Zwei
Wochen nach der Deutschen Meisterschaft Aufbruch zum Europacup nach
Cambrai in Nordfrankreich. Nach
fünfstündiger Autofahrt die ernüchternde Ankunft im schönen Cambrai,
welches die perfekte Kulisse für einen Minette Walters Krimi abgeliefert
hätte. Zuerst
deckten wir uns mit lebenswichtigen Dingen aus dem nahe gelegenen
Supermarkt ein, um uns die Tage in dem „gemütlichen“ Hotel zu versüßen. Am
Donnerstag abend noch ein letztes Training und Hallenbegehung – ein
bisschen Nervosität war auch dabei. Anschließend noch ein kleines Dinner
vor dem Turnier – Nudeln mit Ketchup, ganz wie bei Muttern.
Freitag
morgen – jetzt geht’s los, unsere Fans waren schon zahlreich (!!!) in
der Halle erschienen und an der Wand leuchtete ein RRK-Plakat. Unser
erster Gegner war Slough. Leider war die englische Mannschaft ohne ihre
Nationalspieler angereist, da diese sich – wie unsere ja bekanntlich
auch – auf die Olympia-Qualifikation vorbereiten mussten.
Nichtsdestotrotz war das Spiel geprägt von englischem Kampfgeist (ich
lobe hier jeden Bundesliga-Schiri), jedoch konnten wir das erste Spiel - :
- für uns gestalten und auch beim zweiten gegen Siauliai ließen wir mit
- : - nichts anbrennen.
Die
Abendgestaltung der Organisation ließ etwas zu wünschen übrig, da das
Hotel ausschließlich französischsprachige Sender zu bieten hatte (was für
einige von uns vielleicht auch gut war – nicht wahr, Jana?!). So
saßen wir eben gemütlich beim Abendessen und diskutierten über unsere
derzeitige Lieblingslektüre mit Anschauungsmaterial ... Wer wollte nicht
immer schon wissen, was Mandy so liest oder womit Denise gerne einschläft.
Samstag
zum Frühstück Club de Campo Madrid - : - und zum Mittag Cambrai. Die
Mannschaft aus Cambrai wurde lautstark vom heimischen Publikum angefeuert
– ob es daran lag, dass die französischen Mädels in kurzen Kleidern
spielten, oder daran, dass sie einfach nett waren, weiß ich nicht (auch
egal). Jedenfalls gewannen wir gegen Cambrai und ihre Zuschauer - : -.
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Britta
Becker vor einem Vorrundenspiel |
Aus
dem Finale gegen Klipper Hamburg |
Am
Abend wurde noch der nächste, entscheidende Tag vorbereitet, erster
Gegner Grodny (Weißrussland) und dann Klipper Hamburg. Da gab es einiges
aufzuarbeiten und zu diskutieren: Sollten wir nicht ..., wollen wir ...,
wir haben doch ..., wie auch immer - wir machen es so! Das Halbfinale der
Deutschen Endrunde brannte uns allen in der Seele.
Sonntag
– das Frühstücksbuffet war übrigens hervorragend, nicht zu
vergleichen mit den Bettdecken. Um 9 Uhr spielen war verdammt früh, aber
Grodny, unser Gegner, fand das wohl auch und so endete das Spiel gegen die
wie erwartet starken Russen - : -. Als
nächstes das Spiel, worauf jeder von uns mit Magenkribbeln gewartet hat
– Klipper stand auf dem Spielplan. Vor dem Spiel erreichte uns die
Super-Nachricht, dass die Jugend B und die A-Mädels Deutscher Meister
geworden sind. Beflügelt durch diese Nachricht betraten wir die Halle
schon wie die Könige - was konnte uns, dem RRK - jetzt noch passieren.
Nur - wir hatten das Spiel noch vor uns - es war alles offen! Aber
schon nach wenigen Minuten war diesmal klar, wo der Hase lang läuft.
Klipper lief diesmal hinterher und unsere ausgetüftelte Taktik ging voll
auf - der altbekannte Eintracht-Abschlag, jedem Rüsselsheimer
Hockeyspieler ein Begriff, brach Klipper das Genick. 6:0 zur Halbzeit, das
sah gut aus und 8:2 der Endstand - so macht es doch Spaß und ein Trost für
die DM war’s auch.
Grund
genug hatten wir jedenfalls zu feiern. Britta wurde bei ihrem 9.
Europacup-Sieg wieder Torschützenkönigin mit 23 Toren. Außer ihr waren
nur Tanja, Berti und Thommy bei allen Siegen dabei (übrigens wagte nur
der BHC die RRK-Serie 1993 einmal zu unterbrechen).
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"We
are the Champions!", Britta Becker mit dem
"Europacup", Nicole Hardt, Mandy Haase |
Neunter
Europacupsieg in der Halle für den RRK (hinten: Mandy Haase, Nina
Günther, Jana Schwärzel, Lisa Jacobi, Nicole Hardt, Tanja
Dickenscheid, Trainer Berti Rauth; vorn: Betreuer Thommy Blivier,
Denise Klecker, Britta Becker, Friederike Barth, Jennifer Lutz,
Sybille Breivogel, "Physio" Hanne Zöller) |
Für
mich war es jedenfalls das „erste Mal“ – ich werd’s bestimmt nicht
vergessen ... denn die Feier war auch nicht zu verachten. Erst lagen
allerdings noch 5 Stunden Heimfahrt vor uns, die wir alle mit größeren
und kleineren Pannen hinter uns brachten. Johannes fuhr an sämtlichen
Tankstellen vorbei – ganz zu Brittas Freude bei einem Blick auf den
Tank, Denise suchte Karnickel (oder war es ihr Portemonnaie?) in
belgischen Büschen und die Pippipausen wurden auch nicht gerade weniger.
Letztendlich landeten alle heil im Bootshaus, wo die A-Mädchen und die
Jugend B ihre Siege feierten – ein schöner Tag für den RRK
!!!!!!!!!!!!!!!!!! |