RRK gewinnt in Dürkheim und steigt bei Punktgleichheit aber
besserem Torverhältnis gegenüber dem Münchner SC in die 1. Bundesliga auf !!!
Aus "Main-Spitze" vom 07.07.2009:
Zehn Kisten reichen bei
weitem nicht
HOCKEY
Herren des Rüsselsheimer RK feiern den glücklichen
Bundesliga-Wiederaufstieg ausgiebig und bedanken sich bei den Wespen
Von Martin Krieger
Dass
Tankstellen in der Regel auch über eine große Auswahl alkoholischer
Getränke verfügen, findet längst nicht jeder gut. Andererseits wird es
immer wieder Leute geben, die sich glücklich schätzen, in besonderen
Situationen nicht nur Benzin "tanken" zu können. So wie die
Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK am Sonntag. "Zehn Kisten haben bei
weitem nicht gereicht und wir mussten noch mal los", sagt Mirco Fuchs,
einer jener RRK-Helden, die mit dem 5:4-Erfolg beim Dürkheimer HC die
Rückkehr in die Bundesliga ermöglicht und anschließend am Sommerdamm bis
in den frühen Montag hinein ausgiebig gefeiert hatten.
Bevor die ursprünglich nur
als Saisonabschlussfete geplante Zusammenkunft zur großen Aufstiegssause
ausartete, hatten die Hessen selbst im Überschwang der Gefühle nicht
vergessen, wem sie zu großem Dank verpflichtet waren. "Wir haben mit den
Wespen telefoniert und ihnen gesagt, dass sie ordentlich einen auf uns
trinken dürfen", berichtet Fuchs. Von 60 Litern war die Rede, "und für
den Florian Keller zusätzlich eine Stange Zigaretten." Der
Wespen-Torjäger war trotz Verletzung aufgelaufen und soll als Abräumer
vor der Abwehr bei einigen viel versprechenden Angriffen des Münchner SC
wirkungsvoll dazwischen gefahren sein.
Minutenlang gebangt, stundenlang
gefeiert: Die RRK-Hockeyspieler mussten in Bad Dürkheim lange
zittern und warten, ehe die kaum noch für möglich gehaltene Rückkehr
in die Bundesliga doch Realität geworden war. Im Anschluss kannte
die Freude keine Grenzen mehr und wurde am heimischen Sommerdamm bis
in den frühen Montag hinein ausgelebt. |
Im Gegensatz zu dieser
Maßnahme brauchten die Aufsteiger deutlich länger, die wundersame
Entwicklung zu realisieren. Irgendwann während der knapp einstündigen
Heimfahrt, so Fuchs, sei ihm bewusst geworden, welch großes Glück ihm
und seinen Mannschaftskameraden widerfahren war. "Das war so unfassbar
unerwartet und die Wartezeit brutal hart. Jetzt weiß ich, wie sich die
Schalker Fans vor ein paar Jahren am letzten Bundesliga-Spieltag gefühlt
haben."
Dass der Aufstieg in die
höchste Spielklasse im Süden - in der Nordgruppe setzte sich der
Rheydter SV mit vier Punkten Vorsprung durch – letztlich reine
Glücksache war, dies wollte auch der Rüsselsheimer Spielführer nicht in
Abrede stellen: "So eine Konstellation wird es vielleicht nie mehr
geben. Aber um Erster zu werden, braucht man immer Glück", sagt Jan
Petersen – wohl wissend, dass es daran zuletzt zweimal gemangelt hatte.
In der Spielzeit 2006/07 hatte der Nürnberger HTC dank des besseren
Torverhältnisses die Nase vorn und in der darauf folgenden Saison war
der Mannheimer HC letztlich zu gut, beziehungsweise der RRK in seinen
Leistungen zu schwankend. Wobei Petersen beim frühen 0:1-Misserfolg in
Mannheim auf Befragen des Schiedsrichters zugab, den Ball vor dem
bereits gegebenen Rüsselsheimer Führungstreffer an den Fuß bekommen zu
haben ...
Dass es in der neuen Runde im
erlauchten Kreis der zwölf besten deutschen Mannschaften mehr als Glück
bedarf, um nicht nach 1991 und 2006 zum dritten Mal den Gang in die
Zweitklassigkeit antreten zu müssen, darüber sind sich am Untermain alle
einig. "Wir haben zu Hause zu oft gepatzt, aber auswärts dafür nur
zweimal im Penaltyschießen verloren. Das wird in der ersten Liga kaum
wiederholbar sein", sagt Christian Domke. Gemeinsam mit dem ebenfalls
langzeitverletzten Marcel Nold oblag dem Hallen-Weltmeister von 2003 die
Aufgabe, das RRK-Team nach der Absetzung des langjährigen Trainers Kai
Stieglitz für das große Ziel zu präparieren. "Alles in allem ist das
wirklich ganz gut gelaufen", lobt Kapitän Petersen.
Dass die trainerlose Zeit
beim Rüsselsheimer RK in Kürze zu Ende geht, ist seit Sonntag kein
Geheimnis mehr. Ob und welche Spieler kommen schon eher. "Es gibt einige
Kontakte, aber noch ist nichts spruchreif. Verstärken sollten wir uns
auf alle Fälle, zumal uns Christopher Eggert leider in Richtung
Düsseldorf verlässt. Aber natürlich muss man auch mal abwarten, welche
Ideen der neue Trainer Stephan Decher hat", sagt Petersen. Dass Oliver
Domke seine glanzvolle Aktivenlaufbahn zumindest im Freien beenden will,
damit mag sich der RRK-Kapitän – und wohl nicht nur er – noch nicht
wirklich abfinden: "Ich kann seine Argumente absolut verstehen, aber wir
werden trotzdem versuchen, ihn umzustimmen. Wir mögen ihn alle und es
ist einfach ein Genuss, mit solch einem Weltklassemann
zusammenzuspielen."
Keine Frage, dass der
WM-Siegtorschütze von 2002 in Rüsselsheim auch mit 33 Jahren noch
gebraucht werden würde. Nachdrängende Talente aus den eigenen Reihen,
die im weiblichen Sektor einem schier unerschöpflichen Quell
entspringen, gibt es bei den Jungs aktuell noch nicht. Die A-Jugend
verlor jüngst gegen SC 80 Frankfurt 1:13, was aber keinesfalls heißt,
dass niemand in Sicht wäre. Die Jugend-Nationalspieler Niklas Isselhard
und Frederik Gürtler dürfen im Frühjahr in der Bundesliga ran.
Aus "FAZ" vom
06.07.2009:
Rüsselsheim siegt im
Aufstiegskrimi
west. FRANKFURT. In einem
Aufstiegskrimi haben die Herren des Rüsselsheimer RK die Rückkehr in die
Hockey-Bundesliga geschafft. Am letzten Zweitligaspieltag am Sonntag
setzten sich die Hessen auswärts 5:4 gegen den Dürkheimer HC durch und
schoben sich nur dank der besseren Tordifferenz gegenüber dem Münchner
SC wieder an die Tabellenspitze. "Alles Glück, das man haben kann, haben
wir heute gehabt", sagte Mannschaftskapitän Jan Petersen. Als der RRK
seine Pflichtaufgabe in Dürkheim trotz einer zittrigen Schlussphase
gelöst hatte, begann das Warten auf das Ergebnis der Münchner bei den
Zehlendorfer Wespen. Die für das RRK-Wohl entscheidende Partie ging ins
Penaltyschießen, in dem dann erst der elfte Berliner Schütze den Sieg
sicherte und den Rüsselsheimern doch noch ihre Aufstiegssause bescherte.
So richtig hatten die Rüsselsheimer nicht mehr mit dem Erfolg gerechnet,
da sie mit zwei Punkten Rückstand auf die Münchner in die letzten beiden
Saisonspiele gingen. Am Samstag gewannen beide Teams – der RRK siegte
5:2 bei den Stuttgarter Kickers. Am Sonntag in Dürkheim bedeuteten die
Tore von Oliver Domke, Christian Minar, Thomas Jost, Frank Trautmann und
Falk May dann doch noch den Aufstieg. Das i-Tüpfelchen auf die
Rüsselsheimer Glückseligkeit war dann noch die Nachricht, dass der
frühere Co-Trainer der Nationalmannschaft, Frank Decher, als Cheftrainer
für die neue Spielzeit verpflichtet wurde. "Das ist unsere Traumlösung",
sagte Petersen.
Die Ersten Herren des RRK 2009 nach dem
gelungenen Aufstieg in die 1. Feldhockey-BL (hinten: Physio
Diana Czerwonka, Coach Christian Domke,
Coach Marcel Nold, Tobias Wuttke,
Simon Schmidt-Nentwig,
Moritz Frank, Frank Trautmann, Thomas Jost, Jonas Hof, Timo Lehner,
Jan Petersen, Sven Wohlfahrt; vorn: Oliver Domke, Falk May, Felix
Seitz, Christopher Eggert, Mirco Fuchs, Lorenz Klee, Andreas Späck, Christian Minar) |
Aus "Main-Spitze" vom 06.07.2009:
Fortuna und Robert helfen
HOCKEY
Rüsselsheimer RK kehrt dank glücklicher Fügungen in die Bundesliga
zurück
Von Martin Krieger
STUTTGART/BAD DÜRKHEIM. Woran
am Untermain kaum noch einer ernsthaft glauben mochte, ist dank einer
Verkettung glücklicher Umstände doch noch Realität geworden: Die
Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK haben auch ihre zweite Degradierung
ins zweite Glied nach drei Jahren beendet und gehören in der Feldsaison
2009/2010 wieder zum erlauchten Kreis der zwölf national besten
Mannschaften.
Möglich gemacht hat die
RRK-Rückkehr ein Berliner namens Robert Dahlmann. Der Spieler der
Zehlendorfer Wespen verwertete gestern um kurz vor 14 Uhr den 20. (!)
Penalty zum 3:2-Siegtreffer gegen den Münchner SC, der damit nur einen
Punkt bekam und den schon sicher geglaubten Aufstieg im letzten Moment
abhaken musste. Wenige Minuten zuvor hatte der Ruder-Klub seinerseits
seine vorerst letzte Aufgabe in der Zweiten Bundesliga, Gruppe Süd, beim
Dürkheimer HC per 5:4-Erfolg gelöst und – nach dem 5:2-Coup tags zuvor
bei den Stuttgarter Kickers – optimale sechs Zähler verbucht. Und da das
Torverhältnis für die Rüsselsheimer sprach, guckten die Bayern am Ende
in die Röhre.
