Das Jahr des 75-jährigen
Jubiläums beginnt für den RRK gleich im Januar
mit einem Hessenmeistertitel der Hockeymädchen
durch einen 3:2-Sieg über Eintracht Frankfurt. Damit hat
sich die Mädchenmannschaft für die Süddeutschen Titelkämpfe
in Ludwigsburg qualifiziert. Siegen in den Gruppenspielen
über Ludwigsburg (5:2), TSG Pasing (6:2) und Englisches
Institut Heidelberg folgt ein 3:3 gegen Heidenheim, womit
der RRK im Endspiel steht und wie im Hessenfinale auf
Eintracht Frankfurt trifft. Durch Tore von Anke Wild (3),
Monika Reichmann und Sabine Rausch siegen die A-Mädchen
des RRK unangefochten, sind Süddeutscher Meister
und nehmen an den Deutschen Meisterschaften am 26. und 27.
Februar 1983 in Braunschweig teil. Und hier trumpft die
Mannschaft von Trainer Berti Rauth und Betreuer Arno Wild ganz groß auf.
Lassen wir die "Main-Spitze"
am 28. Februar
berichten:
Die
RRK-Hockeymädchen sind Deutscher Hallenhockey-Meister 1983
nach einem 3:2-Sieg in Braunschweig über den Angstgegner RTHC
Leverkusen (hinten: Betreuer Arno Wild, Anja Mück, Kerstin
Strubl, Monika Reichmann, Beate Bemmert, Sally Traiser,
Trainer Berti Rauth; vorn: Anita Benischek, Susanne
Hoffmann, Bianca Weiß, Sabine Rausch, Anke Wild, Sandra
Wohlfahrt) |
Riesentriumph der RRK-Mädchen
Deutscher Hallenhockeymeister / 3:2-Finalsieg über Leverkusen
Großer
Empfang gestern Abend im Bootshaus, zahlreiche Mitglieder der
Hockeyabteilung waren gekommen, um die Mädchen A zu begrüßen,
denen am Sonntag Mittag in Braunschweig der große Wurf geglückt
war. Mit einem 3:2-Finalsieg über ihren Angstgegner RTHC
Leverkusen sicherten sich die jungen Rüsselsheimerinnen die
deutsche Hallenhockey-Meisterschaft beim weiblichen Nachwuchs
und holten damit nach acht Meisterschaften der Herren den
neunten Titel an den Main.
Schon
im ersten Gruppenspiel am Samstag hatte die von
Bundesligaspieler Berti Rauth betreute Mannschaft ihre
Ambitionen unter Beweis gestellt, als nach Toren von Anke Wild
(5) und Monika Reichmann Uhlenhorst Hamburg mit 6:0 bezwungen
wurde. Auch mit dem TFC Ludwigshafen hatten die jungen
Rüsselsheimerinnen wenig Probleme, am Ende der überlegen
geführten Partie hieß es 8:3 für den RRK. Hier verteilten sich
die Treffer auf Anke Wild (5), Kerstin Strubl, Susanne Hoffmann
und Anja Mück. Die Entscheidung über den Gruppensieg musste
somit in der Begegnung mit dem Westmeister Club Raffelberg
fallen, doch auch hier besaß der Gegner keine Chance und wurde
nach Treffern von Anke Wild (4), Monika Reichmann und Susanne
Hoffmann mit 6:2 besiegt.
Die
Überkreuzrunde sah dann eine Neuauflage des Hessenfinales und
des Endspiels um die Süddeutsche Meisterschaft, als ein weiteres
Mal der RRK und die Frankfurter Eintracht aufeinander prallten.
Wie schon in den vorangegangenen Kräftemessen behielten auch in
Braunschweig die Rüsselsheimerinnen die Oberhand, beim
4:2-Erfolg war erneut Anke Wild mit drei Treffern die
überragende Angreiferin. Tor Nummer vier ging auf das Konto von
Kerstin Strubl.
Damit
stand die Mannschaft im Finale, wo sie auf den RTHC Leverkusen
traf. Einen alten Angstgegner, an dem man im Vorjahr bereits
einmal in der Halle gescheitert war und gegen den die
Schützlinge von Berti Rauth auch das letztjährige Endspiel auf
dem Feld verloren hatten. Mit einer verwandelten Strafecke
brachte Anke Wild die Rüsselsheimerinnen in der 10. Minute in
Front, doch postwendend fiel durch die Nationalspielerin Steffi
Rings der Ausgleich zum 1:1-Pausenstand (gespielt wurde in
dieser Endrunde über zweimal zwölfeinhalb Minuten).
In der
14. Minute brachte Anke Wild die Mädchen aus der Opelstadt
erneut in Führung, doch wieder musste durch Steffi Rings der
Ausgleich hingenommen werden. In einem offenen Schlagabtausch
glückte Kerstin Strubl mit einem sehenswerten Heber in der 21.
Minute das 3:2 und damit der Siegtreffer. Dass es bei diesem
Resultat blieb, daran hatte Torsteherin Bianca Weiß erheblichen
Anteil, als sie in der Schlussphase mit tollem Reflex ein sicher
scheinendes Leverkusener Tor verhindern konnte. Offensichtlich
waren die RTHC-Mädchen durch die Leistungen der
Rüsselsheimerinnen so entnervt, dass sie eine ihnen in der
letzten Minute zugesprochene Strafecke neben das Gehäuse
setzten.
Jubelnd warfen die Opelstädterinnen nach dem Schlusspfiff ihre
Schläger in die Luft, für sie und ihren Trainer Berti Rauth war
mit diesem Triumph ein Traum in Erfüllung gegangen. |
Auch die Damenmannschaft von Trainer Thomas Blivier,
in der einige der "Meistermädchen" mitspielen,
ist in der Halle sehr erfolgreich. Sie erringt
ungeschlagen die Oberliga-Meisterschaft,
nimmt mit Elke Benischek, Andrea Wohlfahrt, Anja Warnecke,
Anke Wild, Monika Reichmann, Steffi Christ, Sabine Lersch,
Eva Tichatzky, Christine Traiser, Katharina Wörner und
Kerstin Storto an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Süd
in Stuttgart teil und verpasst punktgleich mit dem
Aufsteiger, Münchener SC, und dem Zweiten, HC Heidelberg,
knapp den angestrebten Einzug in die Regionalliga.
Die Seniorenmannschaft gewinnt den Seniorenpokal und ist
damit inoffiziell Hessischer Hallenhockey-Meister der
Senioren.
Die Jüngsten, die
C-Knaben des RRK 1983 (hinten: Jens Ritter,
Stephan Mehl, Mike Pfannmüller, Torben Stalmach, Hans-Peter
Wagner, Martin Wagner, Pascal Janson; vorn: Joachim Ritter,
Oliver Domke, Tobias Alt, Michael Wolf, Maximilian Otto, Olaf
Otto, Sven Schmidt, Martin Ruf, Harald Mack) |
Die
Hockey-Seniorenmannschaft des RRK, Hessenpokalsieger auf dem
Feld 1983 (hinten: Walter
Leichtweiß, Rainer Seifert, Wolfgang Knoll, Manfred Liebig,
Michael Heuß, Rüdiger Weidmann, Rolf Dauber; vorn: Erich
Hund, Fritz Schmidt, Peter Kraus, Karl-Heinz Wagner, Thomas
Blivier) |
In der Süd-Hallenhockey-Bundesliga ist für den neuen Coach, Fritz
Schmidt, der stark verjüngten Herrenmannschaft des RRK der
Klassenerhalt das oberste Ziel. Nach sechs Siegen, einem
Unentschieden und sieben Niederlagen steht die Mannschaft am
Ende auf dem fünften Tabellenplatz punktgleich mit dem Vierten, dem
Münchener SC, und hat damit besser abgeschnitten, als
allgemein erwartet wurde. Für den RRK kamen in der Halle zum Einsatz:
Tobias Frank, Norbert Boll, Christoph Krehl, Alfred Segner, Martin
Müller, Berti Rauth, Fritz Schmidt jr., Thomas Susenburger,
Rainer Seifert, Paul Anagnostou, Klaus Eberts und Wolfgang Beck.
