Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Stimmen zum Start in die Rückrunden und auch zum Verlauf der Feldhockey-Bundesligen 2008/2009,
RRK-Damen und RRK-Herren erneut mit unterschiedlichen Zielen !!!

 

RRK gewinnt in Dürkheim und steigt bei Punktgleichheit aber besserem Torverhältnis gegenüber dem Münchner SC in die 1. Bundesliga auf !!!

 


Aus "Main-Spitze" vom 07.07.2009:

Zehn Kisten reichen bei weitem nicht

HOCKEY Herren des Rüsselsheimer RK feiern den glücklichen Bundesliga-Wiederaufstieg ausgiebig und bedanken sich bei den Wespen

Von Martin Krieger

Dass Tankstellen in der Regel auch über eine große Auswahl alkoholischer Getränke verfügen, findet längst nicht jeder gut. Andererseits wird es immer wieder Leute geben, die sich glücklich schätzen, in besonderen Situationen nicht nur Benzin "tanken" zu können. So wie die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK am Sonntag. "Zehn Kisten haben bei weitem nicht gereicht und wir mussten noch mal los", sagt Mirco Fuchs, einer jener RRK-Helden, die mit dem 5:4-Erfolg beim Dürkheimer HC die Rückkehr in die Bundesliga ermöglicht und anschließend am Sommerdamm bis in den frühen Montag hinein ausgiebig gefeiert hatten.

Bevor die ursprünglich nur als Saisonabschlussfete geplante Zusammenkunft zur großen Aufstiegssause ausartete, hatten die Hessen selbst im Überschwang der Gefühle nicht vergessen, wem sie zu großem Dank verpflichtet waren. "Wir haben mit den Wespen telefoniert und ihnen gesagt, dass sie ordentlich einen auf uns trinken dürfen", berichtet Fuchs. Von 60 Litern war die Rede, "und für den Florian Keller zusätzlich eine Stange Zigaretten." Der Wespen-Torjäger war trotz Verletzung aufgelaufen und soll als Abräumer vor der Abwehr bei einigen viel versprechenden Angriffen des Münchner SC wirkungsvoll dazwischen gefahren sein.

Minutenlang gebangt, stundenlang gefeiert: Die RRK-Hockeyspieler mussten in Bad Dürkheim lange zittern und warten, ehe die kaum noch für möglich gehaltene Rückkehr in die Bundesliga doch Realität geworden war. Im Anschluss kannte die Freude keine Grenzen mehr und wurde am heimischen Sommerdamm bis in den frühen Montag hinein ausgelebt.

Im Gegensatz zu dieser Maßnahme brauchten die Aufsteiger deutlich länger, die wundersame Entwicklung zu realisieren. Irgendwann während der knapp einstündigen Heimfahrt, so Fuchs, sei ihm bewusst geworden, welch großes Glück ihm und seinen Mannschaftskameraden widerfahren war. "Das war so unfassbar unerwartet und die Wartezeit brutal hart. Jetzt weiß ich, wie sich die Schalker Fans vor ein paar Jahren am letzten Bundesliga-Spieltag gefühlt haben."

Dass der Aufstieg in die höchste Spielklasse im Süden - in der Nordgruppe setzte sich der Rheydter SV mit vier Punkten Vorsprung durch – letztlich reine Glücksache war, dies wollte auch der Rüsselsheimer Spielführer nicht in Abrede stellen: "So eine Konstellation wird es vielleicht nie mehr geben. Aber um Erster zu werden, braucht man immer Glück", sagt Jan Petersen – wohl wissend, dass es daran zuletzt zweimal gemangelt hatte. In der Spielzeit 2006/07 hatte der Nürnberger HTC dank des besseren Torverhältnisses die Nase vorn und in der darauf folgenden Saison war der Mannheimer HC letztlich zu gut, beziehungsweise der RRK in seinen Leistungen zu schwankend. Wobei Petersen beim frühen 0:1-Misserfolg in Mannheim auf Befragen des Schiedsrichters zugab, den Ball vor dem bereits gegebenen Rüsselsheimer Führungstreffer an den Fuß bekommen zu haben ...

Dass es in der neuen Runde im erlauchten Kreis der zwölf besten deutschen Mannschaften mehr als Glück bedarf, um nicht nach 1991 und 2006 zum dritten Mal den Gang in die Zweitklassigkeit antreten zu müssen, darüber sind sich am Untermain alle einig. "Wir haben zu Hause zu oft gepatzt, aber auswärts dafür nur zweimal im Penaltyschießen verloren. Das wird in der ersten Liga kaum wiederholbar sein", sagt Christian Domke. Gemeinsam mit dem ebenfalls langzeitverletzten Marcel Nold oblag dem Hallen-Weltmeister von 2003 die Aufgabe, das RRK-Team nach der Absetzung des langjährigen Trainers Kai Stieglitz für das große Ziel zu präparieren. "Alles in allem ist das wirklich ganz gut gelaufen", lobt Kapitän Petersen.

Dass die trainerlose Zeit beim Rüsselsheimer RK in Kürze zu Ende geht, ist seit Sonntag kein Geheimnis mehr. Ob und welche Spieler kommen schon eher. "Es gibt einige Kontakte, aber noch ist nichts spruchreif. Verstärken sollten wir uns auf alle Fälle, zumal uns Christopher Eggert leider in Richtung Düsseldorf verlässt. Aber natürlich muss man auch mal abwarten, welche Ideen der neue Trainer Stephan Decher hat", sagt Petersen. Dass Oliver Domke seine glanzvolle Aktivenlaufbahn zumindest im Freien beenden will, damit mag sich der RRK-Kapitän – und wohl nicht nur er – noch nicht wirklich abfinden: "Ich kann seine Argumente absolut verstehen, aber wir werden trotzdem versuchen, ihn umzustimmen. Wir mögen ihn alle und es ist einfach ein Genuss, mit solch einem Weltklassemann zusammenzuspielen."

Keine Frage, dass der WM-Siegtorschütze von 2002 in Rüsselsheim auch mit 33 Jahren noch gebraucht werden würde. Nachdrängende Talente aus den eigenen Reihen, die im weiblichen Sektor einem schier unerschöpflichen Quell entspringen, gibt es bei den Jungs aktuell noch nicht. Die A-Jugend verlor jüngst gegen SC 80 Frankfurt 1:13, was aber keinesfalls heißt, dass niemand in Sicht wäre. Die Jugend-Nationalspieler Niklas Isselhard und Frederik Gürtler dürfen im Frühjahr in der Bundesliga ran.


Aus "FAZ" vom 06.07.2009:

Rüsselsheim siegt im Aufstiegskrimi

west. FRANKFURT. In einem Aufstiegskrimi haben die Herren des Rüsselsheimer RK die Rückkehr in die Hockey-Bundesliga geschafft. Am letzten Zweitligaspieltag am Sonntag setzten sich die Hessen auswärts 5:4 gegen den Dürkheimer HC durch und schoben sich nur dank der besseren Tordifferenz gegenüber dem Münchner SC wieder an die Tabellenspitze. "Alles Glück, das man haben kann, haben wir heute gehabt", sagte Mannschaftskapitän Jan Petersen. Als der RRK seine Pflichtaufgabe in Dürkheim trotz einer zittrigen Schlussphase gelöst hatte, begann das Warten auf das Ergebnis der Münchner bei den Zehlendorfer Wespen. Die für das RRK-Wohl entscheidende Partie ging ins Penaltyschießen, in dem dann erst der elfte Berliner Schütze den Sieg sicherte und den Rüsselsheimern doch noch ihre Aufstiegssause bescherte. So richtig hatten die Rüsselsheimer nicht mehr mit dem Erfolg gerechnet, da sie mit zwei Punkten Rückstand auf die Münchner in die letzten beiden Saisonspiele gingen. Am Samstag gewannen beide Teams – der RRK siegte 5:2 bei den Stuttgarter Kickers. Am Sonntag in Dürkheim bedeuteten die Tore von Oliver Domke, Christian Minar, Thomas Jost, Frank Trautmann und Falk May dann doch noch den Aufstieg. Das i-Tüpfelchen auf die Rüsselsheimer Glückseligkeit war dann noch die Nachricht, dass der frühere Co-Trainer der Nationalmannschaft, Frank Decher, als Cheftrainer für die neue Spielzeit verpflichtet wurde. "Das ist unsere Traumlösung", sagte Petersen.

Die Ersten Herren des RRK 2009 nach dem gelungenen Aufstieg in die 1. Feldhockey-BL (hinten: Physio Diana Czerwonka, Coach Christian Domke, Coach Marcel Nold, Tobias Wuttke, Simon Schmidt-Nentwig, Moritz Frank, Frank Trautmann, Thomas Jost, Jonas Hof, Timo Lehner, Jan Petersen, Sven Wohlfahrt; vorn: Oliver Domke, Falk May, Felix Seitz, Christopher Eggert, Mirco Fuchs, Lorenz Klee, Andreas Späck, Christian Minar)


Aus "Main-Spitze" vom 06.07.2009:

Fortuna und Robert helfen

HOCKEY Rüsselsheimer RK kehrt dank glücklicher Fügungen in die Bundesliga zurück

Von Martin Krieger

STUTTGART/BAD DÜRKHEIM. Woran am Untermain kaum noch einer ernsthaft glauben mochte, ist dank einer Verkettung glücklicher Umstände doch noch Realität geworden: Die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK haben auch ihre zweite Degradierung ins zweite Glied nach drei Jahren beendet und gehören in der Feldsaison 2009/2010 wieder zum erlauchten Kreis der zwölf national besten Mannschaften.

Möglich gemacht hat die RRK-Rückkehr ein Berliner namens Robert Dahlmann. Der Spieler der Zehlendorfer Wespen verwertete gestern um kurz vor 14 Uhr den 20. (!) Penalty zum 3:2-Siegtreffer gegen den Münchner SC, der damit nur einen Punkt bekam und den schon sicher geglaubten Aufstieg im letzten Moment abhaken musste. Wenige Minuten zuvor hatte der Ruder-Klub seinerseits seine vorerst letzte Aufgabe in der Zweiten Bundesliga, Gruppe Süd, beim Dürkheimer HC per 5:4-Erfolg gelöst und – nach dem 5:2-Coup tags zuvor bei den Stuttgarter Kickers – optimale sechs Zähler verbucht. Und da das Torverhältnis für die Rüsselsheimer sprach, guckten die Bayern am Ende in die Röhre.

