|
Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"
Dieser Bereich der "alten
RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000
bis 6/2018, |
>>> Zur neuen RRK-Homepage <<< >>>Datenschutzerklärung<<< >>>Impressum<<< |
Links |
Geschichte
des Rudervereins Rüsselsheim (RVR) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||
1938 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die 11. Kappensitzung des RVR am 19. Februar 1938 unter der Organisation des RVR-Elferrates mit Präsident Friedebert Armbruster sowie Ludwig Hill, Herbert Schmelter, Hans Mietzschke, Wilhelm Reinheimer, Karl Schömbs, Fritz Brumme, Georg Franke, Heinrich Becker, Karl Pöppel und Friedebert Armbruster jr. ist wieder ein voller Erfolg. Nach einer Pause von etwa zwei Jahren erscheinen im März 1938 erstmals wieder die Vereins-Mitteilungen des RVR. Während die Hockeyspieler nur mit einer Jugendmannschaft Spiele austragen, bereiten die Ruderer sich intensiv auf die Regattasaison vor. Durch den Verkauf mehrerer alter Boote kann die Anschaffung eines neuen Rennvierers finanziert werden, der am 27. März 1938 bei der Bootswerft Leux in Frankfurt abgeholt wird.
Am 20. März 1938 verpflichtet der RVR-Vorsitzende Georg von Opel die Ruderer Georg Bastian, Heinrich Becker, Heinz Hummel, Heinz Krotwart, Franz Lieb, Hans Mietzschke, Artur Schickel, Gottfried Schmitt, Josef Schnur und Karl Schömbs zum strengen Training. Am Tag des Rudersports, dem 24. April 1938, werden Wilhelm Trautmann, Ernst Braun, Reinhold Gröber, Dieter Stroh, Karl Stromberger, Karl-Heinz Ims, Heinz Bopp und Rudi Wenz nachverpflichtet. Georg von Opel trainiert mit "Bubi" Willi Kaidel (Schweinfurter RC Franken) unter Reichstrainer Cordery in Frankfurt im Doppelzweier. Sie siegen gleich zu Beginn der Saison gemeinsam in Karlsruhe, dann in Mannheim, Frankfurt und Mainz, außerdem Georg von Opel in Mannheim und Frankfurt im Einer. Die Riemenruderer des RVR starten unter Trainer Fritz Brumme im Vierer und Achter, wobei einige schöne Erfolge im Vierer gelingen, die Achtermannschaft kann sich jedoch nicht durchsetzen. Fritz Brumme fasst daher den Entschluss, die besten Rüsselsheimer Ruderer zu einer Renngemeinschaft zusammenzubringen. Er nimmt Verbindung mit dem Vorstand der Rudergesellschaft Undine auf. Dort hat man volles Verständnis für sein Vorhaben und die "Undine", die in der Achterbesetzung dieselben Schwierigkeiten hat, stellt sofort ihre drei tüchtigsten Ruderer und später noch den Steuermann zur Verfügung. Nach hartem Training findet sich die neu gebildete Renngemeinschaft bald zur besten Zufriedenheit aller zusammen.
Nach Achtersiegen in Offenbach, Mainz, Würzburg und Gießen befindet sich die Mannschaft in blendender Verfassung und so wagt Fritz Brumme den großen Schritt, den Renngemeinschaftsachter beim Deutschen Meisterschaftsrudern am 20. und 21. August 1938 in Heilbronn neben dem Renngemeinschafts-Doppelzweier mit Georg von Opel und Willi "Bubi" Kaidel zu melden. In der Geschichte des Rüsselsheimer Rudersports ist es das erste Mal, dass eine Riemenboot-Mannschaft auf der Deutschen Meisterschaft startet. Zu den beiden Rennen mit Rüsselsheimer Beteiligung schreibt das "Heilbronner Tagblatt" eine Vorschau:
