Zu Beginn
des Jahres laufen die Hallenrunden für die Hockeydamen in der
Regionalliga und die Hockeyherren nach dem letztjährigen Aufstieg
erstmals wieder in der Bundesliga bereits auf vollen Touren. Während
die Damen mit der Aufstiegsrunde liebäugeln, kämpfen die Herren
gegen den Abstieg.
Am 17. Januar 1987 tragen die Hockeyherren ein Freundschaftsspiel
gegen den Feld-Weltmeister Australien in der Walter-Köbel-Halle aus,
schlagen sich gut und verlieren nur mit 5:8.
Während die Hockeydamen drei Spieltage vor
Schluss der Runde auf dem
ersten Tabellenplatz bereits die Aufstiegsrunde sicher haben, liegen
die Herren auf dem letzten Platz, dem Abstiegsplatz. Da Alfred Segner auch noch aus
beruflichen Gründen für drei Wochen ausfällt, werden Trainer Martin
Müller und Rainer Seifert, beide fast vierzigjährig, reaktiviert,
Fritz Schmidt übernimmt den Platz von Martin Müller auf der
Auswechselbank. Im letzten Spiel der Runde kann sich der RRK, der mit
Tobias Frank, Christoph Krehl, Fritz Schmidt jr., Klaus Eberts, Alfred
Segner, Berti Rauth, Jens Weil, Paul Anagnostou, Rainer Seifert und
Martin Müller antritt, aus
eigener Kraft retten – ein Remis gegen den Münchener SC ist das Ziel.
Diese Stunde der Wahrheit in der Walter-Köbel-Halle endet mit einem
für den RRK maßgeschneiderten 11:11, überragender Torschütze ist
Jens Weil mit sieben Treffern. Die RRK-Herren bleiben in der Halle
erstklassig. Jung und alt liegen sich nach diesem Spiel in den Armen.
Dazu die "Main-Spitze":
Jubel in der
Köbel-Halle: Der RRK bleibt erstklassig
Hockey-Bundesliga:
Der Klassenerhalt hing bis zuletzt am seidenen Faden / Nun muss
Rüsselsheims Nachwuchs Verantwortung tragen
Am frühen Samstag
Abend gegen 18.15 Uhr stand es endgültig fest – die Hockey-Männer
des Rüsselsheimer RK gehören auch in der kommenden Hallensaison
zur Creme der 16 Bundesligisten. Wenige Sekunden zuvor war der
letzte Angriffsversuch des Münchner SC wegen eines technischen
Fehlers im Sande verlaufen und damit dem Wiederaufsteiger
Gelegenheit gegeben, die Schlusssekunden eines am Ende
dramatischen Spieles zu überbrücken.
Der Verbleib
der RRK-Herren in der Hallenhockey-Bundesliga ist geschafft!
(Martin Müller, Klaus Eberts, Rainer Seifert, Paul Anagnostou,
Betreuer Fritz Schmidt) |
Mit einem für den
Ruder-Klub maßgeschneiderten 11:11 (5:3) ging der Kelch des
Abstiegs ähnlich hauchdünn an den Opelstädtern vorbei, wie er nach
der Saison 83/84 den dreimaligen Hallenmeister in die Regionalliga
befördert hatte. Lediglich aufgrund der um fünf Treffer
schlechteren Tordifferenz bei Punktgleichheit müssen nun die
Bayern im kommenden Herbst den mühseligen und dornenreichen Weg
zurück ins süddeutsche Oberhaus suchen.
Grenzenloser Jubel auf
der einen, tiefe Niedergeschlagenheit auf der anderen Seite.
Selten zuvor lagen wohl Freude und Enttäuschung derart dicht
beieinander, wie nach diesem Endspiel um den Ligaverbleib.
Dennoch: Während einige Akteure des MSC noch lange nach dem
Abpfiff der beiden Berliner Unparteiischen Mühlenz und Bress, aus
ihrer Sicht verständlich, mit dem Schicksal haderten und in
Lethargie versanken, wurden bei etlichen Hockeyfreunden
Erinnerungen an das bittere Abstiegsjahr des RRK wach. Seinerzeit
taten die Rüsselsheimer durch einen Sieg gegen Limburg am
Schlussdurchgang aus ihrer Sicht alles, um doch noch das rettende
Ufer zu erreichen, ehe auch sie fassungslos auf dem Parkett der
Köbel-Halle niedersanken. Grund: Dürkheim und München hatten sich
in der Pfalz 8:8 getrennt und damit den RRK-Abstieg besiegelt.
"Wir
hatten heute einmal das Glück, das uns während der ganzen Saison
gefehlt hat", resümierte Spielertrainer Martin Müller das
sechzigminütige Geschehen in der wie zu allerbesten RRK-Zeiten
gefüllten Köbel-Halle. Doch selbst in der Stunde des Triumphes
zeigte der inzwischen 38-jährige, der noch einmal ein Tor
beisteuerte, Mitgefühl mit den unterlegenen Gästen. "München war
insgesamt weitaus besser als im Hinspiel, es hätte auch genauso
gut andersherum laufen können", war Müller selbstkritisch genug,
um das Ergebnis angesichts des Spielverlaufs als glücklich
einzustufen.
"Wir haben
es in den Heimspielen gegen Stuttgart und Limburg verpasst, uns
frühzeitig in Sicherheit zu bringen und das selbstgesteckte
Punkteminimum von zwölf Zählern zu realisieren", mochte Müller
indes Zweifel an der Erstligatauglichkeit der Mannschaft nicht
aufkommen lassen. "Andererseits haben wir aber die Chance
verpasst, im Hinblick auf die weitere Zukunft junge
Nachwuchskräfte zu integrieren", ließ Müller durchblicken, dass es
unter seiner Regie nicht noch einmal Reaktivierungen wie in dieser
Saison geben wird. "Auch wenn der Einsatz von Rainer Seifert und
mir – an Toren gemessen – eventuell zum Rettungsanker gereichte",
stellte Müller klar, dass künftig Wohl und Wehe des Ruder-Klubs
endgültig dem "Nachwuchs" vorbehalten bleiben muss. |
Dann geht es in Bad Kreuznach für die Damen um den Aufstieg in die
Bundesliga. Für die RRK-Damen ist es der dritte Anlauf, man ist
durchaus optimistisch. Dieser Optimismus wird belohnt! Im ersten Spiel
schlagen die RRK-Damen den VfL Bad Kreuznach überraschend deutlich
mit 10:4, anschließend den HTC Uhlenhorst Mülheim mit 10:5 und am
Schluss Rot-Weiss Köln mit 4:2. Lassen wir die "Main-Spitze"
berichten:
Geschafft: Rüsselsheim hat wieder
vier Bundesligisten
Die Hockeyfrauen des Ruder-Klubs
meisterten im dritten Anlauf souverän die Aufstiegsrunde in der
Kreuznacher Konrad-Frey-Halle
Was lange währt, wird endlich gut: die Hockeyfrauen des RRK
haben es im dritten Anlauf geschafft, die BL-Aufstiegsrunde
erfolgreich zu bestehen. In Bad Kreuznach war der Ruder-Klub im
Quartett der Erstliga-Aspiranten eindeutig die beste Mannschaft und
sicherte sich mit drei Siegen unangefochten den Sprung unter die
nationale Hockey-Creme.
