Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Wilfried Seipp

Wilfried Seipp saß mit im Opelachter

 

 

 

 

 

 

Der Bugmann des Opelachters ist tot

Wilfried Seipp stirbt im Alter von 86 Jahren – Viermal Deutscher Meister

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 8. Januar 2014

rea - Ein Mann, der in Rüsselsheim Rudergeschichte geschrieben hat, ist tot. Wilfried Seipp starb am Tag vor Silvester im Alter von fast 87 Jahren.

Noch zwei Jahre, und Wilfried Seipp hätte ein Kronjuwelen-Jubiläum feiern können: 75 Jahre Mitgliedschaft im Rüsselsheimer Ruder-Klub (RRK). Mit 13 trat er in den Verein ein und errang schon bald die ersten Siege, wurde 1943 im Jugendachter Deutscher Vizemeister. Das lenkte die Aufmerksamkeit des passionierten Ruderers Georg von Opel auf den jungen Mann. Als der 15 Jahre Ältere nach dem Krieg 1947 wieder einen Achter zusammenstellte, wandte er sich an seinen jungen Sportkollegen: "Du sollst dabei sein."

Eine Erfolgsgeschichte in der Rudergemeinschaft mit Flörsheim begann: Noch im gleichen Jahr, mit Trainer Fritz Brumme, und dann 1948, 1949 und 1951 errang das unter dem Namen Opelachter bekannte Team den Deutschen Meistertitel. Als "Tragödie" bezeichnete Bugmann Wilfried Seipp in einem Rückblick den Vizemeistertitel von 1952. Noch eine Meisterschaft, und die Männer vom Untermain wären zu den Olympischen Spielen nach Helsinki gefahren. 80 Regattasiege, ein Länderkampfsieg und ein zweiter Platz beim Callenge Cup auf der Themse in Henley reihten sich aneinander.

Schrieb an der Rüsselsheimer Sportgeschichte mit: Wilfried Seipp (hier 2007 bei seinem 80. Geburtstag)

"Er wurde wie alle Rennruderer Spartaner auf Ehrenwort. Wochen-, Sonn- und Feiertage verliefen im Rhythmus der strengen Gebote. Vor dem Sieg im Boot steht nämlich der Sieg über sich selbst, den alle Ruderer mit Ehrenwort und Unterschrift als Vorschuss geben. Verzicht auf alle kleinen und großen Passionen." So beschrieb Rolf Sittmann im Juli 1954 in den Klub-Nachrichten des RRK, aus welchem Holz die Ruderer geschnitzt waren. Der RRK ehrte Wilfried Seipp 1948 mit der Leistungsnadel in Silber und 1981 mit der Leistungsnadel in Gold.

Von Beruf Innenarchitekt, widmete sich Seipp als Senior der Fotografie und dem Fertigen von Kunstkarten, hatte einen Blick für die kleinen Dinge. Er engagierte sich außerdem in der Bürgerstiftung Festung. Dem Ruderklub und auch der Opelfamilie blieb er stets verbunden. Er war regelmäßiger Gast beim Anrudern und bei den Vereinsfeiern, erinnert sich RRK-Vorsitzender Dietmar Klausen. Mit seiner Frau Elke Manigel-Seipp war er enger Freund und Verbindungsglied der Opel-Familienmitglieder in die Heimatstadt Rüsselsheim.


Ein Großer des Sports ist gegangen

Wilfried Seipp ist im Alter von 86 Jahren gestorben

Aus "Main-Spitze" vom 7. Januar 2014

(sl). Der Rüsselsheimer Sport trauert um einen seiner Großen: Wilfried Seipp ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Der ehemalige Innenarchitekt genießt nicht allein beim Rüsselsheimer Ruder-Klub Legendenstatus, gehörte er doch dem Achter um Georg von Opel an, der der deutschen, aber auch der internationalen Konkurrenz zwischen 1947 und 1953 das Fürchten lehrte. Denn die Renngemeinschaft aus Rüsselsheimer Ruder-Klub und Flörsheimer Ruderverein, zunächst als "Bauernbuben" belächelt, gewann 1947, 1948, 1949 und 1951 den nationalen Titel. Bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft auf der berühmten Royal-Henley-Regatta in England glückte dem mittlerweile als "Opel-Achter" bezeichneten Team 1951 ein hervorragender zweiter Platz.

Ein anderer zweiter Rang ließ einen Traum der Mannschaft um den am 1. Februar 1927 geborenen Wilfried Seipp dann allerdings platzen. 1952 wurde der "Opel-Achter" deutscher Vizemeister. Der fünfte Titelgewinn hätte der Renngemeinschaft indes die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Helsinki beschert. Verständlicherweise hat Seipp diesen zweiten Rang als "Tragödie" bezeichnet. Nach einem letzten großen Sieg in Ostende löste sich der "Opel-Achter" schließlich 1953 auf.

In seinen späteren Jahren hat Wilfried Seipp eine andere Leidenschaft abseits des Sports entdeckt: die Festung. So engagierte er sich im Freundeskreis der Bürgerstiftung Festung Rüsselsheim, bekleidete verschiedene Vorstandsämter in diesem Verein.

Die Trauerfeier für Wilfried Seipp findet am kommenden Samstag um 13 Uhr auf dem Rüsselsheimer Waldfriedhof statt.

Wilfried Seipp mit "seinem" Achter: Deutscher Meister im Achter 1948 mit Erich Kohl, Wilfried Seipp, Georg von Opel, Trainer Fritz Brumme, Karl Bauer, Stm. Hanswalter Messer, Georg Boller, Adam Munk, Adam Stieglitz und Georg Schneider