Zu dem Zweidrittel-Kostenblock für Trainer und Betreuer seien gestiegene Reisekosten gekommen, bedingt durch Pokal- und Meisterschaftsteilnahme auf europäischer Ebene sowie Schwerpunktverlagerung in der Liga nach Norden. An der Ausgabenschraube sei nicht mehr zu drehen, zumal schon ein hohes Kostenbewusstsein erreicht sei: "Erfolge kosten Geld". Mit dieser Situation werde der RRK leben müssen, das vergangene Jahr aber sollte die Ausnahme bleiben. Also gelte es an der Einnahmeseite zu arbeiten.

Und da hatte Rausch für den Abteilungshaushalt 2006 ganz andere Zahlen parat. Realistisch nannte er zwar erneut ein kleines Defizit, ließ aber auch ein ausgeglichenes bis leicht überschüssiges Ergebnis aufblitzen. Denn es könne mit einem beträchtlich gesteigerten Spendenaufkommen gerechnet werden – unabhängig von den Zuwendungen für den neuen Kunstrasen. Zudem sei mit Ruderabteilung und Gesamtvorstand Einigkeit erzielt worden, dem Hockeybereich für dieses Jahr durch Umschichtung etwas mehr Geld zuzubilligen. Der Gesamtverein wird am kommenden Freitag (31.) in seiner Hauptversammlung eine moderate Anhebung der Mitgliedsbeiträge vorschlagen, kündigte Vorsitzender Dietmar Klausen an.

Unter den drei Rüsselsheimer Spitzenklubs (mit Judo und TG-Volleyball) halte sich der RRK recht gut. Was Klausen bedauerte: Trotz der gezeigten Leistung verzeichne die TG viele Zuschauer, beim RRK sei dies nicht der Fall. Und von Fußballklubs wollte er gar nicht erst reden.

Klausen sieht die Finanzierung auf gutem Weg, Müller hält den Wunschtermin für den Baubeginn im August haltbar. Voraussetzung dafür ist vor allem der Bewilligungsbescheid des Landes über 250.000 Euro, die städtischen 150.000 Euro sind im Haushalt verankert. Dafür will sich die 430 Mitglieder starke Hockeyabteilung (zwei Drittel der RRK-Anhängerschaft) noch stark ins Zeug legen. Dabei stützt sie sich auf die Spendenbereitschaft in eigenen Reihen wie von Freunden ihres Sports.

Martin Müller hatte auch gleich ein Beispiel parat, wie zusätzliche Quellen erschlossen werden könnten. Aus dem Elternbereich sei die Anregung zu einem Spendenlauf für den Vereinsnachwuchs gekommen. Er soll im Rahmen des Hockey-Schnuppertags am Samstag, 29. April, auf eigenem Platz oder der Stadionbahn absolviert werden. Dies bedeute keine Kollision mit den Läufen zum Main-Fest (28.), sei vorsorglich mit dem Sportamt abgestimmt worden, bekräftigte Rolf Lange, Sportleiter der männlichen Jugend. Mit Müller und Kassierer Ralf-Peter Rausch appellierte er an die Mitglieder, ähnlich kreative Ideen und Anregungen, etwa auch für Spaß-Veranstaltungen und Partys, zu entwickeln.

Weil der RRK das Projekt nicht alleine aus eigenen Mitteln schultern könne, sollen Spendenaktionen weiter forciert werden. Denn dieser zweite Kunstrasenplatz sei eine Investition in die Zukunft, damit könne die Hockeysparte noch mehr Qualität bieten. Dies zahle sich nicht zuletzt im Nachwuchsbereich aus, hielt Müller fest. Hier gelte der RRK als beispielhaft in Deutschland, könne bei einem fast fünfzigprozentigen Jugendanteil im Bereich Hockey "als kleiner Haufen" mit Großvereinen durchaus mithalten.

Denn Einnahmen in Höhe von rund 113.000 Euro standen im Vorjahr Ausgaben von etwa 162.000 Euro gegenüber, berichtete der Schatzmeister der Abteilung, Ralf-Peter Rausch. Als wesentlichen Grund für das dadurch entstandene dicke Minus nannte er bei der Zusammenkunft die gestiegenen Reisekosten im Zuge des Erfolgs der Hockeymannschaften des Vereins landes-, bundes- und europaweit.

Sicher durch Sponsoren

Dennoch entwickelte sich die Behandlung des Tagesordnungspunktes "Beitragserhöhung" an diesem Abend im Bootshaus des RRK überaus erfreulich für die rund 430 Mitglieder der Abteilung: "Die Sicherheit, die wir durch einige Sponsoren gekriegt haben, macht diesen Punkt entbehrlich", hakte Abteilungsleiter Martin Müller das Thema vorläufig zumindest ab. Der Schatzmeister rechnet wegen der Sponsorengelder nämlich mit einem deutlich geringeren Minus am Ende des nun laufenden Geschäftsjahres von nur noch etwa 7.000 Euro. Mit etwas Glück könne sogar ein geringer Überschuss dabei herausschauen.