Eröffnung
einer Ausstellung anlässlich des 75-jährigen Jubiläums in der
Rüsselsheimer Volksbank
am 17. März 1983 durch den RRK-Vorsitzenden
Prof. Dr. Dietmar Klausen |
Am 17. März 1983 kann der 1. Vorsitzende des RRK, Prof. Dr. Dietmar
Klausen, anlässlich eines Empfangs im Schalterraum der Rüsselsheimer
Volksbank, wo der RRK sich in einer gelungenen Ausstellung
zur 75-Jahr-Feier der Rüsselsheimer Bevölkerung
präsentiert, zahlreiche Ehrengäste und Mitglieder begrüßen.
Volksbank-Direktor Georg Menges freut sich, die historische Rückschau
des traditionsreichen RRK in "seinem" Hause präsentieren zu dürfen. In
Fotos, aber auch vielen Pokalen und Medaillen wird die erfolgreiche
Geschichte der RRK-Sportler nachgezeichnet, deutsche Meisterschaften –
ob bei den Hockeyspielern oder den Ruderern – werden noch einmal
lebendig. Sogar eine waschechte olympische Goldmedaille – von
Hockeytorwart Peter Kraus bei den Spielen 1972 in München – ist in
einer Vitrine zu bestaunen. Dazu kommen noch zahlreiche Utensilien
rund um die beiden RRK-Sparten, von der aufgeschnittenen Hockeykugel
bis hin zum kompletten Rennvierer. Auch die Festschrift des RRK ist
käuflich zu erwerben.
Am 23. März 1983 spielt die Erste Herrenmannschaft des RRK unter
Flutlicht am Sommerdamm in einem Freundschaftsspiel gegen
den Europacup-Sieger 1982, die Mannschaft von Dynamo Alma
Ata, und muss gegen diese Spitzenmannschaft eine 0:1-Niederlage
hinnehmen.
Dann beginnt nach Ostern für die "RRK-Hockeymänner"
die Saison in der Feldhockey-Bundesliga. Wie schon in der Hallensaison
ist für den erfolgreichsten Bundesligaverein nach der "ewigen Tabelle"
auch auf dem Feld das erklärte Ziel der Truppe um Trainer Fritz
Schmidt, am Ende nicht die Mannschaft zu sein, die in den sauren Apfel
des Abstiegs beißen muss. Da ehemalige Leistungsträger wie Rainer
Seifert und Fritz Schmidt selbst dem Bundesliga-Stress den Rücken
gekehrt haben, sind junge Talente wie der gleichnamige Sohn des
ehemaligen Rekord-Nationalspielers, Fritz Schmidt jr., oder wie Paul
Anagnostou aufgerufen, in die Fußstapfen derer zu treten, deren Name
einst das Gütesiegel des RRK war. Nach Ende der Frühjahrsspiele steht
der RRK mit 8:12 Punkten auf dem sechsten Platz der Tabelle, die
Gefahr des Abstiegs ist noch nicht gebannt. Doch nach Ende der Runde
befindet sich der RRK mit 15:13 Punkten hinter München, Frankenthal,
Limburg und Heidelberg auf dem fünften Rang und hat damit mehr
erreicht, als man der Elf zu Saisonbeginn nach der vorgenommenen
radikalen Verjüngungskur eigentlich zugetraut hätte.
Zwischendurch spielen die RRK-Herren am
27. August am Sommerdamm gegen eine Mannschaft von
"Altinternationalen", da mit diesem Spiel die langjährigen
Stammspieler des RRK, Rainer Seifert und Manfred "Polo"
Liebig, offiziell aus der Ersten Mannschaft verabschiedet werden.
Erfolgreich, wie noch nie zuvor, ist in
der Feldsaison die weibliche Hockeyjugend des RRK. Insgesamt
werden vier Mannschaften von Berti Rauth, der den gesamten weiblichen
Nachwuchs beim RRK unter seinen Fittichen hat, für die hessischen
Landesmeisterschaften gemeldet. Mit den A-Mädchen verteidigt er zum
dritten Mal in Folge den Titel, und dies, obwohl bereits einige
Spielerinnen bei der weiblichen Jugend mitspielen. Ebenfalls
Hessischer Meister werden die B-Mädchen, die allesamt erst höchstens
zwei Jahre den Hockeyschläger "schwingen". Am eindeutigsten setzen
sich jedoch die C-Mädchen in ihrer Runde durch, die auf dem
Kleinfeld ausgetragen wird. Mit 24:0 Punkten und 67:0 Toren lassen sie
der Konkurrenz keine Chance. Komplettiert wird der Erfolg durch die
weibliche Jugend, die anschließend erstmals die Chance hat, sich für
die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. In der
Vorrunde am Sommerdamm spielt die RRK-Jugend großartiges Hockey, muss
sich jedoch einer noch besseren Mannschaft, der von Rot-Weiss Köln,
beugen. Zwei klaren Siegen gegen den HC Lahr (5:0) und Wacker München
(5:1) folgt eine 0:1-Niederlage gegen Köln.
|
Vorstand, Ältestenrat und Kassenprüfer
des RRK im Jubiläumsjahr 1983 (hinten:
Tennisausschuss-Vorsitzender Klaus Hartmann, Ältestenrat Paul
Schmitt, Kassenprüfer Prof. Dr. Peter Hochgesand, Beisitzer Sigurd
Traiser, Zweiter Schriftführer Karl-Heinz Wagner, Kassenprüfer
Winfried Cezanne; davor: Wirtschaftsverwalter/Koordinator Jubiläum
Günter Schmitt, Beisitzer Gerhard Müller, Zweiter Vorsitzender
Horst Ackermann, Pressewart Lokalpresse Horst Kamke, Pressewart
Klubzeitung Reinhard Passing, Erster Vorsitzender Prof. Dr.
Dietmar Klausen, Schatzmeister Wilfried Hoffmann; vorn:
Ältestenrat Karl Pöppel, Schriftführerin Elke Schumacher,
Ältestenrat Hedwig Traiser, Ältestenrat Karl Heuß; es fehlen:
Ruder-Abteilungsleiter Klaus Köppen, Hausverwalter Andreas
Hartmann, Kassierer Klaus Kraft, Vergnügungswart Heino Dreisbach,
Beisitzer Werner Böhme, Ältestenrat Wilhelm Nold,
Hockey-Abteilungsleiter Wolfgang Vorfalt) |
Nach systematischer Vorbereitung in den Wintermonaten und
einem 14-tägigen Trainingslager über Ostern am
italienischen Lago di Varese gehen die
Rudermannschaften des RRK und auch die Trainer Werner Alt, Heiner
Bindrim, Lutz Dörsam
und Klaus Köppen
zuversichtlich in die Regattasaison 1983. Erster
Leistungstest für die Senioren ist die Prüfungsregatta
des DRV in Salzgitter, bei der alle Ruderer, die einem
Bundeskader angehören, starten müssen. Während am
ersten Tag Starts in Kleinbooten (Einer, Riemenzweier)
absolviert werden, sind am zweiten Tag Doppelzweier-, Vierer-
und Achterstarts wahrzunehmen. Die Ruderer des RRK
erreichen bei diesem Leistungstest durchaus ansprechende
Leistungen, so dass die Hoffnung auf eine erfolgreiche
Saison berechtigt scheint.
