Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Endphase der Hallen-Bundesligarunde und
Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2007 der Herren

Bundesligarunde 2006/2007

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 27.1.2007:

RRK erreicht Play-Offs

Hallenhockey: Rüsselsheimer Herren setzen sich bei Absteiger Dürkheim mit 9:5 durch

Die Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK haben die Play-Offs um die deutsche Hallenmeisterschaft erreicht: Beim als Absteiger feststehenden Dürkheimer HC gewann der Tabellenführer am Freitagabend mit 9:5 (3:2) und kann nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze verdrängt werden.

Am Sonntag um 12 Uhr kommt es nun in der Sporthalle Dicker Busch gegen die TG Frankenthal zur wohl entscheidenden Partie um den Gruppensieg.

„Das war ein lästiger Pflichtsieg. Wir haben nicht gut gespielt, sind viel zu hektisch gewesen. Man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie viel zu verlieren hatte“, war Trainer Kai Stieglitz mit dem Ergebnis, nicht aber mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden.

Der RRK geriet früh mit 0:2 in Rückstand und baute die Pfälzer mit eigenen Fehlern auf. Christian Minar, Jan Petersen und Oliver Domke sorgten bis zur Pause zwar für die Wende, doch selbst das 4:2 direkt nach Wiederanpfiff durch den trotz gebrochenen Mittelhandknochens spielenden Nico Hosang beruhigte die Nerven nicht. Die Gastgeber kamen vor 150 Zuschauern noch zum Ausgleich, ehe der RRK nach einer Zeitstrafe für Dürkheims Rene Stadtmüller unaufhaltsam davonzog. Am Ende geriet der verdiente Sieg nicht mehr in Gefahr.

Dürkheimer HC – Rüsselsheimer RK 5:9 (2:3). Tore: 1:0 Max Rübsamen (3.), 2:0 Rübsamen (10./Siebenmeter), 2:1 Christian Minar (15.), 2:2 Jan Petersen (20./Siebenmeter), 2:3 Oliver Domke (24.), 2:4 Nico Hosang (31.), 3:4 Thorsten Böckler (33.), 4:4 Böckler (39./Ecke), 4:5 O. Domke (42./Ecke), 4:6 Petersen (43./Ecke), 4:7 Hosang (44.), 4:8 Falk May (47.), 4:9 May (55.), 5:7 Böckler (57.). Eckenverhältnis: 6:4. Gelbe Karte: Rene Stadtmüller (40./DHC). Schiedsrichter: Daniel Gruss (Bad Mergentheim)/Stefan Leiber (Ostfildern). Zuschauer: 150. Kader des RRK: Nico Jacobi – Christian Minar, Falk May, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Oliver Domke, Christian Domke, Nico Hosang, Konstantin Rentrop, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 29.1.2007:

Beste Werbung für die Sportart

Hallenhockey: Im hochklassigen Spitzenspiel sichert sich der RRK das Heimrecht fürs DM-Viertelfinale gegen die Wespen

Von Jörg Monzheimer

In einem packenden, temporeichen und lange Zeit spannenden Spitzenspiel haben sich die Herren des Rüsselsheimer RK das Heimrecht im Viertelfinale um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft erkämpft. Gegen die TG Frankenthal feierte das Team von Trainer Kai Stieglitz einen verdienten 8:4(3:3)-Erfolg und trifft nun auf die Zehlendorfer Wespen. Das Spiel findet wahrscheinlich am kommenden Samstag statt, Anpfiff wäre dann um 15 Uhr.

Wer gestern in der Halle war, dürfte in der nächsten Woche wieder dabei sein, sofern sein Herz für den RRK schlägt. Was beide Teams am Sonntag in der mit rund 400 Zuschauern gefüllten Sporthalle Dicker Busch boten, war beste Werbung für den Hockeysport. Die zahlreich mitgereisten Fans der TG Frankenthal sorgten mit ihrer Stimmgewalt beinahe für ein Heimspiel ihrer Mannschaft, die jetzt im Viertelfinale beim Berliner HC antreten muss.

Allerdings machten sich auch die RRK-Anhänger deutlich bemerkbar und trugen dazu bei, dass jeder in der Mannschaft noch einmal eine Schippe draufzulegen schien. „Bei so einer Stimmung in der Halle hat man einfach keine Lust zu verlieren“, nannte Stürmer Oliver Domke einen Grund für die starke Leistung des Ruder-Klubs.

Er selbst sei gestern nicht mehr aus-, sondern früh ins Bett gegangen, verriet der Angreifer, der diesmal nicht als Goalgetter glänzte, dafür aber immer wieder Lücken in die gegnerische Hintermannschaft riss und etliche Angriffe einleitete.

So recht nach Wunsch verlief der Start für den RRK nicht, denn nach einem Foul von Falk May brachte Fabian Zilg die TGF per Siebenmeter in Führung. Ein starker Auftritt von Oliver Domke, der den reinrutschenden Nico Hosang mustergültig bediente, bescherte dem RRK fast im Gegenzug das 1:1, doch als Keeper Nico Jacobi in der 19. Minute etwas zu kurz abwehrte, war im Nachsetzen wiederum Zilg zur Stelle und traf zum 2:1 für die Gäste.

In der kampfbetonten Partie, in der die Schiedsrichter Daniel Neideck und Stefan Brenner, der gestern sein letztes Bundesliga-Spiel bestritt und vor dem Spiel von RRK-Abteilungsleiter Martin Müller geehrt wurde, zwar mit einigen Nickligkeiten zu kämpfen hatten, aber dafür sorgten, dass es nicht wirklich hektisch wurde, glückte Kapitän Christian Minar das 2:2 (25.). Zuvor hatte sich Falk May über die rechte Seite regelrecht durchgedrückt.

Viel Wille war auch beim 3:2 durch Nico Hosang im Spiel, der sich in der 28. Minute einfach nicht vom Ball trennen ließ und ihn im Pfälzer Gehäuse unterbrachte. Dass Hosang selbst mit gebrochenem Mittelhandknochen spielte, verrät einiges über die Einstellung des RRK. „Spaß macht es nicht unbedingt“, meinte Hosang, der Schmerzmittel benötigte, um überhaupt auflaufen zu können.

Noch vor der Halbzeit kassierten die Rüsselsheimer indes das 3:3 durch Thomas Vicca, und in der 32. Minute gingen die Frankenthaler sogar erneut in Führung. Wieder war RRK-Keeper Nico Jacobi eine Abwehr etwas verunglückt, und diesmal bestrafte Eike Bumb den Fehler. Zu diesem Zeitpunkt hatte die TGF das Play-Off-Heimrecht in der Tasche, doch blieben dem RRK noch knapp 28 Minuten. Nur einige Sekunden später mussten die Rüsselsheimer tief durchatmen, als ein Ball von Christian Trump um Zentimeter am Pfosten vorbeikullerte.

Jan Petersen markierte dann aus nahezu unmöglichem Winkel das 4:4 (35.), doch blieb die TGF gefährlich. Glück hatte der RRK in der 36. Minute, in der gleich zwei Frankenthaler Spieler die Kugel aus kürzester Distanz nicht über die Linie zu befördern vermochten. Eine Unachtsamkeit des Frankenthaler Torwarts nutzte Jan Petersen in der 37. Minute zum 5:4, und spätestens ab diesem Zeitpunkt gewann der RRK Oberwasser.

Der TGF, die auch konditionell abbaute, fiel nicht mehr allzu viel ein. In der 45. Minute schloss Falk May eine herrliche Staffette über Jan Petersen und Sven Wohlfahrt zum 6:4 ab. Petersen krönte seine Leistung in der 47. Minute, das 7:4 war sein dritter Treffer in der zweiten Halbzeit. Danach musste der RRK zwischen der 55. und 57. Minute noch eine Eckenserie der Gäste überstehen, denen auch die Herausnahme ihres Torwarts nicht mehr half. In den abschließenden vier Minuten agierte die TGF mit sechs Feldspielern, den letzten Treffer aber erzielte Oliver Domke in der Schlussminute.

