Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Pressestimmen zum Start in den Hallenhockey-Bundesligen 2007/2008,
RRK-Damen und RRK-Herren haben gleiche Ziele – die Play-Offs!!!

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 24.11.2007:

Torhüterin Lisa Lahham neu

Hallenhockey: Rüsselsheimer Damen sind in der Bundesliga trotz diverser Abgänge Mitfavorit – Heute erwarten sie zum Saisonauftakt den TSV Mannheim, morgen gastieren sie beim Münchner SC

Von Jörg Monzheimer

Wenn es darum geht, einen Favoriten für die an diesem Wochenende beginnende Saison in der Hallenhockey-Bundesliga Süd zu benennen, dann stehen die Damen des Rüsselsheimer RK bei vielen ganz oben auf der Liste. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre und diversen Endrundenteilnahmen in Serie nur eine logische Konsequenz – doch der neue Trainer Benedikt Schmidt-Busse bleibt erst einmal vorsichtig.

„Natürlich wollen wir in die Play-Offs, aber eine Hallenmannschaft lebt auch von Routine und einem eingespielten Team. Und da darf man nicht vergessen, dass wir im Vergleich zur Vorsaison Spielerinnen verloren haben. Gelingt es uns, das ebenso gut wegzustecken wie auf dem Feld, haben wir sicher eine starke Mannschaft. Momentan kann ich das noch nicht hundertprozentig einschätzen“, meint Schmidt-Busse.

Mit Nationaltorhüterin Barbara Vogel, Stürmerin Katharina Schultz, die in der Halle für den Berliner HC angreift, sowie den zum Mannheimer HC gewechselten Schwestern Lydia und Mandy Haase fehlen gleich vier Spielerinnen, die erste Wahl waren. Schmidt-Busses leichte Zurückhaltung ist also verständlich, zumal er davon ausgeht, dass die Kontrahenten gegen den RRK besonders motiviert sein werden. „Da will doch jeder zeigen, was er draufhat“, erwartet er harte Gegenwehr für den neunfachen Hallen-Meister vom Untermain.

Mit der Vorbereitung zeigt sich der Coach zufrieden. Allerdings habe sich auch gezeigt, dass sich alle voll reinhängen müssten, um Erfolg zu haben. „Wenn wir das tun, spielen wir ein gutes Hallenhockey. Ansonsten wird es wacklig“, sagt er.

Gegen Feld-Meister Rot-Weiß Köln setzte sich der RRK in einem Spiel über drei Mal 30 Minuten mit 8:3 durch, wobei es nach Ende der regulären Spielzeit von einer Stunde 4:3 für die Rüsselsheimerinnen gestanden hatte: „Wir hatten mehr Wechsel-Alternativen, und das haben wir dann im dritten Drittel richtig gut ausgenutzt.“

Beim Turnier in Berlin unterlag der RRK dagegen im Finale dem Berliner HC mit 3:7. „Das war verdient, Berlin hat uns gezeigt, wie man Hallenhockey spielen muss, schnell und mit harten Pässen. An dem Tag waren wir einfach noch zu langsam“, erklärt Schmidt-Busse, der einen Neuzugang in den Reihen des Rüsselsheimer RK begrüßen kann. Vom Kreuznacher HC ist Torhüterin Lisa Lahham zum RRK gewechselt und wird zunächst hinter Sonja Thüner die Nummer zwei sein, da Julia Hahn studienhalber eine Auszeit nimmt.

„Lisa stammt aus dem Jahrgang von Eva Frank und Lotje van Bodegom, sie haben zusammen bei der U-18-Europameisterschaft gespielt und rücken nun in die U 21 auf. Perspektivisch ist sie für uns eine sehr interessante Torfrau“, freut sich Schmidt-Busse auf die neue Kraft.

Für die Hallenspielzeit fest eingeplant sind zudem Victoria Krüger, Irene Balek, Lotje van Bodegom, Meike Acht, Vera Battenberg, Maren Pfefferkorn, Lena Schüder, Lena Jacobi, Hannah Pehle, Eva Frank, Silke Müller und Nina Günther. Abhängig davon, ob Spielerinnen ausfallen, könnten weitere junge Akteurinnen ins Team rutschen.

