Endphase der
Hallen-Bundesligarunde und
Deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft 2007 der Herren
|
Bundesligarunde
2006/2007 |
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 27.1.2007:
RRK erreicht Play-Offs
Hallenhockey: Rüsselsheimer
Herren setzen sich bei Absteiger Dürkheim mit 9:5 durch
Die Hockey-Herren des Rüsselsheimer
RK haben die Play-Offs um die deutsche Hallenmeisterschaft erreicht: Beim als
Absteiger feststehenden Dürkheimer HC gewann der Tabellenführer am Freitagabend
mit 9:5 (3:2) und kann nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze verdrängt
werden.
Am Sonntag um 12 Uhr kommt es nun in
der Sporthalle Dicker Busch gegen die TG Frankenthal zur wohl entscheidenden
Partie um den Gruppensieg.
„Das war ein lästiger Pflichtsieg.
Wir haben nicht gut gespielt, sind viel zu hektisch gewesen. Man hat der
Mannschaft angemerkt, dass sie viel zu verlieren hatte“, war Trainer Kai
Stieglitz mit dem Ergebnis, nicht aber mit dem Auftritt seiner Mannschaft
zufrieden.
Der RRK geriet früh mit 0:2 in
Rückstand und baute die Pfälzer mit eigenen Fehlern auf. Christian Minar, Jan
Petersen und Oliver Domke sorgten bis zur Pause zwar für die Wende, doch selbst
das 4:2 direkt nach Wiederanpfiff durch den trotz gebrochenen Mittelhandknochens
spielenden Nico Hosang beruhigte die Nerven nicht. Die Gastgeber kamen vor 150
Zuschauern noch zum Ausgleich, ehe der RRK nach einer Zeitstrafe für Dürkheims
Rene Stadtmüller unaufhaltsam davonzog. Am Ende geriet der verdiente Sieg nicht
mehr in Gefahr.
Dürkheimer HC – Rüsselsheimer RK
5:9 (2:3). Tore: 1:0 Max Rübsamen (3.), 2:0 Rübsamen (10./Siebenmeter), 2:1
Christian Minar (15.), 2:2 Jan Petersen (20./Siebenmeter), 2:3 Oliver Domke
(24.), 2:4 Nico Hosang (31.), 3:4 Thorsten Böckler (33.), 4:4 Böckler
(39./Ecke), 4:5 O. Domke (42./Ecke), 4:6 Petersen (43./Ecke), 4:7 Hosang (44.),
4:8 Falk May (47.), 4:9 May (55.), 5:7 Böckler (57.). Eckenverhältnis:
6:4. Gelbe Karte: Rene Stadtmüller (40./DHC). Schiedsrichter:
Daniel Gruss (Bad Mergentheim)/Stefan Leiber (Ostfildern). Zuschauer:
150. Kader des RRK: Nico Jacobi – Christian Minar, Falk May, Lorenz Klee,
Mirco Fuchs, Oliver Domke, Christian Domke, Nico Hosang, Konstantin Rentrop,
Sven Wohlfahrt, Jan Petersen.
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 29.1.2007:
Beste Werbung für die Sportart
Hallenhockey: Im
hochklassigen Spitzenspiel sichert sich der RRK das Heimrecht fürs
DM-Viertelfinale gegen die Wespen
Von Jörg Monzheimer
In einem packenden,
temporeichen und lange Zeit spannenden Spitzenspiel haben sich die Herren des
Rüsselsheimer RK das Heimrecht im Viertelfinale um die deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft erkämpft. Gegen die TG Frankenthal feierte das Team
von Trainer Kai Stieglitz einen verdienten 8:4(3:3)-Erfolg und trifft nun auf
die Zehlendorfer Wespen. Das Spiel findet wahrscheinlich am kommenden Samstag
statt, Anpfiff wäre dann um 15 Uhr.
Wer gestern in der Halle war, dürfte
in der nächsten Woche wieder dabei sein, sofern sein Herz für den RRK schlägt.
Was beide Teams am Sonntag in der mit rund 400 Zuschauern gefüllten Sporthalle
Dicker Busch boten, war beste Werbung für den Hockeysport. Die zahlreich
mitgereisten Fans der TG Frankenthal sorgten mit ihrer Stimmgewalt beinahe für
ein Heimspiel ihrer Mannschaft, die jetzt im Viertelfinale beim Berliner HC
antreten muss.
Allerdings machten sich auch die
RRK-Anhänger deutlich bemerkbar und trugen dazu bei, dass jeder in der
Mannschaft noch einmal eine Schippe draufzulegen schien. „Bei so einer Stimmung
in der Halle hat man einfach keine Lust zu verlieren“, nannte Stürmer Oliver
Domke einen Grund für die starke Leistung des Ruder-Klubs.
Er selbst sei gestern nicht mehr
aus-, sondern früh ins Bett gegangen, verriet der Angreifer, der diesmal nicht
als Goalgetter glänzte, dafür aber immer wieder Lücken in die gegnerische
Hintermannschaft riss und etliche Angriffe einleitete.
So recht nach Wunsch verlief der
Start für den RRK nicht, denn nach einem Foul von Falk May brachte Fabian Zilg
die TGF per Siebenmeter in Führung. Ein starker Auftritt von Oliver Domke, der
den reinrutschenden Nico Hosang mustergültig bediente, bescherte dem RRK fast im
Gegenzug das 1:1, doch als Keeper Nico Jacobi in der 19. Minute etwas zu kurz
abwehrte, war im Nachsetzen wiederum Zilg zur Stelle und traf zum 2:1 für die
Gäste.
In der kampfbetonten Partie, in der
die Schiedsrichter Daniel Neideck und Stefan Brenner, der gestern sein letztes
Bundesliga-Spiel bestritt und vor dem Spiel von RRK-Abteilungsleiter Martin
Müller geehrt wurde, zwar mit einigen Nickligkeiten zu kämpfen hatten, aber
dafür sorgten, dass es nicht wirklich hektisch wurde, glückte Kapitän Christian
Minar das 2:2 (25.). Zuvor hatte sich Falk May über die rechte Seite regelrecht
durchgedrückt.
Viel Wille war auch beim 3:2 durch
Nico Hosang im Spiel, der sich in der 28. Minute einfach nicht vom Ball trennen
ließ und ihn im Pfälzer Gehäuse unterbrachte. Dass Hosang selbst mit gebrochenem
Mittelhandknochen spielte, verrät einiges über die Einstellung des RRK. „Spaß
macht es nicht unbedingt“, meinte Hosang, der Schmerzmittel benötigte, um
überhaupt auflaufen zu können.
Noch vor der Halbzeit kassierten die
Rüsselsheimer indes das 3:3 durch Thomas Vicca, und in der 32. Minute gingen die
Frankenthaler sogar erneut in Führung. Wieder war RRK-Keeper Nico Jacobi eine
Abwehr etwas verunglückt, und diesmal bestrafte Eike Bumb den Fehler. Zu diesem
Zeitpunkt hatte die TGF das Play-Off-Heimrecht in der Tasche, doch blieben dem
RRK noch knapp 28 Minuten. Nur einige Sekunden später mussten die Rüsselsheimer
tief durchatmen, als ein Ball von Christian Trump um Zentimeter am Pfosten
vorbeikullerte.
Jan Petersen markierte dann aus
nahezu unmöglichem Winkel das 4:4 (35.), doch blieb die TGF gefährlich. Glück
hatte der RRK in der 36. Minute, in der gleich zwei Frankenthaler Spieler die
Kugel aus kürzester Distanz nicht über die Linie zu befördern vermochten. Eine
Unachtsamkeit des Frankenthaler Torwarts nutzte Jan Petersen in der 37. Minute
zum 5:4, und spätestens ab diesem Zeitpunkt gewann der RRK Oberwasser.
Der TGF, die auch konditionell
abbaute, fiel nicht mehr allzu viel ein. In der 45. Minute schloss Falk May eine
herrliche Staffette über Jan Petersen und Sven Wohlfahrt zum 6:4 ab. Petersen
krönte seine Leistung in der 47. Minute, das 7:4 war sein dritter Treffer in der
zweiten Halbzeit. Danach musste der RRK zwischen der 55. und 57. Minute noch
eine Eckenserie der Gäste überstehen, denen auch die Herausnahme ihres Torwarts
nicht mehr half. In den abschließenden vier Minuten agierte die TGF mit sechs
Feldspielern, den letzten Treffer aber erzielte Oliver Domke in der
Schlussminute.
