Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Geschichte des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 (RRK)
von 1942 bis heute

1978

Die Bundesliga-Hallenrunde endet im Süden damit, dass der RRK auf dem dritten Platz steht und nicht an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teilnehmen kann. Dagegen kann die Damenmannschaft in der Halle aus der Verbandsliga in die höchste hessische Spielklasse, die Oberliga, aufsteigen. Die Hockeymädchen des RRK erringen mit der Mannschaft Susanne Böhm, Petra Moritz, Sibylle Reischmann, Bianca Weiß, Anke Wild, Kerstin Strubl, Beate Bemmert und Monika Reichmann die Hessenmeisterschaft im Hallenhockey. Trainer der Mädchen ist der junge Berthold Rauth aus der Bundesliga-Mannschaft der RRK-Herren.

Hessischer Hallenhockey-Meister 1978 der Mädchen, der RRK mit Trainer Berthold Rauth, Bianca Weiß, Kerstin Strubl, Susanne Böhm, Anke Wild, Beate Bemmert, Sibylle Reischmann, Monika Reichmann, Petra Moritz und Jugendleiter Erich Hund

Die Hessenmeister 1978 im Leichtgewichts-Jugendvierer ohne Stm., hier nach einem Sieg im "Vierer mit" in Offenbach-Bürgel (Stm. Rolf Hafner, Michael Köhler, Markus Sauer, Ulrich Thiele, Jürgen Berger) 

Bei der Generalversammlung am 10. März 1978 im Bootshaus kann der Vorstand berichten, dass die Rüsselsheimer Stadtverordnetenversammlung beschlossen hat, auch beim RRK zwei Tennisplätze zu bauen. Die Kostenbeteiligung des RRK wird 15.000 DM je Platz betragen. Zur Beschlussfassung soll eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden. Da Günter Schmitt nach 31-jähriger Vorstandstätigkeit vom Amt des 1. Vorsitzenden zurücktritt, wird der geschäftsführende Vorstand für die nächsten zwei Jahre in folgender Besetzung gewählt: 1. Vorsitzender Werner Böhme, 2. Vorsitzender Reinhard Kober, Schatzmeister Wilfried Hoffmann, Wirtschaftsverwalter Roland von zur Mühlen und Schriftführerin Elke Schumacher.

Die Vorbereitung der jungen Ruderer für die Regattasaison beginnt schon während der Wintermonate mit intensivem Konditions- und Krafttraining unter der Leitung von Werner Alt und Lutz Dörsam, Heiner Bindrim ist für Gymnastik zuständig. Hochwasser und später ein Trainingsverbot der Gesundheitsbehörde behindern das Bootstraining stark, so dass die Aktiven des RRK nicht mit der besten Vorbereitung in die ersten Rennen gehen können.

Nach den Regatten in Offenbach, Worms, Flörsheim, Hannover, Schweinfurt, Essen und Offenbach-Bürgel, auf denen sieben Siege errudert werden, starten der Jugendvierer und der Jugendachter bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in München, jedoch in beiden Bootsgattungen kann der Endlauf nicht erreicht werden.

Zwischendurch starten die AH-Ruderer vom RRK und vom Ruderklub am Baldeneysee Essen zu ihrer Ruderwanderfahrt, im Jahr 1978 auf Saar und Mosel. Vierzehn RaBler und elf RRKler rudern an drei Tagen von Saarburg nach Bernkastel-Kues.

Bei den Hessenmeisterschaften in Gießen holen die Mannschaft Ulrich Thiele, Jürgen Berger, Markus Sauer und Michael Köhler den Titel im Leichtgewichts-Jugendvierer ohne Stm. und der Achter mit Thomas Nonnengießer, Harald Richter, Jürgen Klein, Steffen Kerkmann, Achim Erhard, Andreas Dührssen, Thomas Mildenburger, Stefan Pasura und Stm. Peter Hafner den Titel im Jugendachter nach Rüsselsheim.