Bis sich das Gesicht von RRK-Kapitän Jan Petersen aufhellte und sich die extreme Anspannung in einem von grenzenlosem Jubel begleiteten Aufstiegsspurt der gesamten Mannschaft entlud, hatten die Gäste in der Pfalz bange Minuten der Ungewissheit hinter sich. Dass die Partie in Berlin nach 70 Minuten unentschieden geendet war, hatte sich rasch herumgesprochen. Doch dann dauerte es. Nach den jeweils drei ersten Schützen war weiterhin kein Sieger ermittelt. Wieder warten und bangen. Und dann, nach den mutmaßlich längsten Minuten für alle RRK-Spieler, -Betreuer und -Anhänger der Moment der Entscheidung, als ein DHC-Mitglied mit dem Handy am Ohr gezielt auf den RRK-Spielführer zuging: "Da war Vorfreude, aber auch viel Angst", gewährt Petersen Einblick in seine Seele. Und dann? "Er hat gesagt, Wespen-Trainer Kai Britze hätte ihm gesagt, wir müssten ihnen einen ausgeben. Ich fragte, wirklich, und er hat genickt. Dann war´s klar."

So überschäumend und euphorisch ("Nie mehr – zweite Liga, nie mehr, nie mehr") im Anschluss gejubelt und später am Sommerdamm gefeiert wurde, so überrascht waren die Meisten vom Vollzug. Sekt hatte niemand geordert, die Aufstiegshemdchen wurden flugs in Auftrag gegeben, und für das seit der Absetzung des langjährigen Trainers Kai Stieglitz engagierte Coachduo Christian Domke/Marcel Nold blieb in Ermangelung flüssiger Alternativen eine Mineraliendusche. Immerhin hatte Abteilungsleiter Martin Müller seine Geldbörse so gut bestückt, dass zumindest der erste große Durst gestillt werden konnte ...


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 06.07.2009:

Strohhalm, Zittern und Familienfriede

Hockey: Die Herren des Rüsselsheimer RK steigen mit 5:2- und 5:4-Erfolgen doch noch in die Erste Bundesliga auf

Von Helmut Popp

Das fast schon verzweifelt anmutende Klammern an den viel beschriebenen allerletzten Strohhalm war tatsächlich noch von Erfolg gekrönt: Die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK sind, dank tatkräftiger Schützenhilfe des Tabellensechsten Zehlendorfer Wespen, Meister der Zweiten Bundesliga Süd geworden, somit auch fortan im Feld wieder erstklassig. Ein Triumph, der gestern erst lange nach dem Abpfiff in Bad Dürkheim feststand.

Am Vortag hatte der RRK bei den Stuttgarter Kickers mit 5:2 gewonnen, während der Münchner SC durch ein 2:1 im Spitzenspiel bei Blau-Weiß Berlin die Tabellenführung verteidigte. Damit war klar, was am Sonntag passieren musste, um doch noch den Aufstieg in die Erste Bundesliga feiern zu können: Man musste in Dürkheim in der regulären Spielzeit gewinnen und damit einen "Dreier" landen, während München gleichzeitig bei den Zehlendorfer Wespen nicht mehr als einen Zähler holen durfte.

Nur dann hätten beide Konkurrenten punktgleich die Ziellinie erreicht – und der Ruder-Klub wegen des besseren Torverhältnisses die Nase vorne. Der RRK hatte in Dürkheim seinen Teil erfüllt, sich nach einem turbulenten Spiel einen 5:4-Erfolg erzittert. Jetzt hieß es auf Zehlendorf zu warten. "1:1", lautete nach bangen Minuten die Kunde aus der Hauptstadt. Das Zittern ging also weiter, denn hätte der Münchner SC das folgende Penaltyschießen für sich entschieden, wäre er Meister geworden. Irgendwann verlautete, dass nach den regulären drei Schützen je Team noch immer keine Entscheidung gefallen sei.

Eine lange Viertelstunde verging, da kam ein Dürkheimer mit dem Ergebnis auf Rüsselsheims Mannschaftskapitän Jan Petersen zugestürmt, der ihm "mit einer Mischung aus gespannter Vorfreude und unbändiger Angst" entgegenfieberte.

"Der letzte Münchner Schütze hat am leeren Tor vorbeigeschossen", lautete kurz und knackig die freudig aufgenommene Aussage. Zehlendorf hatte wirklich sportlichen Ehrgeiz offenbart, den Penalty-Marathon von zehn Schützen je Team mit 3:2 gewonnen und so den für sie selbst völlig unwichtigen Extrapunkt ergattert.

Nun gab es für die aus dem Häuschen geratenden Rüsselsheimer kein Halten mehr. Nach drei Jahren war die Rückkehr in die höchste deutsche Feldhockeyliga perfekt. Der RRK und die Münchner hatten jeweils 39 Punkte, das Torverhältnis zu Gunsten der Opelstädter entschieden.

Vorbereitet waren sie hierauf offensichtlich nicht, denn erst jetzt wurden eiligst die Meister-T-Shirts in Auftrag gegeben. Damit sie dann wenigstens am späten Nachmittag, als man nach der Rückkehr aus der Pfalz am Greyhoundbus im Hockey-Stadion am Sommerdamm in einer improvisierten Feier gemeinsam mit den Fans die Meisterschaft begoss, übergestreift werden konnten.


Von "www.hockeyliga.de" am 05.07.2009:

Rheydt und Rüsselsheim wieder erstklassig

Als erster Aufsteiger stand bereits seit Samstag der Rheydter Spielverein fest. Der deutsche Pokalsieger von 2000 sicherte sich vorzeitig die Ligameisterschaft in der 2. Bundesliga Nord und spielt damit in der Saison 2009/2010 erstmals seit dem Abstieg im Jahr 2002 wieder erstklassig. Am Sonntag zog der Rüsselsheimer RK nach, der die am Ende schwächelnden Tabellenführenden Münchner SC und BW Berlin noch überholen konnte und die 2. Liga Süd auf Grund des besseren Torverhältnisses als Erster abschloss. Der Hallenmeister von 2008 kehrt damit nach vierjähriger Abstinenz wieder in die 1. Feld-Bundesliga zurück.


Aus "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 05.07.2009:

RRK-Herren hoffen weiter

lbo. Frankfurt. Die Hockeyherren des Rüsselsheimer RK haben ihre letzte Chance gewahrt, doch noch in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Am Samstag siegte die Mannschaft um Kapitän Jan Petersen beim HTC Stuttgarter Kickers 5:2. Die Rüsselsheimer lagen schon mit zwei Toren in Führung, als sie - so Petersen - wieder in ein "Vorsprung-verwalten-Spielsystem" zurückgefallen seien, das ihnen bis zur Halbzeit zwei Gegentore einbrachte. Nach der Pause aber fand das Team seinen Rhythmus wieder, sicherte sich mit dem Sieg wichtige zwei Punkte und stieg in der Tabelle vom dritten auf den zweiten Platz. Ob das nun allerdings auch zum Sprung in die erste Liga reicht, liegt nicht mehr allein in Händen des RRK: Nur wenn der Tabellenerste, der Münchner SC, am Sonntag sein Spiel gegen die Zehlendorfer Wespen verliert und die Rüsselsheimer gegen den Dürkheimer HC gewinnen, stünde am Ende einer langen Saison für die Herren vom Sommerdamm der Aufstieg.


Aus "FAZ" vom 04.07.2009:

Scheitert das RRK-Experiment?

Rüsselsheimer Hockey-Herren bangen um den Aufstieg

Von Alex Westhoff

Raus hier. Nur endlich weg. Die Herren des Rüsselsheimer RK fühlen sich mittlerweile wie Gefangene in der Zweiten Hockey-Bundesliga. Doch die Liga lässt sie nicht gehen, lässt sie nicht antreten die Flucht zurück zum Sehnsuchtsziel erste Liga. Das geht jetzt schon eine ganze Weile so. Zwei Jahre scheiterte der RRK knapp - und auch in diesem Jahr sieht es danach aus, als ob dem Team wieder nicht der Absprung gelingt. Vor den letzten beiden Saisonspielen an diesem Wochenende haben die Hessen einen beziehungsweise zwei Punkte Rückstand auf Blau-Weiß Berlin und den Münchner SC.

"Wir haben noch eine gute Chance!" "Der Zug ist noch längst nicht abgefahren!" "Das muss in die Köpfe rein!" Stakkatoartig hallt die Stimme von Marcel Nold über den Kunstrasenplatz am Rüsselsheimer Sommerdamm. Die finale Trainingsarbeit gerät in der schwülen Abendluft zu einer besonders schweißtreibenden Angelegenheit im Kampf um ein zufriedenstellendes Saisonende. Nold plagen schon die gesamte Rückrunde hartnäckige Leistenbeschwerden – und so springt der 24 Jahre alte Spieler immer wieder als Leiter der Übungseinheiten ein. So wie der ebenfalls langwierig verletzte Christian Domke. Andere Teamkollegen sind dagegen für Fitnessprogramm oder Videoanalyse zuständig. Die trainerlose Hockey-Selbsthilfegruppe ist mit ihrem System der internen Gewaltenteilung erstaunlich gut gefahren - bis zum vergangenen Wochenende, an dem bei zwei Heimspielen gegen den SC Frankfurt 80 (2:3) und gegen TuS Lichterfelde (3:3, 2:0 nach Penaltyschießen) nur zwei mickrige Punkte heraussprangen. "Wenn wir noch aufsteigen sollten, sind wir mit einem blauen Auge davongekommen", sagt RRK-Kapitän Jan Petersen. "Wenn es nicht klappt, dann hat uns definitiv jenes Wochenende den Kopf gekostet."

In der Halle sind die Rüsselsheimer seit Jahren ein gestandenes Bundesligateam, das im Frühjahr gar den Europapokal nach Südhessen holte. Es war der größte Triumph in der Vereinsgeschichte - und wenige Tage später drang die Mannschaft darauf, nicht mehr mit Trainer Kai Stieglitz zusammenzuarbeiten. Die Episode spielt im zugespitzten Aufstiegskampf der Feldsaison keine Rolle mehr, sagen die Spieler, sie wirkt aber dennoch nach in Training und Spiel durch die ungewöhnliche Konstellation ohne Trainer. Die Mannschaft habe in den vergangenen Monaten einen immensen Aufwand betrieben, sagt Petersen. Einen neuen Chefcoach wird es aus finanziellen Gründen erst nach der Saison geben. In der kommenden Woche soll er vorgestellt werden.

