Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2006)                                  

Oliver Domke


"Wir haben gleich zweimal Geschichte geschrieben"

Erste deutsche Hallenpleite im 200. Hockey-Länderspiel von Oliver Domke
 

Das Gespräch führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 24.01.2006)

 

Überaus erfolgreich ist die erste gemeinsame Hallenhockey-Europameisterschaft aus Sicht des Rüsselsheimer RK verlaufen. Mandy Haase, Barbara Vogel sowie die Domke-Brüder Oliver und Christian gehörten in Eindhoven zu den abermals erfolgreichen deutschen Auswahlteams. Dazu erfreuten sich die langjährigen RRK-Aktiven Irene Balek und Christian Minar am Verbleib Österreichs in der A-Gruppe.

Stellvertretend für das heimische Sextett haben wir uns beim ältesten und gleichzeitig bekanntesten Rüsselsheimer zum Verlauf der vier Tage in den Niederlanden erkundigt. Für Doppel-Weltmeister Oliver Domke (29) war es der zweite EM-Triumph in seiner glanzvollen Laufbahn. Nach dem finalen 4:3-Sieg über Polen kutschierte der angehende Polizei-Kommissar seinen Bruder und das Österreich-Duo binnen drei Stunden über die Autobahn zurück nach Hause.

Frage: Gratulation zum EM-Titel! Hat es sich gelohnt, in den Kreis des Nationalteams zurückgekehrt zu sein?

Domke: Ja, es waren vier anstrengende, aber auch wirklich witzige Tage. Es war einfach schön, alle die vielen Leute wieder zu sehen, mit denen man so viel gemeinsam erlebt hat. Und wenn man sich untereinander gut kennt, macht es nochmal soviel Spaß, ein gemeinsames Ziel zu erreichen.

Frage: Ihr 200. Länderspiel fiel mit der ersten deutschen Niederlage in der Halle überhaupt zusammen. Ärgert Sie das 4:9 gegen Polen sehr?

"Goldiges" RRK-Quartett: Barbara Vogel, Oliver und Christian Domke sowie Mandy Haase holten bei der Hallenhockey-EM in Eindhoven das Optimale heraus.

Domke: Nein, denn so haben wir gleich zweimal Geschichte geschrieben. Deutschland hat die Titelserie fortgesetzt und endlich mal verloren. In diesem Vorrundenspiel waren wir taktisch wie läuferisch wirklich nicht gut und auch vom Kopf her nicht richtig bei der Sache. Für die weitere Entwicklung war die Niederlage aber gut.

Frage: Haben Sie den Eindruck, die Anderen holen auf?

Domke: Auf jeden Fall. Die Polen sind sehr gut eingespielt, da sie fast das ganze Jahr zusammen trainieren. Und auch unsere anderen Vorrundengegner, Österreich und Tschechien, hatten Leute dabei, die schon in der Bundesliga gespielt haben. Es wird schon enger, zumal wir uns erst beim Turnier richtig gefunden haben.

Frage: Anfang 2007 findet die zweite Hallen-WM in Wien statt. Ein reizvolles Ziel?

Domke: Es ist zu früh, dazu jetzt etwas zu sagen. Das hängt von vielen Faktoren ab; etwa, ob es zeitlich und vom Job passt, wie es mit Verletzungen aussieht und ob ich Lust habe. Wenn ich wüsste, dass die gleichen Leute nochmal dabei sind, was nicht der Fall sein wird, täte ich mich mit einer Aussage leichter. Andererseits war ich noch nie in Wien, und da soll es ja sehr schön sein.

Frage: Sie sind am Wochenende vor der EM im Bundesligaspiel mit dem Münchner Torwart Max Weinhold heftig aneinander geraten und hatten sogar ihren Teilnahmeverzicht erwogen. Sind die Spannungen durch den gemeinsam errungenen Erfolg ausgeräumt?

Domke: Wir sind uns weitgehend aus dem Weg gegangen; man muss ja nicht mit jedem sprechen. Der Bundestrainer hat im Vorfeld bei einer Mannschaftssitzung nochmal daran erinnert, warum wir hier sind und dass wir es nur als Team schaffen können. Auf ein klärendes Gespräch hatte ich keinen Bock. Es war einfach unglücklich, wie das gelaufen ist.

Frage: Sie waren in Eindhoven mit sechs Treffern drittbester deutscher Torschütze und stehen nun mit 111 Länderspieltreffern zu Buche. Kann der Bundestrainer auf Sie bei der Feldhockey-Weltmeisterschaft im September in Mönchengladbach verzichten?

Domke: Er kann nicht nur, er muss. Die vier Tage waren echt schön, haben aber auch gereicht. Um sich auf so ein Ereignis vorzubereiten, muss die Einstellung komplett stimmen und der Leistungswille absolut vorhanden sein. Auf die vielen Lehrgänge und Auslandsfahrten habe ich aber einfach keine Lust mehr. Von dem höheren Verletzungsrisiko ganz abgesehen. Meine Priorität gilt dem Job, der mir super viel Spaß bringt. Und ich möchte langsam auch mal Dinge tun, für die sonst nie Zeit war.

Frage: Sie werden im März 30 Jahre alt, wollten immer gerne eine Olympiamedaille erringen und mit dem RRK einen Titel holen. Was möchten Sie aktuell noch erreichen?

Domke: Beide Dinge waren möglich, doch es hat leider nicht geklappt. Mit dem RRK haben wir es in der Halle selbst in der Hand, ins Viertelfinale zu kommen, und auf dem Feld will ich nicht absteigen. Zweite Liga - ich glaube, das muss ich nicht mehr haben. Ich will mich in erster Linie nicht verletzen und Spaß haben. Und mit 32 darf ich ja dann bei den Alten Herren mitspielen.