Es folgen im Herbst noch die Regatten in Schierstein und Großauheim mit vier Siegen, so dass insgesamt 13 Siege errungen werden, ein in Anbetracht der Erwartungen nicht ganz befriedigendes Ergebnis. Das Abrudern mit interner Regatta beschließt im Oktober die Rudersaison; Achim Erhard wird in einem äußerst knappen Rennen erstmals Klubmeister im Einer vor Wilfried Hoffmann und Lutz Beyer.

Hessenmeisterschaft 1978 in Gießen für den RRK-Jugendachter mit Jürgen Klein, Harald Richter, Thomas Nonnengießer, Steffen Kerkmann, Achim Erhard, Stefan Pasura, Thomas Mildenburger, Andreas Dührssen und Steuermann Peter Hafner

Der RRK-Klubmeister im Einer 1978, Achim Erhard, nimmt die Glückwünsche und den Wanderpreis von Ruder-Abteilungsleiter Klaus Köppen und von Helmut Heinhold (Silber Olympia 1952 in Helsinki im Zweier-mit) entgegen

Die Feldhockey-Bundesligarunde wird für die Herrenmannschaft des RRK, die das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft bereits nach 12 von 14 Spielen erreicht hat, an Pfingsten durch die Teilnahme an den Europapokalspielen in Barcelona unterbrochen. In der Vorrunde schlägt der RRK zunächst den schottischen Meister Edinburgh Civil Service mit 3:2 und den CSSR-Vertreter Slavia Prag mit 2:1. Damit steht der RRK im Halbfinale und trifft dort auf den großen Favoriten, den holländischen Meister HC Klein-Zwitserland Den Haag. In diesem Spiel trumpft der RRK mit einer kämpferischen und spielerischen Glanzleistung auf. Nachdem das Spiel bei Ende der offiziellen Spielzeit 3:3 steht, gelingen dem RRK in der Verlängerung noch zwei Tore durch Manfred Liebig und Alfred Segner, so dass das Finale gegen Southgate HC London erreicht ist. Lassen wir das "Rüsselsheimer Echo" berichten:

Zum großen Wurf reicht es nicht ganz

RRK verliert Finale um den Hockey-Europacup gegen Southgate mit 2:5

Wenn es um ganz große Titel im Hockeysport geht, steht dem 35 Jahre alten Fritz Schmidt, Kapitän des Rüsselsheimer RK, das Glück bekanntlich nicht zur Seite. So blieb der deutsche Rekord-Nationalspieler in seiner langen Laufbahn ohne Weltmeisterschaftserfolg und auch ohne "echte" olympische Medaille, denn 1972 in München zählte er wegen einer Verletzung ja nicht zum Aufgebot der dreizehn Finalspieler. Auch als sich "Schimmi" nun anschickte, mit seinem RRK beim dritten Anlauf den Europapokal an den Main zu holen, ging der Wunsch nicht in Erfüllung.

Auf dem weitläufigen Gelände des Real-Club de Polo Barcelona wurde zwar durch zwei knappe Vorrundensiege der Einzug ins Halbfinale geschafft und hier nach Verlängerung gegen die holländische Vertretung Klein-Zwitserland mit 5:3 gewonnen, doch am Pfingstmontag reichte es gegen den Titelverteidiger Southgate HC London dann doch nicht ganz. Mit einem 5:2-Sieg konnten die Engländer nach 1976 und 1977 zum dritten Mal diesen begehrten Pokal gewinnen, nachdem zuvor der SC 80 Frankfurt fünfmal hintereinander erfolgreich war.

Das Ergebnis des Endspiels täuscht über den wahren Spielverlauf, denn das Aus über den RRK sprach nicht der Gegner Southgate, sondern die Schiedsrichter, die zehn Ecken gegen die Rüsselsheimer verhängten, von denen bei vier kein Fehler im Schusskreis begangen wurde. In der dritten und neunten Minute führten zwei dieser kuriosen Entscheidungen bereits zum 2:0 für den Titelverteidiger. Dadurch kam der RRK natürlich aus seinem Rhythmus und musste nach einer weiteren Ecke (29.) gar das 3:0 hinnehmen. Damit war bereits eine Vorentscheidung gefallen, zumal man sich auch nicht auf die harte Gangart der Engländer einstellen konnte.

