vor wenigen Monaten nicht zu träumen gewagt hätten. Der neue Trainer
Markus Hippchen, bislang maximal in der Regionalliga unterwegs, hat fünf
talentierte Spieler aus seinem Wohnort Bad Kreuznach mit an den
Untermain gebracht. Darunter Jugend-Nationalspieler Sebastian Behr: "Er
bringt uns ganz sicher voran, doch auch die anderen entwickeln sich alle
gut, brauchen aber einfach noch etwas Zeit. Realistisch betrachtet, sind
wir in den meisten Spielen Außenseiter", sagt Fuchs.
Was auf ihn und seine junge
Mannschaft zukommt, darüber ist sich auch Coach Hippchen absolut im
Klaren: "Uns hat in ganz Hockey-Deutschland bestimmt niemand auf der
Rechnung. Das könnte dazu führen, dass man uns unterschätzt. Wichtig
ist, dass wir immer unser Bestes geben und an uns glauben. Den achten
Platz zu erreichen, wäre natürlich das Ideale, ist aber wohl leicht
vermessen. Aber daran denken sollten wir schon."
Die letzte Phase der
Vorbereitung hat Übungsleiter und Teamkapitän jedenfalls etwas
zuversichtlicher gestimmt. "In Wettingen haben wir endlich das gespielt,
was wir können. Und die Abwehr steht", sagt Fuchs. Ob das freilich für
den DM-Dritten aus Mannheim reicht, obwohl auch noch Thomas Jost, Lorenz
Klee, Nicholas Bachtadse sowie Nico Lange aus unterschiedlichen Gründen
ausfallen und hinter Jan Petersen, Moritz Frank und Niklas Isselhard ein
dickes Fragezeichen steht?
RRK-Kader: Kenny Geiß,
Bastian Reisch (Tor); Thomas Jost, Jonas Hof, Maurice Hippchen, Jan
Petersen, Lorenz Klee, Nicholas Bachtadse, Niklas Isselhard, Thorsten
Küffner, Konstantin Foohs, Tobias Wuttke, Marcel Nold, Felix Seitz,
Christian Domke, Marcel Hippchen, Falk May, Andreas Beißmann, Moritz
Frank, Mirco Fuchs, Nicolas Lange, Sebastian Behr, Christian Minar,
Frank Trautmann.
Martin
Müller, Abteilungsleiter RRK-Hockey, zum Saisonstart in die Feldrunde
2010/2011:
Martin Müller |
Feldrunde 2010/2011 – Auf
ein Neues!
Kaum zu glauben, aber wieder
ist ein Jahr vergangen und eine ereignisreiche Zeit liegt hinter uns.
Was wird uns das neue Spieljahr bringen? Wie wird der RRK die kommenden
Bewährungsproben bestehen? Wo werden wir im nächsten Frühjahr stehen?
Die Reihe der Fragen ist aus
Sicht des Unterzeichners ohne weiteres zu erweitern. Kommen wir zu den
Realitäten. Nach einem kurzen Streit im DHB über den Spielmodus der
Bundesligen hat das Präsidium entschieden bei der Version des letzten
Jahres zu bleiben. Neu ist auf jeden Fall das die Damenliga auf 12 Teams
aufgestockt wurde. Nach der einfachen Gruppenphase spielen die ersten 8
Teams in Play-Off-Spielen (best-of-three) die Finalisten und die
Teilnehmer am Spiel um den 3. Platz aus. Bei den Herren erreichen die
drei Erstplatzierten Teams der DM die EHL (Euro-Hockey-League). Bei den
Damen nimmt der deutsche Meister und der Dritte der DM an den
Euroleague-Spielen teil. Die letzten 4 Teams der Gruppenphase spielen in
der Abstiegsrunde die beiden Absteiger aus.
Damen
Eine endgültige Aussage über
die Zusammensetzung unserer Mannschaft war zum Zeitpunkt der Drucklegung
nicht zu machen. Sicher ist nur das Lotje van Bodegom und Lena Jacobi
den Verein verlassen haben. Die Mannschaft wird eine weitere
Verjüngungskur erfahren und die bereitstehenden Nachwuchskräfte werden
ihre Chance in der Bundesliga erhalten. Welche unserer Spielerinnen die
zur Zeit im Ausland tätig sind im Laufe der Runde wieder zurückkommen
ist noch offen.
Herren
In der Herrenmannschaft wurde
sicherlich der größere Umbruch vorgenommen. Nachdem Oliver Domke seine
aktive Laufbahn beendet hat, hat auch Andreas Späck studienbedingt den
Weg nach Paris eingeschlagen und wird uns für mindestens 6 Monate
fehlen. Im Spätherbst wird dann auch Jan Petersen seine Zelte in
Rüsselsheim und in Wien seine Ausbildung beenden. Mit Justus Kölln,
Julian Wuttke und Timo Lehner sind weitere bewerte Kräfte ausgeschieden.
