Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Santander  (17. - 19.01.2003)

Deutschland schlägt Spanien im Finale mit 6:1 und ist Hallenhockey-Europameister 2003

 

Christian und Oliver Domke vom RRK dabei

Die deutsche Hallenhockey-Nationalmannschaft hat ihre Dominanz im europäischen Hallenhockey wiederum deutlich und überlegen unter Beweis gestellt. Zum elften Mal in Folge gewann die Mannschaft im spanischen Santander den Europameisterschafts-Titel und bleibt auch weiterhin einziger Sieger seit Durchführung dieses Wettbewerbs. Auch die Serie, bisher nie ein Hallen-Länderspiel verloren zu haben, riss in Santander nicht. Alle Spiele wurden deutlich gewonnen. Dies obwohl in Hinblick auf die erstmalige Austragung einer Hallen-Weltmeisterschaft (5. bis 9. Februar 2003 in Leipzig) in einigen Ländern im Vergleich zu vorherigen Jahren der finanzielle und zeitliche Aufwand der Vorbereitung erheblich gesteigert wurde.

Erstmals gemeinsam, wie hier im Trikot des Rüsselsheimer Ruder-Klubs, mit der deutschen Hockey-Nationalmannschaft auf Titeljagd bei der 11. Hallenhockey-Europameisterschaft an der nordspanischen Atlantikküste, in Santander: Die Brüder Christian und Oliver Domke

"Main-Spitze" vom 20./21.01.2003:

Titel Nummer elf

Oliver Domke trifft auch beim 6:1 gegen Spanien

Seriensieger Deutschland hat sein Abonnement auf den Hallen-EM-Titel eindrucksvoll verlängert. Durch den nie gefährdeten 6:1(3:0)-Endspielerfolg über Gastgeber Spanien sicherte sich das Herren-Team von Bundestrainer Bernhard Peters bei der elften Indoor-EM in Santander zum elften Mal das Championat und baute zugleich seine Superserie auf 104 Siege in 106 Hallen-Länderspielen ohne Niederlage aus. Das imposante Tor-Konto wurde dabei auf stolze 1251:350 Treffer aufgestockt.

„Wenn die anderen glauben, sie können uns schlagen, dann müssen wir eben die Schlagzahl erhöhen", meinte Bernhard Peters nach dem einseitigen Verlauf des Finales zufrieden. „Und das ist uns in beeindruckender Manier gelungen." Kapitän Philipp Crone ergänzte: „Wir haben uns bis zum Halbfinale gut gesteigert und verdient gewonnen."

In der Neuauflage des Endspiels von 2001 erzielten Björn Michel und Philip Sunkel (je 2) sowie der Rüsselsheimer Oliver Domke und Björn Emmerling die Tore für die deutsche Mannschaft, die im Februar in Leipzig bei der ersten Hallen-WM bereits das nächste Championat anpeilt. In der Messestadt startet Deutschland als haushoher Favorit. An den drei EM-Tagen  von  Santander zeichneten sich Michel (10), Domke (9) und Sunkel (7) als erfolgreichste deutsche Torjäger aus. Regisseur Christoph Eimer wurde als bester Akteur dieser EM geehrt.

Die deutsche Mannschaft nach dem Finalsieg über Spanien mit dem Pokal

Die Mannschaft des Europameisters:
Crone, Philipp RW München 1977
Domke, Oliver Rüsselsheimer RK 1976
Domke, Christian Rüsselsheimer RK 1979
Erlewein, Steffen Dürkheimer HC 1972
Emmerling, Björn Stuttgarter Kickers 1975
Biederlack, Sebastian Club an der Alster 1981
Michel, Björn CUS Turin 1975
Eimer, Christoph Münchner SC 1977
Schulte, Christian Crefelder HTC 1975
Weißenborn, Tibor Berliner HC 1981
Sunkel, Philip UHC Hamburg 1974
Witthaus, Matthias Crefelder HTC 1982

Domke-Brüder nach EM-Spaß in WM-Vorfreude

Die Hockeysparte des Rüsselsheimer Ruder-Klubs hat einen Hallen-Europameister mehr. Nach Fritz Schmidt, Rainer Seifert, Tobias Frank, Björn Emmerling, Christopher Reitz und Christian Domke ist der illustre Kreis erwartungsgemäß am Sonntag um den Namen Oliver Domke erweitert worden. Auch bei der elften Auflage dieses kontinentalen Wettstreits haben die Cracks aus der Bundesliga - wie berichtet - abermals in souveräner Manier den Titel errungen.