RRK-Trainer Kai Stieglitz war mit seiner Mannschaft zufrieden, und am Ende nahmen auch die Fans der TG Frankenthal die Niederlage nicht sonderlich tragisch – sie skandierten vielmehr munter „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“

Rüsselsheimer RK – TG Frankenthal 8:4 (3:3). Tore: 0:1 Fabian Zilg (7./Siebenmeter), 1:1 Nico Hosang (8.), 1:2 Fabian Zilg (19.), 2:2 Christian Minar (25.), 3:2 Hosang (28.), 3:3 Thomas Vicca (29.), 3:4 Eike Bumb (32.), 4:4 Jan Petersen (35.), 5:4 Petersen (37.), 6:4 Falk May (45.), 7:4 Petersen (47.), 8:4 Oliver Domke (60.). Ecken: 1:4. Schiedsrichter: Stefan Brenner (Neunkirchen)/Daniel Neideck (Speyer). Zuschauer: 400.

Kader des Rüsselsheimer RK: Nico Jacobi – Christian Minar, Falk May, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Oliver Domke, Christian Domke, Nico Hosang, Konstantin Rentrop, Sven Wohlfahrt und Jan Petersen.

Die Ersten Herren des RRK in der Hallensaison 2006/2007, Erster der Südgruppe der Hallen-Bundesliga und damit im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft dabei (hinten: Trainer Kai Stieglitz, Jan Petersen, Julian Hofmann-Jeckel, Christian Domke, Physio Diana Czerwonka , Nico Hosang, Betreuer Edgar Wohlfahrt; davor: Sven Wohlfahrt, Mirco Fuchs, Christian Minar, Oliver Domke, Lorenz Klee, Falk May; vorn: Nico Jacobi)

Viertelfinale am 03. Februar 2007, 15.30 Uhr, in Rüsselsheim: Rüsselsheimer RK - Zehlendorfer Wespen

Aus "Main-Spitze" vom 02.02.2007:

Selbstbewusst an die letzte Hürde heran

Lösbare Viertelfinal-Hausaufgabe für Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK gegen die Wespen

Nach zwei erfolgreich gestalteten "Endspielen" in der Südgruppe der Bundesliga soll auch die dritte Partie mit Alles-oder-Nichts-Charakter vor heimischem Publikum erfolgreich gestaltet werden: Die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK sind guter Dinge, die letzte Hürde vor der Endrunde in Hamburg überspringen zu können.  

Von Martin Krieger

Die beim 4:2 gegen Titelverteidiger Münchner SC und dem 8:4 im entscheidenden Duell um den Staffelsieg über TG Frankenthal gezeigte Willensstärke, gepaart mit spielerischer Klasse, sollen am Samstag (15.30 Uhr) nun auch die Zehlendorfer Wespen im DM-Viertelfinale in der Sporthalle Dicker Busch zu spüren bekommen. "Ich weiß von denen nichts. Aber ich weiß, dass - wenn wir so Gas geben, wie zuletzt - es für jeden verdammt schwer wird, uns zu schlagen", sagt Christian Minar.

Während der RRK-Kapitän aus Wien, in der sechsten Saison am Untermain, dem Tabellenzweiten der Ostgruppe auch ohne Insiderwissen selbstbewusst entgegenblickt, hat sich sein Trainer schlau gemacht: "Ich habe mir das Video von deren 5:6-Niederlage beim BHC besorgt. Das ist allerdings nur bedingt aussagekräftig, weil da beide Teams eher schwach gespielt haben. Ich bin gespannt, ob sie gegen uns im Fünfer-Würfel oder mit Manndeckung spielen", erklärt Kai Stieglitz. So oder so sei der Gegner keine Mannschaft, "vor der wir Angst haben müssten." Zumal Wespen-Torjäger Florian Keller - beim 1:12 im letzten Rundenspiel gegen Ostmeister Berliner HC wegen Grippe nicht dabei - überraschend in der Abwehr agiert und die meisten seiner 24 Saisontreffer aus Strafecken resultieren. Die Abwehr dieser Standardsituation galt im Training besonderes Augenmerk.

Zu sehr muss - vor einem Jahr kam mit dem Berliner HC erstmals überhaupt ein Ost-Vertreter zur Endrunde und wurde prompt DM-Zweiter -, und will sich Stieglitz mit dem vierten RRK-Gegner seit Einführung des Play-off-Viertelfinales nach Gladbacher HTC 2002 (nach 7m 12:13), Düsseldorfer HC 2005 (9:4) und Club an der Alster 2006 (3:9) aber gar nicht beschäftigen. Denn: "Entscheidend ist, dass wir unser Spiel durchziehen, so druckvoll wie zuletzt agieren und unsere Chancen reinmachen." Dies verhindern will unter anderem ein früherer RRK-Akteur: Adriaan Kühn (21), ebenso wie sein Pendant Nico Jacobi Junioren-Nationalkeeper, hütet das Wespen-Tor.

Zudem hofft der Coach, den keine personellen Sorgen plagen und der den Kader nur sicherheitshalber mit Julian Hofmann-Jeckel auffüllt, auf die Unterstützung von den Rängen. "Ich habe alle Freunde und Bekannte mobilisiert und ihnen versprochen, dass sie am Samstag ein tolles Spiel sehen werden." Wie sehr eine volle Tribüne die Mannschaft beflügelt, hatte vor Wochenfrist der langjährige Nationalspieler Oliver Domke herausgestellt: "Vor so einer Kulisse hat man gar keine Lust zu verlieren." Also dann ...


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 02.02.2007:

Keine Bange vor den Gegnern

Hallenhockey-Teams des RRK peilen Halbfinals an / Vogel geht

Von Annette Seitz

Wenn eine Mannschaft nach zehn Spieltagen mit drei Punkten Vorsprung die als stärkste Gruppe der Hallenhockey-Bundesliga geltende Südstaffel als Erster abschließt, kann nicht viel schief gegangen sein. "Das sehe ich genauso", sagt Kai Stieglitz, Trainer des Rüsselsheimer RK, dessen Spieler am nächsten Samstag (15.30 Uhr, Sporthalle Dicker Busch) zum Playoff-Viertelfinale die Zehlendorfer Wespen erwarten. Entsprechend geht das Team mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein in die Partie. Schließlich haben die vergangenen Spiele gezeigt, dass der RRK immer dann noch eine Schippe drauf legen konnte, wenn er es musste. "In den wichtigen Spielen gegen starke Gegner haben wir unsere Leistung gebracht", sagt Stieglitz. "Deshalb ist mir vor Zehlendorf auch nicht bange", so der Trainer weiter, der trotz einer gebrochenen Mittelhand erneut auf Nico Hosang bauen kann. Freilich warnt Kai Stieglitz auch vor dem "unangenehmen Gegner", der eine spezielle Raumdeckung spiele und in dessen Reihen vor allem der Ausnahmekönner Florian Keller stehe. Den Stürmer, ein Spross aus der Berliner Hockey-Dynastie Keller, in den Griff zu bekommen, sollte dann auch eine der vordringlichsten Aufgaben des RRK sein, um nicht - wie im vergangenen Jahr - schon im Viertelfinale den Traum von der Meisterschaft begraben zu müssen.

Sparsam geplant

Diesen Traum haben auch die Spielerinnen des RRK, die, wie die männlichen Kollegen, als souveräner Gruppensieger in die Playoffs eingezogen sind. Allerdings tragen die Frauen ihr Viertelfinale einen Tag später als die Männer, am Sonntag (14 Uhr, Sporthalle Dicker Busch), gegen den TuS Lichterfelde aus. Dass dem Publikum keine Doppelveranstaltung an einem Tag geboten wird, begründet RRK-Teamchef Thomas Blivier mit Fairplay den Gegnern gegenüber. Diese würden nämlich, um Kosten zu sparen, an einem Tag an- und abreisen wollen. Um das zu ermöglichen, sei eine späte Anstoßzeit notwendig. "Wenn wir Samstag oder Sonntag um 11 und 13 Uhr gespielt hätten, hätte eine Mannschaft schon am Vortag anreisen müssen", sagt Blivier - mit entsprechenden Übernachtungskosten, die die klammen Hockeyvereine gerne sparen.