Ihr Auftaktspiel absolvieren die Rüsselsheimerinnen am heutigen Samstag um 14 Uhr in der Sporthalle Dicker Busch gegen den TSV Mannheim. Noch am Samstag fährt die Mannschaft dann nach München, wo am Sonntag um 14 Uhr das Match beim Münchner SC auf die Hessinnen wartet.

Beide Gegner stuft Schmidt-Busse als stärkste Konkurrenten im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale ein. „Mannheim spielt zwar ohne Fanny Rinne, aber das ist eine eingespielte Mannschaft“, warnt er davor, den zuletzt mit 8:2 besiegten TSV zu unterschätzen.

Vom Papier her hält der Rüsselsheimer Trainer den MSC jedoch für stärker. „An einem guten Tag kann Caroline Casaretto eine Mannschaft allein abschießen. Der MSC hat Lusthockey-Spielerinnen. Läuft es bei denen, wird es sehr schwer. Wir müssen denen gleich den Spaß am Spiel nehmen. Defensiv sind sie nicht so sattelfest“, so seine Einschätzung.

Mit einem optimalen Start könnte der RRK gegen die vermeintlichen Hauptwidersacher gleich die Grundlage für eine gelungene Saison legen. Den anderen Teams der „Main-Neckar-Meisterschaft“ mit Münchener Beteiligung traut Schmidt-Busse nicht unbedingt zu, oben mitspielen zu können.

Der SC 80 Frankfurt hat zwar Caro Jesse von Alster Hamburg an Land gezogen, und auch der Mannheimer HC verfügt mit den Haase-Schwestern über zwei starke Hallenspielerinnen. „Da fehlt es aber an Routine und Qualität in der Breite“, so Schmidt-Busse. Ähnliches gilt für die Frankfurter Eintracht. Glückt der Auftakt, hat der RRK gute Chancen, die Play-Offs zu erreichen – und in denen haben sich die Rüsselsheimerinnen ja schon häufiger durchgesetzt, auch als Außenseiter.


Die "Main-Spitze" vom 23.11.2007:

Junges Team in Erfolgstradition

Hockeydamen des Rüsselsheimer RK starten motiviert in die Bundesliga

ulz. - Eine Woche nach den Männern starten auch die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK in die Hallensaison 2007/2008. Zu Hause empfangen sie am Samstag den TSV Mannheim; sonntags fahren sie nach München zum SC.

Funktionierte es nach dem drastischen personellen Umbruch unter dem neuen Trainer Benedikt Schmidt-Busse auf dem Feld besser als erwartet - die Remisköniginnen liegen als Tabellenfünfter in Reichweite der Play-Offs -, muss unterm Hallendach zunächst einmal abgewartet werden, inwieweit die vielen Abgänge (beispielsweise der von Katharina Schultz) dem zehnfachen deutschen Hallenmeister wirklich geschadet haben.

Auf die abgewanderten Haase-Schwestern Mandy und Lydia trifft das stark verjüngte RRK-Kollektiv bereits am 1. Dezember (Gastspiel beim Mannheimer HC). An diesem Samstag geht's jedoch gegen deren etablierten, kurpfälzischen Lokalrivalen TSV 1846 Mannheim (14 Uhr/Sporthalle Dicker Busch); ein optimaler Auftaktkonkurrent. Schon bald nach dem Abpfiff machen sich die zwölf nominierten Spielerinnen dann auf die Reise in die bayerische Landeshauptstadt, denn am Sonntag (14 Uhr) gastiert der Ruder-Klub beim Münchner SC in der Gaisacherstraße. Damit wäre die längste Anfahrt schon am ersten Doppelspieltag abgehakt. Denn mit dem SC 80 sowie Eintracht Frankfurt agieren zwei weitere Ensembles aus Hessen in der spielstarken Bundesliga-Südstaffel. Rüsselsheims Übungsleiter Schmidt-Busse erachtet die beiden Startgegner durchaus als unangenehm: "Der TSV Mannheim geht zwar mit verändertem Personal und neuem Coach ins Rennen, spielt aber ein unangenehmes taktisches System, weswegen 100-prozentige Konzentration angesagt ist. In München wird's garantiert auch ziemlich hart, denn die haben eine eingespielte Truppe mit starken Einzelspielerinnen. Ich halte den MSC für ein wirklich gutes Hallenteam. Insgesamt bin ich - nicht nur wegen des jüngsten 8:3-Testspielerfolges bei Rot-Weiß Köln - mit dem Vorbereitungsverlauf sehr zufrieden. Die Stimmung im Team ist jedenfalls zuversichtlich. Mal schauen, wo wir in der Rhein-Main-Meisterschaft plus MSC nach den ersten beiden Partien stehen werden."