Als Seifert in der 48. Minute nach einer Ecke im Nachschuss zum 1:3 verkürzte, dauerte die Freude nicht lange, denn zwei Minuten später stellten die Engländer nach einer weiteren Ecke zum 4:1 den alten Abstand wieder her. Die dritte Ecke für den RRK verwertete Liebig in der 55. Minute zum 2:4, doch zum Umschwung reichte es nicht. Als drei Minuten später ein Engländer klar im Abseits stand und nach innen flankte, pfiffen die Schiedsrichter nicht. Die RRK-Abwehr wehrte sich durch eine Regelwidrigkeit, die mit einem Siebenmeter geahndet wurde. Dieser Strafstoß führte zum 5:2-Endstand.

Trotz dieser Niederlage herrschte im Rüsselsheimer Lager Zufriedenheit über das Abschneiden, denn den Akteuren war beim Finale kein Vorwurf zu machen, wenn auch nicht alle an die guten Leistungen vom Vortage herankamen. Die Leistungen von Barcelona insgesamt gesehen geben der Hoffnung Anlass, auch in diesem Jahr in der Endrunde um den deutschen Feldhockeytitel ein Wort mitzusprechen.

Schon eine Woche später steht die Mannschaft im Halbfinale um die Deutsche Feldhockey-Meisterschaft und schaltet vor 1.200 Zuschauern am Sommerdamm den DHC Hannover mit 3:0 aus. Im Endspiel trifft die Mannschaft dann in Mönchengladbach auf den Gladbacher HTC. Der RRK verteidigt seinen Titel als Deutscher Feldhockeymeister erfolgreich. Die "FAZ" berichtet:

Freudestrahlend zeigen Rekord-Nationalspieler und RRK-Spielertrainer "Schimmi" Schmidt sowie RRK-Libero "Polo" Liebig den zum fünften Mal vom RRK gewonnenen Meisterschaftspokal

Eine Mannschaft bestimmt ein Hockey-Jahrzehnt:

Zum fünften Male Rüsselsheim und kein Ende

Ein Hockeyjahrzehnt ging 1977 zu Ende, wie es 1968 begonnen hatte. Und das neue Jahrzehnt startete 1978 wie das alte: jedes Mal wurde der Rüsselsheimer Ruder-Klub deutscher Feldhockeymeister bei den Männern. Nicht genug dieser drei Titelerfolge, weitere Meisterschaftssiege auf dem Feld wurden 1971 und 1975 gefeiert. Insgesamt standen die Rüsselsheimer am Sonntag in ihrem siebten Finale seit ihrer Premiere. Gibt es da noch Neues? Die Hessen machen alles möglich. Mit dem 2:0-Sieg über den Bundesliga-Aufsteiger Gladbacher HTC beendeten sie eine Serie, denn bislang hatten sie die Meistertitel nur in heimischer Umgebung gewonnen. Jetzt gewannen sie auch erstmals auf des Endspielgegners Platz.

Im vergangenen Jahrzehnt ist bereits mehrmals geschrieben worden, warum diese Rüsselsheimer immer noch an der Spitze des deutschen Hockeys stehen. Diese Geschichte sollte allen so etwas wie ein Nachruf sein. Jetzt noch einmal und dann nie wieder. Mit Beginn des neuen Jahrzehnts müssen solche Überlegungen ad acta gelegt werden. Denn diese Rüsselsheimer werden noch öfter auf der Meisterschafts-Ehrentafel des Deutschen Hockey-Bundes auftauchen. Es ist abzusehen, wann sie den Meisterschaftsrekord von Uhlenhorst Mülheim (7) einstellen werden. Schon jetzt sind sie hinter Mülheim und dem Berliner HC (6) auf Platz drei der ewigen Bestenliste vorgerückt.