Es folgt die Flörsheimer Ruderregatta, wo der RRK bei 15
Starts 12 Mal am Siegessteg anlegen und auch den Ruthardt-Gedächtnispreis
für den erfolgreichsten Verein der Seniorenklasse mit
auf die andere Mainseite nehmen kann. Nach der
Internationalen Regatta in Mannheim, wo der Beyer-Vierer
zwei "Vierer-ohne" gewinnt, der Gießener
Regatta, wo Claudia Fachinger in einem Einerrennen siegt
und der Achter den schon im Vorjahr gewonnenen "Großherzogsachter"
erfolgreich verteidigt, sowie der Internationalen Regatta
in Ratzeburg, wo Ulrike Kirsch gemeinsam mit Maria Dürsch
vom RV Ingelheim im Frauen-Doppelzweier erfolgreich ist,
folgen die Hessenmeisterschaften in
Schierstein mit 6 Titeln für den RRK:
Claudia Fachinger und Ulrike Kirsch im Frauen-Doppelzweier
A und B, Lutz Beyer und Oliver Bär im Männer-Zweier-ohne A und B und der Vierer mit Steffen Kerkmann,
Gerhard Darnieder, Harald Blum, Achim Erhard und Stm.
Thomas Alt im Männer-Vierer-mit A sowie mit Wolfram Lorei anstelle von Gerhard Darnieder im Männer-Vierer-mit B.
Zwischendurch starten RRK und RaB Essen zu ihrer
Ruderwanderfahrt nach Holland. Zwölf RRKler und acht RaBler nehmen teil und
rudern an drei Tagen von Zwolle über Giethoorn und Vierhuis nach Grouw.
Nach einem weiteren Leistungshoch auf der
"Internationalen" in Heidelberg mit 12 Siegen
bei 14 Starts fällt die Entscheidung, beim Deutschen
Meisterschaftsrudern in Köln am 25. und 26.
Juni 1983 im Frauen-Doppelzweier und im Achter
zu starten. Die "Main-Spitze"
berichtet:
Die
Deutschen Meister von Köln und 11. der Weltmeisterschaft von Duisburg im Frauen-Doppelzweier 1983, Ulrike Kirsch vom RRK
und Maria Dürsch vom RV Ingelheim
|
Die
RRK-Boote schlugen sich prächtig
Ulrike
Kirsch deutsche Meisterin – auch dritter Platz des Achters
nötigt Respekt ab
Ulrike
Kirsch ist deutsche Meisterin im Doppelzweier der Frauen. Die
RRK-Ruderin, die ihren größten Erfolg bislang bei den
Juniorinnen mit einer Vize-Europameisterschaft feiern konnte,
fuhr gemeinsam mit ihrer Kameradin Maria Dürsch (Ingelheim) auf
der Regattastrecke in Köln-Fühlingen einen hart erkämpften, aber
verdienten Sieg heraus. Die Herren im RRK-Dress machten mit
einem guten dritten Platz im Achter auf sich aufmerksam.
Schärfste Konkurrentinnen von Ulrike Kirsch und Maria Dürsch
waren Bärbel Reichmann und Sonja Petri (Hamburg / Herdecke), mit
denen man sich zunächst einen Bord-an-Bord-Kampf lieferte. Das
Boot aus Rüsselsheim und Ingelheim zeigte dabei das größere
Stehvermögen, und nach etwa 700 Metern hatten sich die beiden
hart kämpfenden Ruderinnen einen Vorsprung von zwei Längen
herausgefahren. Ulrike Kirsch und Maria Dürsch, die technisch
sehr sauber und exakt fuhren, ließen gegen Ende zwar etwas nach,
so dass das Hamburger Boot sowie das Duo Ute Kumutz / Anette
Wolter (Berlin / Hannover) noch einmal aufkamen; am Sieg, der
mit einer Zeit von 3:22,47 Minuten und zwei Sekunden Vorsprung
gegenüber dem Zweiten herausgefahren wurde, gab es jedoch nichts
zu rütteln.
In der
Konkurrenz der Achter stand für die Rüsselsheimer von vornherein
zu befürchten, im "Kampf der Giganten" zwischen dem
"Bayern-Express" und dem DRV-Boot unterzugehen. Die bayerischen
Ruderer aus Würzburg und München, die sich im Verlauf der Saison
eigenmächtig vom Verbandstraining abgekoppelt hatten, trafen in
Köln auf ein vom Verband neu formiertes Boot aus bunt
zusammengewürfelten Ruderern, und bei diesem entscheidenden
Kräftemessen knisterte es vor Spannung. Die junge Rüsselsheimer
Mannschaft mit Lutz Beyer, Steffen Kerkmann, Gerhard Darnieder,
Harald Blum, Wolfram Lorei, Marco Weiß, Achim Erhard, Klaus
Hartmann und Steuermann Thomas Alt, deren Mitglieder bis auf
Klaus Hartmann und Gerhard Darnieder unter 23 Jahre alt sind und
auch noch in der B-Konkurrenz an den Start gehen können, schlug
sich jedoch wacker.
Der
RRK-Achter erwischte im Fünfboote-Feld einen guten Start und lag
zunächst auf dem zweiten Platz; nach etwa 500 Metern konnten
sich die konzentriert arbeitenden Rüsselsheimer sogar nach vorne
schieben und nach der Hälfte der Strecke eine halbe Länge
Vorsprung vor dem DRV-Boot herausfahren. Als dann aber der
schlecht gestartete Bayern-Express immer stärker aufkam und die
Verbandsrivalen den aggressiv geführten Zweikampf aufnahmen, war
es um den RRK geschehen: ab der 1500-Meter-Marke konnte man
nicht mehr mithalten und belegte schließlich mit einer Zeit von
5:52,22 Minuten den dritten Platz. Elf Sekunden Rückstand hatte
man auf die Sieger aus Essen / Karlsruhe / Dortmund / Düsseldorf
/ Mainz / Berlin; der "Bayern-Express" musste sich den Rivalen
mit 86 Hundertstelsekunden geschlagen geben. Beim RRK war man
indes zufrieden: der angepeilte dritte Platz sowie eine Zeit
deutlich unter der Sechsminuten-Marke sind für das junge Team
ein großer Erfolg; wenn sich die Mannschaft noch etwas mehr
Substanz aneignen kann, um auch im Finale gegen starke Gegner zu
bestehen, könnten ihr in Zukunft weitere beachtliche Erfolge
beschieden sein. Vielleicht schon am kommenden Wochenende, wenn
man zu den B-Meisterschaften, den Eichkranzrennen, nach Hannover
fährt. |
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"Bronze" beim Deutschen Meisterschaftsrudern 1983
auf dem Fühlinger See bei Köln für den RRK-Achter mit Klaus Hartmann, Achim Erhard, Marco Weiß, Wolfram Lorei,
Harald Blum, Gerhard Darnieder, Steffen Kerkmann, Schlagmann Lutz Beyer
und Steuermann Thomas Alt, hier bei
der Siegerehrung durch den DRV-Präsidenten Henrik Lotz |
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Während der Doppelzweier nach der Meisterschaftsregatta
mit der deutschen Nationalmannschaft ins Trainingslager
nach Breisach geht, um sich auf die Rotsee-Regatta,
die als Qualifikation für die Weltmeisterschaft in
Duisburg Anfang September gewertet wird, vorzubereiten,
starten die Männer und Claudia Fachinger bei den Eichkranzrennen
in Hannover im Frauen-Einer, im Vierer-mit und in
Renngemeinschaft mit der RG Marktheidenfeld im Achter. Wir zitieren die "Main-Spitze":
Deutsche
Vizemeisterschaft bei den Eichkranzrennen 1983 in Hannover im
Frauen-Einer für Claudia Fachinger |
Im Endspurt nicht zu schlagen
RRK-Vierer holt in Hannover die deutsche B-Meisterschaft
Nach Ulrike Kirschs deutscher Meisterschaft
im Doppelzweier gelang jetzt den Ruderern des RRK ein
weiterer großer Erfolg: Bei den "Eichkranzrennen"
in Hannover sicherte sich der gesteuerte Rüsselsheimer
Vierer den Deutschen Titel bei den B-Wettbewerben der
Altersklasse bis 23 Jahre.