Der Aufstieg
der RRK-Damen in die Hallenhockey-Bundesliga ist geschafft!
(hinten: RRK-Fans; davor stehend: Susanne Hoffmann, Betreuer
Thomas Blivier, Anja Mück, Sally Traiser, Anja Warnecke,
Sabine Rausch, Sabine Lersch, Anke Wild, Tanja Dickenscheid
(verdeckt), Brigitte Schwarz, Eva Hagenbäumer, Kerstin Strubl,
Trainer Berti Rauth; knieend: Bianca Weiß, Andrea Wohlfahrt) |
Unbeschreibliche Jubelszenen verwandelten gestern gegen 11.15 Uhr die
Konrad-Frey-Schule in ein Tollhaus. Spielerinnen, das Betreuer-Duo
Berti Rauth / Thomas Blivier und etwa 100 mitgereiste RRK-Fans lagen
sich in den Armen, feierten den größten Coup einer Frauenmannschaft
in der bislang gänzlich vom "starken Geschlecht"
beherrschten Abteilung im RRK 08. Soeben war das letzte und
gleichzeitig entscheidende Spiel der Drei-Tages-Veranstaltung zu Ende
gegangen, hatten die Rüsselsheimerinnen den einzigen noch
verbliebenen Konkurrenten, Rot-Weiss Köln, mit 4:2 bezwungen.
Und während direkt
nach Spielschluss der "Schampus" kistenweise in die Halle
geschafft wurde – zuvor hatte RRK-Abteilungsvorsitzender Michael
Heuß bereits eine Flasche des "edlen Gesöffs" spendiert – wurden
wohl bei der Mehrzahl der Spielerinnen Erinnerungen an einen
anderen Coup an gleicher Stätte wach. Im Februar 1985, also auf
den Monat genau vor zwei Jahren, hatte sich die weibliche Jugend
des RRK dort erstmals einen nationalen Hallentitel in dieser
Altersklasse gesichert. Und fast alle, die am gestrigen Triumph
teilhatten, trugen seinerzeit ihr Scherflein zur zweiten
deutschen Meisterschaft im Nachwuchsbereich bei.
Zurück zur Gegenwart.
Selten zuvor beherrschte ein Team eine Aufstiegsrunde zur
Bundesliga ähnlich souverän, wie der RRK die insgesamt zum
fünften Male ausgetragenen stets von der Tagesform abhängige
Runde. In keiner der drei Begegnungen hatte es den Anschein, als
könnten die von Trainer Berthold Rauth optimal eingestellten
RRK-Frauen in Schwierigkeiten geraten. Sie hatten nicht nur die
mit Abstand besten Einzelspielerinnen in ihren Reihen, sondern
wirkten auch mannschaftlich am geschlossensten.
Vor zwei Jahren beim
ersten Versuch in Köln noch zu "grün", im vergangenen Februar in
eigener Halle nicht mit dem nötigen Quäntchen Glück
ausgestattet, war in diesen Tagen die Zeit einfach reif für die
Rüsselsheimerinnen, denen auch vor der Bundesliga-Zukunft nicht
bange sein muss. Einmal wird auch in der höchsten Spielklasse
nur mit Wasser gekocht. Zum anderen würden sich etliche
Erstligisten glücklich schätzen, könnten sie nur auf einen
Bruchteil der noch in der Hinterhand schlummernden Talente
bauen. Am kommenden Wochenende nehmen weibliche Jugend und
Mädchen A des Ruder-Klubs an den deutschen Meisterschaften teil.
Zunächst aber wurde gefeiert – zumindest den ganzen Sonntag lang
– im Vereinsheim "Zum Bootshaus", dessen ehrwürdige Mauern schon
so manchen ausschweifenden Freudentaumel siegestrunkener
"Krummstockspezialisten" erlebte. Doch wer den Vater des
Rüsselsheimer Frauenwunders Berti Rauth kennt, dessen Name
unteilbar mit dem Aufstieg der opelstädtischen
Hockey-Weiblichkeit zusammenhängt, weiß: "Sekt ist Sekt und
Sport ist Sport". Bereits heute Abend beginnen die
Vorbereitungen für die Nachwuchs-DM. |
Aber auch die Jugend, insbesondere die weibliche, zeigt in der Halle
hervorragende Leistungen. Die B-Jugend wird mit Trainer Wilfried
Schwanke Dritter der Hessenmeisterschaft, die A-Knaben können
hessischer Pokalsieger werden. Ungeschlagen bleiben in Hessen die
A-Mädchen und sichern sich damit die Hessenmeisterschaft, die
A-II-Mädchen gewinnen noch den Hessenpokal; dagegen kann die
Weibliche Jugend hinter Eintracht Frankfurt (3:4) "nur"
Vizemeister werden.
Bei den folgenden Süddeutschen Meisterschaften,
gleichzeitig Vorrunde für die "Deutsche", erreicht die
Weibliche Jugend des RRK in der heimischen Walter-Köbel-Halle unter
zehn Mannschaften das Finale, muss sich hier jedoch wie bei der
Hessenmeisterschaft dem alten Rivalen Eintracht Frankfurt mit 2:3
beugen. Die A-Mädchen gehen im pfälzischen Bad Dürkheim die
Sache sehr selbstbewusst an und holen sich unangefochten den Titel. Im
Endspiel besiegt der von Kurt Becker betreute Vorjahres-Doppelmeister
den Ausrichter mit sage und schreibe 9:0 Toren.
