Favorisiert waren wir nicht,
eher der Berliner HC oder der Club Raffelberg in eigener Halle. Und bis
zum Einzug ins Finale hatten wir zugegebenermaßen auch etwas Glück :
immerhin mussten wir zweimal ins Siebenmeterschießen (dabei lief vor
meinen Augen immer wieder des Feld-Halbfinale ab, das wir schon im Sack
hatten und dann doch wie Idioten dastanden). In meinem Alter können
solche Aufregungen gesundheitsschädlich sein, ich mochte auch kaum
hinschauen. Und als dann im Endspiel gleich nach dem Anpfiff der BHC mit
der ersten Ecke wie selbstverständlich mit 1:0 in Führung ging, dachte
ich bei mir (und wahrscheinlich auch alle anderen in der gerammelt vollen
Halle): Das war`s.
|
|
Spielszene
aus dem Endspiel: BHC gegen RRK |
Die
"Bank" rennt. Der RRK hat den Blauen Wimpel! |
Die Wende
kam, als kurz danach Maren Pfefferkorn mit einem etwas umstrittenen
Siebenmeter den Ausgleich erzielte; von da an hatten wir alles im Griff.
Ich habe in meinen langen Betreuerjahren selten ein so aufopferungsvolles
Spiel der Mädchen gesehen, äußerst diszipliniert und zweikampfstark; dass
die Stammfünf mit Lena Jacobi, Henrike Stopfkuchen, Maren Pfefferkorn,
Elena Christl und Lydia Haase durchspielte, sprach für sich; nicht zu
vergessen Torfrau Susanne Drexler, die mit einigen gehaltenen Siebenmeter
das Endspiel erst ermöglichte. Um die Auswechselspielerinnen tat es mir
schon leid, aber es spielten nun mal die besten fünf und eine
Auswechslung war in keinen Phase des Spiels nötig. Am Ende gewannen wir
hochverdient mit 3:1 und konnten damit die Endspielniederlage gegen den
gleichen Gegner im Jahr zuvor vergessen machen.
|
Freude
über den Blauen Wimpel bei den A-Mädchen des RRK |
Ich will
nicht versäumen zu erwähnen, dass der Erfolg dieser Mannschaft auch ein
Erfolg des gesamten Umfelds war; ohne ein unbedingtes Mitziehen der
Eltern, die neben der Zeit auch einiges an Geld investieren mussten, ohne
die hervorragende Arbeit von Dirk Haase, der auf der Bank den eigentlich
viel zu selten anwesenden Bundestrainer ersetzte, ohne die hilfreiche
mitbetreuende Unterstützung durch Birgit Jacobi und ohne das
freundschaftliche Miteinander der Mädchen hätte es wohl keinen Blauen
Wimpel gegeben.
|
Deutscher
Meister 2000 in der Halle: Die A-Mädchen des RRK
(Susanne
Drexler, Elena Christl, Lena Jacobi, Mareike Neubauer, Henrike
Stopfkuchen, Maren Pfefferkorn, Anja Meisner, Ann-Kathrin Zielonka,
Laura Appel, Miriam Burghardt, Lydia Haase, Ann-Kathrin Kröner) |
|