Das von Thomas Alt gesteuerte Boot in der Besetzung Lutz
Beyer, Harald Blum, Achim Erhard und Steffen Kerkmann hatte
es in seinem Rennen nur mit drei Konkurrenten zu tun,
nachdem die mitfavorisierte Renngemeinschaft Osnabrück / Bramsche
abgemeldet hatte, um zusammen mit den Würzburger Ruderern
des "Bayern-Express" einen neuen, schlagkräftigen
Achter zu formieren. Härtester Gegner der Rüsselsheimer
war zunächst das Boot des Frankenthaler RV, das gleich
zu Beginn einen Fehlstart verursacht hatte. Die Rüsselsheimer
ließen sich jedoch nicht nervös machen und zogen vom
Start weg an die Spitze, wobei ihnen die Frankenthaler
bis zur 1.000-Meter-Marke auf den Fersen blieben. Die
Renngemeinschaft Würzburg / Marktheidenfeld lag zu
diesem Zeitpunkt zwei Längen zurück; das Boot aus Lübeck / Mölln
war bereits abgeschlagen und hatte mit dem Ausgang des
Rennens nichts mehr zu tun.
Als die vier RRK-Ruderer ihren Endspurt anzogen, mussten
die Frankenthaler ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen:
das Boot fiel zurück, während die Renngemeinschaft Würzburg / Marktheidenfeld
stark aufkam und sich auf die zweite Position
verarbeitete. Ans Rüsselsheimer Boot kamen die Bayern
jedoch nicht mehr heran, so dass die von Klaus Köppen
und Werner Alt trainierte Mannschaft mit fast zwei Längen
Vorsprung den Titel sicherstellte.
Deutsche
Vizemeisterschaft bei den Eichkranzrennen 1983 in Hannover im
Frauen-Einer für Claudia Fachinger (links) |
Mit ihrem Eichkranzsieg sind die Rüsselsheimer vom
Verband automatisch für das "Match des Seniors"
nominiert, eine Art inoffizielle Europameisterschaft
dieser Altersklasse. Die Rüsselsheimer werden die
deutschen Farben am 16./17. Juli 1983 im italienischen Candia
bei Turin vertreten.
Nur um Haaresbreite verpasste Claudia Fachinger die Fahrkarte
nach Italien. Obwohl die Rüsselsheimerin in dieser Saison schon mit
starken Leistungen auf sich aufmerksam machte, hatte man doch nicht
damit gerechnet, dass sie in der deutschen Nachwuchselite vorne würde
mitmischen können: Die Endlaufteilnahme, so hieß es, sei für
Claudia schon ein Erfolg. Das von Heiner Bindrim trainierte
RRK-Mädchen wuchs aber in Hannover über sich hinaus und gewann
schon im Vorlauf in überzeugender Manier. Im Finale legte sie einen
hervorragenden Start hin und konnte sich zusammen mit ihrer schärfsten
Rivalin, der Mannheimerin Birgit Sprinz, etwas vom Feld lösen. Eine
Überraschung bahnte sich an, als die konzentriert fahrende Claudia
Fachinger an der 500-Meter-Marke sogar leicht in Front gehen konnte –
erst im Ziel wurde sie von der routinierten Mannheimerin noch
abgefangen. Ihr Rückstand betrug nur ganze zwei Zehntelsekunden.
Ulrike Kirsch, die ebenfalls noch in der Altersklasse bis 23 Jahre
startberechtigt ist, konnte in Hannover nicht antreten, weil sie sich
derzeit in einem Verbands-Trainingslager auf internationale
Wettkämpfe vorbereitet.
Viel erwartet hatte man sich beim RRK vom Achter, der schon bei den
A-Meisterschaften in Köln gut mitgehalten hatte und für
das Eichkranzrennen erstmals eine Renngemeinschaft mit
den Marktheidenfeldern Bruno Perner und Dietmar Hamberger
bildete. Die "verstärkten" RRKler gingen auch
gleich bissig auf die Strecke und schoben sich mit einer
halben Bootslänge in Führung, mussten jedoch die Überlegenheit
der Renngemeinschaft Dortmund / Blankenstein / Essen / Herdecke / Rauxel
/ Heilbronn
anerkennen, die den Gegner mit ständigen Zwischenspurts
zermürbte und angesichts des beständigen Gegenwinds in
der Schlussphase mehr Kräftesubstanz zeigte. So gewann
das Boot aus dem Westen schließlich das Rennen mit einer
Dreiviertellänge Vorsprung vor der Renngemeinschaft RRK / RG
Marktheidenfeld mit Dietmar Hamberger, Achim Erhard,
Marco Weiß, Wolfram Lorei, Harald Blum, Bruno Perner,
Steffen Kerkmann, Lutz Beyer und Stm. Thomas Alt. |
Mit einer Deutschen Meisterschaft im Vierer-mit sowie zwei Vizemeisterschaften
im Frauen-Einer und Achter bei den Eichkranzrennen (U23) reihen die Ruderer des RRK drei weitere große Erfolge in
ihre Leistungsbilanz des Jahres 1983 ein.
Für den Frauen-Doppelzweier geht es auf dem Luzerner
Rotsee um die Weltmeisterschaftsqualifikation. Nachdem
Ulrike Kirsch und Maria Dürsch am ersten Regattatag gegen stärkste
Konkurrenz nur einen fünften Platz im Vorlauf und damit das
Finale nicht erreichen, können sie am Sonntag in den
Endlauf vordringen, geben hier eine "gute Figur"
ab, werden Fünfte und als "Duo der Zukunft" für
die Ruder-Weltmeisterschaft 1983 in
Duisburg nominiert. Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in
Offenbach-Bürgel gewinnt Claudia Fachinger, die an der Uni Mainz studiert, in
Renngemeinschaft mit Ruderinnen der Uni Frankfurt den Meistertitel im
Doppelzweier und Doppelvierer.
Der Meisterschaftsvierer des RRK vertritt den Deutschen
Ruderverband beim "Match des Seniors",
das am 16. und 17. Juli 1983 in Candia/Italien
ausgetragen wird und an dem 13 Nationen teilnehmen. Über
Vor- und Hoffnungslauf ziehen Steffen Kerkmann, Achim Erhard, Harald
Blum, Lutz Beyer und Stm. Thomas Alt im Vierer-mit ins Finale ein, in dem sich das
französische Boot den Sieg holt, Zweiter wird der
englische Vierer 1/100 Sekunde vor dem RRK, der den
dritten Platz belegt und damit "Bronze"
gewinnt, ein weiterer großer Erfolg!