Beide Mannschaften haben sich die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche
Meisterschaft erkämpft, die Weibliche Jugend spielt in Bremen,
die A-Mädchen in Berlin. In Bremen erreicht die Weibliche Jugend in
der Vorrunde zwei Mal ein unentschieden bei einem Sieg. Das ist der
zweite Platz und das Halbfinale, wo der RRK auf Eintracht Frankfurt
trifft und unglücklich
in der Verlängerung verliert. Im folgenden Spiel um Platz drei ist
dann die Luft etwas heraus, so dass der RRK nach einem 3:4 gegen
Eintracht Braunschweig "nur" Vierter wird. Über das
Abschneiden der A-Mädchen in Berlin zitieren wir die "Mainspitze":
Deutscher
Meister 1987 in der Halle, die A-Mädchen des RRK (hinten: Trainer Berti Rauth, Stefanie
Niggemann, Britta Becker, Sandra Hauf, Katrin Schmidt, Angela
Müller, Kerstin Krämer, Betreuer Kurt Becker; vorn: Angela
Vögele, Sandra Wohlfahrt, Ramona Münze, Sybille Breivogel,
Ruth Zinke, NN) |
Britta Becker wurde als beste
Spielerin geehrt
Hockey-Mädchen des Rüsselsheimer RK
nur vom Glatteis gestoppt: Hallentitel erfolgreich verteidigt
Zum zweiten Mal in der 17-jährigen Geschichte nationaler
A-Mädchen-Meisterschaften gelang dem Hockey-Nachwuchs des RRK die
erfolgreiche Verteidigung des Hallentitels. In einer Neuauflage des
letztjährigen Endspiels ließ der wohl erfolgreichste RRK-Jahrgang
dem Großflottbeker THGC keine Chance (6:3). Da aber lediglich
Torsteherin Sandra Wohlfahrt und Ramona Münze altersbedingt dem Team
verloren gehen werden, könnte im kommenden Jahr durchaus der erste
Hattrick fällig sein.
Vielleicht lag es an der berühmten Berliner Luft, dass die 13- bis
15-jährigen Rüsselsheimerinnen in der geteilten Stadt noch einen Tick
deutlicher als anno 1986 in Hamburg triumphierten. "We are the
champions" klang es nach Beendigung des Finales in der
Schöneberger Sporthalle aus dem Lautsprecher, und der neue und alte
deutsche Meister konnte sich dieses Superlativ zu Recht ans Revers
heften. In keiner der insgesamt fünf Begegnungen bis zur Übergabe
des Blauen Meisterwimpels lief die Mannschaft von Trainer Berti Rauth
Gefahr, als Verlierer vom Parkett gehen zu müssen.
Nach 18:3 Toren in der Vorrunden und einem 7:2 im Halbfinale
kontrollierte der RRK auch das Endspiel über weite Strecken fast
nach Belieben. Nach anfänglichen Problemen und einem 0:1-Rückstand
hatte der im Expertenkreis favorisierte Gegner aus der Hansestadt
keine Chance mehr. Schon zur Pause war beim 4:1 der Weg aufs
oberste Treppchen geebnet, und der 3-Tore-Vorsprung hatte
letztlich auch beim Schlusspfiff vor etwa 250 Besuchern noch immer
Bestand. Begeisterung und Jubel kannten natürlich keine Grenzen,
obwohl derlei Meisterlorbeer für diesen einzigartigen RRK-Jahrgang
fast schon einen gewissen Gewöhnungseffekt hat. Schließlich war
den A-Mädchen des Ruder-Klubs im vergangenen Oktober – quasi im
Vorbeigehen – auch auf dem Feld der ganz große Wurf gelungen. Und
nachdem nun in der Halle die Titelverteidigung eindrucksvoll
geglückt ist, dürfte die Konkurrenz der im April beginnenden
Feldsaison eher reserviert entgegensehen ...
Aus sportlicher Sicht
bliebe noch zu erwähnen, dass mit der 13-jährigen Britta Becker
eine der jüngsten Teilnehmerinnen der Endrunde nicht nur als beste
Torschützin (insgesamt 17 Treffer standen zu Buche), sondern
zusätzlich auch als beste Spielerin ausgezeichnet wurde. Das wohl
größte Talent, das unter Trainer Rauths "Fuchtel" bislang im
Ruder-Klub 08 das Licht der Hockey-Welt erblickte, erhielt als
Anerkennung sinnigerweise einen (Feld-)Hockeyschläger. Wenn das
kein gutes Omen ist! |
Sieg im "Hessenpokal" der Senioren
1987 im Hallenhockey (hinten: Michael Heuß, Rüdiger Weidmann,
Martin Müller, Fritz Schmidt, Winfried Cezanne, Rainer Seifert;
vorn: Roland Segner, Peter Kraus, Wolfgang Beck) |
Die
Erste Herrenmannschaft 1987, ein Opel-Team (hinten: Stellvertr.
Abteilungsleiter Fritz Schneider, Alfred Segner, Harald
Eisenacher, Gerrit Rothengatter, Fritz Schmidt jun., Holger
Klein, Paul Anagnostou, Klaus Eberts, Christoph Krehl, Coach
Martin Müller; vorn: Jens Weil, Ralf-Peter Rausch, Thomas
Susenburger, Tobias Frank, Klaus Musso, Kai Stieglitz) |
Die "RRK-Opas",
d.h. die Hockeysenioren ab 32 Jahre, holen sich in der heimischen
Walter-Köbel-Halle den Hessenpokal, die inoffizielle
Hessenmeisterschaft. Im letzten Turnierspiel kommt es quasi zu einem
Endspiel gegen den alten Bekannten aus früheren Bundesliga-Duellen, den
SC SaFo Frankfurt, das der RRK mit 6:5 für sich entscheidet.
Drei Siege 1987 in Schierstein und Großauheim für den Juniorinnen-Doppelzweier mit Michaela Heuß und Bettina Siebert
|
Bei der Hauptversammlung der Hockeyabteilung kann erneut auf ein sportlich
sehr erfolgreiches Jahr zurückgeblickt werden. Thema Nr. 1 aller
Diskussionen ist jedoch der fehlende Kunstrasenplatz. Da der DHB zudem
für die Bundesligen das Spiel auf künstlichem Grün bald zur Pflicht
machen will, wird der Druck immer größer. Obwohl der RRK sich bereit
erklärt hat, 100.000 DM zu diesem knapp 1 Mio. DM teuren Projekt
zuzuschießen, bleibt die Frage, ob die Stadt finanzkräftig genug ist,
den Kunstrasen am Sommerdamm zu verwirklichen. Bei den Neuwahlen der
Abteilungsleitung gibt es keine großen Veränderungen.
In der RRK-Ruderabteilung
bleibt das Hauptproblem, wie bei der Hauptversammlung offengelegt wird,
der fehlende Nachwuchs. Daher soll der Kontakt zu den Schulen
verbessert, an einem Wochenende eine Information in der Stadt
veranstaltet und Ruderkurse angeboten werden.