Damen-Glanzlichter

Sportlich setzte die Erste Damenmannschaft des RRK mit dem insgesamt 15. Gewinn des Hallen-Europacups Anfang dieses Jahres und mit ihrer Wahl zur Mannschaft des Jahres in Deutschland 2005 die besonderen Glanzlichter. Ebenso die weibliche B-Jugend, deren Spielerinnen sich die Deutsche Meisterschaft in ihrer Altersklasse sicherten. Darüber hinaus glänzten Leistungsträger des Vereins bei Einsätzen in den deutschen Nationalteams ihrer Jahrgänge.

Dass die sportliche Basis des RRK wohl auch in Zukunft gesichert ist, unterstrich der Hockey-Nachwuchs 2005, indem er hessenweit so ziemlich alle Titeln abräumte, die es zu gewinnen gab.

Höchst unerfreulich verlief das Vorjahr allerdings für die zweite Herrenmannschaft des RRK, die als Sechstplatzierte von der Regionalliga in die Oberliga absteigen musste. Für die Erste Damen- wie für die Erste Herrenmannschaft war bei den Play-off-Spielen um die Deutsche Hallenhockeymeisterschaft des vergangenen Jahres jeweils im Viertelfinale Endstation.

Kunstrasenplatz

Erfreut erwartet man beim Rüsselsheimer Ruder-Klub derzeit den Bau eines Kunstrasenplatzes für rund 500.000 Euro, der die Trainingsmöglichkeiten des Vereins verbessern soll. Der RRK, dessen Hockeyabteilung in diesem Jahr übrigens seit 80 Jahren besteht, wird sich an den Kosten des Projekts mit 50.000 Euro beteiligen. Diese Summe soll über eine inzwischen angestoßene Spendenaktion der Abteilung aufgebracht werden, erklärte Martin Müller.

Trauer herrscht bei den Hockeysportlern derzeit wegen des Todes von Dr. Wolfgang Mack am 11. März dieses Jahres, der zuletzt als Kassenprüfer der Abteilung Verantwortung trug.

Protokoll der Hockey-Jahreshauptversammlung vom 23.03.2006

TOP 1          Begrüßung und Bericht des Vorsitzenden (Martin Müller)

Begrüßung der anwesenden Mitglieder, Vertreter des Hauptvorstandes und der örtlichen Presse. Feststellung der ordnungsgemäßen und fristgerechten Einladung. Zu Punkt "Verschiedenes" sind keine Anträge eingetroffen.

Zunächst einmal Dank an alle Förderer, Spender und die Elternschaft, die den Verein auch im vergangenen Jahr unterstützt haben. Dank auch an die Stadt Rüsselsheim und den Sponsoren des Vereins. Nicht zuletzt auch ein Dankeschön an die Vorstandskollegen der Hockeyabteilung für die gute Zusammenarbeit.

Sportlich waren die Damen wieder sehr erfolgreich, indem sie zum 15ten Mal den Europa-Pokal der Landesmeisterinnen gewannen. Leider können sie durch den verpassten Hallenmeistertitel im nächsten Jahr nicht an diesem Wettbewerb teilnehmen.

Die verstärkte Arbeit im Schulhockeybereich, wo nun neben Berti Rauth auch Lisa Jacobi tätig ist, führt zu steigenden Mitgliederzahlen. So entfallen von den 430 Mitgliedern der Hockeyabteilung ca. 50% auf die Jugend.

Die Umsetzung eines zweiten Kunstrasenplatzes an der Stelle des Naturrasens steht nun unmittelbar bevor. Es fehlt nur noch das endgültige OK aus dem Innenministerium. Der RRK muss diesbezüglich eine Eigenleistung in Höhe von 50.000 € erbringen. Verschiedene Projekte zur Erlangung von Spenden sind angelaufen (Internet) und in Planung (Sponsorenlauf am Schnuppertag).

An oberster Stelle steht nach wie vor die Haushaltskonsolidierung.

In diesem Jahr begeht die Hockeyabteilung ihr 80jähriges Bestehen.

TOP 2          Sportbericht Aktive (Glenn Eifert)

Auch wenn an das herausragende Jahr 2004 nicht angeschlossen werden konnte, kann der RRK gleichwohl auf ein sehr erfolgreiches Hockeyjahr zurückblicken. Besonders zu erwähnen ist, dass die Damen erneut den Europacup gewinnen konnten. Außerdem wurden sie zur Mannschaft des Jahres der Stadt Rüsselsheim und des Kreises Groß-Gerau gewählt.