Ein Paukenschlag
zum Abschied
Eine faustdicke
Überraschung und entzückte Zuschauer: Mit einem Sensationssieg gegen den
Tabellenführer verabschiedet sich der Absteiger Rüsselsheimer RK aus der
Bundesliga.
Von Helmut Popp
(aus "Rüsselsheimer Echo" vom 22.05.2017)
"Ich bin noch nie
so geil abgestiegen." Den Spruch des Tages lieferte im Stadion am Sommerdamm
Norman Hahl. Über beide Backen strahlend und voller Stolz schaute der 28-jährige
Hockeycoach drein, als er dies sagte. Mit gutem Grund. Hatten sich die von ihm
trainierten Damen des Rüsselsheimer RK doch Minuten zuvor mit einem echten
Paukenschlag von der Feldhockey-Bundesliga verabschiedet – und so beim
unvermeidlichen Gang in Liga zwei noch mal eine echte Duftmarke im Oberhaus
hinterlassen.
Kein Zweifel: Der
4:3(3:1)-Erfolg der Rüsselsheimerinnen gegen den Primus Mannheimer HC ist eine
faustdicke Überraschung. Auch wenn es bei diesem Aufeinandertreffen zum
Abschluss der Saison für beide Mannschaften um nichts mehr ging. Für den RRK
stand der Abstieg seit einer Woche fest, die Gäste waren nicht mehr vom ersten
Platz zu verdrängen. Doch gerne haben die Mannheimerinnen eine Woche vor dem
Final-Four-Turnier um die deutsche Meisterschaft beim Tabellenvorletzten
sicherlich nicht verloren. Dies offenbarte sich unmittelbar, nachdem Sekunden
vor dem Abpfiff die letzte Eckenchance des MHC wirkungslos verpufft war. Einmal
mehr leidenschaftlich und mit allerletzter Kraft verteidigt von den sich
dazwischen werfenden Rüsselsheimer Abwehrspielerinnen. Das gesamte Absteigerteam
wurde anschließend vom entzückten Publikum gefeiert, während Titelfavorit und
Ligagewinner Mannheim noch völlig entgeistert mit den Schiedsrichtern
diskutierte.
Ja, diese
Niederlage hat den Krösus aus der Kurpfalz mächtig gewurmt. Bei einem Sieg hätte
man immerhin mit dann 56 Punkten einen neuen Ligarekord aufstellen können. Nix
war’s; der Außenseiter aus der Opelstadt hatte ihnen mächtig in die Suppe
gespuckt. "Nicht unverdient", wie Norman Hahl befand. "Meine Mannschaft hat
außergewöhnlich gut gespielt, überragend gekämpft, die nötigen Tore geschossen
und dann halt bei manchen Situationen auch noch das nötige Glück auf ihrer Seite
gehabt", freute sich der RRK-Trainer.
Für die langjährige
Kapitänin Eva Frank hätte ihr letzter Auftritt am Sommerdamm kaum besser enden
können. Zumindest im Feld wird man die 28-jährige Ex-Nationalspielerin nicht
mehr erleben. Der neue RRK-Hockeychef Jürgen Kaul bedankte sich mit herzlichen
Worten bei Frank. Verabschieden wolle er sie jedoch noch nicht, denn "du hast ja
schon angedeutet, in der Halle noch mal für uns den Schläger in die Hände nehmen
zu wollen".
Hahl gab derweil
zu, doch "etwas Angst vor diesem letzten Saisonspiel" verspürt zu haben. "Die
Gefahr war groß, dass Mannheim uns heute nochmal so richtig die Kiste voll
haut." Danach sah es auch tatsächlich in den ersten Minuten aus. Die Gäste
starteten voller Elan und igelten den Ruderklub in dessen Schusskreis ein.
Deshalb stand sofort Torhüterin Lisa Lahham mehrmals im Blickpunkt. Drei Ecken
hatte Mannheim schon vergeben, ehe die vierte in der 11. Minute von der früheren
Rüsselsheimerin Lydia Haase zum längst überfälligen Führungstreffer genutzt
wurde.
Kein einziges Mal
war der RRK bis dahin über die Mittellinie gekommen. Doch nur sieben Minuten
später lag der dann plötzlich mit 3:1 vorne. Verwundert rieben sich die
Zuschauer die Augen. Beim ersten Vorstoß der schnelle Ausgleich von Celina
Hocks, dann das 2:1 nach einem Konter durch Nachwuchstalent Anna Stumpf (17.
Minute) und gleich darauf der dritte Treffer, diesmal erzielt von Isabel
Scherer. Mannheim war komplett aus der Fassung geraten und erholte sich auch
nicht mehr von diesem Schock.
Trotz drückender
Überlegenheit bissen sich die Gäste auch in der zweiten Halbzeit die Zähne aus.
Der Anschlusstreffer zum 3:2 (49.) wurde postwendend von Isabel Scherer mit dem
4:2 beantwortet, die nach der einzigen Strafecke für den RRK die Kugel im
Nachschuss über die Linie bugsierte. In der letzten Viertelstunde spielte der
Tabellenführer dann ohne Torhüterin. Doch mit der elften Feldspielerin konnte in
der 57. Minute nur noch verkürzt werden. Ansonsten kaufte das Rüsselsheimer
Abwehrbollwerk dem gegnerischen Sturmlauf jeglichen Schneid ab.
RRK: Lisa
Lahham; Petra Ankenbrand, Viola Becker, Mara Bentscheck, Eva Frank, Ann-Paulin
Heist, Celina Hocks, Lotta Hof, Emma Kanz, Isabel Scherer, Marie Sommer,
Charlotte Steiner, Anna Stumpf, Kara Tiedtke, Fabienne Werner, Antonia Wilfer.
Fröhliche
Absteigerinnen
RRK-Damen senden
mit 4:3-Coup gegen Primus MHC ein Zeichen für Liga zwei
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 22.05.2017)
Derart gut gelaunte
Absteigerinnen dürfte es in der Geschichte der Hockey-Bundesliga – wenn
überhaupt – extrem selten gegeben haben. Die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK
formierten sich nach dem finalen 4:3(3:1)-Überraschungscoup gegen den Mannheimer
HC zu einem ausgelassen hüpfenden Kreis, während die Belegschaft des
Tabellenführers und Titelanwärters in Teilen Mühe hatte, die dritte
Saisonniederlage sowie das Verpassen eines Bundesliga-Punkterekords zu
akzeptieren.
Letzter Jubel in der Erstklassigkeit: Das
RRK-Damenteam (Marie Sommer, Celina Hocks, Charlotte Steiner, Fabienne
Werner und Viola Becker) verabschiedet sich mit einem verblüffenden 4:3
gegen den Mannheimer HC aus der Feldhockey-Bundesliga. |
Und auch der
heimische Trainer, der vor acht Tagen den zweiten Niedergang des ruhmreichen
Ruderklubs in die Zweite Liga nach 2015 als unvermeidliches Schicksal hatte
akzeptieren müssen, grinste trotz des gesamtsportlichen Scheiterns wie ein
Honigkuchenpferd. "Ich bin noch nie so geil abgestiegen", sagte Norman Hahl und
schickte gleich mal eine Kampfansage an die künftige Konkurrenz hinterher:
"Damit haben wir ein richtiges Zeichen gesendet, dass mit uns in der Zweiten
Liga zu rechnen sein wird."
Obwohl alles dafür
spricht, dass die nach 16 Bundesliga-Spielzeiten im RRK-Trikot scheidende
Kapitänin Eva Frank die Mission Wiederaufstieg nicht mitbegleiten wird, ging der
28-Jährigen die Entwicklung der letzten 70 Freiluftminuten unter die Haut: "Ich
hatte eigentlich damit gerechnet, dass hier total miese Stimmung sein würde.
Einmal weil wir abgestiegen sind, vielleicht noch mal richtig auf die Mütze
gekriegt haben und es obendrein noch mein letztes Spiel war. Deshalb ist es umso
schöner, sich so zu verabschieden, zumal auch viele Freunde extra gekommen sind.
Und natürlich war es auch für das ganze Team eine coole Sache."
Nachdem sie bei der
letzten Teambesprechung schon ein paar Tränchen verdrückt habe, "dürfte es am
Dienstag bei der Abschlussbesprechung bestimmt noch einmal sehr emotional
werden. Aber heute wird bei dem tollen Wetter erst mal gefeiert." Dass der neue
Abteilungsleiter Jürgen Kaul es bei der Dankesrede an Team und Kapitänin
vermied, Frank offiziell zu verabschieden und auf ein Comeback in der Halle
hofft, "sei okay gewesen, obwohl es schon eine definitive Entscheidung ist".
Dass die Hessinnen
von etwa 200 Zuschauern mit anerkennendem Applaus aus der Eliteliga und in die
Sommererholung – das erste Vorbereitungstraining für die am 9./10. September
beginnende Zweiltigarunde ist für Anfang Juli angesetzt – verabschiedet werden
könnten, danach hatte es speziell in den ersten Minuten nicht ausgesehen. Der
hohe Favorit entwickelte sofort enormen Druck und kam bereits nach wenigen
Sekunden zu einer ersten guten Torchance. "Da hatte ich schon Sorge, dass es
zweistellig werden könnte", räumte Coach Hahl ein. Doch hier wie auch bei drei
Strafecken nebst weiterer MHC-Möglichkeiten reagierte Rüsselsheims Torhüterin
Lisa Lahham prächtig.
Binnen weniger
Minuten klingelt es dreimal im MHC-Kasten
Als die Gäste nach
zehn Minuten durch die frühere RRK-Spielerin Lydia Haase die vierte Strafecke
zur 1:0-Führung nutzten, schien doch alles in den vorgezeichneten Bahnen zu
verlaufen. Als Celina Hocks freilich im Gegenzug nach einem Freischlag vom
linken Schusskreisrand der Ausgleich gelang und es bald darauf im Minutentakt
zwei weitere Male im Mannheimer Kasten klingelte, war die MHC-Dominanz dahin.
"Ich weiß nicht, ob der MHC in der ganzen Saison in der Halbzeit einmal 1:3
hinten gelegen hat. Die Mädels haben heute tolle Moral gezeigt, phantastisch
gekämpft und auch mal Tore gemacht", lobte Hahl.
Nach Wiederbeginn
drängte der nicht ganz optimal besetzte Gast den Ruderklub zwar wieder
weitgehend in die Defensive, zeigte aber weiter Mängel beim Abschluss. Zudem war
längst augenscheinlich, dass der Vorsprung allen heimischen Spielerinnen spürbar
Selbstvertrauen im Zweikampf eingeflößt hatte. Die Abwehr stand gut, und so
musste schon ein Fehlpass der lange verletzten Viola Becker herhalten, um
Mannheim zum Anschluss kommen zu lassen (49.). Eine starke Einzelleistung von
Petra Ankenbrand mündete dann in die erste Strafecke, die die agile Isabel
Scherer im Rebound zum 4:2 nutzte (51.). Fünf Minuten später stand es 4:3, doch
fortan kämpften die Hessinnen "mit dem letzten Rest Herzblut, das noch da war"
(Eva Frank), um jeden Meter und hatten sich – nachdem die letzte MHC-Strafecke
nach Ablauf der Spielzeit verpufft war – den positiven Abschied letztlich sogar
in den Augen von Gästetrainer Philipp Stahr verdient.
Rüsselsheimer
RK: Lahham; Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, E. Kanz, Tiedtke, Frank, Hocks,
Steiner, Sommer, Becker, Stumpf, Scherer, P. Ankenbrand, Werner.
Abschied aus dem
Oberhaus steht bevor
Gegen Ligaprimus
Mannheim verabschieden sich die Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen am Sonntag aus
der Bundesliga. Dabei sagt auch eine langjährige Leistungsträgerin tschüss.
Von Helmut Popp
(aus "Rüsselsheimer Echo" vom 20.05.2017)
Womöglich ein klein
wenig melancholisch könnte es zugehen, am Sonntagmorgen auf dem Kunstrasenplatz
im Stadion am Sommerdamm. Denn ab 11.30 Uhr werden dort die Damen des
Rüsselsheimer RK im Vergleich mit Tabellenführer Mannheimer HC ihr vorerst
letztes Spiel in der Feldhockey-Bundesliga bestreiten.
Seit dem
vergangenen Wochenende stehen sie neben TuS Lichterfelde als Absteiger aus dem
Oberhaus fest und müssen nach nur einer Saison wieder in die 2. Liga Süd zurück.
Zwei sportlich errungene Siege (4:2 gegen Lichterfelde und 3:2 gegen
Harvestehude) sowie drei am grünen Tisch zugesprochene Punkte (aus dem 1:5 bei
RW Köln wurde ein 3:0) waren am Ende deutlich zu wenig, um den Rüsselsheimer
Krummstock-Artistinnen die erhoffte Ligatauglichkeit attestieren zu können.
Immerhin ist der Abstand zum rettenden Ufer letztlich auf zehn Zähler
angewachsen. Eine klare Sache also, die nicht viel Raum für allzu großes Hadern
lässt.
Frank hört auf
Einen Haken unter
ihre Karriere macht die langjährige Kapitänin und ehemalige Nationalspielerin
Eva Frank (31 Länderspiele). Zumindest im Feld streift die 28-Jährige sich gegen
Mannheim letztmals das RRK-Trikot über. Ein persönlicher Entschluss, der im
Laufe dieser Saison gereift sei und den sie schon vor dem Rückrundenstart im
Mannschaftskreis angedeutet hatte. Ihre Knochen würden sich immer öfter
bemerkbar machen, schon seit einiger Zeit könne sie nur noch mit permanenten
Schmerzen spielen. Zudem würden die Belastungen in ihrem Job immer größer.
Triftige Argumente, die auch von Trainer Norman Hahl akzeptiert werden mussten.
"Natürlich habe ich versucht, Eva umzustimmen. Ihr Abgang wird auf jeden Fall
eine große Lücke reißen, und zwar nicht nur unter sportlichen Gesichtspunkten",
sagte der RRK-Coach.
Seit 1994 hält Eva
Frank dem Rüsselsheimer Hockeyclub die Treue. Gerade einmal fünf Jahre alt war
sie also, als sie erstmals am Sommerdamm den Schläger in die Hände genommen
hatte. Ihr Vater Tobias stand damals bei den Rüsselsheimer Männern in der
Bundesliga zwischen den Pfosten. Nun verabschiedet sich also die Tochter, die
nach eigener Aussage dennoch "weiterhin dicht am Team dranbleiben will". Und
sich deshalb auch vorstellen kann, im kommenden Winter in der Hallenrunde "noch
mal mitzumachen".
Im Feld ist aber am
Sonntag definitiv für sie Schluss. Einen renommierteren Gegner als den
Mannheimer HC hätte sich Eva Frank für ihr Abschiedsspiel kaum wünschen können.
Die Kurpfälzerinnen haben die laufende Bundesligasaison dominiert und sich als
Tabellenführer in souveräner Manier für das "Final-Four-Turnier" um den
Meistertitel qualifiziert. In der Rolle des Gastgebers werden sie da in einer
Woche vor eigenem Publikum als heiße Favoritinnen an den Start gehen. 53 Punkte
hat der MHC bisher eingefahren. Sollte der Primus auch zum Abschluss in
Rüsselsheim gewinnen, würde er mit dann 56 Zählern einen neuen Ligarekord
aufstellen. Mannheims Trainer Philipp Stahr hat aber schon angekündigt, der
einen oder anderen angeschlagenen Spielerin in der Opelstadt eine Pause gönnen
zu wollen. "Der neue Punkterekord wäre zwar ein tolles Sahnehäubchen, aber wir
wollen kein Risiko eingehen. Priorität hat für uns die Endrunde", wird Stahr auf
der Liga-Homepage zitiert. Wohlwissend, dass Absteiger Rüsselsheim auch so
seiner eigenen Mannschaft wohl kaum das Wasser wird reichen können.
Geschehen eng
halten
Das sieht auch
Norman Hahl so: "Wir wollen uns mit einer anständigen Leistung verabschieden und
das Geschehen möglichst lange eng halten." Mit einer Überraschung sei jedoch
nicht zu rechnen. "Realistischer ist da schon, dass wir noch mal etwas unter die
Räder kommen", orakelt der RRK-Trainer, der zum Saisonende das Comeback der von
einem Armbruch genesenen Viola Becker für möglich hält.
Im Übrigen sei man
"zwar etwas traurig über das nicht geschaffte Klassenziel". Von
"Untergangsstimmung" könne aber keine Rede sein. Gemeinsam wolle man nun nach
der Sommerpause die neuen Aufgaben angehen. Hahl: "Vermehrt mit den vielen
jungen Talenten aus dem eigenen Nachwuchsbereich arbeiten. Und bei den
umliegenden Vereinen nachschauen, ob wir dort Spielerinnen für Zweitligahockey
in Rüsselsheim begeistern können."
Ein Törchen zum
Abschied?
RRK-Damen sagen
gegen Spitzenreiter MHC der Bundesliga und Eva Frank servus
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 19.05.2017)
Die Zeichen beim
Rüsselsheimer RK stehen auf Abschied. Von der Hockey-Bundesliga im Allgemeinen
und von einer langjährigen treibenden Kraft im Speziellen. Wenn an diesem
Sonntag um 11.30 Uhr am Sommerdamm für mindestens 15 Monate die vorerst letzten
70 erstklassigen Minuten angepfiffen werden, dann ist der Ausgang der Partie
gegen den Mannheimer HC von weitgehend untergeordnetem Interesse.
Obgleich gerade mal
28 Jahre alt, hat Eva Frank aufgrund beharrlicher Schmerzen und erhöhter
Anforderungen im Job beschlossen, sich zumindest im Freien nicht mehr länger mit
Krummstock und Hartplastikball aktiv beschäftigen zu wollen. "Vielleicht hänge
ich noch eine Hallenrunde dran", ließ Frank – Tochter des einstigen
RRK-Nationaltorhüters und zweimaligen Olympia-Teilnehmers Tobias Frank –
allerdings durchblicken, dass sie sich zumindest eine Rückkehr für kurze Zeit
offenbar vorstellen kann. Und deshalb ist Jürgen Kaul gut beraten, die Kapitänin
am Sonntag nicht offiziell zu verabschieden. "Irgendetwas wird es sicher geben.
Aber so lange die Möglichkeit besteht, dass sie noch die Halle spielt, was ich
mir wünschen würde, möchte ich lieber noch warten", so die Haltung des neuen
RRK-Abteilungsleiters.
Ähnlich
zurückhaltend gibt sich auch Norman Hahl, zumindest in Sachen Abschlussevent:
"Wenn die Mädels später bei Eva unter sich feiern wollen, ist das auch okay",
sagt der RRK-Trainer. Was die letzte sportliche Aufgabe angeht, wird der
28-Jährige etwas fordernder: "Realistisch betrachtet ist das natürlich eine
harte Nummer gegen eines der aktuell besten deutschen Teams, aber trotzdem
wünsche ich mir und uns ein schönes Abschlussspiel." Abzuwarten bleibt freilich,
ob sich der als Hauptrunden-Spitzenreiter feststehende MHC – mit 72:24 Treffern
offensiv wie defensiv das Maß aller Dinge – im Hinblick auf das
Final-Four-Turniers am kommenden Wochenende auf eigener Anlage eher schonen oder
einspielen will. "0:6 wie in der Hinrunde wollen wir nicht wieder verlieren und
auf alle Fälle Vorletzter bleiben", so Hahl.
Legt den Schläger nach dieser Feldsaison
aus der Hand: Der RRK muss einen möglichen Wiederaufstieg ohne seine
langjährige Kapitänin Eva Frank bewerkstelligen. |
Personell kann der
junge Coach am Ende seiner ersten Bundesliga-Spielzeit mutmaßlich aus dem Vollen
schöpfen. Die zuletzt schulisch gestressten Clara Buchholz und Anna Stumpf
stehen wieder parat, und sogar Viola Becker, die sich Anfang April in Hamburg
den Unterarm gebrochen hatte, hat vom Arzt "grünes Licht" erhalten. So oder so –
gegen ein Frank-Törchen zum Abschied sollte selbst der ehrgeizige Gast nichts
einzuwenden haben...
Zuversichtlicher
Martin Krieger zum Abstieg der
RRK-Damen
Aus "Main-Spitze" vom 15.05.2017
Absteigen schmerzt immer, der Bundesliga
verwiesen zu werden ganz besonders. Selbst wenn auch der zweite Niedergang des
ruhmreichen RRK-Damenteams nach 2015 angesichts vieler deutlicher Pleiten und
eines großen Abstands zum rettenden Ufer gerechtfertigt erscheint, so hätte es
trotz Verletzungspechs und eines starken Leistungsgefälles im Kollektiv nicht
zwingend dazu kommen müssen: Doch in der Rückrunde wurde offenbar, dass dem sehr
jungen Team trotz spielerischer Fortschritte neben der Konstanz in den
Schlüsselduellen vor allem die mentale Stärke fehlte: Insofern könnte es ein
Segen sein, dass es in der Zweiten Liga ein Wiedersehen mit TuS Lichterfelde
gibt. Denn so scheint gewährleistet, dass im erfahrungsgemäß deutlich
schwächeren Unterhaus ein ernstzunehmender Gegner um den Wiederaufstieg buhlt.