Althoff sagt Rauth-Nachfolge ab

So oder so geht Blivier von einer guten Kulisse aus, nicht zuletzt, weil es nicht mehr oft vorkommen wird, dass das Publikum Berti Rauth seine Aufwartung machen kann. Die Suche nach einem Nachfolger für den Trainer, der im Sommer zu Alster Hamburg wechselt, gestaltet sich erwartungsgemäß schwierig, eine Absage hat sich Rüsselsheim schon eingehandelt. Thorsten Althoff, früherer Spieler und Trainer des RRK, musste wegen anderweitiger Verpflichtungen passen. Einig sind sich die Spielerinnen darin, dass sie ihrem Erfolgscoach einen schönen Abschied bereiten wollen. Zumal die Endrunde um die deutsche Meisterschaft ausgerechnet in Hamburg, der Stadt des künftigen Arbeitgebers von Rauth, ausgetragen wird. Wobei viele Rüsselsheimerinnen den Schock über den Abschied ihres Trainers noch nicht verdaut haben. So habe auch nur ein Teil des Teams die Parole "Jetzt erst recht" ausgegeben, erzählt Blivier. Der andere hadere immer noch mit der Entscheidung Rauths. "Sie fragen sich, wie es wohl weitergeht."

Die Gedanken um die Zukunft sollten im Viertelfinale allerdings nicht leistungslimitierend wirken. Wenn auch die Nachricht, dass in Torfrau Barbara Vogel eine Leistungsträgerin den Verein im Sommer verlassen wird, der Stimmung nicht gerade förderlich ist. Vogel wird sich aus beruflichen Gründen ein Jahr im Ausland aufhalten.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 03.02.2007:

Wespen sollen keinen Stich bekommen

Hallenhockey: Männer des Rüsselsheimer RK heute im Viertelfinale zur deutschen Meisterschaft mit Heimrecht

mzh - Dem Abstieg auf dem Feld zum Trotz – in der Halle haben sich die Hockey-Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs in den vergangenen Jahren in der Spitzengruppe etabliert. Wenn am heutigen Samstag um 15.30 Uhr in der Sporthalle Dicker Busch das Viertelfinale gegen die Zehlendorfer Wespen angepfiffen wird, steht der RRK zum dritten Mal in Folge in der Runde der letzten Acht.

2005 sicherte sich der RRK mit einem 9:4 gegen Düsseldorf den Einzug in die Endrunde, im Vorjahr war beim Club an der Alster Hamburg nach einer 3:9-Niederlage Schluss. Jetzt streben Trainer Kai Stieglitz und seine Mannen wieder den Sprung ins Halbfinale an, und sofern alles wunschgemäß verläuft, könnte der RRK am kommenden Wochenende in Hamburg mit Damen und Herren bei der Endrunde dabei sein. Rein nominell scheinen die Zehlendorfer Wespen unter den im Viertelfinale vertretenen Teams das schwächste zu sein, doch von derartigen Einschätzungen will Kai Stieglitz nichts wissen: „In einem K.o.-Spiel gibt es keine einfachen Gegner.“ Wichtig sei allerdings, Heimrecht zu haben. Falls der RRK Rang eins nicht gehalten hätte, wäre ein Auswärtsspiel beim vermutlich stärkeren Berliner HC zu absolvieren gewesen.

Kai Stieglitz hat seine Mannschaft auf die Endspielsituation gegen die Zehlendorfer Wespen vorbereitet: „Ich habe den Spielern gesagt, dass wir unsere besten Spiele gegen starke Gegner gemacht haben. Diese Leistung müssen wir jetzt wieder abrufen.“ Auf ein intensives Videostudium des Gegners mit der Mannschaft hat der Coach verzichtet, weil das Material doch wenig ansprechend gewesen sei. „Das waren relativ schwache Spiele. Wenn es um etwas geht, wird das anders aussehen“, möchte Stieglitz vermeiden, dass der Gegner unterschätzt werden könnte.

Kai Stieglitz rechnet damit, dass die Wespen, bei denen der frühere Rüsselsheimer Adriaan Kühn das Tor hütet, zwischen einem Fünfer-Würfel und Manndeckung wechseln und versuchen werden, gezielte Konter zu fahren. „Die Wespen müssen sich nach uns richten“, fordert Stieglitz. Wenn seine Mannschaft geduldig bleibe und ihre Angriffe klar herausspiele, habe sie eine gute Chance, das Viertelfinale zu überstehen. Aufpassen muss der RRK sicher auf Nationalspieler Florian Keller, der in den Gruppenspielen 24 Tore erzielt hat.

Zuletzt wurde er wegen einer Erkältung geschont, dürfte in Rüsselsheim aber auflaufen. In der Halle verstärkt der Strafeckenspezialist die Wespen-Abwehr. Auch wenn Kellers Hallen-Ecken vielleicht nicht ganz so gefährlich sind wie die auf dem Feld, wird der RRK doch darauf achten müssen, möglichst wenige Standards gegen sich zuzulassen.

Personell kann Stieglitz aus dem Vollen schöpfen, Stürmer Nico Hosang wird sich erneut mit einem Tape-Verband um den gebrochenen Mittelhandknochen durchbeißen. Im Training am Donnerstag fehlte der erkältete Mirco Fuchs, der im Viertelfinale jedoch mitmischen soll. Als zwölften Mann hat Stieglitz Julian Hofmann-Jeckel nominiert.

Nachdem der RRK im Spitzenspiel gegen Frankenthal beste Werbung für den Hockeysport betrieben hat, baut Stieglitz gegen die Wespen nicht zuletzt auf die Unterstützung durch das Rüsselsheimer Publikum. „Ich hoffe, dass die Halle voll wird. Mehr als ein Viertelfinale kann man schließlich nicht bieten, und die Eintracht spielt ja jedes Jahr gegen Mainz. Das kann man sich ruhig auch in der Sportschau oder im Sportstudio ansehen.“


Viertelfinale Herren

Samstag, 3. Februar, 15.00 Uhr, Halle Kurt-Tucholsky GS, Alte Gladbacher Str.10: Crefelder HTC (West 1) - UHC Hamburg (Nord 2) - 10:5 (4:2)

Samstag, 3. Februar, 15.30 Uhr, Sporthalle Dicker Busch, Hessenring 75: Rüsselsheimer RK (Süd 1) - Zehlendorfer Wespen (Ost 2) - 8:5 (5:2)

Samstag, 3. Februar, 17.30 Uhr, Alster-Halle, Hallerstraße 91: Club an der Alster (Nord 1) - Düsseldorfer HC (West 2) - 7:8 (3:4)

Sonntag, 4. Februar, 14.30 Uhr, Sporthalle Schöneberg, Sachsendamm 12: Berliner HC (Ost 1) - TG Frankenthal (Süd 2) - 8:2 (5:1)


Aus "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 04.02.2007:

Abschied auf Raten

Oliver Domke und der RRK in der Endrunde

Von Daniel Schleidt

Nach dem Schlusspfiff standen die Spieler des Rüsselsheimer RK Arm in Arm im Kreis und skandierten immer wieder "Hamburg, Hamburg". Mit dem 8:5-Erfolg am Samstag gegen die Zehlendorfer Wespen im Viertelfinale um die Deutsche Hallenhockeymeisterschaft haben die Rüsselsheimer den Sprung in die Endrunde der vier besten Mannschaften geschafft, die am kommenden Wochenende in Hamburg ausgetragen wird. Dort trifft der RRK am Samstag auf den Sieger der Westgruppe, den Crefelder HTC, der sich gegen den Nord-Zweiten Uhlenhorster HC durchsetzte.

Mittendrin im Kreis der jubelnden Spieler stand Oliver Domke. Der 31 Jahre alte ehemalige Nationalspieler wird diesen Moment genossen haben. Möglicherweise war es für ihn die letzte Gelegenheit, mit den Mannschaftskameraden so einen Erfolg zu feiern. Denn Domke hat beschlossen, nach dem Ende der Feldrunde im Sommer seine Hockeykarriere zu beenden. "Irgendwann muss mal Schluss sein", sagt der Mann, der 2002 das entscheidende Tor zum Weltmeistertitel der Nationalmannschaft in Malaysia erzielte. Die Feldrunde möchte Domke noch zu Ende spielen und möglichst mit seiner Mannschaft den Wiederaufstieg aus der zweiten in die Erste Bundesliga schaffen. Doch dann, von Ende Juni an, will er mit dem Hockeyspielen aufhören. Er sei beruflich zu stark eingebunden und habe auch mal Lust, seine Freizeit anders zu gestalten als mit dem Hockeysport, sagt Domke. Schon in der laufenden Saison kommt er nur noch einmal in der Woche ins Training, weil ihm drei Übungseinheiten zu viel wurden. "Dennoch klappt das Zusammenspiel mit der Mannschaft wunderbar", findet er. "Es macht momentan wieder richtig Spaß zu spielen."