RRK-Trainer Kai Stieglitz war mit
seiner Mannschaft zufrieden, und am Ende nahmen auch die Fans der TG Frankenthal
die Niederlage nicht sonderlich tragisch – sie skandierten vielmehr munter
„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“
Rüsselsheimer RK – TG Frankenthal
8:4 (3:3). Tore: 0:1 Fabian Zilg (7./Siebenmeter), 1:1 Nico Hosang (8.), 1:2
Fabian Zilg (19.), 2:2 Christian Minar (25.), 3:2 Hosang (28.), 3:3 Thomas Vicca
(29.), 3:4 Eike Bumb (32.), 4:4 Jan Petersen (35.), 5:4 Petersen (37.), 6:4 Falk
May (45.), 7:4 Petersen (47.), 8:4 Oliver Domke (60.). Ecken: 1:4.
Schiedsrichter: Stefan Brenner (Neunkirchen)/Daniel Neideck (Speyer).
Zuschauer: 400.
Kader des Rüsselsheimer RK:
Nico Jacobi – Christian Minar, Falk May, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Oliver Domke,
Christian Domke, Nico Hosang, Konstantin Rentrop, Sven Wohlfahrt und Jan
Petersen.
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Die
Ersten Herren des RRK in der Hallensaison 2006/2007,
Erster der Südgruppe der Hallen-Bundesliga und
damit im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft dabei
(hinten: Trainer Kai Stieglitz, Jan Petersen, Julian Hofmann-Jeckel,
Christian Domke, Physio Diana Czerwonka , Nico Hosang,
Betreuer Edgar Wohlfahrt; davor: Sven Wohlfahrt, Mirco Fuchs,
Christian Minar, Oliver Domke, Lorenz Klee, Falk May; vorn: Nico
Jacobi) |
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Viertelfinale am 03. Februar
2007,
15.30 Uhr, in Rüsselsheim: Rüsselsheimer RK - Zehlendorfer Wespen |
Aus "Main-Spitze" vom 02.02.2007:
Selbstbewusst an die
letzte Hürde heran
Lösbare
Viertelfinal-Hausaufgabe für Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK gegen die Wespen
Nach zwei erfolgreich gestalteten
"Endspielen" in der Südgruppe der Bundesliga soll auch die dritte Partie mit
Alles-oder-Nichts-Charakter vor heimischem Publikum erfolgreich gestaltet
werden: Die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK sind guter Dinge, die letzte
Hürde vor der Endrunde in Hamburg überspringen zu können.
Von Martin Krieger
Die beim 4:2 gegen Titelverteidiger
Münchner SC und dem 8:4 im entscheidenden Duell um den Staffelsieg über TG
Frankenthal gezeigte Willensstärke, gepaart mit spielerischer Klasse, sollen am
Samstag (15.30 Uhr) nun auch die Zehlendorfer Wespen im DM-Viertelfinale in der
Sporthalle Dicker Busch zu spüren bekommen. "Ich weiß von denen nichts. Aber ich
weiß, dass - wenn wir so Gas geben, wie zuletzt - es für jeden verdammt schwer
wird, uns zu schlagen", sagt Christian Minar.
Während der RRK-Kapitän aus Wien, in
der sechsten Saison am Untermain, dem Tabellenzweiten der Ostgruppe auch ohne
Insiderwissen selbstbewusst entgegenblickt, hat sich sein Trainer schlau
gemacht: "Ich habe mir das Video von deren 5:6-Niederlage beim BHC besorgt. Das
ist allerdings nur bedingt aussagekräftig, weil da beide Teams eher schwach
gespielt haben. Ich bin gespannt, ob sie gegen uns im Fünfer-Würfel oder mit
Manndeckung spielen", erklärt Kai Stieglitz. So oder so sei der Gegner keine
Mannschaft, "vor der wir Angst haben müssten." Zumal Wespen-Torjäger Florian
Keller - beim 1:12 im letzten Rundenspiel gegen Ostmeister Berliner HC wegen
Grippe nicht dabei - überraschend in der Abwehr agiert und die meisten seiner 24
Saisontreffer aus Strafecken resultieren. Die Abwehr dieser Standardsituation
galt im Training besonderes Augenmerk.
Zu sehr muss - vor einem Jahr kam mit
dem Berliner HC erstmals überhaupt ein Ost-Vertreter zur Endrunde und wurde
prompt DM-Zweiter -, und will sich Stieglitz mit dem vierten RRK-Gegner seit
Einführung des Play-off-Viertelfinales nach Gladbacher HTC 2002 (nach 7m 12:13),
Düsseldorfer HC 2005 (9:4) und Club an der Alster 2006 (3:9) aber gar nicht
beschäftigen. Denn: "Entscheidend ist, dass wir unser Spiel durchziehen, so
druckvoll wie zuletzt agieren und unsere Chancen reinmachen." Dies verhindern
will unter anderem ein früherer RRK-Akteur: Adriaan Kühn (21), ebenso wie sein
Pendant Nico Jacobi Junioren-Nationalkeeper, hütet das Wespen-Tor.
Zudem hofft der Coach, den keine
personellen Sorgen plagen und der den Kader nur sicherheitshalber mit Julian
Hofmann-Jeckel auffüllt, auf die Unterstützung von den Rängen. "Ich habe alle
Freunde und Bekannte mobilisiert und ihnen versprochen, dass sie am Samstag ein
tolles Spiel sehen werden." Wie sehr eine volle Tribüne die Mannschaft
beflügelt, hatte vor Wochenfrist der langjährige Nationalspieler Oliver Domke
herausgestellt: "Vor so einer Kulisse hat man gar keine Lust zu verlieren." Also
dann ...
Aus "Frankfurter Rundschau" vom
02.02.2007:
Keine Bange vor den Gegnern
Hallenhockey-Teams des RRK peilen Halbfinals an / Vogel geht
Von Annette Seitz
Wenn eine Mannschaft nach zehn Spieltagen mit drei Punkten Vorsprung die als
stärkste Gruppe der Hallenhockey-Bundesliga geltende Südstaffel als Erster
abschließt, kann nicht viel schief gegangen sein. "Das sehe ich genauso", sagt
Kai Stieglitz, Trainer des Rüsselsheimer RK, dessen Spieler am nächsten Samstag
(15.30 Uhr, Sporthalle Dicker Busch) zum Playoff-Viertelfinale die Zehlendorfer
Wespen erwarten. Entsprechend geht das Team mit einer gehörigen Portion
Selbstbewusstsein in die Partie. Schließlich haben die vergangenen Spiele
gezeigt, dass der RRK immer dann noch eine Schippe drauf legen konnte, wenn er
es musste. "In den wichtigen Spielen gegen starke Gegner haben wir unsere
Leistung gebracht", sagt Stieglitz. "Deshalb ist mir vor Zehlendorf auch nicht
bange", so der Trainer weiter, der trotz einer gebrochenen Mittelhand erneut auf
Nico Hosang bauen kann. Freilich warnt Kai Stieglitz auch vor dem "unangenehmen
Gegner", der eine spezielle Raumdeckung spiele und in dessen Reihen vor allem
der Ausnahmekönner Florian Keller stehe. Den Stürmer, ein Spross aus der
Berliner Hockey-Dynastie Keller, in den Griff zu bekommen, sollte dann auch eine
der vordringlichsten Aufgaben des RRK sein, um nicht - wie im vergangenen Jahr -
schon im Viertelfinale den Traum von der Meisterschaft begraben zu müssen.
Sparsam geplant
Diesen Traum haben auch die Spielerinnen des RRK, die, wie die männlichen
Kollegen, als souveräner Gruppensieger in die Playoffs eingezogen sind.
Allerdings tragen die Frauen ihr Viertelfinale einen Tag später als die Männer,
am Sonntag (14 Uhr, Sporthalle Dicker Busch), gegen den TuS Lichterfelde aus.
Dass dem Publikum keine Doppelveranstaltung an einem Tag geboten wird, begründet
RRK-Teamchef Thomas Blivier mit Fairplay den Gegnern gegenüber. Diese würden
nämlich, um Kosten zu sparen, an einem Tag an- und abreisen wollen. Um das zu
ermöglichen, sei eine späte Anstoßzeit notwendig. "Wenn wir Samstag oder Sonntag
um 11 und 13 Uhr gespielt hätten, hätte eine Mannschaft schon am Vortag anreisen
müssen", sagt Blivier - mit entsprechenden Übernachtungskosten, die die klammen
Hockeyvereine gerne sparen.
