Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Pressestimmen zu den RRK-Damen in der Endphase der Feldhockey-Bundesligasaison 2005/2006

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 19.06.2006:

Abstiegsgefahr statt Endrunden-Teilnahme

Hockey: Frauen des Rüsselsheimer RK verlieren trotz guter Leistungen in Lichterfelde 1:2 und beim Meister Berliner HC 0:1

Die Damen des Rüsselsheimer RK können die Endrunde um die deutsche Feldhockey-Meisterschaft abschreiben. Am Wochenende verlor der Halbfinalist des Vorjahres zunächst bei TuS Lichterfelde mit 1:2 (0:1), ehe er am Sonntag beim Berliner HC mit 0:1 (0:1) das Nachsehen hatte.

Da Lichterfelde am kommenden Freitag noch ein Nachholspiel in Harvestehude zu absolvieren hat, steckt der RRK nun doch noch im Abstiegskampf. Sofern die anderen Klubs in der unteren Tabellenhälfte optimal punkten, droht den Rüsselsheimerinnen am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den TSV Mannheim bei einer Niederlage mit mehr als drei Toren Unterschied tatsächlich der Gang in die Zweite Liga.

Grund für die unerwartet eingetretene Situation ist eine völlig verkorkste Rückrunde, in der dem Team von Trainer Berti Rauth lediglich ein Sieg gegen Spitzenreiter Köln und ein Unentschieden gegen Harvestehude gelang.


Aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 19.06.2006:

Wieder zwei Niederlagen - die Rüsselsheimer Hockeydamen weiter in Bedrängnis

RRK kann die Abstiegsangst nicht abschütteln

ufr. - Eigentlich hätte diese Feldsaison aus Sicht des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) eine runde Sache werden sollen. Der lange gehegte Wunsch, den zahlreichen Mannschaften auf einem zweiten Kunstrasenplatz die Beschäftigung mit Hockeyschläger und Ball zu ermöglichen, wird spätestens im Herbst in Erfüllung gehen. Während der Nachwuchs von der Umgestaltung des alten Naturrasenfeldes mutmaßlich profitieren wird, ist es um die Aktiventeams vom Untermain aktuell so schlecht bestellt wie lange nicht mehr. War der zweite Abstieg der RRK-Männer aus der Bundesliga nach 1991 aufgrund massiver Personalprobleme für viele Fachleute keine Überraschung, hätte kaum jemand gedacht, daß die lange vom Erfolg verwöhnten Rüsselsheimer Damen vor dem letzten Spieltag ihrer weiteren Zugehörigkeit zur Bundesliga nicht gewiß sein könnten. Doch nach dem 1:2 bei den Zehlendorfer Wespen und dem 0:1 bei Titelverteidiger Berliner HC würde den sechsmaligen deutschen Meister eine Heimniederlage mit vier Toren Differenz gegen TSV Mannheim in die Zweitklassigkeit bringen - vorausgesetzt, der Tabellenvorletzte aus Zehlendorf gewinnt das Nachholspiel beim Harvestehuder THC.

Entsprechend unwohl fühlt sich Berti Rauth: "Ich kann die Fußball-WM erst genießen, wenn mein Team den Klassenverbleib endgültig in der Tasche hat", sagte der langjährige Rüsselsheimer Übungsleiter. Seinem stark verjüngten Team, das seine Möglichkeiten mit zwei Siegen gegen Tabellenführer Rot-Weiß Köln angedeutet, aber alle Endrundenchancen durch lediglich einen Punktgewinn in den zurückliegenden fünf Spielen eingebüßt hat, will Rauth aber keinen großen Vorwurf machen: "Wir haben auch am Berlin-Wochenende wieder nicht schlecht gespielt und waren sogar phasenweise dominant. Was bleibt, ist unsere Abschlußschwäche." Allein Meike Acht fiel in der Hauptstadt positiv auf: Im Anschluß an die fünfte Strafecke erzielte die Angreiferin das 1:2-Anschlußtor. Da zuvor Zehlendorfs Olympiasiegerin Sonja Lehmann zweimal getroffen hatte, standen die Hessinnen nach den siebzig Spielminuten zum sechsten Mal mit leeren Händen da. Die Partie beim Berliner HC war bereits nach fünf Minuten entschieden: Lea Loitsch verwandelte einen Siebenmeter zum 1:0-Vorsprung, der auch beim Schlußpfiff Gültigkeit besaß. "Wir werden uns bald zusammensetzen und die Saison in Ruhe analysieren. Wenn wir zurück in die Spitze der ersten Liga wollen, müssen wir unabhängig von der fehlenden Erfahrung mehr tun. Andernfalls droht ein Abdriften", so Rauth.