"Die anderen können ja auch mal patzen - so wie wir auch", macht der 25 Jahre alte Petersen sich und der Mannschaft Mut vor dem Saisonfinale. Sie selber dürfen sich freilich keine Punktverluste mehr leisten bei den Auswärtspartien gegen die noch abstiegsgefährdeten Stuttgarter Kickers am Samstag und gegen den Dürkheimer HC tags darauf. Dafür bedarf es indes einer Steigerung der Ausbeute bei den im Hockey so wichtigen Strafecken. Dabei hilft auch die beständige spielerische Überlegenheit nichts, die die Rüsselsheimer in fast allen Partien auszeichnet. Hinten schlug der Ball am vergangenen Wochenende bei drei gegnerischen Versuchen dreimal ein. Vorne brachten die RRK-Eckenschützen nur schwache zwei von vierzehn Versuchen im Netz unter. Effizienz und Cleverness scheinen dem RRK in der entscheidenden Phase abhandengekommen zu sein. Kein guter Zeitpunkt.

Und wenn es wirklich nicht gut ausgeht, der Aufstieg wieder nicht gelingt? "Es wird dann schwer werden, die Motivation wieder hochzuziehen", sagt Kapitän Petersen. "Krass, wenn alles umsonst gewesen sein sollte."  


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 04.07.2009:

RRK hofft auf Patzer

Rüsselsheims Männerteam kann Aufstieg nicht mehr aus eigener Kraft schaffen – Heute in Stuttgart, morgen in Bad Dürkheim gefordert

frai - Wieder einmal gilt es für die Hockey-Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs: Sie müssen beim Saisonfinale alles geben. Der Glaube ist schwach, jedoch der Wille stark. Noch sind sechs Punkte in der Gruppe Süd der zweiten Hockey-Bundesliga zu vergeben – sechs Punkte, die über Aufstieg oder Zweitklassigkeit entscheiden. Heute (16 Uhr) muss der RRK beim HTC Stuttgarter Kickers antreten, und morgen (12 Uhr) geht es zum Saisonabschluss zum Dürkheimer HC.

Es ist die Zeit für Rechenspiele: Nach nur zwei Punkten aus den beiden Heimspielen am vergangenen Wochenende steht der Rüsselsheimer Ruder-Klub mit dem Rücken zur Wand. Nur zwei Siege helfen dem auf Platz drei abgerutschten, seitherigen Tabellenführer RKK (33 Punkte) mit etwas Glück weiter. Bessere Karten haben derzeit der TC Blau-Weiß Berlin (34 Zähler) und der Münchner SC (35).

Alle drei Teams müssen noch zwei Spiele bestreiten. Für den RRK spricht auf jeden Fall das beste Torverhältnis der drei Teams. Es wird ein Herzschlagfinale werden, denn am Samstag treffen Blau-Weiß Berlin und der MSC zudem im direkten Duell aufeinander. Falls eines der beiden Teams siegen kann, hätte der RRK – bei einem Sieg in Stuttgart – bereits einen Widersacher wieder eingefangen.

Das Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten würde so am Sonntag auf die Spitze getrieben. Alle Spiele werden zeitgleich um 12 Uhr angepfiffen. Der TC Blau-Weiß Berlin hat mit einem Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Rot-Weiß München die vermeintlich leichteste Aufgabe zu erledigen. Doch spielen die Nerven in so einer Situation eine große Rolle.

Auch der Münchner SC hat bei den Zehlendorfer Wespen noch nicht gewonnen, und so dürfen die RRK-Fans in Dürkheim bis zum Abpfiff auf ein positives Ende dieses Aufstiegsdramas hoffen. Denn nur eines der drei Teams wird den Sprung in die Hockey-Bundesliga schaffen.

Für den RRK gilt es, nach den schwächeren Spielen gegen den SC 1880 Frankfurt und den TuS Lichterfelde am entscheidenden Wochenende den Schalter umzulegen. In der heutigen Partie gegen den HTC Stuttgarter Kickers wollen die Hessen zudem die 3:5-Heimniederlage aus dem Hinspiel vergessen machen. Dafür werden die Spieler um Kapitän Jan Petersen und den am vergangenen Wochenende maßlos enttäuschten Ex-Nationalspieler Oliver Domke noch einmal alles in die Waagschale werfen.

Positivere Erinnerungen haben die RRK-Herren an das Hinspiel gegen den Dürkheimer HC. Mitte April siegte der RRK souverän mit 5:0. Damals kam der Offensivmotor zum richtigen Zeitpunkt auf Touren.


Noch ein- oder zweimal reinknien? Oliver Domke will seine Freiluft-Laufbahn im ersten RRK-Hockeyteam am Wochenende beenden – unabhängig davon, ob der Aufstieg noch gelingt.

Aus "Main-Spitze" vom 03.07.2009:

Klammern an den Strohhalm

HOCKEY   RRK steigt nur bei zwei finalen Siegen und glücklichen Fügungen in Berlin auf, feiert aber auf jeden Fall

(kri). Gefeiert wird auf jeden Fall. Auch wenn es zum dritten Mal nichts werden sollte, mit der Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse. Die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK laden diesen Sonntag ab 15 Uhr alle Fans an den Sommerdamm zu einer Saisonabschlussfete mit Salaten und Getränken ein. Grillgut soll jeder nach eigenem Gusto mitbringen, wobei abzuwarten bleibt, wie ausgeprägt Hunger und Durst sein werden.

Losgelöst davon, ob der nach den jüngsten Heimschlappen in der Zweiten Bundesliga Süd auf Platz drei abgesackte Ruder-Klub seine letzten Aufgaben in Stuttgart (Samstag, 16 Uhr) und Bad Dürkheim (Sonntag, 12 Uhr) optimal löst, werden Parallelereignisse in der Hauptstadt massiven Einfluss auf die Stimmung am Untermain nehmen. Gibt es im Gipfeltreffen zwischen dem Tabellenzweiten Blau-Weiß Berlin und Spitzenreiter Münchner SC einen echten Gewinner, spricht fast alles dafür, dass die sonntägliche RRK-Abschlussfeier nicht zur Aufstiegssause ausartet.

Entsprechend unterschiedlich gehen die heimischen "Krummstockartisten" mit der Situation um, in die sie sich durch das 2:3 gegen SC 80 Frankfurt und das 3:3 gegen TuS Lichterfelde gebracht haben. Mirco Fuchs zitiert einen britischen Dichter zum Thema Hoffnung, Kapitän Jan Petersen stimmt Durchhalteparolen an ("Wenn wir alles richtig machen, kann´s noch klappen") und der langjährige Toptorjäger hat abgeschlossen. "Wir haben die drei letzten Heimspiele nicht gewonnen, und das sind genau die Spiele, die man gewinnen muss, wenn man aufsteigen will. Für die erste Liga reicht das auf keinen Fall", sagt Oliver Domke. Nahe liegend, dass der 33-Jährige ("Ich war am vergangenen Wochenende so schlecht wie die Nacht und mir fehlt sicherlich Training. Aber andere waren zum Teil noch schlechter") nur noch bedingt vorausdenkt. "Nach Stutt- gart fahre ich mit, zum Dürkheimer HC nur, wenn es noch Sinn macht. Das war´s dann endgültig mit der ersten Mannschaft. Ob ich in der Halle noch mal einsteige, wo es zuletzt viel Spaß gemacht hat, ist offen."

Dass "Ollis" glanzvolle Freiluft-Laufbahn mit dem Gastspiel im Schwabenland enden könnte, ist so unwahrscheinlich nicht. Schließlich gewannen die Stuttgarter Kickers in Rüsselsheim 5:3. "Da waren wir überrascht, wie schnell die gespielt haben. Aber die liegen uns sowieso nicht, wobei ich nicht glaube, dass bei denen noch alle auflaufen", sagt Christian Domke. Der jüngere Domke-Bruder, langzeitverletzt und mit Leidensgenosse Marcel Nold für das Coaching zuständig, gehört zu denjenigen, die sich an den berühmten Strohhalm klammern: "Warum sollten Blau-Weiß und der MSC nicht unentschieden spielen?"


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 29.06.2009:

Bitterer Samstag für den RRK

Hockey: Nach der Heimniederlage gegen Frankfurt haben Münchner SC und BW Berlin bessere Karten im Aufstiegsrennen

Von Frank Schairer

Mit einer mageren Ausbeute von zwei von sechs möglichen Punkten haben sich die Hockey-Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs für diese Saison von ihren Fans im Stadion am Sommerdamm verabschiedet. Gegen den SC 1880 Frankfurt gab es am Samstag im Hessenderby eine 2:3-Niederlage.

Auch am Sonntag lief es für den RRK nicht rund. Nach regulärer Spielzeit stand ein 3:3-Unentschieden gegen TuS Lichterfelde zu Buche, dem wenigstens noch der Extrapunkt nach Penaltyschießen folgte. Damit haben sich die Chancen auf den Rüsselsheimer Wiederaufstieg in die Hockey-Bundesliga – bei noch zwei ausstehenden Auswärtsspielen – erheblich verkleinert. Nun ist man auf Patzer der Konkurrenz angewiesen.


Aus "Main-Spitze" vom 29.06.2009:

Spitzenplatz dahin

HOCKEY   RRK benötigt nach 2:3-Pleite gegen SC 80 fremde Hilfe

Von Martin Krieger

Einen neuen Geldgeber gewonnen, aber den Glauben an die Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse ein stückweit verloren: Der Einstieg der "Gewobau" als Werbepartner des Rüsselsheimer RK – auch JCR, Rhein-Main Volley und SKG Bauschheim werden bedacht – stand unter keinem guten Stern. Die heimischen Hockeycracks kamen in den abschließenden Heimspielen gegen "Angstgegner" SC Frankfurt 1880 und Aufsteiger TuS Lichterfelde über zwei Punktgewinne nicht hinaus und büßten fast zwangsläufig die Tabellenführung in der Zweiten Bundesliga, Gruppe Süd, ein. Soll der Wiederaufstieg im dritten Anlauf noch gelingen, sind am ersten Juli-Wochenende Siege in Stuttgart sowie Bad Dürkheim Pflicht, und obendrein darf Primus Münchner SC parallel dazu in der Hauptstadt maximal vier, Blau-Weiß Berlin maximal fünf Zähler holen. Eine harte Nuss ...


Zur Endrunde der Deutschen Feldhockey-Meisterschaft der Damen 2009Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 08.06.2009:

Lena Jacobi schießt RRK nach Düsseldorf

Hockey: Bundesliga-Damen des Rüsselsheimer RK sind nach zwei knappen Siegen in Hamburg bei der DM-Endrunde dabei

frai - Mit einem 1:0-Sieg qualifizierten sich die Bundesliga-Damen des Rüsselsheimer RK schon am Samstag für die Endrunde um die deutsche Hockey-Meisterschaft, die am Wochenende in Düsseldorf ausgetragen wird. Die Gastgeberinnen vom Harvestehuder THC ließen wenig Möglichkeiten zu, so sollte ein Treffer von Nationalspielerin Lena Jacobi über Sieg und Niederlage entscheiden.