Bis sich das Gesicht von
RRK-Kapitän Jan Petersen aufhellte und sich die extreme Anspannung in
einem von grenzenlosem Jubel begleiteten Aufstiegsspurt der gesamten
Mannschaft entlud, hatten die Gäste in der Pfalz bange Minuten der
Ungewissheit hinter sich. Dass die Partie in Berlin nach 70 Minuten
unentschieden geendet war, hatte sich rasch herumgesprochen. Doch dann
dauerte es. Nach den jeweils drei ersten Schützen war weiterhin kein
Sieger ermittelt. Wieder warten und bangen. Und dann, nach den
mutmaßlich längsten Minuten für alle RRK-Spieler, -Betreuer und
-Anhänger der Moment der Entscheidung, als ein DHC-Mitglied mit dem
Handy am Ohr gezielt auf den RRK-Spielführer zuging: "Da war Vorfreude,
aber auch viel Angst", gewährt Petersen Einblick in seine Seele. Und
dann? "Er hat gesagt, Wespen-Trainer Kai Britze hätte ihm gesagt, wir
müssten ihnen einen ausgeben. Ich fragte, wirklich, und er hat genickt.
Dann war´s klar."
So überschäumend und
euphorisch ("Nie mehr – zweite Liga, nie mehr, nie mehr") im Anschluss
gejubelt und später am Sommerdamm gefeiert wurde, so überrascht waren
die Meisten vom Vollzug. Sekt hatte niemand geordert, die
Aufstiegshemdchen wurden flugs in Auftrag gegeben, und für das seit der
Absetzung des langjährigen Trainers Kai Stieglitz engagierte Coachduo
Christian Domke/Marcel Nold blieb in Ermangelung flüssiger Alternativen
eine Mineraliendusche. Immerhin hatte Abteilungsleiter Martin Müller
seine Geldbörse so gut bestückt, dass zumindest der erste große Durst
gestillt werden konnte ...
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 06.07.2009:
Strohhalm,
Zittern und Familienfriede
Hockey: Die
Herren des Rüsselsheimer RK steigen mit 5:2- und 5:4-Erfolgen doch noch
in die Erste Bundesliga auf
Von Helmut
Popp
Das fast schon
verzweifelt anmutende Klammern an den viel beschriebenen allerletzten
Strohhalm war tatsächlich noch von Erfolg gekrönt: Die Hockeyspieler des
Rüsselsheimer RK sind, dank tatkräftiger Schützenhilfe des
Tabellensechsten Zehlendorfer Wespen, Meister der Zweiten Bundesliga Süd
geworden, somit auch fortan im Feld wieder erstklassig. Ein Triumph, der
gestern erst lange nach dem Abpfiff in Bad Dürkheim feststand.
Am Vortag hatte der RRK bei
den Stuttgarter Kickers mit 5:2 gewonnen, während der Münchner SC durch
ein 2:1 im Spitzenspiel bei Blau-Weiß Berlin die Tabellenführung
verteidigte. Damit war klar, was am Sonntag passieren musste, um doch
noch den Aufstieg in die Erste Bundesliga feiern zu können: Man musste
in Dürkheim in der regulären Spielzeit gewinnen und damit einen "Dreier"
landen, während München gleichzeitig bei den Zehlendorfer Wespen nicht
mehr als einen Zähler holen durfte.
Nur dann hätten beide
Konkurrenten punktgleich die Ziellinie erreicht – und der Ruder-Klub
wegen des besseren Torverhältnisses die Nase vorne. Der RRK hatte in
Dürkheim seinen Teil erfüllt, sich nach einem turbulenten Spiel einen
5:4-Erfolg erzittert. Jetzt hieß es auf Zehlendorf zu warten. "1:1",
lautete nach bangen Minuten die Kunde aus der Hauptstadt. Das Zittern
ging also weiter, denn hätte der Münchner SC das folgende
Penaltyschießen für sich entschieden, wäre er Meister geworden.
Irgendwann verlautete, dass nach den regulären drei Schützen je Team
noch immer keine Entscheidung gefallen sei.
Eine lange Viertelstunde
verging, da kam ein Dürkheimer mit dem Ergebnis auf Rüsselsheims
Mannschaftskapitän Jan Petersen zugestürmt, der ihm "mit einer Mischung
aus gespannter Vorfreude und unbändiger Angst" entgegenfieberte.
"Der letzte Münchner Schütze
hat am leeren Tor vorbeigeschossen", lautete kurz und knackig die
freudig aufgenommene Aussage. Zehlendorf hatte wirklich sportlichen
Ehrgeiz offenbart, den Penalty-Marathon von zehn Schützen je Team mit
3:2 gewonnen und so den für sie selbst völlig unwichtigen Extrapunkt
ergattert.
Nun gab es für die aus dem
Häuschen geratenden Rüsselsheimer kein Halten mehr. Nach drei Jahren war
die Rückkehr in die höchste deutsche Feldhockeyliga perfekt. Der RRK und
die Münchner hatten jeweils 39 Punkte, das Torverhältnis zu Gunsten der
Opelstädter entschieden.
Vorbereitet waren sie hierauf
offensichtlich nicht, denn erst jetzt wurden eiligst die
Meister-T-Shirts in Auftrag gegeben. Damit sie dann wenigstens am späten
Nachmittag, als man nach der Rückkehr aus der Pfalz am Greyhoundbus im
Hockey-Stadion am Sommerdamm in einer improvisierten Feier gemeinsam mit
den Fans die Meisterschaft begoss, übergestreift werden konnten.
Von "www.hockeyliga.de"
am 05.07.2009:
Rheydt und
Rüsselsheim wieder erstklassig
Als erster
Aufsteiger stand bereits seit Samstag der Rheydter Spielverein fest. Der
deutsche Pokalsieger von 2000 sicherte sich vorzeitig die
Ligameisterschaft in der 2. Bundesliga Nord und spielt damit in der
Saison 2009/2010 erstmals seit dem Abstieg im Jahr 2002 wieder
erstklassig. Am Sonntag zog der Rüsselsheimer RK nach, der die am Ende
schwächelnden Tabellenführenden Münchner SC und BW Berlin noch überholen
konnte und die 2. Liga Süd auf Grund des besseren Torverhältnisses als
Erster abschloss. Der Hallenmeister von 2008 kehrt damit nach
vierjähriger Abstinenz wieder in die 1. Feld-Bundesliga zurück.
Aus "Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung" vom 05.07.2009:
RRK-Herren hoffen
weiter
lbo.
Frankfurt. Die Hockeyherren des Rüsselsheimer RK haben ihre letzte Chance
gewahrt, doch noch in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Am Samstag siegte die
Mannschaft um Kapitän Jan Petersen beim HTC Stuttgarter Kickers 5:2. Die
Rüsselsheimer lagen schon mit zwei Toren in Führung, als sie - so Petersen -
wieder in ein "Vorsprung-verwalten-Spielsystem" zurückgefallen seien, das
ihnen bis zur Halbzeit zwei Gegentore einbrachte. Nach der Pause aber fand das
Team seinen Rhythmus wieder, sicherte sich mit dem Sieg wichtige zwei Punkte
und stieg in der Tabelle vom dritten auf den zweiten Platz. Ob das nun
allerdings auch zum Sprung in die erste Liga reicht, liegt nicht mehr allein
in Händen des RRK: Nur wenn der Tabellenerste, der Münchner SC, am Sonntag
sein Spiel gegen die Zehlendorfer Wespen verliert und die Rüsselsheimer gegen
den Dürkheimer HC gewinnen, stünde am Ende einer langen Saison für die Herren
vom Sommerdamm der Aufstieg.
Aus "FAZ" vom
04.07.2009:
Scheitert das
RRK-Experiment?
Rüsselsheimer Hockey-Herren
bangen um den Aufstieg
Von Alex Westhoff
Raus hier. Nur endlich weg. Die
Herren des Rüsselsheimer RK fühlen sich mittlerweile wie Gefangene in der
Zweiten Hockey-Bundesliga. Doch die Liga lässt sie nicht gehen, lässt sie
nicht antreten die Flucht zurück zum Sehnsuchtsziel erste Liga. Das geht jetzt
schon eine ganze Weile so. Zwei Jahre scheiterte der RRK knapp - und auch in
diesem Jahr sieht es danach aus, als ob dem Team wieder nicht der Absprung
gelingt. Vor den letzten beiden Saisonspielen an diesem Wochenende haben die
Hessen einen beziehungsweise zwei Punkte Rückstand auf Blau-Weiß Berlin und
den Münchner SC.
"Wir haben noch eine gute Chance!" "Der Zug ist noch längst nicht
abgefahren!" "Das muss in die Köpfe rein!" Stakkatoartig hallt die
Stimme von Marcel Nold über den Kunstrasenplatz am Rüsselsheimer
Sommerdamm. Die finale Trainingsarbeit gerät in der schwülen Abendluft
zu einer besonders schweißtreibenden Angelegenheit im Kampf um ein
zufriedenstellendes Saisonende. Nold plagen schon die gesamte Rückrunde
hartnäckige Leistenbeschwerden – und so springt der 24 Jahre alte
Spieler immer wieder als Leiter der Übungseinheiten ein. So wie der
ebenfalls langwierig verletzte Christian Domke. Andere Teamkollegen sind
dagegen für Fitnessprogramm oder Videoanalyse zuständig. Die trainerlose
Hockey-Selbsthilfegruppe ist mit ihrem System der internen
Gewaltenteilung erstaunlich gut gefahren - bis zum vergangenen
Wochenende, an dem bei zwei Heimspielen gegen den SC Frankfurt 80 (2:3)
und gegen TuS Lichterfelde (3:3, 2:0 nach Penaltyschießen) nur zwei
mickrige Punkte heraussprangen. "Wenn wir noch aufsteigen sollten, sind
wir mit einem blauen Auge davongekommen", sagt RRK-Kapitän Jan Petersen.
"Wenn es nicht klappt, dann hat uns definitiv jenes Wochenende den Kopf
gekostet."
In der Halle sind die Rüsselsheimer seit Jahren ein gestandenes
Bundesligateam, das im Frühjahr gar den Europapokal nach Südhessen
holte. Es war der größte Triumph in der Vereinsgeschichte - und wenige
Tage später drang die Mannschaft darauf, nicht mehr mit Trainer Kai
Stieglitz zusammenzuarbeiten. Die Episode spielt im zugespitzten
Aufstiegskampf der Feldsaison keine Rolle mehr, sagen die Spieler, sie
wirkt aber dennoch nach in Training und Spiel durch die ungewöhnliche
Konstellation ohne Trainer. Die Mannschaft habe in den vergangenen
Monaten einen immensen Aufwand betrieben, sagt Petersen. Einen neuen
Chefcoach wird es aus finanziellen Gründen erst nach der Saison geben.
In der kommenden Woche soll er vorgestellt werden.
"Die anderen können ja auch mal patzen - so wie wir auch", macht der 25
Jahre alte Petersen sich und der Mannschaft Mut vor dem Saisonfinale.
Sie selber dürfen sich freilich keine Punktverluste mehr leisten bei den
Auswärtspartien gegen die noch abstiegsgefährdeten Stuttgarter Kickers
am Samstag und gegen den Dürkheimer HC tags darauf. Dafür bedarf es
indes einer Steigerung der Ausbeute bei den im Hockey so wichtigen
Strafecken. Dabei hilft auch die beständige spielerische Überlegenheit
nichts, die die Rüsselsheimer in fast allen Partien auszeichnet. Hinten
schlug der Ball am vergangenen Wochenende bei drei gegnerischen
Versuchen dreimal ein. Vorne brachten die RRK-Eckenschützen nur schwache
zwei von vierzehn Versuchen im Netz unter. Effizienz und Cleverness
scheinen dem RRK in der entscheidenden Phase abhandengekommen zu sein.
