Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Deutsche Damen-Hockeynationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Madrid mit Mandy Haase und Silke Müller vom RRK

27.09. - 08.10.2006

11. Weltmeisterschaft im Damenhockey in Madrid

Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft

Mittwoch, 27.09.06: 16.00 Uhr Spanien - Deutschland

1:0 (0:0)

Freitag, 29.09.06: 18.00 Uhr Indien - Deutschland

2:3 (1:1)

Sonntag, 01.10.06: 16.00 Uhr Deutschland - China

3:1 (0:0)

Dienstag, 03.10.06: 12.00 Uhr England - Deutschland

1:0 (0:0)

Mittwoch, 04.10.06: 12.00 Uhr Holland - Deutschland

0:0 (0:0)

Freitag, 06.10.06, 16.00 Uhr USA - Deutschland

1:0 (0:0)

Tabellen nach der Vorrunde

Tabelle Gruppe A
1. NED 5 4 12:3 13
2. ESP 5 3 6:5 10
3. ENG 5 2 6:5 8
4. GER 5 2 6:5 7
5. CHN 5 1 5:13 3
6. IND 5 0 7:11

1

Tabelle Gruppe B
1. AUS 5 4 11:4 13
2. ARG 5 3 9:8 10
3. USA 5 2 6:6 7
4. JPN 5 1 6:5 5
5. KOR 5 1 5:8 4
6. RSA 5 0 3:9 2

Spiele der deutschen Mannschaft um die Plätze 5 bis 8

Freitag, 06.10.06, 16.00 Uhr USA - Deutschland

1:0 (0:0)

Sonntag, 08.10.06, 12.00 Uhr England - Deutschland

2:1 (2:0)


Zwei RRK-Mitglieder in Madrid am Ball

Mandy Haase Silke Müller

Aus "Main-Spitze" vom 09.10.2006:

Deutsche Hockey-Damen am Scheideweg

Enttäuschung nach achtem WM-Platz / Offene Trainerfrage hat "zumindest unterschwellig gestört"

Ein gefrusteter Noch-Damentrainer, von der sportlichen Gegenwart geschockte und den Zukunfts-Debatten genervte Spielerinnen: Drei Wochen nach den Jubelfeiern um die Champions des Herren-Teams hat die verkorkste Damen-Weltmeisterschaft in Madrid mit dem schlechtesten WM-Abschneiden seit 1990 für Risse in der heilen Welt der deutschen Hockey-Familie gesorgt. Zwar bemühte sich die Spitze des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) nach dem überaus enttäuschenden achten Platz nach außen um Gelassenheit, doch Marion Rodewald gab als erste Spielerin offen zu, dass die Diskussionen um Bundestrainer Markus Weise als designiertem Nachfolger von Herren-Coach Bernhard Peters das Team stärker als erwartet belastet hat.

"Zumindest unterschwellig hat diese Debatte gestört", gestand die Mannschaftsführerin - und konnte ein paar Tränen nicht unterdrücken. "Und dann kommt unser schwaches Abschneiden noch hinzu." Zwar zeigte das Team im Spiel um Rang 7 gegen England (1:2) Moral und eine Leistungssteigerung, doch auch dieses Match ging verloren, weil die Elf offensiv zu harmlos war.9:3 Chancen stand zur Pause ein 0:2-Rückstand gegenüber, dann gelang Maike Stöckel (43.) das Ehrentor. Den WM-Titel gewann zum sechsten Mal Rekordchampion Niederlande durch ein 3:1 im Endspiel über Australien.


Aus "Main-Spitze" vom 07.10.2006:

"Am Nullpunkt angekommen"

Hockey-Damen verlieren gegen USA / Bundestrainer Weise frustriert

Hockey-Bundestrainer Markus Weise hat mit einer Frustrede auf das schwache Abschneiden seiner deutschen Hockey-Damen bei der Weltmeisterschaft in Madrid reagiert. "Diese Frustration ist neu, aber ich habe den Eindruck bekommen, dass wir am Nullpunkt angekommen sind", klagte der Coach nach der 0:1-Niederlage seiner Damen gegen die USA, die damit lediglich das Spiel um Platz sieben gegen England erreicht haben. Dem Team droht das schlechteste Abschneiden bei einer Weltmeisterschaft seit 1990, als die deutschen Damen Achte geworden waren.