In der Sonntagspartie des Hamburger Wochenendes verteidigte die RRK-Mannschaft von Trainer Benedikt Schmidt-Busse mit einen 2:1-Sieg bei Klipper THC den dritten Tabellenplatz nach der regulären Saison.


Aus "Main-Spitze" vom 08.06.2009:

RRK-Damen verwandeln gleich ersten Matchball

HOCKEY   DM-Halbfinale gegen Hallenmeister Alster

HAMBURG (ulz). Die Hockeydame des Rüsselsheimer RK haben zum Bundesliga-Rückrundenausklang mit Siegen beim Harvestehuder THC (1:0) sowie Klipper Hamburg (2:1) ihren dritten Tabellenplatz verteidigt und dürfen somit am kommenden Wochenende zur DM-Endrunde nach Düsseldorf fahren. Dort geht es gegen Hallenmeister Club an der Alster, der durch das 0:1 im Lokalderby gegen den UHC den Spitzenplatz noch an Titelverteidiger Berliner HC verlor.


Aus "Main-Spitze" vom 05.06.2009:

Sieg sichert DM-Start

HOCKEY-BUNDESLIGA   RRK-Damen schließen Punktrunde in Hamburg ab

(ulz). Zum Rückrundenausklang der Damenhockey-Bundesliga muss der Rüsselsheimer RK noch zweimal in Hamburg antreten, gastiert zunächst beim Harvestehuder THC (Samstag, 16 Uhr), ehe es tags darauf (12 Uhr) zum THC Klipper geht. Die Ausgangslage ist eindeutig und müsste dem Ruderklub eigentlich in die Karten spielen. Der RRK hat als Tabellendritter jeweils einen Punkt mehr als UHC Hamburg (4.) und Rot-Weiß Köln (5.) gesammelt, wobei Erstgenannter nur noch ein Match zu bestreiten hat. Fakt ist, dass den Rüsselsheimerinnen ein weiterer Sieg genügen würde, um zumindest Position vier und damit den Einzug ins DM-Halbfinale in Düsseldorf abzusichern.

Da nur der Einsatz von Helena Faust (Knochenhautreizung) fraglich ist, können die Hessinnen nahezu in Bestbesetzung in die Hansestadt fahren und wollen alles daransetzen, gleich am Samstag alle Unklarheiten zu beseitigen. Allerdings ist der HTHC als Sechstplatzierter noch nicht gerettet, wird also von Beginn an Paroli bieten. "Gerade weil wir die beste Ausgangsposition haben, wird der abschließende Doppelspieltag garantiert nicht einfach werden. Meine Mannschaft muss schon an die guten Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen, um nicht - wie vor einem Monat bei Alster und dem UHC - leer auszugehen. Harvestehude will unter allen Umständen vermeiden, am Sonntag ein Abstiegsendspiel gegen den Münchner SC bestreiten zu müssen, wird sich also mit allen zur Verfügung stehenden Kräften gegen eine Niederlage stemmen. Insofern gilt es hochkonzentriert zu Werke zu gehen und dem HTHC unser Spiel aufzudrücken," so Schmidt-Busse.

In der Vorrunde hatte sein Ensemble keine Probleme mit den Hamburgerinnen, gewann 3:0. Läuft es wiederum positiv, kann der RRK unbeschwert bei Klipper auflaufen und versuchen, Rang drei zu verteidigen und somit eine Begegnung mit Spitzenreiter Club an der Alster in der Vorschlussrunde zu vermeiden. Mit dem Abstiegskandidaten aus dem vornehmen Hamburger Stadtteil Wellingsbüttel hatte die Crew vom Untermain in der ersten Halbserie mehr Mühe (4:2). Schmidt-Busse: "Der Tabellenneunte, der einige hervorragende Einzelkönnerinnen in seinen Reihen hat, steht zwar mit dem Rücken zur Wand, ist insbesondere auf eigenem Platz aber stets für eine Überraschung gut. Für uns zählt zunächst einmal aber nur der Samstag. Die Vorbereitung auf das Sonntagsspiel hängt maßgeblich davon ab, wie es tags zuvor gelaufen ist."


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 25.05.2009:

Trainerlos an die Tabellenspitze

Die Zweitliga-Hockeyspieler des RK Rüsselsheim haben aus ihren Fehlern gelernt und gehen mit einem Sieg über Blau-Weiss Berlin in die vierwöchige Pause

VON CHRISTIAN STÖR

Es hat lange gedauert, doch jetzt ist es endlich so weit. Zum ersten Mal in dieser Saison haben die Feldhockeyspieler des Rüsselsheimer RK die Tabellenführung der Zweiten Bundesliga Süd übernommen und dürfen ernsthaft vom Aufstieg in die Erstklassigkeit träumen. Voraussetzung dafür war das erfolgreiche Wochenende im heimischen Stadion am Sommerdamm, wo der RRK dem 3:2 (1:1) vom Samstag gegen die Zehlendorfer Wespen tags darauf ein 1:0 im Penaltyschießen (2:2, 1:1) gegen den bisherigen Spitzenreiter Blau-Weiss Berlin folgen ließ.

"Wir hatten zwar immer ein Nachholspiel in der Hinterhand, aber es ist natürlich schön, dass wir jetzt endlich auch optisch ganz vorne stehen", sagte Christian Domke, der aufgrund eines noch nicht ganz ausgeheilten Leistenbruchs erneut die Betreuung des derzeit trainerlosen Teams übernahm. Begeistert war Domke vor allem über die spielerische Vorstellung des RRK in der ersten Halbzeit: "Da haben wir so gut gespielt wie noch nie – zumindest habe ich so etwas noch nicht gesehen." Weniger schön war die Chancenverwertung, denn alleine die ersten sechs Strafecken blieben allesamt ungenutzt. "Da haben wir versagt", sagte Domke, was auch Kapitän Jan Petersen bestätigte: "Eigentlich haben wir nur eine Ecke gut geschossen." So konnte Rüsselsheim am Ende der ersten 35 Minuten sogar froh sein, dass Falk May nach dem 0:1 von Jonas Weinhardt (9., Kurze Ecke) im Anschluss an die siebte Strafecke wenigstens noch zum 1:1 traf (35.).


Aus "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 10.05.2009:

Selbsthilfe-Gruppe

Die Hockeyherren aus Rüsselsheim haben ihren Coach vertrieben und trainieren sich jetzt gegenseitig

Von Alex Westhoff

Das Klinsmann-Modell lebt – in Südhessen. Viele Spezialisten mit unterschiedlicher Kernkompetenz standen unter dem geschassten Bayern-Coach mit auf dem Trainingsplatz, und so ist es auch bei den Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK. Nur mit einem feinen Unterschied: Die vielen Spezialisten sind auch Spieler. Ein Team trainiert sich selbst, lauter Spielertrainer tummeln sich auf dem Übungsgrün am Sommerdamm. Deutschlands ungewöhnlichste Hockey-Selbsthilfegruppe hat viel vor in dieser Feldsaison: Im dritten Anlauf soll endlich wieder die Rückkehr in die Bundesliga geschafft werden. Die Chancen stehen nicht schlecht bei einem Punkt Rückstand und einem Meisterschaftsspiel weniger gegenüber Tabellenführer Blau-Weiss Berlin.

Lauter Spielertrainer: In Rüsselsheim gilt auf dem Hockeyplatz die Gewaltenteilung

"Wir haben es selbst in der Hand. Der Aufstieg ist fundamental wichtig für uns", sagt Christian Domke, einer derjenigen, die an der RRK-Gewaltenteilung mitwirken. Der Einunddreißigjährige leitet gemeinsam mit dem 24 Jahre alten Teamkollegen Marcel Nold die Trainingseinheit am Dienstag und ist zuständig für den Schnitt der Videosequenzen für die Mannschaftssitzungen. Es trifft sich ganz gut, dass Domke nach dem Ende seines BWL-Studiums gerade viel Zeit dafür hat. Die Übungseinheit am Donnerstag leitet der Rüsselsheimer Jugendcoach Volker Schädel, der die trainerlose Equipe auch bei den Spielen unterstützt, wenn er kann. Für das Fitnessprogramm (Kondition, Kraft, Stabilisation) sind die Aktiven Mirco Fuchs (25 Jahre) und Christian Minar (28) zuständig. Da bauen die Rüsselsheimer auf die erlernte Expertise der beiden: Fuchs studiert Sport auf Lehramt, Minar ist ausgebildeter Physiotherapeut. Das Torwarttraining übernimmt Stammkeeper Andreas Späck selbst. Die Trainer der Bundesliga-Damenmannschaft, Benedikt Schmidt-Busse und Lisa Jacobi, stehen den Herren mitunter beratend zur Seite. Auf die Dienste des Sportwissenschaftlers Jürgen Bernhard und seine "Laufschule" greifen die Rüsselsheimer hin und wieder zurück – das zahlen sie aus der Mannschaftskasse.

Und wer bestimmt die taktische Marschroute und macht die Jungs in der Kabine vor dem Zweitliga-Ernstfall so richtig heiß? Das erledigen Abwehrspieler Frank Trautmann und Mannschaftskapitän Jan Petersen. Klar, sei es immer noch ungewohnt, wenn "ein Mannschaftskollege das Training leitet und ich die Kabinenansprache halte", sagt Petersen. "Aber es läuft erstaunlich gut. Alle kapieren, was Sache ist, jeder denkt und hilft mit." Einziger Konfliktherd bislang: Zu viele ergreifen in der Mannschaftssitzung und in der Halbzeitpause das Wort. "Aber das ist schon besser geworden." Eigenverantwortlichkeit ist weiter gefragt in den verbleibenden sechs Partien der Rüsselsheimer bis zum Saisonende.

In diese Situation hat sich das RRK-Team selbst gebracht. Vor der Saison drang die Mannschaft darauf, die Zusammenarbeit mit Trainer Kai Stieglitz zu beenden. Ausgerechnet kurz nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister in der Halle im Februar. "Manche mögen sagen, dass dies der schlechtestmögliche Zeitpunkt war", sagt Petersen, "für uns war es der beste Zeitpunkt." Der Erfolg sei ein toller Ausweis für Stieglitz' Klasse als Trainer.

So geriet der Europapokalsieg für Stieglitz zu einem Abschiedsgeschenk mit bitterem Nachgeschmack und für die Mannschaft zu einem echten Neuanfang. Viele Spieler haben im Herrenbereich nie unter einem anderen Coach als Stieglitz gearbeitet, der zehn Jahre lang für die erste Mannschaft verantwortlich war. "Wir haben uns taktisch in den letzten Jahren nicht weiterentwickelt und hatten das Gefühl, eher schwächer als stärker geworden zu sein", begründet Petersen den Schritt, den auch die Hockeyabteilungsleitung überrascht und überrumpelt hatte. Der nach dem Ausstieg von Sponsor Opel klamme Verein kann jedoch erst nach Stieglitz' Vertragsende im Sommer nach einem neuen Übungsleiter Ausschau halten.

