Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (2013)                                  

Thomas Hartmann

Thomas Hartmann hat "Hartmann Mode" um das Geschäft "Vis à Vis" in der Bahnhofstraße erweitert. Jetzt ist auch genug Raum für wechselnde Kollektionen.

 

 

 

 

 

 

 

Es darf auch bunt und ausgefallen sein

Thomas Hartmann ist den Trends auf der Spur und richtet das Sortiment nach den Kunden aus

Von Liz Schuster (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 20. November 2013)
 

Trotz aller Diskussionen um Leerstände und mangelnde Attraktivität der Rüsselsheimer Innenstadt – es gibt weiterhin eine Reihe von Fachgeschäften und engagierten Kaufleuten. Das ECHO stellt sie in einer losen Folge vor. Heute "Hartmann Mode".

In Sachen Mode ist "Hartmann Mode" der Platzhirsch in der Innenstadt. Diese Position des eingesessenen Rüsselsheimer Unternehmens hat Geschäftsführer Thomas Hartmann jetzt noch ausgebaut, mit einem neuen Geschäft genau gegenüber des Stammhauses am Friedensplatz. "Vis à Vis" heißt es passenderweise. Für Thomas Hartmann, Vorsitzender des Treffpunkt Innenstadt, ist dies auch ein klares Bekenntnis zum Standort. "In Rüsselsheim ist auf jeden Fall Kaufkraft", ist er überzeugt. Die Geschäfte führt der Textilbetriebswirt mit seiner Mutter Maria Hartmann, unterstützt werden sie von 14 Mitarbeitern.

Seinen Ursprung hat das Unternehmen in Sangerhausen in Sachsen-Anhalt. Dort gründete Hermann Hartmann, der Großvater von Thomas Hartmann, bereits 1932 das Herrenmodegeschäft Hartmann. 1960 flüchtete die Familie nach Rüsselsheim und startete mit dem ersten Geschäft in der Grabenstraße einen Neuanfang. Der Umzug an den heutigen Standort am Friedensplatz erfolgte 1970. Seitdem wurden die Räume mehrfach modernisiert.

Von sportlich-chic bis modisch und festlich reicht das Angebot. Männer finden in dem Geschäft, dass in den sechziger Jahren noch "Anzug Hartmann" hieß, eine große Auswahl an Anzügen und Hemden – klassische ebenso wie schmal geschnittene für Jüngere – und die passenden Accessoires von Socken bis Krawatten, Gürteln und Schals.

Ob Konfirmation oder Hochzeit, viele Kunden wurden hier bereits für festliche Anlässe ausstaffiert. Auch der Wunsch nach Frack oder Smoking kann erfüllt werden. "Wir haben Anbieter, die alle Größen vorrätig haben, das ist schnell geordert", erklärt Hartmann. Jacken, Pullover und Hosen runden das Sortiment ab, darunter auch "junge" Marken wie Tommy Hilfiger und Scotch+Soda.

Bei der Damenmode sind Marken wie Marc O'Polo, S. Oliver, Brax, Monari, Opus und Mac vertreten, im "Vis à Vis" vor allem Gerry Weber, Taifun und Fuchs & Schmidt. Ein Grund für die Expansion war, dass sich die Damenmode im ersten Stock nicht so gut verkauft hat, "weil die Treppe für viele ein Hindernis war". Nun gibt es nur noch ebenerdige Verkaufsfläche – statt bisher rund 500 sind es jetzt 620 Quadratmeter. "Damit haben wir auch mehr Platz für wechselnde Kollektionen und ausgefallenere Mode", sagt Geschäftsführer Hartmann. Sehr bunte Strickjacken und Mäntel hätten sich zum Beispiel überraschend gut verkauft. Deshalb hat er für das Frühjahr auch wieder einige Modelle aus der Kollektion "Lieblingsstück" geordert – ein deutscher Hersteller, der vor allem T-Shirts und Sweats mit witzigen, ausgefallenen Aufdrucken anbietet. "Wir versuchen, ein Sortiment zusammenzustellen, das auf unsere Kunden ausgerichtet ist. Wir sind mit keiner Marke verheiratet, das unterscheidet uns von den Mode-Ketten", erklärt Hartmann sein Konzept. Dazu gehöre ein Angebot, das dem gewandelten Modebewusstsein gerecht wird. Dezente Kleidung ist weitgehend passé, auch ältere Menschen wollen es modisch und chic.

Um über die Trends in der Branche auf dem Laufenden zu bleiben, besucht Hartmann regelmäßig Modemessen in Berlin und Düsseldorf oder ordert in Showrooms in Offenbach oder Eschborn.

Was den Umsatz betrifft, hat Thomas Hartmann wenig Grund zur Klage. "Schon etwas rückläufig, aber momentan stabil", erklärt er. Und die Geschäfte im "Vis à Vis" laufen besser als erwartet. "Der Zuspruch ist hervorragend, es kommen auch viele Leute, die bisher nicht zu unseren Kunden zählten." Hartmann ist zuversichtlich, dass dies auch im Weihnachtsgeschäft so bleibt. Hemden, Krawatten, Schals, Handschuhe oder auch ausgefallene Hosenträger zählen nach wie vor zu den beliebten Geschenkartikeln, weiß Hartmann. "Sollte es noch richtig kalt werden, gehen Jacken und Mäntel gut."

Den Kontakt mit den Stammkunden – rund 10.000 seien in der Kartei – hält Hartmann über Direkt-Mailings. Zudem werden Prospekte von Herstellern verschickt, es gibt Bonus-Aktionen und Einladungen zu Modenschauen und Events, verrät der Geschäftsmann.

Gerade als Vorsitzender des Treffpunkt Innenstadt will Hartmann die Situation in der Rüsselsheimer Innenstadt mit zunehmenden Leerständen nicht beschönigen, warnt aber auch vor einer allzu pessimistischen Sicht. Zu den Ursachen gehörten auch strukturelle Probleme wie Einkauf im Internet oder zahlreiche Discounter in Außenbezirken, die Frequenz aus der Innenstadt abziehen. "Und mit Städten wie Mainz können wir uns nicht vergleichen, dazu fehlen uns ein paar Einwohner."

Die Lösung ist aus seiner Sicht eine Attraktivitätssteigerung der Innenstadt, etwa mit Sitzgelegenheiten, Spielgeräten und Ruhezonen. Für mehr Flair wünscht sich Hartmann – ähnlich wie beim Candlelight-Shopping – dass die Geschäftshäuser in den Fußgängerzonen mit farbigen LED-Leuchten angestrahlt werden. Das Konzept Einkaufszentrum Opel-Forum könne nur mit Bezug zu Automobilität und einem Automuseum als zusätzlicher Anziehung funktionieren, ist er überzeugt.