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Über Mitglieder des
RRK (2011)
Nikolai Schwab |
Nikolai Schwab |
Nikolai Schwab − neuer Rudertrainer im RRK
Interview mit dem neuen Mann im RRK-Motorboot
Die Fragen stellte Webmaster Wilfried Hoffmann (14.10.2011).
Nachdem sich die Ruderabteilung des RRK und ihr seitheriger Trainer Ende Juli
getrennt haben, ist nun seit Mitte August Nikolai Schwab Trainer der RRK-Ruderer.
Du bist nun seit zwei Monaten
Trainer der RRK-Ruderer. Wie kam es dazu?
Aufgrund einer
Vereinsumstrukturierung meines ehemaligen Heimatvereins in Wetzlar musste ich
das Ruder und meine Flüstertüte vor knapp zwei Jahren an den Nagel hängen. Ich
wechselte die sportliche Richtung und befasste mich in der Zwischenzeit mit der
Ausbildung von Handballmannschaften sowohl im Jugend- als auch im
Seniorenbereich. Es kam wie es kommen musste, ein Hallenboden ersetzt nicht das
lebensnotwendige Wasser auf welchem man aufgewachsen ist.
Mein ehemaliger Trainer, Marc
Krömer, riet mir stets zur Leidenschaft − nun, Rudern ist meine Leidenschaft,
hier stehe ich nun.
Wie du weißt, besteht unser
Verein aus Ruderern und Hockeyspielern. Kannst du vielleicht einige Worte zu
deiner Person sagen?
Zu Lande … zu Wasser ... (und in
der Luft). Ich finde es durchaus interessant, dass sich gerade diese Sportarten
gefunden haben, was sicherlich für die Flexibilität des RRK spricht.
Ich fing in den frühen Jahren
mit verschiedenen Sportarten an, die Palette reicht von Kampfsport über Handball
bis schließlich zum Rudern. Generell interessiere ich mich sehr für die
Entwicklung sportlichen Potentials, mit Schwerpunkt Sportpsychologie,
Mentaltraining. Hans Eberspächers Buch: "Gut sein, wenn´s drauf ankommt" dient
hier als Basis meiner Arbeit.
Du bist noch jung. Du hast
selbst auch aktiv gerudert. Wie und wann kamst du zum Rudern?
Immer wieder ein gutes Gefühl,
wenn man noch auf das junge Alter angesprochen wird − danke Wilfried!
Eigentlich fing das ganze mit 13
Jahren, während eines misslungenen Versuchs Kanu zu fahren, an. Wenn man nicht
selbst mit dieser Sportart verbunden ist, das müssen wir an dieser Stelle
eingestehen, ist Rudern doch noch für viele eine unbekannte Größe. Es war somit
mehr ein Zufall, dass ich damals während eines Sportfestes in Wetzlar mich das
erste Mal auf ein Ergometer und kurze Zeit darauf in ein Boot setzte. Ich lernte
schnell für diese Sportart zu leben und auch Opfer bringen zu müssen. Ruderte
zunächst in der hessischen Auswahlmannschaft und schließlich in der süddeutschen
Auswahlmannschaft jeweils im Achter, Vierer ohne Steuermann und im Zweier ohne.
Bestritt mehrmals die Landes- und Bundesmeisterschaften, ruderte national sowie
international. Während der Abiturzeit am Gymnasium Philippinum in Weilburg
trainierte ich unter Hans Werner Bruchmeier und vertrat die Schule erfolgreich
auf dem "Jugend trainiert für Olympia"-Landes- und Bundesentscheid in Berlin im
Renn- und Gig-Doppelvierer.
Nikolai Schwab im Team "Wetzlar Optik" mit 5
Ruderern vom Limburger CfW und 4 Ruderern der RG Wetzlar. Sie blieben bei
der Ratzeburger Bundesliga-Regatta 2009 in der 2. Bundesliga ungeschlagen
(Steuerfrau Paula Klersy, Schlagmann Nicholas Krimmel, Nikolai Schwab, Lukas Benner,
Sebastian Wiche, Andreas Thiem, Markus Fuhrländer, Dieter Etscho und
Christopher Nübel) |
Nun willst du im RRK Ruderer
trainieren. Welche Erfahrungen hast Du mit dem Training von Ruderern? Seit wann
und wo hast du Ruderer trainiert?
Die aktive Trainererfahrung
sammelte ich bei meinem Mentor Marc Krömer. In gemeinsamer Arbeit sicherten sich
die von uns betreuten Sportler meines ehemaligen Vereins mehrere Regattasiege,
unter anderem auf internationalen Regatten und belegten den zweiten Platz auf
den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Duisburg. Nach der Zeit an meinem
ehemaligen Verein betreute ich diverse Handballmannschaften sowohl im Jugend-
als auch Erwachsenenbereich. Arbeitete hierbei eng mit hochqualifizierten
Trainern zusammen, erweiterte meinen sportlichen Horizont, sammelte
unvergleichbare Erfahrungen und steigerte meine Fähigkeit, Fertigkeiten
weiterzugeben und auszuprägen.
Was machst du eigentlich, wenn
du nicht gerade Ruderer trainierst? Was machst du beruflich?
Beruflich bin ich
Vertriebslogistiker bei einem der größten Thermotechnologie-Hersteller und bin
für die logistische Betreuung von Kunden und Tochtergesellschaften in
Australien, China und der Schweiz zuständig.
Die im RRK vorhandenen Ruderer
haben größtenteils wenig Wettkampferfahrung. Kannst du etwas zu deinem
Trainingskonzept sagen?
Ich vergleiche gern ein gut
funktionierendes Unternehmen mit der Arbeit am Verein. Lediglich zufriedene
Beteiligte sind motiviert, notwendige Leistung zu erbringen. Dabei ist es
wichtig die Bedürfnisse jedes einzelnen zu kennen.
Ich finde es wichtig, permanent
im Austausch mit meinen Sportlern zu stehen − eine Art "open door policy", nur
so können wir mit einzelnen Athleten individuelle Konzepte ausarbeiten.
Einerseits möchten wir uns auf Landes- und Bundesebene präsentieren,
andererseits decken und fördern wir auch den Breiten- und Anfängersport auf
kleineren Regatten regionaler Natur. Man darf nie die Persönlichkeit aus den
Augen lassen.
Nach einer der letzten Regatten
kam ein Sportler auf mich zu und bedankte sich für die Teilnahme. Das beweist
den Erfolg der Strategie und entschädigt jeden Aufwand mehr als alles andere.
Im RRK wird seit jeher der
Leistungssport besonders gepflegt, bei Ruderern wie Hockeyspielern. Können die
jugendlichen Ruderer im RRK in Zukunft wieder eine bedeutendere Rolle spielen?
Zunächst wollen wir uns
natürlich bemühen, den Klassenerhalt zu sichern. Zur Zeit verfügen wir über eine
mittelgroße, sehr leistungsorientierte Truppe. Wir sind dabei, in enger
Zusammenarbeit mit der Abteilungsleitung, den Nachwuchsbereich und die
Talentsuche zu fördern und weiter auszubauen. Hierbei sind wir natürlich auf die
Unterstützung des gesamten Vereins angewiesen − wir sollten unsere Stärken
bündeln, Kompetenzen der einzelnen kombinieren und den Erhalt des
Leistungssportes Rudern in Rüsselsheim sichern.
Auf alle Fälle freue ich mich
über neue Herausforderungen und sehe einer guten Zusammenarbeit positiv
entgegen. |