Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Ursula Häußer

 

 

Schullandschaft der Region mitgestaltet

Schulamtsdirektorin Ursula Häußer geht nach 47 Jahren im öffentlichen Dienst in Pension

Von Susanne Wildmeister (aus "Main-Spitze" vom 31.07.2008)
 

Verabschiedungsfeiern sind meist von Dank und Anerkennung geprägt. Die scheidende Schulamtsdirektorin Ursula Häußer wurde gestern jedoch mit Lob für ihre allseits geschätzte Arbeit förmlich überschüttet. Sie geht nach 47 Jahren im öffentlichen Dienst in den Ruhestand.

Schulamtsleiter Volker Blum schenkt Ursula Häußer ein "sanftes Ruhekissen"

Nachfolger Häußers im Staatlichen Schulamt wird der 49-jährige Uwe Zeyn, der bisher unter anderem eine Schule in Offenbach leitete. Schulamtsleiter Volker Blum bescheinigte Ursula Häußer gestern bei einer Feierstunde ein hohes Maß an Ruhe, Gelassenheit und Sachlichkeit. Mit ausgeprägtem Pflichtbewusstsein, Organisationstalent, Sachkompetenz und überdurchschnittlicher Arbeitsenergie habe sie schulische Prozesse mitgestaltet.

Bereits in ihrer Funktion als Lehrerin und Leiterin der Rüsselsheimer Büchnerschule von 1974 bis 1992 habe sie sich stark für die Belange von Kindern engagiert und sei mit ihrem "freundlichen, aber bestimmten Wesen" stets auf der Suche nach neuen Lösungen und Wegen gewesen. In dieser Zeit, aber auch später als Schulaufsichtsbeamtin, habe sie wertvolle Impulse gegeben. Als Beispiel nannte Blum die Förderung der Schülerselbsttätigkeit in der Grundschule, ein Modellprojekt mit Künstlern und Schülern oder die Einführung verlässlicher Schulzeiten. Als "Sparringspartnerin" der Rüsselsheimer Schulen habe Ursula Häußer die Netzwerkarbeit der Bildungseinrichtungen in der Region forciert.

"Du kannst mit großem Stolz Bilanz Deines beruflichen Wirkens ziehen", wandte sich Volker Blum an seine langjährige Mitarbeiterin, deren Karriere über den zweiten Bildungsweg führte. Im Alter von 16 Jahren absolvierte sie zunächst eine Ausbildung als Sekretärin an der Universität Tübingen, 1967 begann sie ihr Lehramt-Studium in Reutlingen. Als Lehrerin kam sie schließlich 1974 an die Büchnerschule in Rüsselsheim. Seit 1992 war sie im Staatlichen Schulamt tätig.

Zahlreiche Weggefährten verabschiedeten sich bei einem Umtrunk von Ursula Häußer – darunter auch Personalratsvorsitzende Martina Everts, der ehemalige Schulpsychologe Peter Zipf, die Leiterin des Studienseminars, Helmar Eckhardt, sowie Schulamtsdirektorin Heidrun Bechtel, die Häußers Wirken in kurzen Ansprachen würdigten. Ihnen allen dankte Ursula Häußer für die vielfältige Hilfe, Unterstützung und gute Zusammenarbeit während ihrer Berufsjahre.


 

Ein Ruhekissen für den Ruhestand

Verabschiedung: Staatliches Schulamt muss künftig ohne Ursula Häußer auskommen – Blums lange Liste an Verdiensten

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 31.07.2008

ber - Mit einem farbenfrohen Ruhekissen geht Schulamtsdirektorin Ursula ("Uschi") Häußer zum Monatsende in den Ruhestand. Neben der obligatorischen Entlassungsurkunde überreichte Schulamtschef Volker Blum gestern die weiche Unterlage bei der Verabschiedungsfeier vor mehr als 50 Gästen. Das Kissen ist offenbar mit Bedacht ausgewählt. Denn mit Ehemann Jörg-Dieter wird die frisch gebackene Ruheständlerin zunächst einmal den Ruhestand im wahrsten Wortsinne genießen. Noch gibt es keine Pläne für künftige Aktivitäten. "Wir sind häusliche Typen", sagt Jörg-Dieter Häußer.

Gleichwohl fällt es Uschi Häußer nach eigenem Bekunden schwer, zu realisieren, dass "ich nicht mehr in die Speichen greifen kann, dass die Arbeit im Schulamt nicht mehr meine Aufgabe ist". In ihren Abschiedsworten, mit denen sie sich für Unterstützung und Kooperationsbereitschaft auf allen schulischen Ebenen bedankte, hob sie hervor, dass ihr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen werden – "auch als Gesprächspartner".