Deutsche
Meisterschaft (Eichkranz, U23) in Hannover vor dem Frankenthaler RV und
der Rgm. Würzburg / Marktheidenfeld sowie Bronze beim "Match des Seniors"
in Candia hinter den Booten aus Frankreich und England im Männer-Vierer-mit (Steffen Kerkmann, Achim Erhard,
Harald Blum, Lutz Beyer und Stm. Thomas Alt, nicht im Bild) |
Um
Haaresbreite Titelverteidigung verpasst
Nur
anderthalb Sekunden trennten die Rüsselsheimer Ruderer beim
"Match des Seniors" vom Sieg
Zwar nicht die erhoffte Titelverteidigung, doch
immerhin einen guten dritten Platz schafften die Ruderer des
RRK-Vierers beim "Match des Seniors" im norditalienischen Candia.
Nur um Haaresbreite verpassten Lutz Beyer, Harald Blum, Achim
Erhard, Steffen Kerkmann und Steuermann Thomas Alt im
entscheidenden Rennen den Sieg.
Die besten Nachwuchsruderer der westlichen Welt
gaben sich in Candia nahe der norditalienischen Metropole Turin
ein Stelldichein. Das RRK-Boot vertrat die Farben des Deutschen
Ruderverbandes, nachdem man sich bei den Deutschen
Meisterschaften der Ruderer bis 23 Jahren, den Eichkranzrennen
in Hannover, den Titel geholt hatte. Das "Match des Seniors"
gilt als eine Art inoffizielle Weltmeisterschaft der besten
westlichen B-Ruderer.
Angesichts der zahlreichen Boote, die für den
Wettbewerb im Vierer mit Steuermann gemeldet hatten, waren auf
dem See von Candia zunächst Vorläufe notwendig, bei denen nur
der Erstplatzierte weiterkam. Der RRK bekam in seinem Vorlauf
deutlich zu spüren, wie stark die Konkurrenz in diesem Jahr war:
es reichte nicht zum ersten Platz, so dass man im Hoffnungslauf
einen erneuten Anlauf nehmen musste.
Über den Hoffnungslauf erreichte das
Rüsselsheimer Boot schließlich doch noch das Finale, das denkbar
knapp endete – in einem spannenden Finish gingen die vier ersten
Boote nahezu gleichauf ins Ziel – die Abstände voneinander
betrugen lediglich anderthalb Sekunden. Ein Quäntchen mehr Glück
hatte dabei das Boot aus Frankreich, das sich den Sieg holte,
sowie die Engländer, die mit einer hundertstel Sekunde vor dem
Rüsselsheimer Nationalboot gestoppt wurden. Auf den vierten
Platz kam die Mannschaft aus Holland.
Obwohl
es "nur" einen dritten Platz und nicht den erhofften erneuten
Pokalgewinn gab, war man beim RRK und beim DRV mit der Leistung
des Rüsselsheimer Bootes, das bei der großen Hitze ein starkes
Rennen fuhr, sehr zufrieden. Die RRK-Crew trug dadurch mit dazu
bei, dass sich die bundesdeutsche Equipe einen Sieg in der
Mannschaftswertung beim "Match des Seniors" sichern konnte. |
Bei den Ruder-Weltmeisterschaften Ende August in Duisburg beginnen Ulrike
Kirsch und Maria Dürsch im Frauen-Doppelzweier mit einem letzten Platz
im Vorlauf. Im folgenden Hoffnungslauf belegen sie hinter den USA Platz
2 und sind damit im Halbfinale, doch können sie sich für den
Endlauf nicht qualifizieren, starten im Kleinen Finale und
erreichen hier etwas enttäuschend nur den fünften Platz.
Mitte September finden, nachdem kurz davor, aber damit noch rechtzeitig,
die von Wilfried Hoffmann zusammengestellte Chronik "75 Jahre RRK" in gedruckter und
gebundener Form fertiggestellt werden kann, die Festveranstaltungen
anlässlich des 75-jährigen Jubiläums am und im Bootshaus statt.
Von Freitag bis Sonntag sind das Bootshaus und das auf den Mainwiesen errichtete
Festzelt Mittelpunkt des Geschehens. Es beginnt am Freitag mit einer Disco im
Festzelt, setzt sich am Samstag dann mit der Akademischen Feier im Bootshaus,
dem Achterrennen RaB Essen gegen RRK
und dem Hockeyspiel der Traditionsmannschaften der TG Frankenthal sowie
des RRK fort. Am Abend des Samstags folgt das Bayerische Bierfest im
Festzelt mit "David Walter und seinen Donaumusikanten" sowie
der Trachtentanzgruppe "Almarausch"; beendet werden die
Feierlichkeiten sonntags mit einem Frühschoppen und den "Fidelen
Rößlern". Lassen wir die "Main-Spitze" berichten:
RRK legte sich kräftig in die Riemen
Akademische Feier aus Anlass des 75-jährigen
Jubelfestes / Zahlreiche Ehrungen
75 Jahre RRK und kein Ende: die
Jubiläumsfeierlichkeiten des über die Stadtgrenzen hinaus wohl
bekanntesten Rüsselsheimer Vereins fanden am Wochenende in der
"Akademischen Feier" im Bootshaus und den zahlreichen Aktivitäten im und
um das Festzelt ihren glanzvollen Höhepunkt.
Ehrengäste und Gäste bei der
Akademischen Feier des RRK 1983 |
Verdiente Sportler, Politiker, Funktionäre und
die lokale Prominenz gaben sich am Samstag ein Stelldichein bei der
festlichen Rückschau auf ein Dreivierteljahrhundert, in dem bereits
mehrfach Geschichte gemacht wurde. Ganz entgegen der sonstigen Gewohnheit
der Ruderer versuchte Erster Vorsitzender Professor Dr. Dietmar Klausen in
seiner Festansprache "RRK – progressiv oder konservativ?", "in die Tiefe
zu tauchen" und lieferte damit einen außergewöhnlichen und gelungenen
Beitrag zum Stellenwert des Sports in unserer Gesellschaft. Welchem Lager
der Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 zuzuordnen sei, überließ Klausen dem
Zuhörer schließlich selbst.
"Ob sich etwas bewährt hat", erklärte der
Vorsitzende, "können wir nur mit der Untersuchung durch die Vernunft und
das Gewissen entscheiden." Als Realist an die vorhandenen Möglichkeiten zu
denken, sei viel progressiver als alles noch so progressives Reden. "Wozu
wir uns bekennen, sind solche Worte wie Idealismus und Kameradschaft, aber
immer in der auf die heutige Gesellschaft bezogenen Realität."
Trotz der nicht immer sinnvollen Auswüchse im Leistungssport, forderte der
Erste Vorsitzende "die weitere Förderung des von der Vernunft bestimmten
Leistungssports". Landrat Blodt gratulierte dem Verein, "etwas geschaffen
zu haben, was von bleibendem Bestand ist". Und der Präsident des Deutschen
Ruderverbandes, Henrik Lotz, zeigte sich froh, dass das Jubiläum der
Rüsselsheimer in eine Zeit fiele, in der nach den Erfolgen bei der
Weltmeisterschaft in Duisburg wieder Grund zu berechtigten Hoffnungen
bestünde. "Ohne unsere Vereine wäre alles nichts", bekannte Lotz und
strich noch einmal die maßgeblichen Erfolge von Georg von Opel und Fritz
Brumme in den Vierziger Jahren heraus.