Ist da möglicherweise doch noch nicht das letzte Wort gesprochen bezüglich des angekündigten Rücktritts? Offensichtlich. Denn würde dem RRK kommende Woche in Hamburg der große Wurf, sprich: der Titelgewinn bei der deutschen Meisterschaft gelingen, wäre das Team in der kommenden Saison für den Europapokal qualifiziert. "Dann würde ich wohl weitermachen", sagt Domke. Und selbst wenn das nicht klappen sollte, ist das Ende dieser großen Laufbahn nach 16 Jahren Bundesligahockey noch nicht endgültig beschlossen. "Falls wir im Feld aufsteigen sollten, überlege ich es mir auch noch mal", sagt Domke. Solange ihm das Hockeyspielen derart viel Freude bereite und er der Mannschaft auch mit geringerem Aufwand helfen könne, gebe es keinen Grund aufzuhören. "Denn die Fitness", sagt Domke, "ist auch noch in Ordnung."

Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der beiden genannten Fälle, Titelgewinn in der Halle oder Aufstieg auf dem Feld, eintreten wird, ist durchaus nicht gering. Zumindest die Hallenmeisterschaft ist mit dem Halbfinaleinzug zum Greifen nahe. Domke jedenfalls glaubt fest an eine reelle Chance. "Wenn du im Halbfinale stehst, ist alles drin", sagt er. Und hebt hervor: Er sei heiß auf den Titel.


Aus "FAZ" vom 05.02.2007:

Gutes Omen für Rüsselsheimer Seriensieger

Von Daniel Schleidt

Rüsselsheim ist in erster Linie als Autostadt bekannt. Opel hat hier seinen Stammsitz, ist wichtiger Arbeitgeber und trägt den Namen des Ortes über die Grenzen der Region hinaus. Doch es sind nicht nur die Autos, die für die 60 000-Einwohner-Gemeinde stehen. Es ist auch der Hockeysport. Sowohl die Damen als auch die Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) haben am Wochenende vor eigenem Publikum ihre Viertelfinalspiele gewonnen und sind in das Endrundenturnier eingezogen, das am kommenden Wochenende in Hamburg ausgetragen wird. Mit diesem Erfolg haben die Spieler des RRK wieder einmal den Ruf Rüsselsheims als Hockeyhochburg unterstrichen. Unter den acht Teams, die sich für das "Final Four" in Hamburg qualifiziert haben, stellen nur der Berliner HC und der RRK je zwei Mannschaften. Bedenkt man die begrenzten finanziellen Mittel, die dem RRK im Wettstreit mit den potenteren Klubs vor allem im Norden einen Wettbewerbsnachteil verschaffen, ist schon der Einzug in die Endrunde ein großer Erfolg.

Am Samstag traten die Herren in Vorlage. Vor einer Woche hatte sich das Team um Weltmeister Oliver Domke den Gruppensieg im Süden und ein Heimspiel gegen den Ost-Zweiten gesichert. Im Spiel gegen die Zehlendorfer Wespen reichten den Rüsselsheimern starke 25 Minuten, um sich den Sieg zu sichern. Zwischen der 16. und 40. Minute wandelten sie einen 1:2-Rückstand in eine 7:2-Führung um. Beim Stand von 8:2 nahm Wespen-Trainer Kai Britze den Torwart vom Feld, und die Berliner kamen, vor allem dank des bei Strafecken treffsicheren Nationalspielers Florian Keller, nochmal auf 8:5 heran. "Doch außer bei den Strafecken waren die Zehlendorfer nicht mehr sonderlich gefährlich", meinte Trainer Kai Stieglitz. Nun treffen die Rüsselsheimer im Halbfinale auf den West-Meister Crefelder HTC, der im Viertelfinale UHC Hamburg besiegte.

Doch zuvor werden die Zuschauer in Hamburg die RRK-Frauen zu sehen bekommen. Gegen den Ost-Zweiten TuS Lichterfelde gab es einen nie gefährdeten 11:3-Sieg. "Wir hatten das Spiel in jeder Phase fest im Griff", sagte der Rüsselsheimer Mannschaftsbetreuer Thomas Blivier. Vor allem Olympiasiegerin Silke Müller stellte ihre Klasse unter Beweis, sie war an vielen Toren maßgeblich beteiligt. Schon 2004 hatten sich die Hessinnen im Viertelfinale gegen Lichterfelde durchgesetzt und waren danach Meister geworden. Vielleicht ist das ein gutes Omen. Die Mannschaft will sich unbedingt wieder für den Europapokal qualifizieren, schließlich haben sie dort mit 15 Erfolgen fast schon ein Abonnement auf den Titel. "Nur" neunmal haben die Hallenspezialistinnen bislang die Meisterschaft gewonnen. In diesem Jahr will die Mannschaft ihrem Trainer Berti Rauth, der sich nach 28 Jahren beim RRK nach Hamburg zum Club an der Alster verabschiedet und dort Jugendkoordinator wird, die zehnte Meisterschaft schenken. Auf dem Weg dorthin muss das Team den West-Meister Rot-Weiß Köln schlagen, der den Club an der Alster ausschaltete. "Das passt uns ganz gut, gegen die Hamburgerinnen wäre es vor deren Publikum sicherlich schwer geworden", so Blivier. Die Rüsselsheimer Reisegemeinschaft fährt also mit Titelhoffnungen im Gepäck nach Norden. "Wenn man beim Endrundenturnier dabei ist", findet Oliver Domke, "dann will man auch Meister werden." Das sagt er nicht nur stellvertretend für die Männer, sondern auch für die Frauen. Beide haben in der Halle schon oft den Titel gewonnen - im gleichen Jahr ist ihnen das allerdings noch nicht gelungen.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 05.02.2007:

Die Wespen sind nur zu Beginn angriffslustig

Hallenhockey: Rüsselsheimer Männer lösen mit 8:5-Heimerfolg Fahrkarte zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft

Von Helmut Popp

Die Hockey-Männer des Rüsselsheimer RK bleiben im Rennen um die deutsche Hallenmeisterschaft, nachdem sie am Samstag im Viertelfinale gegen die Zehlendorfer Wespen mit 8:5 (5:2) die Oberhand behielten. Sie lösten damit die Fahrkarten zur Endrunde der letzten Vier, die am kommenden Wochenende mit den Frauen in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg ausgetragen wird.

In der Vorschlussrunde bekommt es der RRK dort mit dem amtierenden Feldmeister Crefelder HTC zu tun, der sich gegen den UHC Hamburg deutlich mit 10:5 durchsetzte. Eine Hamburger Männermannschaft wird sich dem heimischen Publikum nicht präsentieren können, da auch der Club an der Alster gegen den Düsseldorfer HC überraschend mit 7:8 das Nachsehen hatte.

Was ist in der Hansestadt für die Rüsselsheimer, die bekanntlich im Feld nur noch in der Zweiten Liga spielen, möglich? Ihr Trainer Kai Stieglitz hielt sich mit Prognosen zurück. „Ich denke weiterhin nur von Spiel zu Spiel. Und da traue ich es meinen Jungs durchaus zu, dass sie sich gegen die Crefelder behaupten können.“

Stieglitz räumte allerdings auch ein, dass der Halbfinalgegner, der die Westgruppe der Bundesliga in souveräner Manier gewann, für ihn in der Halle noch eine unbekannte Größe darstellt. „Da muss ich mir in dieser Woche erst noch Videomaterial beschaffen“, sieht er einigen Stunden vor dem Fernsehgerät entgegen.

Am Viertelfinalauftritt seiner Schützlinge hatte Kai Stieglitz wenig auszusetzen. Wohl wissend, dass der Ostzweite von der Spree nicht unbedingt eine komplizierte Hürde auf dem angepeilten Weg an die Alster darstellte. Nur in den ersten 20 Minuten und dann noch mal in der Schlussphase waren die Gäste aus der Hauptstadt so richtig gefährlich. Da zeigten sich die Wespen angriffslustig.

Zwischendrin allerdings verkrochen sie sich in ihr Nest, bestaunten von dort aus die Rüsselsheimer Angriffsaktionen. Prekär wird es gegen die Zehlendorfer vornehmlich immer dann, wenn sie Strafecken zugesprochen bekommen. Mit Florian Keller verfügen sie nämlich über einen treffsicheren Schützen. Für den RRK galt es also zunächst, solche Standards möglichst erst gar nicht zuzulassen. Ein Vorhaben, dass jedoch bereits nach wenigen Sekunden ad absurdum geführt war.