Denn sollte das Duell mit den Britinnen wie schon in der Vorrunde (0:1) verloren gehen, wäre das bisher schwächste WM-Resultat einer Damen-Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) von vor 16 Jahren eingestellt. Für Weise ist es bereits das Minus-Resultat: Er war mit den Damen bisher bei Top-Turnieren mindestens Fünfter gewesen.

"Es ist der Kampf des Trainers gegen Windmühlen", klagte Weise und redete über seine Mannschaft, als wäre er heilfroh, als designierter Nachfolger von Bernhard Peters nach dieser WM als neuer Herren-Coach das Weltmeister-Team betreuen zu dürfen. "Ich habe im Grunde genommen eine Anpasser-Mannschaft. Das Niveau geht runter, wenn der Gegner vermeintlich schwach ist, und rauf, wenn der Gegner als stark gilt." Sein Wunschtraum sei "eine dominante Mannschaft" gewesen.

Das war sein Team in Madrid nicht. Dabei hatte sich der EM-Zweite nach dem verpassten Halbfinal-Ziel auch für die "Trostrunde" viel vorgenommen. Doch gegen die Amerikanerinnen hakte es vor allem im Spiel nach vorn. Drei Torchancen in der ersten Halbzeit durch Fanny Rinne, Tina Bachmann und Natascha Keller machte Torfrau Amy Tran zunichte. Weise nutzte die Halbzeitpause und forderte seine Stürmerinnen auf, "dass sie mehr laufen sollen". Doch als kurz nach Wiederbeginn Tiffany Snow eine Unachtsamkeit in der deutschen Hintermannschaft ausgenutzt hatte, war es um das deutsche Team geschehen. Und wie im gesamten Turnierverlauf zeigten sich Schwächen im Angriff - vor allem bei Strafecken: Vier "Kurze" blieben ungenutzt, insgesamt wurde aus 25 Strafecken ein Tor erzielt. Weise: "Was willst du da erreichen?"


Aus "Main-Spitze" vom 05.10.2006:

Neues Ziel ist Platz fünf

Zwei Jahre nach dem sensationellen Olympiasieg in Athen droht dem deutschen Damen-Hockey wieder ein Schattendasein. Während das Herren-Team als "Flaggschiff" mit der WM-Titelverteidigung für Glanzlichter sorgte, spielen die Damen beim Championat in Madrid nur noch eine Nebenrolle. "Wir haben es definitiv nicht verdient, im Halbfinale dabei zu sein", befand Bundestrainer Markus Weise trotz des respektablen 0:0 gegen die Niederlande. Und ergänzte: "Nun ist der fünfte Platz unser Ziel." Während im Halbfinale Australien und Spanien sowie Argentinien und die Niederlande aufeinander treffen, geht es für Deutschland am Freitag im Überkreuz-Spiel gegen die USA weiter.


Aus "Main-Spitze" vom 04.10.2006:

WM-Traum schon geplatzt

Hockey-Trainer Markus Weise kritisiert Referees / Rinne übt Selbstkritik

Eine krasse Siebenmeter-Fehlentscheidung hat die WM-Träume der deutschen Hockey-Damen frühzeitig zum Platzen gebracht und Markus Weise zur Generalabrechnung mit den Schiedsrichterinnen bewogen. "Es ist hart, durch so eine Entscheidung zu verlieren. Ohne den Siebenmeter hätten die Engländerinnen kein Tor gegen uns erzielt", fauchte der Bundestrainer am Dienstag in Madrid nach der ebenso unglücklichen wie folgenschweren 0:1 (0:0)-Niederlage.

Da die erhoffte Schützenhilfe ausblieb, war das Mindestziel Halbfinale schon vor dem letzten Gruppenspiel am Mittwoch (12 Uhr) gegen Europameister Niederlande unerreichbar. Der WM-Gastgeber und England machen nun Platz zwei unter sich aus, Deutschland würde selbst ein Sieg über die Niederlande nicht mehr helfen. "Jetzt müssen wir eben sehen, das wir bei dieser WM noch die bestmögliche Platzierung herausholen", forderte die frustrierte Spielmacherin Fanny Rinne trotzig.