Überreichung
der DRV-Flagge mit Silberkranz durch den DRV-Präsidenten
Henrik Lotz an den RRK-Vorsitzenden Dr. Dietmar Klausen
anlässlich der Akademischen Feier |
Jürg Schaefer, Präsident des Deutschen Hockey-Bundes, lobte, dass man es
in Rüsselsheim verstanden habe, sich ganz an die Front im Hockey zu
spielen und erinnerte an die vielen Nationalspieler, die vom RRK zur
Verfügung gestellt worden seien, allen voran Fritz Schmidt, lange Zeit
Kapitän der Nationalmannschaft. Schaefer verlieh dem RRK für seine
Verdienste die Ehrenurkunde des Deutschen Hockey-Bundes.
Ministerialdirigent Heinz Fallak überbrachte die Grüße des hessischen
Sozialministers Armin Clauss und einen Scheck, Stadtverordnetenvorsteher
Kurt Reinhardt einen "Beleg, bei dem nicht die Gefahr besteht, dass
darüber jemand olympische Tugenden verliert", OB Norbert Winterstein
wünschte sich eine Fortführung der Breitenarbeit des Vereins und der
Präsident des Landessportbundes Hessen, Hans-Helmut Kämmerer, sprach gar
vom RRK als einer "positiven uralten Bürgerinitiative".
Es
gratulierten außerdem zum 75-jährigen Bestehen: Martha Gumbrecht,
Vorsitzende des Hessischen Ruderverbandes, Hans-Jürgen Pabst, Vorsitzender
des Hessischen Hockey-Verbandes, MdB Otto Zink zusammen mit MdL Gerald Weiß und
MdL Martin Schlappner, der sich erinnerte: "Wir Rüsselsheimer Buben kannten jeden
einzelnen, der im Achter gesessen hat!", Hans-Jürgen Barwig,
stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbandes für Leibesübungen, der
Flörsheimer Ruderverein, Heidelberger Hockey-Club, Marburger Ruder-Verein,
DJK, SG Eintracht Rüsselsheim, TG Rüsselsheim, Judo-Club Rüsselsheim, SV
Disbu, TV Haßloch.
RRK-Ruderer trinkfest
Natürlich wurde nicht nur
geredet bei dei Ruderern und Hockeyspielern: der Empfang im Anschluss an
die "Akademische Feier" gab Gelegenheit zum gemütlichen Plausch "an der
Theke", und wie es sich für einen Sportverein ziemt, kam auch die
körperliche Betätigung nicht zu kurz. Am Samstag Nachmittag lief der
Achter des RRK mit Dietmar Klausen, Rudi Reitz, Ulrich Vorfalt, Wolfgang
Vorfalt, Werner Alt, Klaus Hartmann, Andreas Hartmann, Wilfried Hoffmann
und Steuermann Karl-Heinz Wagner aus und ließ die Mannen vom RaB Essen
beim 600-Meter-Rennen um zwei Bootslängen zurück. Zur gleichen Zeit
lieferten sich die Traditionsmannschaften des RRK und der TG Frankenthal
auf dem Hockeyplatz ein spannendes Match. Wem soviel Abwechslung noch
nicht genügte, der konnte am Samstagabend beim Bayerischen Bierfest seine
Trinkfestigkeit unter Beweis stellen und am Sonntag morgen beim
Frühschoppen das anstrengende Wochenende geruhsam ausklingen lassen.
Dank an die freiwilligen Helfer
Der Ruder-Klub zeichnete
seine verdienten Vereinsmitglieder aus
Klarer Sieg des RRK-Achters vor dem Boot des RaB
Essen |
Es waren nicht nur
die aktiven Sportler, denen man bei den 75-Jahr-Feierlichkeiten des RRK am
vergangenen Wochenende Aufmerksamkeit zuteil werden ließ. In den Festreden
war vielmehr deutlich herauszuhören, dass es nicht zuletzt auch die vielen
freiwilligen Helfer des Vereins seien, die die Rüsselsheimer Ruderer und
Hockeyspieler zu dem haben werden lassen, was sie heute sind. Diese
Tendenz drückte sich auch in den zahlreichen Ehrungen während der
akademischen Feier am Samstag Vormittag im Bootshaus aus.
Für ihren Einsatz als
ehrenamtliche Helfer wurden Werner Alt, Heiner Bindrim, Lutz Dörsam und
Helmut Schumacher von der Vorsitzenden des Hessischen Ruderverbandes,
Martha Gumbrecht, geehrt.
Die "Goldene Leistungsnadel"
erhielten vom Hessischen Hockey-Verband die aktiven Spieler Manfred
Liebig, Rainer Seifert und Martin Müller. Ebenfalls aus den Händen von
Hans-Jürgen Pabst, Vorsitzender des Hessischen Hockey-Verbandes, bekam
Fritz Schmidt die "Silberne Ehrennadel" und Peter Kraus die "Bronzene
Ehrennadel".
Die verdienstvolle
Mitarbeit der RRK-HeIfer war Hans-Helmut Kämmerer, Präsident des
Landessportbundes Hessen, eine Ehrenurkunde wert. Werner Böhme, Gerhard
Müller und Wilhelm Nold dürfen sich die Auszeichnung zukünftig als
Wandschmuck zuhause aufhängen. Mit der "Verdienstnadel" des
Landessportbundes Hessen wurden Günter Schmitt, Fritz Schneider und Karl
Heuß versehen.
Karl "Papa" Heuß musste gleich
im Anschluss noch einmal in das Podium treten und empfing dort von Jürg
Schaefer, dem Präsidenten des Deutschen Hockey-Bundes, die "Goldene
Ehrennadel". Die "Silberne Ehrennadel" wurde an Fritz Schneider vergeben.
Ebenfalls "Silber" in Form einer Ehrennadel gab es am Samstag Vormittag
vom Hessischen Hockey-Verband: Ludwig Kraft, Winfried Cezanne, Wilhelm
Nold, Rüdiger Weidmann und der leider nicht anwesende Thomas Blivier
ließen sich von Hans-Jürgen Pabst die Nadel anstecken. Mit der gleichen
Auszeichnung in "Bronze" gingen Annemie Cezanne und Arnold Wild nach
Hause. |
Ehrungen der Fachverbände für verdiente Mitglieder beschließen das
Programm.
Herausragende Erfolge können die weiblichen Nachwuchsmannschaften in
der Feldhockeyrunde erzielen. Weibliche Jugend, A-Mädchen, B-Mädchen
und C-Mädchen werden Hessenmeister; ebenso gewinnen die RRK-Senioren
nach der Halle auch den Hessenpokal auf dem Feld.
An der Tennis-Klubmeisterschaft nimmt eine recht ansehnliche Zahl
von tennisbegeisterten RRKlern teil. Bei den Damen siegt schließlich
etwas überraschend Maria Hartmann vor Silvia Braner und Monika
Gottheis, bei den Herren wird zum dritten Mal Rainer Seifert
Klubmeister vor Alfred Segner und Manfred Liebig.
Bei den Ruderern wird die Rudersaison traditionell mit dem Abrudern und
einer internen Regatta beendet. Klubmeister im Einer wird Harald
Blum.
Ende November beschließt der "Ball des RRK" mit der
Tanzturnierkapelle Otto Benz die Veranstaltungen des Jubiläumsjahres in
der Stadthalle.
Das "Rüsselsheimer Echo" schreibt dazu:
Zum Jubiläum das Tanzbein geschwungen
Traditioneller Ball mit Ehrungen beim Rüsselsheimer Ruder-Klub
Der traditionelle Ball des Rüsselsheimer
Ruder-Klubs stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des
fünfundsiebzigjährigen Jubiläums des Vereins. Auf ein umfangreiches
Programm hatten die Organisatoren der Veranstaltung bewusst verzichtet,
war doch das letzte Mal der Wunsch geäußert worden, mehr Gelegenheit zum
Tanzen zu geben. Dieser Bitte kam der RRK 1983 nach und verpflichtete mit
der Otto-Benz-Kapelle eine Musikerformation, die üblicherweise auf
Tanzturnieren spielt und in routinierter Weise dafür sorgte, dass allen
Gästen der Rhythmus in die Beine ging. Kurz vor Mitternacht wurde der
Losverkauf einer großen Tombola eröffnet, bei der es Fahrräder,
Radiorekorder und ähnliche wertvolle Preise zu gewinnen gab.