Da sechs Boote zum Achterrennen gemeldet haben, müssen zwei Vorläufe ausgetragen werden. Der erste Vorlauf ist über die gesamte Strecke ein erbittertes Ringen zwischen RK am Wannsee, Amicitia Mannheim und Frankfurter Germania, das erst auf den letzten 50 Metern zugunsten des Wannsee-Achters vor Mannheim und Frankfurt entschieden wird. Das zweite Vorrennen ist das Rennen einer Mannschaft – des Berliner Ruder-Clubs, der als Titelverteidiger mit einer beinahe sagenhaften Überlegenheit seine ersten Ansprüche auch für dieses Jahr wieder anmeldet. Der "Club" ist nicht nur eine Zehntelsekunde schneller als der RaW – er läßt den Zweiten, die überraschend gute Rüsselsheimer Renngemeinschaft RV/RG Undine um volle zwölf Sekunden förmlich "stehen" in seinem unwiderstehlichen Endspurt. RaW, Mannheim, BRC und Rüsselsheim haben das Entscheidungsrennen um die Deutsche Meisterschaft erreicht. Damit sind aus Rüsselsheim in den Endläufen des Sonntags zwei Boote mit dabei, der Doppelzweier und der Achter. Zu diesen beiden Rennen zitieren wir das "Heilbronner Tagblatt":
Während der Doppelzweier mit Georg von Opel und Willi Kaidel die Deutsche Vizemeisterschaft erringen kann, muss der Achter sich im Endlauf hinter Berliner RC, Mannheimer RV Amicitia und RK am Wannsee Berlin in der Besetzung Wilhelm Wolf (RGUR – 25 Jahre – 1,73 cm – 72 kg), Franz Lieb (RVR – 24 – 1,78 – 72), Heinz Hummel (RVR – 20 – 1,80 – 75), Ernst Müller (RGUR – 28 – 1,88 – 82), Adam Breidert (RGUR – 18 – 1,96 – 84), Hans Mietzschke (RVR – 24 – 1,79 – 75), Karl Schömbs (RVR – 24 – 1,78 – 77), Oskar Fischer (RVR – 27 – 1,82 – 78) und Stm. Philipp Wagner (RGUR – 33 – 1,72 – 63) mit dem undankbaren 4. Platz begnügen.
Am 5. November 1938 ehrt der Ruderverein Rüsselsheim im Bootshaus seine und der "Undine" Rudersieger des Jahres bei einer Siegesfeier. Die im Ruderjahr bei den 16 Siegen – davon neun erste Rennen ‒ errungenen Siegespreise sind ausgestellt und nach einigen Ansprachen – darunter auch der Rudersport-Berichterstatter des Gaues Süd-West, Paul Elschner, der über die sportlichen Einzelheiten der Rüsselsheimer Erfolge und über die anfänglichen Schwierigkeiten berichtet – sowie Ehrung der erfolgreichen Ruderer ist der offizielle Teil zu Ende. Die RVR-Hauskapelle, zusammengesetzt aus Musikern der RVR-Sportabteilung spielt zum Tanz und Elisabeth Sagemeister sowie die Herren Edgar Klein, Reinhold Gröber, Carl Doré und Karl-Heinz Ims unterhalten durch Gesangsdarbietungen und Stepptänze. Im gesamten Sportwesen übernimmt die HJ die Ausbildung der Jugend, so dass nur noch Mitglieder der HJ Wettkämpfe bestreiten können. In der Hockeyabteilung hat man mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, da durch Abwanderung von Spielern in das Werk Brandenburg, dadurch, dass RVR-Spieler in anderen Vereinen spielen, und auch durch andere Umstände immer weniger Spieler zur Verfügung stehen. Sogar Überlegungen kommen auf, die Hockeyabteilung aufzulösen. Engagiert versucht Richard Trapp durch Aufbau einer Jugendmannschaft, eine Basis für die Zukunft zu schaffen. Es gelingt, siebzehn Jugendliche zu ständigem Training zu animieren. Daher trägt auch nur eine Jugendmannschaft Spiele gegen andere Vereine aus. Von neun Spielen werden sechs gewonnen, eins endet unentschieden und zwei werden verloren, das ganze bei einem Torverhältnis von 41:17. Richard Trapp meldet seine Jugendmannschaft mit den Spielern Wilhelm Reinheimer, Reinhold Gröber, Karl Vatter, Robert Hartmann, Josef Braumann, Spörl, Karl-Heinz Ims, Heinz Hummel, Josef Saar, Carl Doré, Josef Schnur, Karl Stromberger, Helmut Guckes und Heinz Bopp zum Jugend-Oster-Hockeyturnier in Mainz, wo man jedoch gegen SG Osram Berlin, HC Braunschweig und Oberhausener HTC Niederlagen hinnehmen muss. Für 1939 plant Richard Trapp die Aufstellung einer Ersten Herrenmannschaft, um in der Kreisklasse an den Aufstiegsspielen teilnehmen zu können. Durch Gespräche mit Spielern, die in anderen Vereinen spielen, und auch mit Ruderern, die vermehrt den Hockeysport im Winter als Ergänzungssport ausüben sollten, hofft er, diese Sache verwirklichen zu können. |
Welches Jahr nun? Hier klicken!!!