Beim Endspiel in Mönchengladbach machte das Wort vom Generationswechsel die Runde. Damit wurde das relativ niedrige Niveau des Finals entschuldigt. Beide Mannschaften hatten neben wenigen alten eine Handvoll sehr junger Talente in ihren Reihen. Beim Rüsselsheimer RK zeigten sich die Nachwuchstalente Krehl, Walz, Boll, Rauth und vor allem Alfred Segner in ihrer Entwicklung schon am weitesten fortgeschritten. Das gab den Ausschlag für den Sieg. Der Generationsbruch, eine allgemeine Erscheinung in der Hockey-Bundesliga, scheint beim alten und neuen deutschen Meister Rüsselsheim am besten gekittet zu sein. Wie gut der Kitt bindet, mag aus der Taktik des Meisters zu ersehen sein. Auf das zu erwartende Mittelfeldduell mit Uli Vos ließ sich der Rüsselsheimer Schmidt nicht ein. Dem Mönchengladbacher Mittelfeldstar wurde sehr erfolgreich ein Novize namens Boll auf die Füße gestellt. Schmidt hielt sich aufmerksam im Hintergrund, sozusagen als Feuerwehr, wenn etwas schief gehen sollte.

Wenn es aber darum ging, spielentscheidende Tore vorzubereiten, war Schmidt wieder da. Zu Alfred Segners Volleyschuss unter die Mönchengladbacher Torlatte (19. Minute) gab Schmidt die Flanke, und in der 44. Minute zirkelte er dann einen Freischlag zum Bundesliga-Torschützenkönig Rainer Seifert, der das entscheidende zweite Tor erzielte. "Der alte Fritz ließ spielen."

Noch ein Beweis für Rüsselsheims Vorteile beim Einlösen des Wechsels auf eine weiterhin meisterschaftsträchtige Zukunft: Bundestrainer Klaus Kleiter war gekommen, um zwei Talente zu beobachten: Den Rüsselsheimer Alfred Segner und den Mönchengladbacher Wolfgang Mayer. Im Duell um Nationalmannschaftsplätze blieb auch hier der neue Meister erfolgreich. Alfred Segner erhielt gleichzeitig mit der goldenen Meisterschaftsnadel seine erste Berufung in den Nationalmannschaftskader für das Länderspiel in drei Wochen gegen Holland. "Wer sich in einem Endspiel nervenstark zeigt und sogar ein Bombentor schießt, ist auch nationalmannschaftsreif", so Kleiter. Der Verlierer Mayer dagegen muss wohl zuerst noch siegen lernen.

Bei der am 14. Juli 1978 folgenden Meisterschaftsfeier steht natürlich die Herrenmannschaft im Blickpunkt, aber auch der Hockeynachwuchs wird nicht vergessen. Abteilungsleiter Karl Heuß lobt die vorbildliche Arbeit von Jugendleiter Erich Hund und seiner Helfer, die zur repräsentativen Berufung von zwölf Mädchen und Jungen in Auswahlmannschaften führte: Karen Joisten, Annette Hund und Erika Hummel von der weiblichen Jugend, Susanne Hund, Steffi Christ und Eva Tichatzky von den A-Mädchen, Ralf-Peter Rausch, Michael Bork und Harald Eisenacher von der A-Jugend sowie Stefan Kanig, Paul Anagnostou und Fritz Schmidt jr. von der B-Jugend. Zur Meisterschaftsfeier berichtet das "Rüsselsheimer Echo":

Der Nachwuchs wird Lücken schließen

Nachklänge von der RRK-Meisterschaftsfeier – Erfolgsmannschaft im Blickpunkt

Bei der Feier des Rüsselsheimer Ruder-Klubs zur Erringung der fünften deutschen Feldhockeymeisterschaft und der Silbermedaille im Europacup der Landesmeister erinnerte Abteilungsleiter Karl Heuß an die nun zehnjährige Erfolgsperiode des RRK im Hockey. Die erste deutsche Meisterschaft wurde 1968 erspielt, bei strahlender Sonne und vor einer Zuschauerkulisse von 4.500 Personen.