RRK-Vorsitzender Dr. Dietmar Klausen war bei der Zusammenstellung der
Tombola gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen auf bereitwillige
Unterstützung aus den Kreisen der Rüsselsheimer Geschäftswelt gestoßen.
Auch das Preisrätsel der RRK-Festschrift wurde am Samstagabend aufgelöst.
Wer alle darin versteckten Begriffe aus dem Klubleben der Ruderer und
Hockeyspieler gewusst hatte, konnte damit rechnen, einen der zehn
Hauptpreise – beispielsweise ein Fahrrad, einen Tennisschläger oder einen
Trainingsanzug – zu gewinnen, die unter nur dreißig Personen verlost
wurden.
Eine der vielen Ehrungen beim "Ball des
RRK" 1983 – hier die Ruderer mit Lutz Beyer, Thomas Alt, Harald Blum,
Claudia Fachinger, Gerhard Darnieder, Steffen Kerkmann, Ulrike Kirsch,
Achim Erhard, Klaus Hartmann und Wolfram Lorei |
Bereits gegen 21.15 Uhr standen Ehrungen auf dem Programm des
Jubiläumsballs. 50 Jahre gehört Else Rostalski mittlerweile dem RRK
an. Seit 40 Jahren sind Annemie Cezanne-Hummel und Ludwig Kraft
Mitglieder des erfolgreichen Vereins, und Ursula Alt-Ims, Claus
Birkicht sowie Helmut Robl halten dem Klub seit 25 Jahren die
Treue. Die RRK-Leistungsnadel in Silber wurde Ulrike Kirsch
verliehen, die Deutsche Meisterin im Frauen-Doppelzweier zusammen mit
Maria Dürsch vom RV Ingelheim ist.
Silber ging auch an Wolfgang Beck (fünf deutsche Meisterschaften im
Feld- und Hallenhockey), Norbert Boll (zwei deutsche
Meisterschaften im Feld- und Hallenhockey, Harald Eisenacher (eine
deutsche Meisterschaft im Feldhockey), Roland Segner (sechs
deutsche Meisterschaften im Feld- und Hallenhockey), Karl-Heinz Wagner
(72 Siege im Rennrudern, zwei deutsche Meisterschaften im
Leichtgewichts-Jugendvierer sowie langjährig im Vorstand aktiv), Werner
Alt (sportliche Erfolge im Rennrudern, erfolgreicher Trainer seit
1975), Lutz Dörsam (sportlich erfolgreich im Rennrudern, Erfolge
als Trainer seit 1975) und an Heiner Bindrim (Trainer der
Ruderinnen, u. a. von Ulrike Kirsch und Claudia Fachinger). Mit der
goldenen Leistungsnadel des RRK gingen am Samstag Walter Leichtweiß
und Wilfried Hoffmann nach Hause. Während Leichtweiß die
Auszeichnung für zwei deutsche Meisterschaften im Feldhockey und für seine
Verdienste als Coach der ersten Herrenhockey-Mannschaft erhielt, dankte
der Verein Wilfried Hoffmann für 47 Siege im Rennrudern, Engagement als
Schlagmann und somit Kopf der Mannschaft von 1957 bis 1967, Einsatz als
Leiter der Ruderabteilung von 1968 bis 1971 sowie die Arbeit als
derzeitiger Schatzmeister und Verfasser der RRK-Chronik. Die
RRK-Leistungsnadel soll als Würdigung gewisser sportlicher und
ehrenamtlicher langjähriger Tätigkeiten verstanden werden.
Kurz nach Mitternacht wurde es vorweihnachtlich in der Stadthalle. Mit
Weisen zum Advent zauberte Otto Benz besinnliche Stimmung in den großen
Saal, Lieder zum ersten Advent. Bald darauf waren jedoch wieder flottere
Lieder angesagt. Die RRK-Mitglieder ließen sich nicht zweimal bitten – und
belagerten die Tanzfläche bis nach zwei Uhr nachts. 75 Jahre dynamisches
Vereinsleben müssen schließlich richtig gefeiert werden. |
Bei der Sportlerehrung der Stadt Rüsselsheim im
Foyer der Köbelhalle sind natürlich viele RRKler unter den Geehrten. 22
Hockeyspielerinnen, 2 Ruderinnen, 10 Ruderer und 16 jugendliche
Hockeyspielerinnen werden mit einem Ehrengeschenk bedacht.
Im Dezember werden Tobias Frank und Alfred Segner vom
hessischen Sozialminister Armin Clauss für den zweiten Platz mit der
deutschen Nationalmannschaft bei der Hockey-Weltmeisterschaft 1982 in Bombay mit
der "Sportplakette des Landes Hessen" geehrt.
Zum Abschluss des Jahres soll hier ein
kurzer Rückblick auf "75 Jahre RRK" gestattet sein. Wir zitieren
das "Rüsselsheimer Echo" am 17. September 1983:
Am Anfang war Hockey nur ein
Ausgleichsport
75 Jahre RRK: In den
Vereinsannalen geblättert – Aus RVR und RGU hervorgegangen –
Eine Erfolgsbilanz
Wenn man es genau nehmen würde,
dürfte der Rüsselsheimer Ruder-Klub an diesem Wochenende
noch gar nicht seinen 75. Geburtstag feiern, ist er doch
erst vor 41 Jahren, genauer am 25. April 1942, durch den
Zusammenschluss des 1908 gegründeten Rudervereins
Rüsselsheim (RVR) und der Rudergesellschaft Undine (RGUR)
entstanden. Davor, so zeigt ein Blick in die Chronik beider
Vereine, schrieb jeder seine eigene Geschichte, bis es 1938
zur ersten sportlichen Begegnung bei der Ruderregatta in
Koblenz kommen soll. Die dort noch miteinander
konkurrierenden Vierer bilden anschließend einen
Renngemeinschaftsachter, der bei den Deutschen
Meisterschaften in Heilbronn immerhin den Endlauf erreicht.
In der folgenden Saison erweist sich dieser Achter als einer
der stärksten in Deutschland; er scheitert beim
Meisterschaftsrudern in Hannover nur am späteren Sieger.
Das neue Bootshaus des
RVR 1925 |
Die beständigere Entwicklung
zeigt bis dahin der Ruderverein, der ein Jahr nach seiner
Gründung durch 21 Mitglieder schon eine Bootshalle einweihen
kann und die erste Regatta besucht. Schritt für Schritt
werden die sportlichen Aktivitäten verstärkt, der Bootspark
erweitert, ein Klubhaus gebaut. In der Zeit nach dem Ersten
Weltkrieg beginnt der RVR zunehmend eine tragende Rolle im
gesellschaftlichen Leben Rüsselsheims zu spielen.
Als im 15. Jahr seines Bestehens
(1923) die Entscheidung ansteht, ein "Gesellschaftshaus" zu
bauen, leidet Deutschland gerade unter der Inflation, die
die Mitgliedsbeiträge von 1.000 Mark im März auf 800
Milliarden Mark im Dezember ansteigen lässt. Zwei Jahre
später, die Mitgliederzahl ist auf über 200 gewachsen, wird
das Bootshaus (mit Ruderbecken im Keller) eingeweiht. In
diesem Jahr ist auch die Entstehung der Hockeyabteilung
anzusiedeln, denn im Winter beginnen die Aktiven damit als
Ausgleichssport.