Auch unser Trainer Stephan
Decher konnte die Belastung Beruf und Training nicht mehr verbinden und
hat aus persönlichen Gründen seine Arbeit bei uns beendet. Sein
Nachfolger Markus Hippchen hat bereits seit Februar mit im Team
gearbeitet, dennoch wird die Cheftrainer Funktion eine für ihn neue
Herausforderung darstellen. Mit Markus haben 5 Spieler aus Kreuznach den
Weg zu uns gefunden. Marcel Hippchen, Maurice Hippchen, Sebastian Behr,
Nicholas Bachtadse und Andreas Beißmann. Als zusätzlichen Torhüter
konnten wir Bastian Reisch gewinnen. Aus den verbliebenen Spielern, den
Nachrückern aus der Jugend und den Neulingen ein schlagkräftiges Team zu
formen ist für Markus Hippchen die Herausforderung schlechthin. Wir
werden sehen wie gut das gelingt!
Oberliga Damen und
Regionalliga Herren
Beide Mannschaften werden
ihre Position weiterhin stärken und vielleicht auch ausbauen. Die Damen
können nicht mehr besser werden, als Oberligameister haben sie bereits
die höchstmögliche Platzierung erreicht. Diese gilt es zu halten. Bei
den Herren bleibt nach dem 3. Platz noch etwas Luft nach oben.
Jugend
Um uns im Jugendbereich zu
verbessern haben wir mit Nicole Hardt eine neue Jugendkoordinatorin
installiert. Nicki wird ihre Erfahrungen in unseren Klub einbringen und
es sollte möglich sein die gewünschten Effekte zu erreichen.
An dieser Stelle noch ein
"Danke schön" an alle Eltern die uns in bewährter Weise im abgelaufenen
Spieljahr tatkräftig unterstützt haben und ohne die Vieles nicht machbar
gewesen wäre. Bleiben sie uns gewogen!
Ich wünsche uns allen, dass
wir die angestrebten Ziele erreichen und dass wir in respektvoller Weise
unseren Gegnern und den Schiedsrichtern begegnen.
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 02.09.2010:
Kickers-Begegnung macht dem
RRK Mut
Hockey:
Rüsselsheimer bekommen in den Testspielen ein Gespür dafür, dass die
Bundesliga-Saison hart werden wird
Etwas Licht und noch zu viel
Schatten bot das vergangene Wochenende den Rüsselsheimer Hockeyherren.
Beim Bundesliga-Cup in Mannheim gewann die Mannschaft von Trainer Markus
Hippchen zumindest das Spiel um Platz fünf und verbuchte so ein erstes
Erfolgserlebnis in der Vorbereitung. Das spielerisch ansehnliche 3:0
gegen Zweitligist HTC Stuttgarter Kickers macht Mut für eine schwierige
Saison.
In nicht einmal zwei Wochen
beginnt für die Hockeyherren des Rüsselsheimer RK die Bundesligarunde.
Erster Gegner im Stadion am Sommerdamm ist am 11. September der mit
namhaften Verstärkungen aufwartende Mannheimer HC. Um für dieses
sportliche Duell gerüstet zu sein, haben die Spieler des Ruder-Klubs
zuletzt hart gearbeitet.
Im ersten Testspiel nach den
ungeliebten Wochen des Grundlagentrainings im Ausdauerbereich unterlagen
die RRK-Herren dem HTC Uhlenhorst Mühlheim mit 1:3. Stark verjüngt und
ersatzgeschwächt, zogen sich die Spieler von Trainer Markus Hippchen gut
aus der Affäre. Beim Vorbereitungsturnier des Nürnberger HTC vor 14
Tagen mussten sie noch ohne die angeschlagenen Stammkräfte Thomas Jost,
Felix Seitz und Christian Domke auskommen. Zwischen den Rüsselsheimer
Torpfosten fand sich mit Bastian Reisch ein neuer Keeper. Der Neuzugang
vertrat Kenny Geiß, der aus persönlichen Gründen kurzfristig nicht mit
von der Partie sein konnte. Geiß hat ohnehin ein schweres Erbe
anzutreten, soll er doch nach dem Abgang von Andreas Späck in seine
übergroßen Fußstapfen treten. Der 27-jährige Späck absolviert im Rahmen
seines BWL-Studiums ein Auslandssemester in Paris und wird
voraussichtlich während dieser Zeit das Tor von Saint Germain hüten.