Fehlende Akribie bei der Arbeit auf dem Hockeyplatz warfen die RRK-Herren ihrem früheren Trainer vor. Dies versuchen sie nun mit vereinten Kräften besser zu machen und stürzen sich in die Arbeit. Alle Macht den Aktiven? Ist ein disziplinfördernder Organisationsverbund die Zukunft? Nein, lieber nicht, sagen die Rüsselsheimer. Projektleiter Petersen weiß schon jetzt, dass viele Köche in Rüsselsheim zwar nicht den Brei verderben, die Mannschaft aber nach der Saison gerne zu dem Modell mit einem Küchenmeister zurückkehren möchte. "Diesen Aufwand können wir nicht ewig aufrechterhalten", sagt der 27 Jahre alte Petersen. "Sonst zeigen unsere Freundinnen uns bald den Vogel."


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 04.05.2009:

Auch zu neunt noch stärker

Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen kassieren im Bundesligaspiel gegen München haufenweise Zeitstrafen

VON CHRISTIAN STÖR

Über einen Punkt waren sich alle einig, Trainer Benedikt Schmidt-Busse genauso wie Spielführerin Irene Balek oder die ehemalige Nationalspielerin Silke Müller: So etwas wie am Samstag im Stadion am Sommerdamm hatten alle drei noch nie erlebt. Denn nach Zeitstrafen gegen Müller und Balek standen in der ersten Halbzeit des Feldhockey-Bundesligaspiels gegen den Münchner SC teilweise nur noch neun Rüsselsheimerinnen auf dem Platz, später musste auch Christina Schröder für mehrere Minuten das Feld verlassen. Dass der RRK trotz der in den ersten 35 Minuten fast ständigen Unterzahl die Partie gegen den Tabellenvorletzten mit 2:1 (1:1) gewann, darf deshalb durchaus als kleine Überraschung bezeichnet werden.

Am schlimmsten traf es Silke Müller, die wegen Schiedsrichterbeleidigung gleich zu Beginn des Spiels fast 20 Minuten lang zum Zuschauen verdammt war. Eine Strafe, die die temperamentvolle Olympiasiegerin von Athen sowohl während des Spiels als auch hinterher in gewohnt offener Manier mit den entsprechenden Schimpfworten kommentierte.

Kurz nach Müller musste auch Irene Balek nach einer Regelwidrigkeit vom Platz, zudem bekamen die Münchnerinnen einen Siebenmeter zugesprochen, den Nina Hasselmann sicher verwandelte (13.). Kaum durften Balek und Müller wieder mittun, musste Christina Schröder raus. Das war auch für Benedikt Schmidt-Busse zu viel. Während der Trainer die Dauer der Zeitstrafen gegen Müller und Balek nur leise monierte, konnte er die Gelbe Karte gegen Schröder nicht begreifen. "Hätten die Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit so weitergepfiffen wie in der ersten, hätten kaum einmal elf gegen elf gespielt", sagte Schmidt-Busse. Trotz der erneuten Unterzahl kam der RRK durch ein Tor von Cora Eilhardt (32.) aber noch vor der Pause zum Ausgleich. "Das war die richtige Antwort", sagte Müller, die die Stimmung in der Halbzeitpause als "äußerst positiv" bezeichnete: "Das war so nach der Art: Ihr könnt uns alle mal. Dann will man es eben erst recht wissen."

Blick geht wieder nach oben

Wenn sie auch mit ihrer eigenen Leistung in der zweiten Halbzeit nicht wirklich zufrieden war, so hatte die 30-Jährige dennoch entscheidenden Anteil am Sieg: "Wenigstens ist mir noch der verhunzte Pass zum Tor gelungen", sagte Müller, nachdem sie mit ihrer unsauberen Hereingabe den Treffer von Lena Schüder (46.) ermöglicht hatte. Nach den beiden unglücklichen Niederlagen vor Wochenfrist beim Club an der Alster und dem Uhlenhorster HC hofft die wuselige Stürmerin nach dem "sauwichtigen Sieg" gegen München wieder auf das Erreichen der Endrunde. "Wir werden in den restlichen Spielen alles dafür tun", versprach Müller.

Auch Irene Balek, die lange den Blick eher nach unten gerichtet hatte, orientiert sich nach oben. "Wir müssen jetzt von Woche zu Woche schauen und sehen, was am Ende dabei rauskommt. Mit dem Abstieg sollten wir jedenfalls nichts mehr zu tun haben", sagte die Österreicherin, die über den spielfreien Sonntag froh war: "Wir mussten in Unterzahl ein extremes Laufpensum absolvieren, vor allem unsere Stürmerinnen. Das war schon stark, dass am Ende die Kraft noch da war." Lob gab es deshalb auch vom Trainer: "Wir hätten in vielen Szenen noch konsequenter zu Ende spielen müssen, aber Einsatz und Verhalten waren heute eins a." Der Sieg sei vor allem auch deshalb so bedeutsam gewesen, weil in der Woche zuvor in Hamburg so viel "schiefgelaufen" sei: "Für uns war es wichtig, den Kopf hochzuhalten. Und das haben wir in dieser Woche gut hinbekommen."


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 25.04.2009:

Ausgeglichenheit des Kaders besticht

Hockey: Rüsselsheimer Herren planen heute beim TSV Schott Mainz die Punkte fest ein

frai - Ein Sieg und eine Niederlage lautete die Bilanz der Hockey-Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs am vergangenen Wochenende. In den beiden ersten Partien nach dem Abschied von Kai Stieglitz zeigte die nun trainerlose Mannschaft zwei Gesichter. Heute (17 Uhr) beim TSV Schott Mainz sind jedoch die Punkte fest eingeplant, steht der Lokalrivale doch mit null Punkten auf dem letzten Platz in der Zweiten Bundesliga Süd.

Im Hinspiel hielt das Abwehrbollwerk des Liganeulings eine halbe Stunde, danach fielen die Treffer von Thomas Jost (3), Tobias Wuttke und Marcel Nold, und der RRK landete einen souveränen 5:0-Sieg. Seit dieser Partie zum Saisonauftakt im September musste Mainz viel Lehrgeld zahlen und blieb bis zum heutigen Tag ohne jedes Erfolgserlebnis. Der Abstieg ist nicht mehr zu vermeiden, trotzdem wird die Mannschaft von Trainer Marcus Gutz gegen den RRK motiviert sein.

Beim RRK hofft man, dass Marcel Nold nach Leistenproblemen wieder mitwirken kann. Ansonsten hinterließ die Mannschaft, die an der Seitenlinie derzeit von Jugendtrainer Volker Schädel und dem verletzten Christian Domke betreut wird, am Sommerdamm unterschiedliche Eindrücke.

Gegen die starken Stuttgarter Kickers war man vom Glück nicht gerade verfolgt, und der Gegner münzte beinahe jede Torchance in einen Treffer um. Am Ende stand für den RRK um Kapitän Jan Petersen eine enttäuschende 3:5-Niederlage. Die hohen Erwartungen erlitten einen ersten Dämpfer.

Tags darauf bewies der RRK jedoch, dass er Aufstiegsanwärter Nummer eins ist. Gegen den noch aussichtsreich gelegenen Dürkheimer HC spielte die Mannschaft souverän auf und kam zu einem ungefährdeten 5:0-Heimsieg. Mit Christian Minar, Sven Wohlfahrt, Simon Schmidt-Nentwig, Mirco Fuchs und Thomas Jost trugen sich fünf unterschiedliche Spieler in die Torschützenliste ein. Diese Ausgeglichenheit des Kaders ist eine der Stärken des derzeitigen Tabellendritten.

Mit einem Erfolg beim TSV Schott Mainz könnten die RRK-Herren den Abstand auf die Spitzenteams TC Blau-Weiß Berlin und Münchner SC verkleinern. Diese müssen nämlich knifflige Aufgaben lösen: Berlin muss beim HC Dürkheim und den Stuttgarter Kickers antreten, München muss beim TuS Lichterfelde ran.

Beim RRK ist man guter Dinge, der Spielplan sieht noch genügend Partien und längere Pausen vor. Erst Anfang Juli wird der Aufsteiger in die Hockey-Bundesliga feststehen. Die Herren des RRK haben noch alle Chancen und werden für dieses Ziel, das im vergangenen Jahr im brisanten Duell mit dem Mannheimer HC verpasst wurde, hart arbeiten.


Aus "FAZ" vom 24.04.2009:

Verteilte Lasten und lauernde Dritte

Die Hockeyteams des Rüsselsheimer RK sind mit mäßigem Erfolg in die Runde gestartet. Derweil befinden sich die Herren des SC 1880 in einer "kribbeligen Situation".

Von Alex Westhoff

Alle packen mit an, die Lasten werden auf mehrere Paar Schultern verteilt, jeder leistet seinen Beitrag. Weil bei den Hockeyherren des Rüsselsheimer RK einer fehlt: der Trainer. Nach der von der Mannschaft gewünschten Trennung von Langzeittrainer Kai Stieglitz soll der Aufstieg in die erste Bundesliga nun ohne sportlichen Vorsteher, aber mit vereinten Kräften geschafft werden. "Es ist immer noch ungewohnt, wenn ein Mannschaftskollege das Training leitet und ich die Kabinenansprache halte", sagt Kapitän Jan Petersen. Der derzeit verletzte Spieler Christian Domke coacht nun von der Seitenlinie aus, Christian Minar und Mirco Fuchs sind für das Fitnessprogramm verantwortlich. Nach dem Ausstieg von Hauptsponsor Opel und vor Stieglitz' Vertragsende kann der Verein einen neuen Trainer nicht finanzieren. Nichtsdestotrotz wollen die in der zweiten Bundesliga drittplatzierten Rüsselsheimer nach zwei verpassten Anläufen in dieser Feldsaison dringend wieder in die Eliteklasse zurückkehren.

Nach dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister in der Halle im Februar – der größte Erfolg der Vereingeschichte – sind die RRK-Herren mäßig in die Feldrückserie gestartet. Am ersten Spielwochenende folgte auf eine ernüchternde 3:5-Heimniederlage gegen die Stuttgarter Kickers tags darauf immerhin ein versöhnlicher 5:0-Sieg gegen Dürkheim. "Es ist immer noch alles drin", sagt der 26 Jahre alte Petersen. Ein Sieg beim Tabellenletzten Schott Mainz am Samstag sei natürlich Voraussetzung um das erwartete Aufstiegsrennen mit Blau-Weiß Berlin fortzusetzen.

