Von Claus
Langkammer (aus "Main-Spitze" vom 17.10.2016)
Mit Sekt
und Blümchen nimmt Melanie Lehmann beim RRK-Abrudern einen schnittigen
Einer in Betrieb, sieben Meter lang, Material Carbon. "Ich taufe Dich",
ruft sie, "auf den Namen Orion." Und "Orion" hat an diesem Samstag
gleich ein Rendezvous mit Athletin Kristine Berkovica. Weihevoll sticht
sie mit "Orion" durch die Fluten.
Abrudern,
Saisonabschluss – der alljährliche Akt. "Das heißt nicht, dass die Boote
eingemottet werden. Es wird je nach Wetter- und Wasserbedingung
weitergerudert, aber es werden keine Regatten mehr veranstaltet",
erläutert der Chef der Ruder-Abteilung, Horst Ackermann.
Abrudern:
Bei Streuselkuchen und Kaffee, Brötchen und Bier werden schnittige Boote
zu Wasser gelassen. Das gesellige Muskelspiel im Kreise der 120 Ruderer
starken RRK-Formation führt "bis zur Brücke und wieder zurück, ein
symbolischer Akt".
Die Saison
wies als Besonderheit ein Sportprojekt mit dem Kant-Gymnasium auf. Fünf
Tage lang hatte Jazz-Musiker und Ruderer Horst Aussenhof mit einem
halben Hundert Jugendlicher zwischen 13 und 17 Jahren Kraft,
Schnittigkeit, Natur, Wasserlaunen und sportlichen Ehrgeiz aufeinander
abgestimmt. "Natürlich verbinden wir damit die Hoffnung, dass die später
mal rudern – bei uns", sagt Ackermann. "Es war faszinierend, mit welcher
Begeisterung und Konzentration, Disziplin und Neugier die jungen
Menschen an die Sache herangegangen sind, diszipliniert im
allerpositivsten Sinne. Das wäre ein klasse Nachwuchs."
Aus der Not
eine Tugend machen: Die Lücke eines fehlenden Trainers hat eine
ehrenamtliche Gruppe aus Ruderern mit ihrem Einsatz geschlossen. Dabei
hat das Rentner-Quintett Wolfgang und Ulrich Vorfalt, Karl-Heinz Wagner,
Rudi Reitz und Moritz Richter Begeisterung beim Abteilungsvorstand
darüber ausgelöst, "dass sie mit den jungen Leuten sehr gut klar
gekommen sind".
Nach alldem
Lob ging es im Eilschritt ans Mainufer. Dort hatte ein Dreier mit
Flörsheimern angelegt: Helmut Mayer, Erhard Hohlfeld und Manuela Simon
vom benachbarten FRV kamen zum Feiern und Fachsimpeln vorbei, angereist
mit dem Boot "Tramp".