"Uschi" Häußer im Kreis der 2006 geehrten RRK-Jubilare mit "Präsident" Dr. Dietmar Klausen: Torben Stalmach (25 Jahre), Karl-Heinz Wagner (50), Rudolf Müller (50), Heidi Seifert (25), Rainer Seifert (2005: 50), Rudi Reitz (50), Friedebert Armbruster (80), Wolfgang Vorfalt (DRV-Nadel), Irene Willnow (60), Karl Heinz Lotz (50), Ursula Häußer (25), Winfried Cezanne (60), Michael Heuß (2005: 50) und Jörg-Dieter Häußer (25)

Die Verabschiedung Uschi Häußers, Jahrgang 1944, hatte sich verspätet. Das lag an ihrer Bereitschaft, den Dienst nicht, wie zunächst geplant, zum Jahresende 2007 und damit nach 47 Jahren im öffentlichen Dienst zu quittieren, sondern noch sieben Monate für die Einarbeitung ihres Nachfolgers Uwe Zeyn, der zuvor Schulleiter in der Region Offenbach war, dranzuhängen.

Uschi Häußer hat Schulgeschichte geschrieben. Schulamtsdirektor Blum, der zum Abschied ihren Werdegang nachzeichnete, verwies auf die Anfänge als Sekretärin am Historischen Seminar der Universität Tübingen (1961 bis 1966), das Studium für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen (1967 bis 1970), die erste Stelle als Lehrerin in Nagold (bis 1974), den Wechsel nach Rüsselsheim an die Georg-Büchner-Schule, deren Leiterin Häußer 1987 wurde. Als Schulaufsichtsbeamtin wechselte sie 1992 ins Staatliche Schulamt, wo sie seit 1997 für Grund-, Haupt- und Realschulen sowie die Sonderschulen in Rüsselsheim zuständig war.

Freundlich, motiviert, engagiert, überzeugend und aufgeschlossen gegenüber Veränderungsprozessen – das sind nach Blums Worten die herausragenden Merkmale einer Uschi Häußer, die ihr Wirken als Lehrerin und schließlich als Schulaufsichtsbeamtin kennzeichneten. Sie hat den Unterricht in der Büchnerschule umgekrempelt mit der Einführung selbstständiger Arbeitsphasen, der Einrichtung von Arbeits- und Lernecken, dem Einsatz der Freinet-Druckerei, der Unterstützung des Modellversuchs Künstler und Schüler. Sie hat als Schulleiterin Ende der achtziger Jahre aufgrund einer Elterninitiative eine Betreuung vor dem Unterricht eingeführt – eine Thematik, die sie auch im Schulamt mit dem Ergebnis beschäftigte, dass zunächst freiwillig und später verpflichtend feste Öffnungszeiten an Grundschulen geschaffen wurden.

Blum erwähnte das Projekt "Institutionalisierte Kooperation", mit dem Häußer an drei Rüsselsheimer Grundschulen und dem Ziel arbeitete, neue Aufgaben wie Arbeit mit dem PC, Fortbildung, die eigene Weiterentwicklung und die Unterrichtsversorgung gemeinsam und selbstständig wie möglich umzusetzen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt, der in den hessischen Bildungs- und Erziehungsplan eingeflossen ist: Zusammenarbeit zwischen Kita und Grundschule, die speziell die Sprachförderung verbessern soll, weil gute Sprachkenntnisse den Übergang in die Schule erleichtern. In der Bauschheimer Otto-Hahn-Schule hat die Umsetzung mit den drei örtlichen Kitas begonnen. Leseförderung, die Früchte trägt, Qualitätsmanagement und das Pilotprojekt "Schule gemeinsam verbessern" waren weitere Bereiche, die Häußer vorangetrieben hat.

Volker Blum kann sich nach eigenem Bekunden nicht vorstellen, dass das Schulamt fortan ohne die "äußerst kompetente, gestaltungsfreudige und hoch akzeptierte Pädagogin" Uschi Häußer auskommen muss, die "auf verschiedenen Ebenen des Bildungsmanagements erfolgreich und richtungsweisend gearbeitet und dabei sehr viel Teamgeist, Kooperationsfähigkeit und Innovationsbereitschaft gezeigt hat". Mit Geschenken und herzlichen Worten erleichterten auch Personalratsvorsitzende Martina Everts, Schulpsychologe i. R. Peter Zipf und Studienseminarleiterin Helma Eckardt Uschi Häußer den Weg in den Ruhestand.