Kein guter Zeitpunkt.
Und wenn es wirklich nicht gut ausgeht, der Aufstieg wieder nicht
gelingt? "Es wird dann schwer werden, die Motivation wieder
hochzuziehen", sagt Kapitän Petersen. "Krass, wenn alles umsonst gewesen
sein sollte."
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 04.07.2009:
RRK hofft auf Patzer
Rüsselsheims Männerteam kann
Aufstieg nicht mehr aus eigener Kraft schaffen – Heute in Stuttgart, morgen in
Bad Dürkheim gefordert
frai - Wieder einmal gilt
es für die Hockey-Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs: Sie müssen beim
Saisonfinale alles geben. Der Glaube ist schwach, jedoch der Wille
stark. Noch sind sechs Punkte in der Gruppe Süd der zweiten
Hockey-Bundesliga zu vergeben – sechs Punkte, die über Aufstieg oder
Zweitklassigkeit entscheiden. Heute (16 Uhr) muss der RRK beim HTC
Stuttgarter Kickers antreten, und morgen (12 Uhr) geht es zum
Saisonabschluss zum Dürkheimer HC.
Es ist die Zeit für
Rechenspiele: Nach nur zwei Punkten aus den beiden Heimspielen am
vergangenen Wochenende steht der Rüsselsheimer Ruder-Klub mit dem Rücken
zur Wand. Nur zwei Siege helfen dem auf Platz drei abgerutschten,
seitherigen Tabellenführer RKK (33 Punkte) mit etwas Glück weiter.
Bessere Karten haben derzeit der TC Blau-Weiß Berlin (34 Zähler) und der
Münchner SC (35).
Alle drei Teams müssen noch
zwei Spiele bestreiten. Für den RRK spricht auf jeden Fall das beste
Torverhältnis der drei Teams. Es wird ein Herzschlagfinale werden, denn
am Samstag treffen Blau-Weiß Berlin und der MSC zudem im direkten Duell
aufeinander. Falls eines der beiden Teams siegen kann, hätte der RRK –
bei einem Sieg in Stuttgart – bereits einen Widersacher wieder
eingefangen.
Das Rechnen mit
Wahrscheinlichkeiten würde so am Sonntag auf die Spitze getrieben. Alle
Spiele werden zeitgleich um 12 Uhr angepfiffen. Der TC Blau-Weiß Berlin
hat mit einem Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Rot-Weiß München
die vermeintlich leichteste Aufgabe zu erledigen. Doch spielen die
Nerven in so einer Situation eine große Rolle.
Auch der Münchner SC hat bei
den Zehlendorfer Wespen noch nicht gewonnen, und so dürfen die RRK-Fans
in Dürkheim bis zum Abpfiff auf ein positives Ende dieses
Aufstiegsdramas hoffen. Denn nur eines der drei Teams wird den Sprung in
die Hockey-Bundesliga schaffen.
Für den RRK gilt es, nach den
schwächeren Spielen gegen den SC 1880 Frankfurt und den TuS Lichterfelde
am entscheidenden Wochenende den Schalter umzulegen. In der heutigen
Partie gegen den HTC Stuttgarter Kickers wollen die Hessen zudem die
3:5-Heimniederlage aus dem Hinspiel vergessen machen. Dafür werden die
Spieler um Kapitän Jan Petersen und den am vergangenen Wochenende maßlos
enttäuschten Ex-Nationalspieler Oliver Domke noch einmal alles in die
Waagschale werfen.
Positivere Erinnerungen haben
die RRK-Herren an das Hinspiel gegen den Dürkheimer HC. Mitte April
siegte der RRK souverän mit 5:0. Damals kam der Offensivmotor zum
richtigen Zeitpunkt auf Touren.
Noch ein- oder zweimal reinknien?
Oliver Domke will seine Freiluft-Laufbahn im ersten RRK-Hockeyteam
am Wochenende beenden – unabhängig davon, ob der Aufstieg noch
gelingt. |
Aus "Main-Spitze" vom 03.07.2009:
Klammern an den Strohhalm
HOCKEY
RRK steigt nur bei zwei finalen Siegen und glücklichen Fügungen in
Berlin auf, feiert aber auf jeden Fall
(kri).
Gefeiert wird auf jeden Fall. Auch wenn es zum dritten Mal nichts werden
sollte, mit der Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse. Die
Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK laden diesen Sonntag ab 15 Uhr alle
Fans an den Sommerdamm zu einer Saisonabschlussfete mit Salaten und
Getränken ein. Grillgut soll jeder nach eigenem Gusto mitbringen, wobei
abzuwarten bleibt, wie ausgeprägt Hunger und Durst sein werden.
Losgelöst davon, ob der nach
den jüngsten Heimschlappen in der Zweiten Bundesliga Süd auf Platz drei
abgesackte Ruder-Klub seine letzten Aufgaben in Stuttgart (Samstag, 16
Uhr) und Bad Dürkheim (Sonntag, 12 Uhr) optimal löst, werden
Parallelereignisse in der Hauptstadt massiven Einfluss auf die
Stimmung am Untermain nehmen. Gibt es im Gipfeltreffen zwischen dem
Tabellenzweiten Blau-Weiß Berlin und Spitzenreiter Münchner SC einen
echten Gewinner, spricht fast alles dafür, dass die sonntägliche
RRK-Abschlussfeier nicht zur Aufstiegssause ausartet.
Entsprechend unterschiedlich
gehen die heimischen "Krummstockartisten" mit der Situation um, in die
sie sich durch das 2:3 gegen SC 80 Frankfurt und das 3:3 gegen TuS
Lichterfelde gebracht haben. Mirco Fuchs zitiert einen britischen
Dichter zum Thema Hoffnung, Kapitän Jan Petersen stimmt
Durchhalteparolen an ("Wenn wir alles richtig machen, kann´s noch
klappen") und der langjährige Toptorjäger hat abgeschlossen. "Wir haben
die drei letzten Heimspiele nicht gewonnen, und das sind genau die
Spiele, die man gewinnen muss, wenn man aufsteigen will. Für die erste
Liga reicht das auf keinen Fall", sagt Oliver Domke. Nahe liegend, dass
der 33-Jährige ("Ich war am vergangenen Wochenende so schlecht wie die
Nacht und mir fehlt sicherlich Training. Aber andere waren zum Teil noch
schlechter") nur noch bedingt vorausdenkt. "Nach Stutt- gart fahre ich
mit, zum Dürkheimer HC nur, wenn es noch Sinn macht. Das war´s dann
endgültig mit der ersten Mannschaft. Ob ich in der Halle noch mal
einsteige, wo es zuletzt viel Spaß gemacht hat, ist offen."
Dass "Ollis" glanzvolle
Freiluft-Laufbahn mit dem Gastspiel im Schwabenland enden könnte, ist so
unwahrscheinlich nicht. Schließlich gewannen die Stuttgarter Kickers in
Rüsselsheim 5:3. "Da waren wir überrascht, wie schnell die gespielt
haben. Aber die liegen uns sowieso nicht, wobei ich nicht glaube, dass
bei denen noch alle auflaufen", sagt Christian Domke. Der jüngere
Domke-Bruder, langzeitverletzt und mit Leidensgenosse Marcel Nold für
das Coaching zuständig, gehört zu denjenigen, die sich an den berühmten
Strohhalm klammern: "Warum sollten Blau-Weiß und der MSC nicht
unentschieden spielen?"
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 29.06.2009:
Bitterer
Samstag für den RRK
Hockey:
Nach der Heimniederlage gegen Frankfurt haben Münchner SC und BW Berlin
bessere Karten im Aufstiegsrennen
Von Frank
Schairer
Mit einer
mageren Ausbeute von zwei von sechs möglichen Punkten haben sich die
Hockey-Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs für diese Saison von ihren
Fans im Stadion am Sommerdamm verabschiedet. Gegen den SC 1880 Frankfurt
gab es am Samstag im Hessenderby eine 2:3-Niederlage.
Auch am Sonntag lief es für
den RRK nicht rund. Nach regulärer Spielzeit stand ein 3:3-Unentschieden
gegen TuS Lichterfelde zu Buche, dem wenigstens noch der Extrapunkt nach
Penaltyschießen folgte. Damit haben sich die Chancen auf den
Rüsselsheimer Wiederaufstieg in die Hockey-Bundesliga – bei noch zwei
ausstehenden Auswärtsspielen – erheblich verkleinert. Nun ist man auf
Patzer der Konkurrenz angewiesen.
Aus "Main-Spitze" vom 29.06.2009:
Spitzenplatz dahin
HOCKEY
RRK benötigt nach 2:3-Pleite gegen SC 80 fremde Hilfe
Von Martin Krieger
Einen neuen Geldgeber
gewonnen, aber den Glauben an die Rückkehr in die höchste deutsche
Spielklasse ein stückweit verloren: Der Einstieg der "Gewobau" als
Werbepartner des Rüsselsheimer RK – auch JCR, Rhein-Main Volley und SKG
Bauschheim werden bedacht – stand unter keinem guten Stern. Die
heimischen Hockeycracks kamen in den abschließenden Heimspielen gegen
"Angstgegner" SC Frankfurt 1880 und Aufsteiger TuS Lichterfelde über
zwei Punktgewinne nicht hinaus und büßten fast zwangsläufig die
Tabellenführung in der Zweiten Bundesliga, Gruppe Süd, ein. Soll der
Wiederaufstieg im dritten Anlauf noch gelingen, sind am ersten
Juli-Wochenende Siege in Stuttgart sowie Bad Dürkheim Pflicht, und
obendrein darf Primus Münchner SC parallel dazu in der Hauptstadt
maximal vier, Blau-Weiß Berlin maximal fünf Zähler holen. Eine harte
Nuss ...
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
08.06.2009:
Lena Jacobi
schießt RRK nach Düsseldorf
Hockey:
Bundesliga-Damen des Rüsselsheimer RK sind nach zwei knappen Siegen in Hamburg
bei der DM-Endrunde dabei
frai - Mit einem 1:0-Sieg
qualifizierten sich die Bundesliga-Damen des Rüsselsheimer RK schon am Samstag
für die Endrunde um die deutsche Hockey-Meisterschaft, die am Wochenende in
Düsseldorf ausgetragen wird. Die Gastgeberinnen vom Harvestehuder THC ließen
wenig Möglichkeiten zu, so sollte ein Treffer von Nationalspielerin Lena
Jacobi über Sieg und Niederlage entscheiden.
In der Sonntagspartie des Hamburger
Wochenendes verteidigte die RRK-Mannschaft von Trainer Benedikt Schmidt-Busse
mit einen 2:1-Sieg bei Klipper THC den dritten Tabellenplatz nach der
regulären Saison.