Hier die 1. Damen des RRK in der Feldsaison 2007/2008 (hinten: Trainer Benedikt Schmidt-Busse, Hannah Pehle, Meike Acht, Cara Benecke, Lotje van Bodegom, Lisa Faust, Vera Battenberg, Maren Pfefferkorn, Irene Balek, Lena Schüder, "Physio" Hanne Zöller; davor: Eva Frank, Linn Tremmel, Franziska Eckhard, Irena Japec, Ann-Paulin Heist, Ela Tarlan, Silke Müller, Nina Günther; vorn: Sonja Thüner)

Echte Favoriten auf die Tabellenplatz eins oder zwei scheint es bislang nicht zu geben. Ambitionen hegen jedenfalls beide Mannheimer Klubs - insbesondere der personell aufgerüstete MHC -, München sowie die Eintracht. Experten trauen Aufsteiger SC 80 Frankfurt indes nur den Klassenverbleib zu. Und dem Altmeister RRK? Die Frage beantwortet Schmidt-Busse lieber selbst: "Ich habe zwar ein junges, in dieser Formation recht unerfahrenes Team zusammen, aber es hat enormes Potential und Selbstbewusstsein. Auch weil Erwartungshaltung und Erfolgstradition in Rüsselsheim gerade was die Halle anbelangt groß sind, streben wir als Ziel ganz klar einen Play-Off-Platz an". Der RRK-Coach möchte "gut aus den Startlöchern kommen" und in jedem der zehn Matches "richtig Vollgas geben", weswegen er - aus logistischen Gründen nur nicht beim ersten Doppeleinsatz - für das jeweilige zweite Spiel eine Rotation plant. Personell gibt es aktuell keine Probleme - einem Heimsieg gegen TSV Mannheim steht also nichts im Wege. Und sollte es mit dem Einzug ins DM-Viertelfinale klappen, liegt auch die deutsche Endrunde einmal mehr in Reichweite. Den Hallentitel Nummer elf als Nachfolger von Überraschungsmeister Harvestehuder THC zu erringen, ist allerdings noch nicht geplant.

Kader: Sonja Thüner, Lisa Lahham (Torhüterinnen); Meike Acht, Victoria Krüger, Hannah Pehle, Irene Balek, Eva Frank, Maren Pfefferkorn, Vera Battenberg, Nina Günther, Silke Müller, Lena Schüder, Lena Jacobi, Lisa Faust, Lotje van Bodegom, Franziska Eckhard.


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 19.11.2007:

Hallenhockey: Rüsselsheimer RK - TG Frankenthal

Perfekter Start in die Normalität

VON ANNETTE SEITZ

Mitte der zweiten Halbzeit kommt Kai Stieglitz auf Betriebstemperatur. Ein paar umstrittene Entscheidungen der Unparteiischen sind es, die den Trainer des Hockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK auf die Palme bringen. Da zeigt es sich wieder, das Temperament des Diplomtrainers, der seinen Beruf liebt und lebt, der brüllt, auch schon mal gegen die Bande tritt und sich herrlich aufregen kann. Ganz so, wie er das auch früher getan hatte, in der Zeit vor seinem schweren Autounfall Ende August, bei dem er ernsthaft verletzt wurde. Erst nach zwei Monaten konnte er aus dem Krankenhaus und der Reha wieder entlassen werden.

Gestern beendete der RRK das Auftaktwochenende in der Hallenhockey-Bundesliga mit einem 6:4 (5:2)-Sieg gegen die TG Frankenthal. Schon am Samstag hatten die Hessen bei Rot-Weiss München nach drei Toren von Oliver Domke einen 3:1 (1:1)-Erfolg gefeiert. Ein perfektes Wochenende also für die Rüsselsheimer und ihren Trainer.