Althoff sagt Rauth-Nachfolge ab
So oder so geht Blivier von einer guten Kulisse aus, nicht zuletzt, weil es
nicht mehr oft vorkommen wird, dass das Publikum Berti Rauth seine Aufwartung
machen kann. Die Suche nach einem Nachfolger für den Trainer, der im Sommer zu
Alster Hamburg wechselt, gestaltet sich erwartungsgemäß schwierig, eine Absage
hat sich Rüsselsheim schon eingehandelt. Thorsten Althoff, früherer Spieler und
Trainer des RRK, musste wegen anderweitiger Verpflichtungen passen. Einig sind
sich die Spielerinnen darin, dass sie ihrem Erfolgscoach einen schönen Abschied
bereiten wollen. Zumal die Endrunde um die deutsche Meisterschaft ausgerechnet
in Hamburg, der Stadt des künftigen Arbeitgebers von Rauth, ausgetragen wird.
Wobei viele Rüsselsheimerinnen den Schock über den Abschied ihres Trainers noch
nicht verdaut haben. So habe auch nur ein Teil des Teams die Parole "Jetzt erst
recht" ausgegeben, erzählt Blivier. Der andere hadere immer noch mit der
Entscheidung Rauths. "Sie fragen sich, wie es wohl weitergeht."
Die Gedanken um die Zukunft sollten im Viertelfinale allerdings nicht
leistungslimitierend wirken. Wenn auch die Nachricht, dass in Torfrau Barbara
Vogel eine Leistungsträgerin den Verein im Sommer verlassen wird, der Stimmung
nicht gerade förderlich ist. Vogel wird sich aus beruflichen Gründen ein Jahr im
Ausland aufhalten.
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 03.02.2007:
Wespen sollen keinen Stich
bekommen
Hallenhockey: Männer des
Rüsselsheimer RK heute im Viertelfinale zur deutschen Meisterschaft mit
Heimrecht
mzh - Dem Abstieg auf dem
Feld zum Trotz – in der Halle haben sich die Hockey-Herren des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs in den vergangenen Jahren in der Spitzengruppe
etabliert. Wenn am heutigen Samstag um 15.30 Uhr in der Sporthalle Dicker
Busch das Viertelfinale gegen die Zehlendorfer Wespen angepfiffen wird,
steht der RRK zum dritten Mal in Folge in der Runde der letzten Acht.
2005 sicherte sich der RRK mit einem
9:4 gegen Düsseldorf den Einzug in die Endrunde, im Vorjahr war beim Club an der
Alster Hamburg nach einer 3:9-Niederlage Schluss. Jetzt streben Trainer Kai
Stieglitz und seine Mannen wieder den Sprung ins Halbfinale an, und sofern alles
wunschgemäß verläuft, könnte der RRK am kommenden Wochenende in Hamburg mit
Damen und Herren bei der Endrunde dabei sein. Rein nominell scheinen die
Zehlendorfer Wespen unter den im Viertelfinale vertretenen Teams das schwächste
zu sein, doch von derartigen Einschätzungen will Kai Stieglitz nichts wissen:
„In einem K.o.-Spiel gibt es keine einfachen Gegner.“ Wichtig sei allerdings,
Heimrecht zu haben. Falls der RRK Rang eins nicht gehalten hätte, wäre ein
Auswärtsspiel beim vermutlich stärkeren Berliner HC zu absolvieren gewesen.
Kai Stieglitz hat seine Mannschaft
auf die Endspielsituation gegen die Zehlendorfer Wespen vorbereitet: „Ich habe
den Spielern gesagt, dass wir unsere besten Spiele gegen starke Gegner gemacht
haben. Diese Leistung müssen wir jetzt wieder abrufen.“ Auf ein intensives
Videostudium des Gegners mit der Mannschaft hat der Coach verzichtet, weil das
Material doch wenig ansprechend gewesen sei. „Das waren relativ schwache Spiele.
Wenn es um etwas geht, wird das anders aussehen“, möchte Stieglitz vermeiden,
dass der Gegner unterschätzt werden könnte.
Kai Stieglitz rechnet damit, dass die
Wespen, bei denen der frühere Rüsselsheimer Adriaan Kühn das Tor hütet, zwischen
einem Fünfer-Würfel und Manndeckung wechseln und versuchen werden, gezielte
Konter zu fahren. „Die Wespen müssen sich nach uns richten“, fordert Stieglitz.
Wenn seine Mannschaft geduldig bleibe und ihre Angriffe klar herausspiele, habe
sie eine gute Chance, das Viertelfinale zu überstehen. Aufpassen muss der RRK
sicher auf Nationalspieler Florian Keller, der in den Gruppenspielen 24 Tore
erzielt hat.
Zuletzt wurde er wegen einer
Erkältung geschont, dürfte in Rüsselsheim aber auflaufen. In der Halle verstärkt
der Strafeckenspezialist die Wespen-Abwehr. Auch wenn Kellers Hallen-Ecken
vielleicht nicht ganz so gefährlich sind wie die auf dem Feld, wird der RRK doch
darauf achten müssen, möglichst wenige Standards gegen sich zuzulassen.
Personell kann Stieglitz aus dem
Vollen schöpfen, Stürmer Nico Hosang wird sich erneut mit einem Tape-Verband um
den gebrochenen Mittelhandknochen durchbeißen. Im Training am Donnerstag fehlte
der erkältete Mirco Fuchs, der im Viertelfinale jedoch mitmischen soll. Als
zwölften Mann hat Stieglitz Julian Hofmann-Jeckel nominiert.
Nachdem der RRK im Spitzenspiel gegen
Frankenthal beste Werbung für den Hockeysport betrieben hat, baut Stieglitz
gegen die Wespen nicht zuletzt auf die Unterstützung durch das Rüsselsheimer
Publikum. „Ich hoffe, dass die Halle voll wird. Mehr als ein Viertelfinale kann
man schließlich nicht bieten, und die Eintracht spielt ja jedes Jahr gegen
Mainz. Das kann man sich ruhig auch in der Sportschau oder im Sportstudio
ansehen.“
Viertelfinale Herren
Samstag, 3. Februar, 15.00 Uhr, Halle Kurt-Tucholsky GS,
Alte Gladbacher Str.10: Crefelder HTC (West 1) - UHC Hamburg (Nord 2) - 10:5
(4:2)
Samstag, 3. Februar, 15.30 Uhr, Sporthalle Dicker Busch,
Hessenring 75: Rüsselsheimer RK (Süd 1) - Zehlendorfer Wespen (Ost 2) - 8:5
(5:2)
Samstag, 3. Februar, 17.30 Uhr, Alster-Halle,
Hallerstraße 91: Club an der Alster (Nord 1) - Düsseldorfer HC (West 2) - 7:8
(3:4)
Sonntag, 4. Februar, 14.30 Uhr, Sporthalle Schöneberg,
Sachsendamm 12: Berliner HC (Ost 1) - TG Frankenthal (Süd 2) - 8:2 (5:1)
Aus "Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung" vom 04.02.2007:
Abschied auf Raten
Oliver Domke und der RRK in der Endrunde
|
Von Daniel Schleidt
Nach dem Schlusspfiff standen die Spieler des Rüsselsheimer RK Arm in Arm im
Kreis und skandierten immer wieder "Hamburg, Hamburg". Mit dem 8:5-Erfolg am
Samstag gegen die Zehlendorfer Wespen im Viertelfinale um die Deutsche
Hallenhockeymeisterschaft haben die Rüsselsheimer den Sprung in die Endrunde der
vier besten Mannschaften geschafft, die am kommenden Wochenende in Hamburg
ausgetragen wird. Dort trifft der RRK am Samstag auf den Sieger der Westgruppe,
den Crefelder HTC, der sich gegen den Nord-Zweiten Uhlenhorster HC durchsetzte.
Mittendrin im Kreis der jubelnden Spieler stand Oliver Domke. Der 31 Jahre alte
ehemalige Nationalspieler wird diesen Moment genossen haben. Möglicherweise war
es für ihn die letzte Gelegenheit, mit den Mannschaftskameraden so einen Erfolg
zu feiern. Denn Domke hat beschlossen, nach dem Ende der Feldrunde im Sommer
seine Hockeykarriere zu beenden. "Irgendwann muss mal Schluss sein", sagt der
Mann, der 2002 das entscheidende Tor zum Weltmeistertitel der Nationalmannschaft
in Malaysia erzielte. Die Feldrunde möchte Domke noch zu Ende spielen und
möglichst mit seiner Mannschaft den Wiederaufstieg aus der zweiten in die Erste
Bundesliga schaffen. Doch dann, von Ende Juni an, will er mit dem Hockeyspielen
aufhören. Er sei beruflich zu stark eingebunden und habe auch mal Lust, seine
Freizeit anders zu gestalten als mit dem Hockeysport, sagt Domke. Schon in der
laufenden Saison kommt er nur noch einmal in der Woche ins Training, weil ihm
drei Übungseinheiten zu viel wurden. "Dennoch klappt das Zusammenspiel mit der
Mannschaft wunderbar", findet er. "Es macht momentan wieder richtig Spaß zu
spielen."