Wie schnell das gehen kann, haben die Rüsselsheimer Hockeyspieler erlebt. Selbst der Versuch, die Bundesliga mit einem achtbaren Resultat am letzten Spieltag erhobenen Hauptes verlassen zu können, ging schief. Die Hessen gingen beim Tabellendritten Münchner SC 0:7 unter.


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 20.06.2006:

Hockeytradition ist gefährdet

Nach dem Abstieg der Männer bangen auch Rüsselsheims Frauen

VON ANNETTE SEITZ

Die Männer sind aus der Ersten Hockey-Bundesliga abgestiegen, die Frauen haben sich nicht für die Playoffs qualifiziert und vielleicht noch ein Abstiegs-Endspiel vor sich. Die Zeiten sind bitter für den Rüsselsheimer RK. Welche Auswirkungen der Gang der Mannschaft um Stürmer Oliver Domke in die zweite Liga hat, weiß Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller noch nicht abzuschätzen. Im Moment geht er davon aus, dass sich keiner der Geldgeber verabschiedet, "weil bei uns alles regional ist". Wie es sportlich weitergeht, ob mit Trainer Kai Stieglitz, welche Spieler überhaupt bleiben werden, all das ist noch unklar. Der Verbleib des beruflich stark eingespannten Oliver Domke soll fraglich sein. In den kommenden Wochen soll ein Konzept für die zweite Liga erstellt werden und Müller hat "Interesse, mit dem Trainer weiterzuarbeiten".

So bitter der Abstieg nach 15 Jahren Erstklassigkeit ist, überraschend kommt er nicht. Schließlich fehlte während der Saison mehr als die Hälfte der Stammspieler aus Studien- oder Berufsgründen, hinzu kamen Verletzungen, die Umstellungen nötig machten. Nie hatte die Mannschaft Gelegenheit, sich einzuspielen.

Ein sofortiger Wiederaufstieg wird angesichts der Stärke des Unterhauses nicht so einfach sein. Hinzu kommt, dass sich die momentan schwierige Situation im Jugendbereich durch das Fehlen der Perspektive Bundesliga kaum verbessern wird. Doch Müller sieht in dem Abstieg auch "eine Chance, neue Strukturen zu schaffen und eine Basis zu legen. Die Welt geht jetzt nicht unter."

Dass auch die Frauen, in den vergangenen Jahren Aushängeschild des RRK, in der Endphase der Saison noch einmal ins Schlingern geraten sind, passt ins Bild einer verkorksten Spielzeit für den Traditionsverein. Das junge Team verspielte in der Schlussphase der Saison noch die Teilnahme an den Playoffs, muss jetzt sogar um den Klassenerhalt zittern. Sollte Konkurrent Lichterfelde am Freitag sein Nachholspiel gewinnen, könnte Rüsselsheim gegen Mannheim (Samstag, Stadion am Sommerdamm) am letzten Spieltag noch auf einen Abstiegsplatz fallen - wenn Mannheim mit vier Toren Differenz gewinnt. "Das wäre sehr schlimm, mit dieser Truppe abzusteigen", sagt Teammanager Thomas Blivier, der aber von den Fähigkeiten der Mannschaft (Durchschnittsalter 22 Jahre) überzeugt ist. Doch an einen doppelten Abstieg mag man beim RRK gar nicht denken.

Die RRK-Damen im Sommer 2006 (hinten: Katharina Schultz, Barbara Vogel, Maren Pfefferkorn, Victoria Krüger, Lena Jacobi, Irene Balek, Lena Schüder, Eva-Maria Frank, Nathalie Bischel, "Physio" Hanne Zöller, Betreuer Thommy Blivier, Trainer Berti Rauth; vorne: Mandy Haase, Meike Acht, Vera Battenberg, Virginia Peisch, Lydia Haase, Nina Günther, Lotje van Bodegom)


Aus "Main-Spitze" vom 23.06.2006:

"Super-Gau" oder Erlösung?