Der erste Gästeangriff endete mit einer Strafecke, die von RRK-Torwart Nico Jacobi noch entschärft werden konnte. Kurz darauf sorgte auf der Gegenseite Oliver Domke nach einer Ecke für den Führungstreffer des vermeintlichen Favoriten. Dieser hatte aber in der Folge trotzdem Mühe, das Geschehen in der voll besetzten Sporthalle Dicker Busch in den Griff zu bekommen.

Denn die nächsten beiden Eckengelegenheiten ließen die Zehlendorfer nicht ungenutzt. Nach einer Viertelstunde lag der Ruder-Klub mit 1:2 zurück. Nervosität konnte sich in dessen Reihen aber gar nicht erst verbreiten, sorgte doch Christian Minar postwendend, ebenfalls nach einer Ecke, für den Ausgleich.

Als in der 23. Minute Sven Wohlfahrt nach prima Vorarbeit von Falk May die Kugel aus kurzer Distanz zum 3:2 über die Linie geschoben hatte, bedeutete dies für die Berliner den Anfang vom Ende. In der 27. Minute landete auch die dritte RRK-Strafecke, diesmal geschlenzt von Christian Domke, in den Maschen des Gästegehäuses. Bruder Oliver ließ noch vor der Pause das 5:2 folgen, als er in der für ihn typischen Art aus spitzem Winkel Gegenspieler und Torwart mit einem angetäuschten Schuss auf den Boden zwang und dann ungehindert vollendete.

Mit diesem Vorsprung im Rücken konnte der RRK den zweiten Abschnitt beruhigt angehen. Zehlendorf hatte den Torwart ausgetauscht, für Johannes Pauser stand nun mit Adriaan Kühn ein früherer Rüsselsheimer zwischen den Pfosten.

Er konnte nicht verhindern, dass die nun drückend überlegenen Gastgeber den Vorsprung durch einen Abstauber von Nico Hosang, einen Treffer von Jan Petersen (nach toller Kombination mit Falk May) und einem wiederum von Nico Hosang abgeschlossenen Konter bis zur 49. Minute auf 8:2 ausbauten. In den letzten zehn Minuten hatte der RRK dann doch noch einige wenige Probleme, nachdem die Zehlendorfer Wespen Kühn herausgenommen und dafür einen sechsten Feldspieler gebracht hatten.

Nur in der 52. Minute durfte der Keeper noch mal für wenige Sekunden in seinen Kasten, um einen unplatziert geschlenzten Siebenmeter von Jan Petersen (nach einem Foul an Julian Hofmann-Jeckel) abzuwehren. Trotz dieser vergebenen Großchance und trotz der drei Gegentore zum 8:5 musste der RRK aber nicht mehr ernsthaft um die Endrundenteilnahme bangen.

Zu denken sollte das wenig souveräne Verhalten gegen einen Gegner ohne Torwart dennoch geben. „Vielleicht werden wir diese Unterzahlsituation während der Woche noch mal gesondert trainieren“, kündigte Trainer Kai Stieglitz an.

Tore: 1:0 (2.) Oliver Domke (Ecke), 1:1 (8.) Florian Keller (Ecke), 1:2 (15.) Philipp Marx (Ecke), 2:2 (16.) Christian Minar (Ecke), 3.2 (23.) Sven Wohlfahrt, 4:2 (27.) Christian Domke (Ecke), 5:2 (30.) O. Domke, 6:2 (39.) Nico Hosang, 7:2 (47.) Jan Petersen, 8:2 (49.) Hosang, 8:3 (50.) Keller (Ecke), 8:4 (51.) Keller (Ecke), 8:5 (55.) Manuel Waltenberg.

Schiedsrichter: Christian Deckenbroch (Köln) und Alexander Tröllsch (Lindenau-Grümau). Eckenverhältnis: 5:9. Zuschauer: 450.

Kader: Nico Jacobi – Christian Minar, Falk May, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Oliver Domke, Christian Domke, Nico Hosang, Konstantin Rentrop, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen, Julian Hofmann-Jeckel.


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 05.02.2007:

Frauen und Männer des RRK bei der Endrunde in Hamburg

Im Halbfinale um deutsche Hallenhockey-Meisterschaft am Samstag Crefelder HTC und Rot-Weiß Köln die Gegner

Von Annette Seitz

Sowohl die Männer als auch die Frauen des Rüsselsheimer RK haben sich am Wochenende für die Endrunde um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg qualifiziert. Die Männer setzten sich im Viertelfinale gegen die Zehlendorfer Wespen durch, die Frauen schlugen TuS Lichterfelde.

Es hat ein paar Sekunden gedauert, bis die Anspannung im Gesicht von Kai Stieglitz einem dünnen Lächeln gewichen war. Als feststand, dass die Männer des Rüsselsheimer RK (RRK) nach einem nervenaufreibenden Playoff-Viertelfinale und dem 8:5(5:2)-Sieg gegen die Zehlendorfer Wespen in die Endrunde der deutschen Hallenhockey-Meisterschaft eingezogen war, hat sich der Trainer des RRK allerdings nur kurze Zeit eine innere Auszeit nehmen können. Erst als die Physiotherapeutin der Rüsselsheimer Frauenmannschaft, Hanne Zöller, auf Stieglitz zustürmte, um ihn innig zu umarmen, ließ der Coach seinen Emotionen freien Lauf. Sekunden später stürmte er aufs Feld, um mit seiner Mannschaft ausgelassen den Erfolg zu feiern, der Balsam auf die Seelen von Spielern und Verantwortlichen war.

Denn nach dem Abstieg in die zweite Liga auf dem Feld hat der RRK unterm Dach bewiesen, dass er dort immer noch zu den etablierten Vereinen im Lande zählt. Der Einzug in die DM-Endrunde in Hamburg - im Halbfinale trifft Rüsselsheim am Samstag auf den Crefelder HTC - war die logische Konsequenz einer Hauptrunde, in der die Hessen ihre beeindruckende Hallenstärke unter Beweis gestellt hatten. "Wir treten als Mannschaft auf, wir kämpfen zusammen und spielen geschlossen. Und das zeichnet uns aus", erklärte der Rüsselsheimer Nico Hosang.

Mit jener Geschlossenheit war es dem RRK auch gelungen, die Berliner niederzuhalten. Bis zur Halbzeit hatte Rüsselsheim einen 5:2-Vorsprung herausgeholt, nach dem Seitenwechsel diesen bis zur 49. Minute auf 8:2 ausgebaut. Danach folgte zwar eine hektische Phase, in der Zehlendorf seinen Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers aus dem Spiel nahm, die Berliner aber nur noch bis auf 5:8 heran kamen. "Wir hatten den größeren Willen", sagte Christian Domke, der sich neben seinem Bruder Oliver (2), Christian Minar, Sven Wohlfahrt, Nico Hosang (2) und Jan Petersen in die Torschützen-Liste eintrug. Für die Wespen trafen Keller (3), Marx und Waltenberg. "Jetzt ist alles möglich. Wer in Hamburg ist, kann auch deutscher Meister werden", so die Prognose von Domke, die seinem Trainer so aber nicht über die Lippen kommen wollte. "Ich will das nächste Spiel gewinnen", sagte Stieglitz. Zu frisch ist noch die Erinnerung an das Jahr 2005, als die Hessen auch als heimlicher Meisterschaftsfavorit galten, dann nach einem dramatischen Halbfinale ausschieden. Und doch gilt der RRK, der die als stärkste Staffel geltende Südgruppe nach der Hauptrunde als Erster abschloss, in Hamburg nicht als chancenlos.

Für zwei seiner Spieler wird diese Hallen-Endrunde möglicherweise die letzte sein. Nico Hosang und Oliver Domke hatten angekündigt, im Sommer aufhören zu wollen. Doch am Samstagabend relativierte Domke seine Ankündigung, die "noch nicht definitiv" sei. Dass Hosang mit einem Augenzwinkern verkündete, ohne Titel nicht aufhören zu wollen, passte auch ins Bild. Nach einer verkorksten Feldsaison macht es wieder Spaß, in Rüsselsheim Hockey zu spielen.