Ist da möglicherweise doch noch nicht das letzte Wort gesprochen bezüglich des
angekündigten Rücktritts? Offensichtlich. Denn würde dem RRK kommende Woche in
Hamburg der große Wurf, sprich: der Titelgewinn bei der deutschen Meisterschaft
gelingen, wäre das Team in der kommenden Saison für den Europapokal
qualifiziert. "Dann würde ich wohl weitermachen", sagt Domke. Und selbst wenn
das nicht klappen sollte, ist das Ende dieser großen Laufbahn nach 16 Jahren
Bundesligahockey noch nicht endgültig beschlossen. "Falls wir im Feld aufsteigen
sollten, überlege ich es mir auch noch mal", sagt Domke. Solange ihm das
Hockeyspielen derart viel Freude bereite und er der Mannschaft auch mit
geringerem Aufwand helfen könne, gebe es keinen Grund aufzuhören. "Denn die
Fitness", sagt Domke, "ist auch noch in Ordnung."
Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der beiden genannten Fälle, Titelgewinn in
der Halle oder Aufstieg auf dem Feld, eintreten wird, ist durchaus nicht gering.
Zumindest die Hallenmeisterschaft ist mit dem Halbfinaleinzug zum Greifen nahe.
Domke jedenfalls glaubt fest an eine reelle Chance. "Wenn du im Halbfinale
stehst, ist alles drin", sagt er. Und hebt hervor: Er sei heiß auf den Titel.
Aus "FAZ"
vom 05.02.2007:
Gutes Omen für Rüsselsheimer Seriensieger
Von Daniel Schleidt
Rüsselsheim ist in erster Linie als Autostadt
bekannt. Opel hat hier seinen Stammsitz, ist wichtiger Arbeitgeber und trägt den
Namen des Ortes über die Grenzen der Region hinaus. Doch es sind nicht nur die
Autos, die für die 60 000-Einwohner-Gemeinde stehen. Es ist auch der
Hockeysport. Sowohl die Damen als auch die Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs
(RRK) haben am Wochenende vor eigenem Publikum ihre Viertelfinalspiele gewonnen
und sind in das Endrundenturnier eingezogen, das am kommenden Wochenende in
Hamburg ausgetragen wird. Mit diesem Erfolg haben die Spieler des RRK wieder
einmal den Ruf Rüsselsheims als Hockeyhochburg unterstrichen. Unter den acht
Teams, die sich für das "Final Four" in Hamburg qualifiziert haben, stellen nur
der Berliner HC und der RRK je zwei Mannschaften. Bedenkt man die begrenzten
finanziellen Mittel, die dem RRK im Wettstreit mit den potenteren Klubs vor
allem im Norden einen Wettbewerbsnachteil verschaffen, ist schon der Einzug in
die Endrunde ein großer Erfolg.
Am
Samstag traten die Herren in Vorlage. Vor einer Woche hatte sich das Team um
Weltmeister Oliver Domke den Gruppensieg im Süden und ein Heimspiel gegen den
Ost-Zweiten gesichert. Im Spiel gegen die Zehlendorfer Wespen reichten den
Rüsselsheimern starke 25 Minuten, um sich den Sieg zu sichern. Zwischen der 16.
und 40. Minute wandelten sie einen 1:2-Rückstand in eine 7:2-Führung um. Beim
Stand von 8:2 nahm Wespen-Trainer Kai Britze den Torwart vom Feld, und die
Berliner kamen, vor allem dank des bei Strafecken treffsicheren Nationalspielers
Florian Keller, nochmal auf 8:5 heran. "Doch außer bei den Strafecken waren die
Zehlendorfer nicht mehr sonderlich gefährlich", meinte Trainer Kai Stieglitz.
Nun treffen die Rüsselsheimer im Halbfinale auf den West-Meister Crefelder HTC,
der im Viertelfinale UHC Hamburg besiegte.
Doch
zuvor werden die Zuschauer in Hamburg die RRK-Frauen zu sehen bekommen. Gegen
den Ost-Zweiten TuS Lichterfelde gab es einen nie gefährdeten 11:3-Sieg. "Wir
hatten das Spiel in jeder Phase fest im Griff", sagte der Rüsselsheimer
Mannschaftsbetreuer Thomas Blivier. Vor allem Olympiasiegerin Silke Müller
stellte ihre Klasse unter Beweis, sie war an vielen Toren maßgeblich beteiligt.
Schon 2004 hatten sich die Hessinnen im Viertelfinale gegen Lichterfelde
durchgesetzt und waren danach Meister geworden. Vielleicht ist das ein gutes
Omen. Die Mannschaft will sich unbedingt wieder für den Europapokal
qualifizieren, schließlich haben sie dort mit 15 Erfolgen fast schon ein
Abonnement auf den Titel. "Nur" neunmal haben die Hallenspezialistinnen bislang
die Meisterschaft gewonnen. In diesem Jahr will die Mannschaft ihrem Trainer
Berti Rauth, der sich nach 28 Jahren beim RRK nach Hamburg zum Club an der
Alster verabschiedet und dort Jugendkoordinator wird, die zehnte Meisterschaft
schenken. Auf dem Weg dorthin muss das Team den West-Meister Rot-Weiß Köln
schlagen, der den Club an der Alster ausschaltete. "Das passt uns ganz gut,
gegen die Hamburgerinnen wäre es vor deren Publikum sicherlich schwer geworden",
so Blivier. Die Rüsselsheimer Reisegemeinschaft fährt also mit Titelhoffnungen
im Gepäck nach Norden. "Wenn man beim Endrundenturnier dabei ist", findet Oliver
Domke, "dann will man auch Meister werden." Das sagt er nicht nur
stellvertretend für die Männer, sondern auch für die Frauen. Beide haben in der
Halle schon oft den Titel gewonnen - im gleichen Jahr ist ihnen das allerdings
noch nicht gelungen.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 05.02.2007:
Die Wespen sind nur zu Beginn
angriffslustig
Hallenhockey: Rüsselsheimer
Männer lösen mit 8:5-Heimerfolg Fahrkarte zur Endrunde um die deutsche
Meisterschaft
Von Helmut Popp
Die Hockey-Männer des Rüsselsheimer
RK bleiben im Rennen um die deutsche Hallenmeisterschaft, nachdem sie am Samstag
im Viertelfinale gegen die Zehlendorfer Wespen mit 8:5 (5:2) die Oberhand
behielten. Sie lösten damit die Fahrkarten zur Endrunde der letzten Vier, die am
kommenden Wochenende mit den Frauen in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg
ausgetragen wird.
In der Vorschlussrunde bekommt es der
RRK dort mit dem amtierenden Feldmeister Crefelder HTC zu tun, der sich gegen
den UHC Hamburg deutlich mit 10:5 durchsetzte. Eine Hamburger Männermannschaft
wird sich dem heimischen Publikum nicht präsentieren können, da auch der Club an
der Alster gegen den Düsseldorfer HC überraschend mit 7:8 das Nachsehen hatte.
Was ist in der Hansestadt für die
Rüsselsheimer, die bekanntlich im Feld nur noch in der Zweiten Liga spielen,
möglich? Ihr Trainer Kai Stieglitz hielt sich mit Prognosen zurück. „Ich denke
weiterhin nur von Spiel zu Spiel. Und da traue ich es meinen Jungs durchaus zu,
dass sie sich gegen die Crefelder behaupten können.“
Stieglitz räumte allerdings auch ein,
dass der Halbfinalgegner, der die Westgruppe der Bundesliga in souveräner Manier
gewann, für ihn in der Halle noch eine unbekannte Größe darstellt. „Da muss ich
mir in dieser Woche erst noch Videomaterial beschaffen“, sieht er einigen
Stunden vor dem Fernsehgerät entgegen.
Am Viertelfinalauftritt seiner
Schützlinge hatte Kai Stieglitz wenig auszusetzen. Wohl wissend, dass der
Ostzweite von der Spree nicht unbedingt eine komplizierte Hürde auf dem
angepeilten Weg an die Alster darstellte. Nur in den ersten 20 Minuten und dann
noch mal in der Schlussphase waren die Gäste aus der Hauptstadt so richtig
gefährlich. Da zeigten sich die Wespen angriffslustig.
