Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Nicholas Bachtadse

Nicholas Bachtadse

 

 

 

 

 

 

Aus der vierten Liga in die erste Klasse

RRK-Neuzugang Nicholas Bachtadse besticht und trifft

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 18.12.2010)
 

Drei Punkte gab es nicht. Aber der am 28. November und damit wenige Stunden vor seinem 26. Geburtstag erzielte zweite Bundesliga-Treffer könnte die Enttäuschung über das 3:8 mit seiner Mannschaft beim Nürnberger HTC ein wenig abgefedert haben. Tore hatte Nicholas Bachtadse zuvor nämlich allenfalls in der Zweiten Hockey-Regionalliga für den Kreuznacher HC erzielt. "Und das eher selten", sagt Markus Hippchen. Wenn der frühere Bad Kreuznacher und aktuelle Trainer des Rüsselsheimer RK mit seinen Schützlingen an diesem Samstag zum achten Saisonspiel in der Sporthalle am Kanal in Frankenthal gegen die dortige TG antritt, steht Bachtadse bereits mit fünf Treffern zu Buche. Für einen Neuling, der bislang in der vierten Liga überwiegend als Abwehrspieler unterwegs war, eine beachtliche Quote in der ersten Klasse.

Vor allem der vorerst letzte Torerfolg des zweiten Mittelmannes im neu formierten RRK-Team war zum Zungeschnalzen. Nach einem beherzten Solo über die rechte Bande hatte Bachtadse die Kugel im Rückspiel gegen Nürnberg gefühlvoll am herauseilenden Torwart vorbei gelupft und mithilfe des Innenpfostens die 1:0-Führung erzielt. "Ganz klar – mein schönstes Tor bis jetzt. Gut, dass ich das beim Warmspielen extra noch geübt hatte."

Athletisch, technisch geschickt und torgefährlich: Nicholas Bachtadse (rechts) hat in seiner ersten Bundesliga-Hallensaison beim Rüsselsheimer RK verblüffend gut Fuß gefasst.

Dass es nach dem sommerlichen Wechsel von der Nahe an den Untermain speziell in der Halle so gut für ihn laufen würde, darüber wundert sich der angehende Diplom-Biologe noch immer. "Dass ich direkt und in dieser Weise Fuß fassen würde, hätte ich nie gedacht. Natürlich profitiere ich von der Situation, dass die Mannschaft so massiv umgekrempelt worden ist und ich dadurch zu vielen Spielanteilen gekommen bin. Aber ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, warum es so gut läuft."

In dieser Richtung sieht sein alter und neuer Coach klarer: "Athletisch war der Nick schon immer stark und technisch talentiert dazu. Er hat sich einfach sehr clever angestellt. Am Anfang hat er fast nur auf Sicherheit gespielt, sich dann aber von Spiel zu Spiel mehr zugetraut und Selbstbewusstein aufgebaut. Und er weiß ganz genau, was ich von ihm erwarte und setzt taktische Vorgaben sehr gut um", so Hippchen. Und auch Rüsselsheims Mannschaftskapitän ist schwer beeindruckt: "Allen fünf Zugängen aus Kreuznach habe ich von Anfang an zugetraut, sich bei uns durchzusetzen. Aber was der Baccardi in seiner ersten Bundesliga-Hallensaison auf der schwierigen Mittelposition spielt, ist echt sensationell", sagt Mirco Fuchs.

Baccardi? "Der Moritz Frank hat diesen echt lustigen Spitznamen kreiert, weil er meinen Nachnamen so witzig fand", sagt Bachtadse, dessen Großvater es einst aus Georgien nach Rheinhessen verschlug. Zum RRK hätte es den Mainzer Studenten beinahe schon ein Jahr früher verschlagen. "Im Frühjar 2009 gab es bereits Kontakte, aber als die Jungs dann in die erste Liga aufgestiegen sind, erschien mir das dann doch eine Nummer zu groß", erzählt Bachtadse. Als dann ein gutes Jahr später sein bisheriger Coach in Rüsselsheim zum Cheftrainer aufstieg, waren die Vorbehalte dahin. "Natürlich macht so eine Entwicklung es einem leichter, zumal der RRK dringend Spieler brauchte. Aber ich habe mir auch gesagt, wenn nicht jetzt, wann dann?"

Fester Glaube an den Ligaverbleib in der Feld-Bundesliga

Dass er nach einem ersten Teil der Feldrunde, die er "mit wenig Licht und viel Schatten" umschreibt, in der Halle zu einem Leistungsträger herangereift ist, dies schreibt "Baccardi" in großem Maße dem guten Klima in der Mannschaft zu. "Die Jungs sind alle unheimlich nett und die Mannschaft sehr eingeschworen. So etwas ist auch sehr wichtig für mich", sagt Bachtadse. Und deshalb steht für ihn auch außer Frage, dass er beim RRK bleiben wird, sollte es im Freien zurück in Liga zwei gehen. "Für mich wäre ja auch das immer noch ein Sprung. Aber ich glaube sicher, dass wir genügend Teams schlagen können und drin bleiben."

Vorerst indes gelte es, in der Halle die letzten drei Spiele zu gewinnen und somit die Minimalchance aufs Viertelfinale zu wahren. "Wenn man so nah dran ist, ist es natürlich schade, wenn man am Ende Dritter ist. Zumal ich denke, dass wir noch mehr können, als wir bislang gezeigt haben", sagt Bachtadse. Dass er sich für heute Abend weitere Tore wünscht, geht freilich darüber hinaus, dass Verwandschaft in Frankenthal auf der Tribüne sitzen wird. "Ich würde gerne noch den Thorsten Küffner überholen", bekennt Bachtadse. Küffner, der auf der gleichen Position spielt, hat bislang acht Mal getroffen. "Und er ist derjenige, der mich gerne mal als Flachs auf den Boden zurückholt, in dem er explizit darauf hinweist."

Sollte "Baccardi" am Ende tatsächlich noch Torschützenkönig sein, wird er es trotz seines neuen Spitznamens nicht krachen lassen. "Ich trinke gar keinen Alkohol", erzählt Bachtadse, muss aber befürchten, sich im nächsten Jahr untreu zu werden: "Ich habe mit dem Jonas Hof gewettet, dass ich mich total wegballern muss, wenn wir im Feld nicht absteigen." Jedes Bachtadse-Tor im Freien könnte demnach nicht nur den Gegnern weh tun ...