Die sich Ende März anschließende
Jahreshauptversammlung des RRK beschäftigt sich mit den gleichen
Problemen wie die Abteilungen. Trotz gesunder Finanzen und großer
Zufriedenheit mit den Erfolgen des sportlichen Bereichs kann sich der
RRK bei weniger als 500 Mitgliedern natürlich einen unbedingt
notwendigen Kunstrasenplatz aus eigenen Mitteln nicht leisten. So kann
man nur auf die Hilfe von Stadt und Land hoffen.
Der deutschen Hockey-Nationalmannschaft mit dem RRK-Torwart Tobias
Frank gelingt im April in Malaysia beim Sechs-Nationen-Turnier um
die "Azlan Shah Trophy" im Finale ein 3:2-Sieg über Pakistan.
Und auch beim Turnier um die "Champions Trophy" im Juni im Amstelveener
Wagener-Stadion, wo die acht weltbesten Teams spielen, sichert sich
Tobias Frank mit seinen Nationalmannschaftskollegen ungeschlagen den
Turniersieg vor den Niederlanden und Australien.
Anzeige der
RRK-Ruderabteilung in der "Main-Spitze" am 14. Mai
1987 |
Gold bei der Universiade
in Zagreb 1987 für Evelyn Herwegh, Monika Wolf, Claudia Fachinger
und Kristiane Zimmer |
Bei den
Ruderern bereitet sich Harald Blum mit dem Essener Holger Piontek auf Starts im Zweier vor. Eine Konditionswoche im Schwarzwald
und ein Trainingslager am Lago di Varese sollen sich auszahlen. Doch
dieses "Projekt" platzt sehr schnell und Harald Blum holt
wieder seinen alten Partner Lutz Beyer ins Boot, mit dem er auf den
Deutschen Hochschulmeisterschaften in Offenbach-Bürgel für die Rgm.
Uni Frankfurt/Uni Paderborn startend erfolgreich an den Start geht und
den Titel gewinnt. Zu einem Doppelerfolg kommt hier wie bereits in den
Jahren 1984 und 1986 die seit 1985 für den Heidelberger RK 1872 rudernde
Claudia Fachinger, die hier für die Uni Heidelberg startend im
Lgw.-Frauen-Dopppelzweier und im Frauen-Doppelvierer siegreich ist. Der
ADH nominiert den Lgw.-Frauen-Vierer-ohne mit Evelyn Herwegh, Monika
Wolf, Claudia Fachinger und Kristiane Zimmer für die
Universiade in Zagreb, wo der Vierer als einziges deutsches Boot die
Goldmedaille gewinnt.
Die Jugend des
RRK und Heinz Grittner starten bei der Langstreckenregatta in Offenbach,
in Flörsheim, Hanau, Heidelberg, Gießen, Mainz, Schweinfurt und
Eberbach.
Im Mai präsentiert sich die Ruderabteilung an einem Wochenende der
Rüsselsheimer Bevölkerung auf dem Löwenplatz und informiert über
ihren Sport. Mit Achter und Einer, erfahrenen Ausbildern und dem
Ingelheimer Ruder-Olympiasieger Albert Hedderich versucht man Jungen und
Mädchen für einen Ruder-Schnupperkurs anzuwerben.
Peter Deister rudert seit der Flörsheimer Regatta mit dem Flörsheimer
Thorsten Reisz im Doppelzweier unter dem Flörsheimer Trainer Günter
Müller. Insbesondere dieser Doppelzweier überzeugt, so dass bei den Deutschen
Jugendmeisterschaften in Essen gemeldet wird. 18 Boote haben zum
Leichtgewichts-Doppelzweier gemeldet. Nach Vorlaufsieg und auch
Halbfinalsieg ist das Finale erreicht, wo schließlich der Zweier etwas
unter Form rudert, sich aber dennoch den Bronzeplatz hinter Kitzingen
und Limburg erkämpft.
Im August wird in der Ruderabteilung ein Trainerwechsel vollzogen: Der
25-jährige Harald Blum, der seine aktive Laufbahn beendet,
wird an Stelle von Norbert Kindlmann RRK-Trainer, so dass für die
Vorbereitung auf die Herbstregatten nach der Sommerpause bereits der
neue Trainer verantwortlich ist.
Noch vor den Herbstregatten starten 18
aktive Ruderer, zwischen 11 und 25 Jahre alt, zu einer "Tour de
Lahn" im Wanderboot von Weilburg nach Nassau. Bereits vorher im
Sommer waren die "jungen AHs" zu einer Ruderwanderfahrt auf
der Donau von Lauingen nach Regensburg unterwegs, die RRK/RaB-Gruppe
ruderte eine "Tour de Ruhr" von Herdecke nach Schwerte
und zurück, dann von Herdecke über Hattingen nach Essen zum RaB.
Ruderwanderfahrt der RaB/RRK-Ruderkameraden auf der "Tour de Ruhr"
|
Die "jungen AHs" des RRK auf
Donau-Wanderfahrt (hinten: Wolfgang Gentzsch, Rüdiger Hochstein,
Thomas Mildenburger, Kurt Hofferberth, Jürgen Berger, Karl-Heinz
Schwarzer, Dr. Reinhard Passing, Wolfgang Adrian, Achim
Straßburger (Gast), Michael
Köhler, Ragnar Otto, Heinz Nold; vorn: Michael Walther, Klaus
Kraft, Ulrich Vorfalt, Dirk Leisegang) |
Peter Deister,
sieben Regattasiege im Doppelzweier und Vierer sowie Dritter bei den Deutschen Jugendmeisterschaften
im Lgw.-Doppelzweier mit dem Flörsheimer Thorsten Reisz |
Sieben
Regattasiege 1987
für den Lgw.-Jugend-Doppelzweier mit Michael Gagel und Thorsten Fett |
Heinz Grittner,
im Jahr 1987
sieben
Regattasiege im Einer und ein Sieg im Vierer |
Nach sieben Siegen vor der Sommerpause können die RRK-Ruderer auf den
Kurzstrecken im Herbst in Mühlheim, Frankfurt, Limburg, Schierstein,
Würzburg und Großauheim noch 27mal an der Siegerpritsche anlegen, so
dass am Ende 34 Saisonsiege zusammenkommen. Erfolgreichste
Ruderer mit je acht Siegen sind Thorsten Fett, Michael Gagel und
Heinz Grittner
sowie Peter Deister mit sieben.