Zwischendrin allerdings verkrochen
sie sich in ihr Nest, bestaunten von dort aus die Rüsselsheimer
Angriffsaktionen. Prekär wird es gegen die Zehlendorfer vornehmlich immer dann,
wenn sie Strafecken zugesprochen bekommen. Mit Florian Keller verfügen sie
nämlich über einen treffsicheren Schützen. Für den RRK galt es also zunächst,
solche Standards möglichst erst gar nicht zuzulassen. Ein Vorhaben, dass jedoch
bereits nach wenigen Sekunden ad absurdum geführt war.
Der erste Gästeangriff endete mit
einer Strafecke, die von RRK-Torwart Nico Jacobi noch entschärft werden konnte.
Kurz darauf sorgte auf der Gegenseite Oliver Domke nach einer Ecke für den
Führungstreffer des vermeintlichen Favoriten. Dieser hatte aber in der Folge
trotzdem Mühe, das Geschehen in der voll besetzten Sporthalle Dicker Busch in
den Griff zu bekommen.
Denn die nächsten beiden
Eckengelegenheiten ließen die Zehlendorfer nicht ungenutzt. Nach einer
Viertelstunde lag der Ruder-Klub mit 1:2 zurück. Nervosität konnte sich in
dessen Reihen aber gar nicht erst verbreiten, sorgte doch Christian Minar
postwendend, ebenfalls nach einer Ecke, für den Ausgleich.
Als in der 23. Minute Sven Wohlfahrt
nach prima Vorarbeit von Falk May die Kugel aus kurzer Distanz zum 3:2 über die
Linie geschoben hatte, bedeutete dies für die Berliner den Anfang vom Ende. In
der 27. Minute landete auch die dritte RRK-Strafecke, diesmal geschlenzt von
Christian Domke, in den Maschen des Gästegehäuses. Bruder Oliver ließ noch vor
der Pause das 5:2 folgen, als er in der für ihn typischen Art aus spitzem Winkel
Gegenspieler und Torwart mit einem angetäuschten Schuss auf den Boden zwang und
dann ungehindert vollendete.
Mit diesem Vorsprung im Rücken konnte
der RRK den zweiten Abschnitt beruhigt angehen. Zehlendorf hatte den Torwart
ausgetauscht, für Johannes Pauser stand nun mit Adriaan Kühn ein früherer
Rüsselsheimer zwischen den Pfosten.
Er konnte nicht verhindern, dass die
nun drückend überlegenen Gastgeber den Vorsprung durch einen Abstauber von Nico
Hosang, einen Treffer von Jan Petersen (nach toller Kombination mit Falk May)
und einem wiederum von Nico Hosang abgeschlossenen Konter bis zur 49. Minute auf
8:2 ausbauten. In den letzten zehn Minuten hatte der RRK dann doch noch einige
wenige Probleme, nachdem die Zehlendorfer Wespen Kühn herausgenommen und dafür
einen sechsten Feldspieler gebracht hatten.
Nur in der 52. Minute durfte der
Keeper noch mal für wenige Sekunden in seinen Kasten, um einen unplatziert
geschlenzten Siebenmeter von Jan Petersen (nach einem Foul an Julian
Hofmann-Jeckel) abzuwehren. Trotz dieser vergebenen Großchance und trotz der
drei Gegentore zum 8:5 musste der RRK aber nicht mehr ernsthaft um die
Endrundenteilnahme bangen.
Zu denken sollte das wenig souveräne
Verhalten gegen einen Gegner ohne Torwart dennoch geben. „Vielleicht werden wir
diese Unterzahlsituation während der Woche noch mal gesondert trainieren“,
kündigte Trainer Kai Stieglitz an.
Tore: 1:0 (2.) Oliver Domke
(Ecke), 1:1 (8.) Florian Keller (Ecke), 1:2 (15.) Philipp Marx (Ecke), 2:2 (16.)
Christian Minar (Ecke), 3.2 (23.) Sven Wohlfahrt, 4:2 (27.) Christian Domke
(Ecke), 5:2 (30.) O. Domke, 6:2 (39.) Nico Hosang, 7:2 (47.) Jan Petersen, 8:2
(49.) Hosang, 8:3 (50.) Keller (Ecke), 8:4 (51.) Keller (Ecke), 8:5 (55.) Manuel
Waltenberg.
Schiedsrichter: Christian
Deckenbroch (Köln) und Alexander Tröllsch (Lindenau-Grümau). Eckenverhältnis:
5:9. Zuschauer: 450.
Kader: Nico Jacobi – Christian
Minar, Falk May, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Oliver Domke, Christian Domke, Nico
Hosang, Konstantin Rentrop, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen, Julian Hofmann-Jeckel.
Aus "Frankfurter Rundschau" vom 05.02.2007:
Frauen und Männer des RRK bei der Endrunde in Hamburg
Im Halbfinale um deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft am Samstag Crefelder HTC und Rot-Weiß Köln die Gegner
Von Annette Seitz
Sowohl die Männer als auch die
Frauen des Rüsselsheimer RK haben sich am Wochenende für die Endrunde um die
deutsche Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg qualifiziert. Die Männer setzten
sich im Viertelfinale gegen die Zehlendorfer Wespen durch, die Frauen schlugen
TuS Lichterfelde.
Es hat ein paar Sekunden gedauert,
bis die Anspannung im Gesicht von Kai Stieglitz einem dünnen Lächeln gewichen
war. Als feststand, dass die Männer des Rüsselsheimer RK (RRK) nach einem
nervenaufreibenden Playoff-Viertelfinale und dem 8:5(5:2)-Sieg gegen die
Zehlendorfer Wespen in die Endrunde der deutschen Hallenhockey-Meisterschaft
eingezogen war, hat sich der Trainer des RRK allerdings nur kurze Zeit eine
innere Auszeit nehmen können. Erst als die Physiotherapeutin der Rüsselsheimer
Frauenmannschaft, Hanne Zöller, auf Stieglitz zustürmte, um ihn innig zu
umarmen, ließ der Coach seinen Emotionen freien Lauf. Sekunden später stürmte er
aufs Feld, um mit seiner Mannschaft ausgelassen den Erfolg zu feiern, der Balsam
auf die Seelen von Spielern und Verantwortlichen war.
Denn nach dem Abstieg in die zweite
Liga auf dem Feld hat der RRK unterm Dach bewiesen, dass er dort immer noch zu
den etablierten Vereinen im Lande zählt. Der Einzug in die DM-Endrunde in
Hamburg - im Halbfinale trifft Rüsselsheim am Samstag auf den Crefelder HTC -
war die logische Konsequenz einer Hauptrunde, in der die Hessen ihre
beeindruckende Hallenstärke unter Beweis gestellt hatten. "Wir treten als
Mannschaft auf, wir kämpfen zusammen und spielen geschlossen. Und das zeichnet
uns aus", erklärte der Rüsselsheimer Nico Hosang.
Mit jener Geschlossenheit war es
dem RRK auch gelungen, die Berliner niederzuhalten. Bis zur Halbzeit hatte
Rüsselsheim einen 5:2-Vorsprung herausgeholt, nach dem Seitenwechsel diesen bis
zur 49. Minute auf 8:2 ausgebaut. Danach folgte zwar eine hektische Phase, in
der Zehlendorf seinen Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers aus dem
Spiel nahm, die Berliner aber nur noch bis auf 5:8 heran kamen. "Wir hatten den
größeren Willen", sagte Christian Domke, der sich neben seinem Bruder Oliver
(2), Christian Minar, Sven Wohlfahrt, Nico Hosang (2) und Jan Petersen in die
Torschützen-Liste eintrug. Für die Wespen trafen Keller (3), Marx und Waltenberg.
"Jetzt ist alles möglich. Wer in Hamburg ist, kann auch deutscher Meister
werden", so die Prognose von Domke, die seinem Trainer so aber nicht über die
Lippen kommen wollte. "Ich will das nächste Spiel gewinnen", sagte Stieglitz. Zu
frisch ist noch die Erinnerung an das Jahr 2005, als die Hessen auch als
heimlicher Meisterschaftsfavorit galten, dann nach einem dramatischen Halbfinale
ausschieden. Und doch gilt der RRK, der die als stärkste Staffel geltende
Südgruppe nach der Hauptrunde als Erster abschloss, in Hamburg nicht als
chancenlos.
Für zwei seiner Spieler wird diese
Hallen-Endrunde möglicherweise die letzte sein. Nico Hosang und Oliver Domke
hatten angekündigt, im Sommer aufhören zu wollen. Doch am Samstagabend
relativierte Domke seine Ankündigung, die "noch nicht definitiv" sei. Dass
Hosang mit einem Augenzwinkern verkündete, ohne Titel nicht aufhören zu wollen,
passte auch ins Bild. Nach einer verkorksten Feldsaison macht es wieder Spaß, in
Rüsselsheim Hockey zu spielen.
