Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Uwe Hurlin

Ein Fest zwischen Heute und Morgen

Heute steigt das Geisterfest in der Festung / Bürgerstiftung und Museum hoffen auf zahlreiche Besucher

Aus "Main-Spitze" vom 30.10.2004


Schummrig und doch wert, von vielen entdeckt zu werden: die Festung Rüsselsheim auf einer historischen Postkartenansicht. Repro: Gerhard Roeder

loh - Der Tag zwischen den Jahreszeiten rückt immer näher: Am heutigen Samstag beginnt um 18 Uhr in der Festung am Mainufer das erste "Rüsselsheimer Geisterfestungsfest". Spukgestalten und Schauspieler sollen das historische Gemäuer passend zu Haloween in eine Stätte des gepflegten Gruselns verwandeln. Und das heißt: Verzicht auf billige Schockeffekte und Horrorfratzen a la Hollywood, statt dessen die Einladung, generationenübergreifend zum einen die Festung zu entdecken, zum anderen sich dem Wesen von Halloween zu nähern.

Auch die Bürgerstiftung Festung begrüßt das Geisterfestungsfest ausdrücklich: "Die Festung der Stadt Rüsselsheim gehört ihren Bürgern. Kostümiert und neugierig - es ist alles erlaubt. Besuchen Sie das Geisterfestungsfest", lädt Uwe Hurlin, Geschäftsführer der Bürgerstiftung, die Rüsselsheimer ein.

Halloween, so Hurlin, sei ein Tag zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen Sommer und Winter, zwischen Wärme und Kälte. "Es ist ein Tag der Verbundenheit, zwischen dem Gestern und dem Morgen. Unweigerlich zeigt sich die als Dämon verkleidete Vergangenheit dem Heute und dem Morgen. Dieser Widerspruch wird Freude, Verständnis, Erkenntnis und den Sinn des Weiterlebens offenbaren", formuliert Hurlin und bringt damit das Wesen des Halloween-Festes auf den Punkt.

Halloween sei eine tief in der keltischen Herkunft verwurzelte Vergangenheit und zeige gültige Wurzeln unseres Lebens. Auch die Bürgerstiftung Festung suche seit 1995 nach Vergangenem, um es zu bewahren. Deshalb der Aufruf "Besuchen Sie das Fest".

Auch das Museum bietet den Besuchern des Geisterfestungsfestes einen besonderen Service: Anlässlich des Festes ist das Museum einschließlich der neuen Abteilung für die Zeit nach 1945 geöffnet. "Wir öffnen ab 18 Uhr bis zu dem Zeitpunkt, ab dem die Band im Festungskeller zum Tanz aufspielt", lädt Wolfram Heitzenröder, stellvertretender Museumsleiter, ein.

Das Geisterfestungsfest ist eine gemeinsame Initiative des Gewerbevereins Rüsselsheim und der "Main-Spitze", unterstützt von den Sponsoren Kreissparkasse Groß-Gerau, Volksbank Rüsselsheim, Bender GmbH, Holzbau Hummel, Auto Jacob, Café in der Festung und Suchmaschine rmgs. Dirk Schäfer, Präsident des Gewerbevereins, hofft - auch angesichts der "sehr erfreulichen" Unterstützung durch Bürgerstiftung und Museum - auf zahlreiche Besucher: "Die Regenwahrscheinlichkeit liegt laut Wetterbericht bei 40 Prozent. Wir könnten also mit etwas Glück einen trockenen Herbstabend erleben, der wie geschaffen für Halloween ist", sagt er.

Die Festung wird durch Feuer, Lichtspiele, mittelalterliche Handwerker und vieles mehr zum Tummelplatz. Und irgendwie geht auch das Gerücht um, dass es sich jemand aus der Unterwelt nicht nehmen lassen wird, dem Fest einen Besuch abzustatten... Um 20.30 Uhr wird "Take Five" im Festungskeller zum "Tanz der Vampire" aufspielen. Das Café in der Festung lädt zu einem gruseligen Menü.

Eine Kostümierung der Besucher ist erwünscht, aber nicht zwingend notwendig. Das beste Kostüm wird durch eine Jury prämiert, wobei auch hier gemäß der gesamten Ausrichtung des Festes weniger eklige Fratzen, sondern Phantasie und Individualität gefragt sind.


Die Festung Rüsselsheim

Die Festung Rüsselsheim geht in ihrem Ursprung auf eine 1399 erstmals urkundlich erwähntes festes Haus der Grafen von Katzenelnbogen zurück, die mit dieser Anlage ihre Position am Untermain festigen wollten. Nach dem Aussterben der Katzenelnbogener im Mannesstamm brachten sich die Landgrafen von Hessen 1479 in den Besitz von Rüsselsheim. Von diesem Zeitpunkt ab errichteten sie um die ehemalige Burg eine vierflügelige Festungsanlage mit Wällen, Gräben und fünf Bollwerken, die bis zum Schmalkaldischen Krieg 1546/47 vollendet war.

Uwe Hurlin im Masters-Achter (MDA 55 Jahre) des RRK beim "Roseninselachter" auf dem Starnberger See 1997 (Stm. Lutz Dörsam, Wilfried Hoffmann, Dr. Dietmar Klausen, Uwe Hurlin, Roland von zur Mühlen, Rudi Reitz, Rudi Müller, Rolf Hermann, Rolf Assel)

In den Fehden und Kriegen des 16. und 17. Jahrhunderts spielte die Festung Rüsselsheim eine nicht unwesentliche Rolle im Defensionswerk des hessischen Territorialstaates. Während des Schmalkaldischen Kriegs wurden von hier aus die militärischen Operationen des Heeres von Landgraf Philipp dem Grossmütigen koordiniert. Im Dreißigjährigen Krieg war Rüsselsheim Durchgangsstation zu der umkämpften Festung Mainz und fungierte als Pedant zu der neu errichteten Gustavsburg. Nach der Einnahme und der darauf erfolgten Sprengung durch französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 hatte die Festung Rüsselsheim ihre militärische Bedeutung verloren.

Über Jahrhunderte hin blieb die ruinöse Anlage ohne großen praktischen Nutzen. Erst nach dem Erwerb der Gebäude durch die Stadt Rüsselsheim im Jahr 1954 wurde sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute haben in dieser in Hessen einmaligen historischen Festungsanlage das städtische Museum, das Stadtarchiv und der Heimatverein ihr Domizil.


Bürgerstiftung Festung

Ziel der Bürgerstiftung Festung ist es, die Festungsanlage Rüsselsheim zu renovieren und auszubauen. Damit unterstützt sie die Stadt Rüsselsheim in ihren Anstrengungen um Erhalt und Erforschung der historischen Festungsanlage.

In der wieder hergestellten Brunnenstube sind durch das Engagement der Stiftung Exponate der Ausgrabungen zu besichtigen. Zu den aktuellen Projekten zählt die Ausgrabung der Ostbastion. Im Anschluss an die Freilegung soll die Bastion für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Stiftungsvorstand: Carlo von Opel (Vorsitzender), Ernst Peter Layer, Uwe Hurlin, Udo Beckenbach, Ludwig Schwebel

Stiftungsbeirat: Stefan Gieltowski, Klaus Weber, Siegbert Reinig, Dr. Heinz von Opel, Ulrich Waskow, Manfred Powalka, Wolfgang Häkes, Dirk Schäfer, Martin Schlappner