Hockeydamen gegen TSV Mannheim und das Abstiegsgespenst

kri. - Einer derart unangenehmen Situation sahen sich die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK in den zurückliegenden 17 Spielzeiten nicht einmal ausgesetzt. Erstmals überhaupt seit dem Aufstieg in die Bundesliga 1987 könnte auf den sechsmaligen deutschen Meister zum Abschluss der Pflichtprogramms an diesem Wochenende ein echtes Abstiegsendspiel zukommen.  

Nach extrem bescheidenen vier Punktgewinnen in der Rückrunde, von denen drei aus dem zweiten Saisonerfolg über Spitzenreiter Rot-Weiß Köln resultierten, treffen die RRK-Damen am Samstag am Sommerdamm auf den TSV Mannheim. Die "Badenserinnen", speziell in der Halle seit einigen Jahren ein unangenehmer, weil spielstarker Gegner, liegen drei Zähler hinter den Hessinnen zurück und würden diese mit einem Sieg mit mindestens vier Toren Differenz in der Tabelle überflügeln. Sollte das blutjunge RRK-Damenteam tatsächlich im Vorfeld des WM-Achtelfinalkicks gegen Schweden die höchste Heimpleite ihrer Bundesliga-Historie ereilen, woran am Untermain trotz der Probleme beim Torabschluss niemand ernsthaft glauben mag, muss dies nicht heißen, dass zwangsläufig der Super-Gau eintritt und der Ruder-Klub nach den Herren auch mit den Damen der höchsten Spielklasse verwiesen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Tabellenvorletzte TuS Lichterfelde das Nachholspiel beim Harvestehuder THC sowie zum Abschluss bei Eintracht Braunschweig gewinnt und Harvestehude dann parallel dazu bei Titelverteidiger Berliner HC die Oberhand behält, darf als extrem gering taxiert werden.

Trotzdem ist Berti Rauth sehr darum bemüht, die Seinen auf den Samstag einzuschwören. "Ich bin schon so lange im Sport zu Hause und weiß, dass jetzt Realismus und keine Polemik angesagt ist. Wichtig ist, da Ruhe reinzukriegen und das Team sensibel für das wichtige Spiel zu machen. Was andere machen, kann uns helfen. Aber zu allererst sind wir gefordert, so viel Schlagkraft aufzubauen, dass wir das aus eigener Kraft schaffen", sagt der RRK-Trainer. In dieser Richtung hofft Rauth, dass seine Schützlinge den acht Treffern in bislang acht Rückrundenpartien weitere Tore folgen lassen: "Wenn wir nur eins schießen, muss Mannheim schon fünf machen. Wichtiger aber ist, nicht wild und naiv nach vorne zu rennen. Der TSV kann kontern und verfügt mit Fanny Rinne bekanntlich über eine Ausnahmekönnerin. Und ein schneller 0:2-Rückstand wäre bei unserem angeknacksten Nervenkostüm gar nicht gut."

Zumindest personell sieht es aus heimischer Sicht gut aus. Alle sind an Bord, "und wenn aus der Innenverteidigung jemand ausfallen sollte, würde uns Denise Klecker bestimmt helfen", sagt Rauth. Das hört sich gut an und nährt die Zuversicht, dass die Stimmung bei der abendlichen "Greyhoundfete" doch gut sein wird ...


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 24.06.2006:

RRK will gewinnen statt rechnen

Hockey: Rüsselsheimer Bundesliga-Damen erwarten heute zum Saisonfinale TSV Mannheim und hoffen dabei auf einen versöhnlichen Abschluss nach der völlig verkorksten Rückrunde

mzh - Vielleicht können die Damen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs ihr letztes Saisonspiel am heutigen Samstag im Hockey-Stadion am Sommerdamm ganz entspannt bestreiten. Sofern der Harvestehuder THC gestern Abend das Nachholspiel gegen TuS Lichterfelde gewonnen hat, ist dem Ruder-Klub der Klassenerhalt sicher.