Mit Spannung war aber vor allem das gestrige Spiel erwartet worden. Schließlich galten Duelle gegen Frankenthal stets als brisant, war die Stimmung in der kleinen Halle Dicker Busch in Rüsselsheim in jenen Begegnungen immer aufgeheizt. Auch weil sich beide Fangruppen nicht sonderlich mögen und die Frankenthaler Anhänger eine innige Abneigung gegen den Rüsselsheimer Topstürmer Oliver Domke hegen.

Stieglitz hatte sich auf die emotionale Atmosphäre nicht extra vorbereitet. "Ich habe mir nicht vorgenommen, besonders ruhig zu sein", sagte der Trainer, der am letzten Doppelspieltag der Feldrunde Ende Oktober erstmals wieder am Spielfeldrand gestanden hatte. Das zurückliegende Spielwochenende, die Auswärtsfahrt nach München und das aufreibende Heimspiel tags darauf gegen Frankenthal haben bei dem Trainer keine Spuren hinterlassen. Er ist wieder in der Lage, Belastungen wegzustecken.

Kritik an Schiedsrichterleistung

Dazu gehört auch, sich wieder kräftig über die Schiedsrichterleistungen aufzuregen. Dass das Gespann dem Gegner gestern insgesamt elf Strafecken zusprach, das Gros in der hektischen Schlussphase und einige davon äußerst fragwürdig, konnte Stieglitz einfach nicht emotionslos zur Kenntnis nehmen. "Wenn es nicht so eine schwache Schiedsrichterleistung gewesen wäre, hätte mir das Ganze richtig Spaß gemacht", sagte er. "So aber nicht."

Wenigstens mit der optimalen Punkteausbeute zum Auftakt der Hallenrunde war der Trainer zufrieden. Auch wenn noch nicht alles rund lief bei den Hessen: "Es fehlt noch vor allem an der Chancenverwertung. Außerdem haben wir zu leichte Ecken bekommen."

Die deutliche 6:2-Führung, die nach Toren der Rüsselsheimer Oliver Domke (3), Falk May, Christian Minar und Christian Schmolke zustande gekommen war - für Frankenthal trafen Eike Bumb und Christian Trump -, war nur in der Schlussphase der zweiten Halbzeit gefährdet. Frankenthal kam durch Trump und Thomas Vicca auf 6:4 heran, scheiterte aber letztlich an seiner Eckenschwäche.

Kai Stieglitz hat das alles gewohnt emotional miterlebt. Und ist damit wieder in der Normalität angekommen.


Aus "FAZ" vom 17.11.2007:

Verrückt nach Hockey

Der RRK setzt auf Stieglitz

Nach seinem Unfall denkt der Trainer „noch positiver"

VON ALEX WESTHOFF

FRANKFURT. Kürzlich, bei einem Vorbereitungsturnier in Heidelberg, wurde es Kai Stieglitz bewusst: Er ist wieder der Alte. Er steht an der Seitenauslinie und kann sich, wie es seine Art ist, herrlich über Spiel, Spieler und noch mehr über die Schiedsrichter aufregen. Gut drei Monate ist es jetzt her, als der Trainer des Rüsselsheimer RK und vier seiner Hockeyspieler auf der Autobahn schwer verunglückten. Körperlich ist Stieglitz wiederhergestellt, „aber meine Lebenseinstellung hat sich komplett geändert. Ich war schon vorher ein positiv denkender Mensch: jetzt bin ich es noch mehr", sagt er. Über viele Dinge mache er sich nun weit weniger Gedanken. Auch im Wissen, wie knapp er einer schweren Gehirnblutung entkommen ist.