Zum vierten Mal Klubmeister im Einer wird beim Abrudern Harald
Blum vor Thorsten Fett und Heinz Grittner. Die "Km-Helden"
unter den RRK-Ruderern am Ende des Jahres sind bei den Aktiven Heinz
Grittner mit 2.227 km, bei den "Alten Herren" Dietmar Ostermai mit 821
km, bei den Anfängern Steffen Zwiener mit 490 km und bei den Damen Heike
Richter mit 114 km.
Die Sommerrunde im Feldhockey bestreiten die Damen erstmals in der
Regionalliga, die Herren in der Bundesliga. Ziel der Damen ist die
Aufstiegsrunde, Ziel der Herren ist der Klassenerhalt. Am Ende der
Vorrunde führen die Damen die Tabelle an, so dass die Aufstiegsrunde
kaum noch zu nehmen ist; die Herren stehen auf dem letzten
Tabellenplatz, es ist erneut eine "Zitterrunde".
Vor dem letzten Spieltag der Bundesliga-Runde stehen die Herren des RRK immer noch auf dem letzten Platz punktgleich mit Heidelberg. Der RRK
muss zum letzten Spiel nach Stuttgart, Heidelberg nach Berlin.
Heidelberg spielt unentschieden, der RRK, Spezialist für
maßgeschneiderte Ergebnisse am letzten Spieltag, macht in Stuttgart die
Sensation perfekt, siegt durch ein Eckentor von Alfred Segner 1:0 und
bleibt erneut in der Bundesliga.
Acht Punkte trennen am Ende der Regionalliga-Runde den Ersten, die RRK-Damen, vom
Zweiten. Das bedeutet Meisterschaft und Aufstiegsrunde, die in Berlin
auf Naturrasen ausgetragen wird. "Der Naturrasen ist für uns
bestimmt ein Vorteil", freut sich Betreuer Thomas Blivier. Und die
immer mehr ins Rampenlicht vorpreschenden RRK-Damen wollen in Berlin das
Tor zur Bundesliga aufstoßen. Im Halbfinale überzeugen die RRK-Damen
durch ein 4:0 über den Wiesbadener THC und treffen im Finale auf die
Zehlendorfer Wespen. Lassen wir die "Main-Spitze"
berichten:
Rüsselsheim begrüßt sein jüngstes
Bundesliga-Kind
Hockey-Frauen des RRK nehmen trotz
Verletzungspechs souverän die Aufstiegsrunde in Zehlendorf /
2:0-Finalsieg über die "Wespen"
"Hipp, hipp, hurra, der RRK ist wieder da", so
schallte es gestern etliche Male über das Sportgelände des Berliner
Hockeyvereins Zehlendorf 88. Dass diejenigen, die für derlei
Jubelgesänge verantwortlich zeichneten, die nahegelegenen Anwohner um
ihren obligatorischen Mittagsschlaf brachten, interessierte niemanden.
Warum auch? Schließlich war wenige Minuten zuvor jener Traum in
Erfüllung gegangen, der wohl jeden Sportler in seiner Karriere bewegt:
die Hockeyfrauen des RRK gehören nun auch auf dem Feld der höchsten
deutschen Spielklasse, sprich Bundesliga an.
Im Endspiel der Berliner Aufstiegsrunde nutzte den Zehlendorfer Wespen
auch der Heimvorteil nichts mehr: Rüsselsheim gewann völlig verdient
in der Verlängerung mit 2:0 (0:0) Toren. Nach dem bereits im Februar
diese Jahres vollzogenen Aufstieg ins nationale Hallen-Oberhaus lieferte
das Opelstädtische "Fräulein-Wunder" einen weiteren
Gütebeweis seiner außerordentlichen Spielkultur ab. In eindrucksvoller
Manier und ohne einen einzigen Gegentreffer hinnehmen zu müssen, ließ
der Ruder-Klub keinen Zweifel an seiner absoluten
Bundesliga-Tauglichkeit aufkommen. Ob´s an der vielgepriesenen Berliner
Luft lag?
Den frischgebackenen Erstligisten brachte jedenfalls auch das in
Berlin reichlich auftretende Verletzungspech nicht mehr vom
schnurgeraden Weg in die nationale Hockey-Elite ab. Die während
der Saison aus Kreuznach gekommene Steffi Christ erlebte das
Finale nach einem Muskelfaserriss in der Partie gegen Wiesbaden
nur als (traurige) Zuseherin. Dennoch war sie die erste, die nach
Spielschluss aufs Feld humpelte, um ihren Teamkameradinnen zu
gratulieren. Gleiches galt für Eva Hagenbäumer, die trotz starker
Schmerzen im Knie über eine Stunde lang eine bravouröse Leistung
bot.
Während die Mannschaft
unmittelbar nach Spielschluss die ersten Sektkorken knallen ließ –
unzählige sollten am gestrigen Abend noch folgen –, grinste
Trainer Berti Rauth wie ein Honigkuchenpferd. Der "Vater" des nun
endgültig abgeschlossenen "Emanzipationsprozesses" innerhalb der
Hockey-Abteilung des Ruder-Klubs 08 mochte zwar aus der in der Tat
geschlossen vorzüglichen Mannschaftsleistung niemanden
herausstreichen, und doch hatte es dem 29-jährigen ein Spielerin
besonders angetan. Die erst 15 Jahre alte Angela Müller, nach der
Verletzung von Steffi Christ erste Wahl geworden, ließ ihre
weitaus älteren Gegenspielerinnen ein ums andere Mal regelrecht
alt aussehen. Und da noch etliche Talente Marke Müller im
reichhaltigen RRK-Reservoir schlummern, könnte an der Spree
durchaus eine neue opelstädtische Hockey-Ära eingeläutet worden
sein. –
"Hipp, hipp, hurra, der RRK ist wieder da."