Gewinnt dagegen Lichterfelde, geht die Rechnerei los. Sollte nämlich Lichterfelde heute auch in Braunschweig gewinnen und der RRK mit mehr als drei Toren Unterschied gegen Mannheim verlieren, fände sich der sechsfache deutsche Feld-Meister in der zweiten Liga wieder.

"Theoretisch kann noch alles passieren. Aber ich glaube nicht, dass uns Mannheim mit vier Toren Unterschied überrollt", meint Betreuer Thomas Blivier, der in der Vorwoche wegen eines Kreislaufkollapses kurzfristig die Reise nach Berlin absagen musste, jetzt aber ebenso wie die gesamte Mannschaft an Bord ist.

Blivier rechnet außerdem damit, dass Harvestehude gegen Lichterfelde gewinnt – dann wäre der RRK ohnehin aller Sorgen ledig. Gleichwohl baut er darauf, dass die Rüsselsheimerinnen die verkorkste Rückrunde mit nur vier Punkten und acht Toren aus acht Begegnungen mit einem Erfolg abschließt. "Für die Psyche wäre es gut, vor heimischem Publikum noch mal ein gutes Spiel zu zeigen. Wir hoffen auch auf die Unterstützung unserer Zuschauer."

Immerhin wird den Fans am Sommerdamm einiges geboten, denn nach dem Bundesliga-Finale steigen die Greyhound-Fete sowie ein Sponsorenlauf für den zweiten Kunstrasenplatz. Und auch die Fußballfans kommen nicht zu kurz, denn für sie wird das WM-Achtelfinale zwischen Deutschland und Schweden gezeigt. Ab 20 Uhr lädt der RRK dann zum "Jedermann-Hockey".

Auch wenn die Rüsselsheimer Damen das Spiel gegen Mannheim womöglich sorgenfrei gestalten können, trifft dies auf die Gäste keinesfalls zu. Unabhängig vom Spielausgang zwischen Harvestehude und Lichterfelde müssen sie zittern, denn Lichterfelde (18 Punkte) liegt nur einen Zähler hinter dem TSV.

Thomas Blivier hält es nicht für ausgeschlossen, dass Lichterfelde heute bei den Braunschweigerinnen gewinnt, für die es um nichts mehr geht.

Für Mannheim heißt dies, unbedingt gewinnen zu müssen, um nicht Gefahr zu laufen, noch überholt zu werden. Und wenn Lichterfelde in Harvestehude gewonnen haben sollte, müsste Mannheim ebenfalls siegen und darauf hoffen, dass entweder Lichterfelde in Braunschweig oder Harvestehude in Berlin verliert.

Ein solch enges Abstiegsfinale hat es schon lange nicht mehr gegeben, und der RRK möchte in der nächsten Saison auf keinen Fall ganz zum Schluss wieder in den Abstiegskampf geraten. "Rein spielerisch waren wir ja nicht schlecht, aber wir haben zu wenig Tore geschossen. Vom spielerischen Potenzial her hätten wir das Zeug, zur Endrunde zu fahren, aber wenn man keine Tore schießt, kann man nicht gewinnen", sagt Blivier.

In der nächsten Saison müsse der RRK konzentrierter an die Aufgaben herangehen und mehr Konsequenz beim Verwerten der Torgelegenheiten zeigen. In der zweiten Saisonhälfte habe der RRK zu viele Spiele verschenkt, nachdem die Verantwortlichen nach den ersten neun Spielen noch überrascht gewesen seien, wie gut sich die verjüngte Mannschaft geschlagen habe.

Heute gegen Mannheim wird es nicht zuletzt darauf ankommen, TSV-Spielgestalterin Fanny Rinne auszuschalten – eine Aufgabe, die Mandy Haase zukommen dürfte. Spielt Rinne wie beim Hinspiel in Mannheim weit zurückgezogen in der Abwehr, wird wohl keine Sonderbewachung erforderlich sein, von gelegentlichen Vorstößen Rinnes in die gegnerische Hälfte einmal abgesehen.


Aus "Frankfuter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 25.06.2006:

Gefahr gebannt

Die Hockeydamen des RRK bleiben in der Bundesliga, aber das junge Team muß sportlich noch reifen.