Weise wollte seinem bis zum Siebenmeterpfiff klar besseren Team hinterher keinen Vorwurf machen. Vielmehr fokussierte sich seine Kritik auf die Referees. Zum einen übersah die Neuseeländerin Sarah Garnett vor dem Siebenmeter den Fußfehler einer Britin. "Die turnt an der Mittellinie rum und sieht nichts", monierte Weise zu Recht. "Auf der Suche nach Gerechtigkeit muss man etwas anderes tun als Sport. Mal wird der eine, mal der andere benachteiligt. Leider heute wir."

Einmal in Rage kritisierte er die neue Regelauslegung, das Spiel auch bei großer Härte weiterlaufen zu lassen, was bei dieser WM zu Verletzungen wie bei Nadine Ernsting-Krienke (Fingerbruch) geführt und stets die Mannschaft bevorteilt hat, die knallhart zu Werke geht. "Es kracht von Amstelveen bis nach Eindhoven und das Spiel geht weiter", so Weise. "Bald haben wir wie beim Football Rüstungen an".

Er gab aber auch zu, dass sein Team aus seiner Überlegenheit zu wenig gemacht und zu viele Einschussmöglicheiten nicht genutzt hatte. "Wir haben uns nicht immer clever verhalten." Rinne übte zu Recht Selbstkritik. "Man kann sagen, dass wir zu ungefährlich waren, obwohl wir in anderen Spielen mehrfach getroffen haben."

In Gruppe B waren Titelverteidiger Argentinien und Australien schon am Montag ins Semifinale eingezogen. Mit je zehn Punkten sind beide Teams, die am Mittwoch den Gruppensieger im Duell ermitteln, von ihren Gruppenrivalen nicht mehr einzuholen. Die Argentinierinnen sind dank eines mehr erzielten Treffers Gruppenerste.


Aus "Main-Spitze" vom 02.10.2006:

Halbfinale ist noch drin

Deutsche Hockey-Damen feiern bei WM in Madrid 3:1-Erfolg über China

Die deutschen Hockey-Damen haben im "Alles-oder-Nichts-Spiel" gegen China die Nerven bewahrt und auch dank doppelter Schützenhilfe wieder Kurs auf das Weltmeisterschafts-Halbfinale genommen. Gegen den Olympia-Gastgeber von 2008 feierte das Team von Bundestrainer Markus Weise in Madrid einen wertvollen 3:1 (0:0)-Erfolg und übernahm in der Gruppe A den angestrebten zweiten Platz hinter dem WM-Favoriten Niederlande. Maike Stöckel (45. Minute), sowie die beiden Rüsselsheimerinnen Silke Müller (51.) und Mandy Haase (61.) stießen mit ihren Treffern das Tor zum Semifinale weit auf.

Zumal die Hauptrivalen der Deutschen im Kampf um die begehrten Vorschlussrundenplätze Federn ließen. England, am Dienstag nächster Gegner des Weise-Teams, patzte beim 1:1 gegen Indien. Gastgeber Spanien musste sich dem favorisierten Oranje-Team 0:2 geschlagen geben.

"Das war sicher nicht das brillanteste und spektakulärste Spiel dieses Turniers, dafür ging es um zu viel. Wir waren in der besseren Form und haben diesen wichtigen Sieg zu Recht erzielt", urteilte Bundestrainer Weise. Auch 1:0-Torschützin Maike Stöckel atmete auf und meinte: "Da war schon eine ordentliche Portion Erleichterung und Freude dabei. Ich war aber schon nach der Niederlage gegen Spanien sicher, dass wir uns im Turnier zurückmelden. Nun sieht es gut aus."

Die deutsche Mannschaft zeigte gegenüber den ersten Partien eine klare Leistungssteigerung und war vor allem in Abwehr und Mittelfeld gut organisiert. Allein im Angriff fehlte wie schon gegen Spanien (0:1) und Indien (3:2) die Durchschlagskraft. So blieben in den ersten 35 Minuten alle guten Einschussmöglichkeiten ungenutzt, darunter drei Strafecken. Zudem hatten Janine Beermann, Natascha Keller und die agile Kerstin Hoyer vor der Pause gute Einschussmöglichkeiten. Nach dem Wechsel ging das Spiel hin und her. Dann gelang Maike Stöckel das 1:0, und Silke Müller schien mit ihrem ersten WM-Tor die Vorentscheidung gelungen zu sein. Doch als die deutsche Hintermannschaft nicht aufpasste, machte es Sun Zhen noch mal spannend. Haases zweites Turnier-Tor brachte die Entscheidung.