"Hipp,
hipp, hurra, der RRK ist wieder da!" – in der
Damen-Feldhockey-Bundesliga (hinten: Betreuer Thomas Blivier,
Kerstin Strubl, Sabine Lersch, Anke Wild, Angela Müller,
Sally Traiser, Eva Hagenbäumer, Brigitte Schwarz, Anja
Warnecke, Sandra Eickhoff, Sabine Rausch, Tanja Dickenscheid,
Steffi Christ (verletzt), Trainer Berti Rauth, Mannschaftsarzt Jürgen
Neumann; vorn: Anja Mück, Susanne Hoffmann, Bianca Weiß,
Andrea Wohlfahrt, Annette Laquai) |
Das grandiose Finale
Als am Sonntag
Vormittag bei überaus herbstlicher Witterung der Anpfiff zur alles
entscheidenden Begegnung der Aufstiegsrunde ertönte, da ahnte wohl
keiner der zunächst etwa 100, später dann rund 200 Zuschauer, dass
es zwischen den Zehlendorfer Wespen Berlin und dem RRK zu einer
Auseinandersetzung über 100 Spielminuten kommen würde. Berlin
begann stark, kam schon in der dritten Minute zu zwei kurzen
Ecken, die allerdings nichts einbrachten. Nach und nach konnten
sich die RRK-Frauen dann aber vom Anfangsdruck befreien, setzten
fortan die Akzente. Angeführt von einer glänzend disponierten
Mittelfeldreihe um Spielführerin Anke Wild, degradierte der
Ruder-Klub die ob ihres imposanten 8:1-Siegs vom Vortag leicht
favorisierten "Wespen" zu reinen Mitläufern.
Dass das noch knapp 24
Stunden zuvor so glänzende Kombinationsspiel der Berlinerinnen
bestenfalls wie ein stotternder Motor funktionierte, lag zum
großen Teil an der überaus starken Vorstellung von Tanja
Dickenscheid. Die Junioren-Nationalspielerin engte die Kreise von
Zehlendorfs zentraler Schaltstation, Kerstin Freitag, wirkungsvoll
ein, die gegen Ludwigsburg allein viermal getroffen hatte.
Doch trotz der
deutlichen Überlegenheit wollte der überfällige Führungstreffer
nicht fallen. Sechs kurze Ecken standen schon zur Pause zu Buche,
doch der tiefe und damit schwer bespielbare Rasen wirkte stets als
Hemmschuh. Am Spielfeldrand raufte sich die kleine, aber
nichtsdestotrotz lautstarke opelstädtische Kolonie mehr als einmal
die Haare.
Auch im zweiten
Abschnitt keimte eigentlich nie der Gedanke auf, die
Rüsselsheimerinnen könnten den Platz als Verlierer verlassen.
Berlin degradierte hier zum Statisten, kam nicht einmal mehr
gefährlich vor das von der beschäftigungslosen Bianca Weiß
gehütete Tor. Dafür entwickelte sich auf der Gegenseite ein
regelrechtes Powerplay, dem lediglich die würzenden und eben auch
entscheidende Treffer abgingen. Noch insgesamt dreizehnmal schritt
der RRK zur Eckenexekution, ohne jedoch für die Vorentscheidung
sorgen zu können. Am dichtesten dran war man in der 47. und 69.
Minute: zuerst wurde – im Anschluss an die achte Ecke – der
Hebeball von Annette Laquai von der Torlinie geholt; unmittelbar
vor Ende der regulären Spielzeit stand der Pfosten der von Anke
Wild abgesendeten Kugel im Wege.
Nach dem stetigen
Anrennen in den zweiten 35 Minuten, war klar, dass das vorgelegte
Tempo nicht auch noch in der zweimal 15-minütigen Verlängerung
würde durchgehalten werden können. Berlin wurde wieder
gleichwertig, ohne indes die sehr sattelfest wirkende RRK-Abwehr
um Libero Sabine Lersch aus der Ruhe bringen zu können. Dennoch
bahnte sich nach weiteren 15 torlosen Minuten langsam aber sicher
eine Siebenmeter-Entscheidung an.
Dass es letztlich doch
nicht zu diesem Vabanquespiel kam, verdankte der RRK einer in der
Endphase mit beachtenswerter Ruhe und Kaltschnäuzigkeit beseelten
Anke Wild. Zuerst holte sie – im Anschluss an die 21. Ecke – den
vorentscheidenden Siebenmeter heraus, den sie selbst ins Netz
setzte (92.). Vier Minuten vor Schluss fand dann auch die letzte
der insgesamt 22 Ecken – durch Anke Wild abgefeuert – endlich den
Weg ins Tor. – Der Bundesliga-Aufstieg war perfekt.
RRK: Bianca Weiß
– Sabine Lersch – Susanne Hoffmann, Anja Mück, Annette Laquai –
Anke Wild, Tanja Dickenscheid, Sandra Eickhoff – Eva Hagenbäumer
(ab 76. Brigitte Schwarz), Kerstin Strubl, Angela Müller. |
Damit hat der RRK zwei Bundesliga-Teams auf dem Feld und einen
erfolgshungrigen Nachwuchs, was die Notwendigkeit des seit 1979
geforderten Kunstrasenplatzes bekräftigt. Dies sieht auch der
Stadtverband für Leibesübungen (SfL) so, hat er doch in einer hitzigen
Sitzung in seiner Prioritätenliste die Plätze von "Sporthalle
Bauschheim" und "RRK-Kunstrasenplatz" vertauscht. Ob allerdings auch die
"Politik" in Rüsselsheim sich diesem Meinungswechsel
anschließt?
Ein weiteres heißes Thema im RRK ist der Zustand der im Jahr 1980
gebauten Tennisplätze, die bei Sonneneinstrahlung Blasen bilden. Da RRK
und Hersteller, die Deutsche Asphalt, sich bereits vor Gericht getroffen
haben, möchte der Hersteller die Mängelbeseitigung nun durch
"Rasterbohrung" vornehmen, was der RRK ablehnt. Eine weitere
Gerichtsentscheidung soll im Rahmen einer Vollstreckungsklage gesucht
werden.
Und noch ein Thema mit großer Priorität
beschäftigt den RRK-Vorstand seit Beginn des Jahres. Es ist der Zustand
der Terrasse am Bootshaus, Risse im Beton müssen ausgespritzt und
der Belag muss erneuert werden ‒ geschätzte Gesamtkosten 50.000 DM.
Schließlich wird in Erwägung gezogen, Abräumen und Verlegung eines neuen
Plattenbelags in Eigenhilfe durchzuführen, was 40 % der Kosten einsparen
würde. Dieser Plan kommt schließlich durch starken Einsatz von Helfern
zum Tragen, im Oktober wird begonnen und noch im Dezember ist die Sache
erledigt.
Beide Herren-Reserveteams spielen in ihrer Klasse hervorragende Runden,
die Ib-Herren in der Zweiten Verbandsliga und die III. Herren in der
Dritten Verbandsliga. Beide Mannschaften steigen auf, die "Ib"
in die Erste Verbandsliga und die III. in die Zweite
Verbandsliga. Die Hockeysenioren erringen zum dritten Mal in Folge den
Hessentitel auf dem Feld und schaffen zum zweiten Mal in Folge das
Double, Hallen- und Feldmeister in Hessen zu sein.