Aus
"Main-Spitze" vom 08.06.2009:
RRK-Damen verwandeln gleich ersten
Matchball
HOCKEY
DM-Halbfinale gegen Hallenmeister Alster
HAMBURG (ulz). Die Hockeydame des
Rüsselsheimer RK haben zum Bundesliga-Rückrundenausklang mit Siegen beim
Harvestehuder THC (1:0) sowie Klipper Hamburg (2:1) ihren dritten
Tabellenplatz verteidigt und dürfen somit am kommenden Wochenende zur
DM-Endrunde nach Düsseldorf fahren. Dort geht es gegen Hallenmeister Club an
der Alster, der durch das 0:1 im Lokalderby gegen den UHC den Spitzenplatz
noch an Titelverteidiger Berliner HC verlor.
Aus "Main-Spitze" vom 05.06.2009:
Sieg sichert DM-Start
HOCKEY-BUNDESLIGA
RRK-Damen schließen Punktrunde in Hamburg ab
(ulz). Zum Rückrundenausklang der
Damenhockey-Bundesliga muss der Rüsselsheimer RK noch zweimal in Hamburg
antreten, gastiert zunächst beim Harvestehuder THC (Samstag, 16 Uhr), ehe es
tags darauf (12 Uhr) zum THC Klipper geht. Die Ausgangslage ist eindeutig und
müsste dem Ruderklub eigentlich in die Karten spielen. Der RRK hat als
Tabellendritter jeweils einen Punkt mehr als UHC Hamburg (4.) und Rot-Weiß
Köln (5.) gesammelt, wobei Erstgenannter nur noch ein Match zu bestreiten hat.
Fakt ist, dass den Rüsselsheimerinnen ein weiterer Sieg genügen würde, um
zumindest Position vier und damit den Einzug ins DM-Halbfinale in Düsseldorf
abzusichern.
Da nur der Einsatz von Helena Faust
(Knochenhautreizung) fraglich ist, können die Hessinnen nahezu in
Bestbesetzung in die Hansestadt fahren und wollen alles daransetzen, gleich am
Samstag alle Unklarheiten zu beseitigen. Allerdings ist der HTHC als
Sechstplatzierter noch nicht gerettet, wird also von Beginn an Paroli bieten.
"Gerade weil wir die beste Ausgangsposition haben, wird der abschließende
Doppelspieltag garantiert nicht einfach werden. Meine Mannschaft muss schon an
die guten Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen, um nicht - wie vor
einem Monat bei Alster und dem UHC - leer auszugehen. Harvestehude will unter
allen Umständen vermeiden, am Sonntag ein Abstiegsendspiel gegen den Münchner
SC bestreiten zu müssen, wird sich also mit allen zur Verfügung stehenden
Kräften gegen eine Niederlage stemmen. Insofern gilt es hochkonzentriert zu
Werke zu gehen und dem HTHC unser Spiel aufzudrücken," so Schmidt-Busse.
In der Vorrunde hatte sein Ensemble
keine Probleme mit den Hamburgerinnen, gewann 3:0. Läuft es wiederum positiv,
kann der RRK unbeschwert bei Klipper auflaufen und versuchen, Rang drei zu
verteidigen und somit eine Begegnung mit Spitzenreiter Club an der Alster in
der Vorschlussrunde zu vermeiden. Mit dem Abstiegskandidaten aus dem vornehmen
Hamburger Stadtteil Wellingsbüttel hatte die Crew vom Untermain in der ersten
Halbserie mehr Mühe (4:2). Schmidt-Busse: "Der Tabellenneunte, der einige
hervorragende Einzelkönnerinnen in seinen Reihen hat, steht zwar mit dem
Rücken zur Wand, ist insbesondere auf eigenem Platz aber stets für eine
Überraschung gut. Für uns zählt zunächst einmal aber nur der Samstag. Die
Vorbereitung auf das Sonntagsspiel hängt maßgeblich davon ab, wie es tags
zuvor gelaufen ist."
Aus
"Frankfurter Rundschau" vom 25.05.2009:
Trainerlos an die Tabellenspitze
Die Zweitliga-Hockeyspieler des RK Rüsselsheim haben aus
ihren Fehlern gelernt und gehen mit einem Sieg über Blau-Weiss Berlin in
die vierwöchige Pause
VON CHRISTIAN STÖR
Es hat lange gedauert, doch
jetzt ist es endlich so weit. Zum ersten Mal in dieser Saison haben die
Feldhockeyspieler des Rüsselsheimer RK die Tabellenführung der Zweiten
Bundesliga Süd übernommen und dürfen ernsthaft vom Aufstieg in die
Erstklassigkeit träumen. Voraussetzung dafür war das erfolgreiche
Wochenende im heimischen Stadion am Sommerdamm, wo der RRK dem 3:2 (1:1)
vom Samstag gegen die Zehlendorfer Wespen tags darauf ein 1:0 im
Penaltyschießen (2:2, 1:1) gegen den bisherigen Spitzenreiter Blau-Weiss
Berlin folgen ließ.
"Wir hatten zwar immer ein
Nachholspiel in der Hinterhand, aber es ist natürlich schön, dass wir
jetzt endlich auch optisch ganz vorne stehen", sagte Christian Domke,
der aufgrund eines noch nicht ganz ausgeheilten Leistenbruchs erneut die
Betreuung des derzeit trainerlosen Teams übernahm. Begeistert war Domke
vor allem über die spielerische Vorstellung des RRK in der ersten
Halbzeit: "Da haben wir so gut gespielt wie noch nie – zumindest habe
ich so etwas noch nicht gesehen." Weniger schön war die
Chancenverwertung, denn alleine die ersten sechs Strafecken blieben
allesamt ungenutzt. "Da haben wir versagt", sagte Domke, was auch
Kapitän Jan Petersen bestätigte: "Eigentlich haben wir nur eine Ecke gut
geschossen." So konnte Rüsselsheim am Ende der ersten 35 Minuten sogar
froh sein, dass Falk May nach dem 0:1 von Jonas Weinhardt (9., Kurze
Ecke) im Anschluss an die siebte Strafecke wenigstens noch zum 1:1 traf
(35.).
Aus
"Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 10.05.2009:
Selbsthilfe-Gruppe
Die Hockeyherren aus Rüsselsheim haben ihren
Coach vertrieben und trainieren sich jetzt gegenseitig
Von Alex Westhoff
Das Klinsmann-Modell lebt
– in Südhessen. Viele Spezialisten mit unterschiedlicher Kernkompetenz
standen unter dem geschassten Bayern-Coach mit auf dem Trainingsplatz,
und so ist es auch bei den Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK. Nur mit
einem feinen Unterschied: Die vielen Spezialisten sind auch Spieler. Ein
Team trainiert sich selbst, lauter Spielertrainer tummeln sich auf dem
Übungsgrün am Sommerdamm. Deutschlands ungewöhnlichste
Hockey-Selbsthilfegruppe hat viel vor in dieser Feldsaison: Im dritten
Anlauf soll endlich wieder die Rückkehr in die Bundesliga geschafft
werden. Die Chancen stehen nicht schlecht bei einem Punkt Rückstand und
einem Meisterschaftsspiel weniger gegenüber Tabellenführer Blau-Weiss
Berlin.
Lauter Spielertrainer: In Rüsselsheim
gilt auf dem Hockeyplatz die Gewaltenteilung |
"Wir haben es selbst in der Hand. Der Aufstieg ist fundamental wichtig
für uns", sagt Christian Domke, einer derjenigen, die an der
RRK-Gewaltenteilung mitwirken. Der Einunddreißigjährige leitet gemeinsam
mit dem 24 Jahre alten Teamkollegen Marcel Nold die Trainingseinheit am
Dienstag und ist zuständig für den Schnitt der Videosequenzen für die
Mannschaftssitzungen. Es trifft sich ganz gut, dass Domke nach dem Ende
seines BWL-Studiums gerade viel Zeit dafür hat. Die Übungseinheit am
Donnerstag leitet der Rüsselsheimer Jugendcoach Volker Schädel, der die
trainerlose Equipe auch bei den Spielen unterstützt, wenn er kann. Für
das Fitnessprogramm (Kondition, Kraft, Stabilisation) sind die Aktiven
Mirco Fuchs (25 Jahre) und Christian Minar (28) zuständig. Da bauen die
Rüsselsheimer auf die erlernte Expertise der beiden: Fuchs studiert
Sport auf Lehramt, Minar ist ausgebildeter Physiotherapeut. Das
Torwarttraining übernimmt Stammkeeper Andreas Späck selbst. Die Trainer
der Bundesliga-Damenmannschaft, Benedikt Schmidt-Busse und Lisa Jacobi,
stehen den Herren mitunter beratend zur Seite. Auf die Dienste des
Sportwissenschaftlers Jürgen Bernhard und seine "Laufschule" greifen die
Rüsselsheimer hin und wieder zurück – das zahlen sie aus der
Mannschaftskasse.
Und wer bestimmt die taktische Marschroute und macht die Jungs in der
Kabine vor dem Zweitliga-Ernstfall so richtig heiß? Das erledigen
Abwehrspieler Frank Trautmann und Mannschaftskapitän Jan Petersen. Klar,
sei es immer noch ungewohnt, wenn "ein Mannschaftskollege das Training
leitet und ich die Kabinenansprache halte", sagt Petersen. "Aber es
läuft erstaunlich gut. Alle kapieren, was Sache ist, jeder denkt und
hilft mit." Einziger Konfliktherd bislang: Zu viele ergreifen in der
Mannschaftssitzung und in der Halbzeitpause das Wort. "Aber das ist
schon besser geworden." Eigenverantwortlichkeit ist weiter gefragt in
den verbleibenden sechs Partien der Rüsselsheimer bis zum Saisonende.
In diese Situation hat sich das RRK-Team selbst gebracht. Vor der Saison
drang die Mannschaft darauf, die Zusammenarbeit mit Trainer Kai
Stieglitz zu beenden. Ausgerechnet kurz nach dem größten Erfolg der
Vereinsgeschichte, dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister in der
Halle im Februar. "Manche mögen sagen, dass dies der schlechtestmögliche
Zeitpunkt war", sagt Petersen, "für uns war es der beste Zeitpunkt." Der
Erfolg sei ein toller Ausweis für Stieglitz' Klasse als Trainer.
So geriet der Europapokalsieg für Stieglitz zu einem Abschiedsgeschenk
mit bitterem Nachgeschmack und für die Mannschaft zu einem echten
Neuanfang. Viele Spieler haben im Herrenbereich nie unter einem anderen
Coach als Stieglitz gearbeitet, der zehn Jahre lang für die erste
Mannschaft verantwortlich war. "Wir haben uns taktisch in den letzten
Jahren nicht weiterentwickelt und hatten das Gefühl, eher schwächer als
stärker geworden zu sein", begründet Petersen den Schritt, den auch die
Hockeyabteilungsleitung überrascht und überrumpelt hatte. Der nach dem
Ausstieg von Sponsor Opel klamme Verein kann jedoch erst nach Stieglitz'
Vertragsende im Sommer nach einem neuen Übungsleiter Ausschau halten.
