hmm - „Ihr seid ehrenamtliche Botschafter der Stadt Rüsselsheim“: Stadtrat Jochen Müller sparte nicht mit Lob, als er am Freitagabend die Gäste der Schülersportlerehrung begrüßte. Die Mädchen und Jungen aus acht Rüsselsheimer Vereinen verdienten für ihr Engagement im Sport „ein ganz dickes Dankeschön“. Müller zeichnete in der Köbelhalle mit Sportamtsleiter Robert Neubauer und Stadtverordnetenvorsteher Siegbert Reinig die Schülersportler aus.

Neben den Urkunden gab es in diesem Jahr für jeden Preisträger das Spiel „Verflixt“. „Das ist ein Wort, das bei sportlichen Wettkämpfen auch zu hören ist“, so Neubauer. Der Auftritt eines Duos aus den Reihen von „Ham’mer am Strand“ umrahmte die Ehrung mit einem Comedy- und Artistikprogramm.

Einen Tag vor den "Großen" kamen gestern traditionell die erfolgreichen Schülersportler in den Genuss einer Ehrung durch die Stadt: Insgesamt wurden 92 junge Nachwuchsathleten ausgezeichnet, die im laufenden Jahr mindestens den Titel auf Landesebene errungen haben.  

Von Tobias Goldbrunner

In der voll besetzten Halle I der Walter-Köbel-Halle zeigte sich dabei ein für die Stadt Rüsselsheim durchaus beruhigendes Bild: Um den Nachwuchs muss man sich offenbar keine unmittelbare Sorgen machen.

Ähnlich viele Schülersportler wie in den vergangenen Jahren hatte sich durch ihre Leistungen die Ehrung erkämpft oder erschwommen, erturnt oder erspielt. Stadtrat Jochen Müller unterstrich die besondere Rolle der erfolgreichen Jungsportler für die Stadt: "Ihr seid alle ehrenamtliche Botschafter für Rüsselsheim", erklärte Müller. "Was Ihr auf die Beine gestellt habt, ist aller Ehre wert und lässt auch einen Glanz auf die Stadt fallen. Dadurch wird Rüsselsheim etwa attraktiv", so Müller weiter. Der Dank gehe auch in Richtung der Eltern, die für die jungen Sportler täglich unzählige Kilometer an Fahrstrecken zu Training oder Wettkämpfen freiwillig auf sich nähmen.

Unter den zu ehrenden bei der "Schülersportler-Ehrung" des Jahres 2005: Hessenmeister und Deutscher Vizemeister im Feldhockey 2005, die A-Mädchen des RRK (hinten: Antje Rink, Fabienne Marx, Betreuer Jupp Braumann, Saskia Behr, Petra Ankenbrand, Helena Faust, Julia Machel, Trainer Berti Rauth; davor: Lotte Kanz, Anne Schröder, Nathalie Krätsch, Christina Schröder, Anissa Korth, Selina Wagner; vorn liegend: Torhüterin NN; bei der Zwischenrunde und der Endrunde ohne Julia Machel aber mit Larissa Freibert, Johanna Weber und Leonie Schell)

Und noch einen weiteren wichtigen Punkt ließ Müller nicht außer Acht: Ob es überhaupt sinnvoll sei, sportlichen Erfolgen nachzueifern, wenn man zeitgleich die Schule absolvieren müsse? "Manch einer hat daher Probleme, seine schulischen Leistungen zu erfüllen", weiß der langjährige Lehrer der Immanuel-Kant-Schule. Doch meist sei genau das Gegenteil der Fall, würdigte Müller. "Ihr geltet als Vorbilder für eure Mitschüler. Wer es über so lange Zeit schafft, kontinuierlich und erfolgreich zu trainieren, der legt in der Regel auch die gleiche Disziplin in der Schule an den Tag", befand Müller.

Einmal mehr in den Rüsselsheimer Vorzeigesportarten Judo und Hockey verbuchten zahlreiche Schüler und Schülerinnen nennenswerte Erfolge, doch genauso gehören hiesige Nachwuchstalente in den Newcomersportarten der vergangenen Jahre wie Twirling und Rope-Skipping längst zu den Besten der Republik oder gar Welt. Landestitel im Schwimmen demonstrierten, "dass es in Rüsselsheim auch in dieser Sportart wieder aufwärts geht", erläuterte Sportamtsleiter Robert Neubauer. Die C-Jugend-Volleyballer der TG bewiesen mit ihrem Hessentitel und Silber beim Regionalentscheid, dass sie bereits ihren in diesem Jahr in die Erste Männer-Bundesliga aufgestiegenen Vorbildern im Aktivenbereich nacheifern.

Die Ehrung bestätigte auch eine weitere Feststellung der Vorjahre: Es sind vor allem die weiblichen Nachwuchssportlerinnen, die in Rüsselsheim für die Erfolge sorgen. 72 Mädchen standen 20 Jungen gegenüber. Aus dem Schulsport gab es in diesem Jahr lediglich eine erfolgreiche Gruppe - die dafür umso größer: Die 27 Schachspieler und -spielerinnen der Max-Planck-Schule holten in den diversen Mannschaften zahlreiche erste Plätze wie beim Deutschland-Cup oder dem Hessenpokal. Für beste Unterhaltung waren "Hammer am Strand" aufgetreten.