Kenny Geiß soll den Leistungsträger während dieser Zeit adäquat
vertreten. Ersatztorhüter Bastian Reisch machte seine Sache in Nürnberg
gut, konnte jedoch nicht verhindern, dass der RRK fünf Niederlagen in
fünf Spielen kassierte.
Verbessert präsentierten sich
die RRK-Herren nun beim Bundesliga-Cup in Mannheim. In der ersten Partie
gegen die Schweizer Nationalmannschaft mussten sie aber noch Lehrgeld
bezahlen. Nach schwacher Leistung stand es in der Halbzeit 3:0 für den
Gegner. Die Aufholjagd nach dem Seitenwechsel mit Toren von Frank
Trautmann und Marcel Hippchen wäre beinahe von Erfolg gekrönt gewesen,
doch wurde Niklas Isselhards Treffer zum 3:3 nicht anerkannt, und den
Eidgenossen gelang zudem in den Schlusssekunden das 4:2.
Im zweiten Spiel am Samstag
begann der RRK gegen den Münchner SC konzentriert und geriet erst kurz
vor der Pause unglücklich mit 0:1 in Rückstand. Im zweiten
Spielabschnitt schlichen sich jedoch zu viele Fehler ein, so dass am
Ende
– trotz eines Treffers von Lorenz Klee
– eine 1:4-Niederlage gegen den Zweitligisten zu Buche stand.
Tags darauf ging es im Spiel
um Platz fünf gegen den HTC Stuttgarter Kickers. Ohne sieben
Stammspieler erarbeitete sich Rüsselsheim ein spielerisches Übergewicht
und wurde endlich belohnt. Neuzugang Andreas Beissmann gelangen zwei
Treffer, und Tobias Wuttke besiegelte mit seinem Treffer die
0:3-Schlappe der Schwaben. Beim RRK tankte man neuen Mut. Es blieb die
Erkenntnis, dass auch bei anhaltender Verletzungsmisere für die
verjüngte Mannschaft etwas zu holen ist. Gegen die Gegner aus der
Hockey-Bundesliga dürfte das ungleich schwerer werden.
Am kommenden Wochenende reist
der RRK-Tross in die Schweiz. In den beiden letzten Testspielen gegen
die Eidgenossen von Rot-Weiß Wettingen und gegen die Schweizer
Nationalmannschaft gilt es noch einmal Spielpraxis zu sammeln, bevor es
im Heimspiel am Samstag (11.) gegen den Mannheimer HC erstmals um Punkte
geht.
Aus
"Main-Spitze" vom 28.08.2010:
MHC statt RRK
HOCKEY
Junioren-Nationalspielerin Charlotte van Bodegom geht
Von Martin Krieger
Alle Jahre wieder das gleiche
Malheur: Der Rüsselsheimer RK muss speziell im weiblichen Bereich
spielstarke Kräfte ziehen lassen und sein Team umbauen. Die Liste jener
Akteurinnen, die - fast durchgängig am Untermain zur Nationalspielerin
gereift
– irgendwann zu Klubs in deutschen Großstädten oder ins Ausland
gewechselt sind, ist umfangreich. Den Anfang machte vor 22 Jahren Anke
Wild, die es zum Berliner HC zog. Es folgten Susanne Müller, Eva
Hagenbäumer, Britta Becker, Mandy und Lydia Haase, Silke Vogel, Silke
Müller und aktuell
– Charlotte van Bodegom.
Dass die 21 Jahre alte
Abwehrspielerin
– Ende Juli in Frankreich mit der U21-Auswahl des DHB EM-Vierte
geworden
– künftig für Bundesliga-Aufsteiger Mannheimer HC (mit den
Haase-Schwestern) am Ball sein würde, hätte Benedikt Schmidt-Busse vor
sechs Wochen nicht für möglich gehalten. "In den Gesprächen mit ihr, wie
es für die neue Saison aussieht, war das nie Thema", sagt der
RRK-Trainer. Auf der Fahrt zur EM in Lille habe ihm die 68-malige
Junioren-Nationalspielerin am 22. Juli ihre Wechselabsichten mitgeteilt,
nachdem offenbar tags zuvor Mannheims Trainer Peter Lemmen mit seinem
Werben Erfolg hatte. "Das war natürlich ein denkbar unglücklicher, weil
später Zeitpunkt, denn bis zum Ende der Wechselfrist blieben neun Tage.
Und ich war als Co-Trainer bei der EM eingespannt", so Schmidt-Busse.