Fehlende Akribie bei der Arbeit auf dem Hockeyplatz warfen die
RRK-Herren ihrem früheren Trainer vor. Dies versuchen sie nun mit
vereinten Kräften besser zu machen und stürzen sich in die Arbeit. Alle
Macht den Aktiven? Ist ein disziplinfördernder Organisationsverbund die
Zukunft? Nein, lieber nicht, sagen die Rüsselsheimer. Projektleiter
Petersen weiß schon jetzt, dass viele Köche in Rüsselsheim zwar nicht
den Brei verderben, die Mannschaft aber nach der Saison gerne zu dem
Modell mit einem Küchenmeister zurückkehren möchte. "Diesen Aufwand
können wir nicht ewig aufrechterhalten", sagt der 27 Jahre alte
Petersen. "Sonst zeigen unsere Freundinnen uns bald den Vogel."
Aus
"Frankfurter Rundschau" vom 04.05.2009:
Auch zu neunt noch stärker
Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen kassieren im
Bundesligaspiel gegen München haufenweise Zeitstrafen
VON
CHRISTIAN STÖR
Über einen Punkt
waren sich alle einig, Trainer Benedikt Schmidt-Busse genauso wie
Spielführerin Irene Balek oder die ehemalige Nationalspielerin Silke
Müller: So etwas wie am Samstag im Stadion am Sommerdamm hatten alle
drei noch nie erlebt. Denn nach Zeitstrafen gegen Müller und Balek
standen in der ersten Halbzeit des Feldhockey-Bundesligaspiels gegen den
Münchner SC teilweise nur noch neun Rüsselsheimerinnen auf dem Platz,
später musste auch Christina Schröder für mehrere Minuten das Feld
verlassen. Dass der RRK trotz der in den ersten 35 Minuten fast
ständigen Unterzahl die Partie gegen den Tabellenvorletzten mit 2:1
(1:1) gewann, darf deshalb durchaus als kleine Überraschung bezeichnet
werden.
Am schlimmsten
traf es Silke Müller, die wegen Schiedsrichterbeleidigung gleich zu
Beginn des Spiels fast 20 Minuten lang zum Zuschauen verdammt war. Eine
Strafe, die die temperamentvolle Olympiasiegerin von Athen sowohl
während des Spiels als auch hinterher in gewohnt offener Manier mit den
entsprechenden Schimpfworten kommentierte.
Kurz nach Müller musste auch
Irene Balek nach einer Regelwidrigkeit vom Platz, zudem bekamen die
Münchnerinnen einen Siebenmeter zugesprochen, den Nina Hasselmann sicher
verwandelte (13.). Kaum durften Balek und Müller wieder mittun, musste
Christina Schröder raus. Das war auch für Benedikt Schmidt-Busse zu
viel. Während der Trainer die Dauer der Zeitstrafen gegen Müller und
Balek nur leise monierte, konnte er die Gelbe Karte gegen Schröder nicht
begreifen. "Hätten die Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit so
weitergepfiffen wie in der ersten, hätten kaum einmal elf gegen elf
gespielt", sagte Schmidt-Busse. Trotz der erneuten Unterzahl kam der RRK
durch ein Tor von Cora Eilhardt (32.) aber noch vor der Pause zum
Ausgleich. "Das war die richtige Antwort", sagte Müller, die die
Stimmung in der Halbzeitpause als "äußerst positiv" bezeichnete: "Das
war so nach der Art: Ihr könnt uns alle mal. Dann will man es eben erst
recht wissen."
Blick geht wieder
nach oben
Wenn sie auch
mit ihrer eigenen Leistung in der zweiten Halbzeit nicht wirklich
zufrieden war, so hatte die 30-Jährige dennoch entscheidenden Anteil am
Sieg: "Wenigstens ist mir noch der verhunzte Pass zum Tor gelungen",
sagte Müller, nachdem sie mit ihrer unsauberen Hereingabe den Treffer
von Lena Schüder (46.) ermöglicht hatte. Nach den beiden unglücklichen
Niederlagen vor Wochenfrist beim Club an der Alster und dem Uhlenhorster
HC hofft die wuselige Stürmerin nach dem "sauwichtigen Sieg" gegen
München wieder auf das Erreichen der Endrunde. "Wir werden in den
restlichen Spielen alles dafür tun", versprach Müller.
Auch Irene
Balek, die lange den Blick eher nach unten gerichtet hatte, orientiert
sich nach oben. "Wir müssen jetzt von Woche zu Woche schauen und sehen,
was am Ende dabei rauskommt. Mit dem Abstieg sollten wir jedenfalls
nichts mehr zu tun haben", sagte die Österreicherin, die über den
spielfreien Sonntag froh war: "Wir mussten in Unterzahl ein extremes
Laufpensum absolvieren, vor allem unsere Stürmerinnen. Das war schon
stark, dass am Ende die Kraft noch da war." Lob gab es deshalb auch vom
Trainer: "Wir hätten in vielen Szenen noch konsequenter zu Ende spielen
müssen, aber Einsatz und Verhalten waren heute eins a." Der Sieg sei vor
allem auch deshalb so bedeutsam gewesen, weil in der Woche zuvor in
Hamburg so viel "schiefgelaufen" sei: "Für uns war es wichtig, den Kopf
hochzuhalten. Und das haben wir in dieser Woche gut hinbekommen."
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 25.04.2009:
Ausgeglichenheit des Kaders besticht
Hockey:
Rüsselsheimer Herren planen heute beim TSV Schott Mainz die Punkte fest
ein
frai - Ein
Sieg und eine Niederlage lautete die Bilanz der Hockey-Herren des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs am vergangenen Wochenende. In den beiden
ersten Partien nach dem Abschied von Kai Stieglitz zeigte die nun
trainerlose Mannschaft zwei Gesichter. Heute (17 Uhr) beim TSV Schott
Mainz sind jedoch die Punkte fest eingeplant, steht der Lokalrivale doch
mit null Punkten auf dem letzten Platz in der Zweiten Bundesliga Süd.
Im Hinspiel hielt das
Abwehrbollwerk des Liganeulings eine halbe Stunde, danach fielen die
Treffer von Thomas Jost (3), Tobias Wuttke und Marcel Nold, und der RRK
landete einen souveränen 5:0-Sieg. Seit dieser Partie zum Saisonauftakt
im September musste Mainz viel Lehrgeld zahlen und blieb bis zum
heutigen Tag ohne jedes Erfolgserlebnis. Der Abstieg ist nicht mehr zu
vermeiden, trotzdem wird die Mannschaft von Trainer Marcus Gutz gegen
den RRK motiviert sein.
Beim RRK hofft man, dass
Marcel Nold nach Leistenproblemen wieder mitwirken kann. Ansonsten
hinterließ die Mannschaft, die an der Seitenlinie derzeit von
Jugendtrainer Volker Schädel und dem verletzten Christian Domke betreut
wird, am Sommerdamm unterschiedliche Eindrücke.
Gegen die starken Stuttgarter
Kickers war man vom Glück nicht gerade verfolgt, und der Gegner münzte
beinahe jede Torchance in einen Treffer um. Am Ende stand für den RRK um
Kapitän Jan Petersen eine enttäuschende 3:5-Niederlage. Die hohen
Erwartungen erlitten einen ersten Dämpfer.
Tags darauf bewies der RRK
jedoch, dass er Aufstiegsanwärter Nummer eins ist. Gegen den noch
aussichtsreich gelegenen Dürkheimer HC spielte die Mannschaft souverän
auf und kam zu einem ungefährdeten 5:0-Heimsieg. Mit Christian Minar,
Sven Wohlfahrt, Simon Schmidt-Nentwig, Mirco Fuchs und Thomas Jost
trugen sich fünf unterschiedliche Spieler in die Torschützenliste ein.
Diese Ausgeglichenheit des Kaders ist eine der Stärken des derzeitigen
Tabellendritten.
Mit einem Erfolg beim TSV
Schott Mainz könnten die RRK-Herren den Abstand auf die Spitzenteams TC
Blau-Weiß Berlin und Münchner SC verkleinern. Diese müssen nämlich
knifflige Aufgaben lösen: Berlin muss beim HC Dürkheim und den
Stuttgarter Kickers antreten, München muss beim TuS Lichterfelde ran.
Beim RRK ist man guter Dinge,
der Spielplan sieht noch genügend Partien und längere Pausen vor. Erst
Anfang Juli wird der Aufsteiger in die Hockey-Bundesliga feststehen. Die
Herren des RRK haben noch alle Chancen und werden für dieses Ziel, das
im vergangenen Jahr im brisanten Duell mit dem Mannheimer HC verpasst
wurde, hart arbeiten.
Aus "FAZ" vom
24.04.2009:
Verteilte
Lasten und lauernde Dritte
Die Hockeyteams des
Rüsselsheimer RK sind mit mäßigem Erfolg in die Runde gestartet. Derweil
befinden sich die Herren des SC 1880 in einer "kribbeligen Situation".
Von Alex Westhoff
Alle packen mit an, die
Lasten werden auf mehrere Paar Schultern verteilt, jeder leistet seinen
Beitrag. Weil bei den Hockeyherren des Rüsselsheimer RK einer fehlt: der
Trainer. Nach der von der Mannschaft gewünschten Trennung von
Langzeittrainer Kai Stieglitz soll der Aufstieg in die erste Bundesliga
nun ohne sportlichen Vorsteher, aber mit vereinten Kräften geschafft
werden. "Es ist immer noch ungewohnt, wenn ein Mannschaftskollege das
Training leitet und ich die Kabinenansprache halte", sagt Kapitän Jan
Petersen. Der derzeit verletzte Spieler Christian Domke coacht nun von
der Seitenlinie aus, Christian Minar und Mirco Fuchs sind für das
Fitnessprogramm verantwortlich. Nach dem Ausstieg von Hauptsponsor Opel
und vor Stieglitz' Vertragsende kann der Verein einen neuen Trainer
nicht finanzieren. Nichtsdestotrotz wollen die in der zweiten Bundesliga
drittplatzierten Rüsselsheimer nach zwei verpassten Anläufen in dieser
Feldsaison dringend wieder in die Eliteklasse zurückkehren.
Nach dem Gewinn des
Europapokals der Landesmeister in der Halle im Februar – der größte
Erfolg der Vereingeschichte – sind die RRK-Herren mäßig in die
Feldrückserie gestartet. Am ersten Spielwochenende folgte auf eine
ernüchternde 3:5-Heimniederlage gegen die Stuttgarter Kickers tags
darauf immerhin ein versöhnlicher 5:0-Sieg gegen Dürkheim. "Es ist immer
noch alles drin", sagt der 26 Jahre alte Petersen. Ein Sieg beim
Tabellenletzten Schott Mainz am Samstag sei natürlich Voraussetzung um
das erwartete Aufstiegsrennen mit Blau-Weiß Berlin fortzusetzen.
