Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Rudolf Müller

Wieder Zeit für Kommunalpolitik

Rudolf Müller nicht mehr Vorsitzender des Opel-Betriebsrats

Von Hanns Mattes (aus "FAZ" vom 28.06.2000)

 

RÜSSELSHEIM. "Er ist in der InfoEcke", sagt die Sekretärin, und tatsächlich findet der Besucher Rudolf Müller nicht mehr in seinem Büro bei der Opel AG, sondern am Stehtisch in der Empfangszone der Betriebsrats-Etage beim Plausch mit Kollegen. Dafür und auch für Freizeit und Familie hat Müller seit einigen Tagen mehr Zeit: Der 61 Jahre alte gelernte Werkzeugmacher hat die Mehrzahl seiner Ämter im Betriebsrat des Konzerns abgegeben und bereitet sich "Schritt für Schritt" auf seinen Ruhestand vor. Seit Montag ist Klaus Franz sein Nachfolger als Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, noch bis zum Herbst bleiben Müller Ämter im Europäischen Arbeitnehmerforum von General Motors und der Opel-Betriebskrankenkasse.

Müller kann den mustergültigen Lebenslauf eines Alt-Opelaners vorweisen. In Rüsselsheim geboren, absolvierte er von 1956 an eine Lehre als Werkzeugmacher und wurde anschließend als technischer Zeichner ins technische Entwicklungszentrum des Konzerns übernommen.

Daneben engagierte sich Müller in der SPD und vor allem der Industriegewerkschaft Metall, für die er 1972 in den Opel-Betriebsrat einzog. Schon 1975 wurde Müller zum stellvertretenden Vorsitzenden der Betriebsräte im Rüsselsheimer Werk und des gesamten Konzerns, rückte zudem in die Große Tarifkommission der Gewerkschaft. 1983 folgte ein Mandat im Aufsichtsrat von Opel, zum Gesamtbetriebsratsvorsitzenden wurde Müller schließlich 1993 bestimmt.

Im Rückblick nennt Müller, der bei Arbeitnehmern wie Arbeitgebern hohes Ansehen genießt, die Verträge zur Standortsicherung bei Opel und auch die jüngsten Verhandlungen zur Allianz von General Motors und Fiat als wichtige Erfolge des Betriebsrats in seiner Amtszeit. Andere Ergebnisse seien inzwischen vom Lauf der Dinge überholt worden, erzählt der heutige Raunheimer. So war seinerzeit die Vereinbarung von Ausgleichszahlungen bei Kurzarbeit ein "Riesenerfolg", das aber inzwischen durch ein beispielhaftes "Arbeitszeit-Korridor-Modell" bei Opel gegenstandslos geworden ist. Bei der flexiblen Regelung fällt Kurzarbeit faktisch nicht mehr an.

Verhindert habe man, und auch darauf ist Müller stolz, die "Vision '96". Hinter dem Schlagwort verbirgt sich der Abbau der Rüsselsheimer Belegschaft auf weniger als 20.000 Mann, dies war Anfang des vergangenen Jahrzehnts erwogen worden. Dennoch müsse man festhalten, sagt Müller, dass in Rüsselsheim die Belegschaft von 43.000 Menschen 1979 auf jetzt 23.000 gesunken sei, und dieser Wandel markiert für ihn auch die schwierigste Zeit seiner Arbeit als Betriebsrat.

Nach einer Zeit, in der Müller "ein bisschen Luft holen will", möchte er sich wieder verstärkt in die Kommunalpolitik seiner Heimatstadt einschalten. Schon früher hat er dort der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung vorgestanden, die Kommunalpolitik ist ihm ein vertrautes Pflaster. Schließlich hat er sich auch als Betriebsrat zu dem Thema geäußert, das die aktuelle Tagespolitik in seiner Heimatstadt beschäftigt. Für seine Gewerkschaft hat Müller einen Ausbau des Frankfurter Flughafens abgelehnt.

Rudi Müller im Kreis von zwei Mastersruderer-Achtern des RRK (Mindest-Durchschnittsalter 50 und 55 Jahre). Beide Achter gewinnen 1995 auf dem Starnberger See den "Roseninselachter" über eine Distanz von 12 km (hinten: Ulrich Vorfalt, Wolfgang Vorfalt, Georg Gagel, Wilfried Hoffmann, Dietmar Ostermai, Werner Alt, Ragnar Otto, Dieter Lang, Klaus Hartmann, Harald Ruppert, Rudi Müller, Lutz Dörsam; vorn: Dr. Dietmar Klausen, Karl-Heinz Wagner, Jochen Zimmermann, Rudi Reitz, Dr. Wolfgang Mack)