Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Willi Wenz

Willi Wenz

 

 

 

 

 

 

In memoriam

Willi Wenz

10. August 1978

Aus "Rudersport", Heft 28/1978 vom 29.09.1978
 

Am 10. August verstarb für alle unerwartet im Alter von 68 Jahren der langjährige Trainer und Ruderlehrer der Mainzer RG. Noch bis zum Ende der Saison '77 betreute Willi Wenz die Aktiven aller Altersklassen so erfolgreich wie keiner vor ihm. Aus Altersgründen, jedoch ohne Anzeichen körperlicher Schwächen, legte er die Betreuung der Ruderinnen und Ruderer in die Hände seiner erfolgreichen Schüler und beschränkte sich darauf, dem heutigen Trainer der MRG, Klaus Opitz, mit Rat zur Seite zu stehen.

Bereits 1926 kam Wenz mehr durch einen Zufall zum Rudersport. In der Leichtathletik als Junge erfolgreich, jedoch in seiner Heimatstadt Mainz an das Wasser gewöhnt, ließ er sich von den Athleten auf dem Wasser zum Eintritt in den damaligen RC Fortuna leicht überreden. Die Erfolge in dieser neuen Sportart ließen nicht lange auf sich warten, und mit dem ihm eigenen Ehrgeiz und der erforderlichen Kondition schaffte er bereits 1932 nach vielen Regattasiegen im damaligen Süddeutschen Ruder-Verband die Meisterschaften im Vierer mit und ohne Steuermann sowie im Vierer-ohne nochmals 1933.

Insgesamt erruderte Wenz 94 erste Plätze trotz Unterbrechung seiner Aktivenlaufbahn während des Zweiten Weltkrieges. Er erreichte dann bereits 1947 und 1948 wieder im Zweier-ohne für den Rüsselsheimer RK zusammen mit dem Flörsheimer Gerhard Ruppert die Vizemeisterschaft im DRV, bevor seine ganz großen Erfolge seine Laufbahn im Flörsheim-Rüsselsheimer Achter mit Georg von Opel krönten. So wurde er noch im Alter von 39 Jahren 1949 Deutscher Meister und ein Jahr später wiederum Vizemeister mit dieser Achtermannschaft. Einige Siege im AH-Rudern schlossen sich den Erfolgen noch an.

Inzwischen war auch in Mainz der Rudersport durch die französische Besatzungsmacht wieder gestattet worden, und Willi Wenz wurde in seinem Stammverein selbst Ausbilder des Nachwuchses. Von 1958 bis 1977, also über die Fusion mit der Mainzer RG 02 zur heutigen Mainzer RG hinaus, erreichte er als unermüdlicher Ruderwart und Trainer über 500 erste Plätze auf offenen Regatten im In- und Ausland mit seinen Schützlingen.

Seit 1968 war er dann sicher weit über die bundesdeutschen Grenzen als der Skuller-Lehrer durch die Erfolge seiner Ruderer auf Meisterschaften ein Begriff im DRV. Mit Udo Hild und Wolfgang Glock, mit Udo Hild und Klaus Opitz sowie mit Udo Hild allein stellte die Mainzer RG 98 nicht nur Deutsche Meister, sondern beschickte für den DRV Olympische Spiele und Länderkämpfe als sehr beachtete Endlaufteilnehmer. Eichkranz-Siege, Studenten-Meister bis hin zu erfolgreichen Europameisterschafts-Teilnehmern waren die Wenz-Schüler. Nach Buxbaum und Welker war Regine Adam unter seiner Leitung am erfolgreichsten. Mit seinem Jüngsten – Albert Hedderich – gelang ihm die Deutsche Junioren-Meisterschaft und Vize-Junioren-Weltmeisterschaft, bevor dieser mit einem weiteren Zögling – Michael Dürsch – nun zu seinem sportlichen Höhepunkt kam.

Der Oberbürgermeister der Stadt Mainz kondolierte wohl der Mainzer RG mit den treffendsten Worten, als er schrieb: "Die Lücke, die der Tod von Willi Wenz in den Reihen der MRG hinterlässt, wird nur schwer zu schließen sein. Der Mainzer Rudersport hat eine seiner profiliertesten Persönlichkeiten verloren."

Willi Wenz am Schlagplatz des Achters der Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim 1949, der sich im Mannheimer Mühlauhafen auf das Deutsche Meisterschaftsrudern vorbereitet (Wilfried Seipp, Karl Bauer, Adam Munk, Georg Boller, Georg Schneider, Erich Kohl, Georg von Opel, Willi Wenz, Stm. Hanswalter Messer)