Aus "Main-Spitze" vom 30.09.2006:

Kaum Erleichterung bei Markus Weise

Hockey-Damen trotz 3:2 über Indien unter Druck

Die deutschen Hockey-Damen haben bei der Weltmeisterschaft in Madrid mit einer Energieleistung ihre Chancen auf die Halbfinal-Teilnahme gewahrt. Zwei Tage nach der bitteren 0:1-Auftaktniederlage gegen Gastgeber Spanien erzwang die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise mit einem energischen Schlussspurt den hart erkämpften, aber verdienten 3:2 (1:1)-Erfolg über Indien und nahm damit wieder Kurs auf die als Mindestziel angepeilte Vorschlussrunde. Anke Kühn (21. Minute), die Rüsselsheimerin Mandy Haase (63.) und Natascha Keller (66.) trafen für die überlegene deutsche Mannschaft, die am Sonntag im dritten Match gegen China erneut unter Erfolgszwang steht. Denn auch nach diesem Pflichtsieg können sich die Überraschungs-Olympiasiegerinnen von 2004 keine weiteren Punktverluste erlauben, da die Niederlande und Spanien die Tabelle der Gruppe A mit optimalen sechs Punkten anführen.

Weise beurteilte das Spiel trotz "gewisser Verbesserungen" kritisch. "Ich habe am Ende keine wirkliche Erleichterung gefühlt, sondern eine Mischung aus Ärger und Unverständnis, weil ich das Verhalten einiger Spielerinnen auf dem Platz nicht verstehe", sagte Weise. "Es scheint immer noch Kommunikationsprobleme zu geben." Fanny Rinne stellte fest: "Wir haben uns alle wohler gefühlt als im Spanien-Spiel, haben aber immer noch große Probleme mit der Chancenverwertung."

Gegen die Inderinnen präsentierte sich die DHB-Auswahl bissig und spielte mehrere hochkarätige Einschussmöglichkeiten heraus, die aber zunächst alle ungenutzt blieben. Beinahe folgerichtig kam das hochverdiente 1:0 durch Kühn nach einer Standardsituation zu Stande. Die einmal unaufmerksame Hintermannschaft ließ kurz vor der Pause Surinder Kaurs 1:1 zu (34.).

Auch nach dem Wiederbeginn blieben die Deutschen am Drücker, doch die flinken Asiatinnen erwiesen sich vor allem bei Kontern stets gefährlich. Mamta Kharb (61.) nutzte einen Fehlpass und schoss eiskalt an Yvonne Frank vorbei zum 1:2 ein. Aber per Doppelschlag sorgten Haase und Keller doch noch für die Wende.


Aus "Main-Spitze" vom 28.09.2006:

Kapitaler Fehlstart der Hockeydamen

0:1 gegen Spanien / Ernsting-Krienke verletzt

Deutschlands Hockeydamen haben bei der WM in Madrid einen kapitalen Fehlstart erlitten. Gegen Gastgeber Spanien leistete sich die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise in der spanischen Hauptstadt eine nicht eingeplante 0:1 (0:0)-Niederlage und musste damit im Kampf um die Halbfinal-Qualifikation einen schweren Rückschlag hinnehmen. Aber auch die vermutlichen Hauptrivalen im Rennen um die Teilnahme an der Vorschlussrunde taten sich sehr schwer: Europameister Niederlande kam zu einem knappen 3:2-Erfolg über Außenseiter Indien, der am Freitag zweiter deutscher Gegner ist. Und der ebenso hoch eingeschätzte Olympia-Gastgeber 2008 aus China unterlag England 2:3.

"Wenn wir so weiter spielen, gewinnen wir hier nichts", sagte Weise nach dem misslungenen Auftakt. "Die Mannschaft ist klar unter ihren Möglichkeiten geblieben, Spanien hat verdient gewonnen." Vor rund 300 Zuschauern auf der Anlage des Club de Campo Madrid erzielte Raquel Huertas in der 56. Minute den Siegtreffer für die kampfstarken Spanierinnen. Sie nutzte die umstrittene sechste Strafecke für die Gastgeberinnen und staubte per Stecher ab. Zu allem Überfluss erlitt Rekord-Nationalspielerin Nadine Ernsting-Krienke im 348. Länderspiel einen Fingerbruch - die WM ist für sie wahrscheinlich beendet.