Aus der damaligen ersten Meistermannschaft sind heute noch in der ersten Mannschaft aktiv: Peter Kraus, Michael Heuß, Martin Müller, Rainer Seifert, Fritz Schmidt, Manfred Liebig und Dr. Randolf Renker. Von den übrigen waren bei der Feier Walter Leichtweiß, Helmut Köhler, Wolfram Jirzik und Bodo Schäfer anwesend, während Frieder Fleck derzeiten in Sibirien für den Erdgasnachschub zu sorgen hat und Thomas Blivier wegen einer Familienfeier verhindert war. Nicht mehr dabei sein konnte "Hennes" Hermann. Doch auch an den verstorbenen damaligen Abteilungsleiter Hans Eisen wurde noch einmal erinnert, der sich in einmaliger Art für das Rüsselsheimer Hockey eingesetzt hatte und die ersten Meisterschaftserfolge mitfeiern konnte.

Nach einem 2:0-Sieg über den Gladbacher HTC ist der RRK 1978 zum fünften Mal Deutscher Feldhockey-Meister (hinten: Stellv. Abteilungsleiter Alfred Rausch, Masseur Karl-Heinz Bog, Rainer Seifert, Michael Heuß, Christoph Krehl, Norbert Mexner, Roland Segner, Harald Eisenacher, Manfred Liebig, Coach Walter Leichtweiß, Fritz Schmidt; vorn: Berthold Rauth, Norbert Boll, Peter Kraus, Dr. Randolf Renker, Martin Müller, Alfred Segner, Michael Walz) 

Bei der Würdigung der Meistermannschaft 1978 hob Heuß die Leistung von Mannschaftsführer Fritz Schmidt hervor; obwohl er seine internationale Laufbahn beendet habe, sei er im Endspiel der überragende Mann auf dem Rasen gewesen. "Walter Leichtweiß macht uns zur Zeit noch etwas Kummer, denn er will von seiner Arbeit als Coach entbunden sein, weil ihn eigene Zukunftsgedanken bewegen", bedauerte der Abteilungsleiter. Man habe aber noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass er weitermache und deshalb von einem besonderen Abschieds- und Dankesgeschenk abgesehen.

Allerdings kam Karl Heuß nicht umhin, den Abschied von drei Aktiven bekannt zu geben, die sich künftig nur noch dem Seniorenhockey widmen wollen. Ihre Lücke in der ersten Mannschaft soll durch zwei Spieler aus dem eigenen Nachwuchs sowie einem Neuzugang geschlossen werden. Michael Heuß, seit seinem 6. Lebensjahr dem Hockey verfallen und Teilnehmer an drei Meisterschaften, will sich jetzt wegen beruflicher Überlastung vom Leistungssport zurückziehen. Peter Kraus, von den Hockeyexperten auch jetzt noch als der "Goldtorwart von München" bezeichnet, glaubt mit dem Hinweis auf seine 37 Jahre einem jüngeren Spieler Platz machen zu sollen. Schließlich wird auch Achim Ziemer seine aktive Laufbahn beenden. Karl Heuß über ihn: "Er gehörte stets zu den Spielern, die die ihnen angetragenen Sonderaufgaben im Mittelfeld mit Zuverlässigkeit erledigten." Man hätte ihn gerne noch weiter im RRK-Kader gehabt.

Weiter dabei bleiben wird Norbert Boll, der vom Club Raffelberg kam, in Darmstadt studiert und ebenso wie Christoph Krehl zum Junioren-Kader des DHB gehört. Boll war im letzten Länderspiel gegen Holland der überragende Libero und Schütze des siegbringenden Tores; bei Krehl gelobt wurde seine Zuverlässigkeit. "Polo" Manfred Liebig, der "Kanonier vom Dienst" bei den Strafecken, steht in der ewigen Torschützenliste des DHB an zweiter Stelle.