Durch einen ungefährdeten 11:3(5:2)-Sieg gegen den TuS Lichterfelde zogen die Rüsselsheimer Frauen am Sonntag nach und qualifizierten sich ebenfalls für die Endrunde um die deutsche Hallen-Meisterschaft. Die Rüsselsheimerinnen treffen im Halbfinale am kommenden Samstag nun auf das Team von Rot-Weiß Köln.

Während Gästetrainer Dennis Grüneberg von einem "rabenschwarzen Tag" für sein Team sprach, herrschte auf Seiten der Rüsselsheimerinnen ausgelassene Freude. Zumal das Team des scheidenden Trainers Berti Rauth mit dieser Leistung zu einem der Favoriten bei der Endrunde in Hamburg gelten dürfte. Rüsselsheim spielte bissig, konzentriert und erlaubte sich kaum Fehler.

Schon in der Anfangsphase der Partie holten die Gastgeberinnen eine 3:0-Führung heraus und hielten den Gegner in der Folge stets auf Distanz . Aus einem starken Kollektiv ragte Olympiasiegerin Silke Müller heraus, die vor allem als Vorbereiterin auffiel. Als der Gegner das Ergebnis zwischenzeitlich auf 3:5 (32.) verkürzte, zogen die Gastgeberinnen das Tempo wieder an und ließen danach keinen Treffer mehr zu. Für Rüsselsheim erzielten Frank (2), Balek (2), Jacobi (2), Günther, Schultz, Schüder (2) und Acht die Tore. Bei den Gästen trafen Weber, Lange und Lehmann.

Endrunde um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft der Herren am 10./11. Februar 2007 in Hamburg

Hockeyfest in der Sporthalle Hamburg

Zum zweiten Mal überhaupt und erstmals in Hamburg wird am 10./11. Februar eine Doppel-Endrunde (Damen und Herren) um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft stattfinden. Austragungsort ist wie schon 1994 und 1997 die Sporthalle Hamburg.

Dass die Konzeption einer Doppelveranstaltung bei Zuschauern und Aktiven positiv bewertet wird, bewiesen die Erfahrungen beim „Pilotprojekt“ Duisburg 2005, als die Rhein-Ruhr-Halle an beiden Tagen fast ausverkauft war und die Resonanz der beteiligten Club durchweg positiv durchweg ausfiel. Damit dies auch in der 4.300 Zuschauer fassenden Hamburger Arena gelingt, haben die Verantwortlichen des Verbands einen Großteil der Jugend- und Erwachsenenspiele in der Hansestadt auf andere Wochenenden umgelegt.

Neben einem Empfang im Hamburger Hafen für Offiziellen und Sponsoren erwartet auch die Zuschauer in der Halle ein attraktives Programm. Die zweitgrößte Arena der Hansestadt bietet vielfältige technischen Möglichkeiten, was Licht- und Toneffekte angeht. Dadurch bestehen beste Voraussetzungen, sowohl die sechs Partien (vier Halbfinals am Samstag, zwei Finals am Sonntag) mit Showeffekten zu garnieren, als auch Side Events auf hohem Niveau zu platzieren. Eine große Turnierparty wird am Samstagabend in der Hamburger City stattfinden.


Aus "Main-Spitze" vom 09.02.2007:

Ist Duisburg-Ausbeute zu toppen?

RRK-Hockeyteams haben bei DM-Endrunde hohe Halbfinal-Hürden vor sich

Kommt der 46. deutsche Hallenhockey-Meister bei Damen und Herren erstmals aus dem gleichen "Stall"? Die Wahrscheinlichkeit, dass dem bei der Endrunde in Hamburg so sein könnte, war nie größer. Der Berliner HC hat nach 1989 zum zweiten Mal zwei Teams durchgebracht, dem Rüsselsheimer RK war dieses Kunststück vor zwei Jahren erstmals geglückt.  

Von Martin Krieger

Nicht zuletzt weil das so genannte Final-Four-Turnier nach der Premiere 2005 in Duisburg an diesem Wochenende wiederum als Doppelveranstaltung über die Bühne geht, mag sich der geneigte Hockeyfreund vom Untermain fragen, ob die Duplizität der Ereignisse - auch in Duisburg bestritten die RRK-Vertretungen die zweite und vierte Partie des Vorschlussrunden-Spieltages - sich nun auch auf das aktuelle Abschneiden überträgt. Das wiederum wäre nicht schlecht, aber eben auch nicht optimal. Bekanntlich holten die Damen vor zwei Jahren ihren neunten Titel, während die Träume der Herren vom vierten Hallentriumph bereits im Halbfinale geplatzt waren.

Wie es diesmal läuft, wird am Samstag in der Alsterdorfer Sporthalle nicht vor 20 Uhr feststehen. Die Damen des Ruder-Klubs haben auf dem Weg ins Endspiel (Sonntag, 11.30 Uhr) um 14.15 Uhr die alles andere als niedrige Hürde Rot-Weiß Köln vor sich. Und wenn die Rüsselsheimer Männer des hessischen Vorzeigevereins am Sonntag ab 14.30 nach den Sternen greifen wollen, haben sie tags zuvor um 18.45 Uhr keinen Geringeren als den aktuellen Feldmeister Crefelder HTC aus dem Weg zu räumen.

Vorfreude nach Abstinenz

Nach vier Titelgewinnen in Serie zuletzt im Viertelfinale gescheitert, freuen sich die RRK-Damen auf ihr Comeback. "Nach dem Aus im Vorjahr sehe ich unsere Teilnahme in erster Linie als Bestätigung dafür, dass das, was wir hier machen, richtig ist. Beweisen müssen uns nichts mehr, denn diese außergewöhnliche Ära spricht für sich," sagt Berti Rauth. Dass sein verjüngtes Kollektiv trotz des Ausfalls von Mandy und Lydia Haase so souverän durch die Punktrunde und das Viertelfinale gekommen ist, erfüllt den im Sommer scheidenden Trainer mit Stolz. "Das haben wir über eine tolle Teamleistung kompensiert. Und wenn 17-, 18-Jährige daran beteiligt sind, ist das absolut positiv belegt. Die Frage ist, ob das auch bei einer Endrunde abrufbar ist und wir soviel Qualität entwickeln, niemand vorbei zu lassen".

Obwohl der Ruder-Klub einmal mehr mit den wenigsten Gegentreffern (37) zur Endrunde kommt und vor fünf Jahren in Köln im Viertelfinale 7:2 dominierte, denkt Rauth nicht an ein mögliches zwölftes Endspiel: "Ich gucke mir am Samstag das andere Halbfinale mal an. Der BHC ist sicherlich Favorit, aber auch die Kölnerinnen haben ihr System verfeinert und mit Franzi Gude eine torgefährliche Spielerin, die agil aus allen Lagen ist."

Angenehme Außenseiterrolle

Nach der anno 2005 verpassten Großchance, angesichts einer 5:2-Führung 15 Minute vor Schluss gegen den Harvestehuder THC ins Finale vorzustoßen, hätte es die RRK-Männer aktuell nicht härter treffen können. "Für mich der stärkste Gegner, den wir kriegen konnten", sagt Kai Stieglitz. "Sehr gutes Passspiel, sehr schnell und aggressiv" - so fasst der Coach des Ruder-Klubs die Stärken des Crefelder HTC zusammen. Und: "Die strotzen nach dem Kantersieg im Feldfinale nur so vor Selbstvertrauen und wollen das Double schaffen."

Obwohl die Westdeutschen auf jeder Position nahezu gleichwertig besetzt sind und gleich drei Teilnehmer an der folgenden Hallen-WM stellen, fühlt sich Stieglitz, den keine Personalsorgen plagen, in der Außenseiterrolle wohl: "Einfach wird es nicht für sie, uns zu schlagen. Es wird am Ende auf ein paar Kleinigkeiten und auf die Tagesform ankommen. Wir müssen die Zweikämpfe gewinnen und an unsere Grenzen rangehen". Stieglitz´ Vorfreude auf ein "bestimmt attraktives Spiel" vermag auch die vergleichsweise mäßige Strafeckenausbeute seines Teams nicht zu trüben. "Vor zwei Jahren kam wir mit einer guten Eckenbilanz zur Endrunde und haben dann nichts getroffen. Vielleicht läuft´s diesmal ja genau umgekehrt ..."