Ebenfalls in Lauerposition
auf Platz drei befinden sich Vereinskolleginnen beim RRK – nur spielen
die schon seit Jahren erstklassig. Trainer Benedikt Schmidt-Busse ist
kurz nach dem Rückrundenbeginn dagegen "vorsichtig, konkrete Ziele zu
formulieren". Die Liga sei in diesem Spieljahr sehr eng. Das haben die
RRK-Damen schon am vergangenen Wochenende zu spüren bekommen, als sie
vor eigenem Publikum das Tabellenschlusslicht Braunschweig erst durch
einen Last-Minute-Treffer von Hannah Pehle mit 2:1 besiegen konnten.
Schmidt-Busse haderte ein wenig mit den vielen Unwägbarkeiten während
der Vorbereitungszeit. Abiturprüfungen einiger Spielerinnen seiner
jungen Mannschaft, Erkrankungen und Verletzungen sowie
Nationalmannschaftsverpflichtungen seiner insgesamt acht
Auswahlspielerinnen im U-18-, U-21- und A-Kader ließen einen geregelten
Ablauf nicht zu. Wenn der Hockeybetriebsausflug nach Hamburg mit Partien
gegen den Club an der Alster und den Uhlenhorster HC aber tatsächlich
sechs Punkte einbringen sollte, dann würde auch Schmidt-Busse "offensiv
nach oben schauen".
Etwas mehr Konstanz in die
Leistungen seiner jungen Mannschaft zu bekommen, ist dagegen das
vordringliche Ziel von Trainer Erik Koppenhöfer. Seine Zweitliga-Herren
vom SC Frankfurt 80 befinden sich nach seinen Worten in einer
"kribbeligen wie reizvollen Situation". Nach dem 3:3 (0:1 nach
Penaltyschießen) gegen Lichterfelde zum Rundenstart stehen die Hessen
hinter dem RRK auf Rang vier – nicht weit entfernt von der Abstiegszone.
"Jetzt kommen die Spiele, die wir gewinnen müssen", sagte Koppenhöfer
vor dem Heimspiel gegen Rot-Weiß München am Sonntag. "Wir sagen aber
auch nicht nein, wenn wir noch oben hineinrutschen würden", fügt der
Coach hinzu, der auf U-21-Nationalspieler Niklas Grell (Pfeiffer'sches
Drüsenfieber) verzichten muss. Auch der finanziell nicht auf Rosen
gebettete SC 1880 verfolgt das Konzept, jedes Jahr ein bis zwei
hoffnungsvolle Spieler in die erste Herrenmannschaft zu integrieren.
Wenn man in diesem Bereich schlafe, so Koppenhöfer, könne es auch sehr
schnell bergab gehen.
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 18.04.2009:
Spielerische Stärke reicht nicht aus
Hockey:
Rüsselsheimer Frauen mit Neuzugang Marilena Krauss erwarten heute
Braunschweig
frai - Ein
Blick auf die Tabelle der Hockey-Bundesliga verrät: Die Frauen des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs sind auf Kurs. 15 Punkte auf dem Konto
bedeuten hinter Berlin und Alster Platz drei. Doch dürfen sich die
RRK-Damen nicht ausruhen, wollen sie die Feld-Endrunde Mitte Juni in
Düsseldorf erreichen. Zum heutigen Auftakt (15 Uhr) kommt mit Eintracht
Braunschweig ein unbequemer Gegner ins Stadion am Sommerdamm.
"Wir haben von den
Ergebnissen her keine gute Vorbereitung gespielt", macht
RRK-Damentrainer Benedikt Schmidt-Busse seinem Unmut Luft. Er fordert
höchste Konzentration von seiner Mannschaft. "Wir müssen weiter hart
arbeiten, um etwas zu erreichen. Wer denkt, es ginge auch mit 85 oder 90
Prozent, der hat in der Bundesliga keine Chance. Den zwischenzeitlichen
dritten Platz haben wir nicht durch Glanz und Gloria erspielt", versucht
der Coach sein Team wachzurütteln.
Bei den EWR-Hockey-Days in
Worms belegte der RRK den letzten Platz. Die acht Topteams der Liga
waren angetreten. Benedikt Schmidt-Busse hatte einige jüngere
Spielerinnen nominiert, so stand Nachwuchstorhüterin Lidia Utz zwischen
den Pfosten. In der ersten Partie gegen TuS Lichterfelde gab es ein 2:2.
Gegen den UHC Hamburg folgte eine 1:2-Niederlage, und am Ende des ersten
Tages verließen die RRK-Spielerinnen beim 0:3 gegen den Club an der
Alster am Ende die Kräfte. "Das Turnier hatte hohes Frustpotenzial. Wir
haben gespielt, und die anderen haben die Tore gemacht", so der Trainer.
Phasenweise zeigten Silke Müller und Co. gute Spielzüge, doch fehlten
die letzte Konsequenz und der Siegeswille. So ging auch das Spiel um
Platz sieben gegen den Münchner SC mit 0:1 verloren. Nur spielerische
Akzente werden auch am heutigen Samstag gegen den Tabellenletzten
Eintracht Braunschweig nicht ausreichen. Gerade gegen die robuste
Mannschaft aus dem Norden gilt es dagegenzuhalten und in den Zweikämpfen
zu bestehen, weiß der RRK-Coach.
Verzichten muss er sowieso
auf Meike Acht, die pausiert und in dieser Saison nicht mehr eingreifen
wird. Auch Lotta Hof steht nicht zur Verfügung. Sie kuriert ihre
Probleme an der Ferse aus. Schmidt-Busse möchte bei der
U21-Nationalspielerin kein Risiko eingehen, laborierte sie doch vor
nicht allzu langer Zeit an Problemen am anderen Fuß und fiel nahezu
zwölf Monate aus.
Frischer Wind kommt jedoch
von zwei talentierten Nachwuchsspielerinnen des Jahrgangs 1992. Marilena
Krauss und Christina Schröder haben bereits unterstrichen, dass sie dem
Team weiterhelfen können, denn externe Neuzugänge gibt es in diesem
Frühjahr nicht. "Marilena Krauss ist sehr vielseitig, kann sowohl in der
Abwehr wie im Sturm spielen, wo sie enorm torgefährlich ist. Christina
Schröder ist im Mittelfeld beheimatet, kann aber auch offensiver
agieren. Leider hat sie sich am gestrigen Freitag abgemeldet und wird am
Samstag nicht spielen können", so Schmidt-Busse.
Gegen Braunschweig wird die
routinierte Sonja Thüner im Tor stehen, denn U21-Nationalspielerin Lisa
Lahham, die sich Anfang März das Innenband im rechten Knie gerissen hat,
ist noch im Aufbau. Der RRK-Coach ist also nicht sorgenfrei vor dem
Start.
An die Playoffs wird noch
kein Gedanke verschwendet. Es wird von Spiel zu Spiel gedacht. Heute
kommt Braunschweig, am folgenden Wochenende reisen die RRK-Frauen nach
Hamburg.
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 18.04.2009:
Ohne
Trainer, aber mit Dynamik
Hockey:
Rüsselsheimer nehmen heute und morgen mit zwei Heimspielen erneut Anlauf
zum Aufstieg in die Erste Bundesliga
frai - Die
Hockeymänner des Rüsselsheimer Ruder-Klubs gehen mit einer nie
dagewesenen "Ohne-Trainer-Dynamik" das große Ziel Wiederaufstieg in die
Bundesliga an. Mit neuer Aufgabenverteilung – nach dem Abschied von Kai
Stieglitz – wollen sie in der Südgruppe der Zweiten Bundesliga bestehen.
Sechs Punkte sind das Ziel,
das Mannschaftskapitän Jan Petersen und seine Mitspieler ausgegeben
haben. Zum Auftakt am heutigen Samstag (17.30 Uhr) empfängt der RRK die
Stuttgarter Kickers. Am morgigen Sonntag (14 Uhr) kommt der Dürkheimer
HC ins Stadion am Sommerdamm.
"Die Stimmung ist gut und wir
sind mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden", sagt Kapitän Jan
Petersen, der nach der Trainerverabschiedung die Taktik vorgibt. Doch
ist der Einsatz aller gefragt. Die Aufgaben wurden auf mehrere Schultern
verteilt. So kümmerten sich Marcel Nold und Christian Domke mit
Jugendtrainer Volker Schädel in den vergangenen Wochen um das
Hockey-Techniktraining. Mirco Fuchs und Christian Minar übernahmen den
Fitnesspart. "Die Lösung ist etwas aus der Not geboren, weil es einfach
nicht anders geht, doch vielleicht macht uns diese neue Dynamik auch
stark", sagt Petersen.
Neu im Kader ist Torhüter
Kenny Geiß, der von der TGS Vorwärts Frankfurt zum RRK stieß. "Mit ihm
und Nachwuchstorhüter Christopher Beer aus der eigenen Jugend haben wir
im Training mehr Qualität, davon profitieren alle. Andreas Späck ist
allerdings klar die Nummer eins." Mit Sebastian Körber (aus der zweiten
Mannschaft) und Christopher Eggert (Wiesbadener HTC) haben die
RRK-Herren zwei Alternativen im Sturm hinzu gewonnen. Vor allem Eggert
hinterließ in der Vorbereitung einen sehr guten Eindruck und wird heute
gegen die Stuttgarter Kickers wohl auf dem Platz stehen.
Am Dienstag bestritt die
"trainerlose" Mannschaft ihr letztes Vorbereitungsspiel. Gegen das
Bundesliga-Team aus Frankenthal gab es eine knappe 4:5-Niederlage, wobei
dreimal 25 Minuten gespielt wurden. Am vergangenen Wochenende bestritten
die RRK-Männer das Osterturnier in Dürkheim und schlossen es mit dem
fünften Platz ab. Gegen den starken Mannheimer HC hatte es eine klare
0:5-Niederlage gesetzt. Auch gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten
Münchner SC wurde 1:2 verloren, doch ging es eng zu, ein Unentschieden
wäre wohl das gerechtere Ergebnis gewesen, meinte Jan Petersen. Am
zweiten Tag lief es besser für den RRK. Gegen den HC Luzern gab es ein
1:0, und gegen den Tabellenführer der Nordgruppe der Zweiten Bundesliga,
BW Köln, landete er einen 2:1-Sieg.
Taktisch wird sich der RRK im
Frühjahr 2009 verändert präsentieren. "Wir sind von der Grundausrichtung
variabler geworden, können je nach Gegner uns eher offensiv oder eher
defensiv ausrichten, daran haben wir im Training gearbeitet", erzählt
der Rüsselsheimer Mannschaftskapitän.
Heute gegen die Stuttgarter
Kicker (17.30 Uhr) wird es nicht einfach werden, doch geht der RRK als
klarer Favorit gegen die Schwaben ins Rennen, stehen diese doch auf
Tabellenplatz acht. Doch die Kickers verfügen nach dem großen Aderlass
über eine junge, lernbegierige Mannschaft, die schwer auszurechnen ist.
Auch der Sonntagsgegner (14 Uhr) steht in der Tabelle hinter dem RRK.