Es war auf der Rückfahrt von einem Spiel in Köln, auf der A3, Höhe Limburg. Der Wagen mit den fünf Rüsselsheimern an Bord wurde von einem anderen Fahrzeug gestreift, geriet ins Schleudern und überschlug sich mehrmals. Die Spieler Frank Trautmann, Timo Lehner und Sven Wohlfahrt kamen mit dem Schock und leichten Blessuren davon. Stieglitz erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, eine Lungenquetschung und mehrere Rippenbrüche, wurde in ein künstliches Koma versetzt. Auch den 19 Jahre alten Nico Lange hatte es böse erwischt: ein Halswirbel war angebrochen. „Nico könnte heute auch vom Hals abwärts gelähmt sein", sagt Stieglitz. Stattdessen ist der Abwehrspieler wie sein Coach zu Beginn der Bundesliga-Hallensaison an diesem Wochenende wieder einsatzfähig. Stieglitz, ein positiv Hockey-Verrückter - derzeit trainiert er beim RRK vier Mannschaften -, saß sogar am letzten Zweitliga-Spielwochenende der Feldsaison schon wieder auf seiner Trainerbank. Zwei Monate nach dem furchtbaren Unfall, mitten während des Reha-Programms. Drei Tage später sei er schließlich wieder gesundgeschrieben worden, sagt er beschwichtigend.

Positiv denken, das hilft nicht nur im Sport, sondern auch im Umgang mit Schicksalsschlägen wie diesem. Diese Lehre hat Stieglitz verinnerlicht. „Ich bin nicht sauer, dass es mich getroffen hat. Ich freue mich über das Glück im Unglück", sagt der RRK-Trainer. Zwar sind der Unfall und die Folgen nicht mehr das alles überlagernde Thema bei den Hessen, aber allgegenwärtig ist er immer noch. Viele Spieler tun sich seither schwer, zu den im Spitzenhockey gemeinhin langen Auswärtsfahrten hinter dem Lenkrad Platz zu nehmen. Der RRK reist in dieser Hallenspielzeit, die mit den Spielen bei Rot-Weiß München an diesem Samstag und gegen die TG Frankenthal am Sonntag beginnt, mit zwei Kleinbussen.

Nach der abgelaufenen Hinrunde der Zweitliga-Feldsaison rangieren die Rüsselsheimer, die sich nach dem Unfall zumeist in Eigenregie coachten, auf Rang zwei - allerdings mit nur noch wenig Aufstiegshoffnungen. In der erstklassigen Spielzeit unter dem Hallendach wollen die RRK-Herren zumindest das Viertelfinale erreichen. Auch wenn es der Spielplan mit ihnen generell nicht gut meint: So ist zum Beispiel am 23. Dezember eine weitere Dienstfahrt nach München vorgesehen. „Und das einen Tag vor Heiligabend durch den Weihnachtsverkehr", schimpft Stieglitz. Doch er soll und will sich ja nicht mehr so sehr aufregen. Beim Vorbereitungsturnier in Heidelberg brachten die Schiedsrichter ihn so auf die Palme, dass er in bester Stieglitz-Rumpelstilzchen-Manier vor der Bank herumtobte. Da versprach er den Ersatzspielern neben ihm auf der Bank, dass er für jeden weiteren, noch so kleinen Ausraster einen Euro in die Mannschaftskasse einzahlt. Seine Bilanz am Ende des Spiels: null Euro.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 17.11.2007:

Verärgerung über Spielplan

Hallenhockey: Herren des Rüsselsheimer RK zum Bundesliga-Auftakt mit Doppel-Spieltag

mzh - Die Herren des Rüsselsheimer RK zielen in der Hallenhockey-Bundesliga Süd auf die Play-Offs. Wenn am Wochenende der Startschuss für die Saison 2007/2008 fällt, haben sich die im Feld zweitklassigen Rüsselsheimer den Einzug ins Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft fest vorgenommen. In der vergangenen Spielzeit gelang sogar der Sprung in Endrunde, in der der RRK dann im Halbfinale dem späteren Meister Crefeld nach einer 3:0-Führung noch mit 4:9 unterlag.

Für Verärgerung auf Rüsselsheimer Seite hat allerdings der Spielplan gesorgt, der für den RRK gleich zwei Fahrten nach München vorsieht – in der Winterzeit nicht eben ein Vergnügen. „Wir müssen zwei Mal zu einem Einzelspiel nach München fahren und haben jeweils am anderen Wochenendtag ein Heimspiel – eine Frechheit“, echauffiert sich der nach seinem schweren Verkehrsunfall wieder voll arbeitsfähige RRK-Trainer Kai Stieglitz.

Die Rüsselsheimer hatten gegen diesen „unmöglichen Spielplan“ protestiert, der Deutsche Hockey-Bund ließ daraufhin alternative Ansetzungen erstellen. Da ein Mitbewerber damit jedoch nicht einverstanden war, blieb es bei der ursprünglichen Variante.