Entsprechend bedeutsam sind die direkten Vergleiche und Ausrutscher gegen
"Underdogs" tunlichst zu vermeiden. Das sollte helfen, die Nerven zu stählen ‒
auch im Hinblick auf eine mögliche Rückkehr in die Eliteliga. Dass Kapitänin Eva
Frank in dieser Situation von Bord geht, ist bitter. Das ändert aber nichts
daran, dass das Team dank eines sehr engagierten Trainers und einer spürbaren
Aufbruchstimmung im gesamten Verein viel zuversichtlicher sein darf als vor zwei
Jahren.
Zweiter Abstieg
beschlossene Sache
RRK-Damen nach
2:5 in Mülheim nicht mehr zu retten / 1:5 in München im vorerst letzten
Bundesliga-Gastspiel
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 15.05.2017)
Zeitiger als dies
den treuen und eingefleischten Anhängern lieb gewesen sein dürfte, ist das
Bundesliga-Buch für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK zum zweiten Mal nach
2015 zugeklappt worden. Die überwiegend jungen bis sehr jungen Nachfahren des
sechsmaligen Deutschen Meisters standen bereits nach dem 20. Spieltag neben TuS
Lichterfelde als Absteiger fest, nachdem die Partie bei Uhlenhorst Mülheim mit
einer 2:5-Niederlage geendet hatte und der Harvestehuder THC parallel dazu das "TuSLi"-Team
5:0 bezwingen konnte.
Entsprechend fiel
das 1:5 des Ruderklubs tags darauf beim Münchner SC nicht mehr großartig ins
Gewicht, und auch im vorerst letzten erstklassigen Heimspiel am kommenden
Sonntag gegen den souveränen Spitzenreiter Mannheimer HC geht es maximal noch
darum, den vorletzten Tabellenplatz zu verteidigen. Allerdings dürfte sich am
Sommerdamm ab 11.30 Uhr eine gehörige Portion Abschiedsschmerz einstellen, denn
mit Eva Frank geht die langjährige Spielführerin und der Kopf des Teams von Bord
(siehe Infokasten).
Losgelöst von
dieser Personalie habe auf der Fahrt nach München, so Norman Hahl, keine
"Totengräberstimmung" geherrscht. "Es ist ja nicht so, dass uns das als krasser
Schlag ins Gesicht erwischt hat. Irgendwie war es ja zu erwarten, dass es so
kommt. Und deshalb war es auch erträglich, zumal wir ja mal wieder
ersatzgeschwächt angetreten sind", sagte der RRK-Trainer. Da der 28-Jährige
trotz des nun Zehn-Punkte-Abstands zum rettenden Ufer weiterhin meint, "dass die
Mädels nicht so schlecht sind und wir nicht zwingend hätten absteigen müssen",
möchte er seine Arbeit in Liga zwei unbeirrt fortsetzen. "Wir stehen ja noch am
Anfang, und die Lust ist weiterhin da. Diesmal waren wir noch nicht gut genug,
aber unser aller Ziel sollte sein, es beim nächsten Mal besser zu machen", so
Hahl...
Rüsselsheimer
RK: Lahham; Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, Tiedtke, Frank, E. Kanz, Hocks,
Steiner, Sommer, Schneider, P. Ankenbrand, Scherer, Werner, Rapp, Steiner.
EVA FRANK SAGT NACH 23 RRK-JAHREN CIAO
Die Reihen jener Spielerinnen, die die
herausragenden Jahre des Rüsselsheimer RK bewusst miterlebt beziehungsweise
als Ansporn genommen haben, selbst mit diesem Verein etwas erreichen zu
wollen, lichten sich am Saisonende weiter: Nach der langjährigen
Abwehrchefin Vicky Krüger vor einem Jahr sagt nun auch Kapitänin Eva Frank
ciao. "Ich spiele schon seit einiger Zeit mit ständigen Schmerzen und habe
gemerkt, dass ich, auch bedingt durch die deutlich gestiegene Belastung im
Job, nicht mehr hundertprozentig bereit bin, das zu ertragen", sagt die 28
Jahre alte Diplom-Biologin aus Mainz. Da sie seit 1994 für den RRK am Ball
ist, habe sie zudem das Gefühl, "dass ich das wirklich schon sehr lange
mache und ich mich auch mit einem Leben nach dem Hockey arrangieren kann."
Die Reaktionen der Mitspielerinnen und des
Trainers auf Franks Beschluss, den sie vor Beginn der Rückrunde in den Raum
stellte, seien entsprechend traurig gewesen. "Natürlich haben wir versucht,
sie umzustimmen. Aber ihre Argumente sind verständlich, zumal es ihr
Anspruch ist, auch im Training immer 100 Prozent zu geben", sagt RRK-Coach
Hahl. Da ihr Abgang eine Lücke reiße, "deren Ausmaß wohl erst in der
nächsten Saison richtig zu ermessen sein wird", dürften Hahl und alle
Kadermitgliederinnen froh sein, dass die 31-malige Nationalspielerin "auf
jeden Fall dicht am Team dranbleiben will. Und eventuell mache ich ja noch
eine Hallenrunde mit." Konsequent wäre es, denn ein großer Titel war Eva
Frank in all den Jahren nicht vergönnt. |
"Vielleicht
passiert ja ein Wunder"
Können
RRK-Hockeydamen zweiten Abstieg mit Siegen in Mülheim und München noch einmal
abwenden?
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 12. Mai 2017)
Das Schicksal
entscheidet sich auf alle Fälle wieder gegen eine Mannschaft aus einer Stadt,
deren Name mit einem "M" beginnt. Wurde den Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer
RK vor zwei Jahren eine 1:4-Niederlage am letzten Bundesliga-Spieltag beim
Münchner SC zum Verhängnis; könnte der Abstieg aus der Eliteliga diesmal bereits
drei Durchgänge vor Toresschluss besiegelt sein.
Geht der Ruderklub
am Samstag (14 Uhr). bei Uhlenhorst Mülheim leer aus und besiegt zeitgleich der
vier Punkte besser dastehende Harvestehuder THC den Tabellenletzten TuS
Lichterfelde, dann wäre dem sechsmaligen Deutschen Meister zum zweiten Mal nach
dem Aufstieg 1987 die zweitklassige Zukunft gewiss. Bei einem Aufschub könnte es
tags darauf (13 Uhr) auf die Partie beim Münchner SC und im Optimalfall ‒
Harvestehude siegt erneut nicht ‒ auf das finale Heimspiel am 21. Mai ankommen.
Gegen Spitzenreiter Mannheimer HC...
Dass es nach
bislang sechs sportlich und drei am grünen Tisch eingespielter Punkte in der
RRK-Familie allenthalben schwerfällt, noch an Rettung zu glauben, ist
verständlich. "Ein bisschen Hoffnung ist schon noch da, doch ich bin eigentlich
ein realistischer Mensch. Aber vielleicht passiert ja ein Wunder", sagt Eva
Frank. Nach inzwischen zwölf Bundesliga-Jahren weiß die 28-jährige Kapitänin
ebenso wie ihr gleichaltriger Trainer die Lage sehr genau einzuschätzen.
"Mülheim ist dank seines guten Nachwuchses in der Rückrunde noch stärker
geworden. Da müssen wir schon einen Tag wie zuletzt gegen Düsseldorf erwischen",
sagt Norman Hahl. Dem Tabellensechsten aus dem Ruhrgebiet am Sommerdamm ebenso
knapp 2:3 unterlegen, wie dem punktgleichen Rangsiebten Münchner SC (1:2),
hätten zwei Siege in der Fremde zum jetzigen Zeitpunkt echten
Sensationscharakter. Zumal es zuletzt auswärts gar nicht gut laufen wollte. "Wir
hatten es selbst in der Hand, besser dazustehen. In Großflottbek hatten wir
einen Punkt verdient, und in Lichterfelde muss man einfach gewinnen", so Hahl,
der am Wochenende auch noch auf die schulisch stark belasteten Talente Clara
Buchholz und Anna Stumpf verzichten muss.
Mit vier Punkten
mehr, das weiß auch Eva Frank, sähe die Welt im- gleich besser aus. Aber: "Vor
zwei Jahren war die Angst vor dem Abstieg viel größer. Jetzt wissen wir, dass
das zwar sehr traurig, aber kein Weltuntergang ist und man in der Zweiten Liga
durch häufigere Siege auch wieder mehr Spaß am Hockey hat." Zudem sei die
Stimmung im Team, so Frank, mit der vor zwei Jahren überhaupt nicht zu
vergleichen: "Damals gab es doch erhebliche Spannungen." Sollte der junge
RRK-Kader am Samstag kein erstes Wunder vollbringen können und schon als zweiter
Absteiger neben TuS Lichterfelde in den Zug Richtung München steigen ‒ die
Spielansetzung bedeutet nicht nur Reisestress pur, sondern verursacht dem Verein
zusätzliche Kosten ‒, auch dann wäre Hahl vor dem Trip nicht bange: "Dann wäre
das Thema durch, und wir könnten befreiter und mit mehr Lockerheit die letzten
Aufgaben angehen."
Gegen Düsseldorf
dicht vor Teilerfolg
Hoffnungen der
RRK-Damen auf Verbleib in der Bundesliga schwinden nach 4:5 und 1:8 in Berlin
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 08.05.2017)
Einmal extrem weit
weg von einem Teilerfolg, dann ganz dicht dran: Der vorletzte Doppelspieltag
dieser Bundesligasaison ist aus Sicht des Rüsselsheimer RK ganz anders verlaufen
als im Vorfeld vermutet. Am Samstag beim Berliner HC mit 8:1-Toren unerwartet
massiv unter die Räder gekommen, hätten die Spielerinnen von Trainer Norman Hahl
tags darauf am heimischen Sommerdamm beinahe gegen Endrundenaspirant
Düsseldorfer HC gepunktet. "Ein Fünkchen Hoffnung besteht bei den Mädels noch
und ganz abgeschlossen habe ich auch nicht. Aber realistisch betrachtet wäre das
jetzt schon eine Riesensache, wenn wir zwei der drei noch ausstehenden Partien
gewinnen würden", so Hahl.
Da der für den
Ruderklub einzig noch erreichbare Harvestehuder THC am kommenden Samstag zu
Hause gegen Schlusslicht TuS Lichterfelde antritt, könnte der Abstieg selbst bei
RRK-Erfolgen in Mülheim und München bereits besiegelt sein. "Sollte es nicht
reichen, dann hätten wir uns trotzdem deutlich besser präsentiert, als beim
Abstieg vor zwei Jahren", betonte Hahl. Und: "Bis auf eine Position, wo es noch
nicht ganz klar ist, gibt es aktuell keine Anzeichen für Abgänge."...
Rüsselsheimer
RK: Lahham; Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, Tiedtke, Frank, Hocks, Steiner,
Sommer, Schneider, P. Ankenbrand, Scherer, Werner, Rapp; Steiner, Stumpf (beide
nur Sonntag).
Topleistungen
müssen her
Abstiegsbedrohte
RRK-Damen erneut in Berlin, dann am Sommerdamm gegen Düsseldorf am Ball
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 05.05.2017)
Die Zeit wird
knapp: Noch 350 Minuten bleiben den Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK, um
den zweiten Abstieg aus der Bundesliga nach 2015 abzuwenden. Nach der extrem
bitteren, weil leicht vermeidbaren 1:2-Pleite bei Schlusslicht TuS Lichterfelde
wissen alle im Ruderklub, dass das junge Team um den ebenfalls jungen Trainer
Norman Hahl (28) nach bislang neun Punkten – davon drei am "grünen Tisch" aus
Köln serviert – in den verbleibenden fünf Partien schon über sich hinauswachsen
muss, um noch die Kurve zu kriegen.
Ein Blick auf das
restliche Programm legt den Schluss nahe, dass die Erfolgsaussichten an diesem
Samstag am größten sind. Um 13.30 Uhr wartet der neuntplatzierte Berliner HC auf
die Hessinnen, der sich allerdings in der Hinrunde am Sommerdamm 3:0 durchsetzen
konnte. "Da haben wir aber gar nicht so schlecht ausgesehen, und wenn wir
unserer Topleistung bringen, ist da was möglich. Am Sonntag wird es eher
schwierig für uns", sagt Lisa Lahham. Die 28 Jahre alte Torhüterin weiß aus
hinlänglicher Erfahrung, dass gegen das junge und ambitionierte Kollektiv des
Tabellenvierten Düsseldorfer HC, das am Sonntag um 14 Uhr am Untermain
Aufstellung nimmt, schwerlich etwas zu machen ist, "wenn die mal in Fahrt
gekommen sind. Aber vielleicht haben sie ja nicht ihren besten Tag".
Weitaus mehr, als
die Erinnerung an das 2:8-Hinrundenerlebnis beim Endrundenkandidaten vom
Niederrhein, ging der angehenden Zahnmedizinerin der jüngste Rückschlag in der
Hauptstadt nach. "Da ich sonst nicht viel zu tun hatte, grübelt man hinterher
schon, was man vielleicht hätte besser machen können", sagt die seit 2014 in
Würzburg wohnende und pendelnde Studentin. "Uns hat das Glück im Abschluss
gefehlt, aber wir haben auch unsere Leistung nicht abgerufen."
Obwohl das
zweitälteste Kadermitglied nach Kapitänin Eva Frank den neuerlichen Trip in die
Hauptstadt als "nicht angenehm" bezeichnet – der Berliner HC hatte dem
RRK-Wunsch auf Vorverlegung der Partie auf das zurückliegende Wochenende nicht
entsprochen –, mag sie die Flinte nicht ins Korn werfen oder gar an eine weitere
zweitklassige Zukunft denken: "Wir haben immer noch Chancen, und mit der
nächsten Saison beschäftige ich mich nicht." Fakt indes ist – nach diesem
Wochenende bleiben noch 210 Minuten...
Zweiter Abstieg
zeichnet sich ab
Damenteam des
Rüsselsheimer RK quittiert bittere 1:2-Niederlage bei Schlusslicht TuS
Lichterfelde
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 2. Mai 2017)
Dieser verfrühte
"Tanz in den Mai" kann in den Reihen des Rüsselsheimer RK niemandem Freude
bereitet haben: Nach dem dritten Saisonsieg guter Dinge und hoffnungsfroh nach
Berlin gefahren, tendieren die Aussichten auf den Verbleib des letzten
hessischen Teams in der Hockey-Bundesliga nach diesem misslungenen
Betriebsausflug in die Hauptstadt praktisch gegen Null. Denn anstatt mit einem
weiteren Dreier dem Harvestehuder THC im Abstiegskampf bis auf einen Zähler auf
die Pelle zu rücken, ist der Klassenerhalt für den RRK aufgrund der
1:2(0:1)-Pleite bei Schlusslicht TuS Lichterfelde in extrem weite Ferne gerückt.
"Theoretisch sind die Chancen noch gegeben. Aber wir wissen selbst, dass es
jetzt ziemlich schwierig wird und es ein extremes Wunder wäre, wenn wir es noch
schaffen würden", räumte RRK-Trainer Norman Hahl zerknirscht ein.
Verständlich, dass
im jungen Gästeteam ob des sich abzeichnenden zweiten Abstiegs aus der Eliteliga
nach 2015 die eine oder andere Träne kullerte. "Es sah so aus, als ob wir mit
der Drucksituation nicht fertig geworden wären und die Nerven uns einen Streich
gespielt hätten. Unsere Chancenverwertung war leider ausgerechnet in diesem
wichtigen Spiel mal wieder ungenügend, während Lichterfelde vielleicht vier Mal
vor unserem Tor war", so Hahl, der alleine Celina Hocks eine
überdurchschnittliche Leistung bescheinigte...
Rüsselsheimer
RK: Lahham; Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, Kanz, Steiner, Buchholz, Tiedtke,
Scherer, Sommer, Frank, Hocks, Schneider, P. Ankenbrand, Stumpf.
Drei Punkte in
Berlin?
RRK-Damenteam
bei Bundesliga-Schlusslicht TuS Lichterfelde in der Pflicht
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 28.04.2017)
Was Sportler alles
dafür tun, um nach Berlin zu kommen und in welcher Form sich die Freude darüber
Bahn bricht, dies haben fast 130.000 Zuschauer live und Millionen anderer
Fußballfans in dieser Woche vor der "Glotze" erleben können. Bis das
DFB-Pokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund am 27. Mai
angepfiffen wird, haben die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK die
Hauptstadt zwischenzeitlich zweimal angesteuert. Und irgendwie sind es ebenfalls
Endspiele, die der Ruderklub dort zu bestreiten hat.
Speziell am letzten
April-Sonntag steht ab 14.30 Uhr auf dem Gelände des TuS Lichterfelde an der
Eleonorenstraße enorm viel auf dem Spiel. "Wir müssen dort gewinnen, um uns
weiterhin berechtigte Hoffnungen machen zu können. Unser erstes Ziel sollte
sein, in Führung zu gehen", sagt Norman Hahl. Der 28-jährige RRK-Trainer, am
vergangenen Wochenende mit seinem blutjungen Team am Sommerdamm mit 3:2 Toren
gegen den Harvestehuder THC verdient zum dritten Saisonsieg gekommen, weiß
genau, dass schon ein Unentschieden beim abgeschlagenen Tabellenletzten zu wenig
sein dürfte. Dass "TuSLi" in diesem Jahr noch ohne Punkt- und Torerfolg
geblieben und in der Hinrunde als einziges Team überhaupt vom RRK bezwungen
worden ist, sollte die Hessinnen am Freitag einigermaßen zuversichtlich gen
Nordosten aufbrechen lassen.
Zur Reisegruppe
gehört erstmals wieder Celina Hocks. Die 20 Jahre alte Lehramtsstudentin (Sport
und Mathematik) war nach knapp zwei Auslandssemestern im US-Bundesstaat
Massachusetts heimgekehrt und hatte sich auf Anhieb als wertvolle Verstärkung
erwiesen. "Ich habe an der dortigen Uni viel Hockey gespielt, aber das Tempo
hier ist doch um einiges schneller", sagt Hocks. Neben täglichem Training habe
sich das Hockeystipendium in annähernd 30 Partien mit dem Uniteam
niedergeschlagen, wobei die athletische Offensivkraft die Spielstärke im oberen
Zweitligabereich ansiedeln würde.
Ihr Comeback am
vergangenen Wochenende sei im Großen und Ganzen okay gewesen, "aber ich kann
bestimmt noch mehr zeigen". Imponiert habe ihr, wie das das RRK-Team am Samstag
in der zweiten Halbzeit gegen Harvestehude zurückgekommen ist, "und wie wir mit
Vollgas das 1:2 gedreht haben". Überhaupt sei ihr "mega wichtig, dass wir
weiterhin alles versuchen, die Erste Liga zu halten. Und da können wir unsere
Chancen am Wochenende erheblich steigern", sagt die Nauheimerin. Ein erstes
Saisontor von ihr in Berlin käme genau zur rechten Zeit und wäre ziemlich
passend: Am 12. Juni 2016 hatte Celina Hocks beim 8:1-Sieg bei
Zweitliga-Absteiger SC Charlottenburg letztmals für den RRK getroffen ...
Jubel über
dritten Saisonsieg
RRK-Damenteam
kämpft Harvestehude 3:2 nieder, muss aber gegen Alster 0:6 passen
Gegen Alster zweiter Sieger, aber tags
zuvor obenauf: Die RRK-Hockeydamen um Clara Buchholz (rechts) punkten im
Abstiegskampf. |
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 24.04.2017)
Gewisse Parallelen
sind über die Bundesliga-Zugehörigkeit hinaus nicht von der Hand zu weisen:
Analog zum SV Darmstadt 98, der bravourös gegen die quasi sichere Rückstufung
ankämpft, lassen sich offenbar auch die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK so
schnell nicht unterkriegen. Der Tabellenvorletzte kam am Sommerdamm gegen den
Harvestehuder THC zum dritten Saisonsieg und ist diesem Gegner aus Hamburg dank
des 3:2 damit bis auf vier Punkte auf die Pelle gerückt. Daran konnte das herbe
0:6 am Sonntag gegen Halbfinalanwärter Club an der Alster nichts ändern, da
Harvestehude auch bei Primus Mannheimer HC verlor.
"Trotzdem ist klar,
dass wir am nächsten Wochenende beim Tabellenletzten TuS Lichterfelde gewinnen
müssen, um unsere Chancen zu wahren", sagte Norman Hahl. Der RRK-Trainer wie
bestimmt alle Spielerinnen waren froh, nach rund neun USA-Monaten erstmals
wieder gemeinsame Sache mit Celina Hocks machen zu können. "Eine deutliche
Verstärkung für uns", lobte Hahl die auf Anhieb sehr präsente 20-jährige
Offensivkraft.
Rüsselsheimer
RK: Lahham; Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck, E. Kanz, Tiedtke, Frank, Hocks,
Steiner, P. Ankenbrand, Buchholz, Scherer, Stumpf, Sommer, Schneider (nur
Samstag), Werner (nur Sonntag).
"Müssen unseren
Heimvorteil nutzen"
Den Sieg am
grünen Tisch haben die RRK-Frauen gerne mitgenommen. Um den Abstieg zu
vermeiden, müssen jetzt aber auf dem Hockeyfeld noch weitere folgen. Am
Wochenende spielen sie zweimal am Sommerdamm.