Aus "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 11.02.2007:

Doppelte Enttäuschung für den RRK

Beide Rüsselsheimer Teams unterliegen in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft im Hallenhockey

Von Hans-Joachim Leyenberg

Hamburg. Der Düsseldorfer HC und der Crefelder HTC bei den Herren sowie die Damen vom Harvestehuder THC und von Rot-Weiss Köln bestreiten die Endspiele um die deutsche Hallenhockeymeisterschaft. Damit ist Hockeykennern in Hessen klar, dass die Teams des Rüsselsheimer RK ihre doppelte Chance bei der Endrunde in Hamburg nicht haben nutzen können. Die Herren unterlagen dem deutschen Feldmeister Crefelder HTC nach 3:0-Führung in der 21. Minute noch 4:9, während die Damen denkbar knapp gegen Westmeister Rot-Weiss Köln 3:4 verloren.

Nur zu gern hätten die Damen des RRK eine andere Vorlage geliefert als jene Tränen, die nach ihrem Halbfinale geflossen waren. An Selbstvorwürfen fehlte es nach dem 3:4 nicht. Immer wieder kam die Rede auf die erste Halbzeit, "die wir total verschlafen haben", wie Nationalstürmerin Silke Müller gestand. Mit einem Rückstand von 1:3 war der RRK nach den Treffern von Marion Rodewald, Franziska Gude und Anna Geiter in die Pause gegangen. Das Gegentor von Silke Müller in der 23. Minute hatte die Wirkung eines Mutmachers - schließlich waren die Rheinländerinnen von diesem Zeitpunkt an nur noch zwei Treffer voraus. Die Torbilanz spiegelte die Verhältnisse auf dem Parkett der Alsterdorfer Halle. In den Reihen der Hessinnen wurde kaum kombiniert, der Ball wurde zu lange gehalten. "Irgendwie waren wir nervös", erinnerte sich Silke Müller ungern an die ersten 30 Minuten, "obwohl wir gar keinen Grund dafür hatten". Eigentlich hatte man dem jungen Team ohne der an der Leiste operierten Mandy Haase nicht einmal den Einzug in die Endrunde zugetraut - aber wenn man schon mal so weit gekommen ist, will man natürlich auch ins Endspiel.

Es waren nur Zentimeter, die die Rüsselsheimerinnen am Ende zumindest von der Verlängerung trennten. Dank Irene Balek und Katharina Schultz hatten sie zum 3:3 ausgeglichen, erreichten ein Plus an Strafecken (8:6) und mussten sich dann doch geschlagen geben. Weil Steffi Schneider für Köln traf und weder der Blondinensturm mit der erst 17 Jahre alten Eva Frank und Katharina Schultz noch die dunkelhaarige, temperamentvolle Deutsch-Spanierin Silke Müller nachlegen konnten. Dabei hätten sie dem scheidenden Trainer Berti Rauth zu gerne den Meistertitel gewidmet, ehe dieser in Hamburg beim Club an der Alster zu neuen Ufern aufbricht. Er hatte die undankbare Aufgabe, seine "Mädels" aufzubauen. Als Erste nahm er Torhüterin Barbara Vogel zur Seite, die Spielführerin. Er sagte ihr ausdrücklich, dass "sie sehr, sehr gut gehalten hat, aber der schlechte Start hat uns das Genick gebrochen, er zog sich wie ein roter Faden durch das ganze Spiel." Immerhin steckten die Damen das 0:3 weg und wären auch an Toren "fast noch an den Rot-Weissen vorbeigezogen", so Rauth. Aber in den entscheidenden Momenten "waren wir nicht clever genug", sagte Silke Müller schluchzend.

Mit dem verpassten Finale entfiel auch das Duell der Nationalmannschafts-Torhüterinnen. Für die Hallen-WM kommende Woche in Wien hat Bundestrainer Michael Behrmann die Rüsselsheimerin Barbara Vogel nominiert. Kristina Reynolds vom Harvestehuder THC sieht sich dennoch als die Bessere. An diesem Sonntag ist Barbara Vogel zum Zuschauen verurteilt. So wie in den letzten Minuten des Duells gegen den Westmeister, als der Ausgleich mit einer weiteren Feldspielerin versucht wurde.

Die Parallele gab es bei den Herren des RRK, als ihr famoser Torhüter Nico Jacobi vom Parkett ging, als beim Stande von 4:6 noch gut fünf Minuten zu spielen waren. Das Wagnis von Trainer Kai Sieglitz ging nach hinten los. Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt der Volksmund. Von wegen. Für die Rüsselsheimer bedeutete das am Samstagabend eine doppelte Enttäuschung. Der letzte deutsche Hallenmeistertitel für die Herren des RRK liegt 29 Jahre zurück, der bei den Damen lediglich zwei Winter. Keine Frage, wer den größeren Nachholbedarf verspürte. Geholfen hat das gegen die mit drei aktuellen Weltmeistern aufgelaufenen Crefelder auch nicht.


Aus "Main-Spitze" vom 12.02.2007:

Viele Fehler und nur zwei Torschüsse

Crefelder HTC für RRK-Männer trotz 3:0-Führung im Halbfinale eine Nummer zu groß - 4:9

kri. HAMBURG Am Ende wurde es bitter und die Gesichter sprachen Bände. Und doch war die Enttäuschung über das verpasste Endspiel bei den Hockeyspielern des Rüsselsheimer RK weniger ausgeprägt als vor zwei Jahren in Duisburg. Denn Feldmeister Crefelder HTC war im zweiten Halbfinale der Endrunde in Hamburg das bessere Team gewesen und hatte verdient gewonnen - 9:4 (1:3).

Als Kai Stieglitz 30 Sekunden vor der Schlusssirene begann, seine Sachen zu verstauen, mag auch dem langjährigen Trainer die krasse Diskrepanz zwischen Endergebnis und Halbzeitresultat durch den Kopf gegangen sein. "Wenn man so viele blöde Fehler macht und so spielt, wie wir in der zweiten Halbzeit, hat man es nicht verdient", sagte Stieglitz mit versteinerter Miene.

Großartigen Widerspruch ob dieser kritischen Bestandsaufnahme konnte es im hessischen Lager angesichts von zwei (!) Torschüssen nach dem Seitenwechsel und einer einzigen Strafecke in den letzten Sekunden nicht geben. Und da Torhüter Nico Jacobi gut und gerne 15 zum Teil sehr spektakuläre Paraden gezeigt hatte und trotz seines Patzers vor dem 2:3-Anschlusstreffer zum besten Akteur der Partie avancierte, lässt sich erahnen, wie weit weg der RRK in der Alsterdorfer Sporthalle von seinem achten Finale war. Trotz des viel versprechenden und überraschenden 3:0-Starts (21.).

Der Reihe nach: Die Partie begann wie erwartet. Der Westmeister prüfte Jacobi schon in der ersten Minute per Strafecke und entfachte dank seiner Kombinationssicherheit permanenten Druck. Die Rüsselsheimer Abwehr stand aber weitgehend gut und leistete sich zunächst kaum Fehler. Konstantin Rentrop entschärfte die zweite kurze Ecke auf der Torlinie (10.) und musste drei Minuten später nach einer Platzwunde auf dem Nasenrücken längere Zeit vom Feld. Trotz dieser Schwächung sollte bald darauf die beste RRK-Zeit anbrechen. Oliver Domke staubte zunächst zum 1:0 ab (17.) und legte dann mustergültig für Nico Hosang - das Sturmduo bestritt mutmaßlich das letzte Hallenspiel - und Falk May zum 3:0 auf. Der Laie staunte, der Fachmann wunderte sich und die gut 80 Rüsselsheimer Fans skandierten bereits "So ein Tag, so wunderschön wie heute". Das 4:0 durch Christian Minar wurde zwar nicht anerkannt, weil der Mannschaftskapitän aus Österreich den Ball erkennbar im Liegen über die Torlinie befördert hatte (23.), doch Jacobi war auch bei der vierten Krefelder Ecke genial mit dem Schläger auf dem Posten (27.). Der Favorit wankte erkennbar, und die Halbzeitpause nahte.