Von ULRICH FRIED

Rüsselsheim. Berti Rauth war schon einige Male in Frankreich, doch die Freude und Erleichterung, die der langjährige Hockeytrainer des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) am Freitag abend während der zweiten Halbzeit des WM-Vorrundenspiels der "Blauen" gegen Togo empfand, hatte mit den beiden Toren der Franzosen wenig zu tun. Einige Minuten vorher hatte Rauth im Videotext ein Ergebnis gelesen, das alle Last der vergangenen Tage von ihm abfallen ließ. Im Nachholspiel der Damen-Bundesliga hatten sich Harvestehuder THC und TuS Lichterfelde 1:1 getrennt, wodurch die Gefahr für den RRK, nach 18 Jahren aus der höchsten Spielklasse absteigen zu müssen, fast gebannt war. Aufgrund der Tabellensituation hätte es nun schon eines Zehlendorfer Sieges mit 14 Treffern Differenz beim Tabellenfünften Eintracht Braunschweig bedurft, um die Hessinnen zurück in die Zweitklassigkeit zu bringen. Angesichts von insgesamt 17 Saisontoren der Zehlendorferinnen vor dem letzten Spieltag dieser Feldrunde eine überaus verwegene Vorstellung.

Die Lockerheit, mit der der sechsmalige deutsche Meister dank dieser Entwicklung die letzten siebzig Spielminuten vor eigenem Publikum angehen konnte, schlug sich in einer spielerisch ordentlichen Rüsselsheimer Vorstellung auf dem Kunstrasen am Sommerdamm nieder. Die zum Erfolg verdammten Mannheimerinnen gingen nach einem Tor von Lena Jacobi (65. Minute) verdient als 0:1-Verlierer vom Platz und finden sich nun in der Zweitklassigkeit wieder. Trotz des versöhnlichen Abschlusses und des fünften Platzes im Abschlußklassement wurde bei der abendlichen "Greyhoundfete" eifrig darüber diskutiert, wieso die Damen nach einer vielversprechenden Vorrunde mit 18 Punkten erstmals überhaupt in Abstiegsgefahr geraten konnten. "Wir haben zwar schon oft bewiesen, daß wir herausragende Spielerinnen ersetzen können, doch ein so junges Team hatten wir noch nie", sagt Berti Rauth.

Nach der "Anfangseuphorie", die Rauth nach den beiden Auftakt-Heimsiegen sowie dem anschließenden 2:1-Erfolg beim Meisterschaftszweiten Rot-Weiß Köln erkannt hatte, habe der Generationswechsel mit zunehmender Spielzeit zu starken Leistungsschwankungen geführt. Während die Abwehr auch ohne die langjährige Kapitänin Denise Klecker weitgehend sicher stand und in keinem Spiel mehr als drei Gegentreffer zuließ, haperte es ohne die in die Niederlande zum SV Kampong Utrecht abgewanderte Nationalspielerin Silke Müller oft an der Treffsicherheit. "Wenn wir wieder zurück in die Spitze wollen, müssen wir da den Hebel ansetzen. Und die eine oder andere muß sich fragen, ob sie wirklich alles dem gemeinsamen Ziel unterordnet. Andererseits ist es normal, daß ein derartiger Reifungsprozeß Zeit braucht. Wichtig ist, rechtzeitig gegenzusteuern, wenn es nach unten geht", sagt Rauth und verweist auf andere Vereine aus Hessen, denen das nicht gelungen ist.

Nach 28 Jahren als Übungsleiter beim RRK wird der 47 Jahre alte Rauth jedenfalls nicht müde, das Rüsselsheimer Damenteam mit neuen Talenten zu speisen. Seit der Rückrunde gehören die 16 Jahre alten Jugend-Nationalspielerinnen Eva Frank und Lotje von Bodegom dem Kader an, was das Durchschnittsalter von ursprünglich etwa 20,5 Jahren weiter sinken ließ. Was das junge Kollektiv an einem guten Tag leisten kann, bekam der souveräne Spitzenreiter der Bundesliga in dieser Saison gleich zweimal zu spüren: Nach dem 2:1-Sieg in Köln hieß es im zweiten Vergleich 3:2 für den RRK.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 26.06.2006:

Lena Jacobi setzt den Schlusspunkt

Hockey: Bundesliga-Damen des RK Rüsselsheim besiegeln mit ihrem 1:0-Heimerfolg den Abstieg von Gast TSV Mannheim

Von Helmut Popp

Abstiegstränen flossen am Samstagnachmittag am Rüsselsheimer Sommerdamm. Allerdings natürlich nicht auf Seiten der heimischen Hockeyspielerinnen des RRK. Diese hatten das letzte Punktspiel der Bundesligarunde 2005/06 gegen den TSV 1846 Mannheim durch das goldene Tor von Lena Jacobi mit 1:0 (0:0) für sich entschieden.