Von Helmut Popp
(aus "Rüsselsheimer Echo" vom 22.04.2017)
Vor Ostern hatte
Hockey-Bundesligist Rüsselsheimer RK noch schnell ein Testspiel gegen den SC 80
Frankfurt ausgetragen. "Hauptsächlich, um den vielen jungen Talenten meines
Kaders etwas Spielpraxis zu verschaffen", wie RRK-Trainer Norman Hahl erklärte.
Die machten ihre Sache auch ganz gut und verwiesen den Regionalligisten mit 4:1
in die Schranken. Über die Feiertage ließen die Rüsselsheimerinnen jedoch ihre
Schläger in der Ecke stehen. Hahl: "Damit wir alle mal abschalten und die Köpfe
freibekommen können." Erst am Dienstag hat die Vorbereitung auf den
bevorstehenden Doppelspieltag begonnen, an dem es für den stark
abstiegsgefährdeten Bundesliga-Vorletzten auf dem Kunstrasen am Sommerdamm zwei
Heimaufgaben zu bewältigen gilt: am heutigen Samstag um 15.30 Uhr gegen den
Harvestehuder THC und morgen (12 Uhr) gegen den Club an der Alster Hamburg.
Unerwartet hatten
die Hoffnungen auf den Klassenerhalt vor zwei Wochen neue Nahrung erhalten.
Zumindest ein klein wenig, nachdem die zum Rückrundenauftakt Anfang April in
Köln erlittene 1:5-Niederlage nachträglich von der Spielleitung des Deutschen
Hockey-Bundes in einen 3:0-Erfolg umgewandelt wurde. Weil Gegner Rot-Weiss seine
Nationalspielerin Franzisca Hauke eingesetzt hatte. Aus beruflichen Gründen war
die während der Hallenrunde vorübergehend in Hamburg auf Torejagd gegangen. Nach
der Rückkehr zu ihrem Stammverein hatte dieser es jedoch versäumt, die
Spielberechtigung entsprechend umschreiben zu lassen. "Ein richtig doofer und
ärgerlicher Lapsus der Kölner Verantwortlichen. Die Regularien ließen da aber
wohl keine andere Entscheidung zu", kommentierte Hahl.
Punktekonto
verdoppelt
Seine Mannschaft
habe den Sachverhalt "mit einigem Wohlwollen" zur Kenntnis genommen. Konnte
dadurch doch das Punktekonto auf einen Schlag von drei auf sechs verdoppelt und
Konkurrent TuS Lichterfelde vom vorletzten Rang verdrängt werden. Doch mache ein
sportlich auf dem Feld errungener Sieg natürlich mehr Freude. Zumal vor den
letzten acht Rundenpartien die Ausgangslage für die RRK-Frauen weiterhin alles
andere als günstig ist.
Immerhin ist man
noch sechs Zähler vom rettenden zehnten Rang entfernt. Dieser wird vom Berliner
HC eingenommen. Nun könnte sich dieser Rückstand schon am Samstag weiter
vergrößern, denn die Berlinerinnen haben gute Chancen, ihr Konto in Großflottbek
aufzubessern. "Wir müssen deshalb am Wochenende unbedingt unseren Heimvorteil
nutzen und selbst punkten", weiß Hahl. Wenigstens eines der beiden Spiele müsse
gewonnen werden. Idealerweise sollte dies den Rüsselsheimerinnen heute gegen
Harvestehude gelingen, denn dann würden sie den neuntplatzierten Gästen bis auf
vier Zähler auf die Pelle rücken – und hätten die somit in den Abstiegskampf
hineingezogen.
Ein Erfolg gegen
den Club an der Alster am Sonntag ist wesentlich unrealistischer. Als Vierter
zählen die Hanseatinnen zu den Endrundenanwärtern – und gehen als klarer Favorit
ins Kräftemessen mit dem RRK. Der muss bis zum Saisonende auf die Dienste von
Viola Becker (Armbruch) verzichten. Dennoch haben sich die personellen
Alternativen für Coach Hahl vergrößert: Rebecca Schneider ist vom Pfeifferschen
Drüsenfieber genesen und Celina Hocks hat ihren langen USA-Aufenthalt beendet.
Beide haben in den Trainingseinheiten einen guten Eindruck hinterlassen.
"Möglich, dass ich die zwei am Wochenende schon bringe und sie uns dann auch auf
Anhieb weiter helfen können", sagt Hahl. Der Trainer weiß auch genau: "Stehen
wir nach diesen beiden Partien zweimal mit leeren Händen da, dann können wir uns
den Klassenerhalt endgültig abschminken."
Hauptaugenmerk
auf Harvestehude
Damenteam des
Rüsselsheimer RK muss im Abstiegskampf punkten, was gegen Alster sehr schwer
wird
Aus "Main-Spitze"
vom 21. April 2017
(kri). Vor Ostern
in Hamburg am Ball, nach Ostern Hamburger Gäste: Das Rückrundenprogramm in der
Hockey-Bundesliga stellt sich für die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK in
diesen Tagen etwas einseitig dar. Doch angesichts von bislang sechs
Punktgewinnen – darunter drei am "grünen Tisch" zugefallen – ist es eigentlich
egal, wen der Tabellenvorletzte wann vor den Schläger bekommt. Will der
Ruderklub die theoretische Chance auf den Verbleib in der höchsten deutschen
Spielklasse wahren, wären weitere Nullnummern wie vor 14 Tagen mehr als
kontraproduktiv. Ergo sollte speziell am Samstag, wenn es um 15.30 Uhr gegen den
Rangneunten Harvestehuder THC geht, etwas für den Aufsteiger hängen bleiben.
Tags darauf, wenn um 12 Uhr am Sommerdamm die Partie gegen Halbfinalkandidat
Club an der Alster angepfiffen wird, sind die Erfolgssaussichten jedenfalls
deutlich geschmälert.
Im Bewusstsein,
dass die Alsteranerinnen um die frühere RRK-Spielerin Anne Schröder – in Rio mit
Olympia-Bronze dekoriert – und Emely Kerner, die älteste Tochter der
langjährigen Rüsselsheimer Leistungsträgerin und DHB-Vizepäsidentin Britta
Becker, in der Hinrunde verdient 4:0 vorne lag, hat Normal Hahl sein
Hauptaugenmerk auf die erste Aufgabe gerichtet: "Die stehen mit 13 Punkten mit
unten drin, und deshalb sollten wir da auf alle Fälle punkten – am besten
dreifach", sagt der 28-jährige Trainer. Obwohl sein teilweise dezimiertes Team
sich zuletzt Meister UHC Hamburg (2:5) und dem Großflottbeker THGC (2:3) beugen
musste, hätten die Leistungen ihn positiv gestimmt: "Beim UHC haben wir uns
tapfer geschlagen, bis Vio Becker abgeschossen wurde, und hätten auch ein
drittes Tor erzielen können, und das in Flottbek war einfach total unglücklich."
Sieht noch
eine kleine Chance auf den Ligaverbleib: RRK-Trainer Norman Hahl. |
Darüber hinaus gibt
es zwei weitere Faktoren, die Hahl positiv stimmen: "Zum Glück spielen wir
zuerst gegen Harvestehude, und da Vio uns ja nun länger fehlt, ist es natürlich
super, dass Celina Hocks wieder zurück ist." Die 20-jährige Offensivkraft hatte
sich im vergangenen Sommer in die USA verabschiedet und ist seit Kurzem wieder
im Lande. "Sie hat dort ein paar mal irgendwo mittrainiert und ist auf alle
Fälle eine Verstärkung für uns." Zumindest am Samstag plant Hahl auch mit länger
erkrankten Rebecca Schneider und mit der angeschlagenen Ann-Paulin Heist
(Sehnenentzündung im Arm).
Steilvorlage aus Köln verpufft
Nach drei
Punkten am "grünen Tisch" gehen RRK-Damen in Hamburg zweimal leer aus / Becker
mit Armbruch
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 10.04.2017)
Keinen Punkt von
zwei Kunstrasenplätzen der Freien und Hansestadt Hamburg mitgebracht, dafür
unverhofft mit drei Zählern am "grünen Tisch" bedacht, aber vom
Bundesliga-Klassenerhalt trotzdem ein Stückchen weiter entfernt: Die Hockeydamen
des Rüsselsheimer RK wussten am zweiten Rückrunden-Spieltag nicht so recht, ob
sie sich freuen oder traurig sein sollten. Der angestrebte Punktgewinn an der
Alster blieb dem Ruderklub beim Deutschen Meister UHC Hamburg (2:6) und beim
Großflottbeker THGC (2:3) versagt, wodurch die Steilvorlage in Form der
Umwandlung der 1:5-Pleite bei Rot-Weiss Köln in einen 3:0-Erfolg –
Nationalspielerin Franzisca Hauke hatte in der Halle woanders gespielt –
verpuffte. Trainer Norman Hahl hatte trotzdem eine Weiterentwicklung seines
nicht optimal besetzten Teams erkannt und sieht trotz der vier Punktgewinne des
Berliner HC noch eine "kleine Chance" auf die Rettung. Viola Becker fällt nach
einem Armbruch allerdings mindestens sechs Woche aus...
Rüsselsheimer
RK: Lahham; Hof, Bentscheck, Heist, E. Kanz, Wilfer, Tiedtke, Buchholz,
Frank, Steiner, Werner, Stumpf, Scherer, P. Ankenbrand, Becker (nur Samstag),
Steffl, Windgaß (beide nur Sonntag).
1. Bundesliga - Damen - nach 14 von 22 Spielen |
Platz |
Spiele |
Tore |
Punkte |
1. |
Mannheimer HC |
14 |
53 |
18 |
36 |
2. |
Rot-Weiss Köln |
14 |
44 |
22 |
32 |
3. |
UHC Hamburg |
14 |
49 |
22 |
30 |
4. |
Club an der
Alster |
14 |
37 |
22 |
29 |
5. |
Düsseldorfer HC |
14 |
37 |
19 |
27 |
6. |
Uhlenhorst
Mülheim |
14 |
28 |
26 |
18 |
7. |
Münchner SC |
14 |
23 |
24 |
18 |
8. |
Großflottbeker
THGC |
14 |
22 |
43 |
15 |
9. |
Harvestehuder
THC |
14 |
21 |
29 |
13 |
10. |
Berliner HC |
14 |
25 |
38 |
12 |
11. |
Rüsselsheimer
RK |
14 |
18 |
55 |
6 |
12. |
TuS
Lichterfelde |
14 |
10 |
49 |
3 |
RRK und der "Bonussieg"
Rechenspiele um Klassenverbleib der Hockeyspielerinnen
Aus
"Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 8. April 2017
west.
Zehn Partien haben die Damen des Rüsselsheimer RK noch Zeit, sich gegen die
drohende Rückversetzung in Liga zwei zu stemmen. Dass dies in der Rückrunde der
Feldhockey-Bundesliga kein leichtes Unterfangen wird, erschließt sich allein aus
der bisherigen Bilanz des Tabellenletzten: drei Punkte bei einer Tordifferenz
von 12:51. Drei Siege könnten nach Rechnung von Trainer Norman Hahl reichen für
den Aufsteiger, um am Saisonende fünf Punkte Rückstand aufs rettende Ufer
aufgeholt und die beiden Berliner Konkurrenten TuS Lichterfelde und Berliner HC
hinter sich gelassen zu haben. Also zwei Erfolge in den direkten Duellen "und
ein Bonussieg", wie Hahl sagt. Im RRK-Lager liegt der Fokus auf diesem Sonntag,
wenn die Hessinnen beim Großflottbeker THGC zu Gast sind. Wenn alles für die
Rüsselsheimerinnen liefe, könnte das Match beim Tabellenneunten den "Bonussieg"
bringen, so Hahl. Tags zuvor wird im Rahmen des Doppelwochenendes an der Alster
beim Meister UHC Hamburg vermutlich nichts zu holen sein. Genau wie zum
Rückrundenauftakt in der vergangenen Woche beim Meisterschaftszweiten Rot-Weiss
Köln. Eine Halbzeit hatte sich die junge RRK-Equipe, die derzeit
Jugendspielerinnen des Jahrgangs 2000 integrieren muss, gut geschlagen, ehe es
am Ende eine standesgemäße 1:5-Niederlage setzte. Der Spielplan meinte es gewiss
nicht gut mit den Rüsselsheimerinnen, ihnen solch ein Startprogramm vorzusetzen.
So geht im Grunde das Unterfangen Klassenverbleib erst am Sonntag richtig los.
In der abgelaufenen Hallenrunde, in der die RRK-Damen positiv überraschten und
erst am letzten Spieltag die Meister-Playoffs denkbar knapp verpassten, konnte
das Team neues Selbstbewusstsein erlangen. Doch der Abgang von Marilena Krauss
(Hanauer THC) und der Ausfall von Rebecca Schneider (Pfeiffersches Drüsenfieber)
engt Trainer Hahls Möglichkeiten in der Offensive stark ein. Immerhin: Rebecca
Schneider soll nach Ostern wieder zum Schläger greifen können.
In
der Offensive hapert's
Bei
den Hamburger Klubs ist für Rüsselsheim mehr Torgefahr vonnöten
Von
Thomas Schulz (aus "Main-Spitze" vom 07.04.2017)
Auch
nach dem Rückrundenauftakt der Feldhockey-Bundesliga stehen die Frauen des
Rüsselsheimer RK auf dem letzten Tabellenplatz. Was zu erwarten war, gastierten
sie doch beim deutschen Vizemeister Rot-Weiss Köln und verloren
(erwartungsgemäß) 1:5. Immerhin: In der Hinrunde unterlag der Ruderklub am
Sommerdamm noch überdeutlich mit 0:9, es war nun also eine relativ achtbare
Niederlage. Nun bleiben dem Neuling noch zehn weitere Duelle in der zweiten
Halbserie, um den Klassenverbleib doch noch zu managen.
Zum
Glück ist der Abstand zum rettenden Ufer, also derzeit zum Drittletzten Berliner
HC, nicht weiter angewachsen, es sollten also (mindestens) noch fünf Zähler
aufgeholt werden. Faktisch deren sechs, denn die RRK-Tordifferenz (12:51) ist
katastrophal.
Am
ersten Doppelspieltag der Rückrunde müssen die Automobilstädterinnen erneut
auswärts antreten, und zwar bei zwei der vier im Zwölferklassement vertretenen
Hamburger Klubs. Am Samstag (16.30 Uhr) wartet Titelverteidiger UHC Hamburg auf
die Hessinnen, ehe es am Sonntag (11.30 Uhr) zum Rangneunten Großflottbeker THGC
geht.
Beim
UHC sind die Gäste mehr oder weniger krasser Außenseiter, obwohl sie in der
ersten Halbserie dem Meister nur 0:2 unterlagen und dieser vor acht Tagen nicht
über ein 2:2 beim schwächelnden Münchner SC hinauskam. Dort kassierte der
Favorit gleichwohl erst im letzten Moment den Ausgleich, war zuvor aber
eindeutig überlegen, wie Coach Claas Henkel erklärte: "In dieser noch sehr
frühen Phase der Saison haben wir eine erfreulich gute erste Halbzeit gespielt.
Mein Team war selbst schuld, dass es am Ende nochmals eng wurde und nicht
gewonnen hat. Es hätte längst höher führen müssen."
Natürlich spricht einiges dafür, dass Hamburg, das aktuell hinter Primus
Mannheimer HC und Rot-Weiss Köln nur auf Rang drei liegt, sich im Heimspiel
gegen Rüsselsheim als treffsicherer erweist, zumal die Chancenverwertung mit das
größte Problem im bisherigen Rundenverlauf des RRK ist. Zwölf Spiele, zwölf
Treffer: So lautet die bescheidene Offensivbilanz. In einigen engen Partien der
Hinrunde ging der spielerisch gleichwertige Ruderklub nur deswegen leer aus,
weil nicht oder zu wenig getroffen wurde.
Jüngstes Remis des GTHGC macht RRK Mut
Im
ersten Vergleich mit dem Großflottbeker THGC führte er sogar zum Kabinengang mit
1:0, ehe am Schluss ein frustrierendes 1:3 auf der Anzeigetafel stand. Der GTHGC
erreichte am vergangenen Wochenende lediglich ein 2:2 gegen Tabellennachbar
Harvestehuder THC, was RRK-Trainer Norman Hahl durchaus Mut macht: "Beim UHC
gehen wir ähnlich wie gegen Köln ohne große Erwartungen ins Match, zumal uns
neben der erkrankten Rebecca Schneider auch noch Marie Sommer aufgrund
schulischer Verpflichtungen fehlen wird. In Großflottbek gehe ich jedoch von
einem Kontrahenten auf Augenhöhe aus. Wir wollen mit mindestens einem Punkt aus
dem Spiel gehen. Natürlich wird auch diese Aufgabe nicht einfach werden; am
Sonntag muss wohl einfach alles für uns laufen."
Drei Punkte für den RRK am Grünen Tisch
Von "www.hockeyliga.de"
vom 7. April 2017
Der Zuständige
Ausschuss (ZA) des DHB hat das Damen-Bundesligaspiel RW Köln gegen Rüsselsheimer
RK vom Samstag, 1. April 2017, nachträglich mit 3:0 für die Gäste aus Hessen
gewertet. Grund dafür ist, dass bei Köln Franzisca Hauke zum Einsatz kam, die
aber keine Spielberechtigung hatte. Die Bronzemedaillengewinnerin von Rio 2016
hatte in der Hallensaison für ihren Heimatclub Harvestehuder THC gespielt und
ist von RW Köln zur Feldsaison nicht wieder zurückgemeldet worden. "Das genannte
Meisterschaftsspiel wird von Amts wegen gemäß § 23b Abs. 3 SPO DHB wegen des
Einsatzes einer nicht berechtigten Spielerin mit 0:3 Toren zu Gunsten des
Gegners gewertet." So schreibt es der ZA in seiner Begründung für diese
Entscheidung am gestrigen Donnerstag. Als Folge dieser Entscheidung ist
Franzisca Hauke auch für den Rest der Rückrunde für RW Köln nicht
spielberechtigt.
Die Damen von
Rot-Weiss Köln hatten das erste Rückrundenspiel am 1. April gegen Aufsteiger
Rüsselsheim zuvor mit 5:1 (2:1) gewonnen.
Keine Punkte, aber viel Lob
Zwar nicht
verheißungsvoll, aber ordentlich starteten die Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen
in die Rückrunde. Ohne beim 1:5 in Köln die 11. Saisonniederlage verhindern zu
können.
Von Helmut Popp
(aus "Rüsselsheimer Echo" vom 03.04.2017)
Als Schlusslicht
der Feldhockey-Bundesliga gab es für die Frauen des Rüsselsheimer RK zum
Rückrundenstart in der Domstadt am Rhein erwartungsgemäß nichts zu holen. Sich
ordentlich präsentieren, kämpfen und die unvermeidliche Niederlage in einem
einigermaßen erträglichen Rahmen halten – mehr war für die Rüsselsheimerinnen
als Gäste des klar favorisierten Endrundenanwärters Rot-Weiss Köln nicht drin.
Immerhin dies ist der jungen Mannschaft von Trainer Norman Hahl dann auch
gelungen.
Das Resultat von
1:5 kann als achtbar bezeichnet werden – schon im Vergleich zum 0:9, das man im
Hinspiel gegen die Kölnerinnen einstecken musste. Vor allem aber wegen der
Darbietung in der ersten Hälfte, die vom RRK weitgehend ausgeglichen gestaltet
wurde...
Rüsselsheimer
RK: Lisa Lahham; Petra Ankenbrand, Viola Becker, Mara Bentscheck, Clara
Buchholz, Eva Frank, Ann-Paulin Heist, Lotta Hof, Emma Kanz, Isabel Scherer,
Charlotte Steiner, Kara Tiedtke, Antonia Wilfer, Kim Treutner, Marie Sommer,
Anna Stumpf.
Auf die Torgefährlichkeit von Isabel
Scherer baut Hockey-Bundesligist RRK in der Feldrunde. |
Wenn Herkules zu schwach ist
Bundesliga-Erhalt ist gewaltige Aufgabe für RRK, doch Coach Hahl ist verhalten
optimistisch
Von Thomas Schulz
(aus "Main-Spitze" vom 31.03.2017)
Im Gegensatz zur
Hallenrunde, in der die Hockeyfrauen des Rüsselsheimer RK beinahe den Sprung in
die Play-offs zur deutschen Meisterschaft erreicht hätten, startet der heimische
Bundesligist als Tabellenletzter in die zweite Halbserie der Feldrunde, die für
ihn am morgigen Samstag (14 Uhr, Stadion Olympiaweg) beim Vizemeister Rot-Weiss
Köln beginnt. "Das Spiel ist eine riesige Herausforderung – uns ist bewusst,
dass wir uns aktuell nicht mit Köln messen können; entsprechend ist es wichtig,
besser abzuschneiden als beim 0:9 aus der Hinrunde", setzt Trainer Norman Hahl
seine Mädels in dieser Partie nicht unter Druck.
Ansonsten warten in
den übrigen zehn Spielen der Rückrunde weitere starke Teams, wobei der Ruderklub
im ersten Vergleich beispielsweise dem Titelträger UHC Hamburg lediglich 0:2
unterlag, und natürlich etliche Konkurrenten auf Augenhöhe. Allerdings gelang
dem Neuling in der kompletten ersten Halbserie nur ein 4:2-Sieg über den
punktgleichen Vorletzten TuS Lichterfelde Berlin. Ansonsten verlor er gegen die
weiteren vermeintlichen Abstiegskandidaten allesamt, noch dazu vor eigenem
Publikum: 0:3 gegen den bereits fünf Zähler entfernten Drittletzten Berliner HC,
1:3 gegen den Großflottbeker THC, 1:2 gegen den Münchner SC sowie 2:3 im
Vergleich mit Mitaufsteiger Uhlenhorst Mülheim.