Dabei erwischte die deutsche Mannschaft, die die Spanierinnen zuletzt auf der WM-Anlage in zwei Testspielen zwei Mal besiegen konnte, den besseren Start. Maike Stöckel (6.), Fanny Rinne (11.), die eine Strafecke neben das Tor setzte, Janine Beermann (22.) und Katharina Scholz (24.) boten sich gute Chancen, die aber alle nicht genutzt werden konnten. Anschließend kam ein Bruch in das deutsche Spiel.


Aus "Main-Spitze" vom 27.09.2006:

Pures Selbstvertrauen

Hockey-Damen fahren mit Rüsselsheimer Duo zur WM nach Spanien

Der Überraschungs-Sieg bei der Champions Trophy hat den deutschen Hockey-Damen Mut gemacht, doch Markus Weise tritt vor dem sportlichen Jahres-Höhepunkt auf die Euphoriebremse. "Nur weil wir eine tolle Trophy gespielt haben, heißt das für die Weltmeisterschaft noch gar nichts. Wir müssen uns jetzt von Neuem beweisen", forderte der Bundestrainer von seinen Spielerinnen vor dem am Mittwoch in Madrid beginnenden WM-Championat.

Auf die Frage nach den Favoriten antwortete der Mannheimer: "die üblichen Verdächtigen." Und das sind "die Niederlande, China und wir". Und genau da liegt das Problem: Das Trio trifft in der Vorrunden-Gruppe A mit drei weiteren Teams aufeinander - und nur die besten zwei erreichen das Halbfinale.

Halbfinale erstes Ziel

"Angesichts der sehr starken Konkurrenz ist das Semifinale ein hohes erstes Ziel", sagte Mannschaftsführerin Marion Rodewald. Deshalb wäre ein Auftakt-Erfolg am Mittwoch 0agegen Gastgeber Spanien "wahnsinnig wichtig", betonte die Kölnerin. Im Team herrscht nach dem sensationellen Olympiasieg 2004 in Athen und dem Trophy-Coup im Sommer in Amstelveen Selbstvertrauen pur. "In unseren Köpfen ist mittlerweile das Bewusstsein vorhanden, dass wir allen Gegnern der Welt Paroli bieten können", sagte Rodewald. Nur konstanter müsse man noch werden. "Dann können wir jeden schlagen", bestätigt die Rüsselsheimerin Mandy Haase, wie auch ihre RRK-Vereinskollegin Silke Müller eins von noch neun "Golden Girls" im WM-Kader von Weise.

Die Basis für den Vorstoß in die Vorschlussrunde soll in den ersten Partien gelegt werden. Die Spanierinnen hat das Weise-Team erst kürzlich zwei Mal in Madrid besiegt. Gegen Außenseiter Indien am Freitag ist ein Sieg Pflicht, ehe am Sonntag der erste Kracher gegen China ansteht. England und WM-Favorit Niederlande sind in der zweiten Woche letzte Vorrunden-Gegner. In der Gruppe B sieht Weise Weltmeister Argentinien und Südkorea als erste Halbfinal-Anwärter an.

Schon seit Sonntag hält sich die deutsche Mannschaft in der spanischen Hauptstadt auf. Nach ein paar freien Tagen zuvor in der Heimat soll dort nun der Feinschliff erfolgen. "Besonders bei den Ecken und im Schusskreis müssen wir noch an uns arbeiten", berichtete Weise, für den die WM wohl das letzte Turnier mit seinen Damen sein wird. Denn der 43-Jährige gilt als erster Anwärter auf die Nachfolge von Herren-Bundestrainer Bernhard Peters, der seine Tätigkeit beim Deutschen Hockey-Bund (DHB) nach 21 Jahren mit der erfolgreichen WM-Titelverteidigung in Mönchengladbach vor gut einer Woche beendet hat.

