Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2003)                                  

Oliver Domke

"Aufs Geld kommt es mir nicht an"

Oliver Domke, Hockey-Profi und Fußball-Laie

Die Fragen stellte Ulrich Fried (aus "FAZ" vom 07.08.2003)

 

Oliver Domke, 27 Jahre alter Hockey-Stürmer des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK), erzielte im März 2002 das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg über Australien, was Deutschland den ersten WM-Titel bescherte. Nach 194 Länderspielen trat er im Juni unerwartet aus der Nationalmannschaft zurück. Seinen Ruf, bisweilen unbeherrscht zu sein, unterstrich er am 5. Juli im Bundesliga-Heimspiel des RRK gegen den Crefelder HTC, nach dem er wegen Schiedsrichterbeleidigung für fünf Spiele gesperrt wurde. Die Feldsaison 2003 dürfte damit für ihn wohl beendet sein. Als neues Mannschaftsmitglied des TV Rüsselsheim-Haßloch geht Domke in dieser Saison in der Fußball-Bezirksliga Darmstadt-West auf Torejagd.


Sie haben am vergangenen Sonntag erstmals in der Bezirksliga Fußball gespielt, auf Anhieb ein Tor erzielt und reichlich Lob geerntet. Hat es auch Spaß gemacht?

Es hat viel Spaß gemacht, vor allem in diesem Team zu spielen. Alle haben viel Laufarbeit geleistet. Und man hat gesehen, daß dieses Spiel unbedingt gewonnen werden sollte. Obwohl es in der ersten Halbzeit wirklich verdammt heiß war, habe ich mich ziemlich fit gefühlt; später hatte ich Krämpfe. Und dann habe ich auch ein paar schlechte Bälle gespielt.

Ihre athletischen Fähigkeiten als langjähriger Hockey-Nationalspieler in allen Ehren: Hätten Sie geglaubt, als ungelernter Kicker so gut mithalten zu können, und spricht das nicht gegen das Niveau in dieser Liga?

Das sehe ich nicht so. Natürlich bin ich ziemlich fit, weil ich ja quasi direkt aus der Hockey-Bundesliga komme. Nach dem ersten Spiel würde ich sagen, daß das Niveau deutlich höher als in der A-Klasse ist, wo ich ja schon bei SKG Bauschheim gespielt habe. Und was heißt ungelernt? Als Kind habe ich mich regelmäßig mit anderen zum Kicken getroffen. Und wer ein Talent für Ballsportarten hat, der kann auch kicken. In puncto Technik und Taktik kann ich in Haßloch allerdings noch eine Menge lernen. Und aus zwanzig Metern aufs Tor schießen, sollte ich besser nicht.

Könnte es sein, daß aus dem Hobbykicker Domke noch mal ein ernsthafter Balltreter wird?

Es kann passieren, daß ich dieses Jahr ziemlich oft spiele. Sollte sich das mit meiner Ausbildung bei der Polizei verbinden lassen, die im September anläuft, werde ich versuchen, möglichst alle Spiele mitzumachen. Es macht mir wirklich unheimlichen Spaß, auch weil bis jetzt alle hundertprozentig mitziehen. Beim RRK war und ist das leider nicht immer der Fall.

Andere Hockey-Größen haben nach Bundesligaspielen am Sonntag vormittag ein paar Stunden später zum Teil sogar in der Oberliga gekickt. Können Sie sich eine Doppelbelastung vorstellen?

Da ich wegen der Roten Karte fünf Spiele Sperre in der Hockey-Bundesliga absitzen muß, stellt sich diese Frage vorerst nicht. In der A-Klasse habe ich das schon gebracht, aber in der Bezirksliga wird das gerade als Stürmer kaum gehen. Zumal ich dann meine Vorteile in puncto Schnelligkeit und Kondition ja ein gutes Stück verspielen würde. Ganz ohne Training geht da jedenfalls nichts. Und deshalb habe ich vor, wenn das Hockeytraining wieder beginnt, zumindest einmal pro Woche beim TVH mitzutrainieren.

Mit Hockey ist kein Geld zu verdienen, mit Fußball schon. Welche Spielklasse trauen Sie sich zu?

Nach vier, fünf Spielen läßt sich dazu vielleicht eher etwas sagen. Wenn ich allerdings sehe, daß die Raunheimer die Besten in der Bezirksliga sein sollen, dann müßte es läuferisch zumindest auch für eine Klasse höher reichen. Aufs Geld kam und kommt es mir überhaupt nicht an. Das Umfeld muß stimmen, und das ist in Haßloch absolut der Fall.

Wie groß ist der Abstand zum Hockey?

Durch die aktuelle Sperre ist das Thema Nationalmannschaft endgültig abgehakt. Da urteilen Leute über einen, die mich noch nie gesehen haben. Und ob ein rauchender Schiedsrichter ein Vorbild ist, wage ich zu bezweifeln. Ich kann aber auch nicht sagen, daß ich in den letzten fünf Wochen ohne Hockey etwas vermißt hätte. Sollte der RRK das Halbfinale erreichen, würde mich das überraschen, aber natürlich auch freuen. Und ein bißchen ärgern würde es mich dann auch, nicht dabeisein zu können.