Bei sämtlichen
Klubs aus der unteren Hälfte des Klassements muss der Altmeister also auswärts
antreten, entsprechend ist der Abstiegskampf mit Herkulesaufgabe fast schon zu
harmlos beschrieben. Womöglich gibt es indes doch noch ein Wunder vom Main –
Übungsleiter Hahl weiß zwar um die schwierige Konstellation, versprüht dennoch
vorsichtigen Optimismus: "Das Ziel für die Rückrunde ist ganz klar der
Klassenerhalt. Das wird nicht leicht zu erreichen sein und vielleicht bezahlt
meine Mannschaft gegen die Großen erneut Lehrgeld. Doch aus den Fehlern dieser
Spiele müssen wir lernen, um gegen die direkten Konkurrenten – das sind alle
Teams bis einschließlich Platz sechs, insbesondere aber TuS Lichterfelde und der
Berliner HC – die nötigen Punkte für den Nichtabstieg einzuspielen."
Da Marilena Krauss
es vorzog, auch in der Feldrunde für den Hanauer THC anzutreten, fehlt dem
RRK-Kollektiv zwar eine erfahrene Stürmerin, und auch der aktuelle Ausfall der
Angreiferinnen Rebecca Schneider (Pfeiffersches Drüsenfieber) sowie Petra
Ankenbrand (gebrochener Fußzeh) wiegt schwer, dennoch ist die Stimmung im
zuletzt immer wieder verjüngten Kader sehr gut, wie Norman Hahl bestätigt: "Die
Mädels freuen sich auf die kommenden Aufgaben, haben hervorragend trainiert,
sich in der Vorbereitung auch im taktischen Bereich kontinuierlich
weiterentwickelt; außerdem nutzten einige Nachwuchskräfte die Chance, sich zu
präsentieren und ins Team zu integrieren."
Da auch die sechs
Abiturientinnen Kara Tiedtke, Selina Windgaß, Charlotte Steiner, Maike Pinger,
Clara Buchholz sowie Jessie Steffl nach zahlreichen Klausuren und schriftlichen
Prüfungen nun wieder Vollgas geben können, bleibt nur ein Problem. Es ist die in
der kompletten Vorbereitung unzureichende Verwertung der Torgelegenheiten,
obwohl sich die junge Isabel Scherer beim jüngsten Turnier in Mülheim torhungrig
zeigte und sämtliche vier Treffer erzielte.
Daran müsse, so
Hahl, unbedingt weiter gearbeitet werden. Positiv bewertete er den
1:0-Turniererfolg über Lichterfelde und auch während dieser Woche den 1:0-Sieg
über Testspielgegner TSV 1846 Mannheim, wobei ein Siebenmeter vergeben wurde.
|
Der Kader der Ersten Damen des RRK für
die Rückrunde der Feldsaison 2016/17 (hinten:
Rebecca Schneider, Ann-Paulin Heist, Franziska Ruhland, Lara Kaltbeitzel,
Lotta Hof, Eva Frank; davor: Trainer Norman Hahl, Marie Sommer, Kristin
Rapp, Lena Mischlich, Fabienne Werner, Antonia Wilfer, Mara Bentscheck, Emma
Kanz, Managerin Linda Namuo-Schneider, Co-Trainer Christian Zimmermann;
vorn: Isabel Scherer, Viola Becker, Torfrau Kim Treutner, Torfrau Lisa
Lahham, Torfrau Nina Ankenbrand, Torfrau Franka Wolf, Anna-Sophia Stumpf,
Charlotte Steiner; weiter dabei: Petra Ankenbrand, "Physio" Janine Huver,
Maike Pinger, Kara Tiedtke, Celina Hocks, Jessie Steffl, Clara Buchholz) |
Coach Hahl trotz 0:4 nicht unzufrieden
RRK-Frauen
testen gegen TSV Mannheim / Am Wochenende Vorbereitungsturnier in Mülheim
Aus "Main-Spitze"
vom 24.03.2017
(ulz). Die
Hockeyfrauen des Rüsselsheimer RK haben ein Testmatch beim Bundesligarivalen TSV
1846 Mannheim mit 0:4 verloren. Die Spielzeit betrug dreimal 20 Minuten. Ohne
Petra Ankenbrand (gebrochener Zeh), Rebecca Schneider (Pfeiffersches
Drüsenfieber), Ann-Paulin Heist, Stammkeeperin Lisa Lahham sowie Kapitänin Eva
Frank (das routinierte Trio durfte pausieren), blieben die Gäste insbesondere
deswegen chancenlos, weil sie etliche hochkarätige Gelegenheiten ‒ darunter
einen Siebenmeter und vier Strafecken ‒ nicht verwerteten.
Dennoch war Trainer
Norman Hahl nicht unzufrieden: "Unabhängig von der mangelnden Torgefährlichkeit,
präsentierten sich die jungen Spielerinnen – vor allem Anna-Sophia Stumpf sowie
Marie Sommer – sehr gut. Auch die beiden Torfrauen Kim Treutner und der aus
Limburg gekommene Neuzugang Franka Wolf konnten ihre Fähigkeiten unter Beweis
stellen. Das Duo war an sämtlichen vier Gegentreffern schuldlos, da schon zuvor
taktische Fehler begangen wurden. Die Niederlage ist also insbesondere auf
unzureichende Erfahrung zurückzuführen."
Daran soll am
Wochenende gearbeitet werden, denn der Ruderklub fährt zu einem hochkarätig
besetzten Vorbereitungsturnier nach Mülheim an der Ruhr. Dort trifft er am
Samstag auf den Großflottbeker THGC und den Harvestehuder THC, am Sonntag dann
auf TuS Lichterfelde sowie Ausrichter Uhlenhorst Mülheim. Am Dienstag (20 Uhr,
Sommerdamm) testet der RRK erneut gegen den TSV 1846 Mannheim.
Abstiegskampf ohne Marilena Krauss
Ex-Nationalspielerin bleibt nach der Hallenrunde in Hanau / RRK-Trainer Norman
Hahl und Team sind enttäuscht
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 08.03.2017)
Manchmal war es
schlicht zu kalt, dann war der Kunstrasenplatz am Sommerdamm noch gesperrt. Doch
nach einigen Athletikeinheiten bereiten sich die Hockeyspielerinnen des
Rüsselsheimer RK seit der achten Kalenderwoche nun auch mit Krummstock und
Hartplastikball auf die zweite Halbserie der Feldrunde vor, die sie als
Bundesliga-Schlusslicht angehen. Und die am 1. April mit dem Gastspiel beim
Tabellendritten Rot-Weiss Köln beginnt – ohne Marilena Krauss. Die 24 Jahre alte
Stürmerin, zweimal ins Nationalteam berufen, wird nicht von ihrem Stammverein
Hanauer THC zurückkommen, wo sie in der Hallenrunde am Ball war.
"Es hat uns schon
enttäuscht, wie das gelaufen ist. Und deshalb habe ich mich auch nicht mehr um
sie bemüht", sagt Norman Hahl. Laut des Rüsselsheimer Trainers habe Krauss
erklärt, aufgrund von Rückenproblemen in der Halle pausieren zu wollen. "Und
dann spielt sie in Hanau die ganze Runde durch." Krauß selbst führte "die lange
Fahrstrecke von 100 Kilometern, die ich seit neun Jahren auf mich nehme, das
Masterstudium in Darmstadt und persönliche Gründe" dafür an, warum sie nicht an
den Sommerdamm zurückkehrt. "Von Rückenproblemen war bei der Besprechung nie die
Rede. Ich habe gesagt, dass ich den Aufwand mit der Bundesliga auf unbestimmte
Zeit nicht leisten kann", sagt Krauss. "Das ist schon schade, denn wir hätten
sie gut gebrauchen können. Aber manchmal ist es besser, mit dem zu arbeiten, was
ohne Diskussionen da ist", erklärt der 28-jährige Hahl.
Talentierte
Torhüterin vom Limburger HC stößt hinzu
Während Krauss also
offenbar "verloren" ist, konnte der Ruderklub eine externe Kraft gewinnen:
"Franka Wolf kommt vom Limburger HC zu uns, womit wir vier Torhüterinnen haben
und sich Stammkeeperin Lisa Lahham mit ihrem Studium in Würzburg nicht mehr ganz
so stressen muss", freut sich der RRK-Coach über das erweiterte Mitglied des
nationalen U18-Kaders. Hinzu sind Anna Stumpf, Marie Sommer und Kristin Rapp dem
"Kindesalter" erwachsen, können ab sofort bei den "Großen" eingesetzt werden.
Und Anfang Mai wird Celina Hocks aus den USA zurückerwartet. Am Samstag stehen
bei einem Tagesevent des HC Kassel Testpartien gegen die Erstligarivalen
Mannheimer HC und Harvestehuder THC auf dem Programm.
INTERVIEW
"Spielerisch waren wir auf Augenhöhe"
Von Helmut Popp
(aus "Rüsselsheimer Echo" vom 28.01.2017)
Im
Sommer übernahm der 28 Jahre alte Lehramtsstudent Norman Hahl den Trainerstab
bei den Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK. Mit seiner zuvor gerade erst wieder
aufgestiegenen Mannschaft muss er im Feld zur Saison-Halbzeit als
Bundesliga-Schlusslicht überwintern. Nur ein Spiel wurde gewonnen. Besser lief
es in der Halle, in der um ein Haar der Einzug ins DM-Viertelfinale gelungen
wäre. Ein 1:3 gegen den Mannheimer HC machte die Hoffnungen zunichte. Schon im
Februar beginnt die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte im Feld. Im
Gespräch mit Echo-Mitarbeiter Helmut Popp zieht Norman Hahl eine Zwischenbilanz
– und blickt in die nahe Zukunft.
"Es
wird sehr schwer." Trainer Norman Hahl über die Aussichten, mit den
RRK-Damen in der 1. Feldhockey-Bundesliga zu bleiben.
|
Herr Hahl, seit
gut einem halben Jahr sind Sie nun beim RRK. Wie gefällt es Ihnen als Pfälzer in
Rüsselsheim?
NORMAN HAHL: Sehr
gut. Ich wurde von den Spielerinnen und dem Verein prima aufgenommen. Konnte
mich also auch problemlos einleben. Der RRK ist ja ähnlich strukturiert und
traditionsreich wie die TG Frankenthal und der Dürkheimer HC. Für diese beiden
Klubs hatte ich zuvor gespielt
Es bereitet
Ihnen auch keine Probleme, Studium und Trainertätigkeit bei einem Bundesligisten
unter einen Hut zu bringen?
HAHL: Bisher
funktioniert alles perfekt. Nachdem ich mein Referendariat an einem Gymnasium in
Mainz begonnen habe, bin ich von Frankenthal auch dorthin umgezogen. Von Mainz
nach Rüsselsheim ist es ja nicht mehr so weit. Das wird wohl auch künftig für
mich zu stemmen sein.
Als Trainer
eines Bundesligisten hatten Sie gleichzeitig Ihre Spielerkarriere beendet.
Vermissen Sie da jetzt etwas; juckt es manchmal nicht, nochmal selbst den
Schläger in die Hand zu nehmen?
HAHL: Ja, das muss
ich zugeben. Ich würde schon gerne auch selbst noch ein bisschen Hockey spielen.
Dies habe ich gerade jetzt erst wieder in der Hallenrunde gespürt, als ich bei
einigen Spielen der RRK-Männer zugeschaut habe. Da ist bei mir schon noch eine
gewisse Lust drauf vorhanden. Aber ich habe mich nun mal für den Einstieg ins
Trainergeschäft entschieden. Und deshalb ist eine Rückkehr aufs Feld gänzlich
ausgeschlossen.
Warum hat es nun
zum Abschluss der Hallenrunde im Spiel gegen Meister Mannheim nicht mit dem
Einzug ins DM-Viertelfinale geklappt?
HAHL: Ich glaube
schon, dass wir die klar favorisierten Mannheimerinnen vor große Probleme
gestellt haben. Spielerisch waren wir mit denen auf Augenhöhe. Letztlich konnten
sich meine Spielerinnen ihren großen Traum nicht erfüllen, weil sie beim
Torabschluss die nötige Konsequenz vermissen ließen. Da machte sich etwas die
Nervosität bemerkbar. Auch die Strafecken wurden nicht genutzt. Wobei die
Mannheimerinnen diese aber auch blendend verteidigen. Ich habe mal in der
Statistik nachgeschaut, die haben in der ganzen Runde nur ein einziges Eckentor
zugelassen. Auch wenn es nicht ganz gelangt hat, war ich dennoch mit meiner
Mannschaft zufrieden. Gegenüber dem 0:9 im Hinspiel war in allen Bereichen eine
Steigerung offenkundig.
Was haben Sie
empfunden angesichts der vollbesetzten Tribüne und der tollen Stimmung beim
letzten Saisonspiel?
HAHL: Das war
natürlich toll. Wir haben uns alle mächtig gefreut, dass es der Mannschaft durch
deren starke Leistungen gelungen ist, bei den Leuten hier das Interesse am
Hockey wieder zu wecken. Ich persönlich hätte mir allerdings gewünscht, dass wir
auch schon in den Spielen zuvor ähnlich stark unterstützt worden wären. Unser
Höhenflug und die Chancen auf das Play-off-Spiel hatten sich ja frühzeitig
angedeutet. Aber auf jeden Fall macht dies nun Hoffnung im Hinblick auf die
nächste Hallenrunde.
Letztlich war es
Platz drei mit 18 Punkten in der Südgruppe der Hallen-Bundesliga. Wie beurteilen
Sie das Abschneiden Ihrer Mannschaft?
HAHL: Die
Platzierung ist okay und wird unserem momentanen Leistungsvermögen gerecht. Der
ursprünglich angepeilte Klassenerhalt stand nie in Frage; nach vorne hin konnten
wir es etwas spannender gestalten. Mit etwas Glück hätte es fürs Viertelfinale
langen können. Knackpunkte, dass es nicht ganz gereicht hat, waren aus meiner
Sicht die unglückliche Heimniederlage gegen München sowie der schwache Auftritt
in der Partie beim TSV Mannheim.
Nun beginnt die
Vorbereitung auf die Fortsetzung der Feldsaison. Sehen Sie da noch eine
realistische Chance, dem drohenden Abstieg aus der Bundesliga entgehen zu
können?
HAHL: Ja, aber es
wird sehr schwer. Solange die Teams im hinteren Drittel weiter so eng
beieinander liegen, können wir es noch schaffen. Immerhin ist noch die gesamte
Rückrunde zu absolvieren. Wir spielen also noch einmal gegen jeden Konkurrenten.
Man muss nun halt abwarten, wie uns im April der Start gelingt. Und aufpassen,
dass uns der Berliner HC nicht vorzeitig uneinholbar davonzieht.
Sind schon
irgendwelche personellen Veränderungen absehbar?
HAHL: Viktoria
Krüger und Lena Jacobi, die ja sowieso nur für die Hallensaison eingesprungen
ist, stehen nicht mehr zur Verfügung. Von externen Neuzugängen habe ich noch
nichts gehört. Dennoch wird sich der Kader weiter verändern, denn intern kommen
nun die Jugendspielerinnen des Jahrgangs 2000 hinzu. Das sind einige. Ich muss
dann sehen, wen ich hiervon schon ins Fegefeuer Bundesliga schicken kann.
Sicherlich eine spannende Aufgabe. Gleichermaßen für mich wie auch meinen
Assistenten Christian Zimmermann und den für die Athletik verantwortlich
zeichnenden Dennis Hoerl. In diesem Zusammenhang möchte ich die hervorragende
Zusammenarbeit mit den beiden hervorheben. Wir verstehen uns prima, das könnte
wirklich nicht besser laufen.
Zu gerne würden die Spielerinnen des
Rüsselsheimer RK in der 1. Bundesliga wieder öfter jubeln. Jetzt geht es
erst mal in die Halle. |
Eine Gratwanderung
Das Comeback in
der Feldhockey-Bundesliga war für die RRK-Frauen bisher alles andere als ein
Zuckerschlecken. In der Rückrunde wird es dann wohl noch schwerer.
Von Helmut Popp
(aus "Rüsselsheimer Echo" vom 26.10.2016)
Mit einer
2:8-Niederlage in Düsseldorf hatten die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK
am Wochenende die erste Halbserie der Feldbundesliga beendet. Nur drei Punkte
konnte der Aufsteiger beim schnellen Oberhaus-Comeback auf der Habenseite
verbuchen. Zehnmal wurde verloren – bei einer Tordifferenz von 11:46. Was auch
dafür verantwortlich ist, dass die Rüsselsheimerinnen auf dem letzten
Tabellenplatz überwintern müssen, denn gleichzeitig ergatterte TuS Lichterfelde
mit einem 2:1-Erfolg im Hauptstadtderby gegen den Berliner HC die ersten drei
Zähler.
Zwei Teams müssen
am Ende zurück in die 2. Liga. So gesehen, spielte der Sieg von Lichterfelde,
vom RRK eine Woche zuvor mit 4:2 bezwungen, diesem nun sogar in die Karten. Nach
wie vor ist das rettende Ufer für das Team um Trainer Norman Hahl "nur" fünf
Punkte entfernt. Bei einem Sieg des BHC wären es dagegen schon deren acht
gewesen. Allerdings sind die – normalerweise wesentlich höher eingeschätzten –
Berlinerinnen noch mit einem Spiel im Rückstand und können ihr mickriges Konto
Anfang November noch etwas aufbessern. Was jedoch im Heimspiel gegen den
drittplatzierten Mannheimer HC eher unwahrscheinlich ist, würde der doch mit
einem "Dreier" die Tabellenspitze erklimmen.
Großes Gefälle
zwischen Liga eins und zwei
Aber eigentlich
sollte man am Main Realist bleiben und sich Rechenspiele jedweder Art ersparen.
Stattdessen sollte man vielmehr konstatieren, dass im Frauen-Hockey das
Leistungsgefälle zwischen Liga eins und zwei außergewöhnlich groß zu sein
scheint. Zumindest im Süden. Da ist der Rüsselsheimer RK zuletzt problemlos mit
vielen Kantersiegen zur Meisterschaft in der 2. Bundesliga gestürmt, um nun im
Vergleich mit den Topmannschaften selbst wieder reichlich Lehrgeld zahlen zu
müssen. Übrigens im Gegensatz zu Uhlenhorst Mülheim, dem Mitaufsteiger aus dem
Westen. Dieser hat sich als Tabellensechster mit 14 Punkten schon ein
stattliches Polster geschaffen.
Die
Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass es im Sommer nächsten Jahres für
Rüsselsheim auf dem Feld wieder in Liga zwei zurückgeht, sich der RRK also zu
einem "Fahrstuhlteam entwickelt", wie es Abteilungsleiter Martin Müller
ausdrückt. Erfahrung und auch Format würden fehlen: "Zu klein der Kader, zu jung
die Spielerinnen." Für die Talente sei es zwar schön, in der Bundesliga zu
spielen. Und dabei auch alles zu versuchen, um "möglichst drin zu bleiben". Nur
so kann die notwendige Erfahrung gesammelt werden. Einerseits. Wenn aber
andererseits solche Packungen wie im Heimspiel gegen RW Köln (0:9), jetzt
zuletzt in Düsseldorf (2:8) oder vor wenigen Wochen in Mannheim (0:6) kassiert
werden müssen, macht dies den Protagonistinnen auf Rüsselsheimer Seite natürlich
wenig Spaß. "Das ist bestimmt nicht ganz so gesund und in unserer Situation auch
nicht hilfreich", weiß Martin Müller.
Der 27-jährige
Trainer-Neuling Norman Hahl, der für den nach dem Aufstieg überraschend
zurückgetretenen Philipp Tangerding im Sommer das Kommando übernommen hatte,
hielt seine Mannschaft zu Saisonbeginn "für bundesligatauglich". Auch Norman
Hahl muss natürlich beim Coachen auf dem hohen Erstliganiveau erst noch seine
Erfahrungen sammeln. Eigentlich macht er dies schon ganz gut, versucht seiner
Mannschaft von der Seitenlinie aus zu helfen. Lautstark, aber ebenso einfühlsam
wie aufmunternd. Nach Florian Westermann, dem Polen Maciej Matuszynski, dem
interimsmäßig eingesprungenen Betreuer Christian Zimmermann und Philipp
Tangerding ist er binnen zwei Jahren schon der fünfte Trainer, der bei den
Frauen am Sommerdamm das Zepter schwingt.
Natürlich behält
Norman Hahl trotz der wenig erfolgreichen Zwischenbilanz den Kopf oben. Und will
im kommenden Frühjahr (ab April) alles versuchen, um den Klassenerhalt doch noch
irgendwie zu schaffen. Ebenso wie seine Spielerinnen. Nach gewonnenen Spielen
würden die kraftraubenden Trainingseinheiten zwar zweifellos mehr Spaß bereiten.
Aber nach wie vor sei bei allen eine hohe Motivation vorhanden.