Doch Dürkheim will die Chance nutzen und mit einem Sieg in Rüsselsheim
doch noch ins Aufstiegsrennen eingreifen. Dabei wird auch wieder
Hockey-Legende Christian Mayerhöfer mithelfen. "Dürkheim verfügt über
eine geschlossene Mannschaft und wird schwer zu schlagen sein, doch
angesichts des direkten Aufeinandertreffens des Tabellenführers Münchner
SC und dem Zweiten Blau-Weiß Berlin wollen wir uns mit aller Macht
herankämpfen", so Petersen.
Der RRK steht aktuell mit 14
Punkten auf dem dritten Tabellenplatz und hat drei Punkte Rückstand auf
den MSC. Zwei Siege am Sommerdamm sind das Ziel an diesem Wochenende.
Nicht mithelfen kann allerdings Christian Domke. Er hatte seit dem
Europapokalsieg in der Halle über Schmerzen im Bereich der
Bauchmuskulatur geklagt. Nun stellte sich heraus, dass er einen
Leistenbruch erlitten hat. Er wird Ende des Monats operiert werden und
dem RRK im besten Falle in den letzten vier Spielen zur Verfügung
stehen. Auch Marcel Nold hat Leistenprobleme und wird voraussichtlich
nur am Sonntag eingesetzt. Für ihn rückt am Samstag Jonas Hof in den
Kader.
Aus
"Main-Spitze" vom 17.04.2009:
Mit Opas und Tanten zurück
in Liga eins
RRK-Hockeyspieler werben im Internet um Unterstützung / Kickers und
Dürkheim kommen
(kri). Sind
abermals aller guten Dinge drei? Waren nach dem ersten Abstieg aus der
Feldhockey-Bundesliga 1991 drei Anläufe nötig, ehe die Rückkehr in den
"Club der Besten" perfekt war, wollen sich die Herren der Rüsselsheimer
RK ab diesem Wochenende intensiv um eine Wiederholung bemühen.
Danksagung und neuerliche Einladung:
Für die lautstarke Unterstützung beim Gewinn des Europapokals Mitte
Februar in der Köbel-Halle hat sich die Hockeysparte des RRK um
Abteilungsleiter Martin Müller (links) jüngst bei Fans und Sponsoren
mit einem großen Transparent erkenntlich gezeigt – verbunden mit der
Hoffnung, von diesem Wochenende an auch zum angestrebten
Wiederaufstieg der Herren in die Erste Feldhockey-Bundesliga
beizutragen. |
Anders als vor
15 Jahren, als Damen-Chefcoach Berti Rauth "nebenbei" auch noch die
RRK-Männer glücklich machte, hat die aktuelle Generation entschieden,
den Wiederaufstieg quasi in Eigenregie zu schaffen. Ob nach der von der
Mannschaft betriebenen Absetzung des langjährigen Trainers Kai Stieglitz
– 14 Tage nach dem größten Erfolg eines RRK-Männerteams Mitte Februar
mit dem Gewinn des Europapokals in der Köbel-Halle – gut gearbeitet
worden ist und ob die Fans den unpopulären Schritt des Teams
nachvollziehen konnten, dies wird sich am Wochenende am Sommerdamm
herausstellen. Mit den Heimspielen gegen Stuttgarter Kickers (Samstag,
17.30 Uhr) und Dürkheimer HC (Sonntag, 14 Uhr) greift der Ruder-Klub
erstmals in diesem Jahr ernsthaft im Freien zum Schläger und schließt
hierbei zugleich die Hinrunde in der Südstaffel der Zweiten Bundesliga
ab.
Wenn der Tabellendritte –
Spitzenreiter Münchner SC hat drei Punkte mehr gesammelt – in Person von
Mannschaftskapitän Jan Petersen auf der RRK-Internetseite dazu
auffordert, "Eltern, Kinder, Freunde, Omas, Opas, Tanten, Onkels und
Nachbarn" mitzubringen, dann ist dieses "Trommeln" nicht der Menge des
avisierten Freibiers am Samstagabend, sondern der Erinnerung an die
famose Unterstützung in der Köbel-Halle geschuldet. "Es war gigantisch
vor 1500 Fans – Euch – den Europacup zu gewinnen. Jetzt geht es weiter!
Und wieder brauchen wir Eure Unterstützung", schreibt Petersen – wohl
wissend, dass möglichst viele Siege und natürlich allerspätestens der
Wiederaufstieg die Wogen am Untermain restlos glätten würden.
Die ersten beiden von elf
Aufgaben, die es erfolgreich zu bewältigen gilt, sind nicht ohne. Der
Erstliga-Absteiger aus Stuttgart hat zwar keine vier Jahre nach seinem
ersten und einzigen DM-Titel massiv an Substanz verloren, den RRK in
einem Testspiel aber vor einige Probleme gestellt. Wichtig wird sein,
dass die in der Vorbereitung vor allem bei Standardsituationen anfällige
Abwehr Ex-Nationalspieler Sascha Reinelt im Auge behält. Ähnlich wie die
Schwaben hat auch der sonntägliche Gegner aus der Pfalz deutlich bessere
Tage erlebt. Dank seiner guten Jugendarbeit ist es dem Dürkheimer HC
ganz gut gelungen, selbst eine Vielzahl hochkarätiger Abgänge zu
kompensieren. Beim eigenen Turnier vor Wochenfrist wurde der DHC
Dritter, der Ruder-Klub Fünfter.
Beim RRK, der von
Jugendtrainer Volker Schädel gecoacht wird, fallen Christian Domke
(weiche Leiste) und Nico Lange (Flüssigkeit im Knie) aus. Dennoch gab es
im Mittelfeld ein Überangebot und auch Oliver Domke wird mit von der
Partie sein. Wer den außergewöhnlichen Stürmer kennt, weiß, dass dieser
auch ohne Testspiel und viele Trainingseinheiten für spektakuläre Tore
sorgen kann. Auf jeden Fall ein Grund mehr, an den Sommerdamm zu kommen.
Aus
"Main-Spitze" vom 17.04.2009:
"Schlusslicht" bringt
Selbstvertrauen mit
RRK-Hockeydamen legen gegen Eintracht los
(kri). Ein
Heimspiel gegen den Tabellenletzten dürften viele als angenehm
empfinden, wenn es gilt, nach längerer Pause erstmals Farbe zu bekennen.
Wenn Benedikt Schmidt-Busse vor dem samstäglichen (15 Uhr) Kräftemessen
seiner Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen mit Bundesliga-"Schlusslicht"
Eintracht Braunschweig trotzdem mahnend den Finger hebt, dann hat der
Trainer triftige Gründe. "Die haben sich in der ersten Hälfte unter Wert
verkauft und sich im Winter insbesondere in der Offensive deutlich
verstärkt. Dazu waren Spiele gegen Braunschweig immer schwer und nie
schön", sagt der Coach. Aber: "Ins Hemd müssen wir uns nicht machen. Wir
spielen zu Hause, und da wollen wir immer gewinnen – egal, gegen wen es
geht. Allerdings schauen wir auch nach unten und wollen uns erst einmal
absichern, bevor wir über die Play-Offs reden."
Obwohl sich die
RRK-Heimbilanz mit drei "Dreiern", einem Penalty-Erfolg sowie einem
Remis sehen lassen kann und zudem in Niedersachsen 2:1 gewonnen wurde,
lassen sich gewisse Bedenken nicht von der Hand weisen. Während die
unter anderem durch zwei US-Girls sowie Hallen-Torschützenkönigin Birgit
Hollnagel (ATV Leipzig) verstärkte Eintracht Ende März beim EWR-Turnier
in Worms als Finalist Selbstvertrauen tankte, war der letztplatzierte
RRK davon weit entfernt. Für Schmidt-Busse kein Drama: "Zwischen
Vorbereitungs- und Punktspielen liegen oft Welten. Wir haben jedenfalls
deutlich besser gespielt, als die schlechten Ergebnisse glauben lassen.
Wegen Abitur- oder Examensprüfungen sowie unterschiedlicher
DHB-Maßnahmen konnten wir uns nur wenige Minuten in der Formation
präsentieren, die mir vorschwebt."
Während abzuwarten bleibt, ob
die Eintracht nach dem Abstieg in der Halle auf dem Feld womöglich sogar
noch einmal auf die Dienste von Rekord-Nationalspielerin Nadine
Ernsting-Krienke (360 A-Länderspiel) setzt, muss der Ruder-Klub – nach
der beruflich motivierten Pause von Meike Acht – ein Duo am Wochenende
unstrittig entbehren: Torhüterin Lisa Lahham muss ihr Knie noch
aufbauen, Lotta Hof plagt eine Fersenreizung. Dafür brennen zwei
nachgerückte Talente darauf, ihren Einstand im Bundesligateam zu geben:
Christina Schröder und Marilena Krauss. Die Letztgenannte glänzte über
Ostern im U18-Team des DHB, brachte allerdings aus Nottingham auch eine
dicke Erkältung mit.
Aus
"Frankfurter Rundschau" vom 15.04.2009:
Aufstand
der Spieler
VON CHRISTIAN
STÖR
Im Februar war die Welt beim
Rüsselsheimer RK noch in Ordnung. Da hatten die Südhessen nach dem guten
zweiten Platz bei der deutschen Hallenhockeymeisterschaft noch einen
draufgesetzt und den Europapokal der Landesmeister gewonnen. Doch wer
gedacht hatte, in Rüsselsheim herrsche nach dem größten Erfolg der
Vereinsgeschichte eitel Sonnenschein, sah sich getäuscht. Noch vor dem
Wiedereinstieg in die Feldhockeysaison am nächsten Samstag musste
Erfolgstrainer Kai Stieglitz seinen Hut nehmen.
Der Vorstand entsprach einem
Wunsch der Mannschaft, die mehrheitlich dafür war, die Zusammenarbeit zu
beenden. "Wenn das Team nicht mehr will, dann bleibt einem nichts
anderes übrig", sagt Abteilungsleiter Martin Müller, der vom Ausmaß des
Widerstands überrumpelt wurde: "Das haben wir nicht geahnt." Es ist aber
kein Geheimnis, dass das Verhältnis zwischen Trainer und Team schon
länger belastet war. "Wir haben in den letzten Jahren mehrmals mit Kai
gesprochen, um unsere Kritik deutlich zu machen", betont
Mannschaftskapitän Jan Petersen.
Letztlich wurde Stieglitz zum
Verhängnis, dass er keinen Draht mehr zu den Spielern fand. "Er hat zu
wenig mit uns geredet", sagt der Kapitän, der zudem "organisatorische
Probleme" während der Trainingsarbeit erwähnt. "Da ist vieles
schiefgelaufen." Weil sich daran nichts geändert habe, so Petersen,
"haben wir uns entschieden, etwas zu unternehmen" – auch deshalb, weil
die Frustration im Team zu groß geworden sei.
Für Stieglitz, der das
Traineramt seit zehn Jahren innehatte, ist das Kapitel Rüsselsheim damit
aber noch nicht beendet. Der 42-Jährige ist derzeit nur von der
Betreuung der ersten Mannschaft freigestellt. Er wird noch bis Ende
August die Regionalligamannschaft sowie die A- und D-Jugend trainieren.