Brumme wird Trainer
Parallel zu den sich mehrenden
Erfolgen auf den Ruderregatten wird der Hockeysport
ausgeweitet. 1929 spielt erstmals eine Jugendmannschaft.
1930 wird die Angebotspalette des RVR um den Kanusport
erweitert. Und wieder ein Jahr später sind auch erstmals
Frauen im Dress des RVR zu bewundern; eine Damenruderriege
wird ins Leben gerufen. 1932 zieht die Hockey-Abteilung mit
der Gründung einer Damenmannschaft nach. Damals taucht auch
wieder der Name Opel in der Vereinschronik auf, nachdem fünf
Jahre vorher Förderer und Ehrenmitglied Carl von Opel
verstorben war. Georg von Opel trainiert damals in England,
wo er drei Einerrennen gewinnen kann. Als Zeichen seiner
Verbundenheit mit dem RVR stiftet er den Ruderern einen
Achter. 1933, der Ruderverein wird 25 Jahre alt, meldet sich
Georg von Opel aus Kanada als Sieger des
Meisterschaftsruderns im Einer über eine Viertel Meile, ein
Jahr später wird er USA-Meister über die gleiche Distanz.
Zur gleichen Zeit übernimmt Fritz Brumme, ein erfahrener
Ruderer, das Training.
1935 bekommen Ruderer und
Hockeyspieler die Militarisierung Deutschlands zu spüren;
immer mehr Aktive werden zur Wehrmacht einberufen. Im Jahr
darauf ist kaum noch ein geordneter Sportbetrieb möglich. Im
Rudern hingegen avancieren junge Nachwuchssportler und Georg
von Opel zum Aushängeschild des RVR.
Die Rudergesellschaft Undine hat
bis zu dieser Zeit etliche Höhen und Tiefen hinter sich.
1910 von Arbeitern gegründet, die beim "feineren" RVR keine
Aufnahme finden, muss der Verein seine neu errichtete
Bootshalle wegen des freien Anblicks aus der unter
Denkmalschutz stehenden Festung entfernen, findet aber auf
einem von der Gemeinde gepachteten Acker nordöstlich der
Fohlenweide einen neuen Standort. Als eines Nachts die Halle
abbrennt, beschließt die Rudergesellschaft, am Maindamm ein
gemauertes Bootshaus zu errichten. Vor Ausbruch des Ersten
Weltkrieges gelingt den Aktiven bei der Mainzer Regatta der
erste Sieg. Mitgliederschwund und finanzielle Belastungen
zwingen die Undine, das Bootshaus zu verkaufen und den
Verein aufzulösen.
Das Bootshaus der RGUR
1913 |
Mäzen Carl von Opel
1919 wird die Rudergesellschaft
neu gegründet. Carl von Opel stellt ihr das von ihm
erworbene Bootshaus zur Verfügung, Finanzielle Hilfen
durch die Gemeinde und den Mäzen Carl von Opel fördern die
Entwicklung eines regen sportlichen und gesellschaftlichen
Vereinslebens. Die Mitgliederzahl steigt auf 150. 1929 und
1930 ist die Rudergesellschaft erfolgreichster deutscher
Verein im Schülerbereich, ehe es in den dreißiger Jahren zu
besagter Renngemeinschaft mit dem RVR und zur Gründung des
RRK kommt, der mit 286 Mitgliedern startet.
Im Zweiten Weltkrieg wird es
zunehmend schwerer für Fritz Brumme, Mannschaften
zusammenzustellen. Jugendruderer des RRK und des Flörsheimer
RV fasst er deshalb zu einer Renngemeinschaft zusammen, ohne
damals ahnen zu können, dass daraus nach dem Krieg ein
richtiger Verein, die Rudergemeinschaft, entstehen soll.
Nicht nur durch
Gefallenen-Meldungen bekommt der RRK den Krieg zu spüren.
Bei einem Luftangriff auf Rüsselsheim in der Nacht zum 13.
August 1944 wird die Bootshalle mit allen Booten völlig
zerstört. Knapp acht Monate später wurde das Bootshaus von
amerikanischen Truppen besetzt, das Vereinsvermögen
beschlagnahmt, der RRK aufgelöst. Bei der Neugründung 1946
sind 109 ehemalige Mitglieder anwesend. Der Schwerpunkt des
Sportbetriebs liegt nun beim Hockey, da kein Ruder- und
Kanugerät vorhanden ist. 1947 erringt die Herrenmannschaft
den Hessentitel auf dem Feld, die Renngemeinschaft RRK/Flörsheim
siegt im leichten Vierer, im Achter und (durch Georg von
Opel) im Einer. Im gleichen Jahr erfolgt auch der erste
Spatenstich für einen Bootshallenbau.
1948 holen sich die Damen des
RRK die Hessenmeisterschaft im Hockey, die Ruderer erringen
in Duisburg mit dem leichten und dem ungesteuerten Vierer
sowie dem Achter Meisterehren. Der Vierer ohne Steuermann
kann 1949, der Achter 1949 und 1951 diesen Erfolg
wiederholen. Stets ist die 1949 gegründete Rudergemeinschaft
Flörsheim-Rüsselsheim in der Statistik des DRV auf den
vorderen Plätzen zu finden, bis sie 1953 wieder aufgelöst
wird. Damit treten auch die Aktiven von der Bildfläche ab,
und es dauert bis 1957, bis wieder ein Boot des RRK in der
Siegerliste der deutschen Meisterschaften auftaucht. Die
jugendlichen Leichtgewichte erringen auch im darauffolgenden
Jahr den Meistertitel.
Verstärkte Jugendarbeit
Jugendarbeit heißt in dieser
Zeit die Devise beim RRK, im Rudern wie im Hockey, was sich
durch die Erringung zahlreicher Hessentitel auszahlt. Nach
zwei Vize-Meistertiteln können die Herren 1968 erstmals
Deutscher Meister werden. Zwei Jahre später erhält der
Rudersport durch die Einführung einer Schüler-Ruderriege
neue Impulse. Die Herrenmannschaft der Hockeyabteilung
steigt in die Bundesliga auf und wird vom SfL zur
"Mannschaft des Jahres" gekürt. 1973 wird der RRK in der
Halle Deutscher Meister, zwei Jahre auch (nach 1968) wieder
auf dem Feld. 1976 (Halle) und 1977 (Feld) sind weitere
Meisterjahre. Die Jugendruderer erringen 1977 insgesamt 14
Siege. 1978 wartet der RRK mit seinem fünften Meistertitel
im Feldhockey, 1979 mit dem dritten Hallen-Meistertitel auf.
1980 erweitert der RRK sein sportliches Angebot: die
öffentlich heiß diskutierten Tennisplätze auf dem
Mainvorland werden eingeweiht. Mittlerweile zählt die
Tennisgruppe über hundert Mitglieder. Fortan eifern die
Mädchen den nun weniger erfolgreichen Hockeyherren nach:
nach drei Hessentiteln im Feldhockey werden sie 1982
süddeutscher Hallenmeister und auf dem Feld Deutscher
Vizemeister.
Auch bei den Ruderern macht sich
die Nachwuchsarbeit bezahlt. Zahlreiche Hessentitel, 58
Regattasiege sowie der Meistertitel im Jugendeiner und im
ungesteuerten Vierer, der auch in Wien gegen internationale
Konkurrenz gewinnt, läuten das Jubiläumsjahr ein. |
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