Die elf anstehenden
Feld-Rückspiele haben es jedoch allesamt in sich: Lediglich noch viermal genießt
man dann am Sommerdamm Heimrecht, muss also siebenmal in der Fremde auf dem
gegnerischen Kunstrasen auflaufen. Die Trauben werden demnach also folglich
nochmal ein Stück weit höher hängen. Norman Hahl muss weiter auf seine
bisherigen Stützen bauen: Die zuverlässige Torfrau Lisa Lahham, die beiden
ehemaligen Nationalspielerinnen Eva Frank (zuletzt wegen eines Jochbeinbruches
ausgefallen) und Marilena Krauss sowie die kampfstarke Mara Bentscheck. Und halt
auf die vielen jungen Kräfte. Mit Eva Klug (zuletzt SSG Bensheim, davor im Kader
des Mannheimer HC) hat sich eine personelle Verstärkung angekündigt.
Finanziell wenig
zu bieten
Weitere externe
Neuzugänge sind jedoch eher unwahrscheinlich. Die Rüsselsheimer Hockeyabteilung,
früher lange Jahre das sportliche Nonplusultra der deutschen Szene, hat aktuell
in finanzieller Hinsicht praktisch wenig zu bieten. Nur die Möglichkeit,
Bundesliga zu spielen. Und das ist für viele Talente aus der Region nicht mehr
genug Anreiz zum Wechsel. Wenn überhaupt, dann gehen diese gleich dorthin, wo
sich mit Hockey auch der eine oder andere Euro verdienen lässt.
In den kommenden
Wochen rückt bei den RRK-Frauen nun die Vorbereitung auf die Hallensaison in den
Blickpunkt. Auch da lautet das primäre Ziel Klassenerhalt. Unter dem Dach dürfte
dieser in der Südgruppe der Bundesliga ungleich einfacher zu realisieren sein.
Los geht es am 3. Dezember mit einem Heimspiel gegen die HG Nürnberg.
Mit "Roter Laterne" in die Pause
RRK-Damen
kassieren 2:8-Pleite in Düsseldorf / Kontertor zum 2:4 der Knackpunkt der Partie
Von Thomas Schulz
(aus "Main-Spitze" vom 24.10.2016)
Nach einer
2:8(2:3)-Packung beim Play-off-Anwärter Düsseldorfer HC sind die
Hockey-Bundesligafrauen des Rüsselsheimer RK wieder auf den letzten
Tabellenplatz abgerutscht. Denn eine Woche nach dem Rüsselsheimer 4:2-Sieg über
TuS Lichterfelde gelang es der TuS-Elf den Berliner HC 2:1 zu schlagen und damit
die ungeliebte "Rote Laterne" – aufgrund der besseren Tordifferenz – an den
Ruderklub zurückzugeben. Für etwa ein halbes Jahr, denn mit der Reise nach
Düsseldorf ist die Feld-Hinrunde 2016/2017 für den "Altmeister" beendet.
Durchaus mit einer gehörigen Portion Frust, denn so schlimm hatte es sich der
souveräne Zweitliga-Titelträger der Vorsaison in der Eliteliga nicht
vorgestellt. Aktuell bescheidene drei Zähler, bei 11:46 Toren, sprechen Bände.
Zumal das
RRK-Ensemble bereits sieben Heimspiele absolvieren durfte und in der zweiten
Halbserie zu sämtlichen Kontrahenten aus der unteren Hälfte des Klassements
reisen muss. Allerdings traten die Automobilstädterinnen in der
NRW-Landeshauptstadt auch extrem ersatzgeschwächt (ohne Eva Frank, Viktoria
Krüger, Marilena Krauss und Rebecca Schneider) an, weswegen der Misserfolg
letztlich unvermeidlich war, auch wenn der RRK seine Haut im ersten Abschnitt
richtig teuer verkaufte, wie Trainer Norman Hahl nach dem Abpfiff lobend
erwähnte: "Vor der Pause haben wir wirklich gut Paroli geboten. Insgesamt fiel
die verdiente Niederlage indes um zwei oder drei Treffer zu hoch aus. Unser sehr
junges Team hat zwar beim DHC einiges dazulernen können, doch mit so vielen
Ausfällen ist es nicht einfach, in der Bundesliga mitzuhalten."...
RRK: Lahham;
P. Ankenbrand, Becker, Bentscheck, Heist, Lotta Hof, N. Ankenbrand, Kaltbeitzel,
Kanz, Scherer, Steiner, Werner, Pinger, Wilfer, Windgaß.
Wertvolles
Duo ließe eigene Aktien steigen
NEUZUGANG
Eva Klug hat es im Dienstag-Training gut gefallen und
würde gerne zum RRK kommen. Zuletzt in Bensheim am Ball, aber davor im Kader
des Mannheimer HC, ist die 22-jährige Stürmerin studienbedingt nach
Darmstadt gezogen. Ob sie mit einem Härtefallantrag in der Rückrunde der
Feld-Bundesliga mitwirken kann, soll geprüft werden. |
RRK-Damen würden
gerne beim Düssseldorfer HC nachlegen
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 21.10.2016)
Viel verbessert hat
sich eigentlich nicht. Die Bundesliga-Hockeydamen des Rüsselsheimer RK nehmen
trotz des 4:2-Heimerfolges gegen TuS Lichterfelde weiterhin einen Abstiegsplatz
ein, und vom rettenden Ufer trennen den Aufsteiger aktuell fünf Punkte. Die
Hoffnung freilich bleibt, dass der erste Saisonsieg nach zuvor neun, zuletzt
auch heftigeren Niederlagen womöglich Initialzündungs-Charakter haben könnte. Da
trifft es sich gut, dass dem Ruderklub am Samstag noch eine Bewährungschance
anno 2016 bleibt, die es allerdings in sich hat: Um 14 Uhr wartet der
Tabellenfünfte Düsseldorfer HC auf das junge Team vom Untermain und seinen 27
Jahre alten Trainer.
Diesem ist
vollkommen klar, "dass es super für uns wäre, wenn wir auch in Düsseldorf
punkten könnten", sagt Norman Hahl. Dass dies trotz der verbesserten Stimmung
und einer in der zweiten Halbzeit gegen "TuSLi" ansprechenden Leistung alles
andere als leicht zu realisieren sein wird, steht für den Mainzer außer Frage:
"Das wird sehr schwer, da die auch ein starkes Pressing spielen und Alarm vorne
machen. Es muss uns gelingen, da gut rauszukombinieren." Aber: "Nach der
1:2-Niederlage beim Berliner HC steht Düsseldorf unter Zugzwang", so Hahl – wohl
wissend, dass nur für vier Teams aus der aktuellen Führungsgruppe Platz im
Halbfinale ist.
Um die eigenen
Aktien zu steigern, wird Hahl alles versuchen, zwei besonders wertvolle Kräfte
zur Mitfahrt zum DHC zu überreden: "Marilena Krauss hat eigentlich was anderes
geplant, und Vicky Krüger wollte ja nicht dauerhaft aushelfen, überlegt aber
noch." Dass neben Kapitänin Eva Frank auch Stürmerin Rebecca Schneider aufgrund
eines Nasenbeinbruchs ausfällt, könnte dem Duo als Entscheidungshilfe dienen.
Sollten beide fehlen, gibt sich Hahl keinen Illusionen hin: "Dann wäre es eine
Sensation, wenn wir dort punkten würden."
Krasser Oktober-Unterschied
NACHGEFRAGT
Vor Jahresfrist mit makellosen Aktiventeams, durchläuft RRK-Hockeysparte eine
kritische Phase
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 19.10.2016)
Oktober 2015: Die
Zweitliga-Hockeydamen des Rüsselsheimer RK gehen mit optimalen 21 Punkten und
42:5 Toren, die Regionalliga-Männer des Ruderklubs mit vier Siegen aus vier
Partien und 11:3 Treffern in die Winterpause. Oktober 2016: Die RRK-Damen haben
vor dem elften und letzten Freiluftauftritt am Samstag in Düsseldorf drei
Bundesliga-Punkte auf dem Konto bei 9:38 Toren. Das Männerteam hat in fünf
Regionalliga-Begegnungen zwar abermals elf Tore erzielt, aber auch 14 gefangen
und sieben Zähler eingespielt.
|
Naheliegend, dass
dieser krasse Unterschied in einem lange Jahre erfolgsverwöhnten Verein kritisch
bis sorgenvoll betrachtet wird, zumal der Nachwuchs im Freien seit Urzeiten ohne
Hessentitel geblieben ist. "Es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass wir in
einer kritischen Phase sind. Die Qualität im Rüsselsheimer Hockey ist
zurückgegangen", sagt Martin Müller, seit 1999 Abteilungsleiter. Da die Lage
erkannt worden sei, werde die (Trainings-)Arbeit bereits beleuchtet, um nötige
Rückschlüsse ziehen zu können. "Der Prozess läuft, aber so etwas geht nicht von
heute auf morgen", so Müller.
Diese Einschätzung
könnte mühelos auf das aktuelle Damenteam des RRK übertragen werden. "Natürlich
fehlt es da in erster Linie an Erfahrung, hier und da aber auch an Format. Uns
war bewusst, dass wir mit so vielen jungen Spielerinnen und einem relativ
kleinen Kader Schwierigkeiten bekommen würden", erklärt der 67-Jährige.
Grundsätzlich sei es eine tolle Sache, Erste Liga zu spielen und möglichst auch
drin zu bleiben, "aber wenn es solche Bretter wie das 0:9 gegen Köln gibt, dann
ist das nicht mehr ganz so gesund und in der jetzigen Situation auch nicht
hilfreich".
Selbst wenn es
trotz Verletzungspechs – mit Kapitänin Eva Frank fällt die "Seele" des Teams
nach einem Jochbeinbruch noch drei Wochen aus – gegen TuS Lichterfelde am
Sonntag den ersten Sieg gab (4:2), "noch die halbe Wegstrecke vor uns liegt und
vielleicht die eine oder andere im Frühjahr zurückkommt, ist der RRK aktuell
nicht in der Lage, die Bundesliga sicher abzubilden", sagt Müller. Und: "Es kann
sein, dass wir uns zu einem Fahrstuhlteam entwickeln."
|
Während der
Spartenchef den Zulauf im Jugendbereich als "weiterhin relativ gut" bezeichnet,
aber nichtsdestotrotz die Trainingssituation überdacht werde, betrachtet der
langjährige Spartenchef und frühere Bundesligaspieler das Treiben der jetzigen
Männer-Mannschaft besonders kritisch: "Wie die ihre Spiele vergeigen, das
betrübt mich sehr. Da müssen einige ihre Einstellung überdenken, denn wenn man
wirklich etwas erreichen will, muss dafür auch etwas getan werden." Entsprechend
wäre es, laut Müller, "sehr schlecht", wenn die Trainer die Lust verlieren
würden. Jonathan Elliott und der neue Damencoach Norman Hahl seien beides "junge
Leute, die gut zu uns passen und die sich hier weiterentwickeln können und mit
denen wir gerne längerfristig zusammenarbeiten wollen".
Geht doch: Erster RRK-Sieg
Der Knoten ist
geplatzt: Gegen Lichterfelde holte Hockey-Bundesligist Rüsselsheim gestern die
ersten Punkte. Ob der Klassenerhalt noch möglich ist, wird sich erst im nächsten
Jahr zeigen
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 17.10.2016
hpp - Die
Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen sind nicht mehr Tabellenletzter. Im
Bundesliga-Kellerduell gegen TuS Lichterfelde durften sie gestern mit 4:2 (1:1)
endlich das erste Erfolgserlebnis feiern. Am Vortag hatte der RRK – da noch ohne
Ex-Nationalspielerin Marilena Krauss und "Aushilfe" Viktoria Krüger angetreten –
die Partie gegen RW Köln mehr oder weniger mit 0:9 hergeschenkt. Trotz der
ersten drei Punkte: Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass da gestern im Stadion
am Sommerdamm die beiden Absteiger unter sich waren. Immerhin liegen die
RRK-Frauen schon fünf Zähler hinter dem Tabellenzehnten Berliner HC. Aber
wenigstens eine Minimalchance haben sie gewahrt...
Rüsselsheimer
RK: Lisa Lahham; Petra Ankenbrand, Viola Becker, Mara Bentscheck, Lotta Hof,
Lara Kaltbeitzel, Emma Kanz, Maike Pinger, Isabel Scherer, Rebecca Schneider
(nur gegen Köln), Franziska Ruhland, Charlotte Steiner, Fabienne Werner, Antonia
Wilfer, Selina Windgaß, Viktoria Krüger, Marilena Krauss (beide nur gegen
Lichterfelde).
Ein typisches "Sechs-Punkte-Spiel"
Wenn nicht am
Sonntag, wann dann? Gegen TuS Lichterfelde hat der RRK wieder eine gute
Möglichkeit, die ersten Punkte in der 1. Liga zu verbuchen. Zuvor kommt noch
Köln.
Norman Hahl (Trainer), Nina Ankenbrand
(links) RRK |
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 15.10.2016
frk -
Momentan läuft wirklich vieles gegen die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK. Die
Bundesligarückkehr verlief für die Mannschaft von Trainer Norman Hahl bisher
erfolglos. In acht Partien setzte es acht Niederlagen. Trotzdem ist die Stimmung
im Team weiter gut. Jetzt stehen zwei Heimspiele an: Heute um 15 Uhr geht es
gegen Rot-Weiss Köln und am morgigen Sonntag gegen TuS Lichterfelde.
Punkte sind nicht ausgeschlossen.
"Wir machen einfach
keine Tore, das ist unser Hauptproblem", sagte RRK-Trainer Norman Hahl zuletzt.
Der ohnehin schon ernüchternden Bilanz von sechs Niederlagen in Folge ließen
seine Damen ein 0:3 gegen den Berliner HC und ein 0:6 beim Mannheimer HC folgen.
Schlimmer noch: Führungsspielerin Eva Frank brach sich das Jochbein.
Nun soll – und muss
– alles besser werden. Das Spiel heute ist nur der Aufgalopp für die Partie
gegen das ebenfalls punktlose Lichterfelde morgen. Ein typisches
"Sechs-Punkte-Spiel" im Tabellenkeller. Wie der RRK verloren die Berlinerinnen
bisher alle ihre Partien. Um letztlich die Klasse zu halten, muss der direkte
Konkurrent bezwungen werden. Beim RRK setzt man natürlich auf die Tore von
Marilena Krauss. Ihr Mitwirken wird entscheidend sein an diesem Wochenende.
Der heutige Gegner
aus Köln kommt als Tabellenfünfter bereits mit 17 Zählern auf dem Konto.
Trotzdem müssen die Rheinländerinnen erstmal ihr Leistungsvermögen abrufen, um
in Rüsselsheim zu bestehen. Mit 21 Treffern hat Köln die drittmeisten Treffer in
der Bundesliga erzielt. Gegen TuS Lichterfelde schaffte Rot-Weiss Köln jüngst
einen 5:1-Heimsieg. Zur Pause hatte es jedoch 1:1 gestanden. Lange Zeit hatte
sich Köln schwer getan. Trainer Markus Lonnes hatte die Geduld nicht verloren
und behielt am Ende Recht. Ob das auch in Rüsselsheim so sein wird, entscheidet
sich heute.
Lichterfelde mit
Trainerin Anja Mülders muss heute in Mannheim antreten und reist morgen weiter
nach Rüsselsheim. Der Fokus des RRK dürfte sicherlich auf der Sonntagspartie
liegen. Vielleicht ist sogar das Mitwirken von Ex-Abwehrchefin Viktoria Krüger
ein Thema. Klar ist, dass Trainer Norman Hahl alle Trümpfe ziehen wird, die ihm
geblieben sind.
Gegen Berlin hatte
der Rüsselsheimer RK erstmals mehr Ecken als der Gegner. Die alte Stärke bei den
Standards könnte sowohl für die Partie heute, als auch für die immens wichtige
Partie am morgigen Sonntag der Schlüssel sein. Personell muss die eine oder
andere Spielerinnen in die Bresche springen. Gemeinsam ist der RRK jedoch stark,
das gilt es nun gegen die starke Bundesligakonkurrenz unter Beweis zu stellen.
In der kommenden
Woche schließt der RRK die Feldrunde für dieses Jahr ab. Das Team von Trainer
Norman Hahl muss auswärts beim Düsseldorfer HC antreten. Das Topteam vom Rhein
ist der elfte und letzte Gegner der Hinrunde. Danach geht es in die Halle. Es
gilt also, bis dahin die Bilanz noch etwas aufzubessern, womöglich schon heute.
Für Hahl kein Schicksalsspiel
RRK-Damen vor Bundesliga-Kellerduell gegen Lichterfelde noch gegen Rot-Weiss
Köln
Von
Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 14. Oktober 2016)
Acht Partien,
sprich 560 Spielminuten an vier Wochenenden ‒ das geht an die Substanz. Und wenn
dann noch der Erfolg komplett ausbleibt, werden die Beine fast zwangsläufig
immer schwerer. Doch auch wenn Norman Hahl sagt, "dass man die Belastung langsam
merkt und nach dem zweiten Spiel am vergangenen Sonntag einige ganz schön
ausgelaugt waren", so hat der 27 Jahre junge Hockeytrainer des
Bundesliga-Wiederaufsteigers Rüsselsheimer RK trotzdem eine gewisse Vorfreude
auf die letzten Prüfungen dieses Jahres am Sommerdamm ausgemacht. "Gegen TuS
Lichterfelde haben wir die Chance, zu punkten und für die Rückrunde den
Anschluss zu halten", so Hahl.
Bevor es am Sonntag
(16 Uhr) gegen jenes Team aus Berlin geht, das bislang ebenfalls nur verloren
hat, gilt es freilich am Samstag (15 Uhr) noch die Aufgabe Rot-Weiss Köln zu
bewältigen. "Ich denke, dass Köln noch nicht in Topform ist, und deshalb sollten
wir wenigstens ab und zu versuchen, die auch unter Druck zu setzen. Vorrangig
wird es aber darum gehen, das Spiel lange eng zu halten." Die Domstädterinnen,
im DM-Finale dem UHC Hamburg nach Penaltyschießen unterlegen, haben fünf ihrer
17 Punkte auswärts geholt und sind momentan Tabellenfünfter. Im Kader steht mit
Christina Schröder weiterhin eine ehemalige RRK-Spielerin.
Langjährige
Abwehrchefin Vicky Krüger hilft erneut aus
Um nach der
jüngsten 0:3-Heimpleite dem Berliner HC auf den Fersen bleiben zu können, ist
allerdings ein Sieg am Sonntag gegen "TuSLi" quasi Pflicht. Und deshalb hat der
heimische Übungsleiter auf den mehrwöchigen Ausfall von Kapitänin Eva Frank
(Jochbeinbruch) reagiert und die langjährige Abwehrchefin Vicky Krüger zum
zweiten Mal in dieser Runde um Hilfe gebeten. "Sie hat für Sonntag zugesagt, und
Marilena Krauss und Petra Ankenbrand sind auch wieder komplett dabei", freut
sich Hahl. Derlei positive Nachrichten können Coach und Team gut gebrauchen.
"Wir sind durch das Verletzungspech echt ganz schön gebeutelt", sagt Hahl. Dass
die Moral trotz der acht Misserfolge intakt ist, wird dadurch sichtbar, dass
alle angeschlagenen Kräfte ‒ Viola Becker und Meike Pinger haben den Ball gegen
den Fuß, Charlotte Steiner gegen die Daumenkapsel geschossen bekommen ‒ auf die
Zähne beißen wollen.
Auch wenn einiges
dafür spricht, dass wohl nur der Sieger des Kellerduells noch einigermaßen
realistisch an Rettung denken kann, so mag Hahl trotzdem noch nicht von einem
Schicksalsspiel sprechen: "Nach vier, fünf Spielen der Rückrunde könnte das der
Fall sein." Lichterfelde hält er für ähnlich abwehrstark wie sein Team, hat
zudem ähnlich große Probleme beim Torabschluss ausgemacht. Ob am Sonntag jemand
jubeln darf?
|
Erste Liga eine Nummer zu groß?
RRK-Damen stehen
nach 0:3- und 0:6-Pleiten weiter punktlos am Tabellenende / Jochbeinbruch bei
Eva Frank
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 10.10.2016)
Allmählich
verdichten sich die Anzeichen, dass die Bundesliga für die Hockeyspielerinnen
des Rüsselsheimer RK eine Nummer zu groß sein könnte. Der Wiederaufsteiger steht
auch nach dem achten Spieltag punktlos am Tabellenende. Vor allem das 0:3 gegen
den zuvor ebenfalls sieglosen Berliner HC tat weh, zumal auch in dieser Partie
über weite Strecken erkennbar wurde, dass es dem jungen Team bei allen Bemühens
– individuell und als Kollektiv – an Format und Reife fehlt.
Dass es tags darauf
ein 0:6 bei Spitzenreiter Mannheimer HC setzte, war weniger dramatisch, zumal
neben der tags zuvor schwer verletzten Kapitänin Eva Frank (Jochbeinbruch)
kurzfristig mit Marilena Krauss eine weitere Leistungsträgerin und die junge
Selina Windgaß ausgefallen waren. "Momentan läuft wirklich alles gegen uns, aber
die Stimmung im Team ist trotzdem noch immer positiv", sagte RRK-Trainer Norman
Hahl...