Durch einen ungefährdeten
11:3(5:2)-Sieg gegen den TuS Lichterfelde zogen die Rüsselsheimer Frauen am
Sonntag nach und qualifizierten sich ebenfalls für die Endrunde um die deutsche
Hallen-Meisterschaft. Die Rüsselsheimerinnen treffen im Halbfinale am kommenden
Samstag nun auf das Team von Rot-Weiß Köln.
Während Gästetrainer Dennis
Grüneberg von einem "rabenschwarzen Tag" für sein Team sprach, herrschte auf
Seiten der Rüsselsheimerinnen ausgelassene Freude. Zumal das Team des
scheidenden Trainers Berti Rauth mit dieser Leistung zu einem der Favoriten bei
der Endrunde in Hamburg gelten dürfte. Rüsselsheim spielte bissig, konzentriert
und erlaubte sich kaum Fehler.
Schon in der Anfangsphase der
Partie holten die Gastgeberinnen eine 3:0-Führung heraus und hielten den Gegner
in der Folge stets auf Distanz . Aus einem starken Kollektiv ragte
Olympiasiegerin Silke Müller heraus, die vor allem als Vorbereiterin auffiel.
Als der Gegner das Ergebnis zwischenzeitlich auf 3:5 (32.) verkürzte, zogen die
Gastgeberinnen das Tempo wieder an und ließen danach keinen Treffer mehr zu. Für
Rüsselsheim erzielten Frank (2), Balek (2), Jacobi (2), Günther, Schultz,
Schüder (2) und Acht die Tore. Bei den Gästen trafen Weber, Lange und Lehmann. |
Endrunde um die Deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft der Herren am 10./11. Februar 2007
in Hamburg
|
Hockeyfest in der Sporthalle
Hamburg
Zum zweiten Mal überhaupt und
erstmals in Hamburg wird am 10./11. Februar eine Doppel-Endrunde (Damen und
Herren) um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft stattfinden. Austragungsort
ist wie schon 1994 und 1997 die Sporthalle Hamburg.
Dass die Konzeption einer Doppelveranstaltung bei
Zuschauern und Aktiven positiv bewertet wird, bewiesen die Erfahrungen beim
„Pilotprojekt“ Duisburg 2005, als die Rhein-Ruhr-Halle an beiden Tagen fast
ausverkauft war und die Resonanz der beteiligten Club durchweg positiv
durchweg ausfiel. Damit dies auch in der 4.300 Zuschauer fassenden Hamburger
Arena gelingt, haben die Verantwortlichen des Verbands einen Großteil der
Jugend- und Erwachsenenspiele in der Hansestadt auf andere Wochenenden
umgelegt.
Neben einem Empfang im Hamburger Hafen für
Offiziellen und Sponsoren erwartet auch die Zuschauer in der Halle ein
attraktives Programm. Die zweitgrößte Arena der Hansestadt bietet vielfältige
technischen Möglichkeiten, was Licht- und Toneffekte angeht. Dadurch bestehen
beste Voraussetzungen, sowohl die sechs Partien (vier Halbfinals am Samstag,
zwei Finals am Sonntag) mit Showeffekten zu garnieren, als auch Side Events
auf hohem Niveau zu platzieren. Eine große Turnierparty wird am Samstagabend
in der Hamburger City stattfinden.
Aus "Main-Spitze"
vom 09.02.2007:
Ist Duisburg-Ausbeute zu toppen?
RRK-Hockeyteams haben bei DM-Endrunde hohe Halbfinal-Hürden vor sich
Kommt der 46. deutsche
Hallenhockey-Meister bei Damen und Herren erstmals aus dem gleichen "Stall"?
Die Wahrscheinlichkeit, dass dem bei der Endrunde in Hamburg so sein könnte,
war nie größer. Der Berliner HC hat nach 1989 zum zweiten Mal zwei Teams
durchgebracht, dem Rüsselsheimer RK war dieses Kunststück vor zwei Jahren
erstmals geglückt.
Von Martin Krieger
Nicht zuletzt weil das so genannte
Final-Four-Turnier nach der Premiere 2005 in Duisburg an diesem Wochenende
wiederum als Doppelveranstaltung über die Bühne geht, mag sich der geneigte
Hockeyfreund vom Untermain fragen, ob die Duplizität der Ereignisse - auch in
Duisburg bestritten die RRK-Vertretungen die zweite und vierte Partie des
Vorschlussrunden-Spieltages - sich nun auch auf das aktuelle Abschneiden
überträgt. Das wiederum wäre nicht schlecht, aber eben auch nicht optimal.
Bekanntlich holten die Damen vor zwei Jahren ihren neunten Titel, während die
Träume der Herren vom vierten Hallentriumph bereits im Halbfinale geplatzt
waren.
Wie es diesmal läuft, wird am
Samstag in der Alsterdorfer Sporthalle nicht vor 20 Uhr feststehen. Die Damen
des Ruder-Klubs haben auf dem Weg ins Endspiel (Sonntag, 11.30 Uhr) um 14.15
Uhr die alles andere als niedrige Hürde Rot-Weiß Köln vor sich. Und wenn die
Rüsselsheimer Männer des hessischen Vorzeigevereins am Sonntag ab 14.30 nach
den Sternen greifen wollen, haben sie tags zuvor um 18.45 Uhr keinen
Geringeren als den aktuellen Feldmeister Crefelder HTC aus dem Weg zu räumen.
Vorfreude nach Abstinenz
Nach vier Titelgewinnen in Serie
zuletzt im Viertelfinale gescheitert, freuen sich die RRK-Damen auf ihr
Comeback. "Nach dem Aus im Vorjahr sehe ich unsere Teilnahme in erster Linie
als Bestätigung dafür, dass das, was wir hier machen, richtig ist. Beweisen
müssen uns nichts mehr, denn diese außergewöhnliche Ära spricht für sich,"
sagt Berti Rauth. Dass sein verjüngtes Kollektiv trotz des Ausfalls von Mandy
und Lydia Haase so souverän durch die Punktrunde und das Viertelfinale
gekommen ist, erfüllt den im Sommer scheidenden Trainer mit Stolz. "Das haben
wir über eine tolle Teamleistung kompensiert. Und wenn 17-, 18-Jährige daran
beteiligt sind, ist das absolut positiv belegt. Die Frage ist, ob das auch bei
einer Endrunde abrufbar ist und wir soviel Qualität entwickeln, niemand vorbei
zu lassen".
Obwohl der Ruder-Klub einmal mehr
mit den wenigsten Gegentreffern (37) zur Endrunde kommt und vor fünf Jahren in
Köln im Viertelfinale 7:2 dominierte, denkt Rauth nicht an ein mögliches
zwölftes Endspiel: "Ich gucke mir am Samstag das andere Halbfinale mal an. Der
BHC ist sicherlich Favorit, aber auch die Kölnerinnen haben ihr System
verfeinert und mit Franzi Gude eine torgefährliche Spielerin, die agil aus
allen Lagen ist."
Angenehme Außenseiterrolle
Nach der anno 2005 verpassten
Großchance, angesichts einer 5:2-Führung 15 Minute vor Schluss gegen den
Harvestehuder THC ins Finale vorzustoßen, hätte es die RRK-Männer aktuell
nicht härter treffen können. "Für mich der stärkste Gegner, den wir kriegen
konnten", sagt Kai Stieglitz. "Sehr gutes Passspiel, sehr schnell und
aggressiv" - so fasst der Coach des Ruder-Klubs die Stärken des Crefelder HTC
zusammen. Und: "Die strotzen nach dem Kantersieg im Feldfinale nur so vor
Selbstvertrauen und wollen das Double schaffen."
Obwohl die Westdeutschen auf jeder
Position nahezu gleichwertig besetzt sind und gleich drei Teilnehmer an der
folgenden Hallen-WM stellen, fühlt sich Stieglitz, den keine Personalsorgen
plagen, in der Außenseiterrolle wohl: "Einfach wird es nicht für sie, uns zu
schlagen. Es wird am Ende auf ein paar Kleinigkeiten und auf die Tagesform
ankommen. Wir müssen die Zweikämpfe gewinnen und an unsere Grenzen rangehen".
Stieglitz´ Vorfreude auf ein "bestimmt attraktives Spiel" vermag auch die
vergleichsweise mäßige Strafeckenausbeute seines Teams nicht zu trüben. "Vor
zwei Jahren kam wir mit einer guten Eckenbilanz zur Endrunde und haben dan n
nichts getroffen. Vielleicht läuft´s diesmal ja genau umgekehrt ..."
