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Über Mitglieder des
RRK (2013)
Wilfried Seipp |
Wilfried Seipp saß mit im Opelachter |
Der Bugmann des Opelachters ist tot
Wilfried Seipp
stirbt im Alter von 86 Jahren – Viermal Deutscher Meister
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 8. Januar 2014
rea - Ein Mann, der
in Rüsselsheim Rudergeschichte geschrieben hat, ist tot. Wilfried Seipp starb am
Tag vor Silvester im Alter von fast 87 Jahren.
Noch zwei Jahre,
und Wilfried Seipp hätte ein Kronjuwelen-Jubiläum feiern können: 75 Jahre
Mitgliedschaft im Rüsselsheimer Ruder-Klub (RRK). Mit 13 trat er in den Verein
ein und errang schon bald die ersten Siege, wurde 1943 im Jugendachter Deutscher
Vizemeister. Das lenkte die Aufmerksamkeit des passionierten Ruderers Georg von
Opel auf den jungen Mann. Als der 15 Jahre Ältere nach dem Krieg 1947 wieder
einen Achter zusammenstellte, wandte er sich an seinen jungen Sportkollegen: "Du
sollst dabei sein."
Eine
Erfolgsgeschichte in der Rudergemeinschaft mit Flörsheim begann: Noch im
gleichen Jahr, mit Trainer Fritz Brumme, und dann 1948, 1949 und 1951 errang das
unter dem Namen Opelachter bekannte Team den Deutschen Meistertitel. Als
"Tragödie" bezeichnete Bugmann Wilfried Seipp in einem Rückblick den
Vizemeistertitel von 1952. Noch eine Meisterschaft, und die Männer vom Untermain
wären zu den Olympischen Spielen nach Helsinki gefahren. 80 Regattasiege, ein
Länderkampfsieg und ein zweiter Platz beim Callenge Cup auf der Themse in Henley
reihten sich aneinander.
Schrieb an der Rüsselsheimer
Sportgeschichte mit: Wilfried Seipp (hier 2007 bei seinem 80. Geburtstag) |
"Er wurde wie alle
Rennruderer Spartaner auf Ehrenwort. Wochen-, Sonn- und Feiertage verliefen im
Rhythmus der strengen Gebote. Vor dem Sieg im Boot steht nämlich der Sieg über
sich selbst, den alle Ruderer mit Ehrenwort und Unterschrift als Vorschuss
geben. Verzicht auf alle kleinen und großen Passionen." So beschrieb Rolf
Sittmann im Juli 1954 in den Klub-Nachrichten des RRK, aus welchem Holz die
Ruderer geschnitzt waren. Der RRK ehrte Wilfried Seipp 1948 mit der
Leistungsnadel in Silber und 1981 mit der Leistungsnadel in Gold.
Von Beruf
Innenarchitekt, widmete sich Seipp als Senior der Fotografie und dem Fertigen
von Kunstkarten, hatte einen Blick für die kleinen Dinge. Er engagierte sich
außerdem in der Bürgerstiftung Festung. Dem Ruderklub und auch der Opelfamilie
blieb er stets verbunden. Er war regelmäßiger Gast beim Anrudern und bei den
Vereinsfeiern, erinnert sich RRK-Vorsitzender Dietmar Klausen. Mit seiner Frau
Elke Manigel-Seipp war er enger Freund und Verbindungsglied der
Opel-Familienmitglieder in die Heimatstadt Rüsselsheim.
Ein Großer des Sports ist gegangen
Wilfried Seipp ist im Alter von 86 Jahren gestorben
Aus "Main-Spitze"
vom 7. Januar 2014
(sl). Der
Rüsselsheimer Sport trauert um einen seiner Großen: Wilfried Seipp ist im Alter
von 86 Jahren gestorben. Der ehemalige Innenarchitekt genießt nicht allein beim
Rüsselsheimer Ruder-Klub Legendenstatus, gehörte er doch dem Achter um Georg von
Opel an, der der deutschen, aber auch der internationalen Konkurrenz zwischen
1947 und 1953 das Fürchten lehrte. Denn die Renngemeinschaft aus Rüsselsheimer
Ruder-Klub und Flörsheimer Ruderverein, zunächst als "Bauernbuben" belächelt,
gewann 1947, 1948, 1949 und 1951 den nationalen Titel. Bei der inoffiziellen
Weltmeisterschaft auf der berühmten Royal-Henley-Regatta in England glückte dem
mittlerweile als "Opel-Achter" bezeichneten Team 1951 ein hervorragender zweiter
Platz.
Ein anderer zweiter
Rang ließ einen Traum der Mannschaft um den am 1. Februar 1927 geborenen
Wilfried Seipp dann allerdings platzen. 1952 wurde der "Opel-Achter" deutscher
Vizemeister. Der fünfte Titelgewinn hätte der Renngemeinschaft indes die
Teilnahme an den Olympischen Spielen in Helsinki beschert. Verständlicherweise
hat Seipp diesen zweiten Rang als "Tragödie" bezeichnet. Nach einem letzten
großen Sieg in Ostende löste sich der "Opel-Achter" schließlich 1953 auf.
In seinen späteren
Jahren hat Wilfried Seipp eine andere Leidenschaft abseits des Sports entdeckt:
die Festung. So engagierte er sich im Freundeskreis der Bürgerstiftung Festung
Rüsselsheim, bekleidete verschiedene Vorstandsämter in diesem Verein.
Die Trauerfeier für
Wilfried Seipp findet am kommenden Samstag um 13 Uhr auf dem Rüsselsheimer
Waldfriedhof statt.
Wilfried Seipp mit "seinem"
Achter: Deutscher
Meister im Achter 1948 mit Erich Kohl, Wilfried Seipp, Georg von Opel,
Trainer Fritz Brumme, Karl Bauer, Stm. Hanswalter Messer, Georg Boller, Adam
Munk, Adam Stieglitz und Georg Schneider |
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