Die Ersten Damen des RRK
in der Feldsaison 2010/2011 (hinten: Trainer Benedikt Schmidt-Busse,
Hannah Pehle, Eva Frank, Hannah Jung, Lena Schüder, Rebecca
Schneider; davor: Co-Trainer Christian Zimmermann, Lotta Hof, Maike
Cartsburg, Nathalie Krätsch, Lotte Kanz, Lara May, Irene Balek, Cora
Eilhardt, Team-Managerin Konstanze Wortmann; vorn: Lisa Faust,
Christina Schröder, Sonja Thüner, Lisa Lahham, Louisa Willems, Nina
Günther; weiter mit dabei: Marilena Krauss,
Victoria Krüger, Ann-Paulin Heist, Vera Battenberg,
Team-Manager Thomas Blivier, Team-Managerin Anja Tillmanns, Physio Andrea Bialucha)
|
Verständnis für die
Entscheidung zeigt der RRK-Coach dennoch, zumal der Halb-Niederländerin
dieser Schritt nicht leicht gefallen sei und sie beim MHC zunächst nur
für ein Jahr zugesagt habe. "Sie studiert und wohnt in Heidelberg und
musste immer alleine fahren. Und im nächsten Jahr steht eine wichtige
Prüfung an." Dass auch dieser Abgang Schmidt-Busse nicht gefallen kann,
liegt nahe: "Das ist auf alle Fälle ein Verlust für uns. Aber ich bin
überzeugt, dass wir auch das wieder als Team ausgleichen können." Diese
Einschätzung kann offenbar auch nicht erschüttern, dass das Bemühen um
externe Zugänge einmal mehr ohne Ertrag blieb und der Kader mit
Charlotte Löhr (TSV Schott Mainz ?) um einen weiteren Namen geschrumpft
ist. "Vielleicht kommt Helena Faust ja schon im September aus Frankreich
zurück", sagt Schmidt-Busse.
Das träfe sich gut, denn
aufgrund der am Montag anrollenden Damen-WM in Argentinien beginnt die
Bundesligasaison für den Ruder-Klub erst am 26. September mit dem
Heimspiel gegen den Münchner SC. Das erste Wiedersehen mit Charlotte van
Bodegom gibt es am 23. Oktober in Mannheim.
RRK-Männer testen beim
Turnier in Mannheim
Stichwort Mannheim: Nach den
fünf Pleiten beim Turnier des Nürnberger HTC hoffen Rüsselsheims
Hockeyherren und ihr neuer Coach Markus Hippchen, im Hinblick auf den
Punktspielstart in 14 Tagen beim Meeting des MHC einen Schritt
voranzukommen. Sechs Mannschaften sind am Start, wobei die Hessen am
Samstag in der Gruppe zwei auf das Schweizer Nationalteam und
Zweitliga-Spitzenklub Münchner SC treffen. Die Gastgeber, der Deutsche
Meister Rot-Weiss Köln und Zweitligist Stuttgarter Kickers bilden die
erste Staffel. Gespielt wird jeweils dreimal 30 Minuten. Am Sonntag
folgen dann noch Halbfinal- und Platzierungsspiele.
Aus
"Main-Spitze" vom 25.08.2010:
Wenig Konstanz und viele
Fehler
HOCKEY
Fünf RRK-Niederlagen in Nürnberg
(kri). Einen Vorgeschmack auf
die in knapp drei Wochen anrollende Bundesligasaison bekamen die
Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK beim Vorbereitungsturnier des
Nürnberger HTC. Alle fünf Vergleiche wurden verloren, darunter die
Auftaktpartie gegen Zweitligist Münchner SC 2:4. "Das war teilweise eine
Katastrophe und spielerisch wie läuferisch bei Weitem nicht das, was wir
können. Damit kann niemand zufrieden sein", berichtet Mirco Fuchs. Dass
der Mannschaftskapitän erstmals nach seiner Knieoperation wieder ohne
Probleme mitwirkte, war einer der wenigen positiven Aspekte des
fränkischen Wochenendes. Dagegen war Antreiber Jan Petersen durch sein
weiterhin nicht diagnostiziertes Rückenleiden erneut nicht einsatzfähig
und betätigte sich als Videomann und Trainer-Assistent.
Obwohl es im Duell mit
Gastgeber und Ligarivale NHTC eine 3:5-Niederlage setzte, sprach Fuchs
vom besten RRK-Spiel des Wochenendes. "Hier waren wir eigentlich besser
und haben erst kurz vor Schluss das 3:5 bekommen." Dass es dem Team des
neuen Trainers Markus Hippchen ("Die jungen Leute haben ihre Sache gut
gemacht; uns fehlt jetzt mal ein Erfolgserlebnis") speziell an Konstanz
mangelt, dies wurde auch in den kurzen Spielzeiten (30 Minuten) des
zweiten Tages augenscheinlich. "Es gab viele einfache Fehler und
technische Mängel, aber dann auch wieder super Kombinationen", so Fuchs
zum 0:2 und 1:3 gegen eine tschechische Auswahl sowie zum 0:3 gegen
Nürnberg. "Ich bin sehr glücklich, dass uns noch zwei Wochenenden bis
zum ersten Punktspiel bleiben", sagt Fuchs.