Die recht verkorkste zweite Halbserie, in der eine Niederlagenserie alle Hoffnungen auf eine Endrundenteilnahme zu Nichte machte, fand für die Schützlinge von Trainer Berti Rauth damit doch noch ein versöhnliches Ende. Mit 25 Punkten landeten die Rüsselsheimerinnen auf dem fünften Platz.

Nein, die langen Gesichter gab es auf Seiten der Gäste aus Mannheim, die in der Endabrechnung sechs Zähler weniger zu Buche stehen hatten. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff wurde das ahnungslose Team um Olympiasiegerin Fanny Rinne auf dem Platz zusammengerufen und von ihrem Trainer informiert, dass damit der bittere Weg in die zweite Liga besiegelt war. Konkurrent TuS Lichterfelde hatte nämlich in Braunschweig 1:0 gewonnen und die Mannheimerinnen damit auf den vorletzten Rang verwiesen.

Schon am Vortag holte Lichterfelde mit dem 1:1 im Nachholspiel beim Harvestehuder THC einen Punkt, was auch den Rüsselsheimer RK noch in Abstiegsgefahr geraten ließ. Jedoch eine Gefahr, die allenfalls theoretischer Natur war und keinesfalls für Nervenflattern in den Reihen des vielfachen Deutschen Meisters sorgte. Die Gastgeberinnen wussten: Der Klassenerhalt war schon geschafft, wenn eine etwaige Niederlage gegen Mannheim nicht mit mehr als drei Toren Unterschied ausfallen würde.

Der Gegner war sich wohl der Tatsache bewusst, dass ein solcher Kantersieg in der Opelstadt nicht zu machen war. Sie konzentrierten sich also auf das Fernduell mit Lichterfelde, und glaubten da wohl, sich mit einem torlosen Remis über die Runden mogeln zu können.

Eine Stunde war am Sommerdamm schon gespielt, da zuckte Mannheims Coach Sven Lindemann plötzlich zusammen. Nur er hatte mitbekommen, dass hinter seiner Bank ein einzelner Zuschauer plötzlich mit dem Handy am Ohr wie ein Irrwisch hin und her sprang und jubelte. Es war der in Frankfurt wohnende Freund einer Spielerin aus Lichterfelde, der die Berlinerinnen über das Geschehen in Rüsselsheim auf dem Laufenden hielt. Gerade hatte er erfahren, dass "TuSLi" in Braunschweig in Führung gegangen war. Nun war dem Mannheimer Trainer bewusst, dass seiner Mannschaft ein Unentschieden nicht reichen würde. "Wir brauchen mehr Druck", schrie Lindemann immer wieder auf Spielfeld, informierte aber ansonsten die Spielerinnen nicht über die aktuelle Lage. Wenig später sah er sowieso die Mannheimer Felle endgültig dahin schwimmen. In der 65. Minute hatte sich Lena Jacobi im Schusskreis des TSV 1846 durchgesetzt und die Kugel mit einem satten Rückhandschuss zum Tor des Tages in den gegnerischen Kasten bugsiert.

Ein Sieg für den RRK, der gemessen an den Spielanteilen und den Torchancen sicherlich in Ordnung geht. Schon in der ersten Hälfte hatte der RRK einige Möglichkeiten versiebt, wobei die auffällige Nachwuchsstürmerin Eva Frank beim Abschluss noch etwas Kaltschnäuzigkeit vermissen ließ.

Mannheim sorgte vornehmlich bei Strafecken für Gefahr, doch fand dabei Fanny Rinne in RRK-Torsteherin Barbara Vogel stets ihre Meisterin. "Wir wollten uns vernünftig aus der Saison verabschieden. Das ist uns mit diesem Erfolg gelungen. Für Mannheim ist der Abstieg natürlich bitter. Aber das sportliche Fair Play gebot es, darauf keine Rücksicht zu nehmen und Vollgas zu spielen", sprach RRK-Betreuer Thomas Blivier das Schlusswort.