Dass die Domke-Brüder gerne an die vier Tage in Santander zurück denken, geht über zeitweilig frühlingshafte 15 Grad und den 6:1-Finalsieg gegen Gastgeber Spanien hinaus. „Es hat sich keinesfalls nur deshalb gelohnt, weil wir uns den Titel abgeholt haben. Nachdem ich mich an den relativ glatten Boden gewöhnt hatte, hat die Spielerei einfach viel Spaß gemacht", sagt der Erstgeborene. Während Stürmer Oliver sich auch an neun Turniertreffern erfreuen konnte - nur der Wahl-Turiner Björn Michel und ein Franzose waren einmal mehr erfolgreich -, durfte Abwehrspieler Christian aus anderen Beweggründen mit sich zufrieden sein. „Ich habe immer Stamm gespielt, und es ist von Anfang an einfach sehr gut gelaufen", erklärt der 24-Jährige. Nur im Finale habe er etwas mehr Anspannung verspürt und sei nicht mehr ganz so locker gewesen.

Davon scheint der Bundestrainer nichts mitbekommen zu haben. „Der kleine Domke war diesmal der große", so Bernhard Peters. Während Oliver sich zu Beginn etwas schwer getan habe, ins System hineinzufinden, „aber im Halbfinale und Endspiel voll überzeugt hat, hat Christian hinten rechts technisch erstklassig gespielt und mit seinem super Auge häufig als genialer Passgeber geglänzt", lobt Peters. Und: Sollte es beim abschließenden Bundesliga-Doppelspieltag in München keine Verletzung geben, „ist die WM für beide nicht gefährdet".

Dass das Domke-Duo vom 5. bis 9. Februar in Leipzig unbedingt dabei sein möchte, dürfte auch etwas mit der eher tristen EM-Atmosphäre zu tun haben. „Das war eine recht arme Veranstaltung; anfangs hatten die nicht einmal einen Hallensprecher und es waren kaum Zuschauer da", sagt Christian. Das wird man den Sachsen als Gastgeber einer WM-Premiere wohl nicht nachsagen müssen.

Kommentar: Titelkampf am Fließband
von Martin Krieger

Dass die deutschen Hockeyspieler beim Kampf um die EM-Krone in der Halle dem Rest aus Europa seit 1974 ununterbrochen eine lange Nase drehen, ist eine stolze Leistung. Und angesichts der Dominanz, mit der die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes die Titelkämpfe bisher beherrscht hat, steht nicht zu erwarten, dass die stolze Serie mit dem elften Triumph in Santander zu Ende sein könnte.

Allein - wen interessiert's? Basketball-, Handball- oder auch Volleyballspieler würden bei einer ähnlich eindrucksvollen Siegesserie von den Printmedien hoch gejubelt und von den Fernsehsendern hofiert. Hockey, gleichwohl an Titeln gemessen hier zu Lande mit Abstand erfolgreichste Mannschafts-Ballsportart, kann offenbar gewinnen was es will - die Anerkennung bleibt aus, weil die Erfolge über die TV-Anstalten wenig bis gar nicht transportiert werden. Und daher kann es auch nicht verwundern, dass weniger erfolgreiche Kollektive bei der Wahl zur „Mannschaft des Jahres" viel besser abschneiden, als ein erstmaliger Feldhockey-Weltmeister.

Angesichts dieser Bestandsaufnahme steht nicht zu erwarten, dass der Gewinn des Anfang Februar in Leipzig erstmals ausgespielten WM-Titels in der Halle den „Krummstockartisten" aus der Bundesliga mehr Ruhm oder Ehre einbringen wird. Obwohl - binnen drei Wochen Europa- und Weltmeister zu werden, das gelingt sonst allenfalls noch der Eiskunstlauf-Fraktion und wäre daher unter Umständen reif fürs „Guinness Buche der Rekorde". Dazu angetan, die Sportart Hockey allenthalben ernster zu nehmen, ist die Abwicklung hochrangiger Wettbewerbe am Fließband mit Sicherheit nicht.