Neben den angeschlagenen
Stammkräften (Thomas Jost, Felix Seitz, Christian Domke) war Torhüter
Kenny Geiß aus persönlichen Gründen kurzfristig nicht mit von der
Partie. Zwischen den Pfosten stand Bastian Reisch, der seine Sache
–
laut Fuchs
–
ordentlich gemacht habe. "Vor allem an den Strafecken muss noch viel
gearbeitet werden", sagt der RRK-Spielführer. Offenkundig nicht nur da
...
Von wegen "Mission
Impossible"
INTERVIEW Spielführer Mirco Fuchs traut auch einem
verjüngten RRK-Team den Bundesliga-Verbleib zu
Die Fragen
stellte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 24.07.2010)
Wenn Mitte September die neue
Bundesligasaison anrollt, wird das Hockeyteam des Rüsselsheimer RK in
weiten Teilen ein anderes Gesicht aufweisen. Ein neuer Trainer sowie
Ersatz für wertvolle Kräfte musste gefunden werden. Zur Entwicklung und
zum Stand der Dinge äußerte sich Mannschaftskapitän Mirco Fuchs (27).
Vor sechs Wochen haben Sie
mit Ihren Teamkollegen am letzten Spieltag der Bundesliga-Abstiegsrunde
in Rheydt den Klassenverbleib gefeiert. Was ist von der freudigen
Stimmung geblieben?
Sehr viel! Zum einen ist da
die Gewissheit, ein weiteres Jahr der höchsten deutschen Spielklasse
anzugehören. Zum anderen spüre ich auch weiterhin deutlich das gute
Gefühl, für das belohnt worden zu sein, wofür man so hart viele Wochen
und Monate gearbeitet hat. Vielleicht der härteste Kampf in meiner
Laufbahn.
Keinesfalls verzagt: RRK-Kapitän
Mirco Fuchs |
Trainer Stephan Decher war
der Erste, der nach geglückter Mission von Bord ging. Nach Oliver Domke
haben mit Justus Kölln, Andreas Späck und Timo Lehner inzwischen weitere
wertvolle Kräfte abgeheuert, Jan Petersen folgt vor der Hallenrunde.
Können Sie verstehen, dass manche hier einen Zusammenhang vermuten?
Es ist für Außenstehende
immer schwierig, die tatsächlichen Gegebenheiten innerhalb einer
Mannschaft verfolgen zu können. Wer uns jedoch kennt, weiß, dass sich
Spieler wie Andi oder Jan einen temporären Vereinswechsel nie leicht
oder gar am Traineramt festmachen würden. Dazu sind sie das alles
einfach zu starke Familienmenschen. Olli, der RRK-"Opa", hatte sich
lange vor Dechers Rücktrittsgedanken bereits für sein Karriereende
entschieden. Und Justus und Timo zog es beruflich bedingt vom RRK weg.
Hier einen Zusammenhang mit dem Rücktritt Stephan Dechers sehen zu
wollen, entspricht nicht den Tatsachen. Herbe Verluste für die RRK-Familie
sind sie alle definitiv.
Der Trainer wusste zuerst,
wer alles aus dem Kader ausscheiden und dass es überaus schwer werden
würde, adäquaten Ersatz an Land zu ziehen. Kann es sein, dass er keine
Lust auf eine "Mission Impossible" verspürte?
Schöner Vergleich. Aber auch
bei "Mission Impossible" ging bekanntlich am Ende alles gut. Stephan ist
ein Trainer, dem keine Aufgabe zu groß oder unlösbar ist und der sich
diesbezüglich auch niemals vor einer Herausforderung drücken würde. Wir
müssen seine Entscheidung, die er übrigens lange vor den Offenbarungen
der Spieler getroffen hatte, respektieren und akzeptieren. Ob man immer
für "adäquaten" Ersatz sorgen kann, steht auf einem anderen Blatt. Man
kann durchaus auch mal etwas Neues probieren, was nicht heißt, dass wir
alles Erlernte über Bord werfen wollen. Ein neuer Trainer bringt immer
eigene, neue Dinge mit, die integriert werden können, um das
Gesamtkonzept zu vervollständigen. Neue Spieler, die den Abgängen nicht
zwingend ähneln müssen, werden ebenso eine entscheidende Rolle bei
dieser Neukonzeption spielen.
Der Vorstand war recht
früh über Dechers Pläne informiert, blieb aber zunächst inaktiv. Wäre es
nicht zwingend notwendig gewesen, die Trainernachfolge nicht erst mit
Dechers offiziellem Ausscheiden zu beginnen?