Aus "Frankfurter
Allgemeine Sonntagszeitung" vom 11.02.2007:
Doppelte Enttäuschung für den RRK
Beide Rüsselsheimer Teams unterliegen in der Endrunde um die deutsche
Meisterschaft im Hallenhockey
Von Hans-Joachim Leyenberg
Hamburg. Der Düsseldorfer HC und der Crefelder HTC bei den Herren sowie die
Damen vom Harvestehuder THC und von Rot-Weiss Köln bestreiten die Endspiele um
die deutsche Hallenhockeymeisterschaft. Damit ist Hockeykennern in Hessen
klar, dass die Teams des Rüsselsheimer RK ihre doppelte Chance bei der
Endrunde in Hamburg nicht haben nutzen können. Die Herren unterlagen dem
deutschen Feldmeister Crefelder HTC nach 3:0-Führung in der 21. Minute noch
4:9, während die Damen denkbar knapp gegen Westmeister Rot-Weiss Köln 3:4
verloren.
Nur zu gern hätten die Damen des RRK eine andere Vorlage geliefert als jene
Tränen, die nach ihrem Halbfinale geflossen waren. An Selbstvorwürfen fehlte
es nach dem 3:4 nicht. Immer wieder kam die Rede auf die erste Halbzeit, "die
wir total verschlafen haben", wie Nationalstürmerin Silke Müller gestand. Mit
einem Rückstand von 1:3 war der RRK nach den Treffern von Marion Rodewald,
Franziska Gude und Anna Geiter in die Pause gegangen. Das Gegentor von Silke
Müller in der 23. Minute hatte die Wirkung eines Mutmachers - schließlich
waren die Rheinländerinnen von diesem Zeitpunkt an nur noch zwei Treffer
voraus. Die Torbilanz spiegelte die Verhältnisse auf dem Parkett der
Alsterdorfer Halle. In den Reihen der Hessinnen wurde kaum kombiniert, der
Ball wurde zu lange gehalten. "Irgendwie waren wir nervös", erinnerte sich
Silke Müller ungern an die ersten 30 Minuten, "obwohl wir gar keinen Grund
dafür hatten". Eigentlich hatte man dem jungen Team ohne der an der Leiste
operierten Mandy Haase nicht einmal den Einzug in die Endrunde zugetraut -
aber wenn man schon mal so weit gekommen ist, will man natürlich auch ins
Endspiel.
Es waren nur Zentimeter, die die Rüsselsheimerinnen am Ende zumindest von der
Verlängerung trennten. Dank Irene Balek und Katharina Schultz hatten sie zum
3:3 ausgeglichen, erreichten ein Plus an Strafecken (8:6) und mussten sich
dann doch geschlagen geben. Weil Steffi Schneider für Köln traf und weder der
Blondinensturm mit der erst 17 Jahre alten Eva Frank und Katharina Schultz
noch die dunkelhaarige, temperamentvolle Deutsch-Spanierin Silke Müller
nachlegen konnten. Dabei hätten sie dem scheidenden Trainer Berti Rauth zu
gerne den Meistertitel gewidmet, ehe dieser in Hamburg beim Club an der Alster
zu neuen Ufern aufbricht. Er hatte die undankbare Aufgabe, seine "Mädels"
aufzubauen. Als Erste nahm er Torhüterin Barbara Vogel zur Seite, die
Spielführerin. Er sagte ihr ausdrücklich, dass "sie sehr, sehr gut gehalten
hat, aber der schlechte Start hat uns das Genick gebrochen, er zog sich wie
ein roter Faden durch das ganze Spiel." Immerhin steckten die Damen das 0:3
weg und wären auch an Toren "fast noch an den Rot-Weissen vorbeigezogen", so
Rauth. Aber in den entscheidenden Momenten "waren wir nicht clever genug",
sagte Silke Müller schluchzend.
Mit dem verpassten Finale entfiel auch das Duell der
Nationalmannschafts-Torhüterinnen. Für die Hallen-WM kommende Woche in Wien
hat Bundestrainer Michael Behrmann die Rüsselsheimerin Barbara Vogel
nominiert. Kristina Reynolds vom Harvestehuder THC sieht sich dennoch als die
Bessere. An diesem Sonntag ist Barbara Vogel zum Zuschauen verurteilt. So wie
in den letzten Minuten des Duells gegen den Westmeister, als der Ausgleich mit
einer weiteren Feldspielerin versucht wurde.
Die Parallele gab es bei den Herren des RRK, als ihr famoser Torhüter Nico
Jacobi vom Parkett ging, als beim Stande von 4:6 noch gut fünf Minuten zu
spielen waren. Das Wagnis von Trainer Kai Sieglitz ging nach hinten los.
Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt der Volksmund. Von wegen. Für die
Rüsselsheimer bedeutete das am Samstagabend eine doppelte Enttäuschung. Der
letzte deutsche Hallenmeistertitel für die Herren des RRK liegt 29 Jahre
zurück, der bei den Damen lediglich zwei Winter. Keine Frage, wer den größeren
Nachholbedarf verspürte. Geholfen hat das gegen die mit drei aktuellen
Weltmeistern aufgelaufenen Crefelder auch nicht.
Aus "Main-Spitze" vom 12.02.2007:
Viele Fehler und nur zwei Torschüsse
Crefelder HTC für RRK-Männer
trotz 3:0-Führung im Halbfinale eine Nummer zu groß - 4:9
kri. HAMBURG Am Ende wurde es bitter und die Gesichter sprachen Bände. Und
doch war die Enttäuschung über das verpasste Endspiel bei den Hockeyspielern
des Rüsselsheimer RK weniger ausgeprägt als vor zwei Jahren in Duisburg. Denn
Feldmeister Crefelder HTC war im zweiten Halbfinale der Endrunde in Hamburg
das bessere Team gewesen und hatte verdient gewonnen - 9:4 (1:3).
Als Kai Stieglitz 30 Sekunden vor
der Schlusssirene begann, seine Sachen zu verstauen, mag auch dem langjährigen
Trainer die krasse Diskrepanz zwischen Endergebnis und Halbzeitresultat durch
den Kopf gegangen sein. "Wenn man so viele blöde Fehler macht und so spielt,
wie wir in der zweiten Halbzeit, hat man es nicht verdient", sagte Stieglitz
mit versteinerter Miene.
Großartigen Widerspruch ob dieser
kritischen Bestandsaufnahme konnte es im hessischen Lager angesichts von zwei
(!) Torschüssen nach dem Seitenwechsel und einer einzigen Strafecke in den
letzten Sekunden nicht geben. Und da Torhüter Nico Jacobi gut und gerne 15 zum
Teil sehr spektakuläre Paraden gezeigt hatte und trotz seines Patzers vor dem
2:3-Anschlusstreffer zum besten Akteur der Partie avancierte, lässt sich
erahnen, wie weit weg der RRK in der Alsterdorfer Sporthalle von seinem achten
Finale war. Trotz des viel versprechenden und überraschenden 3:0-Starts (21.).
Der Reihe nach: Die Partie begann
wie erwartet. Der Westmeister prüfte Jacobi schon in der ersten Minute per
Strafecke und entfachte dank seiner Kombinationssicherheit permanenten Druck.
Die Rüsselsheimer Abwehr stand aber weitgehend gut und leistete sich zunächst
kaum Fehler. Konstantin Rentrop entschärfte die zweite kurze Ecke auf der
Torlinie (10.) und musste drei Minuten später nach einer Platzwunde auf dem
Nasenrücken längere Zeit vom Feld. Trotz dieser Schwächung sollte bald darauf
die beste RRK-Zeit anbrechen. Oliver Domke staubte zunächst zum 1:0 ab (17.)
und legte dann mustergültig für Nico Hosang - das Sturmduo bestritt mutmaßlich
das letzte Hallenspiel - und Falk May zum 3:0 auf. Der Laie staunte, der
Fachmann wunderte sich und die gut 80 Rüsselsheimer Fans skandierten bereits
"So ein Tag, so wunderschön wie heute". Das 4:0 durch Christian Minar wurde
zwar nicht anerkannt, weil der Mannschaftskapitän aus Österreich den Ball
erkennbar im Liegen über die Torlinie befördert hatte (23.), doch Jacobi war
auch bei der vierten Krefelder Ecke genial mit dem Schläger auf dem Posten
(27.). Der Favorit wankte erkennbar, und die Halbzeitpause nahte.