RRK: Lahham;
Hof, Bentscheck, Heist, Wilfer, Pinger, E. Kanz, Frank, Becker, Scherer,
Schneider, Kaltbeitzel, Werner, Steiner; Windgaß, Krauss (beide nur Samstag),
Ruhland, Mischlich (beide nur Sonntag).
Gegen den BHC gilt's
Punktlose
Hockeydamen wollen aber auch beim Primus alles versuchen
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 07.10.2016)
Wenn nicht jetzt,
wann dann? Wer sich für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK interessiert und
seinen Blick ans Tabellenende der Bundesliga richtet, könnte diese gerne
genutzte Floskel mit hoher Wahrscheinlichkeit als passend empfinden. Nach einem
guten Viertel des Programms haben drei sieglose Teams den Anschluss ans
Mittelfeld fürs Erste verloren und sich entsprechend als Abstiegskandidaten
herausgeschält.
Folglich kommt dem
Aufeinandertreffen am zweiten Oktober-Samstag (15 Uhr) einiges an Bedeutung zu.
Der heimische Wiederaufsteiger trifft am Sommerdamm nämlich auf Altmeister
Berliner HC, der bislang zwei Punkte erkämpft hat, aber dessen Torhüterin bei 20
Gegentreffern sogar noch zweimal mehr als Rüsselsheims Keeperin Lisa Lahham
hinter sich greifen musste. "Je früher wir uns das erste Erfolgserlebnis holen,
umso besser", sagt RRK-Kapitänin Eva Frank – wohl wissend, dass tags darauf (13
Uhr) Primus Mannheimer HC auf den Ruderklub wartet.
Obwohl Frank
klarstellt, "dass wir auch in Mannheim alles versuchen werden, das Spiel so eng
wie möglich zu gestalten", weiß die 27-jährige Ex-Nationalspielerin genau, dass
es in erster Linie am Samstag gilt: "Das wird nicht einfach, zumal ich das
Gefühl habe, dass der BHC sich bislang ein bisschen unter Wert verkauft hat. In
der Vorbereitung haben wir 0:6 gegen die verloren. Aber natürlich ist das jetzt
ein Spiel, in dem es um viel geht."
Das sieht der
Trainer genauso: "Ein Punkt muss hier unser Minimalziel sein, aber wir gehen auf
Sieg", sagt Norman Hahl. Die unglücklich bis unnötig knapp verlorenen Heimspiele
gegen Mülheim (2:3) und München (1:2) haben auch Eva Frank in dem Gefühl
bestätigt, "dass wir ganz nahe dran sind und keinesfalls, wie vor zwei Jahren,
abgeschossen werden. Leider sind wir noch zu wenig im gegnerischen Kreis." Und
auch Hahl weiß, "dass uns die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt hat".
Gut wäre deshalb,
wenn Sturmtank Marilena Krauss am Wochenende an beiden Tagen zur Verfügung
stünde, zumal Petra Ankenbrand privat verhindert ist. Ansonsten hat sich die
personelle Schieflage stabilisiert. Die agile Isabel Scherer ist wieder fit, und
auch das schmerzlich vermisste Talent Clara Buchholz hat zumindest wieder mit
Lauftraining begonnen. Dennoch nähme der Druck auf das junge Team enorm zu,
sollte auch nach den Saisonspielen sieben und acht die Null stehen...
Schlussspurts nicht belohnt
RRK-Damen
unterliegen Mitaufsteiger Mülheim und München / Krüger wieder dabei
Von Thomas Schulz
(aus "Main-Spitze" vom 04.10.2016)
Nach dem zweiten
komplett erfolglosen Doppelspieltag vor eigenem Publikum zeigten sich die
Hockey-Bundesligafrauen des Rüsselsheimer RK frustriert. Denn der Neuling hatte
sich sowohl gegen Mitaufsteiger Uhlenhorst Mülheim als auch – insgeheim – gegen
den ebenfalls schwach in die Runde gestarteten Münchner SC etwas Zählbares
ausgerechnet. Doch nach den beiden knappen Niederlagen – 2:3 gegen Uhlenhorst
und 1:2 gegen den MSC – bleibt der traditionsreiche Ruderklub mit null Punkten
Tabellenletzter. Ratlosigkeit herrschte bei RRK-Trainer Norman Hahl vor, der in
beiden Partien zumindest die Kampfkraft, die Willensstärke, die Bemühungen
seines Teams und die jeweils – wenn auch nicht erfolgreiche – Aufholjagd in der
Schlussphase lobte...
Rüsselsheimer
RK: Lahham; P. Ankenbrand, Becker, Bentscheck, Krüger, Frank, Heist, Hof,
Kaltbeitzel, E. Kanz, Krauss, Scherer, Schneider, Steiner, Werner, Wilfer.
Wieder da: Marilena Krauss kehrt am
Wochenende ins RRK-Team zurück. |
Gähnende Leere auf Konto beheben
RRK-Hockeydamen
erwarten Mitaufsteiger Mülheim und "Hochkaräter" Münchner SC
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 30.09.2016)
Nach den ersten
Gastspielen der noch jungen Bundesligasaison sind die Hockeyspielerinnen des
Rüsselsheimer RK bestrebt, die gähnende Leere auf der Habenseite ihres Kontos
vor eigenem Publikum zu beheben. Als fünfter Gegner kreuzt am Samstag (16 Uhr)
Mitaufsteiger HTC Uhlenhorst Mülheim am Sommerdamm auf, tags darauf (13 Uhr)
gibt dort mit dem Münchner SC ein etablierter "Hochkaräter" seine Visitenkarte
ab.
Nahe liegend, dass
sich Norman Hahl eher gegen den ersten Widerpart etwas ausrechnet: "In dieses
Spiel gehen wir ausgeruht rein, und auch wenn Mülheim ein starkes Team hat,
sollten wir schon versuchen, hier zu punkten", sagt der neue RRK-Trainer. Obwohl
der ebenfalls noch sieglose Ex-Meister Berliner HC jüngst beim 3:3 in Mülheim
gezeigt habe, dass stetiges Pressing ein probates Mittel ist, werde der
Ruderklub trotzdem wieder eher tief stehen und gut verteidigen. "Das ist eine
sehr kräftezehrende Spielweise, und wir müssen in unserer personellen Situation
mit den Kräften haushalten", so Hahl.
Gleich sieben
Spielerinnen hätten wegen Erkältung und anderer Blessuren in dieser Woche wenig
bis gar nicht trainieren können. Trotzdem sei die Stimmung "relativ positiv.
Natürlich stinkt es den Mädels, dass wir immer noch null Punkte haben. Aber es
sind ja erst vier Spiele rum", berichtet der 27-jährige angehende Lehrer. Dieser
freut sich, neben der zuletzt herausragenden Torhüterin Lisa Lahham wieder auf
Marilena Krauss bauen zu können die aufgrund ihres Master-Abschlusses am
vergangenen Wochenende nicht mit nach Hamburg kommen konnte: "Sie ist eine große
Stütze und traut sich was zu. Gerade im Sturm tut uns das enorm gut."
Auf Krauss und der
bislang zweiten Rüsselsheimer Torschützin, Petra Ankenbrand, ruhen auch die
Offensiv-Hoffnungen am Sonntag. "Vielleicht gelingt es uns ja auch mal, mehr
Strafecken herauszuholen, denn da haben wir wirklich gute Schützinnen", sagt
Hahl – wohl wissend, dass bislang erst drei Strafecken in 280 Minuten zu Buche
stehen. Dass der MSC, in der Vorsaison mit 55 Punkten als Normalrunden-Meister
im DM-Halbfinale am späteren Titelverteidiger UHC Hamburg 1:2 gescheitert,
klarer Favorit ist, steht für Hahl trotz des mäßigen Vier-Punkte-Starts außer
Frage: "Die haben ganz viel Erfahrung und nun sogar noch jemanden reaktiviert."
Nichts zu holen in Hamburg
Nach zwei Niederlagen in Hamburg sind die Frauen des Rüsselsheimer RK Letzter
der Feldhockey-Bundesliga. Null Punkte und 2:13 Tore lautet die ernüchternde
Zwischenbilanz
Von
Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 26.09.2016)
Norman Hahl, der
neue Trainer der Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK, muss weiterhin auf das
erste Erfolgserlebnis mit seiner jungen Mannschaft warten. Am Wochenende gab es
für die Bundesliga-Rückkehrerinnen in Hamburg nichts zu holen: Am Samstag
verloren sie beim Harvestehuder THC mit 1:4, einen Tag später setzte es beim
Club an der Alster ein 0:4. Ohne Punktgewinn stehen die Rüsselsheimerinnen nach
vier Spieltagen am Tabellenende der Feldhockey-Bundesliga. Um den Klassenerhalt
nicht vorzeitig aus den Augen zu verlieren, sollte nun in den beiden
bevorstehenden Heimspielen gegen Mitaufsteiger Uhlenhorst Mülheim und den
Münchner SC unbedingt etwas Zählbares eingefahren werden...
Mentale Stärke nach der Pause imponiert
Rüsselsheims
Damenhockeyteam geht beim Harvestehuder THC und beim Club an der Alster leer
aus, vermeidet aber hohe Pleiten
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 26.09.2016)
Wer trotz des
ernüchternden Auftakt-Wochenendes seinen Optimismus nicht verloren hatte, der
dürfte nach den Saisonauftritten drei und vier nun auch Gewissheit bekommen
haben: Den Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK steht wohl eine ähnlich
dornenreiche Bundesliga-Punktrunde wie anno 2014/15 bevor. Der Wiederaufsteiger
vom Untermain musste nach den verlorenen Hausaufgaben gegen zwei Hamburger Klubs
nun auch in der Freien und Hansestadt erkennen, wie groß die Kluft zwischen
Zweiter und Erster Liga ist. Dem 1:4 beim Tabellenzweiten Harvestehuder THC
folgte am Sonntag ein 0:4 bei Spitzenreiter Club an der Alster.
Norman Hahl verfiel
trotzdem keinesfalls in Pessimismus pur: "Mir hat gefallen, wie sich die
Mannschaft nach wirklich schlechten ersten Halbzeiten nach der Pause mental
aufgerafft hat. Wir haben viel besser verteidigt und konnten sogar zeitweilig
mithalten. Die Ergebnisse stelle ich deshalb hinten an", sagte der neue
RRK-Trainer. Und: "Es hat sich aber gezeigt, dass wir Verletzungen nicht
kompensieren und nur dann konkurrenzfähig sein können, wenn alle fit und am
Start sind." Nächste Woche, wenn der Tabellenletzte Mitaufsteiger Uhlenhorst
Mülheim erwartet, könnte das der Fall sein...
Rüsselsheimer
RK: Lahham; Hof, Bentscheck, Heist, Wilfer, Frank, Becker, E. Kanz, Pinger,
Kaltbeitzel, Werner, P. Ankenbrand, Schneider; Steiner, Scherer, Windgaß (nur
Samstag), Mischlich (nur Sonntag).
Bloß nicht unter die Räder kommen...
Rüsselsheims
junges Damen-Hockeyteam trifft in Hamburg auf optimal gestarteten HTHC und
Alster
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 23.09.2016)
Wer sich im Duden
oder Internet auf die Suche nach der Bedeutung des Wortes "gedetscht" macht,
wird nicht viel Erhellendes zutage fördern. Trotzdem lässt sich erahnen, was
Hockeyspielerin Eva Frank am vergangenen Sonntag vermitteln wollte, als sie
erklärte, ob der 1:3-Niederlage ihres Rüsselsheimer RK gegen den Großflottebeker
THGC doch "ziemlich gedetscht" gewesen zu sein. Einmal hatte der
Bundesliga-Rückkehrer vom Untermain im zweiten Heimspiel des Wochenendes nach
den ersten 35 Minuten noch vielversprechend 1:0 vorne gelegen, zum anderen war
dieser Gegner vom RRK-Team und seinem neuen Trainer als einer der wenigen
schlagbaren Kontrahenten im Oberhaus ausgemacht worden.
Verständlich, dass
die 27 Jahre alte Kapitänin und alle anderen erfahrenen Kräfte im ansonsten
blutjungen Rüsselsheimer Team nach dem Null-Punkte-Start "gedetscht", sprich
niedergeschlagen waren. Das gilt auch für Norman Hahl: "Wir haben uns am
Dienstag nochmal zusammengesetzt und festgestellt, dass wir in beiden Spielen in
der zweiten Halbzeit eingeknickt sind. Obwohl wir mit der Führung eigentlich
gestärkt aus der Halbzeitpause hätten kommen müssen, war Flottbek wesentlich
wacher und uns vor allem mental überlegen. Daran, dass nach dem Ausgleich und
zwei individuellen Fehlern die Köpfe runter gegangen sind, hat man gemerkt, dass
wir ein recht junges Team sind", sagte der Coach des Ruderklubs, selbst erst 27
Jahre alt. Und: "Wir werden nur dann eine Chance haben, wenn alle in jedem Spiel
an ihre Leistungsgrenze kommen und wenn wir unsere Baustelle im Sturm in den
Griff kriegen", so Hahl. In 140 Spielminuten war dem RRK nicht eine Strafecke
zugesprochen worden.
Erstes Ziel ist
ein Punktgewinn am Samstag
Ob dies am zweiten
Punktspiel-Wochenende gelingt, das die Hessinnen nach Hamburg zum Harvestehuder
THC und zum Club an der Alster dirigiert, bleibt abzuwarten. Beide Heimteams
sind mit sechs Auswärtspunkten optimal aus den Startlöchern gekommen, nehmen
entsprechend mehr oder weniger klar die Favoritenrolle ein. "Erstes Ziel ist es,
am Samstag möglichst einen Punkt zu holen; der Sonntag ist ganz klar Bonus. Ganz
wichtig wird jedoch sein, nicht unter die Räder zu kommen, weil dann doch die
Gefahr besteht, dass die Stimmung leidet", sagt Hahl.
Den gut 500-km-Trip
nach Hamburg, der am Freitag mit drei Kleinbussen in Angriff genommen wird, aus
Studiengründen nicht mitmachen kann Marilena Krauss, die bislang einzige
Torschützin und gleichzeitig eine der tragenden Säulen. Dafür steht die
erfahrene Petra Ankenbrand erstmals im 18-köpfigen Kader.
Lange Gesichter
statt Drei-Punkte-Starts
Neben Meister UHC
erweist sich auch der Großflottbeker THGC für Bundesliga-Rückkehrer RRK als zu
stark
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 19. September 2016)
Eine von drei
Halbzeiten "gewonnen", aber vom erhofften 3-Punkte-Start letztlich doch weit
entfernt: Für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK ist die Rückkehr in die
Bundesliga nicht wunschgemäß verkaufen. Konnte das 0:2 gegen Meister UHC Hamburg
dem Ergebnis nach noch als Achtungserfolg gelten, tut das 1:3 gegen den
Großflottbeker THGC richtig weh. Schließlich hatten Team und Trainer in diesem
Gegner einen jener Kontrahenten vermutet, den es beim Kampf um den Klassenerhalt
zu schlagen gilt. Entsprechend viele lange Gesichter gab es am Sonntag am
Sommerdamm, zumal in beiden Spielen erkennbar war, wie weit das Kollektiv und
Einzelne noch vom geforderten Erstliganiveau entfernt sind. Tröstlich, dass vier
weitere Teams punktlos losgelegt haben...
Rüsselsheimer RK:
Lahham; Hof, Bentscheck, Heist, WiIfer, Pinger, Mischlich, Frank, E. Kanz,
Kaltbeitzel, Krauss, Werner, Steiner, Schneider, Ruhland (nur Samstag), Scherer
(nur Sonntag).
Vorfreude aufs Comeback
Der neue
RRK-Trainer Norman Hahl hofft gegen Meister UHC und Flottbek auf drei Punkte
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 16. September 2016)
Vom 28. Juni 2015
bis zum 17. September 2016 sind es 447 Tage. Und obwohl an der Rückkehr in die
Bundesliga seit der vorzeitigen Zweitliga-Meisterschaft am 30. April dieses
Jahres nicht mehr zu rütteln war, so dürften sich die Hockeyspielerinnen des
Rüsselsheimer RK doch erst am bevorstehenden Samstag (15 Uhr) auch körperlich
wieder richtig erstklassig fühlen. Mit der Hausaufgabe am Sommerdamm gegen den
UHC Hamburg, seines Zeichens aktueller Deutscher Meitster und mit sieben (!)
Spielerinnen an Olympia-Bronze in Rio beteiligt, meldet sich der Ruderklub im
Oberhaus zurück. Das hatte der sechsfache nationale Titelträger vom Untermain an
besagtem 28. Juni des Vorjahres nach einer 1:4-Niederlage beim Münchner SC und
28 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit verlassen müssen.
RRK-TERMINE IN DER
BUNDESLIGA-HINRUNDE
Samstag, 17. September (15 Uhr) gegen
UHC Hamburg (2015/16: 3.)
Sonntag, 18. September (14 Uhr) gegen
Großflottbeker THGC (9.)
Samstag, 24. September (13 Uhr)
beim Harvestehuder THC (8.)
Sonntag, 25. September (14.15
Uhr) beim Club an der Alster (5.)
Samstag, 1. Oktober (16 Uhr) gegen
Uhlenhorst Mülheim (Aufsteiger)
Sonntag, 2. Oktober (15 Uhr) gegen
Münchner SC (1.)
Samstag, 8. Oktober (15 Uhr) gegen
Berliner HC (7.)
Sonntag, 9. Oktober (13 Uhr) beim
Mannheimer HC (6.)
Samstag, 15. Oktober (15 Uhr) gegen
Rot-Weiss Köln (4.)
Sonntag, 16. 0ktober (16 Uhr) gegen TuS
Lichterfelde (10.)
Samstag, 22. Oktober (14 Uhr) beim
Düsseldorfer HC (2.) |
|
Entsprechend groß
ist die Vorfreude auf die insgesamt 22 Begegnungen. Bei den Spielerinnen um die
erfahrene Kapitänin Eva Frank ("Nach acht Wochen Vorbereitung ist es immer
wieder schön, wenn's endlich losgeht"), speziell aber auch bei Norman Hahl: "Das
ist schon eine besondere Herausforderung, dass es gleich gegen den UHC geht",
sagt der 27 Jahre alte Neu-Trainer. Obwohl der angehende Lehrer bislang "nur"
als Oberliga-Coach Erfahrungen sammeln konnte, ist ihm die Klasse gut bekannt:
"Ich habe in Frankenthal Erste Liga gespielt und hatte dort in Trainer Stephan
Decher einen guten Mentor", so Hahl. Zur Erinnerung: Decher hatte die RRK-Männer
in der Bundesligasaison 2009/10 zum Klassenerhalt und zur Hallen-Endrunde nach
Berlin geführt. Ein gutes Omen?
Zwei
Konkurrenzteams gilt es hinter sich zu lassen
Wie dem auch sei:
Mindestens zwei Konkurrenzteams gilt es für den 22-köpfigen Kader des
Rückkehrers beim Comeback hinter sich zu lassen. "Und genau das ist unser
vordergründiges Ziel", sagen Hahl und die gleichaltrige Frank denn auch unisono.
Dass beide positiv gestimmt sind, hat freilich andere Ursachen: "Die Mädels
haben viel gearbeitet, und in der Abwehr und im Mittelfeld stehen wir ziemlich
gut", erklärt Hahl ‒ wohl wissend, dass "mehr als eine Spielklasse zwischen
Erster und Zweiter Liga liegt".
Das weiß auch Eva
Frank, seit der Saison 2006/07 dabei, genau: "Natürlich ist das ein
Riesenunterschied. Aber ich finde, das Jahr in der Zweiten Liga hat uns gutgetan.
Wir konnten wieder Selbstbewusstsein tanken und auch ich habe wieder gemerkt,
dass ich doch noch mal jemand stehen lassen kann. Durch das schwierige Jahr
zuvor waren wir alle doch sehr verunsichert." Dass es auch in der aktuellen
Punktrunde wieder Rückschläge geben wird, sei allen klar. "Aber wir sind als
Team wirklich so gut zusammengewachsen, dass wir uns davon nicht verunsichern
lassen", sagt Frank. Natürlich seien die Voraussetzungen günstiger gewesen,
wären Abwehrchefin Vicky Krüger oder die Talente Celina Hocks und Antonia
Tiedtke (beide USA) an Bord geblieben. "Wir müssen mit den Gegebenheiten
klarkommen und haben trotzdem eine schlagkräftige Truppe", so Frank, die auf
mutmachende Testspielergebnisse gegen die Vorjahres-Aufsteiger TuS Lichterfelde
(2:1) und den Großflottbeker THGC (3:3), gleichzeitig zweiter Heimgegner am
Sonntag (14 Uhr), verweist. "Das dürften auch jene beiden Teams sein, die wir
hinter uns lassen müssen", glaubt Hahl.
Entsprechend
bedeutsam ist das Auftakt-Wochenende. "Drei Punkte wären wünschenswert, jeder
weitere ein Bonus", sagt der neue Übungsleiter. Dass es gleich gegen den UHC
losgeht, sei laut Frank "eine Hausnummer, aber wenn wir da bestehen, werden wir
tags darauf richtig gut drauf sein." Obwohl auch Hahl die ersten Gegner lieber
in umgekehrter Reihenfolge bespielt hätte, kann er berichten, "dass die Mädels
richtig heiß auf den UHC sind. In der Abstiegssaison haben sie nur 0:1
verloren."
