Die "Main-Spitze" vom 03.03.2003
schreibt:
RRK setzt einen
neuen Rekord für die Ewigkeit
Hockeyspielerinnen
gewinnen Hallen-Europapokal zum zwölften Mal
Die
Erfolgsbilanz des HTC Uhlenhorst Mülheim galt als Rekord für
die Ewigkeit. Bis gestern. Da setzten die Hockeyspielerinnen des
Rüsselsheimer RK mit dem zehnten Europacup-Triumph in Serie
eine neue Bestmarke und machten mit dem 64. Sieg im 66. Spiel
dieses 1990 erstmals aufgelegten Wettbewerbes gleichzeitig das
Dutzend an Titelgewinnen voll.
Aus Cambrai berichtet Martin Krieger
Im Finale des 14.
Turniers, das zum zweiten Mal vom HC Cambrai in Nordfrankreich
ausgerichtet wurde, ließ sich der Ruder-Klub beim 3:1 (3:1) vom
überraschend ins Endspiel eingezogenen weißrussischen
Vertreter HC Ritm Grodno "seinen" erklärten
Lieblingspokal nicht abspenstig machen. Bis der Wanderpokal und
die deutlich schmuckere Trophäe für den aktuellen Triumph mit
den Medaillen um den Hals freudestrahlend in die Höhe gehalten
und die ersten Lieder angestimmt werden konnten, war in der mit
etwa 900 Zuschauern besetzten Vanpoulle-Halle allerdings ein
hartes Stück Arbeit zu verrichten.
"Es ist
verständlich, dass die Zuschauer ein spannendes Spiel sehen
wollen. Aber ich habe mich andauernd gefragt, wo das vierte Tor
bleibt", sagte Berti Rauth und dürfte damit den acht
mitgereisten Fans auf der Tribüne aus dem Herzen gesprochen
haben. Trotz einer Vielzahl bester Tormöglichkeiten, darunter
sechs Strafecken, wollte der wohl bahnbrechende Treffer partout
nicht gelingen. Daher kämpfte der körperlich robuste Gegner,
der auch im Vorrundenspiel gegen s'Hertogenbosch einen
Zwei-Tore-Rückstand zur Pause noch in einen Sieg verwandelt
hatte, bis zum Ende verbissen um seine Chance. "Die Konter
von Grodno waren brutal, doch genau da haben wir mit
aufopferungsvoller Abwehrarbeit kaum etwas zugelassen. Ein
Gegentor spricht für sich, aber wenn wir zur deutschen Endrunde
wollen, muss vorne mehr kommen", so Rauth.
Vorentscheidung: Als Irene Balek (Mitte, hier abgeklatscht
von Denise Klecker, links Mandy Haase)
im Finale per Strafecke zum 2:1 traf, bog der RRK auf die Siegerstraße
ein.
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Ein starkes Turnier gespielt:
Mandy Haase (rechts) zählte in allen Spielen zu den Besten
im RRK-Dress. |
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Dass Denise
Klecker die Seitenwahl vor dem 13. Endspiel verloren hatte,
sollte kein böses Omen sein. Nach exakt 70 Sekunden verwertete
die herausragend agierende Weltmeisterin einen Rückpass der
ebenso stark aufspielenden Mandy Haase vom Schusskreisrand zur Führung.
Sofort erhöhte Grodno, mit einer Ausnahme identisch mit dem
Nationalteam, den Druck und kam durch einen Stecher zum
Gleichstand. Entsprechend wertvoll war es, dass Irene Balek nur
eine Minute später bei der ersten Strafecke antwortete und mit
ihrem neunten Turniertreffer die Führung zurückerkämpfte. Überhaupt
sollte die Österreicherin eine der spielentscheidenden Figuren
werden. Einmal in der ersten und zwei weitere Male in der
zweiten Halbzeit wehrte die Defensivspezialistin flach
geschossene Strafecken auf der Torlinie ab. Und was sonst auf
den Kasten kam, wurde Beute der reaktionsschnellen Jennifer
Lutz. Zurecht wurde die 24-jährige Steinbildhauerin zur besten
Torhüterin des Turniers gewählt. Dass sie im Frühjahr die
Meisterschule beginnen und vorerst mit Hockey aufhören will,
hinterlässt eine schwer zu schließende Lücke.