Wer weiß, wie alles gekommen wäre,
hätte der Drei-Tore-Vorsprung mit in die Kabine genommen werden können. Zwei
Minuten vor Beendigung des ersten Durchgangs leistete sich Mirco Fuchs in
Bedrängnis einen Fehlpass, den der Westmeister durch Benjamin Weß zum ersten
Torerfolg nutzte. Dass die Krefelder daraus neue Zuversicht gewonnen hatten,
wurde rasch augenscheinlich. Der Druck auf die RRK-Abwehrspieler war nach der
Pause zeitweilig so groß, dass von einem konstruktiven Spielaufbau nicht mehr
die Rede sein konnte. Rentrops Sololauf mit Rückhandabschluss (32.) sollte für
längere Zeit das einzige Rüsselsheimer Lebenszeichen gewesen sein.
Eine Minute später nahm das
Schicksal seinen Lauf. Jacobi stoppte im Reflex einen Ball mit dem Fuß, den er
hätte passieren lassen können. Linus Butt bedankte sich mit dem 2:3. Und als
eine Minute später Benjamin Wess einen Freischlag ins lange Eck ablenkte, war
der schöne RRK-Vorsprung dahin und das Krefelder Selbstbewusstein wieder voll
da. Den erstmaligen Rückstand (38.) beantwortete Olli Domke zwar mit einem
Geniestreich zum 4:4 (43.). Doch als Oliver Korn, einer von drei Krefeldern,
die für die zweite Hallen-WM in Wien nominiert sind, in der gleichen Minute
von RRK-Kapitän Christian Minar nicht vom 4:5 abgehalten werden konnte, war
dies bereits die Vorentscheidung. Jacobi hielt zwar, was zu halten war, doch
nach vorne ging beim überhaupt nichts mehr.
Auch nicht, als Stieglitz 5:11
Minuten vor Schluss beim Stande von 4:6 seinen 19 Jahre alten Torwart durch
einen sechsten Feldspieler ersetzte. "In Überzahl kann man zwei Tore aufholen.
Aber beim 4:7 wusste ich, dass es nichts mehr wird", bekannte Stieglitz. Dass
sein Team sich noch zwei weitere Treffer einfing und deshalb noch deutlich
bezwungen wurde, damit konnte der Übungsleiter leben: "In so einer Situation
bleibt einem nichts anderes übrig, als alles auf eine Karte zu setzen. Und ob
man nun 4:6 oder 4:9 verliert, ist vollkommen egal. Alles in allem haben wir
eine gute Saison gespielt, und die Endspielteilnahme wäre das i-Tüpfelchen
gewesen. Aber man muss ganz klar zugestehen, dass die Krefelder heute das
bessere Team waren."
Rüsselsheimer RK – Crefelder HTC
4:9 (3:1). Tore: 1:0 Oliver Domke (17.), 2:0 Nico Hosang (20.), 3:0 Falk
May (21.), 3:1 Benjamin Weß (28.), 3:2 Linus Butt (33.), 3:3 B. Weß (33.), 3:4
Tim Witthaus (38.), 4:4 O. Domke (43.), 4:5 Oliver Korn (43.), 4:6 Witthaus
(46.), 4:7 Korn (56.), 4:8 Witthaus (58.), 4:9 L. Butt (60.).
Eckenverhältnis: 1:5.
Schiedsrichter: Markus Petter (Hamburg)/Alexander Tröllsch (Leipzig).
Zuschauer: 2200.
Rüsselsheimer RK: Nico
Jacobi - Christian Minar, Falk May, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Oliver Domke,
Christian Domke, Nico Hosang, Konstantin Rentrop, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen
und Julian Hofmann-Jeckel.
Aus "Frankfurter Rundschau" vom
12.02.2007:
RRK wird ausgebremst
Beide Hockeyteams verpassen in Hamburg Einzug ins Endspiel
Der Rüsselsheimer RK hat den Traum vom doppelten Titelgewinn begraben müssen.
Sowohl die Männer als auch die Frauen des Klubs schieden bei der Endrunde um
die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg im Halbfinale aus.
24 Stunden nach dem bitteren Aus
gegen den Crefelder HTC hörte sich Kai Stieglitz schon wieder ziemlich
aufgeräumt an. Nachdem der Frust über das Scheitern kurz vor dem Ziel am
späten Samstagabend noch groß gewesen war, konnte der Trainer des Männerteams
die Dinge gestern wieder mit der nötigen Nüchternheit betrachten. "Wir haben
gegen das bessere Team verloren", lautete das schlichte Fazit von Stieglitz,
der schon im Vorfeld vermutet hatte, dass die Westdeutschen, immerhin
amtierender Feldmeister, von den vier im Halbfinale vertretenen Mannschaften
die stärkste stellen würden. Mit 4:9 (3:1) verlor Rüsselsheim schließlich
gegen Crefeld, das sich gestern nach einem 1:0 (0:0) im Finale gegen den
Düsseldorfer HC auch den Titel holte.
Dabei hatte es für die
Rüsselsheimer noch in der ersten Halbzeit gut ausgesehen. Oliver Domke (2) und
Falk May brachten den RRK in Führung, dann schaffte Crefeld allerdings durch
Benjamin Weß noch vor der Pause den Anschluss, um über das 3:3 und 4:4
schließlich bis auf 9:4 davonzuziehen. Die Leistungssteigerung des Favoriten
war auch deshalb möglich, weil Rüsselsheim den Gegner durch eigene Fehler
wieder ins Spiel gebracht hatte. "Da haben wir uns stellenweise blöd
angestellt", sagte Stieglitz, der seiner Mannschaft aber keine allzu großen
Vorwürfe machen wollte. Schließlich hat sich der RRK unterm Dach
Selbstbewusstsein für den Aufstiegskampf in der Zweiten Feld-Bundesliga
geholt. "Ich bin mit dem Saisonverlauf an sich zufrieden, der Gegner war am
Samstag einfach stärker. Deshalb gibt es bei mir auch keine Betrübnis."
Die herrschte allerdings bei den
Rüsselsheimerinnen. Schließlich verlief das Halbfinale der Mannschaft von
Trainer Berti Rauth sehr knapp. Mit 3:4 (1:3) verlor das Team gegen Rot-Weiß
Köln, was Stürmerin Silke Müller vor allem auf die verschlafene erste Halbzeit
zurückführte. "Da standen wir neben uns", sagte die Hockey-Olympiasiegerin,
die sich dieses Jahr aus beruflichen Gründen eine Auszeit von der
Nationalmannschaft nimmt. "Wir haben das Spiel in der ersten Viertelstunde aus
der Hand gegeben." Zu jenem Zeitpunkt hatte Köln mit 3:0 geführt, ehe Müller
vor dem Seitenwechsel auf 1:3 verkürzte. Irene Balek und Katharina Schultz
schafften den Ausgleich, allerdings musste der RRK neun Minuten vor Schluss
den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen. "Wir sind nach der Pause zwar ins
Spiel zurückgekommen, hatten aber heute nicht die Coolness, die uns sonst bei
Ecken und Torschüssen auszeichnet", so Müller.
Dass ihrem Team, gespickt mit
jungen Talenten, in dieser Situation die Unerfahrenheit einen Strich durch die
Rechnung gemacht habe, wollte die Stürmerin so nicht stehen lassen. Überhaupt
gehe ihr die Diskussion gegen den Strich, dass Rüsselsheim überraschend gut
durch die Hallensaison gekommen sei. Überraschend, weil in Mandy und Lydia
Haase zwei Leistungsträgerinnen ausgefallen waren. "Ich habe trotzdem nie
daran gezweifelt, dass wir in die Endrunde kommen", auch weil in Torfrau
Barbara Vogel, Eckenspezialistin Irene Balek und Müller selbst noch eine
wichtige Achse der erfahrenen Spielerinnen besteht. Dennoch hat es nicht
gereicht, um ins Finale zu kommen, das der Harvestehuder THC mit 6:4 (2:2)
gegen Köln gewann. ase
Halbfinale,
Samstag, 10.02.2007
12:00 Uhr |
1. Halbfinale Damen |
Harvestehuder THC
gegen
Berliner HC |
5:4 (2:1) |
14:15 Uhr |
2. Halbfinale Damen |
Rüsselsheimer RK gegen
RW Köln |
3:4 (1:3) |
16:30 Uhr |
1. Halbfinale Herren
|
Düsseldorfer HC gegen
Berliner HC
|
6:5 (4:3) |
18:45 Uhr |
2. Halbfinale Herren
|
Rüsselsheimer RK
gegen Crefelder HTC |
4:9 (3:1) |
Finale,
Sonntag, 11.02.2007
11:30 Uhr |
Finale Damen |
Harvestehuder THC
gegen RW Köln |
6:4 (2:2) |
14:30 Uhr |
Finale Herren |
Düsseldorfer HC gegen Crefelder
HTC |
0:1 (0:0) |
Hier geht es zur Homepage des Veranstalters "Hallenhockey-DM
2007" |
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