Während Clara
Buchholz nach einem Bänderriss wohl noch vier Wochen fehlt, besteht Hoffnung,
dass die ebenfalls an einer Knöchelverletzung laborierende Isabel Scherer
zumindest einmal zum Schläger greifen kann. Ex-Nationalspielerin Marilena
Krauss, die in Darmstadt ihre Master-Arbeit beenden wird, hat zumindest für die
Heimspiele zugesagt.
Mit Risiken und
Nebenwirkungen
RRK-Hockeydamen starten fit, aber mit begrenzten Mitteln in die Bundesliga
Von
ALEX WESTHOFF (aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 15. September 2016)
Es
fühlte sich so an, wie nach Hause zu kommen. Die Rüsselsheimer Hockey-Damen
haben vor der Sommerpause wieder ihren jahrzehntelang bewährten Stammsitz in der
Bundesliga eingenommen. Das RRK-Team ist durch die zweite Liga marschiert,
mitunter sogar spaziert und hat den Abstieg auf dem Feld wie einen flugs
reparierten Betriebsunfall aussehen lassen. Nichtsdestotrotz wird auf der Anlage
am Sommerdamm eine ungemein schwere Saison erwartet, die an diesem Samstag mit
einem Heimspiel gegen Meister UHC Hamburg beginnt. Denn zu den prägenden
Standorten in den deutschen Damenhockeylanden gehörten die Rüsselsheimerinnen
schon lange nicht mehr ‒ und der Abstieg war der Endpunkt einer lange
anhaltenden Entwicklung.
"Wir fühlen uns
aber besser gewappnet als vor zwei Jahren", macht Kapitänin Eva Frank sich und
dem Team Mut vor der erstklassigen Herausforderung Wir haben uns im Laufe der
Vorbereitung gesteigert und haben uns ein Spielsystem erarbeitet, in dem wir uns
wohl fühlen." Die einstige Nationalspielerin ist Kopf, Herz und Motor des Teams
zugleich. Und, nach dem Karriereende der langjährigen RRK-Leistungsträgerin
Vicky Krüger, mit nunmehr 26 Jahren sogar die älteste Spielerin der Mannschaft.
Eva Frank ist es gewohnt, dass Mitspielerinnen wie Gegnerinnen auf dem Spielfeld
besonders auf sie achten. Vorbild sein und Verantwortung tragen ‒ "ich lebe das
gerne", sagt sie.
|
Nur ein Jahr älter
als Eva Frank ist der neue Trainer. Norman Hahl folgte auf Aufstiegstrainer
Philipp Tangerding, der Bundesligahockey und seine beruflichen Verpflichtungen
als nicht kompatibel erachtete. Bei der dritten Trainersuche mit finanziell
äußerst begrenzten Mitteln innerhalb von zwei Jahren fiel die Wahl auf den
ehemaligen Frankenthaler Bundesligaspieler Hahl, der als angehender Lehrer seine
Referendariatszeit in Mainz absolviert. Der 27-Jährige hat sein Team in der
Vorbereitung vier Wochen lang fast ausschließlich mit Athletiktraining
"beglückt". Ausgeprägte Fitness und ein besonderer Teamgedanke sollen das Plus
der RRK-Damen werden. "Daraus wollen wir Kraft schöpfen", sagt Hahl, der sein
Team vor allen Dingen gegen die direkten Konkurrenten auf Augenhöhe gefordert
sieht. Während die Rüsselsheimerinnen am Samstag gegen den UHC klarer
Außenseiter sind, geht es an diesem Hamburger Wochenende am Sommerdamm tags
darauf gegen den Großflottbeker THGC schon um wichtige Punkte für den
Klassenverbleib. "Wir sind darauf vorbereitet, dass Situationen kommen werden,
in denen wir Misserfolg haben", sagt Kapitänin Eva Frank. Schwer wiegt
beispielsweise der Abgang der kompletten Sturmformation der Vorsaison. Celina
Hocks und Antonia Tiedtke sind in den Vereinigten Staaten, Kimberly Körbel gibt
ihrem begonnenen Medizinstudium Vorrang. Weil der RRK nach wie vor weder
finanzielle noch sportliche Anreize für bundesligaerfahrene Spielerinnen von
außerhalb bietet, bedient er sich traditionell in der eigenen Jugend. Mit allen
Risiken und Nebenwirkungen, die ein Sprung in die Eliteliga beinhaltet...
Mit Frank zum ersten Sieg
Mit zwei
Heimspielen feiern die Frauen des Rüsselsheimer RK die Rückkehr in die
Feldhockey-Bundesliga. Dabei hoffen sie am Sonntag auf die ersten Punkte.
Von HELMUT POPP
(aus "Rüsselsheimer Echo" vom 15.09.2016)
Das Dasein in der
Zweitklassigkeit war nur von kurzer Dauer. Am Wochenende erleben die
Hockeyspielerinnen aus Rüsselsheim ihr Comeback in der Bundesliga. Mit einem
neuen Trainer an der Seitenlinie beginnt für den RRK der Kampf um den
Klassenerhalt. Zwei der elf Konkurrenten muss man hinter sich lassen, um das
Ziel zu erreichen. Eine Herkulesaufgabe, die da nun auf den seit gut sechs
Wochen am Sommerdamm als Übungsleiter das Kommando führenden Norman Hahl und
dessen Spielerinnen zukommt. Kein Vergleich zur letzten Freiluftrunde. Da sind
die Rüsselsheimerinnen unter ihrem damaligen Coach Philipp Tangerding durch die
leistungsschwächere 2. Liga Süd spaziert und brachten früh den Wiederaufstieg
unter Dach und Fach.
Sechs UHC-Damen
waren bei Olympia
Am Samstag gibt
sich zum Auftakt ab 15 Uhr der amtierende deutsche Meister UHC Hamburg die Ehre.
Immerhin sechs Olympia-Bronze-Gewinnerinnen stehen dann auf dem Kunstrasen am
Sommerdamm. Der RRK ist natürlich krasser Außenseiter. Läuft alles normal,
werden die Rüsselsheimerinnen voraussichtlich Lehrgeld zahlen. Doch Scheu kennt
der Erstliga-Trainernovize Norman Hahl nicht. Andernfalls wäre der 27 Jahre alte
Jungspund aus Frankenthal das Engagement bei den Rüsselsheimer Frauen auch gar
nicht erst eingegangen. Neben seinem Lehramt-Studium und dem anstehenden
Referendariat an einem Gymnasium. Mittlerweile hat sich der weiterhin in der
Pfalz wohnende Hahl auch längst an die mehrmals wöchentlich anstehende (und
benzinfressende) Autofahrt an den Main gewöhnt. Zumal er dort in den
Trainingseinheiten auf ein ebenso junges wie hochmotiviertes Team traf.
Die beiden ältesten
Spielerinnen des Kaders stehen mit der 27-jährigen Lisa Lahham und deren Ersatz
Nina Ankenbrand (30) im Tor. Im Feld verfügen die beiden Ex-Nationalspielerinnen
Eva Frank sowie Marilena Krauss über die meiste Erfahrung. Sie sollen die
Führungsrolle übernehmen. Mara Bentscheck, Emma Kanz, Lara Kaltbeitzel, Lotta
Hof und Viola Becker haben auch schon das eine oder andere Bundesligaspiel auf
dem Buckel. Talente, wie die aus der Jugend gekommenen Jessie Steffl, Clara
Buchholz, Selina Windgaß, Charlotte Steiner und Kara Tiedtke will Hahl
integrieren. Auf externe Neuzugänge hat der Aufsteiger verzichten müssen. Nicht
weiter überraschend. Denn finanziell ist die Hockeyabteilung nicht unbedingt auf
Rosen gebettet.
Richtungsweisende Begegnung
Hahl will aber
nicht jammern. Natürlich hält er sein Team für bundesligatauglich.
"Vorausgesetzt, wir bleiben von Verletzungen verschont." Mitaufsteiger
Uhlenhorst Mülheim, Lichterfelde, Großflottbeker THGC und Harvestehude wähnt er
auf Augenhöhe mit dem RRK.
Großflottbeker THGC:
Das ist das Team, das am Sonntag ab 14 Uhr am Sommerdamm seine Visitenkarte
abgibt. Für die Rüsselsheimerinnen also eine richtungsweisende Aufgabe. Im
Gegensatz zum Vortag sollten da möglichst die ersten Zähler auf der Habenseite
verbucht werden. Damit das gesteckte Ziel nicht allzu früh aus den Augen
verloren wird. Zudem würde dies zusätzlichen Auftrieb für die nachfolgenden
Wochen geben.
|
Der Kader der Ersten Damen des RRK in
der Feldsaison 2016/17 (hinten: Rebecca Schneider, Fabienne Werner, Lara
Kaltbeitzel, Emma Kanz, Eva Frank, Lotta Hof; davor: Managerin Linda
Namuo-Schneider, Co-Trainer Christian Zimmermann, Torfrau Lisa Lahham,
Jessie Steffl, Maike Pinger, Lena Mischlich, Franziska Ruhland, Clara
Buchholz, Torfrau Nina Ankenbrand, Trainer Norman Hahl; vorn: Isabel
Scherer, Viola Becker, Mara Bentscheck, Kara Tiedtke, Selina Windgaß,
Marilena Krauss, Ann-Paulin Heist, Antonia Wilfer; weiter mit dabei: Petra
Ankenbrand, Charlotte Steiner, "Physio" Janine Huver, "Athletik" Dennis Hörl) |
Zuversicht wächst: "Können mithalten"
RRK-Damen beim
NH Cup mit siegreichem Abschluss
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 06.09.2016)
Die Zuversicht,
sich nach der prompten Rückkehr in die Hockey-Bundesliga im zwölf Teams
umfassenden Feld behaupten zu können, ist 14 Tage vor dem Punktrundenstart ein
Stückweit gewachsen: Die Frauen des Rüsselsheimer RK haben beim ausschließlich
erstklassig besetzten NH Cup des Mannheimer HC zwar nur eines von vier
Turnierspielen gewinnen können, aber die Anlage am Neckarplatt trotzdem mit
einem guten Gefühl verlassen. "Wir haben uns kontinuierlich gesteigert, und dass
wir das letzte Spiel gewinnen konnten, war richtig positiv. Wir sind alle sehr
zufrieden", sagt Eva Frank.
Dass die
langjährige Kapitänin und Ex-Nationalspielerin trotz der Knöchelverletzung von
Isabel Scherer eine positive Bilanz zieht, dann vor allem aufgrund der
Begegnungen zwei bis vier. "Gegen Berlin war das natürlich nicht gut", so Franks
Kommentar zur 0:6-Auftaktschlappe. Deutlich besser lief es dann schon gegen den
Großflottbeker THGC, denn vom Vorjahres-Aufsteiger aus dem Hamburger Westen hieß
es nach Toren von Fabienne Werner, Rebecca Schneider und Frank 3:3. Auch vom 1:3
gegen die Gastgeberinnen und späteren Turniergewinnerinnen (4:0 gegen
Harvestehuder THC) am frühen Sonntagmorgen war Rüsselsheims Spielführerin
angetan: "Das war echt ganz gut und viel besser als neulich beim 1:6 dort", so
Frank, die den Gegentreffer anbrachte.
Als Gruppenletzter
traf das am Sonntag 18-köpfige Team des neuen RRK-Trainers Norman Hahl im Spiel
um Platz sieben auf TuS Lichterfelde und hielt den zweiten Topklub aus der
Hauptstadt dank Treffern von Lara Kaltbeitzel und Frank 2:1 nieder. "Es war
einfach schön für uns, zu sehen, dass wir mithalten und ein Team wie TuSLi
besiegen können", so das Schlussfazit der 27-Jährigen...
In Köln gut mitgehalten, in Bad Kreuznach nur gesiegt
Damen und Herren
des Rüsselsheimer RK machen in der Saisonvorbereitung Fortschritte
Aus
"Main-Spitze" vom 30.08.2016
(kri) Die beiden
Hockey-Spitzenteams des Rüsselsheimer RK können ein wenig zuversichtlicher sein,
bis zum Saisonstart am 17./18. September Betriebstemperatur erreicht zu haben:
Die leicht und locker in die Bundesliga zurückgekehrten Damen des Ruderklubs
hielten im dritten Vorbereitungsspiel beim DM-Zweiten Rot-Weiss Köln deutlich
besser mit, als vier Tage zuvor beim Mannheimer HC (1:6).
"Köln war durch
Olympia noch etwas geschwächt, aber die Umstellungen an unserem neuen
Raumdeckungssystem haben definitiv schon besser gegriffen, und wir hatten uns
auch deutlich besser an das Tempo gewöhnt", so das Fazit von Aufbauspielerin
Viola Becker zur 3:5-Niederlage in der Domstadt. Von den 18 Feldspielerinnen,
die der neue Trainer Norman Hahl nominiert hatte, trugen sich Kapitänin Eva
Frank (zur 1:0-Führung), Isabel Scherer (2:3) und Emma Kanz (3:5) in die
Torschützinnenliste ein.
Während die
RRK-Damen an diesem Dienstag (20.30 Uhr, Sommerdamm) gegen Erstliga-Absteiger
TSV Mannheim erneut zum Schläger greifen, lassen sich die Männer bis zum
kommenden Wochenende Zeit. Bevor es in Stuttgart gegen Zweitligisten geht, ließ
Rüsselsheims Regionalligateam den Testspiel-Reigen im August in Bad Kreuznach
gegen tieferklassige Gegner ausklingen. Und das durchweg mit Erfolg, auch wenn
die Routiniers Christian Minar und Jan Petersen ganz fehlten und Mirco Fuchs
sowie Lorenz Klee jeweils nur einen Tag am Ball waren: Am Samstag und Sonntag
wurde neben Gastgeber Kreuznacher HC auch DSD Düsseldorf jeweils zweimal
besiegt. "Dank der vielen Spielzeit haben wir uns spielerisch gut
weiterentwickeln können, aber auch vieles ausprobiert, was wir nun per Video
analysieren werden", berichtet Niklas Isselhard.
Dreimalige Vollstreckerin in den ersten
beiden RRK-Testspielen: Stürmerin Isabel Scherer (rechts) |
Der Abwehrspieler,
der gemeinsam mit Phil Bosche und Nicholas Bachtadse als Dreigestirn in die
Fußstapfen des langjährigen Kapitäns Mirco Fuchs getreten ist, war mit fünf
Treffern bester RRK-Torschütze bei den Siegen gegen KHC (3:2/4:1) und DSD
(3:0/4:0). Einmal war Neuzugang Marius Knoll erfolgreich, der vom Wiesbadener
THC zu seinem Stammverein zurückgewechselt ist. Aus dem bisherigen Kader
ausgeschieden ist dagegen Florian Krupa, der sich nach dem Abitur auf eine etwa
einjährige Weltreise begibt.
Vorgeschmack in Mannheim
RRK-Damen
verlieren Testpartie 1:6 / Zuvor 5:0 gegen TG Frankenthal
Aus "Main-Spitze"
vom 26.08.2016
(kri). Dem lockeren
Auftaktsieg gegen einen drei Spielklassen tiefer angesiedelten Gegner folgte ein
erster Vorgeschmack auf die Bundesligasaison: Die Hockeyspielerinnen des
Rüsselsheimer RK mussten 24 Stunden nach dem 5:0 (2:0)-Erfolg am Sommerdamm
gegen TG Frankenthal beim 1:6 (0:4) beim Mannheimer HC erkennen, was nach dem
Wiederaufstieg auf sie zukommen kann. "Mannheim spielt um die Meisterschaft, wir
gegen den Abstieg. Von daher relativiert sich das Resultat", sagt Normal Hahl.
Der neue RRK-Trainer hatte neben dem Gegentreffer zum 1:4-Zwischenstand durch
Isabel Scherer "einige gute Spielzüge" gesehen. "Gedanklich waren wir aber noch
in Liga zwei, allerdings auch noch lange nicht komplett. Wir brauchen viel zu
viele Chancen, was wohl auch in der Vergangenheit schon ein Manko war. Leider
ist das noch nicht besser geworden, aber wir arbeiten daran", so der 27 Jahre
alte Referendar.
Tags zuvor, und
obwohl hier auch Kapitänin Eva Frank noch nicht mitwirken konnte, fiel das Fazit
naturgemäß positiver aus. "Wir haben eine ordentliche Performance abgeliefert
und uns auch an einem neuen Raumdeckungssystem versucht, was gut funktioniert
hat. Ungenaue Pässe und Abstimmungsschwierigkeiten waren die größten Probleme,
sind jedoch bedingt durch die bisher wenigen Einheiten am Schläger völlig
normal. Für ein erstes Trainingsspiel nach einer harten Athletikphase war der
Gegner genau das Richtige", so Hahl, der Tore durch Scherer (2), Franziska
Ruhland, Mara Bentscheck und Fabienne Werner erlebte. Am Sonntag" gastiert der
RRK bei Rot-Weiss Köln.
"Zusammenhalt ist eine große Stärke"
Norman Hahl, der
neue Trainer der RRK-Hockeydamen hält sein Team auch ohne Verstärkungen für
bundesligatauglich / Auftakt gegen Meister
Fühlt sich wohl beim RRK: Norman Hahl, hier
bei seinem ersten Training mit dem Hockey-Bundesligateam. |
Das Interview
führte Heiko Weissinger (aus "Main-Spitze" vom 06.08.2016)
Der neue Coach des
Damenhockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK, Norman Hahl, trainiert den
Aufsteiger seit eineinhalb Wochen. Die erste Bilanz des 27-Jährigen fällt
positiv aus.
Herr Hahl, Sie
trainieren seit eineinhalb Wochen die RRK-Hockeydamen. Ihr erster Eindruck?
Ich wurde sehr
herzlich im Verein aufgenommen. Menschlich sind die Damen vom RRK sehr
sympathisch und aufgeschlossen, die Mannschaft hat es mir in den ersten
Einheiten wirklich leicht gemacht. Ich fühle mich demnach sehr wohl beim RRK.
Hockeytechnisch kann ich noch nicht viel sagen, da wir momentan ausschließlich
an der Athletik arbeiten.
Wo sehen Sie die
Stärken des Teams?
Eine große Stärke
sehe ich in dem Zusammenhalt und dem unbändigen Willen und Ehrgeiz, alles im
Training zu geben.
Wie sieht die
Vorbereitung bis zum ersten Spiel am 17. September aus?
In den ersten vier
Wochen arbeiten wir fast nur im athletischen Bereich. Danach geht es fließend
immer mehr an den Hockeyschläger. Ab Mitte August folgen sehr viele
Trainingsspiele. Neben Gegnern wie der TG Frankenthal und dem TSV Mannheim
stehen auch hochkarätige Spiele beim NH Cup des Mannheimer HC sowie
Trainingsspiele gegen Rot-Weiss Köln und den Düsseldorfer HC auf dem Programm.
Halten Sie das
Team in dieser Zusammensetzung für bundesligatauglich oder sind noch
Verstärkungen notwendig?
Natürlich halte ich
die Mannschaft für bundesligatauglich. Wir haben gute Chancen, wenn wir unsere
Athletik weiter verbessern, die jungen Spielerinnen gut in das Team einbauen und
weitestgehend von Verletzungen verschont bleiben.
Wie sieht es aus
mit Neuzugängen? Gibt es schon Zusagen?
Wir sind ständig
mit anderen Spielerinnen in Kontakt, jedoch kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch
keine Neuzugänge verkünden.
Ihr Saisonziel
lautet Klassenerhalt. Welche Teams sehen Sie als Konkurrenten im Abstiegskampf?
In den letzten
Jahren waren es meist die Aufsteiger aus der Zweiten Bundesliga sowie die Plätze
acht bis zehn der vergangenen Erstligasaison. Das sind demnach der HTC
Uhlenhorst Mühlheim und wir als Aufsteiger, sowie TuS Lichterfelde (Platz zehn),
Großflottbeker THGC (Platz neun) und der Harvestehuder THC (Platz acht).
HINRUNDENTERMINE DES RRK
Samstag, 17. September, 15 Uhr: RRK ‒ UHC
Hamburg
Sonntag, 18. September, 14 Uhr: RRK ‒ Großflottbeker THGC
Samstag, 24. September, 14 Uhr: Harvestehuder THC ‒ RRK
Sonntag, 25. September, 14.15 Uhr: Club an der Alster ‒ RRK
Samstag, 1. Oktober, 16 Uhr: RRK ‒ Uhlenhorst Mühlheim
Sonntag, 2. Oktober, 13 Uhr: RRK ‒ Münchner SC
Samstag, 8. Oktober,15 Uhr: RRK ‒ Berliner HC
Sonntag, 9. Oktober, 13 Uhr: Mannheimer HC ‒ RRK
Samstag, 15. Oktober, 15 Uhr: RRK ‒ Rot-Weiss Köln
Sonntag, 16. Oktober, 16 Uhr: RRK ‒ TuS Lichterfelde
Samstag, 22. Oktober, 14 Uhr: Düsseldorfer HC ‒ RRK |
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Was wird nötig
sein, um das Saisonziel zu erreichen?
Gute taktische
Vorbereitungen auf unsere Gegner, eine überdurchschnittliche Athletik und keine
Verletzungen.