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Gesprächsstoff satt: Trainer Berti Rauth und die niederländische
Nationalspielerin Minke Booij, Kapitänin des HC s´Hertogenbosch,
ließen das heißumkämpfte Halbfinale noch einmal Revue passieren. |
Lisa Jacobi
hier im Zweikampf. In der 14. Minute verwandelt Lisa Jacobi eine
Strafecke zum 3:1 für den RRK, zum Endstand des Finales, was zu
diesem Zeitpunkt sicher niemand für möglich gehalten hat. |
Dass ein
Pfostentreffer (10.) und das per Nachschuss in Minute 14
erzielte 3:1 durch Lisa Jacobi bereits den Endstand bedeutete, dürfte
kaum einer der Zeitzeugen für möglich gehalten haben. Doch
trotz eines durchgängig intelligenten und variablen Aufbaus
wurden selbst allerbeste Einschusschancen vergeben. Nicole Hardt
und Silke Müller hatten regelrecht die Seuche am Schläger. Als
Mandy Haase zu allem Überfluss in der 28. Minute unliebsame
Bekanntschaft mit einem weißrussischen Schläger machte und mit
blutender Nase vom Feld musste, nahm sich Berti Rauth die Seinen
bald darauf zur Brust: "Hier, weiter Mädels", schrie
der Erfolgstrainer mit geballter Faust, und es hatte den
Anschein, dass seine Ansprache auf offene Ohren stieß. Es wurde
gerackert und gekämpft, und selbst wenn ein wenig Glück dabei
war, gab es dennoch nichts daran zu rütteln, dass der RRK den
26. Meistertitel vollkommen verdient eingefahren hat. Und
angesichts dieser stattlichen Erfolgsliste kann als gesichert
gelten, dass das zwölfköpfige Team nebst Coach, Betreuer
Thomas Blivier und Physiotherapeutin Hanne Zöller sehr wohl
wusste, wie sich die gut 500 Kilometer lange Rückreise angenehm
gestalten ließ.
Für den RRK spielten: Jennifer Lutz, Denise
Klecker, Irene Balek, Sybille Breivogel, Lena Schüder, Mandy Haase,
Lotte Schwärzel, Nicole Hardt, Lisa Jacobi, Silke Müller, Angela
Celikkol, Nina Günther.
Das Turnier in Zahlen:
Gruppe A |
Rüsselsheimer RK (GER) |
HC Wr
Neudorf (AUT) |
Slough (ENG) |
Cambrai HC (FRA) |
Gruppe B |
HC Ritm
Grodno (BLR) |
HC
Hertogenbosch (NED) |
HC Gintra (LTU) |
Club
Deportivo Terrassa (ESP) |
Spiele 28. Februar 2003:
B |
HC
Hertogenbosch - HC Gintra |
6-3 |
B |
HC Ritm
Grodno - Club Deportivo Terrassa |
5-0 |
A |
HC Wr
Neudorf - Slough |
2-4 |
A |
Rüsselsheimer RK
-
Cambrai HC |
10-1 |
B |
HC Ritm
Grodno - HC Gintra |
4-1 |
B |
HC
Hertogenbosch - Club Deportivo Terrassa |
10-3 |
A |
Rüsselsheimer RK
-
Slough |
7-3 |
A |
HC Wr
Neudorf - Cambrai HC |
8-3 |
Spiele 1. März
2003:
B |
HC Gintra-Club
- Club Deportivo Terrassa |
5-5 |
B |
HC Rim
Grodno - HC Hertogenbosch |
5-4 |
A |
Slough - Cambrai
HC |
6-1 |
A |
Rüsselsheimer RK - HC Wr Neudorf |
10-3 |
Abschlußtabelle Gruppe A
1. Rüsselsheimer RK (9 pts) 2. Slough (6 pts)
3. Wr Neudorf (3 pts) 4. Cambrai (0 pts)
Abschlußtabelle Gruppe B
1. Ritm Grodno (9 pts) 2. HC Hertogenbosch
(6 pts) 3. Gintra (1 pts) 4. Deportivo (1 pts)
3. Gruppe B - 4. Gruppe A |
HC
Gintra - Cambrai HC |
4 - 2 |
3. Gruppe A - 4. Gruppe B |
HC Wr
Neudorf - CD Terrassa |
6 - 5 |
1. GruppeB - 2. Gruppe A |
Ritm Grodno - Slough
|
5 - 4 |
1. Gruppe A - 2. Gruppe B |
Rüsselsheimer RK - HC Hertogenbosch |
5 - 2 |
Spiele 2. März
2003:
7. Platz |
Cambrai HC - CD Terrassa |
3 - 4 |
5. Platz |
HC
Gintra - HC Wr
Neudorf |
2 - 4 |
3. Platz |
Slough - HC
Hertogenbosch |
4 - 5 (n. 7 m) |
Finale |
Ritm
Grodno - Rüsselsheimer RK |
1 - 3 |
Endklassement:
1.
Rüsselsheimer RK
(GER) 2. Ritm Grodno (BLR)
3.
Den Bosch (NED) 4.
Slough (ENG) 5.
Wr. Neudorf (AUT)
6.
Siauliai Gintra (LTU) 7.
Deportivo (ESP) 8. Cambrai (FRA)
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Gewinnen
macht Spaß: Nachdem das Dutzend an Hallenhockey-Europacup-Titeln
voll war, fanden es die Hockeydamen des RRK an der Zeit, sich
einmal zu einem etwas anderen Meisterfoto zu formieren. Über den
schwer erkämpften, aber hoch verdienten 3:1-Finalsieg gegen HC
Ritm Grodno freuen sich: Silke Müller, Mandy Haase, Angela
Celikkol, Physiotherapeutin Hanne Zöller, Lisa Jacobi, Denise
Klecker, Lena Schüder, Lotte Schwärzel, Nina Günther, Nicole
Hardt, Irene Balek, Betreuer Thomas Blivier, Sybille Breivogel,
Trainer Berti Rauth und Jennifer Lutz. |
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