Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (1969)                          

Rainer Seifert

 

 


Rainer Seifert: Auch sein Spiel ist dekorativ

Die Laufbahn des Dekorateurs auf dem Hockeyfeld begann unter der Obhut Fritz Schneiders - Fritz Schmidts Appell an Hugo Budinger blieb nicht ungehört - "Erfolg" ist der Nenner seiner Bemühungen in Beruf und Sport

Von Helmut Zimmermann (aus "Main-Spitze" vom 06.03.1969)
 

Nach einem ausgiebigen Referat über die Vorzüge seines neuen Sportwagens wechselte der Rüsselsheimer Hockey-Nationalspieler Fritz Schmidt das Thema. "Der ist wirklich Klasse, den sollte man irgendwann einmal berücksichtigen", schlug er dem Kölner DHB-Sportwart Hugo Budinger vor. Ort der Handlung war der Olympia-Lehrgang des deutschen Nationalkaders in Köln, die Zeit der Mai vergangenen Jahres, das Objekt des Gespräches Schmidts Mannschaftskamerad aus der Opelstadt, Rainer Seifert, der in den vorausgegangenen Endrundenspielen um die deutsche Feldhockey-Meisterschaft mehr als einmal von sich reden gemacht hatte.

Ein gutes halbes Jahr später konnte sich der Bundessportwart selbst von den spielerischen Fähigkeiten des quirligen RRK-Stürmers überzeugen. Denn im Finale des V. Internationalen Neußer Hallenturniers im Dezember 1968 narrte der kleine, drahtige Seifert beim 12:6 gegen den Gladbacher HTC die Abwehr der Westdeutschen ein ums andere Mal und gab selbst routinierten Nationalspielern wie den Gebrüdern Friedhelm und Günther Krauss unlösbare Rätsel auf.

Die damalige glänzende Vorstellung des gerade 21 Jahre alten gewordenen Dekorateurs scheint auf Budinger ihren Eindruck nicht verfehlt zu haben. Denn heute, knapp drei Monate später, steht Seifert zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Kraus, Müller und Schmidt im Pakistanaufgebot des Deutschen Hockey-Bundes, womit der Rüsselsheimer Ruder-Klub das größte Kontingent des 16köpfigen Kaders beim Lahorer Länderturnier stellen wird.

Von linksaußen in die Mitte

Rainer Seifert wurde am 10. Dezember 1947 in Wiesbaden geboren und begann schon als Siebenjähriger 1954 mit dem Hockey beim RRK. In die erste Mannschaft rückte er zunächst als Linksaußen, alsbald stellte man ihn jedoch in die Sturmmitte, wo er auch heute noch zumeist als schnelle Angriffsspitze eingesetzt wird. Bis 1962 zeichnete für sein Training Fritz Schneider verantwortlich, später verdankt er seinen sportlichen Werdegang zu einem nicht geringen Teil der Arbeit mit Fritz Schmidt.

In der Vorrunde um die Deutsche Hockeymeisterschaft 1964 schlägt der RRK die Neuköllner Sportfreunde Berlin mit 2:1 (hinten: Bodo Schäfer, Dr. Philipp Gütlich, Fritz Schmidt, Fritz Staubach, Fritz Schröder, Helmut Köhler, Walter Leichtweiß, Coach Wolfgang Balven; vorn: Hans Teerling, Peter Kraus, Hans Hermann, Rainer Seifert)

1963 stand er erstmalig in der Franz-Schmitz-Auswahl, in der er es bis 1966 auf insgesamt zehn Berufungen brachte. Aus dieser Zeit wird er besonders gern an das Jahr 1965 zurückdenken, als die hessischen Junioren im Frankfurter Endspiel Berlin mit 3:0 klar besiegten.

In einer deutschen Jugendmannschaft stand Seifert erstmalig vom 9. bis 11. Juni 1962 in Lausanne (Schweiz), wo sich die DHB-Jugend gegen die Schweiz (3:0), die Niederlande (2:1) und Frankreich (2:0) den Turniersieg holen konnte. Insgesamt brachte er es im Anschluß daran auf je sechs Berufungen in deutschen Jugend- und Nachwuchsmannschaften.

In der Silberschild-Auswahl des Hessischen Hockey-Verbandes spielte der Rüsselsheimer bislang erst einmal, 1968 gegen Berlin. Ebenfalls im Vorjahr wurde er mit einer DHB-Vertretung, in der auch einige Nationalspieler und spätere Mexikofahrer standen, zum Höhentraining ins französische Font Romeu entsandt. Doch sein schönstes Hockeyerlebnis und zugleich sein bisher größter sportlicher Erfolg ist, wie auch bei seinen Kameraden, die Erringung der deutschen Feldhockey-Meisterschaft 1968.

Oft ein dritter Trainingstag

Als Ausgleichssportarten betreibt der 21jährige - wie übrigens auch Kraus und Müller - Tischtennis und Schwimmen, für seine Leistungen darin gibt er sich zurückhaltend die Note "befriedigend". Hockey wird zweimal wöchentlich trainiert, wobei während der laufenden Saison nicht selten ein dritter Trainingstag eingelegt wird. Hockey in der Halle oder auf dem feld - Seifert ist es gleich, er spielt das eine so gern wie das andere.

Als Hobbys geht er dem Amateurfilmen nach oder fertigt grafische Zeichnungen. Seine Ziele beruflicher wie sportlicher Art faßt er sehr kurz auf einen Nenner zusammen: "Erfolg".

Zumindest auf der sportlichen Seite könnte sich im pakistanischen Lahore auch auf internationaler Hockeyebene das Tor zum Erfolg öffnen. Zumal ihn sein Debüt in der Nationalelf durch die gleichzeitige Anwesenheit seiner drei Rüsselsheimer Mitspieler, von denen zwei ebenfalls Neulinge sind, umso leichter fallen sollte.