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Die
dritte Herrenmannschaft steigt in die Zweite Verbandsliga auf
(hinten: Stefan Pfannebecker, Ralf Burghardt, Wilfried Dörsam,
Stefan May, Udo Wiedmann, Stefan Jung, Jürgen Knoll; vorn:
Bernd Schmitt, Gerhard Bamberg, Harald Schmitt, Andreas
Leichtweiß, Meinhard Wicht) |
Die
zweite Herrenmannschaft (Ib) steigt in die Erste Verbandsliga auf
(hinten: Uwe Wötzel, Jürgen Kaul, Joachim Heydweiller, Noel
Böhm,
Werner Pfeifer, Carsten Wolf, Hans-Jürgen Krause, Bernhard Schramek, Attila Ban, Robert Kleinz, Uwe Draisbach;
vorn: Andreas Wundram, Peter Oberhaus, Günter Schwanke, Ralf
Becker, Boris Landwehr, Denis Boller, Michael Treber, Wilfried Schwanke) |
Auch die
Jugendmannschaften reihen auf dem Feld Erfolg an Erfolg. Die B-Knaben
unterliegen im Finale um die Hessenmeisterschaft dem Wiesbadener THC im
Sieben-Meter-Schießen und sind Vizemeister. Die Weibliche Jugend wird
Hessenmeister, scheitert in der Vorrunde zur DM in Rüsselsheim am
Berliner HC mit 1:2.
Am Besten machen es die A-Mädchen, die nach dem Gewinn der
Hessenmeisterschaft auch in Bad Dürkheim die Vorrunde zur DM siegreich
beenden, zur Deutschen Meisterschaft nach Hamburg fahren und dort
zeigen, dass nach drei Deutschen Meistertiteln der Titelhunger noch
lange nicht gestillt ist. Sie verteidigen ihren Titel als Deutscher
Feldhockey-Meister im Finale durch ein 2:1 über den Gastgeber
Harvestehuder THC. Die "Main-Spitze" schreibt:
Mit einem Transparent werden die
A-Mädchen des RRK nach dem Gewinn der Deutschen
Feldhockey-Meisterschaft 1987 im Bootshaus empfangen. Die
RRK-Mädchen besiegen in Hamburg im Halbfinale den Bonner THV
mit 3:0 und anschließend im Finale den Harvestehuder THC mit
2:1. |
Titelhunger noch lange nicht gestillt
Hockey-A-Mädchen zum vierten Mal in
Serie deutscher Meister / Nun den Hallen-Hattrick im Visier
Als die
Hockey-A-Mädchen des Rüsselsheimer RK vergangenen März in Berlin
ihre im Vorjahr errungene deutsche Hallenmeisterschaft erfolgreich
verteidigt hatten, nötigte dies in Expertenkreisen bereits
gehörigen Respekt ab. Folglich wird es den Insidern nun noch
einige Nuancen schwerer fallen, den neuerlichen Triumph des
bislang erfolgreichsten RRK-Jahrgangs angemessen in Worte zu
kleiden.
In Hamburg
ließen sich die 13- bis 15-jährigen Schützlinge von
"Meistermacher" Berti Rauth jedenfalls nicht in die Suppe spucken,
bestiegen erneut in souveräner Manier das Meisterpodest. Im
Endspiel nutzte dem hanseatischen Gastgeber Harvestehuder THC auch
die lautstarke Unterstützung von 250 Anhängern nichts. Der RRK
gewann mit 2:1 Toren und untermauerte, dass die norddeutsche Luft
für nationale Titelgewinne geradezu prädestiniert scheint. Zur
Erinnerung: im März 1986 begann mit dem Hallentriumph gegen den
Großflottbeker THGC in Hamburg die stolze Serie an deutschen
Meisterschaften, deren Ende noch nicht abzusehen ist. "In wenigen
Monaten wollen wir den Titel in der Halle zum zweiten Mal
verteidigen", gibt man sich beim Ruder-Klub selbstbewusst. Und wer
mag an einem neuerlichen Erfolg zweifeln, zumal der RRK die
Ausrichtung dieser DM-Endrunde fast sicher hat ...
Obwohl
sich Hablfinalgegner Bonner THV als eine körperlich robuste
Mannschaft präsentierte, waren die Fronten auf dem Naturrasen des
THC schnell abgesteckt. Bereits zur Pause war noch Toren von
Sandra Hauf und Britta Becker alles gelaufen. Trotz gedrosselten
Tempos reichte es noch zum dritten Treffer durch Angela Vögele. –
Weitaus spannender ging es in der zweiten
Vorschlussrundenbegegnung zwischen Harvestehude und den
Zehlendorfer Wespen Berlin zu. Berlin vergab in der starken
Anfangsphase einen Siebenmeter und musste letztlich nach dem 0:2
alle Hoffnungen begraben.
Im Finale
– zuvor einigten sich Bonn und Berlin, nach einem 0:0 auf das
Siebenmeterschießen zu verzichten – erwischte der RRK einen
Blitzstart, führte schon nach zwei Minuten durch Britta Becker
1:0. Eng wurde es kurzzeitig, als Hamburg der Ausgleich gelang,
doch je älter die Partie wurde, umso selbstbewusster spulte der
Titelverteidiger sein Pensum herunter. Nach dem 2:1 durch Angela
Müller besaß Britta Becker zwei Minuten vor Schluss sogar die
Chance zum 3:1 per Siebenmeter, doch trotz des Fehlschusses war
der Sieg hier längst beschlossene Sache. Nach einer störungsfreien
Rückfahrt trafen die Rüsselsheimer "Titelgeier" gegen 20 Uhr im
Vereinsheim ein, wo sie mit einem großen Hallo gebührend empfangen
wurden.
Zum
Meisterteam gehören: NN, Kerstin Krämer, Sybille
Breivogel, Stefanie Niggemann, Katrin Schmidt, Ruth Zinke, Britta
Becker, Sandra Hauf, Angela Vögele, Angela Müller, Petra Vollhardt,
Sinika Eichner, Sibylle Heydweiller, Martina Keller, Maria Angelou
und Stefanie Rinderer.