Ebenfalls in Lauerposition auf Platz drei befinden sich Vereinskolleginnen beim RRK – nur spielen die schon seit Jahren erstklassig. Trainer Benedikt Schmidt-Busse ist kurz nach dem Rückrundenbeginn dagegen "vorsichtig, konkrete Ziele zu formulieren". Die Liga sei in diesem Spieljahr sehr eng. Das haben die RRK-Damen schon am vergangenen Wochenende zu spüren bekommen, als sie vor eigenem Publikum das Tabellenschlusslicht Braunschweig erst durch einen Last-Minute-Treffer von Hannah Pehle mit 2:1 besiegen konnten. Schmidt-Busse haderte ein wenig mit den vielen Unwägbarkeiten während der Vorbereitungszeit. Abiturprüfungen einiger Spielerinnen seiner jungen Mannschaft, Erkrankungen und Verletzungen sowie Nationalmannschaftsverpflichtungen seiner insgesamt acht Auswahlspielerinnen im U-18-, U-21- und A-Kader ließen einen geregelten Ablauf nicht zu. Wenn der Hockeybetriebsausflug nach Hamburg mit Partien gegen den Club an der Alster und den Uhlenhorster HC aber tatsächlich sechs Punkte einbringen sollte, dann würde auch Schmidt-Busse "offensiv nach oben schauen".

Etwas mehr Konstanz in die Leistungen seiner jungen Mannschaft zu bekommen, ist dagegen das vordringliche Ziel von Trainer Erik Koppenhöfer. Seine Zweitliga-Herren vom SC Frankfurt 80 befinden sich nach seinen Worten in einer "kribbeligen wie reizvollen Situation". Nach dem 3:3 (0:1 nach Penaltyschießen) gegen Lichterfelde zum Rundenstart stehen die Hessen hinter dem RRK auf Rang vier – nicht weit entfernt von der Abstiegszone. "Jetzt kommen die Spiele, die wir gewinnen müssen", sagte Koppenhöfer vor dem Heimspiel gegen Rot-Weiß München am Sonntag. "Wir sagen aber auch nicht nein, wenn wir noch oben hineinrutschen würden", fügt der Coach hinzu, der auf U-21-Nationalspieler Niklas Grell (Pfeiffer'sches Drüsenfieber) verzichten muss. Auch der finanziell nicht auf Rosen gebettete SC 1880 verfolgt das Konzept, jedes Jahr ein bis zwei hoffnungsvolle Spieler in die erste Herrenmannschaft zu integrieren. Wenn man in diesem Bereich schlafe, so Koppenhöfer, könne es auch sehr schnell bergab gehen.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 18.04.2009:

Spielerische Stärke reicht nicht aus

Hockey: Rüsselsheimer Frauen mit Neuzugang Marilena Krauss erwarten heute Braunschweig

frai - Ein Blick auf die Tabelle der Hockey-Bundesliga verrät: Die Frauen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs sind auf Kurs. 15 Punkte auf dem Konto bedeuten hinter Berlin und Alster Platz drei. Doch dürfen sich die RRK-Damen nicht ausruhen, wollen sie die Feld-Endrunde Mitte Juni in Düsseldorf erreichen. Zum heutigen Auftakt (15 Uhr) kommt mit Eintracht Braunschweig ein unbequemer Gegner ins Stadion am Sommerdamm.

"Wir haben von den Ergebnissen her keine gute Vorbereitung gespielt", macht RRK-Damentrainer Benedikt Schmidt-Busse seinem Unmut Luft. Er fordert höchste Konzentration von seiner Mannschaft. "Wir müssen weiter hart arbeiten, um etwas zu erreichen. Wer denkt, es ginge auch mit 85 oder 90 Prozent, der hat in der Bundesliga keine Chance. Den zwischenzeitlichen dritten Platz haben wir nicht durch Glanz und Gloria erspielt", versucht der Coach sein Team wachzurütteln.

Bei den EWR-Hockey-Days in Worms belegte der RRK den letzten Platz. Die acht Topteams der Liga waren angetreten. Benedikt Schmidt-Busse hatte einige jüngere Spielerinnen nominiert, so stand Nachwuchstorhüterin Lidia Utz zwischen den Pfosten. In der ersten Partie gegen TuS Lichterfelde gab es ein 2:2. Gegen den UHC Hamburg folgte eine 1:2-Niederlage, und am Ende des ersten Tages verließen die RRK-Spielerinnen beim 0:3 gegen den Club an der Alster am Ende die Kräfte. "Das Turnier hatte hohes Frustpotenzial. Wir haben gespielt, und die anderen haben die Tore gemacht", so der Trainer. Phasenweise zeigten Silke Müller und Co. gute Spielzüge, doch fehlten die letzte Konsequenz und der Siegeswille. So ging auch das Spiel um Platz sieben gegen den Münchner SC mit 0:1 verloren. Nur spielerische Akzente werden auch am heutigen Samstag gegen den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig nicht ausreichen. Gerade gegen die robuste Mannschaft aus dem Norden gilt es dagegenzuhalten und in den Zweikämpfen zu bestehen, weiß der RRK-Coach.

Verzichten muss er sowieso auf Meike Acht, die pausiert und in dieser Saison nicht mehr eingreifen wird. Auch Lotta Hof steht nicht zur Verfügung. Sie kuriert ihre Probleme an der Ferse aus. Schmidt-Busse möchte bei der U21-Nationalspielerin kein Risiko eingehen, laborierte sie doch vor nicht allzu langer Zeit an Problemen am anderen Fuß und fiel nahezu zwölf Monate aus.

Frischer Wind kommt jedoch von zwei talentierten Nachwuchsspielerinnen des Jahrgangs 1992. Marilena Krauss und Christina Schröder haben bereits unterstrichen, dass sie dem Team weiterhelfen können, denn externe Neuzugänge gibt es in diesem Frühjahr nicht. "Marilena Krauss ist sehr vielseitig, kann sowohl in der Abwehr wie im Sturm spielen, wo sie enorm torgefährlich ist. Christina Schröder ist im Mittelfeld beheimatet, kann aber auch offensiver agieren. Leider hat sie sich am gestrigen Freitag abgemeldet und wird am Samstag nicht spielen können", so Schmidt-Busse.

Gegen Braunschweig wird die routinierte Sonja Thüner im Tor stehen, denn U21-Nationalspielerin Lisa Lahham, die sich Anfang März das Innenband im rechten Knie gerissen hat, ist noch im Aufbau. Der RRK-Coach ist also nicht sorgenfrei vor dem Start.

An die Playoffs wird noch kein Gedanke verschwendet. Es wird von Spiel zu Spiel gedacht. Heute kommt Braunschweig, am folgenden Wochenende reisen die RRK-Frauen nach Hamburg.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 18.04.2009:

Ohne Trainer, aber mit Dynamik

Hockey: Rüsselsheimer nehmen heute und morgen mit zwei Heimspielen erneut Anlauf zum Aufstieg in die Erste Bundesliga

frai - Die Hockeymänner des Rüsselsheimer Ruder-Klubs gehen mit einer nie dagewesenen "Ohne-Trainer-Dynamik" das große Ziel Wiederaufstieg in die Bundesliga an. Mit neuer Aufgabenverteilung – nach dem Abschied von Kai Stieglitz – wollen sie in der Südgruppe der Zweiten Bundesliga bestehen.

Sechs Punkte sind das Ziel, das Mannschaftskapitän Jan Petersen und seine Mitspieler ausgegeben haben. Zum Auftakt am heutigen Samstag (17.30 Uhr) empfängt der RRK die Stuttgarter Kickers. Am morgigen Sonntag (14 Uhr) kommt der Dürkheimer HC ins Stadion am Sommerdamm.

"Die Stimmung ist gut und wir sind mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden", sagt Kapitän Jan Petersen, der nach der Trainerverabschiedung die Taktik vorgibt. Doch ist der Einsatz aller gefragt. Die Aufgaben wurden auf mehrere Schultern verteilt. So kümmerten sich Marcel Nold und Christian Domke mit Jugendtrainer Volker Schädel in den vergangenen Wochen um das Hockey-Techniktraining. Mirco Fuchs und Christian Minar übernahmen den Fitnesspart. "Die Lösung ist etwas aus der Not geboren, weil es einfach nicht anders geht, doch vielleicht macht uns diese neue Dynamik auch stark", sagt Petersen.

Neu im Kader ist Torhüter Kenny Geiß, der von der TGS Vorwärts Frankfurt zum RRK stieß. "Mit ihm und Nachwuchstorhüter Christopher Beer aus der eigenen Jugend haben wir im Training mehr Qualität, davon profitieren alle. Andreas Späck ist allerdings klar die Nummer eins." Mit Sebastian Körber (aus der zweiten Mannschaft) und Christopher Eggert (Wiesbadener HTC) haben die RRK-Herren zwei Alternativen im Sturm hinzu gewonnen. Vor allem Eggert hinterließ in der Vorbereitung einen sehr guten Eindruck und wird heute gegen die Stuttgarter Kickers wohl auf dem Platz stehen.

Am Dienstag bestritt die "trainerlose" Mannschaft ihr letztes Vorbereitungsspiel. Gegen das Bundesliga-Team aus Frankenthal gab es eine knappe 4:5-Niederlage, wobei dreimal 25 Minuten gespielt wurden. Am vergangenen Wochenende bestritten die RRK-Männer das Osterturnier in Dürkheim und schlossen es mit dem fünften Platz ab. Gegen den starken Mannheimer HC hatte es eine klare 0:5-Niederlage gesetzt. Auch gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten Münchner SC wurde 1:2 verloren, doch ging es eng zu, ein Unentschieden wäre wohl das gerechtere Ergebnis gewesen, meinte Jan Petersen. Am zweiten Tag lief es besser für den RRK. Gegen den HC Luzern gab es ein 1:0, und gegen den Tabellenführer der Nordgruppe der Zweiten Bundesliga, BW Köln, landete er einen 2:1-Sieg.

Taktisch wird sich der RRK im Frühjahr 2009 verändert präsentieren. "Wir sind von der Grundausrichtung variabler geworden, können je nach Gegner uns eher offensiv oder eher defensiv ausrichten, daran haben wir im Training gearbeitet", erzählt der Rüsselsheimer Mannschaftskapitän.