Eine Trainersuche ist immer
ein heikles Unterfangen, besonders für kleinere Vereine wie den RRK. Um
als Verein sein Gesicht wahren zu können und nicht mehr Unruhe als nötig
zu entwickeln, darf man wahrscheinlich nicht zu früh offensiv und
öffentlich werden. Zunächst war ich als Spieler schon überrascht, dass
man relativ lange mit der Suche gewartet hat. In Gesprächen mit dem
Vorstand wurde mir das Vorgehen allerdings erläutert und umso intensiver
umgesetzt, als der Rücktritt öffentlich wurde. Und das Ergebnis kann
sich doch sehen lassen.
Der neue Trainer Markus
Hippchen soll nicht unbedingt erste Wahl bei Vorstand und Mannschaft
gewesen sein. Was denken Sie, warum die anderen Kandidaten abgewunken
haben?
Ein Prioritätenkatalog
entwickelt sich natürlich auch bei einer solch pikanten Handlung wie der
Trainersuche. Man schaut auf Qualifikation, Erfahrung, Vorstellungen und
ob dieser Trainer zur Mannschaft und dem Verein passen könnte. Einige
Vorstellungen, von Trainer- wie Vereinsseite, stimmten in einigen Fällen
nicht überein; in anderen Fällen konnten die Rahmenbedingungen, wie
Umzug oder Berufsumsiedlung, nicht erfüllt werden. Markus erfüllt über
weite Strecken alle Vorstellungen und Erwartungen und kann nur beim
Thema Bundesliga-Erfahrung, was sicherlich kein unbedeutender Aspekt
ist, nicht punkten. Dies kann er aber sicher durch starkes Engagement
kompensieren, das er bereits während seiner Zeit als Co-Trainer zeigte.
Die Ersten Herren des
RRK in der Feldsaison 2010/2011 (hinten: Thomas Jost, Jonas Hof,
Maurice Hippchen, Jan Petersen, Lorenz Klee, Nicholas Bachtadse;
davor: Abteilungsleiter Martin Müller, Heiko Dennert – Mitglied des
Vorstandes der Kreissparkasse Gross Gerau, Niklas Isselhard,
Thorsten Küffner, Konstantin Foohs, Tobias Wuttke, Marcel Nold,
Felix Seitz, Christian Domke, Trainer Markus Hippchen; vorn: Marcel
Hippchen, Falk May, Andreas Beißmann, Kenny Geiß, Bastian Reisch,
Moritz Frank, Mirco Fuchs, Nicolas Lange, Sebastian Behr; weiter mit
dabei: Christian Minar, Frank Trautmann, Physio Diana Czerwonka,
Team-Manager Rolf Lange) |
Der RRK spricht immer
wieder Spieler an, doch nur ganz selten verirrt sich ein gestandener
Bundesliga-Akteur an den Untermain und selbst Talente aus benachbarten
Klubs ziehen fast nur die Damen an. Liegt das allein an fehlenden
finanziellen Anreizen?
Dies nur auf das Thema Geld
zu beschränken, ist sicherlich nicht korrekt. Um ehrlich zu sein, frage
ich mich häufig, woran es liegt, dass wir seltener als andere Vereine
etwas von diesem Kuchen abbekommen. Andere Vereine entwickeln sich aus
den unterschiedlichsten Gründen vielleicht etwas schneller weiter als
dies der RRK leisten kann. Das Ehrenamt wird durch bezahlte
Funktionsträger innerhalb der Vereinsführung verdrängt, was eine
Professionalisierung zur Folge hat. Aufgrunddessen können andere Vereine
Leistungssportler besser auffangen und unterstützen. Nicht zuletzt kommt
aber hinzu, dass das Organisieren eines Praktikumplatzes oder eines
Studienplatzes den Spielern nicht mehr in allen Fällen ausreicht und
etwas Handgeld gerne angenommen wird.
Man kann aber auch
beobachten, dass Vereine dann Zulauf bekommen, wenn sie Kaderspieler
aufweisen können. Dass dem bei uns mal wieder so ist, wird sich
hoffentlich positiv auf die Entscheidungsfindung anderer guter Spieler
auswirken.
Die Mannschaft hat an
Klasse verloren und wird in der Saison 2010/11 sehr jung und unerfahren
sein; dazu kommt ein Coach, der bislang maximal in der Regionalliga
herumgekommen ist. Wie groß ist der Glaube beim Teamkapitän, dass die
RRK-Herren auch in der Saison 2011/12 noch erstklassig sind?