Als Betreuer fungierten Berti Rauth und Kurt Becker. |
Von den RRK-Tennisspielern werden im Laufe des Sommers
Freundschaftsspiele gegen den SC Opel, den TV Haßloch, die SKG
Bauschheim und den TK Mörfelden ausgetragen, eine Radtour wird
organisiert. Bei den Tennis-Klubmeisterschaften gewinnt Silvia Braner
ihren fünften Titel vor Heidi Seifert und Monika Hoffmann, Rainer Seifert gewinnt sogar schon zum
sechsten Mal vor Lars Hosang und Werner Schmidt. Erstmals werden
auch Doppelmeisterschaften ausgetragen. Bei den Damen siegen Heidi
Seifert und Silvia Braner vor Monika Hoffmann und Jeannette Wagner sowie
Gabriele Otto und Gerlind Liebig; bei den Herren siegen Rainer Seifert
und Manfred Liebig vor Harald Blum und Karl-Heinz Wagner sowie Willi
Braner und Wilfried Hoffmann.
RRK-Klubmeisterschaft im Damen-Tennisdoppel 1987: Heidi Seifert und
Silvia Braner vor Monika Hoffmann und Jeannette Wagner sowie
Gabriele Otto und Gerlind Liebig |
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Die
RRK-Tennisgruppe trifft sich am 8. August 1987 bei herrlichem
Sommerwetter mit den Tennisspielern des TV Haßloch auf deren
Anlage zu einem Freundschaftsturnier. Fast neun Stunden Tennis
ohne nennenswerte Pause, anschließend Sommernachtsfest mit einem
kompletten Menü durch die "Haßlocher Hobbyköche" – Melone mit
Schinken, Grillbraten mit Gemüsespießen und gerösteten Kartoffeln
sowie Käsebüffet – und Tanz, sehr spät in der Nacht geht ein
schöner Tag zu Ende (hinten: Herbert Ertelt, Kurt Wansel, Manfred Liebig,
Karl-Heinz Wagner, Wilfried Konhäuser, Wilfried Hoffmann; davor: Manfred Höll,
Josef Weiss, Marie-Luise Wansel, Rainer Seifert, Heinz Peter Walter,
Elfriede Walther, Rüdiger
Weidmann, Helmut Robl, Verona Eisenbraun, Bernhard Breul; davor: Willi Braner,
Ursula Weiss, Ellen Weidmann,
Heidi Seifert, Silvia Braner, Renate Heil, Monika Hoffmann; vorn:
Winfried Raab, Harald Drumm, Hiltrud Klein-Drumm, Jeannette Wagner, Ernst Walther) |
RRK-Klubmeisterschaft im Herren-Tennisdoppel 1987: Rainer Seifert und
Manfred Liebig vor Harald Blum und Karl-Heinz Wagner sowie Willi Braner
und Wilfried Hoffmann |
Am 28. November 1987 vereint der "Ball des RRK" Mitglieder und
Freunde im Adlersaal. Im Mittelpunkt des Abends steht die Ehrung der
erfolgreichen Hockeydamen und langjähriger Mitglieder sowie die zum
Tanz spielende Show-Band "Take Five". Die "Main-Spitze"
schreibt dazu:
Jubilare mit "Ehrenpräsident" beim "Ball des
RRK": Karl Pöppel, Marcel Schopfer, Hans Ludwig Blöcher,
RRK-Ehrenvorsitzender Günter Schmitt, Emil Zogbaum und Karl
Heuß |
Die RRK-Ballgäste
unterhielten sich bestens
Ungefähr 150 Gäste
waren in den Adlersaal gekommen / Sportler und langjährige
Mitglieder geehrt
Rund 150
Gäste kamen am Samstag zum traditionellen Adventsball des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs. Der Adler-Saal kündete, mit
Adventskränzen geschmückt, vom nahenden Weihnachtsfest und das
Publikum fühlte sich in dieser festlichen Atmosphäre – zur Freude
der Veranstalter – sichtlich wohl. Zu den musikalischen Klängen
der Show-Band "Take Five" füllte sich die Tanzfläche von Anfang
an. Auf Showeinlagen hatte der RRK in diesem Jahr verzichtet.
Dennoch unterhielten sich die Ballgäste bestens. Das war zum einen
der Verdienst der Musiker, die mit flotten Rhythmen und lockeren
Überleitungen für Stimmung sorgten. Und auf der anderen Seite war
mit der Zusammensetzung des Publikums der familiäre Charakter des
Abends und der Zusammenhalt des Klubs garantiert.
So trafen
sich am Samstag im Adlersaal noch aktive und ehemalige
Sportlerinnen und Sportler zum gemeinsamen Feiern. Und sie wurden
vom Vorsitzenden Dr. Dietmar Klausen auch noch geehrt. Die
erfolgreichen Hockeydamen standen da zwar im Mittelpunkt: doch sie
haben sich ihre Lorbeeren auch redlich verdient. Außerdem ehrte
der Vorsitzende die "alten" RRK-Treuen. So halten Maria
Helfrich-Schäfer, Marcel Schopfer, Theodor Schmitt und
Karl Pöppel dem Klub seit 60 Jahren die Treue. 50 Jahre
gehören Hans Ludwig Blöcher und Ernst Schmidt dem
RRK an. Heinz Ihrig, Helmut Dehn und Prof. Dr.
Philipp Gütlich wurden für 40-jährige Klubmitgliedschaft und
Horst Ruf für 25-jährige Klubzugehörigkeit geehrt.
Der
Höhepunkt des Abends war die amerikanische Versteigerung einer
Hamburgreise mit dem Besuch des Musicals "Cats". Der Erlös soll
zwischen den Ruderern, die ein neues Boot anschaffen wollen, und
den Hockeyspielern – als kleiner Beitrag zum Kunstrasenplatz –
aufgeteilt werden. |
Bei der Sportlerehrung der Stadt
Rüsselsheim und dem Stadtverband für Leibesübungen vor dem Sportlerball
werden 258 Rüsselsheimer Sportler geehrt. Ehrenurkunden erhalten vom RRK
die Hockeydamen des RRK mit Trainer Berti Rauth für den Aufstieg in die
Hallen- und Feld-Bundesligen sowie die Hockeysenioren für ihre beiden
Hessenmeisterschaften in der Halle und auf dem Feld.
Beide Hockeyteams des RRK in der Bundesliga haben kurz vor Jahresende
bereits einige Spiele hinter sich. Die Damen, der Bundesliga-Neuling, liegen nach fünf Spielen
auf dem dritten Platz im Achterfeld, die Herren sind bereits bei der
Halbzeit angelangt, der RRK belegt den vorletzten Tabellenplatz.
Zum Ende des
Jahres wählt das Fachblatt "Hockeyzeitung" zwei Trainer zum "Trainer
des Jahres 1987", den Rüsselsheimer Berti Rauth und den
Dürkheimer Robert Willig.
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