Heute gegen die Stuttgarter Kicker (17.30 Uhr) wird es nicht einfach werden, doch geht der RRK als klarer Favorit gegen die Schwaben ins Rennen, stehen diese doch auf Tabellenplatz acht. Doch die Kickers verfügen nach dem großen Aderlass über eine junge, lernbegierige Mannschaft, die schwer auszurechnen ist. Auch der Sonntagsgegner (14 Uhr) steht in der Tabelle hinter dem RRK. Doch Dürkheim will die Chance nutzen und mit einem Sieg in Rüsselsheim doch noch ins Aufstiegsrennen eingreifen. Dabei wird auch wieder Hockey-Legende Christian Mayerhöfer mithelfen. "Dürkheim verfügt über eine geschlossene Mannschaft und wird schwer zu schlagen sein, doch angesichts des direkten Aufeinandertreffens des Tabellenführers Münchner SC und dem Zweiten Blau-Weiß Berlin wollen wir uns mit aller Macht herankämpfen", so Petersen.

Der RRK steht aktuell mit 14 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz und hat drei Punkte Rückstand auf den MSC. Zwei Siege am Sommerdamm sind das Ziel an diesem Wochenende. Nicht mithelfen kann allerdings Christian Domke. Er hatte seit dem Europapokalsieg in der Halle über Schmerzen im Bereich der Bauchmuskulatur geklagt. Nun stellte sich heraus, dass er einen Leistenbruch erlitten hat. Er wird Ende des Monats operiert werden und dem RRK im besten Falle in den letzten vier Spielen zur Verfügung stehen. Auch Marcel Nold hat Leistenprobleme und wird voraussichtlich nur am Sonntag eingesetzt. Für ihn rückt am Samstag Jonas Hof in den Kader.


Aus "Main-Spitze" vom 17.04.2009:

Mit Opas und Tanten zurück in Liga eins

RRK-Hockeyspieler werben im Internet um Unterstützung / Kickers und Dürkheim kommen

(kri). Sind abermals aller guten Dinge drei? Waren nach dem ersten Abstieg aus der Feldhockey-Bundesliga 1991 drei Anläufe nötig, ehe die Rückkehr in den "Club der Besten" perfekt war, wollen sich die Herren der Rüsselsheimer RK ab diesem Wochenende intensiv um eine Wiederholung bemühen.

Danksagung und neuerliche Einladung: Für die lautstarke Unterstützung beim Gewinn des Europapokals Mitte Februar in der Köbel-Halle hat sich die Hockeysparte des RRK um Abteilungsleiter Martin Müller (links) jüngst bei Fans und Sponsoren mit einem großen Transparent erkenntlich gezeigt – verbunden mit der Hoffnung, von diesem Wochenende an auch zum angestrebten Wiederaufstieg der Herren in die Erste Feldhockey-Bundesliga beizutragen.

Anders als vor 15 Jahren, als Damen-Chefcoach Berti Rauth "nebenbei" auch noch die RRK-Männer glücklich machte, hat die aktuelle Generation entschieden, den Wiederaufstieg quasi in Eigenregie zu schaffen. Ob nach der von der Mannschaft betriebenen Absetzung des langjährigen Trainers Kai Stieglitz – 14 Tage nach dem größten Erfolg eines RRK-Männerteams Mitte Februar mit dem Gewinn des Europapokals in der Köbel-Halle – gut gearbeitet worden ist und ob die Fans den unpopulären Schritt des Teams nachvollziehen konnten, dies wird sich am Wochenende am Sommerdamm herausstellen. Mit den Heimspielen gegen Stuttgarter Kickers (Samstag, 17.30 Uhr) und Dürkheimer HC (Sonntag, 14 Uhr) greift der Ruder-Klub erstmals in diesem Jahr ernsthaft im Freien zum Schläger und schließt hierbei zugleich die Hinrunde in der Südstaffel der Zweiten Bundesliga ab.

Wenn der Tabellendritte – Spitzenreiter Münchner SC hat drei Punkte mehr gesammelt – in Person von Mannschaftskapitän Jan Petersen auf der RRK-Internetseite dazu auffordert, "Eltern, Kinder, Freunde, Omas, Opas, Tanten, Onkels und Nachbarn" mitzubringen, dann ist dieses "Trommeln" nicht der Menge des avisierten Freibiers am Samstagabend, sondern der Erinnerung an die famose Unterstützung in der Köbel-Halle geschuldet. "Es war gigantisch vor 1500 Fans – Euch – den Europacup zu gewinnen. Jetzt geht es weiter! Und wieder brauchen wir Eure Unterstützung", schreibt Petersen – wohl wissend, dass möglichst viele Siege und natürlich allerspätestens der Wiederaufstieg die Wogen am Untermain restlos glätten würden.

Die ersten beiden von elf Aufgaben, die es erfolgreich zu bewältigen gilt, sind nicht ohne. Der Erstliga-Absteiger aus Stuttgart hat zwar keine vier Jahre nach seinem ersten und einzigen DM-Titel massiv an Substanz verloren, den RRK in einem Testspiel aber vor einige Probleme gestellt. Wichtig wird sein, dass die in der Vorbereitung vor allem bei Standardsituationen anfällige Abwehr Ex-Nationalspieler Sascha Reinelt im Auge behält. Ähnlich wie die Schwaben hat auch der sonntägliche Gegner aus der Pfalz deutlich bessere Tage erlebt. Dank seiner guten Jugendarbeit ist es dem Dürkheimer HC ganz gut gelungen, selbst eine Vielzahl hochkarätiger Abgänge zu kompensieren. Beim eigenen Turnier vor Wochenfrist wurde der DHC Dritter, der Ruder-Klub Fünfter.

Beim RRK, der von Jugendtrainer Volker Schädel gecoacht wird, fallen Christian Domke (weiche Leiste) und Nico Lange (Flüssigkeit im Knie) aus. Dennoch gab es im Mittelfeld ein Überangebot und auch Oliver Domke wird mit von der Partie sein. Wer den außergewöhnlichen Stürmer kennt, weiß, dass dieser auch ohne Testspiel und viele Trainingseinheiten für spektakuläre Tore sorgen kann. Auf jeden Fall ein Grund mehr, an den Sommerdamm zu kommen.


Aus "Main-Spitze" vom 17.04.2009:

"Schlusslicht" bringt Selbstvertrauen mit

RRK-Hockeydamen legen gegen Eintracht los

(kri). Ein Heimspiel gegen den Tabellenletzten dürften viele als angenehm empfinden, wenn es gilt, nach längerer Pause erstmals Farbe zu bekennen. Wenn Benedikt Schmidt-Busse vor dem samstäglichen (15 Uhr) Kräftemessen seiner Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen mit Bundesliga-"Schlusslicht" Eintracht Braunschweig trotzdem mahnend den Finger hebt, dann hat der Trainer triftige Gründe. "Die haben sich in der ersten Hälfte unter Wert verkauft und sich im Winter insbesondere in der Offensive deutlich verstärkt. Dazu waren Spiele gegen Braunschweig immer schwer und nie schön", sagt der Coach. Aber: "Ins Hemd müssen wir uns nicht machen. Wir spielen zu Hause, und da wollen wir immer gewinnen – egal, gegen wen es geht. Allerdings schauen wir auch nach unten und wollen uns erst einmal absichern, bevor wir über die Play-Offs reden."

Obwohl sich die RRK-Heimbilanz mit drei "Dreiern", einem Penalty-Erfolg sowie einem Remis sehen lassen kann und zudem in Niedersachsen 2:1 gewonnen wurde, lassen sich gewisse Bedenken nicht von der Hand weisen. Während die unter anderem durch zwei US-Girls sowie Hallen-Torschützenkönigin Birgit Hollnagel (ATV Leipzig) verstärkte Eintracht Ende März beim EWR-Turnier in Worms als Finalist Selbstvertrauen tankte, war der letztplatzierte RRK davon weit entfernt. Für Schmidt-Busse kein Drama: "Zwischen Vorbereitungs- und Punktspielen liegen oft Welten. Wir haben jedenfalls deutlich besser gespielt, als die schlechten Ergebnisse glauben lassen. Wegen Abitur- oder Examensprüfungen sowie unterschiedlicher DHB-Maßnahmen konnten wir uns nur wenige Minuten in der Formation präsentieren, die mir vorschwebt."

Während abzuwarten bleibt, ob die Eintracht nach dem Abstieg in der Halle auf dem Feld womöglich sogar noch einmal auf die Dienste von Rekord-Nationalspielerin Nadine Ernsting-Krienke (360 A-Länderspiel) setzt, muss der Ruder-Klub – nach der beruflich motivierten Pause von Meike Acht – ein Duo am Wochenende unstrittig entbehren: Torhüterin Lisa Lahham muss ihr Knie noch aufbauen, Lotta Hof plagt eine Fersenreizung. Dafür brennen zwei nachgerückte Talente darauf, ihren Einstand im Bundesligateam zu geben: Christina Schröder und Marilena Krauss. Die Letztgenannte glänzte über Ostern im U18-Team des DHB, brachte allerdings aus Nottingham auch eine dicke Erkältung mit.


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 15.04.2009:

Aufstand der Spieler

VON CHRISTIAN STÖR

Im Februar war die Welt beim Rüsselsheimer RK noch in Ordnung. Da hatten die Südhessen nach dem guten zweiten Platz bei der deutschen Hallenhockeymeisterschaft noch einen draufgesetzt und den Europapokal der Landesmeister gewonnen. Doch wer gedacht hatte, in Rüsselsheim herrsche nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte eitel Sonnenschein, sah sich getäuscht. Noch vor dem Wiedereinstieg in die Feldhockeysaison am nächsten Samstag musste Erfolgstrainer Kai Stieglitz seinen Hut nehmen.

Der Vorstand entsprach einem Wunsch der Mannschaft, die mehrheitlich dafür war, die Zusammenarbeit zu beenden. "Wenn das Team nicht mehr will, dann bleibt einem nichts anderes übrig", sagt Abteilungsleiter Martin Müller, der vom Ausmaß des Widerstands überrumpelt wurde: "Das haben wir nicht geahnt." Es ist aber kein Geheimnis, dass das Verhältnis zwischen Trainer und Team schon länger belastet war. "Wir haben in den letzten Jahren mehrmals mit Kai gesprochen, um unsere Kritik deutlich zu machen", betont Mannschaftskapitän Jan Petersen.

Letztlich wurde Stieglitz zum Verhängnis, dass er keinen Draht mehr zu den Spielern fand. "Er hat zu wenig mit uns geredet", sagt der Kapitän, der zudem "organisatorische Probleme" während der Trainingsarbeit erwähnt. "Da ist vieles schiefgelaufen." Weil sich daran nichts geändert habe, so Petersen, "haben wir uns entschieden, etwas zu unternehmen" – auch deshalb, weil die Frustration im Team zu groß geworden sei.

Für Stieglitz, der das Traineramt seit zehn Jahren innehatte, ist das Kapitel Rüsselsheim damit aber noch nicht beendet. Der 42-Jährige ist derzeit nur von der Betreuung der ersten Mannschaft freigestellt. Er wird noch bis Ende August die Regionalligamannschaft sowie die A- und D-Jugend trainieren. Dann läuft sein Vertrag aus. Ob Stieglitz seinem Heimatverein danach weiter die Treue halten wird und ob der ihm das möglich macht, steht noch nicht fest.