Zu den Routiniers zählt Martin Müller, der es – so Heuß – im Hockey zur technischen Vollendung gebracht hat und sich in dieser Saison in einer neuen Spielerposition bewährte. Zwischen ihm – in alphabetischer Reihenfolge – stehen die Youngster Norbert Mexner, mit 18 Jahren der jüngste Spieler des Kaders und zur hessischen Jugendauswahl gehörend, und Nachwuchsspieler Berthold Rauth, der ebenfalls schon mehrmals bei hessischen Auswahlspielen eingesetzt war und den Heuß auch für seine vorbildliche Trainingsarbeit mit der Jugend belobigte.

Dass Dr. Randolf Renker trotz außerordentlicher beruflicher Belastung dem RRK weiter als Torwart zur Verfügung steht, wurde mit Beifall zur Kenntnis genommen. "Bei ihm ist die Zuverlässigkeit gut aufgehoben", stellte Heuß fest. Alfred Segner wieder hat sich zum schnellsten Mann auf dem Spielfeld entwickelt. Ihm gelang beim Endspiel das "Tor des Jahres", und seine damalige Gesamtleistung brachte ihm die Berufung in den A-Kader des DHB. Als zuverlässige Stütze gelobt, weil auch außerhalb der Mannschaft im Geschehen des Spielbetriebes bewährt, wurde Roland Segner. Mit Rainer Seifert, dem 14 Treffer gelangen, stellt der RRK auch den diesjährigen Torschützenkönig der Bundesliga. Seine Berufung für die DHB-Elf zur Europameisterschaft der Länder im September in Hannover liegt wieder vor. Schließlich überzeugte noch Michael Walz durch eine abgerundete Leistung. Heuß möchte ihn vom Posten des linken Läufers nicht weghaben.

Vom 24. August bis 2. September 1978 erwidert der RRK den Besuch der polnischen Nationalmannschaft in Rüsselsheim im Vorjahr und erlebt eine nicht zu überbietende Gastfreundschaft bei dieser Polenreise.

Anfangs September, sechs Jahre nach dem deutschen Olympiasieg im Hockey, feiert Rainer Seifert mit der deutschen Nationalmannschaft einen weiteren großen Sieg. In Hannover ringt das deutsche Herrenteam im Endspiel die Niederlande mit 3:2 nieder und ist damit Europameister im Feldhockey.

Die Feldhockey-Bundesligarunde 1978/79 beginnt Mitte September für den Deutschen Meister, den RRK, mit zwei Niederlagen zu Hause gegen Höchst und Frankenthal enttäuschend. Einem Sieg gegen Limburg folgt ein Unentschieden in München, dann erneut eine Niederlage in Heidelberg, ein Unentschieden gegen SaFo und ein Sieg in Berlin. Bei Halbzeit nach sieben Spielen steht der RRK mit 6:8 Punkten auf dem 4. Tabellenplatz. Dann beginnt anfangs November die Hallensaison. Der RRK spielt das Turnier in Frankenthal, dann in Hürth, überzeugen kann die Mannschaft nicht. Dann, Ende November, werden die ersten Spiele der Hallenhockey-Bundesliga ausgetragen. Unentschieden gegen Kahlenberg, Niederlage gegen Frankenthal, dann Siege gegen Heidelberg, SaFo, Stuttgart und Limburg. Nach schwachem Start zeigt der RRK, was in der Mannschaft steckt und steht am Jahreswechsel nach sechs Spielen mit 9:3 Punkten hinter Frankenthal (11:1) auf dem 2. Tabellenplatz.

Im Oktober feiert der RRK sein 11. Bayerisches Bierfest. Traditionsgemäß sind die Ruderfreunde vom Ruderklub am Baldeneysee angereist, um sich an diesem Wochenende mit den RRKlern in einem "Vierkampf" zu messen. Im Achterrudern haben die Essener eine halbe Bootslänge Vorsprung und auch beim Wettessen von Knödeln mit Sauerkraut sind sie nicht zu schlagen. Doch bei der Bierstafette sind die RRKler obenauf und auch beim sonntäglichen Fußballspiel siegt der RRK mit 6:4 Toren, das Gesamtergebnis damit unentschieden.

Durch den Tod verliert der RRK im Jahre 1978 sein langjähriges treues Mitglied Fritz Weidmann, Träger der RRK-Ehrennadel in Gold.

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