Ich wäre sicher die längste
Zeit Kapitän gewesen, wenn ich nicht an einen erneuten Klassenerhalt
glauben würde. Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich dies auch nicht
einfach nur so von mir gebe. Die Mannschaft hat auf jeden Fall Spieler
verloren; ob sie tatsächlich an Klasse verloren hat lässt sich noch
nicht sagen. Wir haben mit den vielen tollen Neuzugängen aus Kreuznach
und hoffentlich noch weiteren jungen Spielern aus dem Rhein-Main-Gebiet
sicher einen Umbruch eingeleitet.
Was man schon mal sagen kann,
ist, dass uns eine Saison bevorsteht, die sicherlich nicht einfacher als
die letzte werden wird. Die Aufsteiger sind stärker einzuschätzen als
die Absteiger und doch haben wir einen großen Teil innerhalb der
Mannschaft, der vie Erfahrung mitbringt. Das zusammen mit dem Pfeffer
und dem Salz der jungen Wilden kann zu etwas Großem reifen. Hoffen wir,
dass uns das in kürzester Zeit gelingen kann. Die Vorfreude auf den
Saisonstart wächst von Training zu Training, denn es ist natürlich etwas
Besonderes, gegen immer mehr Weltstars zu spielen, die vermehrt den Weg
in die Hockeyliga finden. Denen den Ball abzuluchsen ist schon ein
tolles Gefühl.
Das Training läuft seit
einigen Tagen. Wann steigt das erste Testspiel?
Leider beginnt jede Saison
mit quälenden Laufeinheiten. So trainieren wir auch diesmal drei Wochen
lang ganz ohne Schläger und nur mit den Laufschuhen. Am 7. August soll
ein erstes Testspiel ausgetragen werden und am 15. August fahren wir
nach Mülheim. Eine Woche später folgt dann ein Kräftemessen gegen
Nürnberg, München und die Nationalmannschaft aus Tschechien folgt. Von
da an geht es non-stop weiter bis zum Saisonstart am 11. September gegen
Mannheim.
Der
Motivationskünstler übernimmt
Hockey: Der Bundesliga unerfahrene Markus Hippchen hat die heikle Mission, mit
dem RRK die Klasse zu halten
Von Frank Schairer
(aus "Rüsselsheimer Echo" vom 17.07.2010)
Als sich der Kader der Hockeyherren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs
am Dienstag zum Trainingsauftakt versammelte, dann begann auch für den
43-jährigen Markus Hippchen eine neue Zeitrechnung. Zum ersten Mal wird er die
alleinige Verantwortung für ein Bundesligateam übernehmen. Bisher sammelte der
seitherige Assistenzcoach von Stephan Decher Erfolge mit der Damenmannschaft des
VfL Bad Kreuznach und den Regionalliga-Herren des Kreuznacher HC.
Herkulesaufgabe: Bundesliganeuling Markus
Hippchen trainiert als Nachfolger von Stephan Decher die
Hockey-Männermannschaft des Rüsselsheimer RK, die einige Leistungsträger
verloren hat. |
Etwa 60 Kilometer trennen die
Kurstadt in Rheinland-Pfalz von der hessischen Hockeyhochburg Rüsselsheim.
Sportlich liegen indes Welten dazwischen. Als Hospitant durfte Markus Hippchen
unter RRK-Trainer Stephan Decher zu Jahresbeginn Bundesligaluft schnuppern.
Erfolgreich bestritt das Trainerteam die Bundesliga-Abstiegsrunde und bescherte
dem RRK letztlich den Klassenerhalt.
Dann ging alles ganz schnell: Decher
räumte seinen Posten wegen beruflicher und privater Überlastung nach nur zwölf
Monaten, und die fieberhafte Suche nach einen Nachfolger begann. Aus dem Kreis
der Mannschaft wurde ein Votum für Markus Hippchen abgegeben, und nur kurze Zeit
später stellte Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller den neuen, noch recht
unerfahrenen Übungsleiter der Öffentlichkeit vor.
Ein gewisses Risiko gehe der Verein
schon ein, betonte Müller im Rahmen der Pressekonferenz, doch müsse die
Entwicklung abgewartet werden. Notfalls gehe man mit Markus Hippchen auch in die
Zweitklassigkeit.
So viel Vertrauen ehrt
den neuen RRK-Coach, der die neue Aufgabe mit klarem Konzept angeht. Er sieht
sich als Teil der Mannschaft, will seinen 22-köpfigen Kader in drei Wochen im
athletischen Bereich fit haben. Danach geht es auf den Platz. Sechs Wochen
verbleiben dann bis zum Rundenstart gegen den Mannheimer HC, der sich mit zwei
Weltstars verstärkt hat. Freuen dürfen sich die RRK-Spieler auf Nationalstürmer
Matthias Witthaus, den es vom Real Club de Polo de Barcelona zurück nach
Deutschland zog, und auf den Australier Jamie Dwyer, immerhin dreifacher
Welthockeyspieler des Jahres.