Auf einen neuen Trainer muss die erste Mannschaft, die in der Zweiten Bundesliga Süd um den Aufstieg in die Erstklassigkeit kämpft, verzichten. "Das Geld haben wir nicht", sagt Martin Müller, der nach dem Ausstieg von Hauptsponsor Opel auf der Suche nach einem neuen Geldgeber ist. "Wir sind in Verhandlungen, es ist aber noch nichts spruchreif", so Müller.

Aufgrund der angespannten finanziellen Lage muss die Mannschaft das Training vorerst also selbst organisieren. Derzeit läuft die Arbeitsaufteilung wie folgt ab: Christian Domke und Marcel Nold sind für das Techniktraining verantwortlich, Christian Minar und Mirco Fuchs für das Fitnessprogramm, Jan Petersen für die Kabinenansprachen. "Die Spieler müssen nun beweisen, dass sie auch ohne Stieglitz den Aufstieg schaffen können", sagt Müller, "es gibt keine Ausreden mehr, die Mannschaft ist jetzt in der Pflicht."

Als Dritter liegt der RRK einen Punkt hinter dem TC Blau-Weiss Berlin und sogar drei Zähler hinter dem Münchner SC. Die Gefahr, zum dritten Mal hintereinander den angestrebten Aufstieg in die Erste Bundesliga zu verpassen, ist also durchaus vorhanden.

Dessen ist sich auch Jan Petersen bewusst, der deshalb für die Spiele am Wochenende im Stadion am Sommerdamm gegen die Stuttgarter Kickers (Samstag, 17.30 Uhr) und den Dürkheimer HC (Sonntag, 14 Uhr) eine klare Vorgabe hat: "Da müssen zwei Siege her."


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 15.04.2009:

Mit Omas und Tanten

Feldhockey: RRK-Männer werben um Fans für das Unternehmen Erstliga-Rückkehr: "Wir werden kämpfen, tricksen und rennen"

frai - "Wir werden kämpfen, tricksen, rennen, den Ball laufen lassen und hoffentlich tolle Tore erzielen", so heißt es in einer Pressemitteilung der Hockey-Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. Mit neuen Ideen und viel Charme wollen die Spieler die Zuschauer begeistern und deren Unterstützung gewinnen, denn das Saisonziel im Feld ist klar: Wiederaufstieg in die Bundesliga.

Vor wenigen Wochen hatte der Vorstand des RRK dem Wunsch der Mannschaft entsprochen und Trainer Kai Stieglitz just nach dem Gewinn des Hallen-Europapokals in der Walter-Köbel-Halle beurlaubt. Nun ist die Mannschaft zwar ohne Führung, aber sie sieht sich keineswegs kopflos. Die Aufgaben wurden auf mehrere Schultern verteilt. So wurde Mannschaftskapitän Jan Petersen noch mehr in die Verantwortung genommen. Rolf Lange, als neuer Teammanager, wird einen Großteil der organisatorischen Arbeit übernehmen.

Nun sind die RRK-Herren voller Tatendrang und bereit für Spiel eins nach der Ära Kai Stieglitz. Der zweite Teil der Feldsaison in der Zweiten Bundesliga Süd beginnt mit einem Heimspiel. Am Samstag (18.) empfängt Rüsselsheim am Sommerdamm die Stuttgarter Kickers. Anpfiff ist um 17.30 Uhr. Bereits um 15 Uhr spielen die RRK-Damen gegen Eintracht Braunschweig.

Nach den und zwischen beiden Partien gibt es Aktionen zum Mitmachen und Gewinnen, interessante Interviews und die Vorstellung der Neuzugänge für das Unternehmen Aufstieg. Kenny Geiß, Sebastian Körber, Christopher Beer und Christopher Eggert verstärken seit wenigen Wochen die Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs und sollen ihren Teil dazu beitragen, dass das Saisonziel Aufstieg realisiert werden kann.

"Das alles geht natürlich nur mit Eurer Hilfe. Also nehmt Eltern, Kinder, Freunde, Omas, Opas, Tanten, Onkels und Nachbarn und kommt zum Hockeyplatz am Sommerdamm. Nach dem Spiel laden wir Euch wieder zu Freibier ein und freuen uns auf Gespräche mit Euch." So animieren Jan Petersen und seine Mitspieler auf Handzetteln die Fans der Region.

Bereits tags darauf (19.) geht es um 14 Uhr fürs Männerteam weiter. Gegner ist dann mit dem HC Bad Dürkheim eine Mannschaft, die über viele Jahre ein Spitzenteam der Bundesliga war.


Der Aufstieg muss her!

Liebe Fans, Freunde und RRK’ler,

es war gigantisch vor 1500 Fans – Euch – den Europacup zu gewinnen. Jetzt geht es weiter! Und wieder brauchen wir Eure Unterstützung. Der zweite Teil der Feldsaison in der 2. Bundesliga Süd beginnt. Wir starten am Samstag, den 18.04.2009, mit einem Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers.

Bereits um 15 Uhr spielen die I. Damen gegen Eintracht Braunschweig. Danach, d.h. vor unserem Spiel gibt es Aktionen zum Mitmachen und Gewinnen, interessante Interviews und die Vorstellung unserer "Neuzugänge" Kenny Geiß, Sebastian Körber, Christopher Beer und Christopher Eggert.

Um 17.30 Uhr beginnt unser Spiel. Das Motto für unsere Saison ist klar: Der Aufstieg muss her! Wir werden kämpfen, tricksen, rennen, den Ball laufen lassen und hoffentlich tolle Tore erzielen. Das alles geht natürlich nur mit Eurer Hilfe. Also nehmt Eure Eltern, Kinder, Freunde, Omas, Opas, Tanten, Onkels und Nachbarn und kommt zum Hockeyplatz am Sommerdamm. Nach dem Spiel laden wir Euch wieder zu Freibier ein und freuen uns auf Gespräche mit Euch.

Für die Fans, die alle unsere Heimspiele besuchen, gibt es zudem zum Saisonende eine prima Gewinnchance. Wir spielen außerdem am Sommerdamm

am 19.04. um 14.00 Uhr gegen Bad Dürkheim,

am 23.05. um 16.30 Uhr gegen die Zehlendorfer Wespen,

am 24.05. um 11.00 Uhr gegen Blau-Weiss Berlin,

am 27.06. um 16.00 Uhr gegen SC 80 Frankfurt und

am 28.06. um 14.00 Uhr gegen TuS Lichterfelde Berlin.

Wir freuen uns auf Euch! Zusammen schaffen wir den Aufstieg!

Eure I. Herren


Europapokalsieger – Was kommt dann?

Abteilungsleiter Martin Müller im April 2009 zum Start in die Feldhockey-Rückrunden

Martin MüllerErinnern Sie sich an die Schlagzeilen der Regionalpresse Ende Februar? Die RRK-Herren gewinnen nach einem an Spannung kaum zu überbietenden Turnier den Europapokal der Landesmeister im Hallenhockey und zwei Wochen später entzieht die Mannschaft dem Trainer das Vertrauen. Der Vorstand wird vor vollendete Tatsachen gestellt und die Freistellung von Kai Stieglitz vom Coaching des Herren-Teams erzeugt allgemeines Kopfschütteln. Ein Schritt der den Verantwortlichen nicht leicht gefallen ist.

Parallel dazu und auch schon im Winter angekündigt stellt unser bisheriger Hauptsponsor sein Engagement auf Grund der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens komplett ein. Wir sind dabei neue Unterstützung zu gewinnen, aber Hockey ist nun mal ein Randsport mit wenig öffentlicher Wirkung. Da sind solche Sponsoren nicht gerade reichlich zu finden.

Nun aber zu den aktuellen Situationen ...

... Damen I

In der derzeitigen Tabelle der 1. Bundesliga auf Platz 3 mit wenig Abstand nach oben aber auch mit wenig Abstand nach unten. Das Damen-Team um Trainer Bene Schmidt-Busse will die letztjährige Platzierung unbedingt korrigieren und an der Endrunde teilnehmen. Es sind mittlerweile einige Eigengewächse aus der Jugend zur Mannschaft dazu gestoßen. Neuzugänge von außerhalb gibt es derzeit nicht und da zusätzlich Meike Acht eine Auszeit nimmt, wird das Erreichen der Endrunde schwer.

... Herren I

Die RRK-Herren sind auch in dieser Runde als einer der Favoriten auf den Aufstieg zur 1. Bundesliga gestartet. Aktuell belegt die Mannschaft Platz 3 mit 3 Punkten Rückstand auf den Ersten. Im Augenblick ohne Trainer, versucht ein Spielerrat diese Lücken zu schließen. Es bleibt alleine an der Mannschaft zu beweisen, dass sie ins Oberhaus des deutschen Hockeys gehört.

... Damen II, Herren II, Herren III

Die Damen II als Team unterhalb der Bundesliga in der hessischen Oberliga ziemlich ungefährdet, wollen ihre Vormachtstellung nachhaltig sichern. Die jungen Nachwuchsspielerinnen werden zeigen, dass ihnen die Zukunft gehört. Die eine oder andere Spielerin wird auch dieses Jahr in das Bundesliga-Team hochrücken.

Die Herren II im Juni in die 2. Regionalliga aufgestiegen wollen sich diesen Spielplatz nicht mehr nehmen lassen. Aktuell sind sie Tabellenvierter, aber ein gewisser Gefährdungsfaktor bleibt zu berücksichtigen. Auch hier gibt es den einen oder anderen Aspiranten für das Bundesliga-Team.

Der Optimismus im Herbst mit dem Herren III Team konnte leider nicht ausgelebt werden. Die Personalsituation haben wir wohl falsch eingeschätzt und die Mannschaft wurde mittlerweile vom Spielbetrieb zurück gezogen.

... Jugend

Die Jugendarbeit bleibt unser Stolz! Der Erfolg unsere kleinen Abteilung in diesem Bereich fordert aber auch die Neider von außerhalb heraus und wird auch uns weiter zu besonderen Leistungen treiben. Der RRK ist in Hessen unangefochten die Nr. 1 und auch bundesweit brauchen wir keinen Vergleich zu scheuen. Aber die Konkurrenz schläft nicht.

Wir werden in unseren Bemühungen nicht nachlassen den Nachwuchs an unsere Aktiven heranzuführen um die Beteiligung an den höchsten deutschen Spielklassen zu erhalten.

Es erwartet uns also guter ehrlicher Sport, Leidenschaft und Einsatz! Genau das was Zuschauer und Fans brauchen. Auf geht’s!