Heute um 16 Uhr spielen die Rüsselsheimer nun bei Rot-Weiß München, dem Vierten der Vorsaison, ehe sie am Sonntag um 14 Uhr in der Sporthalle Dicker Busch mit der TG Frankenthal den Hauptkonkurrenten um Platz eins empfangen. In München fordert Stieglitz von seiner Mannschaft einen „Dreier“, um sich Selbstbewusstsein für die Partie gegen Frankenthal zu holen.

Die Rot-Weißen werden zu den Teams gerechnet, die sich in dieser Spielzeit eher nach unten orientieren müssen und wohl nicht in den Kampf um die Play-Off-Plätze eingreifen können. Ähnlich sieht es für die HG Nürnberg und die Stuttgarter Kickers aus, denen die Experten keinen Platz im Vorderfeld zutrauen.

Zuversichtlich zeigt sich hingegen der Münchner SC, der trotz der Abgänge von Weltmeister Christopher Zeller und Nationalkeeper Max Weinhold den Favoriten aus Frankenthal und Rüsselsheim Paroli bieten möchte. Die Rüsselsheimer gehen allerdings mit dem wohl größten Kader der vergangenen Jahre in die Saison, und das ist Coach Kai Stieglitz, der in zahlreichen Vorbereitungsspielen verschiedene Formationen getestet hat, auch ganz recht.

„Für mich ist es fast schon die Qual der Wahl, welche Spieler in den Ligaspielen auch mal pausieren müssen. Wahrscheinlich machen wir es wie der FC Bayern im Fußball und führen die Rotation ein, um an einem Doppel-Wochenende mit ausgeruhten Spielern auch am Sonntag noch mal Vollgas geben zu können“, meint Stieglitz. Da der RRK extrem körperbetont spielt, könnten häufigere Wechsel tatsächlich ein Schlüssel zum Erfolg sein.

Im Vergleich zum vergangenen Winter sind Sören Toft (Dänemark), Justus Kölln (Klipper Hamburg), Christian Schmolke, Thomas Jost, Timo Lehner und Marcel Nold (zuletzt alle Hallenpause) hinzugekommen. Mit Konstantin Rentrop (Alster Hamburg), Martin Klecha (HC Ludwigsburg), Lorenz Klee (Verletzungspause), Nico Hosang und Roland Schneefuß (beide Karriereende) verzeichnet der RRK indes auch einige Abgänge.

Als schärfsten Konkurrenten im Rennen um den ersten Platz in der Südstaffel, der im Viertelfinale Heimrecht garantiert, gilt den Rüsselsheimern die TG Frankenthal, gegen die sie im jüngsten Vergleich vor eigenem Publikum mit 8:4 gewannen. Ein neuerlicher Sieg würde die Pfälzer erst einmal auf Abstand bringen.

Obwohl bei der TG einige Spieler abgewandert sind, hält Stieglitz sie nach wie vor für eine gute Hallenmannschaft. „Gegen die Raumdeckung der TG müssen wir konzentriert zu Werke gehen und dürfen uns nicht viele Fehler erlauben“, sieht Stieglitz seine Mannschaft auch mental vor einer großen Herausforderung.

Zwei dreifache Punktgewinne am Wochenende wären eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Saison. Schließlich warten die RRK-Anhänger darauf, irgendwann auch wieder einen Titel bei den Herren feiern zu dürfen.

Hier die 1. Herren des RRK in der Feldsaison 2007/2008 (hinten: Moritz Frank, Julian Hofmann-Jeckel; davor: Timo Lehner, Frank Trautmann, Trainer Kai Stieglitz, Jonathan Faust, Christian Kösling; davor: Christian Minar, Falk May, Christian Domke, Jan Petersen; davor: Christian Schmolke, Sebastian Körber, Michael Klecha, Lorenz Klee; weiter mit dabei: Oliver Domke, Mirco Fuchs, Nico Jacobi, Nico Lange, Marcel Nold, Felix Seitz, Andreas Späck, Sven Wohlfahrt)

Die "Main-Spitze" vom 16.11.2007:

Kader so groß wie nie zuvor

RRK-Spieler starten in München in die Hallenhockey-Bundesligasaison

Lediglich vier Wochen nach der bisher letzten Zweitliga-Vorrundenbegegnung auf dem Feld beginnt für den Rüsselsheimer RK die Hallenhockey-Bundesligasaison. Und die hat es in sich - ausschließlich Doppelspieltage.