Bis zu diesem ersten Kräftemessen
gilt es beim RRK die Neuzugänge zu integrieren. Die Karten werden neu gemischt.
Erfahrene wie junge Spieler sollen sich in den Übungseinheiten beweisen und sich
dem Trainer durch ihre Arbeit aufdrängen. "Die richtige Mischung ist für mich,
wenn die stärkste Mannschaft auf dem Feld steht", sagt Hippchen, der den
Rüsselsheimer Teamgeist lobt. "Wir haben tolle Typen, auch deshalb freue ich
mich besonders mit der Mannschaft zu arbeiten."
Neben dem zurückgetretenen Oliver
Domke werden Justus Kölln, Timo Lehner und Julian Wuttke (alle aus beruflichen
Gründen) dem Team im wohl neuerlichen Abstiegskampf nicht helfen können. Zur
Winterpause wird auch noch Führungsspieler Jan Petersen (Auslandsaufenthalt)
ersetzt werden müssen. Und nach Lage der Dinge wird auch kurzfristig Torwart
Andreas Späck ersetzt werden müssen, den es aus Studiengründen nach Paris zieht.
Derzeit glühen die Drähte heiß, bis
zum Ende der Wechselfrist am 31. Juli könnte der ein oder andere Spieler noch
zum RRK-Kader stoßen. Zum Trainingsauftakt am Dienstag hatten bereits fünf
Zugänge die Stiefel geschnürt. Vier Spieler bringt Markus Hippchen vom
Kreuznacher HC mit. Dabei handelt es sich um seine Söhne Marcel (21) und Maurice
(18), den Abwehrchef Nicholas Bachtadse (24) und den technisch hoch veranlagten
U21-Nationalspieler Sebastian Behr (18). Allen traut er den Sprung in die
Bundesliga-Mannschaft zu, genauso Andreas Beißmann (18), der vom Oberligist VfL
Bad Kreuznach zum RRK stößt.
"Er wird es mit Sicherheit am
schwersten haben, doch ist auch er ein Spieler, der sich in einer tollen
Gemeinschaft, wie hier in Rüsselsheim, weiterentwickeln kann." Von seinem
Vorgänger hat Markus Hippchen alle Videobänder mit den Spielen der vergangenen
Saison erhalten. Das bedeutet viel Arbeit für ihn und die Mannschaft in den
kommenden Wochen. Hippchen gilt als Motivationskünstler und sagt: "Wir werden
auf alles gefasst sein, was da kommen mag." Anfang September, da ist er sich
sicher, wird er eine Mannschaft gegen den Mannheimer HC ins Rennen schicken, die
keine Angst hat vor großen Namen.
Aus "www.hockeyliga.de" vom
15.07.2010:
Viel Neues und ein "komisches
Gefühl" beim RRK
Markus Hippchen tritt bei den Herren
des Rüsselsheimer RK nicht gerade ein leichtes Erbe von Ex-Trainer Stephan
Decher an. Personell muss der Neue an der Seitenlinie einige herbe Verluste
hinnehmen. Neben Leitwolf Oliver Domke, der seine Karriere beendet hat, werden
Keeper Andreas Späck, Justus Kölln, Timo Lehner und Julian Wuttke den Verein aus
Studien- oder beruflichen Gründen verlassen. Kapitän Jan Petersen spiel
zumindest noch den ersten Saisonteil, bevor er sich ebenfalls fürs Studium in
Richtung Österreich verabschiedet.
Dem gegenüber stehen vor allem
Perspektivspieler als Neuzugänge. Vier Spieler von Hippchens ehemaligem Club
Kreuznacher HC – darunter mit Sebastian Behr immerhin ein U18-Vizeeuropameister
– und einer vom VfL Bad Kreuznach kommen an den Sommerdamm. Doch man sei noch
auf der Suche und in Gesprächen mit weiteren Spielern. "Natürlich ist das ein
etwas komisches Gefühl, wenn man sieht, wie andere Vereine aufrüsten", gesteht
Markus Hippchen. "Aber wir spielen Bundesliga, wir haben eine gute Stimmung. Da
hilf es nicht zu lamentieren. Es ist klar, dass es eine wieder eine schwierige
Saison wird. Wir müssen hart arbeiten fit und taktisch gut eingestellt sein. Und
dann sehen wir mal, was dabei heraus kommt." Der erste Prüfstein wird gleich ein
harter, denn der Mannheimer HC kommt zum ersten Saisonspiel nach Rüsselsheim.
"Das ist doch eine tolle Hausnummer, darauf kann man sich freuen."
|