Aufgebot des RRK: Barbara Vogel; Maren Pfefferkorn, Eva Frank, Irene Balek, Nina Günther, Nathalie Bischel, Vera Battenberg, Lydia Haase, Lisa Faust, Lotje van Bodegam, Mandy Haase, Meike Acht, Lena Schüder, Lena Jacobi, Katharina Schultz und Vicky Krüger.


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 26.06.2006:

Balsam für die angekratzte Psyche

Rüsselsheimerinnen sehen im Verpassen der Hockey-Playoffs auch Positives / Sieg über Mannheim

VON ANNETTE SEITZ

Hockey-Bundesligist Rüsselsheimer RK hat mit dem 1:0 (0:0)-Sieg gegen den TSV Mannheim den Klassenerhalt in der ersten Liga sicher gestellt. Die Mannheimerinnen um ihre Nationalspielerin Fanny Rinne müssen dagegen absteigen.

In den Tagen vor der als Abstiegs-Endspiel hochgejazzten Begegnung gegen den Erzrivalen hat Berti Rauth das sprichwörtliche Zuckerbrot ausgepackt. Sensibel hat der Trainer des Rüsselsheimer Traditionsvereins versucht, das junge Team auf die schwierige Situation einzustellen, die es am Samstag erwartete. Aus eigener Kraft sollten die Spielerinnen versuchen, den Super-Gau des Vereins zu verhindern.

Freilich hätte Mannheim mit wenigstens vier Toren Unterschied gewinnen müssen, um nach der Männer- auch noch die Frauenmannschaft des RRK - mit drei Punkten mehr und besserem Torverhältnis ausgestattet - in die zweite Liga zu schicken. Weil das dem gehemmten Gegner in einem ausgeglichenen, aber spannenden Spiel nicht gelang, Rüsselsheim vielmehr durch Lena Jacobi mit 1:0 gewann, schließen die Hessinnen die Bundesligarunde auf dem fünften Platz ab.

Wie wichtig dieser Sieg im letzten Saisonspiel auch für die angekratzte Psyche der Mannschaft war, machten die Reaktionen nach dem Abpfiff deutlich. Während Trauer ob des Abstieges auf Mannheimer Seite herrschte, machte sich Genugtuung auf der anderen Seite breit. "Wir wollten, nachdem wir die letzten Spiele teils unglücklich, teils unbedarft verloren haben, zeigen, dass wir es noch können", sagte Nationalspielerin Mandy Hasse. "Und das haben wir getan."

Trotz der Freude über den versöhnlichen Saisonabschluss des RRK, der seit dem Aufstieg in die erste Liga 1987 noch nie bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern musste, - die kritische Analyse einer Saison mit Höhen und Tiefen begann schon kurz nach dem Schlusspfiff. Hätte Rüsselsheim doch trotz des personellen Umbruchs und der Verjüngung der Mannschaft zu Saisonbeginn erst gar nicht in die prekäre Situation geraten müssen. Nach einem furiosen Start geriet die Mannschaft in der Rückrunde aus dem Rhythmus und vergab einen besseren Platz in der Tabelle vor allem durch einen Durchhänger nach dem gewonnenen Heimspiel gegen Köln: Vier Niederlagen und ein Unentschieden gab es in der Folge. Vor allem im Torabschluss lag die Schwäche der Rüsselsheimerinnen, die sich zudem immer wieder grobe Schnitzer in Mittelfeld oder Abwehr leisteten, die zu Gegentreffern führten. Die mögliche Teilnahme an der Meisterschafts-Endrunde wurde auf diese Weise vergeben.

Dass sich die Mannschaft nicht für die Playoffs qualifizierte, könne allerdings auch sein Gutes haben, meinte Mandy Haase: "Das ist schade, aber im Endeffekt weiß jeder jetzt auch, dass es nicht weit geht, ohne etwas zu tun. Es kann jetzt auch eine Eigendynamik entstehen, so dass jeder künftig mehr Gas gibt."