Wer weiß, wie alles gekommen wäre, hätte der Drei-Tore-Vorsprung mit in die Kabine genommen werden können. Zwei Minuten vor Beendigung des ersten Durchgangs leistete sich Mirco Fuchs in Bedrängnis einen Fehlpass, den der Westmeister durch Benjamin Weß zum ersten Torerfolg nutzte. Dass die Krefelder daraus neue Zuversicht gewonnen hatten, wurde rasch augenscheinlich. Der Druck auf die RRK-Abwehrspieler war nach der Pause zeitweilig so groß, dass von einem konstruktiven Spielaufbau nicht mehr die Rede sein konnte. Rentrops Sololauf mit Rückhandabschluss (32.) sollte für längere Zeit das einzige Rüsselsheimer Lebenszeichen gewesen sein.

Eine Minute später nahm das Schicksal seinen Lauf. Jacobi stoppte im Reflex einen Ball mit dem Fuß, den er hätte passieren lassen können. Linus Butt bedankte sich mit dem 2:3. Und als eine Minute später Benjamin Wess einen Freischlag ins lange Eck ablenkte, war der schöne RRK-Vorsprung dahin und das Krefelder Selbstbewusstein wieder voll da. Den erstmaligen Rückstand (38.) beantwortete Olli Domke zwar mit einem Geniestreich zum 4:4 (43.). Doch als Oliver Korn, einer von drei Krefeldern, die für die zweite Hallen-WM in Wien nominiert sind, in der gleichen Minute von RRK-Kapitän Christian Minar nicht vom 4:5 abgehalten werden konnte, war dies bereits die Vorentscheidung. Jacobi hielt zwar, was zu halten war, doch nach vorne ging beim überhaupt nichts mehr.

Auch nicht, als Stieglitz 5:11 Minuten vor Schluss beim Stande von 4:6 seinen 19 Jahre alten Torwart durch einen sechsten Feldspieler ersetzte. "In Überzahl kann man zwei Tore aufholen. Aber beim 4:7 wusste ich, dass es nichts mehr wird", bekannte Stieglitz. Dass sein Team sich noch zwei weitere Treffer einfing und deshalb noch deutlich bezwungen wurde, damit konnte der Übungsleiter leben: "In so einer Situation bleibt einem nichts anderes übrig, als alles auf eine Karte zu setzen. Und ob man nun 4:6 oder 4:9 verliert, ist vollkommen egal. Alles in allem haben wir eine gute Saison gespielt, und die Endspielteilnahme wäre das i-Tüpfelchen gewesen. Aber man muss ganz klar zugestehen, dass die Krefelder heute das bessere Team waren."

Rüsselsheimer RK – Crefelder HTC 4:9 (3:1). Tore: 1:0 Oliver Domke (17.), 2:0 Nico Hosang (20.), 3:0 Falk May (21.), 3:1 Benjamin Weß (28.), 3:2 Linus Butt (33.), 3:3 B. Weß (33.), 3:4 Tim Witthaus (38.), 4:4 O. Domke (43.), 4:5 Oliver Korn (43.), 4:6 Witthaus (46.), 4:7 Korn (56.), 4:8 Witthaus (58.), 4:9 L. Butt (60.).

Eckenverhältnis: 1:5. Schiedsrichter: Markus Petter (Hamburg)/Alexander Tröllsch (Leipzig).

Zuschauer: 2200.

Rüsselsheimer RK: Nico Jacobi - Christian Minar, Falk May, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Oliver Domke, Christian Domke, Nico Hosang, Konstantin Rentrop, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen und Julian Hofmann-Jeckel.

 


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 12.02.2007:

RRK wird ausgebremst

Beide Hockeyteams verpassen in Hamburg Einzug ins Endspiel

Der Rüsselsheimer RK hat den Traum vom doppelten Titelgewinn begraben müssen. Sowohl die Männer als auch die Frauen des Klubs schieden bei der Endrunde um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg im Halbfinale aus.

24 Stunden nach dem bitteren Aus gegen den Crefelder HTC hörte sich Kai Stieglitz schon wieder ziemlich aufgeräumt an. Nachdem der Frust über das Scheitern kurz vor dem Ziel am späten Samstagabend noch groß gewesen war, konnte der Trainer des Männerteams die Dinge gestern wieder mit der nötigen Nüchternheit betrachten. "Wir haben gegen das bessere Team verloren", lautete das schlichte Fazit von Stieglitz, der schon im Vorfeld vermutet hatte, dass die Westdeutschen, immerhin amtierender Feldmeister, von den vier im Halbfinale vertretenen Mannschaften die stärkste stellen würden. Mit 4:9 (3:1) verlor Rüsselsheim schließlich gegen Crefeld, das sich gestern nach einem 1:0 (0:0) im Finale gegen den Düsseldorfer HC auch den Titel holte.

Dabei hatte es für die Rüsselsheimer noch in der ersten Halbzeit gut ausgesehen. Oliver Domke (2) und Falk May brachten den RRK in Führung, dann schaffte Crefeld allerdings durch Benjamin Weß noch vor der Pause den Anschluss, um über das 3:3 und 4:4 schließlich bis auf 9:4 davonzuziehen. Die Leistungssteigerung des Favoriten war auch deshalb möglich, weil Rüsselsheim den Gegner durch eigene Fehler wieder ins Spiel gebracht hatte. "Da haben wir uns stellenweise blöd angestellt", sagte Stieglitz, der seiner Mannschaft aber keine allzu großen Vorwürfe machen wollte. Schließlich hat sich der RRK unterm Dach Selbstbewusstsein für den Aufstiegskampf in der Zweiten Feld-Bundesliga geholt. "Ich bin mit dem Saisonverlauf an sich zufrieden, der Gegner war am Samstag einfach stärker. Deshalb gibt es bei mir auch keine Betrübnis."

Die herrschte allerdings bei den Rüsselsheimerinnen. Schließlich verlief das Halbfinale der Mannschaft von Trainer Berti Rauth sehr knapp. Mit 3:4 (1:3) verlor das Team gegen Rot-Weiß Köln, was Stürmerin Silke Müller vor allem auf die verschlafene erste Halbzeit zurückführte. "Da standen wir neben uns", sagte die Hockey-Olympiasiegerin, die sich dieses Jahr aus beruflichen Gründen eine Auszeit von der Nationalmannschaft nimmt. "Wir haben das Spiel in der ersten Viertelstunde aus der Hand gegeben." Zu jenem Zeitpunkt hatte Köln mit 3:0 geführt, ehe Müller vor dem Seitenwechsel auf 1:3 verkürzte. Irene Balek und Katharina Schultz schafften den Ausgleich, allerdings musste der RRK neun Minuten vor Schluss den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen. "Wir sind nach der Pause zwar ins Spiel zurückgekommen, hatten aber heute nicht die Coolness, die uns sonst bei Ecken und Torschüssen auszeichnet", so Müller.

Dass ihrem Team, gespickt mit jungen Talenten, in dieser Situation die Unerfahrenheit einen Strich durch die Rechnung gemacht habe, wollte die Stürmerin so nicht stehen lassen. Überhaupt gehe ihr die Diskussion gegen den Strich, dass Rüsselsheim überraschend gut durch die Hallensaison gekommen sei. Überraschend, weil in Mandy und Lydia Haase zwei Leistungsträgerinnen ausgefallen waren. "Ich habe trotzdem nie daran gezweifelt, dass wir in die Endrunde kommen", auch weil in Torfrau Barbara Vogel, Eckenspezialistin Irene Balek und Müller selbst noch eine wichtige Achse der erfahrenen Spielerinnen besteht. Dennoch hat es nicht gereicht, um ins Finale zu kommen, das der Harvestehuder THC mit 6:4 (2:2) gegen Köln gewann. ase


Halbfinale, Samstag, 10.02.2007

12:00 Uhr 1. Halbfinale Damen   Harvestehuder THC gegen Berliner HC  5:4 (2:1)
14:15 Uhr 2. Halbfinale Damen   Rüsselsheimer RK gegen RW Köln  3:4 (1:3)
16:30 Uhr 1. Halbfinale Herren   Düsseldorfer HC gegen Berliner HC 6:5 (4:3)
18:45 Uhr 2. Halbfinale Herren   Rüsselsheimer RK gegen Crefelder HTC  4:9 (3:1)

Finale, Sonntag, 11.02.2007

11:30 Uhr Finale Damen Harvestehuder THC gegen RW Köln 6:4 (2:2)
14:30 Uhr Finale Herren Düsseldorfer HC gegen Crefelder HTC 0:1 (0:0)

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