Von Thomas Schulz

Doppelspieltage sind nichts Ungewöhnliches, doch zwei Fahrten nach München an unterschiedlichen Wochenenden - das hat es noch nie gegeben. Entsprechend sauer waren die Ruderklub-Verantwortlichen auf den Deutschen Hockey-Bund (DHB). Der nach seinem schweren Autounfall wieder voll arbeitsfähige Rüsselsheimer Trainer Kai Stieglitz bestätigt: "Der Spielplan ist einfach unmöglich - eigentlich sogar eine Frechheit! Es wäre mühelos eine mit weniger Fahrstress verbundene Terminierung möglich gewesen. Zumal das Risiko im Winter um so größer ist". Der Rüsselsheimer RK arbeitete einen alternativen Spielplan aus, den der DHB zwar genehmigt hätte, es aber unterließ, weil ein Konkurrent damit nicht einverstanden war.

Beim Auftakt der Indoor-Saison tritt der vorjährige Play-Off-Teilnehmer zunächst bei Rot-Weiß München an (Samstag, 16 Uhr), ehe er am Sonntag (14 Uhr/Sporthalle Dicker Busch) den "Erzrivalen" TG Frankenthal empfängt. In München zählt für die derzeit einzige männliche Hallenhockey-Bundesligamannschaft aus Hessen nur eines - der Sieg. Stieglitz möchte mit einem Auftakt-Dreier die Grundlage für das erneute Erreichen des DM-Viertelfinales legen. Während die Rot-Weißen als Vorjahresvierte genauso wenig zu den Anwärtern auf die ersten beiden Plätze gehören wie die HG Nürnberg und die Stuttgarter Kickers, gibt sich der Münchner SC ungewohnt selbstbewusst. Auch ohne die "abgewanderten" Weltmeister Christopher Zeller und Nationaltorwart Max Weinhold möchte Coach Stefan Kermas "emsig daran arbeiten, den vermeintlichen Favoriten Frankenthal und Rüsselsheim Paroli zu bieten".

Das Duell der "Altmeister" RRK und TGF hat jahrzehntelange Tradition. Mit einer Kopie des 8:4 der vorherigen Saison wäre Kai Stieglitz natürlich einverstanden: "Trotz einiger Abgänge ist die spielstarke Turngemeinde wohl der stärkste Konkurrent im Kampf um Staffelplatz eins. Die praktizieren nach wie vor ihre unangenehme Raumdeckung. Ein guter Start, also möglichst sechs Auftaktpunkte, wäre enorm wichtig. Da mein Kader so groß ist wie nie zuvor, kann es durchaus sein, dass wir - ähnlich wie der FC Bayern in der Fußball-Bundesliga - eine Art Rotation praktizieren. Denn bei unserem kräftezehrenden Spiel, geht es im Pressing voll drauf. Vermutlich spielt kein anderes Bundesligateam so körperbetont wie wir." Stieglitz erachtete das vor einer Woche verlorene Turnierspiel bei den Stuttgarter Kickers als "Dämpfer zur richtigen Zeit". Er muss zwar im Gegensatz zum vergangenen Winter auf Konstantin Rentrop (Alster Hamburg), Martin Klecha (HC Ludwigsburg), Lorenz Klee (Verletzungsunterbrechung), sowie Nico Hosang und Roland Schneefuß (beide Karriereende) verzichten, dafür hat er aber die Neuzugänge Sören Toft (Dänemark) sowie Justus Kölln (Klipper Hamburg) in seinen Reihen. Außerdem kann er wieder auf Timo Lehner, Marcel Nold, Christian Schmolke und Thomas Jost (das Quartett pausierte in der Hallenrunde 2006/2007) zurückgreifen. Angreifen will auch Oliver Domke. Er ist wieder fit, fehlt berufsbedingt nur in Nürnberg, und möchte in seiner eindrucksvollen Karriere zu gerne einmal Deutscher Meister werden ...