Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Luca Müller

Stürmische Zeiten für den Rüsselsheimer Hockeyspieler Luca Müller (im Vordergrund): Im März steht das Abitur an, danach möchte er mit der deutschen U21-Auswahl an der WM in Indien teilnehmen. Außerdem würde er gerne mit seinem RRK auf dem Feld wieder in die Zweite Liga aufsteigen. Bislang ist der torgefährliche Blondschopf mit dem Ruderklub lediglich abgestiegen, und zwar gleich dreimal.

 

 

 

 

 

 

 

Weg von der Mutter, hin zu Hofmann-Jeckel

Wie sich der vierjährige Wiesbadener Luca Müller plötzlich für einen anderen Schläger entscheidet

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 29. Dezember 2012)


Durch ein Tal der Tränen mussten in den beiden vergangenen Jahren die Hockey-Männer des RRK gehen: Als Regionalligist sind sie im Feld nur noch drittklassig, während sie in der Halle wenigstens der Zweiten Bundesliga Süd angehören. In beiden Spielrunden stehen die Rüsselsheimer derzeit auf dem zweiten Platz, wobei sie vor allem im Feld noch gute Aufstiegschancen haben.

"Hockey ist für mich eine unfassbar interessante Sportart. Ich kann mir wahrhaftig nicht vorstellen, etwas anderes zu machen", erzählt der 18-jährige Schüler Luca Müller, für den ab März im Gymnasium in Wiesbaden die Abiturprüfungen anstehen. 14 Jahre ist es mittlerweile her, dass er erstmals einen Hockeyschläger in der Hand hielt – und nach eigener Aussage gleich "Feuer und Flamme" war. Als vierjähriger Dreikäsehoch hatte Luca seine tennisspielende Mutter auf die Anlage des Wiesbadener THC begleitet.

Deren sportliche Aktivitäten interessierten ihn allerdings nicht die Bohne. Dafür schaute er fasziniert einem älteren Jungen mit blonden Haaren zu, der auf dem Rasengelände abseits der Tennisplätze eine Kugel nach der anderen auf ein leer stehendes Hockeytor schoss. Irgendwann drückte der Junge Luca Müller seinen Schläger in die Hand: "Willst du auch mal probieren?" Und ob der kleine Luca wollte.

Der blonde Jüngling, der Luca Müller damals zum Hockeyspielen animierte, war Julian Hofmann-Jeckel. Viele Jahre später wies dieser dem längst zum hoffnungsvollen Stürmertalent gewordenen Müller nochmals den Weg: Julian Hofmann-Jeckel war nämlich aus der Landeshauptstadt zum Rüsselsheimer RK gewechselt und gehörte zu dem Team, das 2008 in der Halle Deutscher Meister wurde. Anschließend ging Hofmann-Jeckel zum Club an der Alster nach Hamburg. Unter den Fittichen von Trainerin Rosi Blöcher, der Mutter des 1987 zum weltbesten Hockeyspieler gewählten Stefan Blöcher, hatte sich Luca Müller derweil beim Wiesbadener THC stetig weiterentwickelt.

Auch er wechselte dann, wie bereits angedeutet, zum RRK, wurde Jugend-Nationalspieler und schaffte im April vergangenen Jahres frühzeitig den Sprung in die Bundesliga-Mannschaft. In dieser stellte Luca Müller zwar auf Anhieb seine Torjägerqualitäten unter Beweis, ohne allerdings damit den Niedergang der Rüsselsheimer Männer verhindern zu können.

Abstieg aus der Feld-Bundesliga, Abstieg aus der Hallen-Bundesliga und dann auch noch gleich Abstieg aus der Zweiten Liga im Feld: Das war Luca Müllers Misserfolgs-Bilanz nach drei Spielrunden mit den RRK-Männern. Dennoch blieb er fester Bestandteil des deutschen U18-Nationalteams, für das er bei 16 Einsätzen zwei Tore erzielte.

Der Wiesbadener trägt vorerst weiterhin das Rüsselsheimer Trikot. Obwohl er deshalb im Feld nur noch in der Regionalliga Süd spielen kann, wurde er jetzt auch für die deutsche U21-Auswahl nominiert, mit der er 2013 auch gerne am WM-Turnier in Indien teilnehmen würde.

"Ich fühle mich in Rüsselsheim sehr wohl und habe meine Situation intensiv mit Bundestrainer Uli Weise besprochen", erklärt Müller. Momentan sei der DHB-Coach noch einverstanden. Weise habe ihm einen Trainingsplan mitgegeben, den er akribisch erfüllen müsse.

Die großen Spielanteile beim RRK sind derzeit sicherlich ein kleiner Vorteil, zudem könne er sich gezielter auf das Abitur vorbereiten. Doch um sportlich vorankommen zu können, wird Luca Müller über kurz oder lang wohl kaum eine weitere Veränderung erspart bleiben. Denn: Bundesliga muss er schon spielen, will er seine hoch gesteckten, den enormen Fähigkeiten entsprechenden Ziele irgendwann erreichen.

Mit den Männern des Rüsselsheimer RK wird dies jedenfalls in absehbarer Zeit nicht zu realisieren sein.