Die erste
Saisonpartie bestreiten Sie gleich gegen den amtierenden Deutschen Meister UHC
Hamburg. Hätten Sie sich eine niedrigere Hürde gewünscht oder ist das genau das
richtige Auftaktspiel für einen Aufsteiger vor eigenem Publikum, wenn man gar
nichts zu verlieren hat?
Natürlich ist das
gleich zu Beginn ein schwerer Gegner. Ich sehe das jedoch eher als Vorteil, da
man als Aufsteiger gerne mal unterschätzt wird und auch bei den Topteams in den
ersten Spielen meist noch nicht alles so rund läuft wie im späteren Verlauf der
Saison.
Norman Hahl: "Jung, dynamisch, ehrgeizig"
Von HELMUT POPP
(aus "Rüsselsheimer Echo" vom 28.07.2016)
Auf den jungen
RRK-Frauentrainer wartet im ersten Pflichtspiel der größtmögliche Brocken: Beim
Bundesligaauftakt im September geht es gegen Meister UHC Hamburg.
Wenn die
Spielerinnen des Rüsselsheimer RK am 17. September nach einjähriger Abstinenz
ihr Comeback in der Feldhockey-Bundesliga feiern, hätten sie kaum einen
renommierteren Gegner vorgesetzt bekommen können: Zum Auftakt wird der deutsche
Meister UHC Hamburg am Sommerdamm seine Visitenkarte abgeben. Auch am
darauffolgenden Tag bekommt es der Wiederaufsteiger mit einem Kontrahenten aus
der Hansestadt zu tun. Dann steht gegen den Großflottbeker THGC (Neunter der
letzten Saison) vermutlich bereits ein Schlüsselspiel an, in dem es für die
Rüsselsheimerinnen auf dem Weg zum angepeilten Klassenerhalt die ersten Punkte
einzufahren gilt.
Bis zum 5. November
(zu Hause gegen TuS Lichterfelde) zieht sich danach die erste Saisonhälfte im
Oberhaus hin, ehe es dann – nach der Hallenrunde – erst im April 2017
weitergeht. Für die RRK-Frauen belastungsmäßig kein Vergleich zum
zurückliegenden Zweitligaauftritt. Waren da lediglich 14 Partien zu absolvieren,
so sind es nun in der 1. Liga derer 22. An den Wochenenden sind Doppelspieltage
fast die Regel. Da ist natürlich eine intensive Vorbereitung erforderlich, um
sowohl die physischen als auch psychischen Voraussetzungen für respektable
Ergebnisse zu schaffen.
Vom Spieler zum Trainer: Mit dem Dürkheimer
HC trat Norman Hahl kürzlich noch beim RRK an. |
Dritte
Trainersuche in zwei Jahren
Seit einigen Tagen
wissen die Rüsselsheimerinnen nun auch, wer sie bei diesem Vorhaben als
verantwortlicher Trainer anleiten wird. Aufstiegscoach Philipp Tangerding hatte
ja unmittelbar nach dem Titelgewinn in der 2. Liga Süd im Juni seinen Rücktritt
erklärt. Der 33-Jährige bezweifelte, seine berufliche Tätigkeit im IT-Bereich
und den unabdingbaren zeitlichen Aufwand als Bundesliga-Trainer unter einen Hut
bringen zu können. Die RRK-Verantwortlichen um Hockeychef Martin Müller mussten
sich also erneut auf die Suche nach einem neuen Trainer begeben. Schon zum
dritten Mal innerhalb von nur zwei Jahren.
Fündig geworden
sind sie in der Pfalz, einer traditionell hockeybegeisterten Gegend. Der in
Frankenthal wohnende Norman Hahl soll es richten. Ein junger Mann, der in das
doch etwas eingeschränkte Beuteschema von Martin Müller passte. Finanziell kann
sich der Rüsselsheimer RK jedenfalls keine allzu großen Sprünge leisten. Ein
"alter Fuchs" mit viel Erfahrung an der Seitenlinie, sprich ein hauptberuflicher
Trainer, mit dem die meisten der elf Bundesligakonkurrenten aufwarten, war
deshalb nicht machbar. Man musste sich also wieder in der zweiten oder dritten
Reihe umsehen. Wie auch im Jahr zuvor beim Engagement von Philipp Tangerding.
Und mit diesem hat es ja optimal geklappt.
Schnell einig
"Jung, dynamisch,
ehrgeizig – und somit hochmotiviert, aber auch fortlaufend lernwillig" lautete
folglich das Anforderungsprofil. Gewisse Grundkenntnisse vom Hockey und dessen
Trainergeschäft verstehen sich natürlich von selbst. Alles Eigenschaften, die
nach Müllers ersten Eindrücken von Norman Hahl erfüllt werden. "Wir hatten eine
Liste von Leuten, die für uns in Frage kamen. Sukzessive wurde diese Liste dann
von uns abgearbeitet", berichtet Müller. Hahl habe beim persönlichen Gespräch
"ein gutes Bild abgegeben". Also wurde man sich relativ schnell einig und der
RRK konnte die Verpflichtung des 27-jährigen Lehramtsstudenten verkünden.
Hahl wartet
momentan noch auf einen Referendariatsplatz an einem Gymnasium. Sport und
Politik sind seine Spezialfächer. In der neben dem bevorstehenden Referendariat
verbleibenden Freizeit wird er künftig als Trainer eines Hockey-Bundesligisten
vor einer Herkulesaufgabe stehen. Ob er das zeitlich tatsächlich schultern kann,
muss sich erst noch zeigen. Hahl ist optimistisch: "Das Training ist abends und
die Spiele sind am Wochenende. Da ist ja jeweils keine Schule." Und falls er
sich doch verzettelt? "Dann müssen wir uns halt wieder nach einem neuen Trainer
umsehen", gibt sich Müller in der für ihn typischen Art völlig unaufgeregt.
Allerdings will der
Leiter der RRK-Hockeyabteilung den Teufel keinesfalls an die Wand malen.
Tatsächlich ist er davon überzeugt, auch diesmal wieder die richtige Wahl
getroffen zu haben. Der neue Trainer wird weiter in Frankenthal wohnen, muss
also mehrmals die Woche nach Rüsselsheim pendeln. Seine Laufbahn als aktiver
Hockeyspieler will er beenden. Hahl sammelte da bei seinem Stammverein TG
Frankenthal vor einigen Jahren schon Bundesligaerfahrung. Seit fünf Jahren
spielt er für den Dürkheimer HC, mit dem er erst vor wenigen Wochen zum
Regionalligaabschluss die Männer des RRK am Sommerdamm knapp mit 5:4 in die Knie
zwang. Dass er in Zukunft vielleicht dann für die Rüsselsheimer den Schläger in
die Hand nehmen könnte, stand nie zur Debatte.
Den Talenten
eine Chance
Vielmehr will sich
Hahl sportlich voll und ganz auf den Trainerjob konzentrieren. Schon im Alter
von 16 Jahren sammelte er im Jugendbereich seine ersten Erfahrungen. Seitdem hat
er stets irgendwelche Teams trainiert. Zuletzt die unter seiner Regie verjüngten
Oberliga-Damen des Dürkheimer HC, mit denen er zwar vor kurzem die Meisterschaft
feiern konnte, jedoch in den Aufstiegsspielen gegen Rosenheim scheiterte. Auch
in Rüsselsheim will er wieder auf die Jugend setzen und den zahlreichen Talenten
eine Chance geben. Gemeinsam mit den erfahrenen Führungsspielerinnen wie
Kapitänin Eva Frank oder Stürmerin Marilena Krauss sollen diese "ein starkes und
konkurrenzfähiges Team" bilden. Die Gegner der 2. Liga hatten sie zuletzt meist
klar dominiert. "Doch in die Bundesliga ist es halt ein riesiger
Leistungssprung", weiß Hahl.
Als Trainer war er
für seine neuen Spielerinnen bisher ein völlig unbeschriebenes Blatt. Was sich
vergangene Woche geändert hat: Da wurde Hahl der Mannschaft vorgestellt. In den
intensiven Trainingseinheiten bis zum Bundesligastart in knapp zwei Monaten kann
man sich näher kennenlernen. Und feststellen, ob die Chemie genauso optimal
passt wie vor Jahresfrist bei der Personalie Tangerding. Viel Schweiß wird auf
jeden Fall fließen, denn gegen den UHC Hamburg will Hahl "eine topfite
Formation" aufs Feld schicken.
Norman Hahl ist neuer Trainer der
Rüsselsheimer Bundesliga-Damen |
"Die Jugend ist unsere Zukunft"
Der neue
RRK-Damentrainer Norman Hahl setzt auf Talente / Zuletzt Spieler und Trainer
beim Dürkheimer HC
Von Heiko
Weissinger (aus "Main-Spitze" vom 21. Juli 2016)
Norman Hahl wird
neuer Coach des Damenhockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK. Der 27-jährige
Frankenthaler, der auf Philipp Tangerding folgt, trainierte zuletzt die
Oberliga-Damen des Dürkheimer HC und war gleichzeitig Spieler der
DHC-Herrenmannschaft.
Auf die
"Riesenaufgabe Erste Liga" freut sich Hahl. ("Ich bin sehr gespannt und hoffe,
gut aufgenommen zu werden") und geht davon aus, dass ihm seine Erfahrung als
Spieler in der Ersten Liga (beim Stammverein TG Frankenthal) und in der Zweiten
Liga (beim Dürkheimer HC) weiterhelfen wird. Ziel sei für den Wiederaufsteiger,
die Klasse zu halten. "Denn das ist ein Riesenleistungssprung von der Zweiten
zur Ersten Liga".
Mit Talenten
fast noch den Aufstieg geschafft
Bisher kennt Hahl,
seit knapp zwei Monaten in Kontakt mit dem RRK, sein neues Team nur von Spielen
der kürzlich beendeten Zweitligasaison. "Da haben sie ihre Gegner dominiert und
starke Spiele gezeigt." Der 27-Jährige geht davon aus, "dass wir wieder ein
starkes Team bekommen, wenn Führungsspielerinnen wie Eva Frank die Jungen an die
Hand nehmen". Er sei ein Trainer, der auf die Jugend setze und ihr auch eine
Chance gebe. "Sonst hast Du auch als Verein keine Zukunft, wenn Du nicht immer
wieder Talente. aus den eigenen. Reihen einbaust." Hahl: "Die Jugend ist unsere
Zukunft." Dass Hahl auf Talente setzt, zeigt die jüngste Oberliga-Saison mit den
Damen des Dürkheimer HC. Als er nach der Hinrunde mit den Leistungen der älteren
Spielerinnen nicht zufrieden war, vertraute er in der Rückrunde dem starken
1999er Jahrgang des Vereins. Nach einer Siegesserie erreichte der DHC noch die
Aufstiegs-Playoff-Spiele gegen Rosenheim, verpasste dann aber mit seiner
erweiterten A-Jugend durch zwei Niederlagen (0:2 und. 0:1) den
Regionalligaaufstieg.
"Es gab eine Liste
von Leuten, die wir im Auge hatten, und er gehörte zu denen, die am Ende noch
übrig waren", berichtete RRK-Abteilungsleiter Martin Müller von der
Kandidatensuche. "Er war uns von Kollegen schon vor einiger Zeit als
talentierter, junger Trainer empfohlen worden, dann haben wir uns ihn angesehen
und er hat ein gutes Bild abgegeben." Immerhin habe er die Oberliga-Damen des
Dürkheimer HC "erst stabilisiert und dann in die Aufstiegsrunde geführt".
Mit 16 SCHON AUF DER TRAINERBANK
Norman Hahl lernte bei der TG Frankenthat das
Hockeyspielen. Nach Jugend- sowie Erst- und Zweitagaeinsätzen für seinen
Stammverein und einer Hallenrunde beim TSV Mannheim wechselte er vor fünf
Jahren zum Dürkheimer HC. Dort spielte er in der Zweiten Liga sowie der
Regionalliga und trainierte in den vergangenen drei Jahren das Frauenteam.
"Ich war schon mit 16 Co-Trainer in der Jugend", erinnert sich Norman Hahl.
Wenig später übernahm er mit den Knaben A sein erstes Team. "Ich habe in den
letzten elf Jahren immer Mannschaften trainiert." |
"Erstmal sehe ich
das nicht problematisch, dass er aus der Oberliga kommt. Er kennt den
Bundesligaspielbetrieb ja als Spieler", sagt RRK-Kapitänin Eva Frank, die Hahl
als Trainer noch nicht kennt. Die langjährige Rüsselsheimer Hockeyspielerin
trifft den neuen Coach bereits am Samstag zu einem Gespräch, ehe er sich drei
Tage später der Mannschaft vorstellt. "Ehrgeizig, lernwillig" sind Attribute,
die sich RRK-Hockeychef Martin Müller nach den ersten Eindrücken von dem
27Jährigen verspricht. "Und er passt unserer Meinung nach charakterlich gut zur
Mannschaft." Sicher fehle ihm die Bundesligaerfahrung, "aber die hätte jedem
anderen Kandidaten für das Traineramt auch gefehlt". Schließlich ist der
Rüsselsheimer RK finanziell alles andere als auf Rosen gebettet und kann sich
bei der Suche nach einem Erstligacoach nicht bei den etablierten Trainern
umsehen, sondern muss eher auf ein Talent aus der zweiten oder dritten Reihe
setzen.
Ziel nach dem
Wiederaufstieg ist laut Müller alleine der Klassenerhalt. "Alles andere wäre
vermessen." Neuzugänge stünden noch nicht fest, allerdings endet die
Wechselfrist erst am 31. August.
Erstes Treffen des
neuen Trainers Norman Hahl mit den derzeit noch pausierenden RRKDamen ist am
kommenden Dienstag (26.), dann beginnt die Vorbereitung. Klar ist, dass der neue
Coach nur die Frauen und keine Jugendteams übernimmt. Der Grund: Der
Lehramtsstudent für die Fächer Sport und Politik an Gymnasien wartet auf einen
Referendariatsplatz. Martin Müller: "Er versucht, Traineramt und Referendariat
zu schultern." Und sollte das nicht klappen? "Dann müssen wir uns möglicherweise
wieder nach einem neuen Trainer umsehen. Aber wir gehen nicht davon aus, dass
sich das zeitlich nicht vereinbaren lässt."
Norman Hahl auch
nicht: "Das Training ist abends, die Spiele am Wochenende, da ist ja keine
Schule." Zumal er seine eigene Spielerkarriere aufgeben will. "Das lässt sich
mit dem Job des Erstligatrainers nicht kombinieren." Der 27Jährige bleibt in
Frankenthal wohnen und pendelt zum "mindestens dreimal. wöchentlichen Training
und den Spielen". Erstes Ziel in der Vorbereitung sei, die athletischen
Voraussetzungen für die Erste Liga zu schaffen. "Topfit zu sein", sagt Hahl,
"ist das A und 0 für uns."
Rüsselsheimer RK ohne Vicky Krüger
Aus
"Main-Spitze" vom 24.06.2016
(kri). Die Reihen
lichten sich weiter: Nach Trainer Philipp Tangerding sowie den USA-Fahrerinnen
Celina Hocks und Antonia Tiedtke müssen die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK
nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga auch ohne die erfahrene Viktoria
Krüger auskommen. Die 30 Jahre alte Abwehrchefin, 2005 vom Hanauer THC zum RRK
gekommen, hat beschlossen, ihre Laufbahn zu beenden. "Ich hätte in der Ersten
Bundesliga mehr investieren müssen, um die Leistung zu bringen, die ich von mir
erwarte. Aber ich möchte nach den vielen Jahren auch mal keine Verpflichtungen
mehr an den Wochenenden haben", so Krüger. Zudem hätten sich in der "wirklich
sehr schönen" Zweitliga-Spielzeit immer wieder Schmerzen eingestellt, und da die
Volljuristin im Juli ein Berufspraktikum beim DFB beginnt, "ist das jetzt ein
guter Zeitpunkt, aufzuhören". Dem RRK-Team werde sie aber auf jeden Fall
unterstützend verbunden bleiben.
Riesige Freude bei den Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK: Sie sind
zurück in der 1. Bundesliga. Meistertrainer Philipp Tangerding (hinten,
blaues Shirt) wird das Team dann nicht mehr betreuen.
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Im Hurrastil
durch die Saison gestürmt
13 Siege in 14
Spielen, souveräner Zweitliga-Meister, beste Torschützin der Liga: Der
Rüsselsheimer RK hatte die Konkurrenz im Griff. Doch kurz vor Saisonschluss
gab's die Hiobsbotschaft: Trainer Philipp Tangerding hörte auf.
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 18.06.2016
hpp -
Sprichwörtlich ist Berlin natürlich immer noch stets eine Reise wert. So auch
für die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK, für die in der Bundeshauptstadt
das knapp einjährige Gastspiel in der 2. Feldhockey-Bundesliga Süd endete. Dort
fegten die schon lange als Meister feststehenden Rüsselsheimerinnen den
Absteiger SC Charlottenburg mit einem standesgemäßen 8:1 vom Platz. Für den RRK
der 13. Erfolg im 14. Saisonspiel. Nur eine 2:3-Heimniederlage gegen den
Nürnberger HTC hatte drei Wochen zuvor die makellose Endbilanz vermasselt.
Öfter als
Marilena Krauss traf keine
Allerdings leicht
verschmerzbar. Und nicht mehr als eine Randnotiz. Praktisch im Hurrastil ist der
Ruderklub mit dem erst im August 2015 verpflichteten neuen Trainer Philipp
Tangerding durch die Saison gestürmt: Bereits nach zehn Spieltagen waren die
RRK-Frauen Ende April durch den 3:0-Heimerfolg gegen die Frankfurter Eintracht
auch rechnerisch nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen. 39 Punkte, eine
beeindruckende Tordifferenz von 70:10 und 16 Zähler Vorsprung zum
Tabellenzweiten Feudenheimer HC unterstreichen letztlich die Dominanz. Dazu
wurde noch mit Marilena Krauss die beste Torschützin der Liga gestellt. 19 Mal
konnte die ehemalige Nationalspielerin das kleine Spielgerät im gegnerischen
Kasten versenken. Je 14 Treffer hatten Eva Frank und Rebecca Schneider
beigesteuert, die sich damit Rang drei in der Liste der Torjägerinnen teilen.
Doch so ganz
ungetrübt ist die Freude über die souverän errungene Meisterschaft nicht
geblieben. Kurz vor Saisonschluss hatte der allseits beliebte Trainer für einen
unerwarteten Paukenschlag gesorgt: "Nach reiflichen Überlegungen und schweren
Herzens" verkündete Philipp Tangerding seinen Abschied. Beruf und das Engagement
als Trainer einer Hockey-Bundesligamannschaft seien für ihn nicht unter einen
Hut zu bringen. Schon kurz vor Pfingsten hatte er den Vorstand informiert. Als
er einige Tage später die Spielerinnen hiervon in Kenntnis setzte, blickte er in
entsetzte und verständnislose Gesichter. Stürmerin Marilena Krauss zog es nach
eigener Aussage fast den Boden unter den Füßen weg: "Grundsätzlich ist es auch
schlecht, wenn man sich praktisch jedes Jahr an einen neuen Trainer gewöhnen
muss", sagte sie. Im Übrigen wolle sie sich jetzt sowieso erst mal auf ihren
Studienabschluss an der Uni konzentrieren. Und erst danach entscheiden, wie es
für sie sportlich weiter geht. Auch Spielführerin Eva Frank ist geschockt: "Ich
kann Philipps Argumente zwar verstehen, aber ich hätte trotzdem nie gedacht,
dass er aufhört."
Im September
startet die 1. Bundesliga
Noch ist völlig
ungewiss, wer die Rüsselsheimer Bundesligarückkehrerinnen als Trainer in die
neue Saison führen wird. Saisonstart ist im September, nach den olympischen
Sommerspielen von Rio de Janeiro. Der Rüsselsheimer RK steht dann vor einer
echten sportlichen Herausforderung auf einem wesentlich höheren Leistungsniveau.
Überhaupt kein Vergleich zur 2. Liga. Stärkere Gegner und viel mehr Spiele (22
statt 14), dabei oft Doppelbelastungen an einem Wochenende. Da tut eine
konsequente und intensive Vorbereitung Not. Zumindest dann, wenn man
konkurrenzfähig bleiben und sich die Chancen auf den angestrebten Klassenerhalt
von Anfang an bewahren möchte. Und nicht wieder, wie bereits in der katastrophal
verlaufenen Abstiegssaison 2014/15, in die Rolle des Punktelieferanten und
Kanonenfutters schlüpfen muss.
Der Vorstand um
Hockey-Chef Martin Müller ist also gefordert, möglichst bald einen kompetenten
Nachfolger auf dem Trainerposten zu präsentieren. Leichter gesagt als getan.
Auch Martin Müller wurde nach eigener Aussage von Tangerdings Rückzug kalt
erwischt: !Der Trainermarkt im Hockeysport ist nicht allzu dicht besiedelt. Da
braucht man schon viel Glück, um solch einen Coup wie im vergangenen Jahr mit
Philipp zu landen. Mit dem hat einfach alles gepasst. Einen schon etablierten
Trainer wird man kaum zu uns nach Rüsselsheim lotsen können. Vielleicht begeben
wir uns also wieder auf die Suche nach einem jungen, ehrgeizigen Nachwuchsmann.
Ob wir den dann auch tatsächlich finden, steht auf einem ganz anderen Blatt."
Optimismus klingt eigentlich anders.
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