Weise hat sein generelles Interesse bereits signalisiert und sagte der "Deutschen Hockey-Zeitung" dazu: "Es gibt mehrere Kandidaten, nicht nur mich. Aber wenn der DHB mich will, könnte ich mir schon vorstellen, der Nachfolger von Peters zu werden." Der DHB will seine Entscheidung erst nach der WM bekannt geben, damit Weise & Co. zuvor noch in Ruhe das wichtigste Turnier des Jahres bestreiten können.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 26.09.2006:

Olympiasieger zielt auf eine Medaille

Hockey: 11. WM der Frauen in Madrid – Auftakt am Mittwoch gegen Spanien mit Mandy Haase und Silke Müller vom Bundesligisten Rüsselsheimer RK – Schwere Vorrunden-Gruppe

sid/e - Wie es gemacht wird, haben die Frauen in Mönchengladbach miterlebt. Beim WM-Triumph der deutschen Männer fieberten sie auf der Tribüne mit und genossen die einmalige Atmosphäre. Jetzt wollen es die deutschen Hockey-Spielerinnen bei der Weltmeisterschaft in Madrid den Männern gleichtun. "ch weiß, dass wir mit jeder Mannschaft auf der Welt mithalten können", zeigt Mandy Haase, die wie Silke Müller (zurück aus Utrecht) für den Bundesligisten Rüsselsheimer RK spielt, Selbstbewusstsein.

Gleich zum Auftakt am Mittwoch (16 Uhr ) wartet auf die Mittelfeldspielerin und ihre 17 Kolleginnen mit Spanien eine kniffelige Aufgabe. Die Gastgeberinnen sind zwar Außenseiter, aber zuhause immer gefährlich. Ausrutscher kann sich die Auswahl von Bundestrainer Markus Weise in der stark besetzten Gruppe A nicht erlauben. "Wir haben die Niederlande und China als Topfavoriten im Pool", weiß der Coach, "und auch England ist sehr gefährlich."

Seit Sonntag ist das deutsche Team in der spanischen Hauptstadt, nachdem es sich Anfang September an den Kunstrasen und die Verhältnisse im Club de Campo gewöhnen konnte. "Der Platz ist gut und schnell“, sagt Weise, "sonst aber wird das mit Mönchengladbach nichts zu tun haben, ich erwarte eine mehr familiäre Veranstaltung."

Mit dem Gewinn der Champions Trophy Ende Juli spielten sich die Olympiasiegerinnen von Athen in den Kreis der WM-Favoritinnen und belegen Platz drei in der Weltrangliste –  wie die Männer vor dem WM-Turnier. "Dass wir eine tolle Trophy gespielt haben, heißt noch gar nichts", glaubt Weise, "wir müssen uns jetzt von Neuem beweisen."

Nach dem Spiel gegen Spanien wartet am Freitag Indien, bevor es am Sonntag gegen China, am Dienstag darauf gegen England und am Mittwoch gegen Europameister Niederlande um die Halbfinalteilnahme geht. "Wir sollten vor dem Spiel gegen Holland bereits genug Punkte haben" wünscht sich Weise. Titelverteidiger Argentinien, Australien und Südkorea sind in Gruppe B favorisiert. "Auch bei den Frauen ist die Weltklasse viel enger zusammengerückt", spürt er: "Es kommen inzwischen mehrere Teams für das Halbfinale in Frage."

Dennoch gelang es dem Mannheimer mit Platz zwei bei der EM 2005 und dem Trophy-Triumph, das Überraschungsteam der letzten Olympischen Spiele international auf höchstem Niveau zu festigen. Kein Wunder, dass der 43 Jahre alte Trainer als heißester Kandidat für die Nachfolge von Bernhard Peters beim deutschen Männerteam gilt. Gespräche hat es bereits gegeben. Die Entscheidung will der Deutsche Hockey-Bund erst nach der WM verkünden. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nein sage, wenn der DHB mich fragt", erklärte Weise: "So einen Job bekommt man nicht jede Woche angeboten." Bis es so weit ist, gilt die Konzentration der nächsten Aufgabe.

Auch die Spielerinnen wollen sich vom möglichen Abschied des Trainers nicht stören lassen. "Wir spielen jetzt die WM, alles andere ist egal", bekräftigt Silke Müller (Rüsselsheimer RK): "Und wenn es so weit ist, dass Markus wirklich geht, werden wir uns schon was einfallen lassen."


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