Dann läuft sein Vertrag aus. Ob Stieglitz seinem Heimatverein danach
weiter die Treue halten wird und ob der ihm das möglich macht, steht
noch nicht fest.
Auf einen neuen Trainer muss
die erste Mannschaft, die in der Zweiten Bundesliga Süd um den Aufstieg
in die Erstklassigkeit kämpft, verzichten. "Das Geld haben wir nicht",
sagt Martin Müller, der nach dem Ausstieg von Hauptsponsor Opel auf der
Suche nach einem neuen Geldgeber ist. "Wir sind in Verhandlungen, es ist
aber noch nichts spruchreif", so Müller.
Aufgrund der angespannten
finanziellen Lage muss die Mannschaft das Training vorerst also selbst
organisieren. Derzeit läuft die Arbeitsaufteilung wie folgt ab:
Christian Domke und Marcel Nold sind für das Techniktraining
verantwortlich, Christian Minar und Mirco Fuchs für das Fitnessprogramm,
Jan Petersen für die Kabinenansprachen. "Die Spieler müssen nun
beweisen, dass sie auch ohne Stieglitz den Aufstieg schaffen können",
sagt Müller, "es gibt keine Ausreden mehr, die Mannschaft ist jetzt in
der Pflicht."
Als Dritter liegt der RRK
einen Punkt hinter dem TC Blau-Weiss Berlin und sogar drei Zähler hinter
dem Münchner SC. Die Gefahr, zum dritten Mal hintereinander den
angestrebten Aufstieg in die Erste Bundesliga zu verpassen, ist also
durchaus vorhanden.
Dessen ist sich auch Jan
Petersen bewusst, der deshalb für die Spiele am Wochenende im Stadion am
Sommerdamm gegen die Stuttgarter Kickers (Samstag, 17.30 Uhr) und den
Dürkheimer HC (Sonntag, 14 Uhr) eine klare Vorgabe hat: "Da müssen zwei
Siege her."
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 15.04.2009:
Mit Omas
und Tanten
Feldhockey:
RRK-Männer werben um Fans für das Unternehmen Erstliga-Rückkehr: "Wir
werden kämpfen, tricksen und rennen"
frai - "Wir
werden kämpfen, tricksen, rennen, den Ball laufen lassen und hoffentlich
tolle Tore erzielen", so heißt es in einer Pressemitteilung der
Hockey-Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. Mit neuen Ideen und viel
Charme wollen die Spieler die Zuschauer begeistern und deren
Unterstützung gewinnen, denn das Saisonziel im Feld ist klar:
Wiederaufstieg in die Bundesliga.
Vor wenigen Wochen hatte der
Vorstand des RRK dem Wunsch der Mannschaft entsprochen und Trainer Kai
Stieglitz just nach dem Gewinn des Hallen-Europapokals in der
Walter-Köbel-Halle beurlaubt. Nun ist die Mannschaft zwar ohne Führung,
aber sie sieht sich keineswegs kopflos. Die Aufgaben wurden auf mehrere
Schultern verteilt. So wurde Mannschaftskapitän Jan Petersen noch mehr
in die Verantwortung genommen. Rolf Lange, als neuer Teammanager, wird
einen Großteil der organisatorischen Arbeit übernehmen.
Nun sind die RRK-Herren
voller Tatendrang und bereit für Spiel eins nach der Ära Kai Stieglitz.
Der zweite Teil der Feldsaison in der Zweiten Bundesliga Süd beginnt mit
einem Heimspiel. Am Samstag (18.) empfängt Rüsselsheim am Sommerdamm die
Stuttgarter Kickers. Anpfiff ist um 17.30 Uhr. Bereits um 15 Uhr spielen
die RRK-Damen gegen Eintracht Braunschweig.
Nach den und zwischen beiden
Partien gibt es Aktionen zum Mitmachen und Gewinnen, interessante
Interviews und die Vorstellung der Neuzugänge für das Unternehmen
Aufstieg. Kenny Geiß, Sebastian Körber, Christopher Beer und Christopher
Eggert verstärken seit wenigen Wochen die Herren des Rüsselsheimer
Ruder-Klubs und sollen ihren Teil dazu beitragen, dass das Saisonziel
Aufstieg realisiert werden kann.
"Das alles geht natürlich nur
mit Eurer Hilfe. Also nehmt Eltern, Kinder, Freunde, Omas, Opas, Tanten,
Onkels und Nachbarn und kommt zum Hockeyplatz am Sommerdamm. Nach dem
Spiel laden wir Euch wieder zu Freibier ein und freuen uns auf Gespräche
mit Euch." So animieren Jan Petersen und seine Mitspieler auf
Handzetteln die Fans der Region.
Bereits tags darauf (19.)
geht es um 14 Uhr fürs Männerteam weiter. Gegner ist dann mit dem HC Bad
Dürkheim eine Mannschaft, die über viele Jahre ein Spitzenteam der
Bundesliga war.
Der Aufstieg
muss her!
Liebe Fans, Freunde und RRK’ler,
es war
gigantisch vor 1500 Fans – Euch – den Europacup zu gewinnen. Jetzt geht
es weiter! Und wieder brauchen wir Eure Unterstützung. Der zweite Teil
der Feldsaison in der 2. Bundesliga Süd beginnt. Wir starten am Samstag,
den 18.04.2009, mit einem Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers.
Bereits um 15
Uhr spielen die I. Damen gegen Eintracht Braunschweig. Danach, d.h. vor
unserem Spiel gibt es Aktionen zum Mitmachen und Gewinnen, interessante
Interviews und die Vorstellung unserer "Neuzugänge" Kenny Geiß,
Sebastian Körber, Christopher Beer und Christopher Eggert.
Um 17.30 Uhr
beginnt unser Spiel. Das Motto für unsere Saison ist klar: Der Aufstieg
muss her! Wir werden kämpfen, tricksen, rennen, den Ball laufen lassen
und hoffentlich tolle Tore erzielen. Das alles geht natürlich nur mit
Eurer Hilfe. Also nehmt Eure Eltern, Kinder, Freunde, Omas, Opas,
Tanten, Onkels und Nachbarn und kommt zum Hockeyplatz am Sommerdamm.
Nach dem Spiel laden wir Euch wieder zu Freibier ein und freuen uns auf
Gespräche mit Euch.
Für die Fans,
die alle unsere Heimspiele besuchen, gibt es zudem zum Saisonende eine
prima Gewinnchance. Wir spielen außerdem am Sommerdamm
am 19.04. um 14.00 Uhr gegen Bad Dürkheim,
am 23.05. um 16.30 Uhr gegen die
Zehlendorfer Wespen,
am 24.05. um 11.00 Uhr gegen Blau-Weiss
Berlin,
am 27.06. um 16.00 Uhr gegen SC 80 Frankfurt
und
am 28.06. um 14.00 Uhr gegen TuS
Lichterfelde Berlin. |
Wir freuen uns
auf Euch! Zusammen schaffen wir den Aufstieg!
Eure I. Herren
Europapokalsieger – Was kommt dann?
Abteilungsleiter Martin Müller im April 2009 zum Start in die
Feldhockey-Rückrunden
Erinnern
Sie sich an die Schlagzeilen der Regionalpresse Ende Februar? Die
RRK-Herren gewinnen nach einem an Spannung kaum zu überbietenden Turnier
den Europapokal der Landesmeister im Hallenhockey und zwei Wochen später
entzieht die Mannschaft dem Trainer das Vertrauen. Der Vorstand wird vor
vollendete Tatsachen gestellt und die Freistellung von Kai Stieglitz vom
Coaching des Herren-Teams erzeugt allgemeines Kopfschütteln. Ein Schritt
der den Verantwortlichen nicht leicht gefallen ist.
Parallel dazu
und auch schon im Winter angekündigt stellt unser bisheriger
Hauptsponsor sein Engagement auf Grund der wirtschaftlichen Lage des
Unternehmens komplett ein. Wir sind dabei neue Unterstützung zu
gewinnen, aber Hockey ist nun mal ein Randsport mit wenig öffentlicher
Wirkung. Da sind solche Sponsoren nicht gerade reichlich zu finden.
Nun aber zu den
aktuellen Situationen ...
... Damen I
In der
derzeitigen Tabelle der 1. Bundesliga auf Platz 3 mit wenig Abstand nach
oben aber auch mit wenig Abstand nach unten. Das Damen-Team um Trainer
Bene Schmidt-Busse will die letztjährige Platzierung unbedingt
korrigieren und an der Endrunde teilnehmen. Es sind mittlerweile einige
Eigengewächse aus der Jugend zur Mannschaft dazu gestoßen. Neuzugänge
von außerhalb gibt es derzeit nicht und da zusätzlich Meike Acht eine
Auszeit nimmt, wird das Erreichen der Endrunde schwer.
... Herren I
Die RRK-Herren
sind auch in dieser Runde als einer der Favoriten auf den Aufstieg zur
1. Bundesliga gestartet. Aktuell belegt die Mannschaft Platz 3 mit 3
Punkten Rückstand auf den Ersten. Im Augenblick ohne Trainer, versucht
ein Spielerrat diese Lücken zu schließen. Es bleibt alleine an der
Mannschaft zu beweisen, dass sie ins Oberhaus des deutschen Hockeys
gehört.
... Damen II,
Herren II, Herren III
Die Damen II als
Team unterhalb der Bundesliga in der hessischen Oberliga ziemlich
ungefährdet, wollen ihre Vormachtstellung nachhaltig sichern. Die jungen
Nachwuchsspielerinnen werden zeigen, dass ihnen die Zukunft gehört. Die
eine oder andere Spielerin wird auch dieses Jahr in das Bundesliga-Team
hochrücken.
Die Herren II im
Juni in die 2. Regionalliga aufgestiegen wollen sich diesen Spielplatz
nicht mehr nehmen lassen. Aktuell sind sie Tabellenvierter, aber ein
gewisser Gefährdungsfaktor bleibt zu berücksichtigen. Auch hier gibt es
den einen oder anderen Aspiranten für das Bundesliga-Team.
Der Optimismus
im Herbst mit dem Herren III Team konnte leider nicht ausgelebt werden.
Die Personalsituation haben wir wohl falsch eingeschätzt und die
Mannschaft wurde mittlerweile vom Spielbetrieb zurück gezogen.
... Jugend
Die Jugendarbeit
bleibt unser Stolz! Der Erfolg unsere kleinen Abteilung in diesem
Bereich fordert aber auch die Neider von außerhalb heraus und wird auch
uns weiter zu besonderen Leistungen treiben. Der RRK ist in Hessen
unangefochten die Nr. 1 und auch bundesweit brauchen wir keinen
Vergleich zu scheuen. Aber die Konkurrenz schläft nicht.
Wir werden in
unseren Bemühungen nicht nachlassen den Nachwuchs an unsere Aktiven
heranzuführen um die Beteiligung an den höchsten deutschen Spielklassen
zu erhalten.
Es erwartet uns
also guter ehrlicher Sport, Leidenschaft und Einsatz! Genau das was
Zuschauer und Fans brauchen. Auf geht’s! |