Aus "Main-Spitze" vom 26.06.2006:

Versöhnlicher Abschluss

RRK-Hockeydamen verdammen TSV Mannheim zum Abstieg

Nach dem Schlusspfiff flossen bei der einen oder anderen Spielerin Tränen. Doch nicht alle aus dem Lager des TSV Mannheim empfanden den Abstieg aus der Hockey-Bundesliga, den die 0:1 (0:0)-Niederlage beim Rüsselsheimer RK nebst der Ergebnisse auf anderen Plätzen zur Folge hatte, als arg frustrierende Angelegenheit.  

Von Martin Krieger

Eine langjährige Sympathisantin des TSV-Damenteams und für die Pressearbeit zu- ständig, schien die Rückstufung des badischen Vereins in die Zweitklassigkeit sogar gefreut zu haben: "Hurra - ein Jahr kein Rüsselsheim!" entfuhr es der ergrauten Dame deutlich vernehmbar inmitten der niedergeschlagenen Mannschaft, deren Laune sich durch diesen Ausruf zumindest nicht sichtbar besserte. Warum auch?

Was auch immer hinter diesem Spruch gesteckt haben mag - die RRK-Damen bekamen davon nichts mit. Sie waren auf die andere Seite des Spielfeldes geeilt, um sich bei ihrem Anhang für die Unterstützung und Treue in der abgelaufenen Punktrunde zu bedanken. Nach zuvor lediglich vier Punktgewinnen in der Rückrunde und dem damit verbundenen Aus im Rennen um eines der vier Endrundentickets hatten sich die Hessinnen ihren siebten Saisonsieg redlich verdient. "Das Team hat heute nochmal sehr engagiert gespielt und verdient gewonnen. Leider haben wir wieder längst nicht alles reingemacht", sagte Berti Rauth.

Obwohl der langjährige RRK-Chefcoach genau weiß, dass bei der Konsequenz vor dem gegnerischen Tor der Hebel angesetzt werden muss, will der sechsmalige Meister zurück in absolute Spitze, empfand er den fünften Platz im Endklassement nicht als dramatischen Rückschritt: "Wir haben schon mehrfach bewiesen, dass wir große Spielerinnen ersetzen können. Aber so ein junges Team hatten wir noch nie, und von daher sind Leistungsschwankungen normal", sagte Rauth. Dieser hatte wie alle aus der RRK-"Familie" bereits am Freitagabend gegen 21.45 Uhr aufgeatmet: Nach dem 1:1 im Nachholspiel zwischen Harvestehuder THC und TuS Lichterfelde war klar, dass neben einer 0:4-Heimpleite gegen Mannheim schon ein Lichterfelder 14:0-Erfolg bei Eintracht Braunschweig vonnöten sein würde, um den Ruder-Klub nach 18 erstklassigen Spielzeiten in die Zweite Bundesliga zu befördern. Utopie.

Während die Gastgeberinnen gelöst zur Sache gehen konnten und trotz großer Hitze immer wieder spielerische Akzente setzten, hielt sich der große Hallenrivale lange Zeit zurück. In der 26. Minute bekam der TSV die erste Strafecke zugesprochen, die aber wie die vier weiteren sang- und klanglos verpufften. "Wir haben nicht auf Ergebnis gespielt, aber gegen eine Mannschaft wie Rüsselsheim darf man nicht zu viel riskieren", sagte Mannheims Coach Sven Lindemann.

Auf der anderen Seite hätte der RRK früh durch Eva Frank vorlegen können (4./16.), die kurz vor der Pause Lena Schüder mustergültig bediente (32.). Auch nach der Pause lag die RRK-Führung in der Luft, doch die größte Chance vergab Lena Arnold: Die frei stehende Mannheimerin entschied sich gegen einen Schuss und fand mit ihrem Schlenzball in Rüsselsheimer Torhüterin Barbara Vogel ihre Meisterin (59.). Sechs Minuten später stand dann Lena Jacobi genau richtig und erzielte per Nachschuss das Tor des Tages.

RRK: Barbara Vogel; Meike Acht, Irene Balek, Victoria Krüger, Vera Battenberg, Mandy Haase, Eva Frank , Lena Jacobi, Nina Günther, Katharina Schultz, Lydia Haase; Maren Pfefferkorn, Lena Schüder, Eva Frank, Helena Faust, Nathalie Bischel, Lotje van Bodegom.